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Spell of winter

von

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~winter solstice~

spell of winter
 

Nach langer, langer Zeit geht es auch hier weiter :)

Ich hoffe, es gibt noch den einen oder anderen Leser?
 

~winter solstice~

„…weiß nicht, ob das richtig wäre, Sir.“ Harry’s Stimme klang nicht einmal annährend so fest wie er es sich gewünscht hätte, aber Dumbledore sah seinen Schüler dennoch nur amüsiert an und nickte auffordernd, als würde ihn die Meinung wirklich interessieren, „So? Was wäre denn richtig?“ Harry überlegte kurz, was er nun sagen sollte, bevor er mit den Schultern zuckte und versuchte seine Meinung gegenüber dem Professor erfolgreich zu vertreten, „Was wenn…falls…die Drachen nicht…böse sind? Nicht alle zumindest…“ Dumbeldore musterte ihn nur kurz und schüttelte dann den Kopf, „Es gibt kein ‚wenn’ und kein ‚falls’, Harry. Die Drachen sind böse. Sie haben viele Menschen getötet und, es werden noch weitere sterben. Falls es Voldemort gelingt den letzten Drachen unter seine Kontrolle zu bringen. Wenn ihm das gelingt, hat er die ultimative Waffe…Die gute Magie wird, wenn der Drache jemals erwacht ausgelöscht und wir mit ihr. Alles was gut ist wird in den Flammen vergehen, du, ich, deine Freunde…Alles wird brennen und Voldemort und seine Todessern werden triumphieren, und somit war auch das Opfer deiner Eltern vollkommen umsonst. Willst du das?“ Die blauen Augen des alten Mannes waren voller Ernst und einigen Herzschlägen lastenden Schweigens nickte Harry schließlich, „Professor, ich…träume seit einiger Zeit von einem Drachen…“
 

Nur die bunten, lodernden Drachenflammen warfen lebhaft tanzende und zuckende Schatten an die Wände und ließen die vor Urzeiten hier gebannten Drachen, welche die einzigen Zeugen der mitternächtlichen Zeremonie waren, beinahe schon lebendig erscheinen. Die dunklen Drachenschuppenrüstungen, die immer wieder unter den schwarzen Kapuzenumhängen hervorschauten, blitzen ebenso wie die kunstvollen, langen Runenschwerter, deren Spitzen auf den auf dem Mosaik knienden Harry gerichteten waren, in dem Licht auf, aber der Junge nahm es nicht wahr.

Harrys Augen waren fest geschlossen und seine Hände, die auf dem Drachenschuppenmosaik ruhten waren zu Fäusten geballt. Obwohl er glaubte das Richtige zu tun, hallten die qualvollen Stimmen der Drachen noch immer in seinem Kopf wieder und erzählten ihm in unverständlichen Worten einer längst vergessenen Sprache von dem unsagbaren Leid, das ihnen widerfahren sei. Verzweifelt versuchte er Dumbledores Worte, die ihn endlich seiner Bestimmung nach in den Rang eines Drachenritters erheben würden, über der Kakophonie des Leides der Drachen verstehen zu können, aber immer wieder brandete der unsichtbare Chor auf und übertönte unhörbar voller Verzweifelung alles andere.

„Ich schwöre.“, sein schwerer Atem perlte als Dampfwölkchen von seinen Lippen, die sich in der eisigen Kälte der riesigen Halle verloren, als der Gryffindor den ewig bindenden Schwur leistete, „Für immer.“ Kaltes Metall streifte ihn und als Harry überrascht die Augen öffnete , bemerkte er, dass die Drachenstimmen verstummt waren und er, neben der Stimme von Dumbeldore, nur noch das leise Klirren der Kettenhemden, das verhaltene Rascheln der dunklen Umhänge, so wie das verzweifelte Prasseln der Seelenflammen hören konnte, „Dein Blut wurde hier vergossen.“

An Dumbledores Schwertklinge, die Harry Wange gestreift hatte, hing nun ein einzelner Blutstropfen, der nun auf das kunstvolle Mosaik hinabtropfte und sich lautlos mit dem bunten Kunstwerk verband und es aufzufrischen schien. Die Farben wirkten plötzlich viel kräftiger und die Kälte in der Halle schien noch weiter zuzunehmen, flackerten die Seelenflammen doch, als würden sie gleich erlöschen, während eine gespenstische Stille herrschte.

„Erhebe dich.“, Dumbledore schlug die schwarze Kapuze zurück und sah wohlwollend auf den neuen Ritter hinunter, „Seit 17 Jahren haben wir auf diesen Moment gewartet. Du wirst es sein, der den letzten Drachen zur Strecke bringt.“ Harry nickte und seine Finger suchten das Amulett, auf dem das Wappen seines Ordens prangte.
 

Zauberstab.

Schwert.

Gekreuzt.

Blutstropfen.

Bildeten einen See.

Aus Blut.

Ein Drachenschädel.

Skelettiert.

Schriftzeichen.

Verschlungen.

"cinniúint roghnaigh an gcroí dílis"

"Das Schicksal wählt die treusten Herzen."
 

Dichte Nebelschwaden umgaben Harry. Sie drängten sich, beinahe lebendig wirkend, um den Jungen und strichen mit geisterhaften, klammen Fingern über sein Gesicht. Er konnte ihr leises Wispern hören und erst, als der junge Drachenritter das Medaillon seines Ordens hob und seine Lippen lautlos den Wahlspruch der Ritterschaft flüsterten, wichen sie angstvoll vor dem schwarzen Leuchten, das von dem Schmuckstück ausging, zurück. Seine Lippen formten immer die Worte, die auf dem Amulett standen, aber plötzlich teilte sich der Nebel erneut und die große Gestalt des Drachen offenbarte sich ihm.

„WAGE ES JA NICHT HIER IHRE WORTE ZU SPRECHEN UND IHRE VERDAMMTEN LÜGEN ZU VERBREITEN!“, die donnernde, im Nebel widerhallende Stimme strafte die nebelhaft wirkende Gestalt des Drachens Lügens und die silbergrauen Augen blitzten voller Hass, als Harry nun sein Runenschwert zog und es auf den Drachen richtete. „Du hast mir nur Lügen gezeigt und nun wirst du durch diese Klinge dafür bezahlen, Drache.“, Harrys Stimme klang fest, aber der Drache antwortete ihm nicht, sondern schloss nur traurig die Augen, bevor einfach verblasste und sich in den unsteten Nebelschwaden zu verlieren schien…
 

Der Verrat traf tief, die Stürme nahmen an Vehemenz zu und Temperaturen sanken immer weiter. Die eisigen Böen, die nun über das Land strichen, schienen an den Seelen zu zerren und langsam leerten sich auch die Länderein von Hogwarts. Das Gelb und Schwarz von Hufflepuff verschwand als Erstes von den vereisten Ländereien, als die Schüler vor dem Griff der eisigen Kälte flohen. Kurz darauf sah man aber auch immer weniger Ravenclaws draußen, als ihnen die Kälte bis in die Seele zu dringen schien und als Letztes begannen auch die mutigen Gryffindors die klammen, nach ihrer Seele tastenden Böen zu fürchten, so dass auch sie letztendlich in die Sicherheit und Wärme des Schlosses flohen.

In der Schule herrschte eine angenehme Wärme, aber je tiefer man in die Kerker, in das verborgene und schwer zugängliche Reich der Slytherins kam, desto unerträglicher wurde es. Dort unten, in den verwinkelten und schattenreichen Gängen, die vor Legenden und schattenhaften Monstern nur so zu wimmeln schienen, flirrte die Luft vor Hitze. Selbst die unbehauenen hellen Steine schienen von Innen heraus zu glühen und Wärme abzustrahlen, aber obwohl auch sämtliche Feuer im Gemeinschaftsraum der Slytherins geschürt worden waren, zitterte der blonde Slytherin noch immer.

Draco saß zusammengesunken vor dem prasselnden Kaminfeuer und zog dennoch die Decke enger um sich. Seine Freunde, die in der Schwüle kaum mehr atmen konnten, waren dennoch bei ihm. Sie saßen hilflos an seiner Seite und versuchten immer wieder scheinbar vergeblich den Blonden aufzumuntern. Draco hatte seinen Platz seit Tagen nicht mehr verlassen, sondern starrte nur in die Flammen. Er hatte, seit der Traumbegegnung mit dem neuen Drachenritter kein Wort mehr gesprochen.
 

Der nächste Wintersturm zog auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Libellchen
2011-07-25T08:28:49+00:00 25.07.2011 10:28
Ich habe deine Geschichte gerade erst entdeckt - mitten im naßkalten Sommer - und bin direkt klebengeblieben. Die Idee ist gut und Draco als Nebeldrache gefällt mir sehr. Die Drachenritter sind ein bißchen unausgegoren, aber ansonsten gefällts mir wirklich gut. Ich hoffe sehr, das Draco es schafft, Harry die Augen über sein Tun zu öffnen.
Von:  little-badger
2011-07-21T12:26:59+00:00 21.07.2011 14:26
mhh... ich hab die FF gerade erst entdeckt. Ich find sie ziemlich gelungen. Man kann sich gut in die beiden hinein versetzen. Aber Harry hat eindeutig die fasche Seite gewählt. Ich hoffe er erkennt seinen Fehler noch rechtzeitig. Armer Draco...
Von:  DisorientedDarcy
2011-07-19T13:25:31+00:00 19.07.2011 15:25
ich bin froh das es endlich ein neues kapitel gibt :)aber wie sagt man so schön:die hoffnung stirbt zuletzt.
es ist schade das harry sich für die -wie ich finde- falsche seite, also gegen die drachen entschieden hat.
und draco würde ich jetzt am leibsten in den arm nehmen.
ich hoffe das du jetzt vielleivht etwas öfter wieder uploadest, aber ich bin geduldig.

Bloody Greetings
Nighty
Von:  yuLand
2011-07-19T10:19:15+00:00 19.07.2011 12:19
die story ist manchmal etwas unübersichtlich...
aber gefällt mir bisher ganz gut.
bin gespannt wies weiter geht^^


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