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Cause of Allergies

von

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"Ich kann deine Gefühle nicht gebrauchen.“

4. Kapitel - "Ich kann deine Gefühle nicht gebrauchen."
 

Die Abiprüfungen sind vorbei :D Jetzt heißt es warten und hoffen, dass ich das Abi auch bestanden hab ^^'

Nun werd ich auch mehr Zeit zum Schreiben haben :D

Ganz lieben Dank auch an ex_luror fürs beta-lesen :]
 

Musik: D’espairsRay – Love is Dead

Jamie Woon – Night Air (http://www.youtube.com/watch?v=EL0pTo9Z_XU)
 

Haut Night Air mal in Endlosschleife rein bei dem Kapitel °o° Das ist der Song, der im Club gespielt wird, übrigens ;D Aber er passt zum Lesen aufs ganze Kapitel find ich^^ Hab ich auch während des Schreibens immer gehört…gut das ganze Album von dem Kerl, aber egal xD Night Air war ja auch dabei ;D Viel Spaß nun~~
 

---
 

Karyus POV
 

Die Tatsache, dass Zero mit uns in die Bar kam, überraschte nicht nur mich. Auch Hizumi und Tsukasa waren davon ausgegangen, dass er sich sofort nach der Probe in seine Wohnung verziehen würde, um sich ausruhen zu können, denn er hatte mal wieder Heuschnupfen, der am heutigen Tag seinen Höhepunkt zu haben schien.

Immer wieder hatte ich versucht, ihn umzustimmen, da er unter leichtem Medikamenteneinfluss stand und nicht gut aussah. Aber er winkte immer nur ab und murmelte irgendetwas von ‚er sei es leid’ und ‚wolle sich mal ablenken’. Dabei hätte er sich genauso gut zu Hause vollaufen lassen können.
 

In den ersten Momenten, nachdem wir die Bar betreten hatten, ließ ich ihn nicht aus den Augen. Ich hatte einfach das Gefühl, auf ihn aufpassen zu müssen. Aber da er ja nicht todkrank war, sondern lediglich eine Pollenallergie hatte, konnte ich meine Aufmerksamkeit schnell den Getränken zuwenden – und dann der Musik und den Leuten, die dort in der Bar waren.

Hizumi war der erste, der verschwand. Nicht aus dem Gebäude, sondern auf die andere Seite des Raumes, wo er sich irgendeine Brünette angelacht hatte.

Ich saß weiterhin an der Theke neben Zero und Tsukasa, und warf immer wieder mal einen Blick auf meinen Bassisten. Aber der schaute nur tief ins Glas – und das immer wieder.

Irgendwann zog Tsukasa mich unvermittelt von meinem Hocker und ich stolperte ihm überrascht hinterher. „Los, lass uns tanzen~“, rief er mir zu und schob mich auf den Platz zu, wo die tanzende Meute sich befand. Da zeigte sich mal wieder, Tsukasa war unser Partyboy…

Mit einer Flasche Caipirinha in der Hand begann er sich passend zur Musik zu bewegen. Da auch ich nicht mehr ganz nüchtern war, seufzte ich lediglich und folgte seinem Beispiel. Ich schloss leicht die Augen, konzentrierte mich auf die dumpfen Bässe und ließ meinem Tanzinstinkt freien Lauf.

Schnell fühlte ich mich auch beobachtet. Entweder tanzte ich so schrecklich, oder einfach zu gut. Wobei ich letzteres eher ausschloss, so selbstverliebt war ich noch nicht. Plötzlich spürte ich einen warmen Körper dicht an meinem, weswegen ich blinzelnd die Augen wieder öffnete. Tsukasa tanzte mich gerade tatsächlich an! Aufreizend schmiegte er sich seitlich an meine Brust und ich stieg einfach drauf ein, legte einen Arm um seine Hüfte und lächelte dunkel. So wie es schien, tanzte ich doch sehr gut.

Die Leute um uns herum betrachteten uns, hatten einen kleinen Kreis um uns gebildet, auch wenn die meisten weiterhin tanzten. Doch dabei warfen sie uns immer wieder Blicke zu.

Oh, ich mochte das Gefühl.

Trotzdem fühlte ich mich auf eine andere Art beobachtet, weshalb ich unauffällig den Blick durch die Räumlichkeit wandern ließ; er glitt über die sich bewegenden, verschwitzten Leiber hinweg, bis er schließlich von einer einzigen Person gefangen wurde.

Zero.

Er war es, der mich beobachtete, so intensiv, dass sich mir die Nackenhärchen aufstellten. Für einen Moment erwiderte ich seinen Blick ganz aus dem Konzept gebracht. Mir gefiel es, dass er mich so ansah…

Schließlich lenkte Tsukasa mich wieder ab, schmiegte sich erneut dicht an mich. Ich schenkte meinem Bassisten noch ein kurzes, dunkles Lächeln, zeigte ihm somit deutlich, dass ich seinen Blick bemerkt hatte und keineswegs etwas dagegen hatte. Dann widmete ich mich wieder ganz dem Tanzen.

Ich fühlte eine gewisse Genugtuung. So wie es aussah, konnte ich noch andere Dinge gut, als nur Gitarre spielen.

Ein zufriedenes Grinsen umspielte meine Lippen, während ich weiter eng mit Tsukasa tanzte. Die ersten begannen sich uns auch wieder zu nähern und mit uns zu tanzen. In diesem Moment stellte ich mir auch gar nicht die Frage, warum der Drummer mich überhaupt so offensichtlich antanzte. Wir waren ziemlich gute Freunde, aber so getanzt hatten wir auch noch nicht. Nach einer Weile wurde mir der Grund aber klar: es lockte alle möglichen Leute an. Darauf war Tsukasa wohl aus. Vielleicht suchte er einen guten Flirt…oder gleich einen ordentlichen Fick…

Ich wandte mich von ihm ab und bewegte mich rhythmisch zur Musik über die Tanzfläche. Dann wollte ich ihm mal seinen Spaß lassen und mich wieder um Zero zu kümmern. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sein Blick nicht nur einfach beobachtend und dunkel gewesen war…sicher, ich hatte seine Augen nur von weitem gesehen, aber ich glaubte, in ihnen so etwas wie Eifersucht gesehen zu haben…gar Begehren?

Innerlich schüttelte ich den Kopf. Nein, das wäre aber auch zu schön, sollte Zero mich wirklich so angesehen haben. Das konnte nicht sein. War wohl wieder Wunschdenken meinerseits…
 

Mir war heiß. Ich schwitzte vom Tanzen, und zudem war die Luft im Club stickig, voller Rauch. Und voller Menschen.

Ich beschloss, zurück zur Bar zu gehen, wo ich Zero immer noch ausmachen konnte. Er saß mittlerweile mit dem Rücken zur Tanzfläche und schien mit dem Barkeeper zu reden. Kurz darauf, noch bevor ich ihn erreicht hatte, stand er ziemlich wackelig vom Barhocker auf und drehte sich schwankend um. Rasch ging ich auf ihn zu.

„Zero?“

Er sah auf und –oh Gott- er war stockbesoffen, hackedicht, total blau. Ich war mir sicher, dass er heute noch zigmal auf die Toilette rennen würde, um alles auszukotzen.

„Gott, Zero, wie viel hast du getrunken?“, fuhr ich ihn erschrocken an, während er mit verschleierten Augen einen Schritt auf mich zumachte, dabei aber wegknickte und mir buchstäblich in die Arme fiel.

„Alles okay?“, keuchte ich und hielt ihn fest, während er den Blick hob und mich anblinzelte, dann leicht lächelte.

„All’s klaaaa~…“, nuschelte er. „Hab nach’m sechs’n Glas aufgehört su szähl’n…“

Meine Augen wurden groß. Er lallte so schrecklich, dass ich ihn kaum verstand.

„Komm, wir gehen mal raus.“, schlug ich vor. „Vielleicht hilft dir frische Luft schon etwas…“

Er klammerte sich fest an mich, während ich ihn mit raus zog. Ich hatte beide Arme um seinen Oberkörper geschlungen um ihm etwas Halt zu geben, damit er mir nicht gleich wieder wegknickte.
 

Sobald wir durch die Tür des Clubs traten, schlug uns die kühle, erfrischende Nachtluft entgegen.

Ich stellte Zero an der Wand des Gebäudes ab, so dass er sich dagegen lehnen konnte. Gerade, als ich in Erwägung zog, ihm vielleicht etwas Wasser zu holen, krallten seine Finger sich in mein Oberteil und er zog mich dicht an sich.

Überrascht starrte ich in seine trüben Augen. „Hab ich dir schon ma’ gesagt, wie heiß du eigentlich aussiehst…?“, raunte er gegen meine Lippen, woraufhin ich mich fast an meiner eigenen Spucke verschluckte. Bildete ich mir das ein, oder klang er jetzt plötzlich weit weniger betrunken?

Aus großen Augen betrachtete ich ihn, aber er lächelte nur dunkel und näherte sich mir.

Schon pressten sich seine weichen Lippen fordernd gegen meine. Überrascht keuchte ich auf, was Zero gleich ausnutzte: seine Zunge stahl sich frech in meinen Mund, leckte über meine.

Ich legte meine Hände an Zeros Hüfte, wollte mich von ihm lösen, aber das ließ er nicht zu. Er dominierte den Kuss, kostete ausgiebig von mir und ich schauderte ob der Intensität.

Meine Finger klammerten sich letztendlich lediglich an seine Taille, während meine Augen sich leicht schlossen. Ich spürte, wie mein Herz heftig in meiner Brust hämmerte. Nicht mal Platz für Gedanken hatte ich in meinem Gehirn. Sonst hätte ich mich wohl gefragt, warum Zero das machte, warum er mich so tief küsste…

Ich genoss den innigen Kuss, genoss das Gefühl, welches Zero in mir auslöste, das Kribbeln in meinem Innern. Verlangend umspielten sich unseren Zungen, jeder Versuch, seine zurückzudrängen, scheiterte.
 

„Was soll das denn werden?!“

Ertappt löste ich mich von Zero; diesmal ließ er es zu. Langsam ließ ich meinen Blick zum Eingang des Clubs wandern. Dort standen Tsukasa und Hizumi, sahen uns irritiert an. Unser Drummer sah zudem nicht gerade erfreut drein.

Zeros raue Fingerkuppen strichen federleicht über meine Wange, während wir beide unsere Bandkollegen ansahen.

„Ach, Tsuka~“, ergriff Zero verspielt das Wort und grinste ihn dunkel an. „Jetz’ lass uns doch auch mal unser’n Spaß“, verlangte er und legte die Arme um meinen Nacken. Seine Wange schmiegte sich an meine Brust, während er weiterhin zu unseren Freunden sah.

Dass Zero mittlerweile provokant lasziv dreinschaute, sah ich gar nicht.

Doch Hizumi und Tsukasa sahen es. Ihr Blick verfinsterte sich und mir wurde die Situation noch unangenehmer. Ich musste mich entscheiden, was ich nun machen wollte.

„Hört mal, Jungs, Zero ist sturzbetrunken. Ich bring ihn noch sicher nach Hause“, erklärte ich und versuchte, seine Arme irgendwie von meinem Hals zu lösen, was aber nicht ganz klappte.

„Genau…“, hauchte er und sah zu mir hoch. „Da könn’ wir ja weiter machen…“

Tsukasa schnaubte, weswegen ich nervös lachte. „Ach was, der is’ so blau, bei dem läuft heute nichts mehr“, behauptete ich kurzerhand und sah zu Zero, der so tat, als hätte er nichts gehört. „Los jetz’, lass uns gehen“, sagte ich leise und trat einen Schritt zurück, während er sich widerwillig von mir löste.

Ich hörte, wie die Anderen seufzten. „Sollen wir dir helfen?“, fragte Tsukasa, weswegen ich zu ihm sah und noch bemerkte, wie Hizumi wenig begeistert drein schaute.

Aus diesem Grund auch schüttelte ich leicht lächelnd den Kopf. „Nein, das geht schon. Ich krieg das hin. Ist ja nicht allzu weit weg. Schaffen wir schon so.“, war ich mir sicher und winkte den beiden noch.

Sogar Zero war dazu fähig, die Hand zu heben, während er sich von der Wand löste. Aber in dem Moment schon wankte er gefährlich, weshalb ich wieder einen Schritt auf ihn zu machte und einen Arm um seine Taille legte.

„Nett von dir…“, murmelte er und lehnte sich mit fast seinem ganzen Gewicht gegen mich. Ich stützte ihn mit aller Macht und zog ihn langsam voran.
 

Innerlich fragte ich mich natürlich schon, was auf einmal in ihn gefahren war. Wieso war er so…aufdringlich? Nicht unbedingt im negativen Sinne; mir gefiel seine Initiative ja. Nur mochte mir dafür kein Grund einfallen. Er war mir gegenüber sonst nie so…

Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. Sollte ich ihn vielleicht doch fragen…? Sein Kopf war gesenkt, drückte sich an meine Schulter während wir unseres Weges gingen.

„Zero…?“, fragte ich dann zaghaft in die Stille der Nacht hinein.

„Hm?“, machte er fragend und versuchte, gerade zu laufen. Klappte nicht so ganz.

„Warum…hast du das gemacht?“, wollte ich wissen und meinte damit vorrangig den Kuss.

Er schwieg eine Weile.

„Weil ich besoffen bin…“, murmelte er dann und kippte plötzlich zur anderen Seite weg.

Erschrocken griff ich nach ihm und wollte ihn festhalten, aber seine Hände verkrallten sich in meiner Jacke, so dass er mich letztendlich mit sich zu Boden zog.

Ich landete halb auf ihm, richtete mich aber gleich neben ihm abgestützt auf und sah ihn aus großen Augen besorgt an. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, wollte ich gleich wissen und erwiderte seinen vernebelten Blick. „Hast du dir wehgetan?“

Langsam schüttelte er den Kopf und starrte in den Nachthimmel. „Muss mich nur kurz ausruh’n…“, nuschelte er und schloss die Augen, während ich ihn ungläubig ansah.

„Zero, du kannst doch jetzt nicht hier auf der kalten Erde n Päuschen machen“, maulte ich und zog und zerrte an ihm, damit er wieder auf die Beine kam.

Er wollte nicht. Murrend blieb er liegen wo er war. Scheiß Alkohol. Machte Dickköpfe noch dickköpfiger.

Seufzend stand ich schließlich auf und hob Zero kurzerhand auf meine Arme.

Sofort riss er seine hübschen, dunklen Augen auf und schaute mich verwirrt an. Ich lächelte ihn nur an und ging mit ihm auf den Armen weiter.

„Sag mal…isst du genug?“, fragte ich ihn unvermittelt, woraufhin er schnaubte.

„Und was is’ mit dir, du dünne Bohnenstange, du?“, erwiderte er beleidigt, weswegen ich leicht grinste.

„’tschuldige…du wiegst nur so wenig…scheinst federleicht zu sein…“, verteidigte ich mich, aber Zero schien nicht so zufrieden damit zu sein.

„Ich geb’ dir gleich ma federleicht“, drohte er, was aufgrund seines noch leichten Lallens nicht sehr ernstzunehmend klang.

Und dann bekam er auch noch Schluckauf. Den ganzen restlichen Weg zurück, also so etwa 15 Minuten lang, hörten wir uns lachend seinen Schluckauf an. Das hieß, ich lachte. Er jammerte die ganze Zeit gequält.

Bald hielt ich das kaum noch aus und versuchte, ihm Tipps zu geben. „Versuch mal für 30 Sekunden die Luft anzuhalten.“

„Woher soll ich denn wissen, wann die rum sind?“

Ich seufzte. „Ich zähl laut für dich mit.“

Selbst beim dritten Mal Luft anhalten war sein Schluckauf immer noch nicht weg.

„Hm…du könntest was trinken…“

„Seh ich aus wie n Wasserspender?“

„Ja, schon gut…dann denk halt einfach an was Anderes.“

„An was –hicks- denn?“

„Keine Ahnung…was Schönes?“

„Sex.“

„Was Ekliges?“

„Warum das denn auf einmal?“

Der Schluckauf ging nicht weg, woran auch immer er dachte. Als wir seine Wohnung erreichten, kam mir aber eine Idee.

Während ich mit ihm auf den Armen vor der Haustür stand, machte ich ein geschocktes Gesicht. „Zero~! Wir kommen jetz’ hier gar nich’ rein! Du hast deine Tasche im Club gelassen, da sind doch auch deine Schlüssel drin!“, rief ich alarmiert, woraufhin er aufquietschte und von meinen Armen sprang.

„Waaaaaaaaas?! Das ist nich’ dein Ernst, oder?!“ Mit großen, verzweifelten Augen klopfte er gegen die Haustür.

Alles blieb still. Alles. Abgesehen von dem Hund, der in der Ferne bellte..

„…fällt dir was auf?“, wollte ich nach einer Weile wissen, und Zero hielt inne, drehte sich dann langsam zu mir um.

„…ich…hab keinen Schluckauf mehr.“

Ich grinste ihn an und nickte, lachte dann. „Jemandem einen Schreck einjagen hilft bei Schluckauf manchmal auch“, erklärte ich ihm, und zog schließlich seine Tasche in Sichtweite. Ich hatte sie mir noch geschnappt und umgehangen, bevor wir die Bar verlassen hatten.

„Hab dich nur verarscht.“

Breit grinsend holte ich seinen Schlüssel hervor, doch bevor ich ihm den geben konnte, boxte er mir gegen die Schulter. „Du! Ich weiß gar nich’, ob ich dir dankbar sein soll oder böse.“ Schmollend sah er mir dabei zu, wie ich leise lachend die Haustür öffnete.

Murrend folgte er mir ins dunkle Treppenhaus. Bevor ich den Lichtschalter suchen konnte, spürte ich plötzlich Zeros Hände an meinem Bauch, wie sie mich bestimmend gegen die nächstbeste Wand drückten. Ich keuchte leise auf und spürte den Atem meines Bassisten an meinem Ohr. „Soll ich lieber dankbar sein…?“, raunte er verführerisch und ich musste schlucken.

Allein seine tiefe Stimme jagte mir einen heißen Schauer über den Rücken. Ich atmete tief ein und drückte ihn sanft an den Schultern von mir. „Sei einfach…brav und komm mit mir in deine Wohnung“, schlug ich mit leicht zitternder Stimme vor. Er verwirrte mich maßlos. Seit wann machte er mich so offensichtlich an?

Erleichtert stellte ich fest, dass er von mir abließ und sich den Treppen zuwandte. Ich fand endlich den Lichtschalter und eilte Zero gleich zur Hilfe, ansonsten hätte er es nicht lebend die Stufen hoch geschafft. Immer wieder stolperte er über die eine oder andere Stufe. Beinahe zog er mich mit ins Unglück…

Aber schließlich schafften wir es bis zu seiner Wohnungstür, welche ich aufschloss und den Bassisten dann sanft in den dunklen Flur schob. Diesmal machte ich dort gleich Licht an, bevor ich die Wohnungstür hinter uns schloss.

Unbeholfen quälte Zero sich aus seiner Jacke und seinen Stiefeln, bevor er wankend aus meinem Blickfeld verschwand.

„Hey, warte!“ Rasch folgte ich ihm, nachdem auch mich ausgezogen hatte, ins Wohnzimmer. Eine einzige Lampe brannte, welche auf einem kleinen Schrank in der Ecke des Zimmers stand. In dem eher dämmrigen Licht konnte ich Zero in der Mitte des Raumes ausmachen, er stolperte gerade gegen seine Couch und fluchte leise. Dann ließ er sich einfach darauf fallen, mit dem Gesicht voran.

Da war einer fertig.

Schmunzelnd näherte ich mich ihm und hockte mich vor die Couch. „Na, ist dir schon schlecht?“, fragte ich ihn neckend, doch meinte ich es trotzdem ernst.

Er öffnete die Augen, hatte mir den Kopf seitlich zugewandt, während seine Wange sich in das weiche Polster presste. „Ach was“, antwortete er mit einem leichten Lächeln, „Du weiss’ doch, ich kann trinken wie’n Loch. Da passiert nich’ viel.“

Leise lachte ich. „Du klingst, als wärst du stolz drauf.“

Er grinste leicht und streckte eine Hand nach mir aus, strich mit den Fingern zart über meine Wange, dann wuschelte er mir durchs Haar. „Bisschen mehr Trinkfestigkeit würde dir auch nich’ schaden…du bist schon nach dem zweiten Glas angetütert…“, meinte er, woraufhin ich wieder leise lachte. Da hatte er gut aufgepasst…

Ich hob meine Hand und umfasste Zeros, welche erneut über meine Wange strich. „Ich kann mir so wenigstens keine Alkoholvergiftung holen“, sagte ich und lächelte sachte, was Zero erwiderte. Seine Hand legte sich unter mein Kinn und er zog mich näher zu sich heran, weswegen ich ihn aus großen Augen ansah. Ein wenig hob er seinen Kopf an und küsste mich zart.

„Aber du passt doch auf mich auf, oder?“, hauchte er gegen meine Lippen und sank wieder zurück auf die Couch.

Ich wurde ein wenig rot und senkte schweigend den Blick. Dass ich nicht richtig auf Zero aufpassen konnte, hatte man ja am heutigen Tag sehen können: er war sturzbesoffen aus dem Club gewankt. Hätte ich ihm nicht geholfen, wäre er wohl als Schnapsleiche in einer Nebengasse geendet…

„Komm her…“, sagte er leise und setzte sich auf, so dass ich neben ihm Platz nehmen konnte.
 

Ich warf Zero einen fragenden Blick zu, aber da bewegte er sich schon wieder und glitt auf meinen Schoß. Noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, legten sich seine Lippen auf meine und jegliche Worte blieben mir im Hals stecken.

Seine Zunge stahl sich in meinen Mund, seine Hände strichen unvermittelt unter mein Hemd und streichelten über meine Haut.

Ich keuchte leise in den Kuss, während mir das Blut in die Wangen schoss – und nicht nur dorthin. Zeros Offensive verwirrte mich, aber er ließ mir gar keine Zeit zum Nachdenken.

Bevor ich mich versah, hatte er schon mein Hemd aufgeknöpft und strich es mir von den Schultern, ohne von meinen Lippen abzulassen.
 

Wenig später befanden wir uns im Schlafzimmer. Zero kniete über mir, keuchte leise in unseren Kuss, welcher aufgrund seines betrunkenen Zustandes eher unkoordiniert und ungewöhnlich feucht war, aber nichtsdestotrotz heiß. Vielleicht gerade deswegen.

Hastig zog er sich Stück für Stück seine Sachen aus, zerrte dann ungeduldig an meinen. Ich half ihm dabei, fast ebenso ungeschickt wie er selbst, die Klamotten los zu werden. Ich war im Gegensatz zu ihm eher nervös, als dass der Alkohol der Grund für mein Ungeschick war.

So freundlich, wie Zero in letzter Zeit zu mir gewesen war, glaubte ich inzwischen, dass er tiefere Gefühle für mich hatte. Es schien ja ganz so, als hätte er sich in mich verliebt, und der Alkohol hatte ihm nun den Mut gegeben, mir das zwar nicht direkt ins Gesicht zu sagen, aber es mir zu zeigen. Und ich ergriff die Chance, würde ihn nicht davon abhalten, mit mir zu schlafen.

Und sollte ich vorher noch irgendwelche Zweifel an seiner Aktion gehabt haben, so verschwanden diese endgültig, als ich seine brennende Haut an meiner fühlte. Ich erwiderte den verlangenden Kuss, in den er mich zog, genoss sogar den Schmerz, als er mich wenig später nahm und immer wieder tief in mich drang.

Es tat eben einfach gut, Zero so spüren zu können. Ich hatte mir ja schon länger ausgemalt, wie das werden würde…mit ihm zu schlafen. Und nun war der Traum Realität geworden.

Es war etwas anders als ich es mir vorgestellt hatte. Erregender, heißer, erfüllender…und wilder. Zero mochte vielleicht immer sanft, ruhig und besonnnen rüberkommen – das änderte sich, sobald er sich im Bett befand, wie es schien.

Seine Lippen pressten sich nicht nur verlangend, sondern auch hart gegen meine, seine Berührungen waren nicht nur fordernd, sie hinterließen auch Spuren und Male auf meinem Körper. Aber mir gefiel es.

Ich drückte mich Zeros erhitztem Körper entgegen, erwartete jeden weiteren, harten Stoß mit Vergnügen. Meine Finger krallten sich in seine Schultern, als ich kurz davor war, zu kommen. Erstickt stöhnte ich in unseren Kuss, den ich letztendlich lösen musste, als ich meinen Höhepunkt erreichte und den Kopf in den Nacken warf, dabei laut Zeros Namen stöhnte.

Zuerst bekam ich gar nicht mit, dass ich ihn mit mir über die Klippe gezogen hatte, viel zu sehr war ich mit meiner eigenen Sensation beschäftigt, die über mich hinweg rollte.

Schwer keuchend legte ich schließlich meine Arme um Zeros Nacken und schloss genießend die Augen, während er über mir zusammen sank und heiß gegen meinen Hals atmete.
 

„Zero…“, wisperte ich glücklich und zufrieden, „ich liebe dich…“ Jetzt konnte ich es ihm ja sagen. Ich hatte keine Angst mehr.
 

Stille trat ein, er erwiderte nichts. Mit schnell klopfendem Herzen öffnete ich wieder meine Augen, als er sich schließlich doch regte. Schweigend richtete er sich auf und sah mich ausdruckslos an. Ich konnte nicht erahnen, was er dachte. Aber er sagte es mir sogleich.
 

„Geh.“
 

Meinen Augen wurden groß und ich blinzelte verständnislos. „Was…?“

„Du hast schon richtig gehört, geh.“, wiederholte er und zog sich aus mir zurück, bevor er aufstand. „Ich kann deine Gefühle nicht gebrauchen.“

Zero sah mich nicht an, als er sprach, aber ich glaubte ihm nichtsdestotrotz. Mein Herz war mir stehen geblieben, ich war für einen Moment unfähig, mich zu bewegen.

Nur langsam kam Bewegung in mich. Ich ignorierte den noch leichten Schmerz, während ich aufstand und zu ihm sah, wie er sich seine Shorts anzog. „Zero…was ist denn los?“, wagte ich es zu fragen, aber er warf mir nur einen kühlen Blick zu und verschwand aus dem Zimmer.

Er konnte meine Gefühle nicht gebrauchen? Hieß das…ich hatte mich geirrt?

Hatte Zero mich also nur benutzt? War es ihm gelegen gekommen, dass ich bei ihm gewesen war und nicht nein gesagt hatte? War er…so gefühllos? War ich ihm so wenig wert, dass er mich ernsthaft jetzt einfach so loswerden wollte?

Ich verstand es nicht. Vielleicht wollte ich es auch einfach nicht verstehen.

Als ich angezogen das Zimmer verließ, konnte ich ihn nirgends sehen, doch dann hörte ich, wie das Wasser im Bad rauschte.

Er wollte jetzt wirklich erstmal nichts mehr mit mir zu tun haben…

Ich fühlte mich allein. Und so sehr verletzt. Enttäuscht verließ ich die Wohnung, wenn auch widerwillig. Eigentlich hätte ich gerne noch mit ihm geredet. Ich hatte ihm gerade ein Liebesgeständnis gemacht und er…er ignorierte das. Er wollte davon nichts wissen.

Ich kannte Zero so nicht. Ich hatte ihm vertraut.

Unwillkürlich traten mir die Tränen in die Augen. Ich liebte ihn. Ich wollte nicht glauben, dass er so..schlecht war. So kalt…

Niedergeschlagen sank ich an der nächsten Häuserwand zu Boden und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.

Ich wollte nicht allein sein.

Kurzerhand rief ich Tsukasa an. Es war eine Verzweiflungstat. Aber vielleicht war er ja noch wach…vielleicht würde er für mich da sein. Mir sagen, dass Zero kein schlechter Mensch war. Dass er mich nicht einfach würde fallen lassen.

Und ich hatte Glück. Tsukasa war nicht nur wach. Er war auch für mich da.
 

---

tbc
 

So. Jetzt ist es also raus. Mal schauen, wie Zero dann auf die Offenbarung reagieren wird^^'

Bis ganz bald :D
 

Vielen lieben Dank noch an:
 

@ Lucel: Na, die FF hier ist fast vorbei. Gibt nur noch zwei Kapitel, so in etwa. Ich muss mich ja auch noch um Dope kümmern ;D Deswegen lass ich das hier etwas schneller enden. Aber ein bisschen was wird noch passieren ^^ Sorgen machen muss man sich aber denke ich nicht^^
 

@ Kyra_Nakamura: Mwaha, du bist gut ^.~ Behalt das mal im Hinterkopf, dass Tsuka und Hizu wenig begeistert waren. Vielleicht wird es zu dem Aspekt nämlich noch was zu sagen geben ;) Und hahaha~ ja, Zero ist so was von meine Muse...wenn er auch deine ist, dann teil ich ihn gerne mit dir, denn deine Storys sind derbe toll *-* Zero macht seinen Job als Muse wirklich gut :D
 

@ Zeryu: Nya, Tsuka und Hizu haben schon zugehört...wenn sie es doch nicht richtig getan haben, dann nur, weil sie glauben, Zero ist total doof und gefühlskalt xD die wissen ja nicht, dass Zero alles vergessen hat, was er da gemacht und gesagt hat... Sie können sein Verhalten nicht verstehen^^' Und nein, Karyu würde nie jemanden umbringen^^ Dazu ist er nämlich viiiiel zu nett und zu gutmütig. Er kann Zero nicht mal böse sein ôo Ich hoffe, deine Klassenfahrt war toll :D Wo ging es denn hin?^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-05-23T20:18:32+00:00 23.05.2011 22:18
*aus den Schatten schäl*
Ich finde deine FF echt toll geschrieben! *Keks hinleg*
Die Wendung sah ich so nicht kommen ;w; Da bin ich ja mal sehr gespannt, was Zero darauf zu sagen hat ûu
OT aber, bist du mit deinen Abiprüfungen echt schon ganz durch? Ich hab noch 2 vor mir QQ
& ich hab mir echt das Lied ganz durch angehört. Das hat echt gut gepasst XD

Von:  Zeryu
2011-05-22T12:21:47+00:00 22.05.2011 14:21
Da ich endlich ein paar Minuten Freizeit habe, widme ich mich mal den wichtigen Dingen des Lebens. xD
Autsch... Armer Karyu. Das nenne ich mal 'nen Schlag ins Gesicht. Was Alkohol nur aus Menschen macht~ Hoffentlich vertragen die vier sich bald wieder. Länger kann ich das nicht ertragen. xD
Stimmt, Karyu könnte wirklich keiner Fliege was zu Leide tun. (Ich mag seinen Charakter!) Das macht's natürlich noch schlimmer, dass Zero ihn verletzt hat. Ich bin schon sehr gespannt, wie er sich entschuldigen will... Ich glaube ja nicht, dass Zero auch in Karyu verliebt ist, weil er mir bisher nicht den Eindruck gemacht hat.. aber dann verstehe ich auch nicht, warum er mit ihm geschlafen hat... Es gibt immer noch ein paar Unklarheiten.^^ Ich freue mich schon!
Danke^^ Die Klassenfahrt war nicht schlecht. (Immer noch besser als Schule xD) Leider sind wir irgendwo an die niederländische Grenze gefahren, obwohl ich gerne mal nach Berlin oder München wollte...
Ich setze mich dann mal wieder an meinen Spanischaufsatz.
Liebe Grüße und ¡Hasta pronto!, Zeryu へ__へ
Von:  ZERITA
2011-05-20T21:19:32+00:00 20.05.2011 23:19
Also erstmal: Holla die Waldfee!
Erst von Tsuki angetanzt und dann von Zero vernascht. Übrigens was ne Assi-Art für ne Reaktion auf ne Liebeserklärung. Armes Karyulein. *ihn flausch*
Kann es sein das Tsuki was von Karyu will? *grübel*

Ja, ich gestehe Zero ist meine Muse! *____* Und er begleitet mich den ganzen Tag über. Auf dem Handy, oder überall im Wohnzimmer oder im Bett als Plüschie. XD Bin glaube ich schon süchtig, aber ich mag nicht auf Entzug. xDD Apropos Muse, ich glaube Deutschklausuren sind nicht so gut für mich. Bei der einen musste ich an Tsuki und Zero denken wie sie rummachen und bei der letzten fiel mir doch glatt ne Idee für noch ne weitere FF ein. XDD Kennst du ja oder? XD
*knuddel*
Von: abgemeldet
2011-05-20T20:59:28+00:00 20.05.2011 22:59
wah...
...also gut... das war dann jetz i-wie schon fast absehbar... ~_~

bin gespannt, was Zero zu seiner verteidigung zu sagen hat!? o.O
(is er auch schon bei einem der anderen so gelandet oder wie?)


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