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Das Geheimnis der Götterkarten

von

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Der Kampf des Sommers

Kapitel 1: Der Kampf des Sommers
 

Elleduna, das war der Name eines kleinen Dorfs inmitten von Wiesen und Wäldern. Die meiste Zeit über war es sehr still dort, doch einmal im Jahr hörte man lautes Gelächter und wildes Geschrei, wenn nämlich im Sommer ein mehrtägiges Fest gefeiert wurde, für das Elladuna über die Grenzen hinaus bekannt war. Besonders beliebt war dabei das große Turnier, in dem Frau und Mann Stärke und Schnelligkeit unter Beweis stellen konnten. In den letzten Jahren hatte es immer nur einen Sieger gegeben, einen jungen Mann namens Ryo, doch im heutigen Finale mochte alles anders werden. Da stand er einem zierlichen Mädchen gegenüber.

„Los, Ami, dem zeigst du es!“, „Den machst du platt.“ und „Lass dich nicht unterkriegen!“, so hörte man die Frauen rufen. Im gleichen Moment brüllte es von der anderen Seite der Kampfarena: „Ryo, lass dich ja nicht von einem Mädchen besiegen!“, „Wir hab viel Geld auf dich gesetzt!“ und „Ryo gib auf deine Deckung acht.“. Der Angesprochene schnaubte nur verächtlich. „Hey Kleines“, hörte es seine Gegnerin rufen: „gib ja gut auf deine Deckung acht! Du weißt ja, Angriffe immer von unten, mein Schatz!“

Ami, das zierliche Mädchen, gab nur ein zuversichtliches Grinsen als Antwort. Sie war schon von klein auf eine entschlossene Kämpfernatur, die vor wenig zurückscheute, und glich damit ihrer verstorbenen Mutter Nanami ebenso wie mit ihren roten Haaren. Heute also hatte sie endlich die Gelegenheit in deren Fußstapfen zu treten. Schließlich war Amis Mutter über Jahre der Champion der Arena gewesen.

„Das ist meine Ami.“, ließ der massige Hüne am Rande des großen steinernen Kampfrings die Umstehenden wissen. Sein kurz geschnittener dunkelbrauner Schopf ragt weit über die Köpfe der anderen hinweg, der kleine Zopf im Nacken wehte frech im Wind. Eine lange Narbe über dem rechten Auge war schließlich der sichtbarste Beweis, dass auch er etwas vom Kämpfen verstand. „Meine große Schwester.“, schnaubte ein verärgertes Stimmchen unbeeindruckt, „und ich sehe sie nicht. Mensch, Papa!“ An der Seite des großen Mannes schob sich ein Kopf mit zwei braunen Zöpfen nach vorn und zwei blaue Augen stierten giftig zu ihm empor. Sie war sichtlich verärgert. Der Mann grinste frech und hob ein kleine Mädchen auf seine Schultern. „Ja, das ist deine große Schwester. Du wirst mal genauso stark wie sie. Und deine Mutter, Nami.“

In diesem Augenblick fühlte sich Ami nicht wie ihre Mutter. Das Mädchen mit der wallend roten Mähne schlug mit einem kräftigen Schlag nach dem anderen auf den schwarzhaarigen Jüngling ein, doch was sie auch versuchte, er blockte jeden ihrer Schläge ab. Dann wurde sie des amüsierten Ausdrucks in seinen katzenartig gelben Augen gewahr. Er hatte sie nur getestet, doch nun würde er ihr zeigen, wozu er in der Lage war. Ami sprang noch schnell in eine Abwehrstellung, doch stürmte Ryo schon auf sie zu. Seine kurzen Haare mit seinen kleinen lilafarbenen Strähnchen wehten im Wind, er holte mit der linken Faust aus und - „Wusch“ - Ami hörte es zischen, der Schlag ging ganz knapp an ihrem Ohr vorbei. „Und du willst mich besiegen? Lachhaft!“, spottete er. Sie konnte nicht mehr an sich halten, wutentbrannt schlug sie wahllos in seine Richtung.

Dabei wusste sie, was er tat. Er hatte schon in ihrer Kindheit so oft versucht, sie aufzuziehen, und eigentlich hatte sie sich vorgenommen, ihm heute keine Schwäche zu zeigen, doch was waren Vorsätze schon wert? In diesem Moment sprang er hoch in die Luft, so weit, dass all die Leute, die ihm mit ihren Blicken folgten, von der Sonne geblendet wurden.

Ami erschauderte, denn sie wusste, was nun kam. Sein Spezialangriff, der ihn hoch in den Himmel schraubte und mit einer unvorstellbaren Kraft herunterstürzen ließ, hatte ihm schon mehr als einen Turniersieg beschert und diesmal stand Ami im Ring, die gegen die aufsteigende Panik kämpfte und ihn doch nicht am Himmel erkennen konnte. Wenn sie Pech hatte, würde sie nicht einmal merken, dass ihr Traum vorbei war.

Ruhig, Mädchen, fuhr es ihr durch den Kopf. Denk an deine Mutter. Gib nicht auf. Noch ist nichts vorbei.

Mit einem Mal ging es ganz schnell. Sie spürte einen Luftzug und warf sich sofort zur Seite. Nur um Haaresbreite sollte sie die gestreckter Faust des vom Himmel herabstürzenden Kerls verfehlen.

Gemurmel einer ratlosen Menge drang von der Welt hinter der Staubschicht, während Amis Herz mit voller Kraft raste. Kaum mehr als eine Armlänge entfernt begann das Loch, dass Ryos Attacke in den Boden der Arena gerissen hatte. Es war wirklich haarscharf gewesen.

Amis Körper sehnte sich nach Ruhe, doch sie zwang sich zurück auf die Beine, da auch ihr Gegner seinem Loch entstieg und sie anstarrte. Unbewusst schob sie die schweißnassen Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Seinen Gesichtsausdruck konnte sie nicht einordnen.

Im nächsten Moment stürmte er bereits auf sie zu und setzte zum Schlag an. Kaum wehrte sie ihn ab, folgte auch schon der nächste Angriff mit atemberaubender Geschwindigkeit. Sie wich aus, einmal, zweimal, dann nutzte sie ihre Chance. Ami stürmte ihrem Gegner mit einem wilden Schrei entgegen, ließ sich aber im entscheidenden Moment zu Boden fallen und nutze den Schwung für eine rasante Wende – zwar mussten ihre Knie darunter leiden, doch dafür hatte sie nun Ryos ungeschützte Rückseite in greifbarer Nähe.

Nun war sie am Zug.

Sie musste nur noch zum Gegenschlag ausholen, doch sprang ihr Gegner über ihr Bein hinweg und entwischte ihr damit. Das half doch alles nichts. Saltos schlagend brachte Ami Raum zwischen sich und ihren Gegner. Wenn sie doch bloß Zeit hätte. Sie brauchte einen Plan, denn sonst, das wusste sie, würden ihre Kräfte noch vor seinen schwinden.

Ami kam im Handstand zum Stehen. Wenn sie schon keinen Plan hatte, konnte sie ihn wenigstens verwirren, dachte sie und in Ryos Gesichtsausdruck las sie, dass zumindest dieser Teil funktionierte. Auch ihr Gegner kam zum Stehen, unschlüssig, was wohl folgen würde.

Wieder einmal wandelte sich sein Blick und verwirrte sie. Ihr Grinsen schwand schlagartig, als ihr auffiel, dass ihre momentane Pose zwar einen Vorteil im Kampf bot, aber auch einen unbeabsichtigten Nachteil aufwies: Der grün glänzende Stoff ihres Qipao, federleicht wie er nun einmal war, geriet nun unter die gnadenlose Wirkung der Erdanziehungskraft. Ami fühlte, wie der Stoff Falte um Falte ihrer Brust entgegen rutschte und schließlich ihr unschuldiges, weißes Höschen preisgab. Sie konnte seinen Blick förmlich über ihre langen Beine schweifen fühlen. Sie musste ihm wirklich gefallen.

Ami dachte an ihre Mutter, deren alten Qipao sie trug. Sie dachte ans Finale, in dem sie immer noch stand, und ergriff dann eiskalt ihre Chance.
 

Wieder einmal vergaß Ryo beim Anblick das Risiko. Schon oft hatte er ihre Heimtücke und Gefährlichkeit zu spüren bekommen. Ami mochte das Gesicht eines Engels haben, aber in ihrem Kampfstil glich sie mehr einem Teufel und es war kein Wunder, dass ausgerechnet sie ihm von Angesicht zu Angesicht im Finale gegenüberstand. Keines der anderen Mädchen im Dorf hätte es je gewagt. Nur Ami! Ami, der kleine Teufel mit dem Engelslächeln. „Na, gefällt dir wohl, was?“, spottete Ami. Sie mochte von der Kraft her nie an einen Mann herankommen, dafür aber war sie schnell und gewieft. Das Publikum allerdings war geteilter Meinung über Amis “Kampftechnik“: Während sich der prüde Teil lauthals und aufgebracht beschwerte und Disqualifikation verlangte, johlte der Rest nur frivol drauflos und bestärkte Ami damit noch. Was würde jetzt wohl passieren?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Shizana
2013-03-14T14:42:10+00:00 14.03.2013 15:42
Und gleich noch das nächste Kapitel, weil ich unbedingt wissen will, was uns noch so erwartet.
Hier werde ich es mir verkneifen, Fehler mit aufzulisten, weil es zu viel würde. Man merkt deutlich, dass das Kapitel noch keine Überarbeitung genossen hat, da noch sehr viele Grammatikfehler und auch Verschreiber vorhanden sind. Ich rate dir von Herzen, das Kapitel selbst noch einmal bei Zeit aufmerksam zu lesen - viele der Fehler werden dir unter Garantie auch selbst auffallen.

Ich bin etwas zwiegespalten zu diesem Kapitel.
Zum einen muss ich sagen, bin ich echt beeindruckt. Du hast den Kampf so lebendig geschrieben, dass man keine Probleme dabei hat, den fliegenden Fäusten folgen zu können. Die Beschreibungen sind gut gewählt und das Tempo perfekt. Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Kampf zu lesen.
Allerdings haben mir hier andere Beschreibungen gefehlt. Ich habe mir zu Beginn eine Turnierhalle vorgestellt, wie man sie z.B. bei Boxkämpfen hat. Dann war ich mir nicht mehr sicher, als Ryo diesen großen Krater geschlagen hatte, ob es überhaupt einen Ring gibt. Und am Ende war ich einfach nur noch verwirrt, weil ich gar nicht mehr wusste, was ich mir vorstellen sollte. Ein Freiluftring wie bei den Dragonball-Turnieren vielleicht?
Entsprechend verwirrt hat mich auch der junge Mann, der ganz out of flow auf seinem Baum hockte und irgendwie gar nicht zum aktuellen Geschehen dazugehörte. Klar wird er wohl auch eine wichtige Rolle übernehmen im weiteren Verlauf, aber hier empfand ich seine Erwähnung irgendwie unangebracht und es hat mich kurz aus dem Fluss gebracht.
Mir hat auch etwas gefehlt, was es nun für ein Turnier war. Und wieso es abgehalten wurde. Hatte es eine besondere Tradition? Ich stehe total auf Hintergrundwissen, die einen näher an das geschilderte Leben heranlassen.

Ami scheint ein sehr interessanter Charakter zu sein. Mir gefällt ihre gewitzte Art sehr gut. Sie ist in Ordnung.
Ryo war mir bei dem Dialog zwischen ihnen auch sehr sympathisch. Es wäre aber schön gewesen, hättest du früher erwähnt, dass die beiden Freunde oder so sind. Ich konnte mir zu Ryo während des Kampfes leider überhaupt kein Bild machen. Der Fokus lag mehr auf Ami (und ihrem Vater und die Schwester), was die Beschreibungen angeht. Schade.

Joa, ansonsten wurde das mit den Apostrophen im Genitiv ja schon von Wolkenfee erwähnt. Bitte korrigiere das noch.
Bei der Wörtlichen Rede fehlt auch noch die korrekte Anwendung von Satzzeichen. Punkte innerhalb der Rede fallen weg, wenn ein Erläuterungssatz folgt. Folgt ein Erläuterungssatz, wird er wie bei einem Nebensatz mit einem Kommata eingeleitet.
-> "Mir geht es gut", beruhigte er sie.
Und du solltest etwas feinfühliger mit den Ausrufezeichen umgehen. An einigen Stellen betonst du unnötig durch die Verwendung des Schreizeichens, obwohl das Gesagte eher sanft klingen würde (also besser einen Punkt bedürfte).


Es gibt hier noch einiges für eine Nachkorrektur zu tun. ;)
Die Geschichte an sich hat aber durchaus Potential.


Liebe Grüße
Shizana
✖✐✖
Von:  Wolkenfee
2012-11-21T16:06:45+00:00 21.11.2012 17:06
Hallo!
Ich hatte endlich mal Zeit, um hier weiterzulesen.
Ich finde, dass du den Kapmf sehr gut beschreibst. Es ist eine gute Einführung der Charaktere, und gleichzeitig ist es nicht langweilig, da man sofort mitten im Geschehen ist. Ami gefällt mir, sie ist ein starkes Mädchen, das hat sie ganz offensichtlich von ihrem Vater, und ihre Schwester ist auch sehr niedlich.
Die Idee mit einem Sommerturnier gefällt mir, so sind alle abgelenkt und feiern und niemand bemerkt etwas ungewöhnliches. Außer natürlich einem Mann, über den ich sehr gerne mehr erfahren würde, aber das kommt sicher noch.
Gleichzeitig ist das Turnier auch eine gute Erklärung, warum Ami die Götterkarte erhält, das gefällt mir. Und Feuer passt zu ihr :)

Ich fand es insgesamt ein schönes ersters Kapitel, eine Sache muss ich allerdings sagen:
Du schreibst:
Mutter’ s alten Qipao, Ami´ s Mutter, Ami’ s Vater, Ryo’ s Nase
Im deutschen wird beim Genitiv kein Apostroph gesetzt, das macht man nur im englischen. Auf deutsch ist das wirklich sehr sehr unschön (Es wird nicht umsonst "Deppenapostroph" genannt). Es heißt einfach nur Amis Mutter, und so weiter. Mach das also bitte nicht!

Liebe Grüße,
Wolkenfee
✖✐✖
Von:  TreasureFox
2011-06-04T09:37:25+00:00 04.06.2011 11:37
Deine Geschichte ist echt spannend und genial gestaltet und muss selbst sagen das deine Ami taff ist, so wie es auch schon Rin_chan sagte. Da schliesse ich mich mit freude an, einfach genial !.
Mir hat der kampf auch gefallen und mich richtig mitgerissen, bin echt gespannt wie es zwischen Ami und Ryo weiter geht, allgemein bin ich sehr gespannt drauf wie es weiter geht.
Freu mich schon drauf wenn ich dein zweites Kapitell in dein FF sehe, dann kann ich weiter lesen und kann mich überraschen wie es im ganzen ausgeht ^^.

LG Chris_the_Cat
Von:  Revani
2011-04-29T13:14:17+00:00 29.04.2011 15:14
Also ich schließ mich den Kommi von Alexia an die Geschichte is wirklich echt gut und spannend der kampf zwischen Ami und Ryo hat mir gefallen ^^ Ami is richtig taff XD die mag ich besonders :)
bin mal sehr gespannt wie es weiter geht

Lg Rin_chan

ps bekomm ich ne ENS wenns weiter geht *lieb frag und guck* :)
Von:  Alexia20
2011-02-20T20:40:58+00:00 20.02.2011 21:40
ui ich finde die Geschichte bis jetzt echt supi und die Charactere gefallen mir auch sehr gut
hoffe es geht bald weiter^^


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