Kapitel 10
Zeitsprung:
2 Monate später, nach Yukis Entlassung aus dem Krankenhaus, Magnolia
Sicht: Yuki Youno
„Was hat es jetzt eigentlich mit Leo auf sich?“, fragte ich Lina, als wir endlich wieder alleine sind, nach der ganzen Zeit. Sie sah mich am, allerdings war ich mir nicht sicher, ob sie mir überhaupt richtig wahr nahm. „Er ist… mein Vater!“, meinte sie leise. Ich schnappte nach Luft. DER war ihr Vater? Er sah ihr tatsächlich nicht im Ansatz ähnlich! Auch das Alter war etwas merkwürdig, aber in der Welt der Stellargeister war wahrscheinlich alles etwas anders. „Ich hoffe du verstehst, dass ich ihn nicht leiden kann!“, meinte sie traurig. Ich nickte und hoffte, dass sie es sah. Dann wechselten wir das Thema. Misaki war seit einem Monat bei einem Auftrag, der unter normalen Umständen nicht länger als 2 Wochen dauern dürfte und Lina hatte lauter Ideen, was sie alles falsch gemacht haben könnte. Ich machte mir eigentlich schon ein wenig Sorgen, andererseits war es viel angenehmer ohne die nervende Zicke. „Wir sollten auch mal wieder einen Auftrag annehmen, ich bin so gut wie pleite!“, meinte ich ernüchtert. Lina seufzte, ich ahnte, was ihr letzter Kaufanfall gekostet haben musste, also war das schon mal gebongt.
Als wir am nächsten Morgen die Gilde betraten, war nur Jane da, die hinter dem Tresen stand und Gläser abtrocknete. Sie summte eine traurige Melodie und ich fragte mich wieder einmal, was der Grund für ihren Rücktritt gewesen war. „Hallo! Guten Morgen, wollt ihr was essen?“, rief sie fröhlich. Ich bewunderte sie sehr dafür, dass sie mit ihren Gefühlen so gut umgehen konnte, mir wäre das nicht möglich.
