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Spell of winter

von

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~winter wonderland~

Spell of winter
 


 

Harry Potter&Co…J.K. Rowling

FF…Soleil
 


 

~winter wonderland~

In Großbritannien gab es Winter.

Aber, es schneite nicht einfach.

Die Sonne schien nicht, während schöne Schneeflocken lautlos nach unten rieselten und kleine Kinder, egal ob magisch oder nicht, versuchten die einzigartigen Flocken zu fangen.

Es begann immer im November zu schneien.

In dieser Zeit beobachteten alle Menschen und auch die Tiere unruhig den Himmel und sobald eine dunkle Wolkenwand im Osten heranzog, trafen sie, ungeachtet ihrer Herkunft die nötigen Vorkehrungen.

Diese Vorkehrungen waren notwendig, zogen doch fürchterliche Schneestürme über das Inselkönigreich hinweg und hinterließen, wenn die dunklen Wolken sich nach endlosen Stunden, Tagen oder auch Wochen endlich lichteten und der jaulende Wind endlich nachließ, ein weißes Wunderland zurück.

Aber, dennoch wurde aus etwas so schrecklichem wie den Stürmen, die jedes Mal viel zu viele Opfer forderten etwas so schönes wie das Winterwunderland geboren.

Lange Eiszapfen hingen an gefrorenen Zweigen und glitzerten mit der endlosen weißen Schneefläche im strahlenden Sonnenlicht mit dem blauen Himmel um die Wette. Die Dächer und die Bäume ächzten leise unter der Last des Schnees und die unterschiedlichsten Schneemänner wachten über ihre Erbauer. Schlittenspuren durchzogen die weiße Pracht und die Jubelschreie der Kinder hallten durch die kalte Luft.

Aber trotz all dieser Schönheiten und all dieses Spaßes machte man auch für dieses Wetter die dunklen Magier verantwortlich. Die Theorien, die als leises Gemurmel im Umlauf waren, waren weitgefächert und wurden, je weiter der Sturm angehalten hatte immer zahlreicher und auch absurder.

Es war zum Beispiel von einer natürlichen Reaktion der Natur auf den Gebrauch schwarzer Magie die Rede, aber man sprach auch hinter vorgehaltener Hand davon, dass irgendwelche Schwarzmagier die Stürme heraufbeschworen hätten, nur um die Muggel und natürlich auch alle guten Magier von der Erdoberfläche zu tilgen. Oder aber, sie wurden heraufbeschworen, damit die schwarzmagischen Winterrituale nicht entdeckt werden würden, die im Endeffekt aber nur dazu dienen sollten, Muggel und alle guten Magier zu vernichten…
 

In Hogwarts sah man es anders, die Gerüchte über die Herkunft und die Entstehung der Stürme drangen nur in abgemilderter Form hierher und nachdem der Wind aufgehört hatte, um die Schlossecken zu heulen und an den Fensterläden zu rütteln, trauten sich die Schüler endlich wieder hervor.

Die mutigen Gryffindors waren wie jedes Jahr die ersten, die das winterlich, verschneite Hogwarts für sich eroberten. Dicke Winterumhänge und weit ins Gesicht gezogene Schals schützten sie ebenso wie Handschuhe, gegen die klirrenden Kälte, als sie behutsam testeten, ob das Eis des Sees dick genug war, um sie zu tragen. Die Ravenclaws und die Hufflepuffs kamen dann auch fast zeitgleich aus ihren Räumen und mischten sich, warm angezogen unter die Gryffindors.

Gelächter und fröhliche Rufe flogen ebenso wie vereinzelte Schneebälle durch das Winterwunderland der Ländereien. Schneezauberer und Schneehexen entstanden, ebenso wie die verschiedensten Schneetiere. Verhexte Schlitten flogen lautlos über den tiefen Schnee und die Schüler zogen mehr oder weniger elegant auf Schlittschuhen ihre Runden auf dem zugefrorenen See. Rotgelbe Schals mischten sich mit blau-weiß und gelb schwarz, aber nirgends fanden sich die Farben Silber und Grün.

~sins of winter~

~sins of winter~

Tief in den Eingeweiden Hogwarts, entweder vergessen oder ignoriert von den anderen Häusern, versteckt in den Kerkern, lag der Gemeinschaftsraum der Slytherins. Die nackten, unbehauenen Felswände in diesem Teil des Schlosses mochten auf andere Menschen normalerweise nicht sehr einladend wirken, sondern gaben dem Ort eher das Aussehen einer unheilvollen Höhle voller Schatten und geheimer Verstecke, in denen Monster auf Unvorsichtige lauern würden.

Aber, im Winter war es ganz anders.

Die Felswände des großen Gemeinschaftsraums leuchteten golden im Schein des tanzenden Kaminfeuers und die Schneeflocken, die ähnlich wie an der verzauberten Decke der großen Halle über die Wände zu tanzen schienen, schillerten in diesem indirekten Licht und nahmen dem Raum seine Bedrohlichkeit. Der Gemeinschaftsraum war außerdem voller Leben, Stimmen hallten durch den Raum, sprachen über belanglose Dinge und ab und an wurden sie auch von Gelächter übertönt.

Direkt vor dem Kamin, auf einem großen Sitzkissen lag Draco Malfoy. Sein Kopf ruhte auf dem Schoss einer jungen Frau, die ihm nachlässig durch die halblangen Haare strich, während sie nachdenklich in die knisternden Flammen starrte. Der blonde, junge Mann rührte sich unter ihren Berührungen nicht, sondern hatte sich, wärmesuchend zusammengerollt, um so das leichte Zittern, das immer wieder durch seinen schlanken Körper lief zu unterdrücken. „Geht es dir wirklich gut?“, nach einigen Minuten brach Pansy die Stille und sah besorgt auf das zusammengerollte Bündel in ihrem Schoss hinunter, „Vielleicht solltest du doch ins Bett gehen, bis…“ „Bis…der Winter endlich vorbei ist?“, als Draco schließlich nach einer langen Pause doch noch antwortete, klang er angestrengt, seine Zähne klapperten und selbst in seiner Stimme klang das Zittern mit, „Das geht…nicht.“

„Malfoystolz?“, Pansy klang amüsiert, während sie eine Decke herbei levitierte, die sich wie von selbst über den zitternden Draco legte, „Wirkt aber gerade eher ziemlich jämmerlich, wenn du mich fragst.“ Von Draco kam nur ein müdes Schnauben und selbst das Blitzen seiner nebelgrauen Augen wirkte eher müde, als er nun den Kopf hob und sie ansah, „Ich hasse den Winter…Aber, was ist eure Entschuldigung hier zu bleiben?“

„Jemand muss doch auf dich aufpassen und dafür sorgen, dass du nicht erfrierst.“, Pansy zuckte mit den Schultern und vereinzelt kicherten Slytherin, die dem Wortwechsel am Kamin lauschten und keine so gute Selbstbeherrschung wie ihre Klassenkameraden besaßen.

Dieses halblaute, etwas genervt klingende Gespräch hatte sich, wenn auch mit leichten Abwandlungen in den letzten sechs Jahren jedes Jahr, sobald der erste Schnee gefallen war, wiederholt. Die Argumente beider Seiten waren auch immer noch die gleichen und am Ende der Argumentationskette rollte sich der grummelnde Draco irgendwann enger in die Decke und schlief, während seine Mitschüler unterdessen Wache hielten, ein. Es war eine Tradition innerhalb von Slytherin geworden und eine Frage der Loyalität.
 

„Eigentlich seltsam.“, Hermine ließ ihren Blick über den zugefrorenen See und die Schlittschuhläufer wandern und strich sich eine Strähne ihres widerspenstigen Haares aus dem Gesicht, „Kein Slytherin weit und breit…“ „Ich habe sie im Winter eigentlich fast nie draußen gesehen…“, Harry nickte zustimmend und auch Ron stimmte, wenn auch grummelnd zu, „Aber schade ist es nicht, wenn sie sich nicht ausgerechnet im Winter dann immer so zusammenrotten würden!“ „Ron hat recht, man sieht nie einen einzelnen…sobald es kalt wird, rotten sie sich zusammen.“, Hermines Stirn furchte sich, als sie angestrengt nachdachte und derweil ihren Schal noch etwas höher zog, „Erinnert mich irgendwie an Schlangen.“ „Toller Vergleich, Hermine. Wenn eine Schlange das Wappentier des Hauses ist…“, Ron und Harry starrten sie, unfähig ihrer Logik zu folgen, verständnislos an, und sie erwiderte den Blick einen Moment, bevor sie schließlich genervt seufzte, „Habt ihr denn überhaupt keine Ahnung von Biologie?“ „Äh…“, kam es unisono von den beiden jungen Männern, aber Hermine winkte ab, bevor die beiden noch ihre begrenzten Biologiekenntnisse ausbreiten und sich noch lächerlich machen konnten, „Schlangen sind wechselwarme Tiere.“

Noch immer waren die Blicke ihrer Freunde vollkommen verständnislos und wieder seufzte Hermine, „Sie können ihre Körpertemperatur nicht halten, sondern müssen sich erst aufwärmen. Einige Schlangenarten tun das, indem sie sich…Nun…mit anderen Schlangen zusammen tun…“ „Ah, Schlangengruppense…“, Rons Grinsen wurde breiter, aber Hermine unterbrach ihn scharf, ihre Wangen schamhaft gerötet„Wohl kaum. Sie brauchen einfach Wärme, sonst sterben sie.“ „Wirklich schöne Aussichten für die Slytherins.“, Ron rieb sich immer noch grinsend die Hände, aber Harrys Blick wurde nachdenklich, als er sich plötzlich an eine, nur wenige Stunden zurückliegende Begebenheit erinnerte.
 

Die kalte Wintersonne schien in den Unterrichtsraum, ihre halbherzigen Strahlen erreichten nur wenige der Sitzreihen und schafften es nicht den großen Raum auch nur um ein Grad zu wärmen. Aber durch das knisternde Feuer in dem Kamin herrschte in dem Raum trotzdem eine von den Gryffindors als angenehm befundene Wärme, so dass sie sich im ganzen Raum verteilten und sich ruhig unterhalten konnten.

Die Slytherins hingegen, die kurz zuvor als geschlossene Gruppe eingetreten waren, hielten sich in der Nähe des flackernden Kaminfeuers und suchten sich dort ihre Plätze. Erst jetzt sah man, dass sie sich schützend um jemanden gruppiert hatten, der nun den Platz am dichtesten am Kamin einnahm und sich eng in seinen Umhang wickelte. Dennoch zitterte der blonde Schüler, den Harry erst jetzt als, als er die Kapuze des Umhangs abnahm, als eine kränkliche Version Malfoys erkannte, noch immer, bis schließlich ein großer Slytherin aufstand und seinen Umhang über die Schultern des anderen legten.

Das Zittern verging schließlich, aber erst als der Unterricht begann, konnte Harry seinen Blick von dem geisterhaft blassen Draco Malfoy nehmen…
 

„Malfoy war heute ziemlich blass.“, verwundert sah Harry, als er von Hermines Stimme aus seinen Gedanken gerissen wurde auf und nickte zustimmend, „Ja…er sah wirklich krank aus.“ „Na und? Es ist Malfoy, was kümmert uns denn der?“, Ron erhob sich und trat nach einen kurzen Zauberspruch, der seine Schuhe erneut in Schlittschuhe verwandelte, wieder auf die Eisfläche, „Ich will vor dem Abendessen noch etwas laufen. Kommt ihr?“ Er streckte Hermine die Hand entgegen und lächelte als sie sich wirklich erhob. Harry hingegen schüttelte den Kopf, „Lauft ihr ruhig, ich gehe rein…“ „Ah, die Neugier ist geweckt?“, Hermine murmelte ebenfalls den Zauberspruch und trat denn neben ihrem Freund auf das Eis, „Sei aber vorsichtig Harry.“ „Was soll mir schon passieren?“, er versuchte leichtfertig zu klingen, wandt sich aber, als er merkte, dass Hermine sich nicht überzeugen ließ. „Schlangen, die man in die Ecke drängt, beißen.“, rief sie ihm noch hinterher, während er durch den Schnee in Richtung Schloss lief.

~winterly eclipse~

~ winterly eclipse~

Hogwarts war lebendig.

Nicht durch die Menschen, die in dem Schloss lebten, sondern die ganze Schule selber pulsierte vor unbändigem Leben, sie atmete und sie veränderte sich auch. Nicht nur die Treppen verschoben sich immer wieder, sondern auch Räume und ganze Flügel veränderten immer wieder ihre Lage und gaben auf diesem Weg längst vergessen geglaubte Räume wieder frei, während andere in Vergessenheit gerieten. Der Raum der Wünsche war nur ein Zeichen der Lebendigkeit und des eigenen Willens von Hogwarts und nur die Geister bewahrten oftmals die Erinnerungen an die Flügel, welche von den Menschen schon lange vergessen worden waren.
 

Harrys Schritte hallten überlaut durch die verlassen daliegenden Gänge der stillen Schule. Bis auf seine widerhallenden Schritte war kein Laut zu hören, beinahe als wäre er alleine in den einsamen, gewunden Gängen, die sich wie ein weitverzweigtes Nervensystem durch das große Schloss zogen. Obgleich er seit sieben Jahren dieses Schloss sein Zuhause nannte, fröstelte er plötzlich und zog seinen Umhang enger um sich, als seine Neugier ihn tiefer in das unbekannte Labyrinth der Kerker vordringen ließ.

Der dunkelhaarige Gryffindor wurde von seiner Neugier und einem jäh aufkommenden Gefühl der Dringlichkeit vorwärts getrieben, sie zwang ihn weiterzugehen und immer schneller zu werden, bis er fast rannte. Längst hatte er die Orientierung verloren, die unbehauenen Steinwände, die sich immer enger um ihn zu schließen schienen, sahen alle gleich aus. Das Licht seines Zauberstabs wirkte verloren in der allumfassenden Dunkelheit und erzeugte seltsame, verzerrte Schatten, die über die Wände zu huschen und in der Dunkelheit zu verschwinden schienen. Nirgends zeigte sich in dem flackernden Licht ein Portrait oder eine Tür, vor dem Gryffindor lag nur ein langer, dunkler Gang mit unebenen, steinigem Boden, der immer tiefer hinab zu führen schien.
 

Längst hatte Harry sein Zeitgefühl verloren.

Es könnten bereits Stunden vergangen sein, denn er war vollkommen erschöpft. Sein Arm schien mittlerweile so schwer, dass er den Zauberstab nicht mehr länger halten konnte und er war nun auch zu müde, um seine Füße richtig zu heben. Als das schwache Licht an der Spitze des Zauberstabs schließlich durch seine Müdigkeit erlosch, blieb Harry abrupt stehen und versuchte sich zu orientieren.

Ohne Licht oder Anhaltspunkt schien das aber schwer und so tastete er nach der Wand und amtete erleichtert auf, als er die vertraute raue Oberfläche unter seinen Händen spürte. Sich an den Windungen der Wand orientierend, stolperte er blindlings weiter voran. Die einzigen Geräusche in dem sich windenden Gang schienen sein schwerer Atem und sein donnernder Herzschlag zu sein, als er schließlich über eine weitere Unebenheit stolperte und der Länge nach hinfiel.

Für einen Moment war er wie betäubt, die Kälte schien auf ihn zuzukriechen und ihn mit eisigen Fingern zu berühren, beinahe schon zu liebkosen. Eilig tastete er dann aber auch schon nach seinem Zauberstab und atmete erleichtert auf, als sich seine Finger bereits nach wenigen Sekunden um das warme Holz schlossen. Alleine die Berührung des Zauberstabs wirkte schon beruhigend auf ihn und er atmete tief durch, bevor seine von der Kälte aufgesprungenen Lippen das Wort ‚Lumos’ formen konnten.

Geblendet durch die plötzliche Helligkeit schloss Harry kurz seine Augen. Er stemmte sich wieder hoch und atmete tief durch, bevor er sich zwang doch die Augen zu öffnen und seine Umgebung erstmals zu betrachten.
 

Ein hoher Torbogen.

Zwei Drachen.

Wanden sich darum.

Blickten den Besucher an.

Herausfordernd.

Fragend.

Scheinbar lebendig.

Im unsteten Licht.
 

Taumelnd und sich hilflos an der rauen Wand abstützend, stolperte er vorwärts. Seine Beine schienen ihn nicht tragen zu wollen, aber plötzlich tastete seine Hand über die Konturen des Torbogens und mit letzter Kraftanstrengung zog er sich hindurch und schöpfte Atem.
 

Angenehme Wärme umschmeichelte ihn, strich wie zärtliche Finger über seine Wangen und wärmte ihn von innen auf. Nur zögerlich öffnete der Gryffindor die Augen und blinzelte dann in die unerwartete Helligkeit. Es dauerte einen Moment, bis er mehr als Umrisse erkennen konnte, aber dann setzte er sich auf und sah sich verwirrt um.

Der Raum, der von Becken, in denen verschiedenfarbige Feuer brannten, erhellt wurde, schien gigantisch zu sein. Die Decke der unterirdischen Kammer, die von Säulen getragen wurde, verschwand weit oberhalb in den tiefen Schatten und auch Teile der Wandgemälde, die ausnahmslos fremdartige Drachenwesen zeigten, wurden ebenso wie die Kronen der Säulen von den Schatten geschluckt.

Die brennende Neugier trieb Harry weiter und er kam stolpernd auf die Beine, Er lenkte seine Schritte zu dem nächsten Feuerbecken, in dem ein grünes Feuer brannte. Wärmesuchend hob er die Hände und seufzte erleichtert, als das grüne Feuer Wärme ausstrahlte und ihn langsam wieder aufwärmte und auch seine Lebensgeister erneut weckte.

Als er seinen Blick nun schweifen ließ, bemerkte er, dass in jedem der metallischen Becken ein andersfarbenes Feuer brannte und dass jede der Säulen, die hinter den Feuerbecken in die Dunkelheit emporwuchsen, die gleiche Farbe wie das Feuer vor ihr hatte. Wissbegierig betrachtete er nun die grüne Säule, zuckte aber entsetzt zurück, als er entdeckte, dass sie nicht wie er erwartet hatte aus kaltem Stein zu bestehen schien.

Sie war unnatürlich warm und die stilisierten Schuppen, mit denen sie ein talentierter Bildhauer sie verziert hatte, schienen sich rhythmisch unter seiner Hand zu bewegen. Als Harry nach einer Schrecksekunde erkannte, dass die Säule sich nicht bewegte, sondern eher zu atmen schien, wich er weiter zurück und besah sich die seltsame Säule aus sicherer Entfernung genauer.

Als er nun seinen Blick über den Pfeiler wandern ließ, entdeckte er dass die Säule einem riesigen Drachen nachempfunden war. Die kräftigen Hinterbeine bildeten den Sockel, während der lange Schwanz am Sockel der Wand entlang lief und irgendwann, so entdeckte Harry nun, den Schwanz der nächststehenden Drachensäule berührte. Harry hob nun suchend seinen Blick und wurde schließlich in fast drei Metern Höhe fündig, wo sich riesige grüne Flügel an die Wand schmiegten. Der Kopf des Biestes verbarg sich zwar im Schatten, aber dennoch hatte der Gryffindor das seltsame Gefühl, als würden ihn Augen, die wie Kohlen brannten beobachten.

Nun, da er wusste, worauf er achten musste, erkannte er, dass auch die anderen Säulen Drachen nachempfunden worden waren. Aber obwohl jede Säule einen Drachen abbildeten, so war doch jedes Bildnis anderes. Nicht nur die Farben unterschieden sich von Kunstwerk zu Kunstwerk, sondern auch die dargestellten Drachen.

Einige der Drachen waren groß und wirkten plump, wie die Tiere, die er kannte, aber andere hatten gar keine Flügel und wieder andere keine Beine. Einige andere ähnelten am ehesten hochaufgerichteten, geflügelten Schlangen oder waren so klein, dass der Künstler einen ganzen Schwarm von winzigen Drachen in der Säule verewigt hatte. Es waren zahllose Säulen und Harry wollte nun jeden einzelnen dargestellten Drachen betrachten, so dass er nun von Säule zu Säule lief.

Auf seinem Weg durch die weiträumige Halle entdeckte der dunkelhaarige Gryffindor nun aber noch etwas anderes. In einem der kunstvoll geschmiedeten Feuerbecken brannten keine Flammen und als er das Becken näher betrachtete, wirkte es auch als hätte noch nie eine Flamme darin gebrannt. Harry konnte sich keinen Reim darauf machen und ließ sich schließlich erschöpft auf dem Hallenboden nieder.

Nachdem er sich etwas erholt hatte, ertasteten seine Finge etwas seltsames und als er schließlich einen Blick riskierte, entdeckte er winzigen Steinchen, die in den Boden eingelassen worden waren. Wahrscheinlich bildeten sie ein Mosaik, aber aus seiner sitzenden Position konnte sich Harry nicht sicher sein.

Außerdem fühlten sich die Steinchen seltsam an, und als Harry sie näher betrachtete, erkannte er, dass es sich nicht um Steine, sondern glänzende Drachenschuppen handelte. Die bunten Schuppen schillerten in dem Licht der unterschiedlichen Feuerbecken und als Harry sich nun erhob, offenbarte sich ihm auch das Bild.
 

Zauberstab.

Schwert.

Gekreuzt.

Blutstropfen.

Bildeten einen See.

Aus Blut.

Ein Drachenschädel.

Skelettiert.

Schriftzeichen.

Verschlungen.

Unverständlich.
 

Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter und als der Junge herumwirbelte, sah er Professor Dumbledore hinter sich stehen. Der alte Zauberer lächelte und sah kurz versonnen auf das Mosaik, „Die Drachenritter.“

~vows of winter~

~vows of winter~

Das knisternde und knackende Feuer im Kamin spendete angenehme Wärme und das Blubbern des altmodischen dunkelblauen Teekessels trug zu einer angenehmen und entspannten Atmosphäre im Büro von Professor Dumbledore bei. Der Professor deutete auf zwei Sessel, vor dem Kamin und etwas beklommen nahm Harry in den weichen Polstern Platz, „Sir, das da…“

„Ich bin erstaunt, dass du die Halle finden konntest.“, das kurze Pfeifen des Kessels unterbrach den Professor, aber auf einen kurzen Wink bereitete sich der Tee selber zu und die Tassen glitten zielsicher in ihre Hände. Während Harry seine Hände an der Tasse wärmte, nahm der Professor einen ersten Schluck und strich sich durch den weißen Bart, „Was weißt du über Drachen, Harry?“

„Über Drachen?“, kurz kamen die Erinnerungen an Norbert und an die Drachen vom Trimagischen Turnier zurück und Harry erschauderte trotz der Wärme des Raums, „Natürlich das was in den Büchern steht, Sir. Aber, ich weiß aus…Erfahrung, dass sie ziemlich gefährlich sind.“ „Und deshalb wurde der Orden der Drachenritter gegründet. Sie sorgen seit über Tausend Jahren dafür, dass die gefährlichsten Drachen von den Menschen ferngehalten werden.“, Dumbledore schwieg einen Moment und Harry nutzte die Chance um eine Frage zu stellen, „Die Halle…?“ „Sie ist der Versammlungspunkt.“, der Professor hatte die Neugier seines Schülers bemerkt und lächelte nun, „Und nur Ritter können sie finden.“

Für einige Sekunden war nur noch das Knacken des Holzes, als die Flammen es verzehrten zu hören, dann räusperte sich der Professor und blickte nachdenklich zu Harry, der beinahe in den weichen Polstern zu versinken schien, hinüber, „Oder aber zukünftige Ritter.“
 

Schon am späten Nachmittag hatte es die ersten Anzeichen für einen weiteren Wintersturm gegeben. Eine dunkelgraue Wolkenwand war im Osten aufgezogen und schien einen neuerlichen Wintersturm anzukündigen. Gespannt, aber besorgt wanderten die Blicke auch später immer wieder zu der rasch dunkler werdenden Wolkenformation und auch beim Abendessen sahen die jungen Hexen und Zauberer immer wieder angespannt zur Decke der großen Halle empor.

Dort konnte man beobachten, wie die dunklen Wolken schnell immer näher kamen, sich schließlich vor den milchigen Mond und die Sterne schoben und auf diese Weise einen weiteren Wintersturm, der jederzeit losbrechen konnte, ankündigten.

Nur ein einziger Tisch sah nicht interessiert nach oben an die verzauberte Decke. Die besorgten Blicke der versammelten Slytherins waren auf etwas anderes gerichtet. Sie alle sahen Draco Malfoy, dessen Finger sich fest um einen dampfenden Becher geschlossen hatten und der krampfhaft versuchte sein Zittern zu verbergen, an und versuchten nicht einmal ihre Besorgnis zu verbergen.

Und auch der Blick eines Gryffindors hing nicht wie gebannt an dem spannenden Naturschauspiel, das die magische Decke ihnen darbot. Irgendeine Bewegung aus dem Augenwinkel hatte seine Aufmerksamkeit geweckt und so wurde er nun Zeuge, wie Crabbe und Goyle, die links und rechts vom verspannten Draco saßen, enger zusammenrückten. Und, er sah auch das dankbare Lächeln, das Draco, dessen bleiche Gestalt zwischen seinen großen Kameraden beinahe unterzugehen schien, ihnen schenkte.
 

Die Anspannung war groß, aber der erwartete Schneesturm brach erst in den frühen Morgenstunden los. Dann tobte er aber bis weit nach dem Morgengrauen mit ungehemmter Gewalt und verwüstete voller Zorn die verschneiten Ländereien. Selbst die alten Bäume des verbotenen Waldes, deren Wurzen fest in der mit Magie durchtränkten Erde verankert waren, konnten seiner dämonischen Kraft nichts entgegenstellen.

Die alten Stämme und Zweige brachen wie dünner Reisig unter den wilden Böen und dem neugefallenen Schnee. Die Bewohner des Waldes, egal wie mutig und tapfer sie auch waren, versteckten sich in den Tiefen des Waldes und warteten.
 

Der kalte Wind heulte um die Ecken des Herrschaftshauses und riss wütend an den uralten Rosenranken, die vor Jahrhunderten die Fassade erobert hatten. Das Heulen der Böen klang wie ein tobendes Tier und seine windigen Klauen zerrte an den Fensterläden, die mit aller Gewalt gegen die Scheiben geschlagen worden, als würde es Einlass begehren.

Aber das Haus war versiegelt, mächtige von der Zauberwelt längst vergessene Zaubersprüche schützten die Bewohner und auch ihre Besucher vor den tobenden Naturgewalten. Zahlreiche von aufmerksamen und hilfsbereiten Hauselfen geschürten Feuer sorgten für eine irisierende Fieberglut, die durch die dunklen, nur von den Feuern erhellten Räume wabberte.

Die Hitze durchdrang das Haus, aber in einem Zimmer, tief in den Eingeweiden des Hauses, verborgen vor dem tobenden Schneesturm und vor neugierigen Augen, schien sie sich zu sammeln. Der versteckte Raum, dessen Wände aus weißem Stein gebildet wurden, war riesig. Dennoch brauchte es kein Licht, um ihn zu erhellen. Die weißen Wände strahlten selber und die von längst zu staubzerfallenen Künstlern verewigten Drachen schienen erwartungsvoll in dem weißen Licht zu baden. In der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch, auf dessen Tischplatte ein riesiger goldener Drache eingraviert worden war. Die Linien des stolz aufgerichteten Tieres flimmerten in der Hitze und auch dieser Drache schien in dem Licht zu Baden und sich in der Hitze wohlig zu räkeln.

Es gab 13 Plätze an dem weißen Tisch, aber im Moment waren nur sechs der hohen schwarzen Lehnenstühle von weißgekleideten Gestalten, deren Gesichter unter den großen Kapuzen ihrer Roben verborgen waren, besetzt. „Die Stürme werden schlimmer.“, die Stimme von Lucius Malfoy, leicht gedämpft durch den weißen Stoff, durchschnitt die Stille und die fünf weiteren Anwesenden nickten, „Sie wollen die letzte…“ Eine blasse Frauenhand schlug die Kapuze zurück und die grauen Augen Narzissas funkelten die andere wütend an, „Sie werden sie nicht bekommen…Sie werden ihn nicht bekommen! Das werde ich nicht zulassen.“ Lucius erhob sich und zog seine bebende Frau an sich, „Nein, das werden sie nicht. Er ist gut geschützt.“ „Aber, die Kälte…So schlimm war es noch nie…Sie werden ihn…“, ihre Stimme ging in einem Schluchzen unter und Lucius zog sie enger an sich, „Er ist stark, Narcissa und er wird niemals alleine sein.“

Die anderen Anwesenden nickten dazu.
 

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne von einem wolkenlosen, blauen Winterhimmel auf neue Schneeverwehungen und die Verwüstungen, die der nächtliche Sturm hinterlassen hatten. „Lasst uns gehen.“, Hermine zog die Mütze weiter über ihre Ohren und ließ ihren Blick kurz über das verwüstete Schulgelände schweifen, bevor sie gefolgt von ihren Freunden und den Klassenkameraden den Weg zu Hagrids Hütte einschlug. „Ich hoffe, Hagrid hat ein Feuer angezündet…“, Rons Zähne klapperten und er zog den Schal noch etwas höher, „Oder er zeigt uns wenigstens ein interessantes Tier…“
 

Die Gryffindors, die sich nahe am Feuer hielten und die Wärme suchten, traten unruhig von einem Fuß auf den anderen. Und auch Hagrid sah immer wieder besorgt in die Richtung der Schule, als sie frierend auf die Slytherins warteten. Ron stieß Harry schließlich in die Seite, „Vielleicht ist der Kerker ja zugefroren und sie kommen nicht raus?“

„Muss dich enttäuschen, Wiesel.“, eine bekannte Stimme schnarrte plötzlich am Rand des Schülerkreises und Draco Malfoy trat, gefolgt von den anderen Slytherins näher an das Feuer. Sofort bildeten die Slytherins eine Barriere zwischen dem Blonden, der sich die Hände an dem Feuer wärmte und den Gryffindors.

„Ah, dann können wir nun anfangen…“, Hagrid, in dessen wildem Haar und Bart Eiskristalle hingen, rieb sich die Finger, „Hab euch heute was ganz’sonderes mitgebracht.“ Schnaufend verschwand der Halbriese hinter seine Hütte und zog ein widerstrebendes Tier, das wie ein bulliger Bock mit der Farbe eines älteren Hämatoms aussah, mit sich. Der Bock hatte die Hufe in den Boden gestemmt und die eindrucksvollen Hörner angriffslustig gesenkt, als er nun von Hagrids starker Hand gehalten wurde.

„Ein Graphorn!“, Hermine platzte damit heraus und der Halbriese nickte ihr zu, „Sehr gut. Und, wozu sind sie gut?“ „Man nutzt sie für Zaubertränke, in pulverisierter Form allerdings nur…“, Hermine antwortete wieder ohne nachzudenken und bald scharrten sich die Gryffindors eng um das Tierwesen, während die Slytherins scheinbar uninteressiert am Feuer stehen blieben.
 

„Draco, willst du nicht lieber zurück? Snape kann bestimmt…“, Pansy sah den Blonden besorgt an, aber Draco schüttelte den Kopf und unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung, „Viel zu auffällig…“ Seufzend nahm sie ihren Schal ab und schlang ihn Draco sorgsam um den Hals, „Wir wollen dir doch nur helfen…“ „Ich weiß.“, er griff kurz nach ihrer Hand und lächelte, bevor er wieder die Hände am Feuer wärmte.

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So, und nun einmal vielen Dank an alle Leser ;)

~wintered~

~wintered~

„Mr. Malfoy.“, bereits hinter den hohen Eingangstoren der Schule lauerte ein schwarzer Schatten, der sich der zurückkehrenden Schülergruppe in den Weg stellte und sie kalt musterte. Die schwarzen Augen Snapes glitten nur kurz über die Gryffindors, bevor sie auf den Slytherins zu liegen kamen, dann deutete er aber schon, ohne auf die Anwesenheit der anderen einzugehen, die Treppen hinunter zu den Kerkern, „Kommen Sie mit mir.“ Draco nickte sofort und löste sich aus dem Kreis seiner schützenden Freunde, um dann dem Professor durch die dunklen Gänge, bis in sein Büro zu folgen.

Gewohnheitsmäßig ließ Draco sich auf dem alten Teppich vor dem Kamin nieder und rieb sich die kalten Finger, um wieder Gefühl zu bekommen. Sein Blick war nur auf das flackernde Feuer fixiert und er seufzte leise, als Severus sich kurze Zeit später neben ihm kniete und ihm stumm einen dampfenden Becher reichte.

„Was ist das?“, der immer noch zitternde Draco schnupperte misstrauisch an dem Becher und nippte schließlich vorsichtig daran, als der Professor mit einer kurzen Geste in Richtung Teekessel deutete. Die Wärme des Getränks rann wie flüssiges Feuer durch den ausgekühlten Körper des Jungen und bald entspannte er sich wieder. „Besser?“, Snape legte ihm eine Decke über die Schultern und setzte sich neben den Blonden auf den fadenscheinigen Teppich, um ebenfalls in die Flammen zu sehen.

Eine Weile herrschte einvernehmliches Schweigen, das Snape schließlich mit einem Seufzen brach, „Das war ziemlich…“ „Dumm?“, Draco lachte bitter und griff nach einer kleinen Flamme, die dann verspielt auf seiner Hand flackerte und tanzte, „Das sagt ihr mir nun schon seit Jahren…“ „Ja, und ebenso lange hörst du nicht auf uns.“, Snape’s Lippen kräuselten sich zu einem amüsierten, aber auch leicht genervt wirkenden Lächeln, als er Dracos abwesendes Spiel mit dem Feuer beobachtete, „Deine Mutter macht sich große Sorgen um dich, Draco. Sie denkt, dass…“

„Sie macht sich jeden Winter Sorgen, Severus. Langsam sollte sie sich daran gewöhnt haben.“, Draco pustete sanft gegen das tanzende Flämmchen und schickte es so in den Kamin zurück, während Severus nur den Kopf schüttelte, „Die Stürme zeigen es, sie werden langsam ungeduldig, Draco. Sie werden immer heftiger und die Abstände immer kürzer. Gibt dir das denn gar nicht zu denken?“

„Sie…Ich dachte die Angst vor Namen schürt nur die allgemeine Angst?“, der Slytherin klang amüsiert und sah nun erstmals seinen Lehrer direkt an, „Die Drachenritter werden ungeduldig, das wolltest du wohl sagen?“ „Draco, das ist nun wirklich nicht die Zeit für Witze, du solltest diese Sache endlich mit dem gebührenden Ernst angehen. Wenn du in ein paar Wochen volljährig wirst, wirst du den natürlichen Schutz verlieren.“, Snape klang nun eindringlich und ergriff die Schultern des Schülers, um ihn endlich wach zu rütteln, „Dann bist du in großer Gefahr.“ „Ich vertraue meinen Freunden.“, Draco befreite sich aus dem Griff seines Lehrers und nahm noch einen Schluck von dem wärmenden Tee, „Und euch.“
 

„Was liest du da?“, während draußen der nächste, noch viel wütendere Schneesturm um das Schloss heulte und Einlass begehrte, saßen die Gryffindors warm und behaglich in ihrem gemütlichen Turm. Da es aber schon weit nach Mitternacht war, waren die meisten Gryffindors schon lange in ihre warmen Bett gegangen, so dass Harry den Gemeinschaftsraum bislang ganz für sich gehabt hatte.

Bis Ron eingetreten war, sich auf die Lehne des Sessels gesetzt hatte und nun Harry das Buch entwand, um einen Blick auf den Einband werfen zu können, „from Egg to Inferno, A Dragon Keeper's Guide?“ „Gib her.“, Harry zog das dicke Buch wieder zu sich und schlug es wieder auf, „Ich…wollte was über Drachen lernen.“ Seine Finger wanderten über die Seiten mit den abgebildeten Drachenarten und er seufzte, „Ich habe auch schon in einem Buch mit den Drachenarten der Welt nachgesehen…Aber, ich finde sie nirgends…“ „Sie?“, Ron spähte nun auch auf die Zeichnungen, die verschiedene Ansichten eines Peruanischen Viperzahns und dessen Muster auf dem Rücken zeigte, „Suchst du eine bestimmte Drachenart? Du könntest Charlie fragen…“ „Ich habe…Abbildungen gesehen…“, Harry versuchte die Eindrücke der riesigen Drachenstatuen in der Halle zu beschreiben, aber ihm fehlten einfach die Worte, „Sie waren anders, als diese hier.“

Nur mühsam gelang es Harry das Gesehne in Worte zu fassen, „Sie waren alle so unterschiedlich…Mit Beinen, einige auch ohne…Große und auch ganz kleine.“ Harry deutete mit den Händen nun die Größe der winzigen Drachenstatuen, die er vorgefunden hatte, an und versuchte dann auch die großen Exemplare genauer zu beschreiben, „Sie hatten wirkliche alle Farben des Regenbogens.“

„Wie, in den Märchen…“, Ron verzog das Gesicht und erklärte dann weiter, als er Harrys verständnislosen Blick sah, „Mum hat uns früher, als wir noch klein gewesen waren, von Drachen erzählt. Als die Welt entstand, waren sie angeblich so was wie Wächter. Aufpasser für die Magie, oder so ähnlich. Sie lebten unter den Menschen, Tausende von Arten…Charlie hat diese Geschichte geliebt und immer wieder neue Drachenarten erfunden…Mum hat die Bilder früher immer aufgehängt, aber irgendwann verkokelte eine der Zeichnungen mal ihre Haare…“ Als Harry hüstelte, kam der kichernde Ron wieder auf das eigentliche Thema zurück, „Sie waren gut, aber Magier mit bösen Absichten vergifteten sie, so dass sie sich gegen die Menschen wandten.“

„Was ist mit ihnen passiert?“, Harry beugte sich, das Buch auf seinem Schoss vergessen habend, etwas vor und Ron zuckte mit den Schultern, „Wie in allen Märchen haben die Guten am Ende gewonnen. Die bösen Drachen wurden von Rittern in langen und harten Kämpfen bis auf den letzten Drachen vertrieben.“

„Drachenritter?“, seine Stimme schien irgendwie krächzend zu klingen, aber Ron schien das nicht zu bemerken, denn der Rothaarige nickte nur, „Sie jagten die verschiedenen Arten der bösen Drachen und besiegten sie schließlich. So wurden die guten Magier zu den Wächtern der Magie und der Welt.“

„Also, so was wie Artus und seine Tafelrunde?“, Harry suchte nach einer Entsprechung zu den Drachenrittern, die er kannte, aber Ron sah ihn nur verwirrt an, so dass der Schwarzhaarige abwinkte, „Vergiss es…Lass uns ins Bett gehen. Ich bin müde.“ Gemeinsam zogen sie sich in ihren Schlafsaal zurück und Harry lauschte noch lange auf den tobenden Sturm, der zu ihm zu sprechen schien.
 

„Du kannst so nicht weiter machen, Draco.“, natürlich war es auch Crabbe und Goyle aufgefallen, dass ihr Schutzbefohlener selbst in der Wärme des Aufenthaltsraums zitterte und so nahmen sie nun wieder links und recht von ihm Platz. Sie brachten es aber erst zu Sprache, als nur noch die engsten Freunde anwesend waren, aber dennoch traf sie ein vernichtender Blick aus blitzenden nebelgrauen Augen und brachte sie zum Seufzen, „Wir alle wollen dir nur helfen…Du bist nun mal kaltblütig.“

„Danke, dass ihr mich daran erinnern müsst.“, Draco hatte die Beine an die Brust gezogen und wickelte sich nun enger in die Decke, die Pansy ihm fürsorglich um die Schultern gelegt hatte, „Und, ich bin euch auch dankbar dafür. Für alles, was ihr tut, aber…“ „Aber…du wirst trotzdem so weitermachen und uns alle in Gefahr bringen, oder?“, Draco schmunzelte, „Keiner von euch ist in Gefahr. Ihr seid noch zu jung…und keiner von euch hat bislang den Eid geschworen, oder?“
 

Betretene Blicke.

Ausweichend.

Beinahe schüchtern.

~flawed winter~

~flawed winter~

Für einige Sekunden herrschte atemlose und angespannte Stille. Dracos Augen weiteren sich für einige Sekunden voller Unglaube und das helle Grau wurde gleichzeitig eine Spur dunkler. Es wandelte sich zu kaltem Silber, während seine Freunde einige Schritte vor ihm zurückwichen und abwehrend die Hände hoben, während sie sich beinahe verzweifelt klingend rechtfertigten, „Draco, denk doch einmal nach. Wir mussten…Wir hatten keine Wahl und wir haben…uns Sorgen gemacht…Jemand musste doch auf dich aufpassen! Draco…bitte beruhig dich!“

“Wie lange schon?“, die Stimme des Slytherins ähnelte nun eher einem fremdartigem Knurren und die Luft in dem großen Raum schien plötzlich schwerer zum Atmen zu werden. Es bildeten sich leichte Nebelschleier, die von einem unspürbaren Luftzug durch den Gemeinschaftsraum getrieben wurden und sich schließlich irgendwann auch zwischen die Freunde schoben.

„Seit…seit wir uns kennen.“, es war Crabbe, der antwortete und trotz des Nebels versuchte einen Blickkontakt zu Draco aufzubauen. Der dichte Nebel, der sich genau um Draco zu sammeln schien, umhüllte die schmale Gestalt des Slytherins und dämpfte seine Stimme zu einem kalten Flüstern, das unheimlich durch den nun immer dichter werdenden Nebel hallte, „Deshalb seit ihr hier? Weil meine Eltern euch zwangen? Nur deshalb sorgt ihr euch um mich?“ Der weiße Nebel um Draco schien sich noch weiter zu verdichten und in den wenigen Lücken, die sich immer wieder in den Nebelschwaden bildeten, konnten die Slytherins nun den Schatten von etwas Großem erkennen.

Als der Nebel die Gestalt freigab, konnten die vier Slytherins nur entsetzt aufkeuchen. Die großen silbernen Augen eines Drachen sahen auf sie hinunter. Das Maul mit den scharfen Zähnen war zu einem wütenden Schnarren geöffnet und zeigte selbst so die für einen Malfoy typische Arroganz. Die zottige Mähne, die ebenso wie der Rest des Drachenkörpers unstet wie die Nebelschwaden zu sein schien, wabberte als der Drache den Kopf schüttelte und wütend die Flügel, die aus zerfasertem Nebelschwaden zu bestehen schienen, ausbreitete und mit dem Schwanz schlug.

Bücherregale, Tische und auch andere Möbelstücke zerbrachen unter dem Schlag des so fragil, beinahe unwirklich wirkenden Schwanzes, aber selbst die dicken Felswände konnten der Kraft nicht standhalten und ein Schauer von Steinen rieselte auf den Boden. Pansy, Crabbe, Goyle und Blaise wichen hastig zurück, als das Wesen sie nun aus brennend grauen Augen musterte und die nadelspitzen Zähne bleckte, „Ihr seid aus eurem Eid entlassen. Verschwindet.“
 

Der Raum erbebte unter dem verzweifelten Schrei des Drachens, bevor die Gestalt des großen Tieres zu flimmern begann und er plötzlich zu schrumpfen schien. Der Schwanz und die Flügel wurden, wie auch der Rest des Körpers wieder zu Nebelschwaden, die schließlich die schweratmende und zitternde Gestalt Dracos, der auf dem Teppich kniete, schützend umhüllten.

„Was ist hier passiert?“, Professor Snape, wohl alarmiert von dem heiseren und verzweifelten Schrei des Drachen trat in den Gemeinschaftsraum und blieb überrascht stehen, als er die Unordnung und die graue Nebelschwaden sah, die sich nur langsam auflösten und den Blick auf Draco freigaben. Seine Kameraden versuchten zu erklären, schwiegen aber abrupt, als Draco sich heiser einmischte, „Ich habe sie aus ihrem Eid entlassen.“

Professor Snape nickte, ein Blick auf die herrschende Unordnung und den ausgelaugten Jugendlichen hatte ihm klar gemacht, was hier passiert sein müsste und dass eine vernünftige Diskussion im Moment nicht möglich wäre. Draco wäre in diesem Zustand der Anspannung und der Erschöpfung für kein Argument zugänglich, „Geht ins Bett.“

Blaise, Pansy, Crabbe und auch Goyle nickte sogleich folgsam und wollten Draco aufhelfen, aber dieser schlug nur wütend ihre Hände beiseite und knurrte. Sie warfen einen hilfesuchenden Blick zu ihrem Professor, aber dieser schüttelte nur den Kopf, so dass sie schließlich mit gesenktem Kopf aus dem Zimmer gingen.

Erst als die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, kniete er sich zu seinem Schüler und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „Das war…“ „Sag es nicht. Ich bin es leid, dass man mir sagt, dass ich dumm wäre.“ „Wir reden morgen darüber, Draco. Geh ins Bett.“, Professor Snape zog ihn nun wieder auf die Beine und nachdem Draco müde den Raum verlassen hatte, blickte Snape sich um und zückte seinen Zauberstab, „Zwei Dummheiten an einem Tag…“ Nach einem gemurmelten Zauberspruch fügten sich die zerstören Möbel wieder zusammen und glitten wie von selbst zurück an ihre Plätze.

Nur der Nebel blieb.
 

Auch diese Nacht gehörte wieder einem der wütend tobenden Winterstürme. Der eisig kalte Wind heulte fanatisch um die Ecken des Schlosses und seine Krallenfinger kratzten blindwütig über die Steine und rüttelten an den Fensterläden. Die Mauern und die alten Bäume des verbotenen Waldes ächzten unter dem kalten Angriff des Sturms, hielten aber weiterhin stand
 

Aber am nächsten Morgen lagen die Ländereien von Hogwarts aber unter dichtem Nebel. Die silbrigen Nebelschwaden verhüllten die Sonne und verbargen die Umrisse der Umgebung, nur ab und an zerriss der Nebelvorhang kurz und enthüllte eine weiße, leblose Landschaft unter einem dicken Eispanzer, der das Leben unter sich begraben hatte. Selbst die verzauberte Decke der großen Halle zeigte den Schülern nun nur eine wogende silbrige Fläche, anstelle des Himmels und das Tuscheln wurde lauter.

„Dieser Nebel ist nicht normal.“, Hermine schüttelte den Kopf und deutete auf das Bild, das die Decke ihnen darbot, „Es muss ein Zauber dahinter stecken!“ „Wieso, das ist doch einfach nur schlechtes Wetter…“, widersprach Ron, der gerade in einen Toast biss, undeutlich, „Gibt’s doch im November oft…“ „Sagt mal, hat eigentlich keiner von euch die ‚Geschichte von Hogwarts’’ gelesen?“, sie schüttelte den Kopf und deutete auf das dicke Buch neben sich, „Die Decke ist verzaubert, sie soll den Himmel zeigen und der Zauber sollte eigentlich durch den Nebel hindurchkommen und uns eben den Himmel zeigen.“ „Das bisschen Nebel, was kann das schon tun?“, Ron schluckte seinen Bissen hinunter und nahm einen großen Schluck Kürbissaft, „Wir sind alt genug, um nicht mehr an die Märchen von Monstern im Nebel zu glauben, oder Harry?“

Als er weder eine Reaktion, noch eine Antwort bekam, stieß Ron seinen Freund so fest in die Rippen, dass dieser vollkommen perplex aus seinen Gedanken hochschreckte, „Was?“ „Wo schaust du hin?“, die Märchen von Monster im Nebel waren nun vergessen, stattdessen grinste Ron, „Du warst komplett weggetreten.“ „Hab nachgedacht…“, Harry ging nicht weiter auf ihn ein sondern sah abwesend wieder hinüber zum Slytherintisch und versuchte herauszufinden, was genau denn nun anderes war.
 

Aber, alles schien so vertraut und vollkommen gewöhnlich.

Draco Malfoy wirkte auch jetzt immer noch kränklich, seine Haut schien ebenso blass und durchsichtig wie der silbrige Nebel zu sein und er schien auch noch immer zu frieren, zog er doch den Umhang nun enger um seine schlanke Gestalt. In seinen blassen, zitternden Händen hielt er einen dampfenden Becher, den er fest umklammerte, als wolle er sich daran wärmen. Die Blicke der anderen Slytherins hingen auch noch immer an ihrem frierenden Eisprinz, aber dennoch schien etwas anders zu sein auch wenn Harry einfach nicht darauf kam, um was es sich genau handelte.

„Oh Wunder. Sie hocken gar nicht wie sonst aufeinander.“, Ron war augenscheinlich Harry’s Blick gefolgt und er schien den Unterschied problemlos herausfinden zu können, während Harry nun die anderen Slytherins, die um Draco herumsaßen musterte. Er kannte nicht all ihre Namen, aber die engsten Freunde von Malfoy konnte er dennoch problemlos identifizieren, obwohl sie ganz im Gegensatz zu ihren sonstigen Gewohnheiten wirklich ungewöhnlich weit auseinander zu sitzen schienen, „Vielleicht haben sie genug von Malfoy.“

Diese Theorie wurde von Seiten Rons, der sich nun einen zweiten Toast angelte, nicht mehr hinterfragt. Und auch Harry widmete sich nun seinem Frühstück, obgleich sein Blick immer wieder zu Malfoy, der immer noch in seinen Becker starrte und sich nicht bewegt zu haben schien, wanderte.
 

„Du bist noch nicht erwachsen, Draco.“, einige Stunden später saß Malfoy missmutig im Büro seines Hauslehrers und starrte in die knisternden Flammen. Er schien dem Professor nicht wirklich zuzuhören, aber dennoch sprach der schwarzhaarige Lehrer ungerührt weiter, „Sie waren deine Freunde…Und, sie haben dich beschützt. Sie von ihrem Eid zu entbinden war die erste Dummheit, die du begangen hast.“ Snape wartete kurz ab, ob es zu irgendeiner Reaktion kommen würde, aber Draco starrte weiterhin in die Flammen und zuckte nur kurz mit den Schultern. „Die zweite war dein wahres Ich zu zeigen.“, Professor Snape lief unruhig auf und ab und schnaubte, „Du bist noch nicht volljährig und dann auch noch…direkt unter der Nase der Drachenritter! Du bist noch jung…viel zu jung…“

„Ich möchte fliegen, Severus…“, Dracos sehnsüchtige Stimme war über dem Knacken des Feuers kaum zu hören.
 

Nebeldrachen

von

~winterly truth~

~winterly truth~

Wieder stand Harry in dem Torbogen, der den Eingang zu der riesigen weißen Halle bildete. Dieses Mal war der Schüler aber nicht alleine dort, sondern Professor Dumbeldore, der in einen weißen Umhang gekleidet vor dem in den Boden eingelassenem Wappen stand, lächelte dem irritierten Jungen entgegen und bedeutete ihm gleichzeitig näher zu kommen, „Was ist denn los? Bist du dort etwa festgewachsen, Harry?“

Mit einem leicht mulmigen Gefühl trat der junge Gryffindor nun weiter in die warme, von den verschiedenfarbigen Feuern erhellte Halle hinein und blieb dann erwartungsvoll einige Schritte vor dem Schulleiter stehen. Für einen Moment herrschte eine erwartungsvolle Stille in dem Gewölbe, dann legte der Schulleiter eine Hand auf Harrys Schulter und führte ihn tiefer in die Halle hinein, „Du hast sicher viele Fragen…“

„Ron…Ron erzählte mir von den Drachenrittern, er sagte aber auch, dass es nur ein Märchen für Kinder wäre…Eine Geschichte, die man kleinen Kindern erzählt, um ihnen Angst zu machen.“, Harry sah zu Dumbledore auf und der Schulleiter nickte wissend, „Der Kampf gegen die Drachen und der schwererkaufte Sieg des Guten geschah vor Tausenden von Jahren, Harry. Es ist nur noch eine Legende, die für die meisten der Menschen nur noch als die Märchen existieren. Diese Halle und die Aufzeichnungen der Ritter sind die einzigen Beweise für die Existenz der alten Drachen.“

„Aber, wenn das alles bereits vor Tausenden von Jahren war, warum gibt es die Ritter denn überhaupt noch?“, Harry deutete auf die riesigen Drachenstatuen, welche die Wände säumten „Ron sagte auch, dass alle bösen Drachen vernichtet worden wären, dann wären die Drachenritter doch…“

„Das ist leider nicht ganz richtig, denn eine Drachenart entkam den weißen Rittern.“, Dumbeldore unterbrach ihn und deutete auf die unbehauene graue Säule und das leere Flammenbecken davor, „Sie hatten alle besiegt, nur ein letztes weibliches Tier war damals noch am Leben. Sie kämpfte wie ein Teufel und tötete dabei viele Ritter. Du erinnerst dich an die Aufgabe beim Trimagischen Turnier? Wahrscheinlich muss sie, ebenso wie die Drachen beim Turnier,, ein Ei oder vielleicht auch ein Jungtier gehabt haben, aber das wurde nie gefunden. Das heißt, dass die Seele des Jungdrachen noch bis heute zu existieren scheint. Deshalb kann hier kein Seelenfeuer brennen und die Statue dieser Drachenart fehlt auch nach all den Jahrtausenden noch immer.“

„Kein Seelenfeuer?“, diesen Begriff hatte Harry bislang noch nie gehört, aber Dumbledore schien es momentan nicht genauer erklären zu wollen, wechselte er doch nun einfach das Thema, „Die Drachenritter schützen noch immer die weiße Magie und sie jagen noch immer diesen letzten Drachen. Er versteckt sich, unter den Menschen, gibt sich als einer von uns aus. Aber, er ist es nicht…Er ist ein Wesen, dass nur töten und vernichten will.“

„Kann man ihn nicht herausfinden? Hermine könnte…“, betreten schwieg Harry, als ihm einfiel, dass er mit einem der größten Zauberer der Welt, der sicher keine Hilfe von einer Schülerin wollte, sprach und errötete prompt, „Ich meine, es muss doch irgendeinen Zauber geben, um den Drachen zu finden?“

„Den gibt es tatsächlich, Harry. Kälte.“, Dumbeldore, kommentierte den kurzen Versprecher seines Schülers nicht, sondern zückte lächelnd seinen Zauberstab. Die Spitze des Zauberstabs leuchtete nach einem gemurmelten Zauberspruch in einem kalten Blau und plötzlich schien die Temperatur in der Halle drastisch abzusinken. Der Professor hielt den eiskalten Zauberstab nun in die Nähe einer der flackernden Seelenflammen und Harry konnte beobachten, wie das orange Feuer erst an Farbe verlor und dann immer kleiner wurde, bis es schließlich beinahe erlosch, „Es ist die Kälte, sie vernichtet sie. Es ist unsere einzige und wirkungsvollste Waffe in diesem Kampf.“

„Kälte?“, die Verwirrung in der Stimme des Gryffindors war noch immer deutlich heraus hörbar, aber dennoch nickte Harry, als ihm einfiel, was Hermine ihnen vor einigen Tagen erzählt hatte, „Wie wechselwarme Tiere?“ „Ganz genau, und das ist auch der Grund für die eisigen Winterstürme. 10 Punkte für Gryffindor.“, stolz lächelte Dumbeldore seinen Schüler an und zog den nun wieder dunklen Zauberstab zurück, woraufhin das Feuer wieder seine kräftige Orange Farbe zurückgewann und auch wieder aufflammte, „Nun lass uns aber gehen, wir haben noch vieles zu besprechen.“
 

„Severus, bitte. Auf dem Quidditchfeld würde mich doch keiner sehen…vor allem nicht bei dem Nebel…“, Draco hatte schmollend die Unterlippe vorgeschoben und sah bittend zu seinem Hauslehrer auf, aber wo er bei seinen Eltern immer Erfolg hatte, versagte er nun. Professor Snape schien immun gegen den Charme des Jungen zu sein und schüttelte nur den Kopf, „Nun sei doch bitte vernünftig, Draco.“ „Ich will aber nicht vernünftig sein. Ich will mich nicht mehr verstecken, ich…“, der Slytherin ballte die Fäuste und hieb wütend auf die Wand ein, „…will…“

Seufzend sah Snape auf den Jungen, der nun langsam an der Wand hinunterrutschte und schließlich den Kopf in den Händen barg, „Wir haben nur eine einzige Hoffnung…“ „Eine Hoffnung? Ach ja, ich hätte es beinahe vergessen, du meinst Voldemort, unseren dunklen Lord?“, die Bitternis schwang in Dracos Stimme mit und auch die beißende Ironie war überdeutlich zu hören, als er nun den Kopf wieder hob und weitersprach, „Oh ja, natürlich, der irre Egomane. Derjenige, der die ganzen alten Geschichten gar nicht kennt! Der sie gar nicht kennen kann, weil er von Muggeln aufgezogen wurde! Wie soll der denn bitte unsere Hoffnung sein?!? Wie soll er die Hoffnung für irgendjemand sein?!?“

„Nur in seinem Schatten konnten wir gedeihen, Draco. Der ‚irre Egomane’, wie du ihn zu betiteln pflegst, kennt die alten Geschichten nicht, er kennt nicht die Lügen über den Drachenkrieg. Er hat keine Ahnung von all den Lügen, welche die Drachenritter verbreitet haben…Aber, trotzdem er hat alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und damit von uns abgelenkt.“, Snape kniete sich zu dem verzweifelten Draco und strich ihm sanft durch die blonden Haare, „Nur deswegen existieren wir noch.“ „Und müssen ihm dienen.“, widersprach der rebellische Blonde und wieder nickte Snape, „Die Hauptsache ist, aber dass du noch am Leben bist.“

Draco senkte seufzend den Blick, „Der böse Drache, der die Welt vernichten will…“ „Die Sieger schreiben nun mal die Geschichte, Draco. Das ist der Preis den wir zahlen, aber noch gibt es Hoffnung.“

~foggy winter nightmare~

~foggy winter nightmare~

Hitze.

Warmer Wind.

Umrisse.

Verschwommen.

Flirrend.

Wabbernd.

Flimmernd.

Schemenhaft.

Verborgen.

In der Schwärze.

Nebelschwaden.

Geisterhaft.

Getrieben durch den Wind.

Verdeckten den Mond.

Verbargen die Sterne.

Leuchteten.

Silbrig.
 

„Potter?“, eine schnarrende Stimme, durchdrang die dichten Nebelschwaden und erschrocken zuckte Harry zusammen. Hektisch sah er sich nach dem Ursprung der ihm seltsam bekannt vorkommenden Stimme um, aber der Nebel umschloss ihn enger und nahm ihm nun die Sicht auf seine Umgebung, „Ich muss träumen!“

„Natürlich. Aber, es ist wohl eher ein Alptraum.“, plötzlich teilte sich der Nebel direkt vor Harry und dieser sah sich einem Drachen gegenüber, dessen Umrisse sich wie der Nebel zu bewegen schienen. Erst auf den zweiten Blick und als der Drache seine nebelhaften Flügel kurz ausbreitete, erkannte Harry, dass nicht nur die Umrisse sich bewegten, sondern dass das Wesen aus dem Nebel selbst zu bestehen schien. Der Drache schien, im Vergleich mit den riesigen Drachenstatuen in der Hale nicht sonderlich groß zu sein, aber die grauen Augen musterten den kleineren Menschen dennoch von oben herab, wenn auch voller Neugier und deutlicher Missbilligung.

Aber, als der Drache schließlich den Kopf senkte, um sich den Schüler aus der Nähe anzusehen, sah Harry die sich angeekelt kräuselnden Lefzen und wie sich die nebelgrauen Augen zu gefährlichen Schlitzen verengten. Wie von selbst tastete Harry nach seinem Zauberstab, um sich gegen den Nebeldrachen zu verteidigen, aber zu seiner großen Überraschung fanden seine suchenden Finger ihn nicht. Erschrocken blickte er an sich hinunter und stellte fest, dass er weder seine vertraute Schuluniform, noch irgendwelche anderen Sachen, die ihm bekannt vorkamen trug. Behutsam strich Harry über die fremdartigen Sachen, die ihm aber dennoch perfekt zu passen schienen, „Was soll das? Ist das eine Rüstung?“

„Potter.“, seine Betrachtung des silbernen Harnischs und des Lederzeugs, das aus schwarzen Drachenschuppen und Drachenhaut gemacht worden zu sein schien und des Umhangs, der sich im warmen Nachtwind hinter ihm bauschte, wurde nun wieder von der kalten und schnarrenden Stimme des Nebeldrachen unterbrochen, „Das ist so was von lächerlich. Reicht es nicht schon, dass du der ‚Junge der lebt’ bist? Musst du dich nun auch noch hier einmischen und den Helden spielen? Brauchst du laufend die Bestätigung, dass du der Beste bist, Potter?“

„Das ist doch nur ein Traum.“, Harry schüttelte ungläubig den Kopf, „Ich unterhalte mich nicht mit einem Untier, das mich beleidigt!“ Wieder schnaubte der diffuse Nebeldrache, aber dieses Mal klang es eher frustriert. Er seufzte und die grauen Augen blickten abschätzend auf den Jungen hinunter, „Meine ach so weisen Vorfahren haben dich auserkoren, du wirst also damit leben müssen, Potter. Und ich leider auch.“

Harry ballte wütend die Fäuste und wollte sich rechtfertigen, aber der Drache ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, „Du solltest nun langsam aufwachen, Potter.“ „Aufwachen?“, Harry wehrte sich und wollte zu dem Drachen laufen, um ihn zur Rede zu stellen. Aber seine Füße waren wie am Boden festgewachsen, aber der Nebel schloss sich wieder um die Gestalt des hochaufgerichteten Drachens und verbarg das Untier nun auch wieder vor seinen Blicken und seiner Wut,
 

„Auserkoren?! Aber, wozu…?“

„Harry!“, mit einem schnellen Ruck zog Ron die schweren roten Vorhänge des Bettes zur Seite und spähte durch die entstandene Lücke, „Alptraum?“ „Ja…“, der Schwarzhaarige tastete nach seiner Brille und blinzelte erleichtert, als die Welt um ihn herum nun wieder klarere Formen annahm und aus dem Fleck endlich wieder Rons Gesicht wurde und er sich etwas sicherer fühlte. Nun, wo Ron neben ihm auf der Bettkante saß und er hinter ihm den vertrauten Schlafsaal erkennen konnte, wurde der vormals so wirkliche Alptraum immer unwirklicher, „…Nur ein Alptraum.“
 

„POTTER!“, Snape blinzelte irritiert, als die Tür zu seinen Räumen plötzlich aufschwang und ein sichtlich erschütterter Draco in das dunkle Büro seines Lehrers stürzte. Der Slytherin, der noch blasser als sonst zu sein schien, wirkte beinahe als wäre jedwede Farbe aus seinem Gesicht gewichen, als er nun schweratmend vor Snape stehen blieb. Aber die deutlich wahrnehmbare Aufregung hatte fiebrige, rote Flecken auf seine Wangen gezaubert, die ungesund gegen die geisterhafte Blässe leuchteten, so dass Snape sich erhob und zu seinem Schüler, der nur den Schulumhang über seinen Schlafanzug gezogen hatte, trat. Besorgt musterte er ihn, „Was hat er dir angetan?“

„Angetan?!? Was wohl? Er ist mal wieder der gottverdammte Held.“, Draco schnaubte frustriert und ballte wieder die Fäuste, während seine Augen blitzten, „Er spielt wieder den mutigen Held in strahlender Rüstung!“ „Draco, bitte setz dich.“, eilig räumte Severus einen der Stühle frei und half seinem Schüler, der sich nur mühsam beherrschen konnte, sich dort hinzusetzen, „Was ist denn passiert?“

„Wir haben einen Traum geteilt.“, Dracos Stimme klang eisig und seine ganze Haltung war angespannt, als er nun einige Einzelheiten des Traums weitergab, „Ich habe meine ach so weisen Vorfahren um Hilfe gebeten…“ „Und, sie haben dir Potter geschickt.“, Snapes Stimme klang eindeutig amüsiert, aber dennoch strich er Draco, der wieder nur schnaubte und die Fäuste ballte durch die Haare, „Vielleicht ist er genau der Richtige für unsere Zwecke…?“ „Ach? Tauschen wir also nun einen von Muggel aufgezogenen Egomanen gegen den nächsten?“, die Bitterkeit in der Stimme des Jungen überraschte selbst Snape, der daraufhin seufzte. „Draco, sei vernünftig.“ Der Professor schüttelte behutsam den Kopf und verzog das Gesicht, „Das, was ich jetzt sage, fällt mir schwer, aber auch, wenn ich Potter nicht mag und auch nie mögen werde, so muss ich eins zugeben, er ist kein Egomane.“

Draco sah ihn ungläubig an, woraufhin Snape mit den Schultern zuckte und kalt lächelte, „Gut, er mag vielleicht ein Egoist sein.“ „Du meinst also…“, Dracos Blick war noch immer voller Misstrauen und seine gesamte Körperhaltung drückte offene Ablehnung aus, aber Snape schien das nicht zu bemerken. Der Hauslehrer nickte und trat wieder an seinen großen, übervollen Schreibtisch, „Und, wenn er es nicht ist, wird er im Feuer verbrennen. Wir gewinnen dann so oder so. Aber, du solltest…“

„Ja ja, Ich sollte freundlich zu ihm…“, deutlicher Widerwillen stand Draco ins Gesicht geschrieben, aber er wandelte sich schnell in Erleichterung, als Severus ihn nun zur Tür brachte, „Warum solltest du, er hat dich schließlich nur in deiner wahren Gestalt gesehen. Nein, du solltest dich mit deinen Freunden aussprechen. Sie machen sich Sorgen um dich, Draco.“ Ein letztes Mal strich er dem blonden Schüler durch die Haare, dann schloss er die Tür wieder.
 

Und draußen tobte ein wütender Wintersturm mit ungebändigter Kraft und zerriss die feinen Nebelschwaden.

~unlovely winterly memento~

~unlovely winterly memento~

„Draco!“, Crabbe und Goyle stürzten sofort zu dem zitternden Blonden, als diesen die Kraft verließ und er hilflos zu Boden zu sacken drohte. Starke Hände griffen zu und sorgten dafür, dass Draco nicht zu Boden stürzte, sie stützten ihn auch noch und gaben ihm Halt, bis er sicher auf der Couch saß. Erst, als Pansy ihm eine warme Decke um die Schulter gelegt hatte, nahmen sie dicht neben ihm Platz und versuchten dem zitternden Jungen auf diese Weise wenigstens etwas zusätzliche Wärme zu spenden.

Eine Weile saßen sie still da, dann zog Draco schließlich die Decke etwas enger zu sich und seufzte leise. Seine Stimme schien in der Stille des leeren Gemeinschaftsraums unheimlich laut, obgleich er nur flüsterte, „Es tut mir leid.“ Seine drei Freunde hoben überrascht den Kopf, wussten doch alle, welche Überwindung es Draco gekostet haben musste diese vier Worte auszusprechen und Crabbe und Goyle wechselten über den Kopf des zusammengesunkenen Blonden einen besorgten Blick. Dennoch war es Pansy, die zuerst reagierte und den errötenden Draco impulsiv umarmte. Draco zuckte erschrocken zusammen, aber auch seine beiden großgewachsenen Freunde umarmten sie nun, wenn auch vorsichtiger, als wäre der Blonde in ihrer Mitte zerbrechlich.

Eine Weile saßen sie still da, dann brach Draco, der die Wärme, welche die warmen Körper neben ihm ausstrahlten, mit geschlossenen Augen genoss, die heimelige Stille, „Heißt das…“ „Das heißt, dass wir wie vorher auch nicht mehr von deiner Seite weichen werden, da wir deine Freunde sind.“, Pansy lächelte und löste sich nun, um den nun endlich nicht mehr so stark zitternden Draco einmal genauer zu mustern, „Bei allen Vorfahren, du siehst wirklich furchtbar aus. Was hast du denn bitte getrieben? Wenn man mal ein paar Stunden nicht auf dich aufpasst, machst du gleich Blödsinn und warum läufst du bei der Kälte ausgerechnet in Shorts herum?“

„Würdet ihr auch…“, Draco rümpfte die Nase und zog die Decke noch einmal enger um sich und etwas höher, so dass sie sein Gesicht zumindest halbwegs verbarg, „…wenn ihr von Sankt Potter geträumt hättet.“ „Geträumt. Aha.“, Pansy kniete nun vor ihrem Freund und versuchte in sein Gesicht zu sehen, das aber leider im Schatten der Decke verborgen lag, „Geträumt oder…etwa ’geträumt’?“ Die seltsame Betonung auf dem letzten Wort und was sie implizierte, so wie der amüsierte Gesichtsausdruck der jungen Frau, ließ Draco zusammenzucken. Seine silbergrauen Augen verengten sich zu Schlitzen und glitzerten für einen Moment gefährlich aus den Schatten heraus, aber weder Pansy, noch seine beiden anderen Freunde ließen sich sonderlich davon beeindrucken, sondern lachten nur, „Ah, getroffene Drachen speien Feuer…“ „Das kann ich nicht.“, merkte Draco leise, aber äußerst hoheitsvoll an, bevor er seufzte, als seine Freunde einfach zu lachen begannen.

Alles schien nun wieder normal zu sein.

Und draußen tobte noch immer der Sturm.
 

„Zehn Punkte Abzug für Gryffindor.“, Snape rieb sich müde über die gerümpfte Nase, als er in den Kessel Longbottoms spähte und das brodelnde Gebräu im Kessel anstatt grün in einem milchigen grau schimmerte und eine schleimige Konsistenz angenommen hatte, „Sie haben Vogelbeerensaft vergessen. Und wer weiß was noch. Mal wieder.“ Mit einem kurzen Wink seines Zauberstabes ließ er den misslungen Trank, bevor er doch noch explodieren konnte, verschwinden. Nach einem weiteren vernichtenden Blick auf den betretenen und vollkommen verunsicherten Neville rauschte er dann weiter durch die Reihen, um die anderen Tränke zu inspizieren und gegebenenfalls Hauspunkte abzuziehen oder zu geben.

Die Gryffindors, bei denen nur die wenigstens Tränke die vorgegebene Farbe und noch weniger auch noch die einigermaßen richtige Konsistenz zu haben schienen, murrten verstimmt, als sie nun immer wieder Hauspunkte verloren. Währenddessen kicherten die Slytherins, deren Tränke sowohl die richtigen Farben, als auch die geeignete Konsistenz aufzuweisen schienen, amüsiert und auch Dracos Lippen zierten nun wieder das so typische hämische Lächeln.

Die weißglühenden Feuer unter den Kesseln erzeugten genug Wärme in dem sonst so kalten Kerkerraum, so dass auch er sich entspannt räkelte und seine Wangen wieder etwas Farbe gewonnen hatten. Pansy, die in dieser Stunde mit ihm zusammenarbeitete, schenkte ihrem Arbeitspartner ein leichtes Lächeln, bevor sie noch einmal umrührte und den Trank dann breitwillig ihrem Hauslehrer zeigte.

Harrys und Rons Trank hatte zwar zumindest einen leichten hellgrünen Ton angenommen, aber dennoch schien etwas mit der brodelnde Masse, die nun große und furchtbar stinkende Blasen warf, nicht zu stimmen. Hastig rührte Ron in dem Trank, durch den sich nun schwarze Schlieren zogen und suchte im Rezept verzweifelt nach dem Fehler, den sie wohl begangen haben mochten. „Harry…“, er deutete in die Richtung der zerschnittenen Zutaten, „Liegt da noch etwas Snargaluff? Haben wir wirklich 3 Löffel…? Harry?!? Harry! Harry?“

Sein schwarzhaariger Arbeitspartner schien ihn aber auch nach mehrmaliger Ansprache nicht zu hören. Erst als Ron ihn anstieß, schreckte Harry letztendlich hoch und drehte sich, mit einem etwas verwirrten Gesichtsausdruck wieder zu ihm um. „Ich fragte, ob wir wirklich alles an Snargaluff in den Trank gerührt haben…“, Ron deutete etwas hilflos auf den blubbernden Trank und Harry wich hastig vom Kessel zurück, als direkt vor ihm eine der großen Blasen aufplatzte und er den Geruch von frischem Gnomendung in die Nase bekam.

Er musste ein paar Mal tief durchatmen, bevor er den aufkommenden Hustenreiz, der Snape unweigerlich auf sie aufmerksam gemacht hätte, unter Kontrolle bekommen hatte. Seine Stimme klang noch nun aber noch immer rau und seine Augen tränten nach wie vor, „Da liegt nichts mehr…“ „Dann haben wir wohl…was anderes vergessen.“, Ron starrte weiter hilflos auf das Rezept, das sie eigentlich hatten genau befolgen sollen, während Harrys Gedanken und sein Blick wieder, wie so oft in dieser Stunde abschweiften.

Der Gryffindor sah nun wieder zu der kleinen Gruppe von Slytherins, die sich eng beieinander hielt, beinahe so, als würden sie etwas oder jemanden beschützen wollen. Und in der Mitte der kleinen Gruppe leuchtete das blonde Haar von Draco Malfoy. Ihm war erst gar nicht bewusst gewesen, dass er ihn anstarrte, aber plötzlich fühlte er einen Blick auf sich ruhen. Er blinzelte erschrocken, als er aus seinen Überlegungen gerissen wurde und versuchte seinen Blick wieder zu klären.

Als ihm das gelungen war, bemerkte er erschrocken, dass Draco Malfoy ihn ruhig musterte.
 

Grün.

Silber.

Trafen aufeinander.

Verschmolzen.

Dunkelheit.

Nebelschwaden.

Verhüllten.

Silbernes Licht.

Zwei Gestalten.

Mensch.

Und Drache.
 

„Ist der Held der Zauberwelt, der ‚Junge, der lebt’ etwa so leicht zu beeindrucken?“, die schnarrende Stimme des Nebeldrachen war kalt und schreckte Harry aus der Betrachtung der nun so seltsam veränderten Umgebung hoch, „Wo sind wir?“ „Jedenfalls nicht im Traumland, Potter.“, das silbrigglänzende Wesen schnaubte und bewegte sich mit katzenhafter Eleganz, die Harry ihm nach all seinen Erfahrungen mit Drachen, nicht zugetraut hatte, fort in die Dunkelheit. „Halt!“, mit dem Drachen verschwand auch das wenige Licht und so folgte der Gryffindor dem Wesen durch eine Nebelbank hindurch.
 

Eine Wiese.

Grünes Gras.

Blumen.

Blauer Himmel.

Wolkenlos.

Goldene Sonne.

Wärme.
 

Harry blieb überrascht stehen, „Wo sind wir denn?“

„Kannst du vielleicht auch mal andere Fragen stellen?“, die Gestalt des Drachen wabberte und veränderte sich. Sie schien zu schrumpfen, bis er etwa nur noch so groß wie ein Mensch war und auch seine ganze Gestalt wurde nun immer menschenähnlicher. Harry konnte das Gesicht des Drachen nicht erkennen, denn Nebel legte sich wie ein schützender silbergrauer Umhang um die nun menschliche Gestalt. Durch die Kapuze des weiten Umhangs wurde auch das wahre Aussehen vor den neugierigen Blicken des Menschen verborgen, „Sieh einfach hin. Und halt zur Abwechslung mal die Klappe.“
 

Die Szene änderte sich, dicke graue Wolken hingen vor einem nun pechschwarzen Himmel. Das ehemals saftige und grüne Gras der Wiese war zertrampelt, überall lagen leblose Körper, Verletzte stöhnten und der durchdringende Geruch von Blut überlagerte alles.

Dennoch schien der Kampf noch nicht vorbei zu sein, denn unweit von den beiden Zuschauern trieben sieben schwarzgewandete Zauberer ein Drachenbaby, das vielleicht gerade einmal einen Meter groß war und verzweifelt nach seiner Mutter rief, in eine Ecke. Der kleine Drache versuchte sich zu wehren, aber er hatte keine Chance, sondern er war den Menschen hilflos ausgeliefert.

Die Angreifer zückten nicht die Zauberstäbe, sondern die langen Runenschwerter, die Harry nun an ihren Seiten entdeckte und Harry wandt angeekelt den Blick ab, als die dunkle Klinge den jungen Körper durchbohrte.

Die Zauberer beachteten das sterbende Drachenkind nicht weiter, sie lachten und säuberten ihre Schwerter. Unterdessen bannte einer der Zauberer mit einem raschen Zauberspruch ein winziges hellgelbes Flämmchen in eine altmodische Lampe, woraufhin das Leben das junge Drachenkind mit einem letzten Aufseufzen verließ.
 

„Wo sind die guten Zauberer?“, Harry deutete anklagend auf die Szene, die er inzwischen als Erinnerung des Drachen erkannt hatte, aber sein Begleiter lachte nur rau, bevor er sich abwandte und wieder durch die Nebelwand trat, „Das sind die Guten, Potter.

Harry folgte ihm und
 

fand sich wieder im Kerker wieder.

Verwirrt blinzelnd sah er sich um, aber Draco beschäftigte sich schon wieder mit seinem eigenen Zaubertrank und würdigte ihn nun keins Blickes mehr. „10 Punkte Abzug für Gryffindor.“, Snape hatte nun ihren Arbeitsplatz erreicht und festgestellt, dass trotz Rons intensiver Bemühungen der Trank nicht gelungen war, „Räumen Sie nun auf.“

~cold winter hope~

~cold winter hope~

„Was ist geschehen?“, Snape trat ihnen, als Draco und seine Freunde den Raum verlassen wollten, einfach in den Weg. Seine schwarzen Augen fixierten Draco und forderten eine Antwort. Doch Draco seufzte etwas genervt, bevor er seinem Hauslehrer antwortete, „Ein paar kleinere Erinnerungen.“ „Erinnerungen?“, Snape sah ihn prüfend an und schließlich verstand er, warum die beiden Schüler so abwesend gewirkt hatten, „Was für welche hast du ihm gezeigt?“ „Natürlich, nichts...explizites. Er sah unser Sterben, ganz wie ihr es wolltet.“, der Blonde klang nun reichlich genervt, aber seine Stimme war auch zittrig, als er sich erinnerte, wie das unschuldige Drachenkind hatte sterben müssen, „Sankt Potter sah, wie ein Schwefeldrachenkind sein Leben verlor…“

„Und, wie hat er darauf reagiert?“, Snape unterbrach seinen Schüler und Draco hob abwehrend die Hände und seine Augen verengten sich ärgerlich zu Schlitzen, „Ist das nicht egal?“ „Nein, ist es nicht, wenn das die einzige Chance ist…“, fing Snape an, aber nun war es Draco, der ihm ins Wort fiel, „Ich hab die Schnauze voll davon! Soll Potter doch meinetwegen mal wieder die Welt retten! Ich will aber sicher nicht von ihm gerettet werden! Noch nicht einmal, wenn Potter der letzte Mensch auf der Welt sein würde!“

Silbrige Nebelschwaden glitten plötzlich durch den Kerkerraum und verdichteten sich um Draco, dessen Augen wütend funkelten. Hastig wichen seine Freunde von Draco, dessen neblige Umrisse verschwammen und deutlich Flügel und Schwanz zeigten, zurück.

Aber Snape erwiderte den Blick des wütenden Drachen scheinbar ungerührt, „Draco, wir haben keine Zeit für deinen albernen Stolz. Du bist der letzte Drache auf der Welt und mit dir wird die Magie sterben…“

So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden die dichten Nebelschleier auch wieder und zurück blieb ein zitternder, erschöpft dreinblickender Draco. Seine Augen waren glanzlos und er musste sich schwer auf Crabbe stützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Snape musterte Draco nur kurz und sah denn zu Crabbe und Goyle, „Bringt ihn ins Bett. Und sorgt dafür, dass er auch dort bleibt.“ Draco wollte sofort protestieren, aber Snape ließ dieses Mal nicht mit sich reden. Er deutete kurzerhand auf die Tür und mit festem Griff geleiteten seine Freunde den widerstrebenden Draco hinaus.
 

„Wo steckt eigentlich Malfoy? Habt ihr ihn gesehen?“, Harry hatte sich während der nächsten Unterrichtsstunden, so wie nun auch beim Mittagessen suchend nach seinem Erzfeind umgesehen, aber der Platz am Haustisch der Slytherins, wo der Blonde zu sitzen pflegte, blieb wie auch zuvor die Plätze in den Klassenräumen leer. Nur die Freunde des Blonden erreichten den Tisch etwas verspätet, aber niemand außer Harry schien sich weiterhin für den Verbleib des Blonden zu interessieren. Scheinbar war es normal, dass Draco nicht unbedingt zum Essen kam und als Harry nun darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass der Platz des Blonden oftmals leer geblieben war.

„Wen kümmert’s? Hat bestimmt keine Lust auf ‚Alte Runen’.“, Rons Aussprache war dank dem vollen Mund etwas undeutlich, aber er schaffte es dennoch Harry aus seinen Überlegungen zu reißen und auch Hermine hatte ihren Freund trotzdem verstanden, „Du weißt gar nicht, wie spannend das ist!“ „Ja ja…“, Ron schnitt eine Grimasse und Harry musste lachen, das Thema ‚Malfoy’ war nun erst einmal vergessen und die drei Gryffindors widmeten sich ihrem Essen.
 

„Lasst und noch etwas rausgehen.“, schlug Ron später am Nachmittag, als ihre Aufgaben geschafft waren vor, „Angeblich schweben nun Laternen über der Eisbahn, das wäre doch romantisch.“ „Ron?“, Hermine sah ihren Freund misstrauisch an, war dessen Sinn für Romantik normalerweise nicht sehr ausgeprägt und bislang hatte er auch keinen Ansatz davon gezeigt „Wer bist du und was hast du mit meinem Freund angestellt?“ Aber, der Rothaarige lächelte nur und schließlich gab die Hexe nach. Gemeinsam mit weiteren Paaren, die ebenfalls den romantischen Sonnenuntergang ansehen wollten, verließen sie den Gemeinschaftsraum und ließen Harry beinahe alleine zurück.
 

Wie von selbst trugen Harrys Füße ihn zurück in die Halle mit den riesigen Drachenstatuen. Kurz blieb er in dem hohen Torbogen stehen und betrachtete nachdenklich die behauenen Säulen, bevor er sich einen Ruck gab und einen Fuß über die Schwelle setzte.

Die Atmosphäre änderte sich in dem Moment abrupt.

War es auf dem Gang noch eisig kalt und klamm gewesen, so war es in der gewaltigen Halle drückend heiß und schwül. Harry erschien es beinahe noch wärmer, als bei seinen vorherigen Besuchen, aber er tat es, ebenso wie das leise Summen, das von den Wänden wiederzuhallen schien, als Hirngespinst ab. Stattdessen sah sich der Gryffindor suchend nach einer gelben Säule, mit dem davor brennenden gelben Feuer um. Er wollte nun wissen, ob es wirklich eine solche Drachenart, wie er sie in seinem Tagtraum gesehen hatte, gegeben haben mochte. Harry wollte endlich Gewissheit.

Als er endlich in der Ferne das leichte Aufflackern eines gelblichen Feuers sah, atmete er erleichtert auf. Scheinbar steckten hinter seinem Tagtraum doch etwas Wahrheit und er hoffte nun ein paar mehr Informationen zu bekommen, als er nun zielsicher darauf zu steuerte.
 

Das Summen wurde zu einem Rauschen.

Das Rauschen wandelte sich zu einem Raunen.

Das Raunen wurde zu einem Flüstern.

Vereinzelte Worte.

In einer fremden Sprache.

Voller Trauer.

Wut.

Verzweifelung.

Leid.

Ein Kakophonie.

Eine Symphonie.

Aufbrandend.

Abschwellend.
 

Überrascht blieb Harry stehen und sah sich nach einem möglichen Ursprung des gewaltigen und so leidend und wütend klingenden Chors um. Aber bis auf die Statuen und die nun flackernden Flammen, die unruhige Schatten über die Bilder an den Wänden wanden ließen, schien die Halle vollkommen leer zu sein. „Hallo?“, obwohl der Gryffindor nur geflüstert hatte, sorgte die perfekte Akustik der Halle dafür, dass seine Stimme von den Wänden widerhallte und hundertfach verstärkt wurde.

Dennoch vermochte sie nicht die tobende Kakophonie der Geisterstimmen zu übertönen.

Letztlich erreichte Harry, inzwischen beinahe taub von dem Lärm, das Becken mit dem flackernden gelben Feuer und für einen Moment wusste er nicht, was er nun tun sollte. Aber dann fiel sein Blick auf die kunstfertige Figur des Drachen, die sich um die schwefelgelbe Säule wandt und er erkannte die Ähnlichkeiten zwischen dem riesigen gelben Drachen und dem kleinen Baby, dessen Tod er gesehen hatte. Behutsam streckte er die Hand nach dem Feuer aus, „Du existierst wirklich.“

„Natürlich existieren sie wirklich. Eingeschlossen in diese Halle, damit die Welt vor ihrer Boshaftigkeit und ihrer Zerstörung geschützt ist.“, Professor Dumbeldore war unbemerkt an seine Seite getreten und legte seinem Schüler nun behutsam eine Hand auf die Schulter, „Ein Drache ist noch über, dann hat der Orden sein Ziel erreicht.“
 

Aufwallend.

Laut.

Schreien.

Kreischen.

Brüllen.

Tosend.
 

Die Geisterstimmen überschlugen sich nun fast schon vor ohnmächtiger Wut und Harry presste die Hände schützend auf seine Ohren. Er musste nun schreien, um sich über diese Uneinigkeit der Stimmen irgendwie verständlich machen zu können, „Sind das die Stimmen der Drachen?“

„Welche Stimmen, Harry?“

---
 

So, nun einmal ein großes Dankeschön an

*Elecha

*XDeathNightX

*dracoxharry

*Ani-chan

Ich danke euch für eure Treue und für die Kommentare ;)

~false winter~

~false winter~

Mit Einbruch der Nacht sanken die zuvor schon sehr niedrigen Temperaturen noch weiter. Der eisige Wind heulte jaulend um die Schlossmauern und dicke Schneeflocken türmten weitere hohe Schneewehen auf und verbargen die Fußspuren des Tages unter dem so unschuldig wirkenden Weiß.

Im Büro des Schulleiters war es hingegen warm und gemütlich. Es brannte ein prasselndes Feuer, dessen Flammen flackernde Schatten auf die Gesichter der Versammelten zauberten, im Kamin. Dreizehn in schwarze Umhänge, unteren denen man Rüstungen erahnen konnte, gekleidete Gestalten standen in einem lockeren Halbkreis vor dem Schreibtisch des Schulleiters und hielten respektvoll ihre Köpfe gesenkt. Ihre Gesichter waren hinter ebenfalls schwarzen und kunstvoll verzierten Masken verborgen, die ihnen jegliche Mimik nahmen und ihre Gefühlsregungen verbargen.

Der Schulleiter nahm nun hinter seinem Schreibtisch Platz genommen und blickte die Versammelten, von denen hinter den Masken nur die Augen zu erkennen waren, prüfend an, bevor er schließlich auffordernd nickte, „Die Sturmzauber, Mad Eye?“

Eine humpelnde Gestalt löste sich aus der Gruppe und neigte den Kopf vor dem Schulleiter, „All unsere Magie ist dort gebündelt, aber die Hinweise mehren sich, dass der dunkle Lord einen Angriff plant. Wir müssen die Sturmgruppen verkleinern, um seinen Angriff begegnen zu können, Sire. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“ „Ihr wisst, dass ihr ihn aufhalten müsst. Wenn er die Drachenseele vor uns in die Finger bekommt, ist alles verloren.“, Dumbledore drehte sich in seinem Lehnenstuhl und sah nachdenklich auf die dicken Flocken, die von den Windböen an seinem Fenster vorbeigetrieben wurden, „Nie war es wichtiger ihn aufzuhalten. Die Magie hängt davon ab, die Mittel sind egal.“

Für eine Weile herrschte tiefes Schweigen, aber schließlich sprach Dumbledore weiter, „Was ist mit der Suche?“ „Die Hinweise waren…“, ein anderer der Drachenritter trat nun vor und senkte den Kopf, „…falsch. In dem Kind war keine Drachenseele.“ „Was ist mit der Familie passiert, Minerva?“, Dumbledore sah fragend in die Runde und anstelle der angesprochenen Professorin antwortete Moody wieder ohne zu zögern, „Hingerichtet und verbrannt. Ihre Asche wurde den Stürmen übergeben.“

„Sehr gut.“, der Schulleiter lächelte kalt und drehte sich wieder, so dass er die Reaktionen seine Ritter beobachten konnte, „Ein neuer Ritter ist berufen worden, die Seelen scheinen ihn gerufen zu haben.“ „Wer…? Um wen handelt es sich, Sire?“, einer der schwarzen Ritter trat nun wieder vor und Dumbledore lächelte wohlwollend, „Harry Potter.“ Auch die Masken konnten die Verwunderung der Anwesenden nun nicht mehr länger verbergen, aber niemand ergriff das Wort, so dass Dumbledore einfach weitersprach, „Beim nächsten Vollmond, wenn seine Seele erwachsen sein wird, findet seine Weihe statt.“

Die Ritter verneigten sich vor ihrem Herren und verschwanden.
 

„Wo…?“, überrascht sah Harry sich um, aber plötzlich teilten sich die dichten Nebelschwaden vor ihm und die Gestalt des Nebeldrachens brach daraus hervor. Die Augen blitzten voller Wut und für einen Moment duckte Harry sich in Erwartung jeden Moment von heißen Flammen eingehüllt zu werden und schloss die Augen.

Aber die verheerende Feuersbrunst kam nicht.

Als der Gryffindor die Augen wieder öffnete, stand anstatt des Drachens wieder die verhüllte, menschliche Gestalt vor ihm. Die Kapuze verbarg das Gesicht wieder in den tiefen Schatten, aber dennoch meinte Harry in der Dunkelheit das kurze Aufblitzen grauer Augen erkennen, die ihn angewidert und voller Ekel musterten, erkennen zu können. Dennoch überwand sich der Schüler und trat einen zögerlichen Schritt auf die menschliche Gestalt des Drachen zu. Er hob die Hand und lächelte sein Gegenüber vorsichtig an, „Hallo.“

Der vermenschlichte Drache zeigte keine erkennbare Reaktion auf die Freundlichkeit des Schülers und Harry seufzte, „Wenn du schon nicht mit mir reden willst, verrätst du mir wenigstens deinen Namen?“ „Ganz sicher nicht, Potter. Du könntest ihn sicher nicht einmal aussprechen, Gryffindor.“, irgendwie kam Harry die raue, leicht schnarrende und vage beleidigend klingende Stimme des Untiers bekannt vor, aber er hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, als sich die Landschaft plötzlich um ihn herum veränderte.
 

Ein goldener Vollmond prangte an dem sternenübersäten Himmelausschnitt, den Harry sehen konnte und der auch gleichzeitig die einzige Lichtquelle darstellte. Um den Schüler herum herrschte Dunkelheit und erst nach ein paar Minuten konnte Harry zumindest erste schemenhafte Schatten erkennen und er stellte fest, dass er sich in einer Grotte befand und dass der Drache noch immer bei ihm war. „Wo sind wir?“, Harry sah sich neugierig um und folgte, als die Gestalt des Drachen sich wortlos umdrehte und tiefer in die von der Grotte abzweigenden Gänge vordrang, dem anderen.

„Sei leise, Potter.“, der Drache hatte nun längere Zeit geschwiegen und bellte diese Anweisung erst, als in der Ferne ein zartes Schimmern einen entfernten Lichtschein verkündete, „Sei einfach nur still und sieh zu.“ Harry nickte und schließlich erreichten sie eine andere, viel kleinere Grotte. Der Drache blieb im Eingang stehen und ließ dem Hogwartsschüler einige Minuten Zeit sich umzusehen.
 

In der kleinen Grotte, die von einem vielfarbigen Feuer in ihrer Mitte erhellt wurde, standen zwei weißgekleidete Menschen und hielten einander hilflos an den Händen. Die Schultern der jungen Frau zitterten und der Mann legte behutsam einen Arm um ihre Schultern und zog sie näher an sich. Im ersten Moment hielt Harry die Haarfarbe des Paares für ein normales helles Blond, aber schließlich entdeckte er dass es sich dabei um tanzende Nebelschwaden handelte und plötzlich verstand er, „Das sind keine Menschen, sind das…“

„Nebeldrachen.“, die verhüllte Gestalt neben ihm nickte leicht, „Die letzten drei.“ „Drei?“, der Gryffindor sah sich suchend um, entdeckte aber den dritten Nebeldrachen erst, als der Drachen auf das lodernde Feuer deutete, „Dort. Sieh genau hin.“ Das Feuer blendete ihn, aber schließlich entdeckte Harry inmitten der tänzelnden Flammen einen eiförmigen Umriss und schluckte, „Ein Ei…“ Sein Begleiter nickte, „Sieh weiter zu.“
 

Stimmen drangen vom fernen Höhleneingang heran und die beiden menschlichen Nebeldrachen fuhren auseinander. Harry beobachten nun, wie sie sich ein letztes Mal küssten, bevor sie die Höhle verließen. „Aber warum gehen sie? Sie können das Ei doch nicht einfach zurücklassen! Es ist ihr Kind“, Harry wollte zum Ei laufen, aber plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und als er herumwirbelte, zeigten die zuvor so kalten Drachenaugen nun das erste Mal Gefühle, „Sie retten es. Müsstest du das nicht verstehen?“

Harry entsann sich wieder seinen Eltern, die ebensolch ein Opfer für ihn auf sich genommen hatten und nickte widerwillig, „Werden sie…?“ „Natürlich, nur das Ei ist noch über.“, Harrys Begleiter war nun nahe an das Feuer getreten und sah auf das Ei hinunter, während der Gryffindor noch immer in den dunklen Gang starrte, „Können wir ihnen nicht helfen?“ „Sie sind vor langer Zeit gestorben, Harry.“, der Drache kniete nun vor dem Feuer und strich über die nebelgraue Schale des Eis, „Das hier ist eine Erinnerung.“

„Und, wer bist du denn?“, die Schritte des Schülers näherten sich nun dem knienden Drachen und er hatte den Eindruck, dass dieser im Schatten der Kapuze lächelte, „Ich bin der letzte Drache der Welt.“ „Du wirkst nicht, als ob die Welt zerstören wolltest…“, Harry sah gebannt zu, wie schlanke, blasse Finger über die Schale des Eies strichen, „Warum zeigst du mir das hier alles? Willst du mich auf deine Seite ziehen?“

„Natürlich, warum sollte ich das hier sonst tun? Du wärst aber sicherlich nicht hier, wenn…du endlich deinen Verstand unter Kontrolle bekommen würdest. Du bist zu mir gekommen, Harry. Meine Vorfahren mögen dich gerufen haben, aber ich bin sicher nicht damit einverstanden. Ich brauche keinen Helfer, der nach Drachenritter stinkt.“

Die Augen des Drachen blitzen wütend auf und Harry stolperte überrascht von der plötzlich aufkeimenden Wut des Drachens einige Schritte zurück. Plötzlich schien die Gestalt des Drachen die ganze Grotte auszufüllen und es dauerte einige Sekunden, bis Harry begriff, dass er sich wieder in seine wahre Gestalt zurückverwandelt hatte und nun vor ihm aufragte. Die grauen Augen blitzten, als das Untier nun den Kopf senkte und sich auf Augenhöhe mit dem Menschen begab, „Du bist ein Nichts, Potter…Ich sollte.“

Abwehrend hob der Junge die Hände und schloss die Augen…
 

…um in seinem Bett hochzuschrecken.

~winterly exposure~

~winterly exposure~

Obgleich Draco wusste, wie die Erinnerung nun weitergehen würde, schloss er doch die Augen, als von draußen Kampflärm durch die Gänge hallte. Die Erinnerungen waren, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren gewesen war, tief in ihm verankert, so wie auch alle anderen Erinnerungen der Drachen, auf die er aber nicht bewusst zugreifen konnte. Meistens suchten sie ihn in seinen Träumen heim. Aber er wusste was nun passieren würde, schon zu oft hatte er die Todesschreie in seinen Alpträumen gehört.

Erst starb sein Vater, der Todesschrei des riesigen Nebeldrachen brachte die Berge um sie herum zum erzittern.

Und dann wob seine Mutter einen letzten Zauber. Sie hätte fliehen können, aber sie opferte ihr Leben für ihr ungeborenes Kind, das schutzlos in einem Ei lag. Dieser letzte Zauber, verstärkt von Mutterliebe und Angst, brachte die Erde zum Beben und die Gänge der Höhle stürzten in sich zusammen und verbargen den größten Schatz der Drachen. Das helle Feuer flackerte, als die uralten Stollen zusammenbrachen und die kleine Kammer versiegelten, aber es erlosch dennoch nicht.

Für die nächsten Tausend Jahre würde es den ungeborenen Drachen wärmen und auch vor allem beschützen.

Bis jemand das Ei finden würde.

Draco kniete neben dem Feuer nieder und wartete ab.
 

Für diesen Zeitraum gab es keine Erinnerungen, für den ungeborenen Drachen hatte es nur das Ei gegeben und alle anderen Drachen waren längst eingefangen. Aus den erhaltenen Aufzeichnungen wusste Draco, dass dies die Zeit der Zucht gewesen war. Die Drachenritter hatten versucht sie die letzten lebenden Drachen untertan zu machen und hatten versucht sie mit ihrer Magie zu bändigen. Wie genau es passiert war wusste niemand mehr, aber etwas war furchtbar schiefgelaufen und anstelle von untertänigen Diener erschufen die Drachenritter blutrünstige Bestien ohne Verstand, die so gar nichts mehr mit ihren eleganten und gebildeten Vorfahren, welche einst die Erde schützten gemein hatten.

Aber man vergaß die echten Drachen.

Man vergaß die Zuchtversuche.

Und, man hatte auch die Legende um das letzte Drachenei vergessen.
 

Wieder bebte die Erde und Draco erhob sich und trat eilig von dem Feuer weg, als die Felswand plötzlich in sich zusammensackte. Zwar war das hier nur eine Erinnerung und er nicht wirklich hier, aber dennoch wollte er das Geschehen ganz in Ruhe beobachten können. „Lumos.“, die Stimme seines Vaters hallte, obgleich er nur geflüstert hatte, von den rauen Wänden wieder und endlich konnte Draco das Leuchten des Zauberstabes durch den aufgewirbelten Staub sehen.

Behände kletterte Lucius über die Felsbrocken und Draco musste Lächeln, als sein ‚Vater’ sich umdrehte und Narcissa die Hand reichte, um ihr über die Trümmer zu helfen, „Sei vorsichtig, Zissa.“ Seine ‚Mutter’ schenkte ihrem Mann ein Lächeln, aber als sie das Feuer entdeckte, löste sie sich von ihm und ging vorsichtig, den Trümmern ausweichend, zu den flackernden Flammen. Die junge Hexe, Draco wusste, dass sie zu diesem Zeitpunkt gerade 20 Jahre alt gewesen war, kniete sich neben das Feuer. Sie streckte ohne zu Zögern die Hand nach dem nebligen Ei, dass noch immer mitten in den Flammen ruhte, aus und schließlich berührten ihre Fingerspitzen die Schale.

An diesen Moment erinnerte sich der Drache und ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Narzissas zarte Berührung hatte die schlafende Drachenseele geweckt und sogleich erlosch das Feuer. Die junge Hexe hob das Ei behutsam hoch und betrachtete es mit einem Lächeln, während Lucius an ihre Seite trat, „Lebt es noch?“ Die warme Schale schien in ihren Händen zu pulsieren und ein warmer Schein fiel auf ihre Gesichter, „Ja.“ „Lass uns gehen, wir sollten uns nicht zu lange hier aufhalten.“, Lucius lächelte und Narcissa nickte, während sie das Ei sicher an ihrem Herzen und unter ihrem Umhang verbarg. Nun, wo das Siegel gebrochen war, konnten sie disapperieren.
 

Viele und sehr komplexe Zauber mussten nötig gewesen sein, um das Ziel zu erreichen und den jungen Drachen endlich auf die Welt zu holen. Es mochte zwar Tausende von Jahren dauern, bis ein Drache schlüpfte, aber dennoch lief den sogenannten dunklen Magiern langsam die Zeit davon. Draco selber hatte keine Erinnerungen mehr an diese Zeit und seine Eltern hatten niemals mit ihm darüber gesprochen. Aber dennoch war ihm klar, dass es schwer gewesen sein musste, sowohl Voldemorts, als auch ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Und das, ohne das der dunkle Lord etwas von ihrem Tun bemerkte.

Die Getreuen der Drachen hatten es aber dennoch geschafft. Uralte Spruchrollen, noch von Dracos Vorfahren erschaffen und über die Generationen in den unterschiedlichsten, als schwarzmagisch bezeichneten Familien verwahrt hatten ihnen den schwierigen Weg aufgezeigt. Und im November des Jahres 1979 bekam die Eierschale endlich den ersten feinen Sprung, als ob sich etwas aus dem nebligen Ei herausarbeiten wollte.

Am selben Tag noch wurde auch der Zauber auf Narcissa gesprochen, die neun Monate später, am 5. Juni 1980 ihren langerwarteten Sohn zur Welt brachte. Sein Name machte es für alle Eingeweihten offensichtlich, was das kleine blonde Baby mit den nebelgrauen Augen wirklich war, aber ironischer Weise begriffen die Drachenritter nie, was so offensichtlich und leicht erreichbar vor ihnen versteckt wurde.
 

Wieder einmal trafen sich der Schulleiter und der Gryffindor in der gewaltigen Halle, in der die Drachenseelen eingesperrt worden waren und wieder verharrte Harry an der Tür und versuchte sich gegen den Ansturm von Stimmen zu wappnen. Es war vergeblich, noch nicht einmal die volltönende Stimme des Schulleiters konnte zu ihm durchdringen. Harry presste verzweifelt die Hände auf die Ohren und machte einen ersten Schritt in die Halle, woraufhin die Kakophonie in seinem Kopf noch weiter anschwoll.

„Harry.“, Dumbeldore begrüßte den jungen Mann mit einem knappen Nicken und musterte das blasse Gesicht und seine verkrampfte Haltung, „Was ist los?“ „Ich…könnten wir woanders hingehen, Sir?“, Harry musste sich beherrschen nicht loszuschreien, aber der bittende, beinahe schon flehende Unterton in seiner Stimme weckte wohl auch die Aufmerksamkeit Dumbledores und er nickte zustimmend.
 

Auch im Büro des Schulleiters klangen die Stimmen der eingesperrten und leidenden Drachen noch an Harrys Ohren. Aber aus dem wütenden Orkan, der ihn taub gemacht hatte, war nun ein leises Säuseln geworden, als Harry in dem Lehnensessel Platz nahm, „Sir…Ich höre Stimmen.“ „Stimmen?“, der Dumbledore klang nun besorgt, „Seine Stimme? Wieder seine Pläne?“ Harry schüttelte den Kopf, „Nein, es ist nicht…Nein, nicht Voldemort. Es sind…andere Stimmen…Könnten die Drachen…?“ „NEIN!, Dumbledores Stimme war plötzlich dröhnend und Harry wich zurück, „Aber ich höre sie, sie sind wütend.“ „Natürlich sind sie wütend, sie würden uns töten, deshalb müssen wir ihnen zuvor kommen. Nach 1000 Jahren brechen die Siegel, wenn wir nicht den letzten Drachen finden…und bannen.“

Harry zögerte, „Ich…“

~winter solstice~

spell of winter
 

Nach langer, langer Zeit geht es auch hier weiter :)

Ich hoffe, es gibt noch den einen oder anderen Leser?
 

~winter solstice~

„…weiß nicht, ob das richtig wäre, Sir.“ Harry’s Stimme klang nicht einmal annährend so fest wie er es sich gewünscht hätte, aber Dumbledore sah seinen Schüler dennoch nur amüsiert an und nickte auffordernd, als würde ihn die Meinung wirklich interessieren, „So? Was wäre denn richtig?“ Harry überlegte kurz, was er nun sagen sollte, bevor er mit den Schultern zuckte und versuchte seine Meinung gegenüber dem Professor erfolgreich zu vertreten, „Was wenn…falls…die Drachen nicht…böse sind? Nicht alle zumindest…“ Dumbeldore musterte ihn nur kurz und schüttelte dann den Kopf, „Es gibt kein ‚wenn’ und kein ‚falls’, Harry. Die Drachen sind böse. Sie haben viele Menschen getötet und, es werden noch weitere sterben. Falls es Voldemort gelingt den letzten Drachen unter seine Kontrolle zu bringen. Wenn ihm das gelingt, hat er die ultimative Waffe…Die gute Magie wird, wenn der Drache jemals erwacht ausgelöscht und wir mit ihr. Alles was gut ist wird in den Flammen vergehen, du, ich, deine Freunde…Alles wird brennen und Voldemort und seine Todessern werden triumphieren, und somit war auch das Opfer deiner Eltern vollkommen umsonst. Willst du das?“ Die blauen Augen des alten Mannes waren voller Ernst und einigen Herzschlägen lastenden Schweigens nickte Harry schließlich, „Professor, ich…träume seit einiger Zeit von einem Drachen…“
 

Nur die bunten, lodernden Drachenflammen warfen lebhaft tanzende und zuckende Schatten an die Wände und ließen die vor Urzeiten hier gebannten Drachen, welche die einzigen Zeugen der mitternächtlichen Zeremonie waren, beinahe schon lebendig erscheinen. Die dunklen Drachenschuppenrüstungen, die immer wieder unter den schwarzen Kapuzenumhängen hervorschauten, blitzen ebenso wie die kunstvollen, langen Runenschwerter, deren Spitzen auf den auf dem Mosaik knienden Harry gerichteten waren, in dem Licht auf, aber der Junge nahm es nicht wahr.

Harrys Augen waren fest geschlossen und seine Hände, die auf dem Drachenschuppenmosaik ruhten waren zu Fäusten geballt. Obwohl er glaubte das Richtige zu tun, hallten die qualvollen Stimmen der Drachen noch immer in seinem Kopf wieder und erzählten ihm in unverständlichen Worten einer längst vergessenen Sprache von dem unsagbaren Leid, das ihnen widerfahren sei. Verzweifelt versuchte er Dumbledores Worte, die ihn endlich seiner Bestimmung nach in den Rang eines Drachenritters erheben würden, über der Kakophonie des Leides der Drachen verstehen zu können, aber immer wieder brandete der unsichtbare Chor auf und übertönte unhörbar voller Verzweifelung alles andere.

„Ich schwöre.“, sein schwerer Atem perlte als Dampfwölkchen von seinen Lippen, die sich in der eisigen Kälte der riesigen Halle verloren, als der Gryffindor den ewig bindenden Schwur leistete, „Für immer.“ Kaltes Metall streifte ihn und als Harry überrascht die Augen öffnete , bemerkte er, dass die Drachenstimmen verstummt waren und er, neben der Stimme von Dumbeldore, nur noch das leise Klirren der Kettenhemden, das verhaltene Rascheln der dunklen Umhänge, so wie das verzweifelte Prasseln der Seelenflammen hören konnte, „Dein Blut wurde hier vergossen.“

An Dumbledores Schwertklinge, die Harry Wange gestreift hatte, hing nun ein einzelner Blutstropfen, der nun auf das kunstvolle Mosaik hinabtropfte und sich lautlos mit dem bunten Kunstwerk verband und es aufzufrischen schien. Die Farben wirkten plötzlich viel kräftiger und die Kälte in der Halle schien noch weiter zuzunehmen, flackerten die Seelenflammen doch, als würden sie gleich erlöschen, während eine gespenstische Stille herrschte.

„Erhebe dich.“, Dumbledore schlug die schwarze Kapuze zurück und sah wohlwollend auf den neuen Ritter hinunter, „Seit 17 Jahren haben wir auf diesen Moment gewartet. Du wirst es sein, der den letzten Drachen zur Strecke bringt.“ Harry nickte und seine Finger suchten das Amulett, auf dem das Wappen seines Ordens prangte.
 

Zauberstab.

Schwert.

Gekreuzt.

Blutstropfen.

Bildeten einen See.

Aus Blut.

Ein Drachenschädel.

Skelettiert.

Schriftzeichen.

Verschlungen.

"cinniúint roghnaigh an gcroí dílis"

"Das Schicksal wählt die treusten Herzen."
 

Dichte Nebelschwaden umgaben Harry. Sie drängten sich, beinahe lebendig wirkend, um den Jungen und strichen mit geisterhaften, klammen Fingern über sein Gesicht. Er konnte ihr leises Wispern hören und erst, als der junge Drachenritter das Medaillon seines Ordens hob und seine Lippen lautlos den Wahlspruch der Ritterschaft flüsterten, wichen sie angstvoll vor dem schwarzen Leuchten, das von dem Schmuckstück ausging, zurück. Seine Lippen formten immer die Worte, die auf dem Amulett standen, aber plötzlich teilte sich der Nebel erneut und die große Gestalt des Drachen offenbarte sich ihm.

„WAGE ES JA NICHT HIER IHRE WORTE ZU SPRECHEN UND IHRE VERDAMMTEN LÜGEN ZU VERBREITEN!“, die donnernde, im Nebel widerhallende Stimme strafte die nebelhaft wirkende Gestalt des Drachens Lügens und die silbergrauen Augen blitzten voller Hass, als Harry nun sein Runenschwert zog und es auf den Drachen richtete. „Du hast mir nur Lügen gezeigt und nun wirst du durch diese Klinge dafür bezahlen, Drache.“, Harrys Stimme klang fest, aber der Drache antwortete ihm nicht, sondern schloss nur traurig die Augen, bevor einfach verblasste und sich in den unsteten Nebelschwaden zu verlieren schien…
 

Der Verrat traf tief, die Stürme nahmen an Vehemenz zu und Temperaturen sanken immer weiter. Die eisigen Böen, die nun über das Land strichen, schienen an den Seelen zu zerren und langsam leerten sich auch die Länderein von Hogwarts. Das Gelb und Schwarz von Hufflepuff verschwand als Erstes von den vereisten Ländereien, als die Schüler vor dem Griff der eisigen Kälte flohen. Kurz darauf sah man aber auch immer weniger Ravenclaws draußen, als ihnen die Kälte bis in die Seele zu dringen schien und als Letztes begannen auch die mutigen Gryffindors die klammen, nach ihrer Seele tastenden Böen zu fürchten, so dass auch sie letztendlich in die Sicherheit und Wärme des Schlosses flohen.

In der Schule herrschte eine angenehme Wärme, aber je tiefer man in die Kerker, in das verborgene und schwer zugängliche Reich der Slytherins kam, desto unerträglicher wurde es. Dort unten, in den verwinkelten und schattenreichen Gängen, die vor Legenden und schattenhaften Monstern nur so zu wimmeln schienen, flirrte die Luft vor Hitze. Selbst die unbehauenen hellen Steine schienen von Innen heraus zu glühen und Wärme abzustrahlen, aber obwohl auch sämtliche Feuer im Gemeinschaftsraum der Slytherins geschürt worden waren, zitterte der blonde Slytherin noch immer.

Draco saß zusammengesunken vor dem prasselnden Kaminfeuer und zog dennoch die Decke enger um sich. Seine Freunde, die in der Schwüle kaum mehr atmen konnten, waren dennoch bei ihm. Sie saßen hilflos an seiner Seite und versuchten immer wieder scheinbar vergeblich den Blonden aufzumuntern. Draco hatte seinen Platz seit Tagen nicht mehr verlassen, sondern starrte nur in die Flammen. Er hatte, seit der Traumbegegnung mit dem neuen Drachenritter kein Wort mehr gesprochen.
 

Der nächste Wintersturm zog auf.



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Von:  Kantiran
2011-08-05T21:23:39+00:00 05.08.2011 23:23
Das ist seit langem eines der am liebevollsten wirkenden Kapitel, das mir untergekommen ist. Ich lese viel und schreibe ebenso gerne Geschichten und kann nur sagen, dass viele Autoren nicht so schön flüssig und bildhaft ihre Sätze bilden, wie du es getan hast. Diese Einleitung hat mich neugierig gemacht, auch wenn sie keine Hinweise auf die kommende Handlung verrät. Mit einem Vorspann, der einen verwunschenen und harmonischen Film einleitet, lässt sich deine Einleitung vergleichen.
Von:  Libellchen
2011-07-25T08:28:49+00:00 25.07.2011 10:28
Ich habe deine Geschichte gerade erst entdeckt - mitten im naßkalten Sommer - und bin direkt klebengeblieben. Die Idee ist gut und Draco als Nebeldrache gefällt mir sehr. Die Drachenritter sind ein bißchen unausgegoren, aber ansonsten gefällts mir wirklich gut. Ich hoffe sehr, das Draco es schafft, Harry die Augen über sein Tun zu öffnen.
Von:  little-badger
2011-07-21T12:26:59+00:00 21.07.2011 14:26
mhh... ich hab die FF gerade erst entdeckt. Ich find sie ziemlich gelungen. Man kann sich gut in die beiden hinein versetzen. Aber Harry hat eindeutig die fasche Seite gewählt. Ich hoffe er erkennt seinen Fehler noch rechtzeitig. Armer Draco...
Von:  DisorientedDarcy
2011-07-19T13:25:31+00:00 19.07.2011 15:25
ich bin froh das es endlich ein neues kapitel gibt :)aber wie sagt man so schön:die hoffnung stirbt zuletzt.
es ist schade das harry sich für die -wie ich finde- falsche seite, also gegen die drachen entschieden hat.
und draco würde ich jetzt am leibsten in den arm nehmen.
ich hoffe das du jetzt vielleivht etwas öfter wieder uploadest, aber ich bin geduldig.

Bloody Greetings
Nighty
Von:  yuLand
2011-07-19T10:19:15+00:00 19.07.2011 12:19
die story ist manchmal etwas unübersichtlich...
aber gefällt mir bisher ganz gut.
bin gespannt wies weiter geht^^
Von:  Adam_Jensen
2011-01-21T13:59:03+00:00 21.01.2011 14:59
Hab gerade deine FF entdeckt und sie gefällt mri wirklich :)
Nicht nur vom Schreibstil her sondern auch von der Story. Ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht, hoffentlich bald

Lg Thai
Von:  DisorientedDarcy
2010-12-01T16:05:58+00:00 01.12.2010 17:05
**
...ich wurde erwähnt....

IIIEEEKS!!
ich wurde erwähänt ich wurde ereähänt ich wurde erwähähnt!
*im kreis herumtanz*
dankedankedankedankedanke!!!!!!!!!!!
ich wurde noch nie erwähnt O.O




<----sich beruhigt hat

tolles kapi.
wirklich, besonders gur gefallen mir die 'stimmen'.

Nighty
Von:  Saint
2010-11-26T22:26:11+00:00 26.11.2010 23:26
hi

mich wundert es das du so wenig Kommis hast, aber ich finde deine Story richtig super. Schreib schnell weiter.
Von:  dracoxharry
2010-11-26T13:33:33+00:00 26.11.2010 14:33
HI :)
ich hab grad deine FF gelesen und bin absolut begeister!!!
Es ist mal was völlig anderes! Und es macht richtig spaß deine FF zu lesen!
Draco tut mir richtig leid. Ständig muss er frieren. Wenigstens hat er seine Freunde wieder. Und bald anscheinend auch Harry :)
Ich bin gespannt wie lang Harry braucht um die Zusammenhänge zu verstehen.
Und man frägt sich natürlich die ganze Zeit wer die Drachenritter sind und warum Draco dieser Drache ist. Was haben die Slytherins mit alldem zu tun.....

Viele, viele Fragen. Ich hoffe, dass diese in den nächsten Kapiteln erklärt werden :D

Ich freu mich schon auf dein nächstes Kapi :)

lg dracoyharry

Von:  DisorientedDarcy
2010-11-24T19:35:57+00:00 24.11.2010 20:35
schon wieder erste? o.O
das ist mir nich NIE passiert...uns dann auch noch 2 mal hintereinander XD
hach...was für eine ehre

*räusper*
wie krass^^ ich hab mir zwar i-wie gedacht das dray ein drache ist...aber jestzt teilt der sich mit harry auch noch nen traum :D

weiter so :)


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