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Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: Va bene [non] basta – „Va bene“ genügt [nicht]. Komplett anzeigen

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Va bene non basta

Er erinnerte sich an das Blut an seinen Händen, die er auf die Wunde in Romanos Rücken gedrückt hatte, um sie zu schließen. Es war eine so kleine Wunde. Sie konnte nicht gefährlich sein. Sie konnte nicht tödlich sein.

„Ich habe dich, Romano... ich halte dich fest. Es wird alles gut, fratello, ganz sicher...“

„Bastard“, hatte Romano geflüstert und zu ihm aufgesehen. „Lauf, sonst kriegen sie dich. Lauf.“

Feliciano hatte nur den Kopf geschüttelt. Nach wie vor war er mit Romano verbunden, auf eine Art, wie nur Brüder miteinander verbunden sein konnten, die dasselbe Land repräsentierten. Er war genauso kraftlos wie Romano. Er spürte seinen Schmerz.

„Ich bleibe hier, fratello. Ich lasse dich nicht los.“

Sie hatten Schritte gehört, Romano hatte ein heiseres Husten von sich gegeben und Feliciano hatte ihn fester an sich gedrückt. Seine Hände waren voller Blut gewesen. Er glaubte, es immer noch spüren zu können, die warme Flüssigkeit und den Stoff von Romanos Hemd, der an seinem Rücken klebte.

„Warum musste es so weit kommen? Warum konnte nicht einfach alles bleiben, wie es vorher war? Es war doch... es war doch alles gut. Erinnerst du dich, fratello? Als Antonio aufgetaucht ist, da haben wir ihm noch gesagt: Va bene.“ Er schluckte und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen ab. „Das genügt doch auch, Romano, nicht wahr? Warum wollten wir mehr? Es genügt doch. Va bene basta. Basta!

Romano hatte zu ihm aufgesehen, obwohl er die Augen kaum noch hatte offen halten können. „No, idiota“, hatte er geflüstert und versucht, zu grinsen. „Va bene non basta.

Dann war sein Blick leer geworden, und Feliciano erinnerte sich daran, geschrien zu haben. Es war, als würde ein Teil seiner selbst sterben.
 

„Feliciano?“

Jemand hatte die Tür aufgeschlossen. Feliciano hob kaum den Kopf, um hinzusehen. Er kannte das Gesicht von dem, der da in der Tür stand. Ganz sicher.

„Feliciano“, sagte Francis noch einmal und kam näher. „Ich bin es. Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen, nicht wahr?“

Er streckte eine Hand nach Feliciano aus, doch Feliciano wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Sein Herz pochte.

„Was ist denn los?“, fragte Francis besorgt. „Was hast du, mon petit?“

„Wo ist Romano?“, fragte Feliciano schrill.

Francis' Gesicht verdüsterte sich und er senkte den Blick zu Boden.

„Wo ist Romano?“, wiederholte Feliciano und rang nach Luft. „Romano soll kommen!“

„Komm mit mir, Feliciano“, sagte Francis leise und griff nach seinem Arm, aber Feliciano riss sich los. „Ich komme nicht mit! Romano soll kommen und mich hier heraus holen! Wenn Romano nicht da ist, komme ich nicht raus!“

Er blieb auf dem Boden sitzen, zitternd und bebend, und ließ Francis nicht aus den Augen. Francis seufzte leise und wandte den Blick ab. Er ging wieder hinaus, die Tür war noch immer offen, aber es stand für Feliciano außer Frage, hinaus zu gehen. Er würde nicht hinaus gehen. Nicht ohne Romano.

Erneut betrat jemand den Raum, aber Feliciano betrachtete lieber seine Knie, die er bis unter sein Kinn gezogen hatte. Sie sollten doch sehen, dass er nicht herauskommen würde. Zuerst sollten sie ihm Romano zurückgeben, dann würde er vielleicht kommen. Der andere kam schweigend näher und ging vor ihm in die Hocke.

„Feliciano?“

Die Stimme war rau und ziemlich tief, und Feliciano kannte sie. Er zuckte leicht zusammen, hob den Kopf und sah geradewegs in Ludwigs Gesicht.

„Feliciano“, begann Ludwig noch einmal und räusperte sich kurz. „Es ist vorbei. Du kannst herauskommen.“

Feliciano schüttelte den Kopf und schluchzte auf. Er konnte nicht hinaus, und Ludwig sollte ihm nicht so nahe kommen, nicht so nahe. Zitternd streckte er eine Hand nach vorn aus, um ihn auf Abstand zu halten, und fror in der Bewegung ein. An seinen Fingern klebte noch Blut. Romanos Blut. Er kreischte auf und versuchte panisch, es an seiner Hose abzustreifen, hatte aber nicht das Gefühl, Erfolg damit zu haben. Es klebte. Es würde sich nicht einfach so abwischen lassen, vielleicht nie wieder. Vielleicht niemals.

„Na, na, na“, erklang Ludwigs Stimme vor ihm. Er spürte, wie jemand unbeholfen, aber vorsichtig seine Hand nahm und sie mit etwas abwischte. „Das haben wir gleich. Es wird alles gut, Feliciano. Ich mache es sauber.“

Noch immer zitternd blinzelte Feliciano nach vorn und sah zu, wie Ludwig mit einem Taschentuch seine Finger abwischte. Das Blut verschwand. Es verschwand einfach und war nicht mehr da.

„Es ist alles gut“, murmelte Ludwig, ohne ihn anzusehen, rieb ein letztes Mal über seine Finger und ließ sie dann los. „Und jetzt die andere Hand, Feliciano. Es ist alles gut.“

Feliciano biss auf seine Lippe und versuchte, sein Schluchzen zu unterdrücken. Warum ausgerechnet Ludwig? Warum hatten sie ihn geschickt, um ihn hier heraus zu holen? Warum bemühte er sich plötzlich so? Es war alles viel zu verwirrend, und was ihn verwirrte, machte ihm Angst.

„Da, siehst du?“, brummte Ludwig, ließ seine zweite Hand ebenfalls los und knüllte das Taschentuch zusammen. „Alles wieder sauber. Es ist vorbei, Feliciano. Alles ist vorbei.“

Er schluckte schwer, doch der Kloß in seinem Hals war dadurch nicht zu beseitigen. Ludwig hob den Blick und sah ihn an, als würde er auf etwas warten, egal, ob es Erleichterung oder panische Angst war. Er schien auf jede Art von Reaktion gefasst, auch auf die Schlimmste. Als er jedoch überhaupt keine erhielt, senkte er den Blick. Plötzlich wirkte er so müde, dachte Feliciano. Er hatte nie jemanden so müde gesehen.

„Du solltest hier raus“, sagte Ludwig leise, streckte zaghaft eine Hand aus und zog sie hastig wieder zurück, als habe er es sich anders überlegt. „Hier ist es nicht gut für dich.“

Feliciano konnte nichts tun, als seine Hand anzustarren. Zurückgezogen, im letzten Moment. Was bedeutete das? Konnte er sicher sein? Konnte er sich in Ludwigs Gegenwart je wieder sicher fühlen?

Die Unsicherheit über diese Frage löste den Kloß in seinem Hals so weit, dass er ein lautes Schluchzen von sich geben konnte. Er sah, wie Ludwigs Augen sich erschrocken weiteten, doch im nächsten Moment schossen ihm die Tränen in die Augen, sodass er nichts mehr erkannte. Heulend drückte Feliciano sich gegen die Wand in seinem Rücken. Die Situation überforderte ihn. Er wollte weg von hier. Er wollte, dass es aufhörte. Er wollte...

„Ganz ruhig, Feliciano.“

Zwei Arme legten sich um ihn, und Feliciano fuhr zusammen. Er wollte sich befreien und wand sich heftig hin und her. Sein Arm berührte ein bärtiges Kinn.

„Ich bin hier, mon petit“, murmelte Francis und drückte ihn an seine Brust. „Ich bin hier. Dein großer Bruder passt jetzt auf dich auf. Hab keine Angst.“

Über seine Schulter hinweg sah Feliciano gerade noch, wie Ludwig durch die Tür verschwand. Er schlang beide Arme um Francis und klammerte sich an ihm fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen.

„Du p-passt auf“, brachte er hervor und wusste kaum selbst, was er sagte. „D-du passt auf... j-ja?“

„Ich passe auf“, versprach Francis leise. „Hab keine Angst, mon petit. Ich bleibe bei dir und passe auf.“
 

Er erinnerte sich vage daran, dass Francis ihm irgendetwas gegeben hatte, ihm irgendwelche Tabletten in den Mund geschoben und ihn mit viel gutem Zureden dazu bewegt, sie zu schlucken. Dabei hatte er kein Schlafmittel gewollt, er hatte gesagt, dass er keines wollte. Aber niemand hatte auf ihn gehört.

Felicianos Augenlider waren unnatürlich schwer. Der Raum, in dem er lag, war ihm völlig unbekannt. Durch ein Fenster rechts von ihm fiel gedämpftes Licht auf ein Bett, dessen Tagesdecke nur halb zurückgeschlagen war. Hotel, dachte Feliciano. Dieser perfekt gepflegte, aber unpersönliche Raum und das identische Bett, das zwei Schritte neben seinem stand. Er war in einem Hotelzimmer.

„Feliciano?“

Er zuckte zusammen, drehte den Kopf und sah, dass Francis auf einem Stuhl neben seinem Kopfende saß. Als Feliciano ihn ansah, lächelte er mitfühlend.

„Wie geht es dir?“

Unsicher dachte Feliciano einige Sekunden lang darüber nach. „Ich weiß nicht.“

„Es ist schon fast acht“, sagte Francis. „Du hast ein Weilchen geschlafen. Möchtest du etwas essen?“

„Nein“, murmelte Feliciano. Acht Uhr. Zeit fürs Abendessen. Aber normalerweise hatte er immer mit Romano zu Abend gegessen.

„Hey“, sagte Francis leise und hielt ihm ein Taschentuch hin. „Ist ja gut.“

„Nichts ist gut“, widersprach Feliciano und spürte, dass Tränen in seinen Augen brannten. „Romano ist... ist...“

Er brachte es nicht über die Lippen und zog geräuschvoll die Nase hoch. Francis schüttelte leicht den Kopf und drückte ihm das Taschentuch in die Hand.

„Aber Romano kommt zurück. Ganz sicher! Vielleicht ist er sogar schon zurück. Manchmal geht es extrem schnell.“

Feliciano schüttelte den Kopf und putzte sich die Nase. „Aber wie... wie soll ich ihn denn finden? Wo ist er?“

„Hast du keine Ahnung, wo er sein könnte?“, fragte Francis.

„Nein, ich...“, begann Feliciano, doch dann hielt er inne. Da war doch etwas, dachte er und fuhr gedankenverloren das Muster auf der Bettdecke mit dem Zeigefinger nach. Da war etwas gewesen.

„Vielleicht ist er auf Sizilien“, murmelte er.

„Sizilien?“, wiederholte Francis ermutigend. „Warum Sizilien?“

Er wollte ihn nur ablenken, nur zum Reden ermuntern, damit er nicht weinte. Aus irgendeinem Grund störte diese Erkenntnis Feliciano nicht so, wie sie es vielleicht hätte tun sollen.

„Wir waren vor ein paar Jahren im Sommer dort“, fuhr er fort und musste lächeln, als er daran dachte. „In den Ferien. Wir haben es beide geliebt dort... er vielleicht noch mehr als ich. Einmal haben wir ein ziemliches Abenteuer erlebt, uns bei einem Unwetter in einer verlassenen Fischerhütte untergestellt und uns nicht mehr heraus getraut, weil der Sturm einfach nicht aufhören wollte. Dann wurde es auch noch so dunkel...“

Er verstummte und hing seinen Gedanken nach.

„Und dann?“, fragte Francis. „Was habt ihr dann gemacht?“

„Das einzige, was uns übrig blieb, nicht wahr? Wir haben die Nacht dort verbracht.“ Feliciano lachte leise. „Das klingt jetzt wahrscheinlich ein bisschen dumm...“

„Ach was, überhaupt nicht.“

„Romano hat meine Hand genommen. Wir haben uns eng beieinander in der hintersten Ecke zusammengekauert, aber er wollte trotzdem wissen, dass ich noch da war. Er hat die ganze Zeit meine Hand gehalten.“

Wieder stiegen Feliciano Tränen in die Augen, aber diesmal waren es Tränen von anderer Art. Er lächelte in sich hinein, wischte sich mit dem Taschentuch über die Augen und blieb still.

„Also glaubst du“, sagte Francis neben ihm behutsam, „dass er dort auftaucht?“

„Ich weiß nicht“, flüsterte Feliciano. „Ich weiß nicht, ob ihm das damals so viel bedeutet hat wie mir. Aber... ich könnte es mir schon vorstellen. Ja... vorstellen schon...“

Erneut fuhr er mit dem Finger über das Muster auf der Decke. Ein hübsches Muster. Francis neben ihm schien einen Moment lang zu überlegen.

„Wie fühlst du dich?“

„Ganz in Ordnung. Ein bisschen müde noch, aber das wird sich legen. Wieso?“

„Wir könnten nach Sizilien reisen und ihn suchen.“

„Jetzt sofort?“, fragte Feliciano ungläubig.

Francis lachte. „Natürlich nicht sofort. Vielleicht solltest du dich zuerst für ein paar Tage schonen, nach den Strapazen und der Aufregung, die du hinter dir hast.“

„Es geht mir gut“, sagte Feliciano und nickte eifrig. „Wirklich. Ich bin wieder völlig...“

„Einen Tag“, unterbrach Francis ihn sanft. „Bleib wenigstens morgen noch hier und erhole dich. Tu deinem großen Bruder den Gefallen.“

Feliciano verzog den Mund. „Also gut“, gab er nach. „Einen Tag. Aber danach gehen wir, ja?“

„Wenn ich es schaffe, so schnell einen Flug zu bekommen. Zur Not... nehmen wir einen Zug oder so etwas.“

Er stand auf und streckte sich. „Willst du jetzt etwas essen?“

„Ich habe keinen Appetit“, antwortete Feliciano mit einem zaghaften Lächeln. „Aber etwas zu Trinken wäre nicht schlecht.“

„Wäre Wasser in Ordnung?“

„Ja, gerne.“

„Ich hole dir etwas“, sagte Francis und ging zur Tür. Einen Schritt davor hielt er inne und runzelte kurz die Stirn.

„Was ist los?“, fragte Feliciano.

„Ach... es ist nichts.“

„Was ist nichts?“

Francis schüttelte leicht den Kopf. „Ludwig“, sagte er mit einem hastigen Seitenblick auf Feliciano. „Er hat mich schon drei Mal gefragt, ob er dich sehen könnte.“

Feliciano sah ihn mit großen Augen an und umklammerte unwillkürlich die Decke.

„Du musst ihn nicht sehen, wenn du nicht willst“, erklärte Francis schnell.

„Ich will ihn nicht sehen“, platzte es aus Feliciano heraus. „Heute nicht und morgen auch nicht.“

Francis nickte. „Das ist absolut in Ordnung, Feliciano. Ich richte es ihm aus.“

Feliciano biss auf seiner Lippe herum. Er war sich nicht mehr sicher, warum er das vor ein paar Sekunden gesagt hatte. Wieso war er sich in letzter Zeit nie bei etwas sicher?

„Warum... warum will er mich denn sehen?“

Einen Moment lang schwieg Francis. „Das ist nicht wichtig“, sagte er dann leise. „Wenn du sagst, dass du ihn nicht sehen willst, hat er sich danach zu richten.“

„Aber warum?“, fragte Feliciano hilflos. „Wenn er doch will, dass...“

„Was er will, ist aber völlig unerheblich“, unterbrach Francis ihn scharf. „Es geht hier um dich, Feliciano.“

„Aber...“, begann Feliciano und hielt dann inne. „Woher... woher weißt du es?“

Es war offensichtlich, dass Francis es wissen musste. Schließlich schien es ihn nicht im Geringsten zu wundern, dass Feliciano diese völlig irrationale Angst vor Ludwig hatte. (Ja, er selbst hielt sie für irrational, aber konnte er deswegen etwas dagegen tun?) Nur wer hatte es ihm erzählt? Niemand außer Romano und Feliciano selbst wusste von der Sache. Und natürlich Ludwig.

„Er hat es mir erzählt“, antwortete Francis und senkte kurz den Blick. „Ludwig. Ich hoffe, das ist dir nicht unangenehm.“

Abwesend schüttelte Feliciano den Kopf. „Bei dir nicht“, murmelte er.

Francis lächelte schwach. „Das ehrt mich, denke ich?“

„Wenn du Bescheid weißt... dann kannst du ja ab jetzt auf mich aufpassen.“

„Das werde ich, mon petit. Du kannst dich auf mich verlassen.“

„Und wenn du mitkommst nach Sizilien“, fuhr Feliciano fort und spielte nervös an der Decke, „dann kann Ludovico ja auch mitkommen.“

Überrascht sah Francis ihn an.

„Ich meine nur“, sagte Feliciano, und schon wieder fragte er sich bereits beim Sprechen, was er eigentlich sagte, „weil Toris gesagt hat, wenn jemand mein Freund wäre, müsste er sich für mich Mühe geben. Und Ludovico ist nicht direkt gekommen, um mich zu retten, aber irgendwie auch schon. Es hat nur nicht geklappt. Und irgendwie möchte ich ihm noch eine Chance geben, etwas wieder gut zu machen. Wenn er will. Wenn nicht, braucht er ja nicht mitzukommen und Romano zu suchen. Eigentlich wäre es eine ganz gute Probe, verstehst du? Eine Art Prüfung. Aber...“

Er verstummte und biss auf seine Lippe.

„Aber?“, fragte Francis.

„Ich habe Angst vor ihm“,murmelte Feliciano und versuchte, seine Tränen zu unterdrücken. „Ich habe einfach... riesige Angst vor ihm.“

Stumm kam Francis wieder zu ihm herüber.

„Ich weiß, dass...“, brachte Feliciano hervor, während Francis ihn an sich zog. „Ich weiß, dass es ihm Leid tut. Ich sehe doch, dass es das tut. Ich weiß, dass es logisch wäre, ihm zu verzeihen, aber... ich kann nicht. Ich habe Angst. Ich habe solche Angst!“

Er schluchzte auf und krallte die Finger in Francis' Schultern.

„Wenn du mich fragst“, sagte Francis leise, „ist das, was dein Herz dir sagt, viel wichtiger als irgendeine Logik.“

„Das hat Nonno Roma auch immer gesagt“, schniefte Feliciano. „Das mit dem Herz. Und mein... mein Herz hat nie etwas anderes gesagt als pum-pum, pum-pum, und damit kann ich überhaupt nichts anfangen!“

Francis lachte leise und strich über seinen Rücken. „Es wird alles gut, Feliciano. Ich passe auf dich auf. Du brauchst überhaupt keine Angst vor Ludwig zu haben.“

„Du passt auf, ja?“

„Natürlich, jederzeit. Du kannst mir vertrauen.“

Feliciano nickte, löste sich aus Francis' Griff und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase. „Dann“, sagte er leise und räusperte sich einmal. „Dann kannst du Ludovico sagen, wenn er will, kann er mitkommen und Romano suchen. Wenn er nicht will, dann... dann nicht. Aber ich denke, er wird es schon wollen. Oder?“

„Das denke ich auch“, stimmte Francis ihm zu und stand auf.

„Und sag ihm, dass es trotzdem nichts heißen muss, auch wenn er mitkommt. Sag ihm... dass ich ein etwas unlogisches Kerlchen bin und dass ich selbst noch nicht weiß, was ich von ihm denke oder von ihm will. Sag ihm, dass... sag ihm alles.“

„Ich werde es ihm ausrichten.“

„Danke“, murmelte Feliciano.

Francis nickte und ging zur Tür. „Ich komme gleich und bringe dir dein Wasser“, sagte er und griff nach der Klinke. „Und Feliciano?“

„Ja?“, fragte Feliciano und zog die Decke bis zu seinem Kinn hoch.

„Ich finde, dass du sehr mutig bist.“

Einen Moment lang war Feliciano sich nicht sicher, ob das ein Scherz gewesen war.

„Und das meine ich ernst“, sagte Francis und lächelte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Allen Lesern, die sich jetzt fragen, ob Ludwig und Feliciano überhaupt noch ein Happy End bekommen, kann ich nur sagen: „Meint ihr, das verrate ich euch jetzt schon?“ Den Rest seht ihr nach der nächsten Maus. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-08-05T20:26:38+00:00 05.08.2012 22:26
„Ich finde, dass du sehr mutig bist.“

Meiner Meinung nach der bisher beste Satz in der ganzen Geschichte.
Warum? Ich hab keine Ahnung. Und irgendwie ist diese Geschichte wohl dafür verantwortlich, dass Francis zu meinem neuen Lieblingscharakter geworden ist. Endlich wird er mal als eine Person dargestellt, die Tiefgang hat.



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