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Dann halt anders

„Das tut mir alles so unendlich leid!“
 

Verwirrt und ungläubig weiteten sich die Augen des Grünhaarigen.

Der Frau vor ihm war die Verzweiflung förmlich ins Gesicht geschrieben und beschämt wandte sie ihren Kopf nach unten, während die Tränen weiter flossen.

Noch immer stand er mit verschränken Armen vor der Brust am Gitter und beobachtete, wie sie energisch die Tränen versuchte wegzuwischen, welche er durch den Hut den sie trug nur erahnen konnte.

„Ich… Es tut mir Leid…“, nun erklangt zudem noch ein unterdrücktes Schniefen und Zorro fühlte sich mit seiner abweisenden Haltung reichlich unwohl. Betreten senkte er die Arme und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere.

Gott, wie absurd konnte die Situation eigentlich noch werden?, fragte er sich und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.

Er konnte noch nie jemanden sonderlich gut aufmuntern, allgemein hatte er es nicht so mit Worten, aber erst recht bei dieser Frau?

Noch immer verachtete er sie für ihre Tat, doch das Bild aus seinem Kopf wollte sich nicht mit dem Bild, das sich ihm gerade bot, zusammenfügen.

War das tatsächlich die skrupellose Frau, die bei ihm eingebrochen war?

Sie schniefte erneut, konnte sich nun mit einem tiefen Atemzug einigermaßen zusammenreißen und hob den Kopf.

„Es tut mir leid, ich wollte nicht vor Ihnen weinen.“, kam es von ihr mit einer leicht kratzigen, aber gefassteren Stimme. Ein letztes Mal wischte sie hektisch die letzten Tränen weg und sah ihn mit geröteten Wangen entschlossen an.

Ein kurzes „Hn“ war von ihm zu hören und es folgte Stille.

Er sah sie lediglich eindringlich an, musterte sie und sie fühlte sich noch unbehaglicher als vorher, schon von der Tatsache abgesehen, dass sie vor ihm wie ein kleines Kind geflennt hatte und er sie wohlmöglich sowieso für verrückt hielt.

„Wie Sie sehen, bin ich hier.“, sagte sie, die Stille unterbrechend.

„Das seh ich“. Kein Spott, kein Hohn, einzig und allein eine Feststellung.

„Dann merken Sie hoffentlich, dass ich es ernst meine.“, erwiderte sie.

„ … “

Keine Antwort, lediglich der durchdringende Blick.

Unwillentlich erschauderte sie, straffte daraufhin jedoch die Schultern.

Dieser Mann war ihr ein Rätsel, sie wusste weder, wie er zu ihr stand, noch wie sie mit ihm umgehen sollte.

Sie warf einen Blick auf die Tür, aus der sie gekommen war und fragte sich, wo Robin abblieb.

Sie wusste nicht, was sie hier alleine mit diesem Lorenor anfangen sollte und hatte gehofft, dass Robin das Reden übernehmen würde.

Nami wandte ihren Kopf wieder zu dem Mann hinter den Gitterstäben, der sie immernoch ansah und am liebsten hätte sie sich seinem intensiven Blick entwunden.

Plötzlich klingelte ihr Handy in ihrer Handtasche und mit einem genuschelten „Entschuldigung“, ging sie ran.

„Allô geliebtes Schwesterherz~ Wie geht’s, wie steht’s?“

„Ah, hallo Nojiko. Gut, aber ich kann im Moment nicht reden. Kann ich dich später zurückrufen?“

„Hmpf. Na schön, dann vergess es aber nicht wieder oder ich klingel sturm bei dir. Verstanden?“

„Verstanden. Also bis später.“

„À bientôt~!“

Mit mulmigem Gefühl legte sie somit auf und sah wieder zum Grünhaarigen, der sich nicht einen Stück bewegt hatte.

„Entschuldigen Sie“, wiederholte sie und deutete auf ihr Handy, das überraschenderweise erneut klingelte, diesmal jedoch wegen einer eingegangenen Nachricht.

»Verschwinde schnell. Smoker kennt Lorenors Aussage.«, las die Orangehaarige die SMS mit erhobener Augenbraue, die ihr Robin gesendet hatte und stutzte. Was wollte sie ihr damit sagen?

Verwirrt sah sie zum inhaftierten Grünhaarigen und überlegte bis der Groschen fiel. Panisch steckte sie das Handy in ihre Tasche und sah sich nach einem anderen Ausgang um. Natürlich gab es nur die schwere Eisentür, durch die sie gekommen war und somit bestand keine weitere Fluchtmöglichkeit.

‚Wenn ich doch nur wüsste, wie viel Zeit ich noch habe‘, überlegte sie fieberhaft.

„Was ist los?“, unterbrach eine tiefe Stimme ihre Gedanken und sie widmete wieder ihre Aufmerksamkeit diesem Lorenor.

„Der Officer, der sie vernommen hat, wird gleich hier auftauchen und er weiß durch Ihre Aussage, wie ich aussehe!“, gestand sie nicht so gefasst, wie sie eigentlich rüberkommen wollte.

Wie auf’s Stichwort erklang ein metallisches Drehen von der Tür, die im Begriff war geöffnet zu werden.

Wieder sah sich Nami panisch nach einem Versteck um, wurde aber wiederum von Zorro in der Handlung unterbrochen.

„Der Hut“, sagte er lediglich und sah auch auf jenen, der ihren Kopf zierte.

Schnell verstand die Rechtsanwaltsgehilfin und versuchte mit Hektik ihre Haare unter der Kopfbedeckung zu verstecken.

Die Tür wurde geöffnet und ein imposanter Mann mit grauen Haaren und zwei Zigarren im Mund betrat den Raum. Mit den letzten Handgriffen hatte nun die Orangehaarige auch die letzte Haarsträhne verbergen können und konnte auch schon Robin erkennen, die hinter dem Officer in den Raum kam.

„Was machen Sie hier?“, polterte der Grauhaarige drauf los, als er die junge Frau vor der Zelle stehen sah. „Unbefugte haben hier keinen Zutritt!“

„Ich“, wollte gerade Nami protestieren, jedoch fiel ihr die Ältere ins Wort.

„Sie ist die Verlobte meines Mandanten. In dem Fall wird man das wohl mal übersehen können“, log sie und sah seelenruhig, aber mit einem starren Blick zum Grünhaarigen.

Nami sagte nichts, verstand aber, was sich ihre Kollegin dabei gedacht hatte.

Wäre herausgekommen, dass Nami ihre Assistentin war, dann würde dieser Lorenor wohl komplett durchdrehen und ihr kein Wort mehr glauben - falls er ihr überhaupt schon einmal etwas geglaubt hatte.

Auch wäre es ein zu hohes Risiko, wenn dieser Officer doch herausbekommen sollte, dass sie die eigentliche Diebin war. Denn dann wäre Robin dran gewesen und sie könnte ihren Job wegen Deckung verlieren.

Nun sah auch Nami von Smoker, der eine eiserne Mimik besaß, zu dem Inhaftierten.

‚Aber warum musste ich gleich die Verlobte sein?‘, überlegte die Orangehaarige mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. ‚Hätte da nicht die Ausrede gereicht ich sei seine Schwester?!‘

Zorro hatte ebenfalls eine unbewegte Mimik, sah aber leicht finster zum Officer.

Nami betete, dass er nichts sagen und sie auch weiterhin nicht verraten würde. Denn sonst könnte sie wohl gleich hier mit ihm die Zelle tauschen…
 

„Ich bin immer wieder von Robins Geschick überrascht“, witzelte die Orangehaarige, um die Stille im Auto zu unterbrechen.

Nach einer weiteren hitzigen Diskussion zwischen Robin und Smoker, konnte die Schwarzhaarige ihren Mandanten erneut aus der Untersuchungshaft vorläufig entlassen.

Doch nun musste Nami als Lorenors 'Verlobte' auch für seine Rückkehr sorgen.

Robin hatte bei ihrer Verabschiedung im Präsidium lediglich gelächelt und fröhlich den Beiden auf dem Weg zum Auto hinterher gewunken.

Nun kutschierte sie diesen Typen also in ihrem Auto nach Hause und durfte sich sein Schweigen anhören.

„Immer wieder lässt sie solch aufgeblasenen Beamten auflaufen“, fuhr sie fort und schielte aus dem Augenwinkel zu ihrem Mitfahrer.

Dieser saß mit vor der Brust verschränkten Armen im Beifahrersitz und sah desinteressiert aus dem Fenster.

Resigniert seufzte sie laut auf.

„Ok, was kann ich tun, damit Sie mir etwas mehr vertrauen?“, fragte die Orangehaarige leicht zerknirscht.

Als auch nach einer Minute immer noch keine Antwort von ihrem angeblichen Verlobten kam, entschied sie sich für die wohl vernünftigste Methode.

„Mein Name ist Nami Moore, ich bin 21 Jahre alt und bin wohl in New Jersey geboren worden.“, begann sie zu erzählen, beobachtete jedoch noch aufmerksam die leere Straße vor sich.

Trotzdem bemerkte sie, wie ihr Begleiter ihr wohl überrascht aber interessiert zuhörte.

Oder sie bildete sich das auch einfach nur ein, da er ja immer noch genauso wie zuvor da saß und nach draußen starrte.

Nichtsdestotrotz erzählte sie einfach weiter, ob er wollte oder nicht.

„Ich wurde damals von einer Frau namens Bellmeré adoptiert, genauso wie meine Schwester Nojiko.

Was mit meinen leiblichen Eltern ist oder sie überhaupt noch am Leben sind, kann keiner sagen.“

Sie schwieg und bog in eine Seitenstraße ein. Eine Abkürzung, die sie vor Jahren entdeckt hatte.

Die Scheinwerfer warfen ihr Licht auf ein Schild, welches dieses reflektierte und Nami kurz blendete.

Doch schnell wurde es wieder dunkler im Auto und das Licht beschien nur eine weitere leere Straße mit Bäumen an beiden Seiten, die das Licht im Gegensatz zu vorher zu verschlucken schienen.

„Meine Schwester und ich sind jedenfalls vor ein paar Jahren hierher gezogen.

Ich interessiere mich für Mode und lese viel.

Ich habe mir schon immer vorgenommen eine Weltreise zu machen, bin aber noch nie dazu gekommen.

Das war schon immer mein Traum“

„Was war das?“, fragte er plötzlich und Nami blickte ihn verwundert an.

„Mein Traum? Das habe ich dir doch gerade erzählt!“, nun zog sie verärgert die Augenbrauen zusammen und sah ihn finster an. Das konnte doch nicht wahr sein, dass er ihr überhaupt nicht zuhörte!

„Nein. Das Geräusch gerade.“

Nun lehnte er sich mit aufmerksamem Blick nach vorne und achtete auf die Umgebung, die jetzt mitten in der Nacht nicht gerade einladen wirkte.

Auch Nami sah wieder auf die Straße und spitze die Ohren, fuhr unmittelbar langsamer.

Sie befanden sich in einer herunter gekommenen Wohnsiedlung am äußeren Rand der Stadt und nur vereinzelt konnte man Lichter in irgendwelchen Wohnungen erkennen.

Nach mehreren Sekunden in denen sie nichts Auffälliges hören konnte, zuckte sie die Schultern.

„Vielleicht eine Ratte in irgendeiner Mülltonne“, mutmaßte sie und beschleunigte wieder den Wagen, um schneller aus dieser Gegend zu verschwinden.

Doch das Auto wurde nicht wie erwartet schneller, sondern langsamer.

Verwirrt betätigte sie erneut die Kupplung und trat aufs Gaspedal.

Immer noch nichts passierte.

Als das Auto nur noch von allein rollte, bremste sie und startete das Auto erneut.

Ihr Beifahrer sah sie von der Seite an, doch sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Der Wagen gab nur ungesunde Geräusche von sich und sie probierte erneut einen Neustart.

Aber nach dem dritten vergeblichen Startversuch, entwich ihr ein „Shit“ und sie sah zu ihrem unfreiwilligen Passagier.

„Sieht nicht gut aus“, gab sie kleinlaut zu.
 

„Ein Kumpel von mir arbeitet in einer Werkstatt, ich werd mal nen Blick drauf werfen.“, informierte er die Fahrerin, als er mit seinem leuchtenden Handy in der Hand die Motorhaube öffnete.

„Nur weil dein Kumpel Ahnung davon hat, heißt das nicht, dass auch du davon Ahnung hast.“, giftete sie ihn vom Fahrersitzt aus an. „Dann würde ich mich fantastisch in BWL und Medizin auskennen und könnte mir selbst die Haare schneiden!“

Ihre Nerven lagen absolut blank. Die letzten Tage waren für sie nur noch eine Qual gewesen und der heutige übertraf einfach alles.

Sollte doch dieser Arsch denken von ihr, was er wollte.

Sie hatte versucht auf nett zu machen, aber wenn er es anders wollte, bitte!

Sie würde versuchen ihn aus dem Knast zu holen und dann würden sie getrennte Wege gehen!

„Nur zu deiner Info, Püppchen: Ich habe ihm wohl schon öfters geholfen, als du deiner Friseurin, also Klappe zu und starte nochmal das Auto.“, wies er sie an.

Wie gut, dass die Motorklappe zwischen ihm und der Orangehaarigen war, sonst hätte er ihren zuerst entsetzen und dann noch zornigeren Gesichtsausdruck gesehen.

„Ich halte die Klappe, wann ich es will! Und zu deinem Glück habe ich gerade entschieden, dich zu ignorieren“, motzte sie, startete aber das Auto.

Zorro konnte sich kaum ein Grinsen verkneifen, während er nach irgendwelchen Auffälligkeiten suchte.

„Lass den Motor an und gib mal ein wenig Gas“, brummte er konzentriert, hörte aber auch ein genervtes Schnauben von der Orangehaarigen.

Als der Motor nach einem kurzen Ruppen wieder ein normales Geräusch von sich gab, schaltete der Grünhaarige sein Licht aus und schloss die Haube.

„Dann kann es ja endlich weiter gehen“
 

Den restlichen Weg hatte seine angebliche Verlobte geschwiegen und nur ab und zu ein genervtes Brummen von sich gegeben, wenn sie zu ihm rüber gesehen hatte.

Er quittierte es mit einem kleinen Grinsen und genoss die Stille.
 

„Hat sich Zorro schon gemeldet?“, fragte der Schwarzhaarige quengelig seinen Chef.

Jener sah von seinen Papieren hoch und kniff verärgert seine gelben Augen zusammen.

„Er wollte doch schon gestern wieder zur Arbeit kommen!“, fuhr der Jüngere fort und setzte sich im Schneidersitzt auf dem Drehstuhl vor dem Schreibtisch.

Genervt versuchte sich der ebenfalls Schwarzhaarige zu konzentrieren, musste aber bei dem Geplapper des Störenfriedes doch aufsehen und entdeckte, wie sich sein Mitarbeiter immer schneller auf dem Stuhl drehte.

„Ich hatte ihm schon ganz oft auf sein Handy gesprochen, aber so lange hat er sich bei mir noch nie zurück gemeldet!“, nörgelte der Jüngere mit dem Strohhut, wurde dabei immer ruhiger und nach einer Weile stand auch der Stuhl wieder still. „Ich mache mir langsam Sorgen um ihn, Falki…“.

Mihawk, seufzte resigniert auf und trank erst einmal etwas von seinem Glas Wein.

„Er hat sich auch bei mir nicht gemeldet, Strohhut“, versicherte er dem Jüngeren und sah ihn eindringlich an. „Lorenor hatte sich vor Tagen nur bei mir gemeldet und gemeint er hätte Probleme, weswegen er vorerst nicht kommen könnte. Genaueres weiß ich auch nicht.“

Den Wein beiseite stellend, sortierte der Vorgesetzte seinen Aktenberg und nahm den Hörer von seinem Telefon in die Hand. „Wenn etwas ist, sag ich dir bescheid. Nun mach Schluss, es ist spät genug.“

Mit einem Nicken erhob sich Ruffy und ging aus dem Raum. „Und dieser Spinner wird sich schon melden, mach dir mal keine Sorgen“, rief er ihm noch hinterher, bevor er auch schon zu telefonieren begann.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gomen nasai!!! >____<
Einige sind schon abgespungen, doch ich hoffe ihr könnt mir verzeihen :'(
Hier ist der Beweis! Es geht noch weiter bzw. ich lebe noch!
Und damit wünsch ich euch fast einen guten Rutsch ins neue Jahr xD
Ich verspreche euch im nächsten fleißiger zu sein :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Pfirsichsaft
2013-12-30T00:25:52+00:00 30.12.2013 01:25
Eeeeeeeendlich geht's weiter!
Super wie immer :)
Antwort von:  nami_swan
30.12.2013 12:32
Jaaa endlich! :D
danke :*
Von:  NightcoreZorro
2013-12-28T22:25:33+00:00 28.12.2013 23:25
so so, verlobt sind sie xD klasse robin =D
mal sehen, wie sich das weiter entwickelt..^^
und schön, dass du noch lebst xD
Antwort von:  nami_swan
29.12.2013 13:54
Jaaaa tut mir sooo leid >.<
Wenn Robin nicht wäre~ :D
:*
Antwort von:  NightcoreZorro
29.12.2013 18:38
macht ja nichts xP kommst du dann evtl. demnächst wieder zum rpg'n? :D oder immer noch stressig und wenig zeit?
Von:  ZoRobinfan
2013-12-28T15:01:01+00:00 28.12.2013 16:01
Schönes kap aber ich hoffe Zorro wird ihr bald verzeihen

Antwort von:  nami_swan
29.12.2013 13:52
Dankeeee :D
Na Zorro muss ja auch ne Menge durchmachen, da kann man ihn ja schon verstehen
außerdem wissen wir ja alle, dass er ein sturschädel ist <3
Antwort von:  ZoRobinfan
12.01.2014 14:36
Ja aber deshalb lieben wir diesen sturschadel


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