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Narziss und Goldmund

Gedichte zum gleichnamigen Roman von Hermann Hesse
von

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Pest - Narziss

Die Pest ist gekommen

Und mit bedrücktem Schweigen

Würdige ich dies grausame Szenario,

Dieses schreckliche Treiben!
 

Doch genug des Betens.

„Brüder, lasst uns ins Dorf gehen!

Wir wollen dort den Leuten helfen

Und nicht einfach nur zusehen.“
 

Doch anstatt Zustimmung höre ich nur:

„Du bist doch verrückt, bitte, nein!

Die, die schon dort sind, sterben sowieso,

Das muss bei dir doch nicht sein.“
 

Ihr seid so feige, würd ich am liebsten sagen.

Ihr denkt nur an das eigene Wohl

Ihr habt den Sinn des Mönchtums nicht verstanden,

Die einzige Frage, die bleibt, ist: Soll
 

Ich zum Trotze alleine von hier weg gehen

Und den Menschen helfen allein für Gottes Dank?

Oder dürft ich dann nimmer zurück zum Kloster,

Weil sie dann denken, ich wär auch schon krank?
 

Doch ich fürchte mich nicht vor der Pest

Und auch nicht vorm frühen Ende meinerseits,

Denn ich vertraue dem Herrn, dem ewigen Gott.

Der allmächtige Vater hat nämlich bereits
 

Alles für mich entschieden und lässt mich sterben,

Wann er will und nicht eine Stunde eher

Wieso also nicht nach draußen gehen?

Was will ich also mehr?
 

Doch eine Furcht, die gibt es in mir,

Weshalb ich nicht gehe in der Städte Straßen

Was wäre, wenn ich dich da draußen fände,

Mausetot, geschändet, von allen verlassen.
 

Ich würde dich, Goldmund, bei mir begraben

Im Klostergarten vorm heiligen Haus

Doch ich könnte es nicht ertragen, dich tot zu wissen

Und risse mir dann selber das Herz heraus.



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