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Probieren geht über Studieren

Das Experiment zum Glück
von

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Beobachtung: Hoffnung

Es tut mir furchtbar leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, aber die Schule hat ja wieder angefangen und damit leider auch die Klausuren, weshalb ich nicht so oft zum Schreiben komme. Außerdem ist das Kapitel nicht sehr lang, aber ich hoffe, ihr mögt es trotzdem =)

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sonntag Abend,

Katja

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III. Beobachtung: Hoffnung
 

„Joshua?“, nuschelte Felix irgendwann gegen meine Lippen, nachdem er den Kuss unterbrochen hatte. Verklärt schlug ich die Augen auf und sah den anderen an. Ich hatte ihn wirklich geküsst. Seine Wangen war leicht gerötet, seine Lippen rot und etwas feucht. Irgendwie musste ich bei diesem Anblick lächeln. Nie hätte ich mir ausgemalt, den Schwarzhaarigen einmal so vor mir sitzen zu haben. Noch dazu mit einer Hand an seiner Seite, sodass ich spürte, wie er leicht zitterte.

„Hm?“, machte ich, während ich meine Stirn leicht gegen seine lehnte. Er räusperte sich und schluckte dann hörbar.

„Wieso hast du das gemacht?“ Seine Stimme war nicht mehr als ein Krächzen, als er mich etwas unsicher ansah.

„Was denkst du denn?“, meinte ich und musste wieder schmunzeln.

„Um kleinen, naiven Informatikstudenten wie mir falsche Hoffnungen zu machen?“

Verwundert wanderte eine meiner Augenbrauen in die Höhe, als ich den verbitterten Unterton hörte. Sanft schob ich Felix etwas von mir, um ihn ansehen zu können. Ich wusste seinen Gesichtsausdruck nicht genau zu deuten, aber es lag definitiv Schmerz darin. Vorsichtig hob ich sein Kinn etwas an, damit er mir in die Augen blicken musste.
 

„Also erstens: Du bist nicht naiv. Und zweitens: Was für falsche Hoffnungen?“

„Weißt du, ich habe vor einem Jahr mit einem blöden Idioten, der Germanistik studiert, in einem Restaurant gejobbt. Und in genau den hab’ ich mich verknallt, obwohl ich mir jeden Tag anhören durfte, wie gern er doch eine Freundin hätte. Als wir schließlich gefeuert wurden hab’ ich den Typen leider nicht vergessen, sondern hab’ stattdessen Tag und Nacht über ihn nachgedacht, weil er mir nicht aus dem Kopf gegangen ist. Ich hätte mich am liebsten selbst gelyncht, weil ich ihn nicht nach seiner Telefonnummer gefragt habe. Doch dann treffen wir uns zufällig auf dem Bahnhof wieder und ich bin wieder am verschmachten, weil er sich nicht danach bei mir gemeldet hat. Schließlich küsst mich dieser Volltrottel mitten in der Nacht -trichtert mir dadurch falsche Hoffnungen ein-, sodass ich fast an einem Kreislaufkollaps zu Grunde gehe und jetzt sag’ mir noch mal, ich wäre nicht naiv.“

Meine Augen wurden bei seinen Worten immer größer. Als er schließlich geendet hat, rast mein Herz wild und hämmert wie bekloppt gegen meine Brust. Sollte das etwa heißen, dass er...?

Ich traute mich kaum den Gedanken in Worte zu fassen.

„Vielleicht hättest du dem Volltrottel mal von deinen Gefühlen erzählen sollen.“, sagte ich. Daraufhin verdrehte er seufzend seine Augen.

„Ja, klar. Damit er mich auslacht und nie wieder mit mir spricht.“, murrte Felix. Überrascht sah ich den Kleineren an.

„Du denkst, ich hätte dich ausgelacht? Wegen deiner Gefühle?“
 

Nun wanderte sein Blick unsicher wieder zu mir, wobei ich Funken von Hoffnung in ihm erkennen konnte.

„Du... Hättest mich nicht ausgelacht?“ Ungläubig bohrte sich seine Augen in meine, während er auf eine Antwort wartete. Leicht schüttelte ich den Kopf, bevor ich ihn angrinste.

„Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, meine eigenen Gefühle zu verstehen.“, gab ich zu. Felix musterte mich daraufhin eindringlich.

„Du meinst also, du bist schon seit einem Jahr in mich...“

„Verliebt? Denke schon, ja.“

Ich sah, wie der Schwarzhaarige schluckte und seinen Kopf beschämt senkte.
 

„Wir sind Idioten.“, brummte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Allerdings.“, meinte ich lachend. Nach einem kurzen verständnislosen Zögern stimmte aber auch Felix ein. Wir lachten eine Weile, bis ich mich schließlich wieder beruhigt habe und den anderen in die Augen sehe.

„Was schlägst du vor? Weiter machen wie bisher?“, wollte ich wissen und musterte den Schwarzhaarigen aufmerksam. Wieder schlug mein Herz bis zum Hals, als ich auf eine Antwort von ihm wartete. Ich hatte Angst davor, dass er zustimmen könnte. Ich wollte den anderen im Arm halten, wissen, dass er mir gehörte und nicht weiter machen wie bisher. Aber ich traute mich nicht, ihm das zu sagen. So hielt ich gespannt den Atem an und wartete. Die Stille, die zwischen uns herrschte, wurde unerträglich. Ich wollte eine Antwort von Felix, auch wenn sie unter Umständen vielleicht nicht so ausfiel, wie ich sie mir erhoffte. Schließlich wollte ich Gewissheit.

Die braunen Augen betrachteten mich eine Weile, bevor er schließlich sprach.

„Ich könnte nicht weitermachen. Nicht jetzt, wo ich weiß, dass du genauso empfindest...“, flüsterte er leise, während er mich schüchtern ansah.
 

Leicht musste ich lächeln und zog den anderen zu mir. Er gab ein überraschendes Geräusch von sich, als ich ihn an seinen Armen packte. Ich zog ihn bis auf meinen Schoß und schloss dann beide Arme um ihn, um endlich den schmalen, warmen Körper an meinem zu fühlen. Ich liebte seinen Geruch, den ich sofort tief inhalierte, als ich seinen Kopf heranzog, um mein Gesicht in seinen Haaren zu vergraben. Ich spürte, wie der steife Körper sich sofort entspannte und sich leicht gegen mich lehnte. Langsam hob auch er seine Arme und legte sie mir behutsam auf den Rücken, um sich ebenfalls nah an mich heranzurutschen.

„Ich nehm’ alles zurück. War ‘ne gute Idee, dass du mich aufgeweckt hast.“, nuschelte er gegen meinen Hals, wobei ich das leichte Grinsen deutlich spüren konnte.
 

Wir saßen einige Zeit einfach nur so da, bis mir meine Lider immer schwerer wurden und ich den Kleineren sanft etwas von mir schob. Er wirkte nicht weniger verschlafen als ich, sodass ich einladend die Decke hochhielt und wir beide darunter schlüpften. Sofort kuschelte er sich an mich, nachdem wir uns hingelegt hatten.

„Ich hätte nie gedacht, dass du so verschmust bist.“, meinte ich leise und streichelte Felix langsam über den Rücken. Daraufhin brummte er nur und rückte noch ein Stück näher, bis er schließlich mit seinem Gesicht vor meinem inne hielt. Kurz sah er mir in die Augen, bevor er seine Lippen auf meine senkte. Wieder hatte ich das Gefühl, dass alles in mir explodierte, als ich die leichte Berührung vernahm. Und sie war von ihm ausgegangen!

Leicht nahm ich sein Gesicht in meine Hände, als ich den Kuss erwiderte. Schon jetzt wusste ich, dass ich davon wohl nie genung bekommen würde.
 

~*~
 

Einige Stunden später wurde ich schließlich durch das grelle Sonnenlicht geweckt, dass durch das Fenster fiel. Blinzelnd öffnete ich die Augen. Ich wollte mich gerade erheben, als ich den warmen Körper an meiner Seite merkte, der einen Arm um mich geschlungen hatte. Sofort fiel mir unser nächtliches Gespräch wieder ein.

Wir hatten uns schließlich schlafen gelegt, wobei Felix dicht aufgerückt war und sich an mich gekuschelt hatte, mit seinem Kopf auf meiner Schulter und seinem Arm über meinem Bauch, was ich nur schmunzelnd zur Kenntnis genommen und ebenfalls einen Arm um seine Hüfte gelegt hatte. So hatte es nicht lange gedauert, bis der Schwarzhaarige wieder eingeschlafen war. Ich hatte noch eine Weile wach gelegen, da ich die Situation kaum fassen konnte. Felix war in mich verliebt und wir hatten uns geküsst. Seine Küssen waren wirklich atemberaubend. Wie sollte sich mein Herz davon jemals wieder erholen?

Glücklich lächelte ich, als ich schließlich doch aufstand, wobei ich darauf achtete, den anderen möglichst nicht zu wecken. Als meine Füße den kalten Boden berührten, überkam mich ein unangenehmes Frösteln, sodass ich mir sofort meinen Pullover angelte und ihn überzog.

Ich drehte mich noch einmal zum Bett und blickte in Felix’ schlafendes Gesicht. Zum ersten Mal konnte ich sagen, dass ich wirklich wunschlos zufrieden war.



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