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kPop Märchen ~

Gegenwart feat. Vergangenheit
von

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"Do NOT talk to strangers" doesn't mean you can't kiss them!

Und schon der zweite OS. :)

Ich hab zwar noch mehr, aber ich möchte animexx nicht überlasten. :OO

Viel Spaß beim lesen :)
 

Es war einmal ein kleines Dorf namens Seoul, das damals noch nicht sehr bekannt war, aber einmal die Hauptstadt des Landes werden sollte. Auch wenn es ein sehr kleines Dorf war, die Familien dort waren die Berühmtesten in ganz Süd-Korea. Die meisten davon hatten etwas in der Politik des Landes zu sagen, die anderen waren Führer der Wirtschaft oder eben anders vertreten. Jeder kannte sie und jeder liebte sie. Die zwei größten Adelsfamilien dort, die Lees und die Yangs, die schienen in ihrer eigenen Welt zu leben und hoben sich etwas von den anderen ab. Doch eigentlich war der Rest der Familien ein großer Zusammenschluss, der zusammen viel erreichte.

Nun, ich möchte euch die Geschichte von zwei jungen Männern erzählen, die dort lebten und die sich noch nie über den Weg gelaufen sind, trotz des kleinen Dorfes. Eigentlich kannte jeder jeden, doch diese beiden waren sich noch nie begegnet. Ihre Charaktere waren beide unterschiedlich und sollten eigentlich auch nichts miteinander zu tun haben, doch das Schicksal meinte es gut mit ihnen und führte diese beiden zusammen…
 

„Jiyong! Mach die Tür auf“, befahl die Stimme einer Frau und im ganzen Haus war ein lautes Geklopfe zu hören. „Ich verlange, dass du mich sofort rein lässt, oder es kracht! Jiyong!“ Sie haute ungeduldig mit der geballten Faust gegen die Tür und wartete auf eine Reaktion.

„Was gibt’s“, erklang es aus einem Türspalt, der in der Tür eingesetzt worden war.

„Ich verlange, dass du dich sofort anziehst und einkaufen gehst!“ Die strenge Stimme ließ den jungen Mann hinter der Tür die Augen verdrehen.

„Wieso denn, es ist noch so früh“, meckerte er und öffnete endlich die Tür. Er stand dort in Boxershorts und Unterhemd, betrachtete seine Mutter und wünschte sich wieder ins Land der Träume gleiten zu können. Er hatte von einem Mann geträumt, der ihm die ganze Zeit etwas versuchte zu sagen, er aber nichts verstand. Es schien so, als würde er auf einer Sprache sprechen, die Jiyong nicht verstehen konnte. Die ganze Zeit machte er sich Gedanken darum, was der junge Mann wohl gesagt haben könnte und wieso er in seinem Traum aufgetaucht war. Er hatte immer noch die schönen braunen Augen vor sich, die ihn anschauten.

„Deshalb! Unser Kühlschrank ist leer und morgen ist ein großes Fest! Also beeil dich und geh einkaufen, bevor nichts mehr da ist.“

„Wieso gehst du nicht selber“, fragte er seine Mutter und gähnte.

„Ich muss noch Wäsche waschen und den Haushalt auf Fordermann bringen!“ Sie drehte sich einmal um 180 Grad und ging die Treppe hinunter. Seufzend schloss Jiyong die Tür wieder und zog sich um. Wenn seine Mutter etwas wollte, dann hörte sie nicht auf, bis sie ihren Willen bekam. Also machte er sich fertig und ging dann nach unten in die Küche, wo seine Mutter stand und auf einen Zettel schrieb, was sie alles zu Essen brauchten.

„Ach und Jiyong, mein Schatz? Bitte pass auf dich auf! Da draußen laufen gefährliche Typen rum. Bitte rede mit niemandem, den du nicht kennst. Du weißt ja, die Typen von heute sind skrupellos und holen sich das, was sie wollen.“

„Ja, Mutter. Ich weiß das doch.“ Er verdrehte die Augen. Wie oft hatte sie ihm das schon gesagt? Und nie kamen ihm fremde Leute entgegen, die ihn ansprachen. Nie! Wozu dann die Vorsicht?

„Aber Jiyong, ich mache mir doch nur Sorgen! Du bist nun einmal so süß und unwiderstehlich. Jeder Mann würde so jemanden wie dich einfach mitnehmen!“

„Mutter! Ich bin selbst ein Mann! Kein Mann würde einen anderen einfach so entführen. Du tust grad so, als wäre jeder Mann schwul!“

„Nein, so etwas will ich gar nicht behaupten. Dein Vater, Schatz, war ein atemberaubender attraktiver Mann, der auf keinen Fall homosexuell war. Doch ich sage dir, dass bei deiner Schönheit und deiner Unschuldigkeit jeder Mann gerne schwul werden würde!“

„Mutter!“ Entsetzt sah Jiyong seine Mutter an und nahm den Zettel an sich, den seine Mutter gerade fertig geschrieben hatte. Danach zog er sich eine Jacke über und ging hinaus in den strömenden Regen, um einkaufen zu gehen.

Während er den Weg zum Laden an der nächsten Ecke entlang ging, dachte er über die Worte seiner Mutter nach. Was sie sagte, war völliger Unsinn, meinte Jiyong. Zudem war er bei diesem Thema schon immer sehr empfindlich gewesen. Noch nie hatte er glauben wollen, dass ein Mensch einen anderen einfach so „mitnahm“ und dann Gott weiß was mit ihm tat. Doch nicht ohne Grund! Er selbst, wenn er einem wildfremden Menschen begegnen würde, würde niemals auf die Gedanken kommen, mit diesem Menschen dieses … absurde Zeug zu veranstalten.

Jiyong überlegte, ob er wirklich so unschuldig und anziehend auf andere wirkte. Und wieso ausgerechnet auf Männer? Er war doch nicht schwul! Aber nein, dachte Jiyong und schüttelte den Kopf – nicht nur wegen seinen Gedanken, sondern auch wegen dem kalten Regen, der ihm auf den Kopf prasselte. Nur weil andere Männer, DAS mit ihm tun wollten, war er doch nicht schwul. Er errötete etwas bei dem Gedanken an DAS. Er konnte das Wort nicht denken, irgendwie fand er diesen Gedanken lächerlich. Doch war es allein seine Schuld? Er glaubte nicht, denn ihm wurde nie erklärt, was „Liebe machen“ bedeutet und wie so etwas geht. Seine Mutter hielt ihn von jeglichen Personen fern, da sie ja auf ihn hätten losgehen können. Dabei wollte er unbedingt wissen, wie ES geht… immerhin war er alt genug dafür.

Über ihm grummelte es und er schaute hinauf in den Himmel. Dieser war dunkelgrau, der Regen fiel herab und durchnässte ihm das Gesicht. Helle Streifen zogen sich durch den grauen Hintergrund und erhellten ihn. Er hatte gar nicht bemerkt, dass es auch gewitterte. Wieso nur war das Wetter die letzten Tage so schlecht? Es war doch mittlerweile April! Während er sich über das Wetter ärgerte, lief er weiter und achtete nicht darauf, wohin er lief. Deswegen bemerkte er auch nicht, dass aus der anderen Richtung ebenfalls jemand kam und die beiden knallten prompt zusammen. Mit einem dumpfen Geräusch landeten beide auf dem nassen Boden.

„Hey“, beschwerte sich Jiyong und rieb sich über den Rücken, da dieser nun schmerzte. Seine Hose war jetzt klitschnass und die Jacke voller Schlamm. Na toll.

„Tut mir Leid“, entschuldigte sich der andere und rappelte sich auf. Er trug eine Sonnenbrille, trotz des schlechten Wetters. Seine Haare waren durchnässt und sie schienen ihren Halt schon komplett verloren zu haben. Die dunklen Haare glitzerten immer, wenn ein Blitz durch den Himmel schoss. Der Donner gab seinen Senf dazu und dann war es wieder für einen Moment ruhig.

„Ich habe nicht aufgepasst, also ist es schon gut“, meinte Jiyong beruhigend und stand ebenfalls auf. Er hatte doch wirklich den Zettel seiner Mutter fallen lassen und als er ihn aufhob, war die Schrift verlaufen. „Oh, verdammt!“

„Das tut mir Leid, jetzt sind sie nass und ihren Zettel können sie wohl auch nicht mehr gebrauchen“, bemerkte der Fremde und kratzte sich am Hinterkopf. Da er eine Sonnenbrille bei so schlechtem Wetter trug, machte er Jiyong auf sich aufmerksam. Er schätzte den Fremden in seinem Alter. Irgendwie machte er einen coolen Eindruck und Jiyong war leicht beeindruckt… von einem Mann!

„Nein, ist schon gut. Kann ja mal passieren.“ Er lächelte, zerknüllte den Zettel und steckte ihn zurück in seine Jackentasche. Alles war nass! Jetzt durfte er zuerst zurück nach Hause und dann musste er wieder hier her laufen.

„Eh, das mag zwar jetzt ein bisschen komisch klingen, aber wollen sie vielleicht mit zu mir kommen? Dann können sie sich dort trocknen.“ Jiyong dachte daran, dass sein Haus keine fünf Minuten von hier entfernt war, aber aus irgendeinem Grund wollte er mit diesem jungen Mann mitgehen.

„Von mir aus, gerne“, hörte Jiyong sich selbst sagen und war verblüfft darüber, dass er gerade einem Fremden zugesagt hatte. Er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter, aber interessierte sich im Moment nicht mehr dafür. Dieser fremde Mann hatte irgendwie eine besondere Art, die Jiyong gerne besser kennen lernen wollte.

„Gut, dann können wir gehen. Es scheint so, als würde das Unwetter direkt zu uns kommen.“ Er deutete auf die fast schwarzen Wolken, die sich am Horizont auftürmten und dort bedrohlich in die Richtung des Dorfes bewegten. Jiyong nickte, wobei sein unnatürlich blondes Haar Wassertropfen durch die Gegend schleuderte.

Es dauerte nicht lange – sie mussten nur um die Ecke gehen – und dann waren sie bei dem Unbekannten zu Hause. Etwas mulmig war Jiyong schon dabei, aber er versuchte es zu ignorieren. Vielleicht war es auch nur die Aufregung.

„Komm ruhig rein“, meinte der Fremde und öffnete die Tür. Drinnen war es gemütlich warm und es duftete nach Magnolienblüten.

„Sie können ins Bad gehen und sich dort umziehen. Ich bring ihnen ein paar trockene Sachen von mir, damit sie sich nicht erkälten.“

„Bitte nicht siezen, dann komme ich mir so alt vor.“ Jiyong lächelte leicht und zog die nasse Jacke aus. „Ich bin Jiyong.“

„Okay, einverstanden. Man nennt mich Taeyang.“ Der Fremde lächelte und zog seine Jacke ebenfalls aus, nahm Jiyong seine ab und hing beide an den Kamin, der leise vor sich hin brannte. „So, das Bad ist dort drüben.“ Er zeigte auf eine Holztür am Ende des Flures. Der blonde junge Mann nickte und ging dort hinein. Als er die Badezimmertür hinter sich geschlossen hatte, bemerkte er, was er gerade getan hatte. Er war einfach so mit zu einem Fremden gegangen, stand nun in seinem Badezimmer und sollte sich umziehen. Wieso tat er das? Was hatte ihn dazu veranlagt mitzukommen? Dieser Mann… dachte Jiyong und hätte sich selbst für seine Dummheit ohrfeigen können. Doch aus irgendeinem Grund fühlte er sich in diesem Haus wohl. Das unangenehme Gefühl war weg. Mit sicherem Gefühl zog er sich zuerst bis auf die Boxershorts aus und nahm sich dann eins der Handtücher aus dem Regal, um sich etwas abzutrocknen, da er doch schon ganz schön nass geworden war. Das Handtuch roch wunderbar nach Magnolie. Jiyong schaute sich in dem Raum um und fand, dass es für ein Badezimmer ziemlich warm eingerichtet war. Es hatte eine Dusche und eine Badewanne, die nicht weiß, sondern braun waren. Alles war in einer Holzgarnitur eingerichtet und machte die Atmosphäre wunderbar entspannt.

Es klopfte an der Tür und Taeyang kam herein, mit einem T-Shirt und einer Jogginghose in der Hand. Sein Blick wanderte mehrmals über Jiyongs Körper, wobei Jiyong auffiel, dass er nun keine Sonnenbrille mehr trug. Für ihn hatte dieser Mann ein schönes Gesicht mit einem freundlichen Lächeln, doch dass er gerade halbnackt vor diesem stand, war ihm ein wenig peinlich.

Dieses Lächeln kam ihm bekannt vor und er suchte nach irgendetwas Vergleichbarem, doch er erinnerte sich nicht.

„Hier, das kannst du anziehen.“ Er legte ihm die neuen Kleidungsstücke auf den Badewannenrand und ging zum Regal um sich selbst ein Handtuch rauszuholen.

„Ich hoffe, es stört nicht, wenn ich schnell dusche… Du kannst ja so lange ins Wohnzimmer gehen und dich umschauen oder so.“ Es überraschte Jiyong, dass Taeyang ihm alles einfach anvertraute und so direkt war. Er hatte anscheinend keine Probleme damit, dass ein wildfremder Mensch in seinem Bad stand, wo er jetzt gerade duschen wollte. Also, für ihn wäre das ein großes Problem gewesen!

Jiyong sah zu, wie Taeyang sich den nassen Pulli über den Kopf zog, die Hose von den Beinen streifte und auch das Unterhemd einfach so auf den Boden warf. Mit großen Augen bewunderte er diesen Mann und er hatte keine Ahnung wieso. Der Körper sah so männlich und reif aus, das Auftreten war cool und seine Art, die er bisher kennen gelernt hatte, war ruhig und lässig.

Die nassen Haare glitzerten im Licht der Lampe und tropften noch ein wenig vor Wasser. Mit großer Aufregung wartete Jiyong darauf, dass Taeyang sich komplett auszog, doch irgendwie kam es dazu nicht. Denn dieser drehte sich wieder um und sah den Blonden irritiert an.

„Ich fühle mich gerade, als würde ich strippen…“, bemerkte dieser und kratzte sich wieder am Hinterkopf. „Wieso starrst du mich so an?“ Jiyong wusste darauf selbst keine Antwort, aber er lief rot an und begann zu stottern.

„Eh, ähm … keine Ahnung … also, ich … eh~“, er verhaspelte sich und schnappte sich „seine“ Sachen. „Tut mir Leid. Ich geh raus.“ Sein Herz hämmerte gegen seine Brust und er war schon dabei den Türknauf in die Hand zu nehmen, da fielen ihm noch die neuen Sachen ein, die er ja jetzt anziehen sollte. Als er sich umdrehte, stand Taeyang schon keinen Meter mehr von ihm entfernt da und er schaute ihn an, als wollte er sagen, dass er nicht gehen sollte. Aber diesen Blick bildete sich Jiyong sicherlich nur ein und ging an Taeyang vorbei, um die trockene Wäsche vom Badewannenrand zu nehmen. Als er dann wieder zur Tür gehen wollte, fing Taeyang an zu sprechen:

„Du kannst auch zu gucken… wenn du magst.“ Jiyong starrte seinen neuen Bekannten an, als hätte dieser ihm gerade ein Liebesgeständnis gemacht. Hatte er ihm gerade wirklich vorgeschlagen, ihm beim Duschen zu zuschauen? Jiyongs Wangen fingen an zu glühen und er schaute auf den Boden, drehte sich wieder zur Tür und hielt den Türknauf fest. Dazu konnte er doch schlecht ja sagen! Er kannte diesen Mann nicht und das machte man doch nicht, wenn man gerade jemanden kennen gelernt hat. Dazu kam noch, dass sie beide Männer waren und…

Er erinnerte sich wieder an die Worte seiner Mutter. Was hatte er eben noch einmal gedacht?

„Er war doch nicht schwul!“ Diese Aussage stellte er ernsthaft in Frage. Also eigentlich wusste er nicht mehr so genau, ob er sich selbst in diesem Moment noch trauen konnte, da er in dieser Situation völlig anders dachte!

Während er das erkannte, vernahm er das leise Plätschern des Wassers, das aus dem Duschkopf floss und auf die Fliesen tropfte. Taeyang hatte sich also unter die Dusche gestellt und das musste bedeuten, dass er sich komplett ausgezogen hatte… Jiyong war hin und her gerissen. Eigentlich wollte er sich jetzt umdrehen und diesen Mann anschauen, andererseits befand er das als keine so gute Idee und wollte am liebsten wieder verschwinden.

Aber am Ende siegte dann doch die Neugierde und er drehte sich zu Taeyang um, der ihm den Rücken zugedreht hatte und unter dem dampfenden Wasserstrahl stand. Jiyongs Blick wanderte von oben nach unten und wieder nach oben. Rauf und runter, er betrachtete jeden kleinen Muskel des Rückens und wünschte sich näher dran zu sein. Wieso um Himmels Willen fand er einen Mann so attraktiv? Und dazu noch einen, den er eigentlich gar nicht kannte. Außerdem, irgendwo hatte er diesen Rücken schon einmal gesehen, wie dumm es auch klingen mochte.

Jiyong ließ seine Klamotten fallen und machte ein paar Schritte auf Taeyang zu, dieser Anblick war für ihn total neu und er fand es toll, diese Person zu beobachten.

Die Wassertropfen rannen den braunen Rücken hinunter und landeten dann auf den Fliesen. Langsam begannen die Scheiben der Dusche zu beschlagen, aber Jiyong wollte weiter schauen. Irgendetwas in ihm war Feuer und Flamme dafür, sich selbst auch auszuziehen und sich zu Taeyang unter den warmen Wasserstrahl zu gesellen. Doch was würde derjenige dazu sagen?

Jiyong war sich nicht sicher, wie der Dunkelhaarige reagiert hätte, immerhin kannte er ihn seit einer guten halben Stunde. Jedoch wollte er diesen Körper anfassen und ihn entdecken.

Diese Gedanken trieben ihm erneut die Röte ins Gesicht, wenn er daran dachte, was auf der Vorderseite auf ihn wartete.

Taeyangs Hände glitten an seinem Körper auf und ab und verteilten das nach Magnolien duftende Duschgel auf seiner Haut. Jiyong hatte das Bedürfnis, diesen Job zu übernehmen und konnte mittlerweile nicht mehr anders als sich selbst dazu zugesellen und ihm zu helfen. Deshalb zog er sich ebenfalls aus und ging auf Taeyang zu und streckte seine Hände nach ihm aus, doch traute sich nicht wirklich ihn anzufassen. Was, wenn der andere das nicht wollte? Aber er wollte ihn doch auch zusehen lassen! Und wenn das nur ein Scherz gewesen war? Hätte er das dann nicht gesagt? Vielleicht hatte er nicht damit gerechnet, dass Jiyong wirklich zuschauen würde…

Ehe dieser zu Ende denken konnte, drehte sich Taeyang zur Hälfte zu ihm um und sah ihn erstaunt an, fing aber an zu lächeln als er ihn sah und zog ihn sofort mit unter die Dusche. Jetzt standen sie sich gegenüber und schauten sich gegenseitig in die Augen, starrten einander regelrecht an. Das warme Wasser prasselte auf die beiden hinab und schuf eine angenehme Atmosphäre.

„Ich habe keine Ahnung wieso ich das jetzt tue, aber ich würd’ gern was ausprobieren“, erklärte Taeyang und kam Jiyongs Kopf immer näher. Dieser sah sein Gegenüber entgeistert an und fragte sich, was sich hier gerade abspielte. Er hatte nichts dagegen, aber es kam ihm irgendwie komisch vor. Er fand diesen Mann attraktiv und äußerst anziehend und dieser schien ihn doch auch so in der Art zu sehen. Aber er fragte sich gerade wieso…

Taeyang überbrückte die wenigen Zentimeter, die die beiden voneinander trennten und drückte Jiyong die nassen Lippen auf. Ganz vorsichtig berührte er die Lippen des anderen und wartete ab, was passierte. Jiyong war wie erstarrt, er wusste nicht, was er tun sollte. Dass sie sich gerade küssten (oder eher gesagt, dass Taeyang ihn küsste), das wusste er. Doch er hatte keine Ahnung davon, was er jetzt tun sollte!

Taeyang löste den Kuss und grinste leicht.

„Du musst dich mal etwas lockerer machen und deinen Mund leicht öffnen. Nicht so verkrampft.“ Er nahm die Hand des Blonden und drückte sie. Jiyong entspannte sich etwas mehr und machte nun einen Schritt näher an Taeyang heran. Dieser küsste ihn erneut und dieses Mal hatte Jiyong plötzlich das Gefühl als wüsste er, was zu tun war. Er legte seine Hände an Taeyangs Hals und zog diesen dadurch näher und erwiderte den Kuss dann vorsichtig.

In Jiyongs Magengrube brodelte etwas, es durchströmte seinen ganzen Körper und ließ sein Herz schneller schlagen. Als wäre ein Motor angeschaltet worden, der seit seiner Geburt immer still gestanden hatte.

Als die beiden sich erneut lösten, schauten sie sich unsicher an.

„Was ist das?“ Jiyong sah Taeyang mit fragendem Blick an.

„Was ist was“, stellte Taeyang die Gegenfrage und lächelte.

„Na, dieses Gefühl. Das ist total komisch und ich kenne dich doch gar nicht, wieso tun wir das und … oh man!“ Der Blonde war außer sich. Er war verwirrt und überwältigt, er konnte nicht mehr klar denken. Taeyang zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht. Ich hab dich gesehen und hatte das Gefühl dich zu kennen. Ich rede eigentlich sonst nie so sehr mit Fremden und dann bist du mir über den Weg gelaufen und ich konnte nicht anders als dich anzusprechen. Leider war das Anrempeln ein kleiner Nebeneffekt.“ Er lächelte entschuldigend und kratzte sich wieder am Hinterkopf.

„Und… wieso hast du mich geküsst?“ Jiyong lief dabei rot an und drehte den Kopf weg. Es war ihm peinlich, denn immerhin hatte er den Kuss ja auch erwidert!

„Ich glaube, weil ich mich auf den ersten Blick in dich verliebt habe und nicht anders konnte. Ich mein, du stehst hier vollkommen nackt vor mir!“

„Liebe? Auf den ersten Blick?“ Jiyong hatte davon gehört, aber seine Mutter hatte immer gesagt, so etwas gab es nicht. Außer vielleicht, wenn das Schicksal zwei Personen füreinander bestimmt hat. Dann wussten sie angeblich sofort, dass sie zueinander gehörten und jetzt, wo Jiyong darüber nachdachte, kamen ihm die sonderlichen Gedanken, dass es ihm genauso ergangen war. Dieses Gefühl in ihm, der Grund warum sein Herz schneller schlug und er so furchtlos mit diesem Mann gegangen war, das alles war ihm jetzt klar und er musste durch diese Erkenntnis kichern.

„Was gibt es da zu kichern“, fragte Taeyang.

„Ich weiß nicht… Ich~ Ich habe nur gerade festgestellt, dass ich mich auch sofort verliebt hab und es nicht gemerkt habe.“

„Hey, du hast doch nur eine gute halbe Stunde gebraucht um das zu realisieren.“

Taeyang lächelte über Jiyongs Aussage und zog diesen in seine Arme. Er sah ihn lächelnd an und sagte: „Ich liebe dich.“

Jiyong erinnerte sich plötzlich, woher er dieses Lächeln nun kannte! Genau diese Szene hatte er doch letzte Nacht geträumt. Und nun wusste er auch, wieso er diesen Satz nicht verstehen konnte. Immerhin wusste er nicht, was dieser Satz bedeutet. Was es bedeutet, zu lieben. Deswegen verstand er ihn nicht! Doch jetzt wusste er eine Antwort darauf: „Ich liebe dich auch.“

Zwar würde das ein paar Probleme bereiten seiner Mutter zu erzählen, dass er einen wildfremden Mann kennen gelernt und sich in ihn verliebt hatte, aber er wusste, dass seine Mutter das schon verstehen würde.

Außerdem: Wenn man sich nicht kennt, dann lernt man sich eben kennen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  THEdark_princess
2012-04-28T14:24:35+00:00 28.04.2012 16:24
Ohaaa, das is ja richtig cute *.*
Ich liebe das Paaring GDYB <3 :D

Schöner und witziger Schreibstil ;)
Ich hoffe du machst auch noch was mit B2ST oder 2NE1 ;) Oder SHINee <3


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