Zum Inhalt der Seite

DämonenBlut

Coreys Geschichte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unmögliche Gefühle

Ein paar mal klopfte ich an der Tür.

Als mir dann nicht geöffnet wurde, wollte ich schon umdrehen und wieder gehen, aber dann ging die Tür mit einem starken Ruck auf.

Eine vertraute Gestalt strahlte mich an.

„Hallo Corey. Komm rein.“ Doris machte eine einladende Geste und machte die Tür etwas weiter auf.

„Grüß dich.“ Ich machte einen Schritt in das riesige Haus, das sehr weit abseits der Stadt lag.

Ich wunderte mich immer wieder darüber, wie sie so leben konnte, da ihr Restaurant doch mitten in der Stadt lag.

„Du hast mir gefehlt! Seit du allein lebst, sehe ich dich viel zu selten.“ Dieses -viel- betonte sie besonders.

Doris schloss mich ,gleich nachdem ich einen Fuß hinein gesetzt hatte, in ihre Arme.

Sie seufzte und drückte mich fest an sich.

„Entschuldige, ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren.“ Sie ließ mich los und betrachtete mein Gesicht.

„Du siehst blass aus. Isst du genug? Was ist mit Kochen? Du kannst das doch nicht... Ach mein Junge, ich mach mir so viele Sorgen um dich.“ Doris tätschelte liebevoll meine Wange.

Ich lächelte sie an.

Sie hatte mir auch gefehlt. Sich um mich zu kümmern.... sich um mich zu Sorgen.

Das hatte sie schon immer getan.

Ihre gräulichen Augen, ihre ziemlich kurz geschnittenen, dunkelblonden Haare..

Doris war eine zierliche Frau und doch wirkte sie auf mich immer sehr stark.

In ihrem grünem Kleid mit vielen Gänseblümchen darauf sah sie unheimlich schön aus.

„Mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen.“

Trotzdem blickte sie mich besorgt an und schloss erstmal die Tür.

Wir begaben uns in ihr großes Wohnzimmer.

Die Wände waren von einem hellem Blau, der Boden von einem dunkelgrünen Teppich bedeckt.

Ihre Möbel waren alle weiß. Sie mochte weiße Sachen, wie sie mir erzählt hatte.

Sie fand, es hatte etwas unschuldiges an sich.

Genau genommen, war es ja keine Farbe, aber sie mochte sie wirklich sehr.

„Setzt dich, ich mach dir einen Kaffee. Kuchen hab ich auch, möchtest du ein Stück?“

Ich setzte mich auf ihr weißes Sofa, das meinem sehr ähnelte, mit der Ausnahme natürlich, dass meines aus Leder war und ihres aus irgendeinem anderem Stoff, das sich nach Fell anfühlte.

Es war weich und bequem, während meine eher hart und ledrig war.

„Ja, ich nehme gern eine Tasse Kaffee, aber auf den Kuchen verzichte ich, Danke.“

Doris kam aus der Küche zurück und stellte zwei Tassen und einen Teller mit einem Stück Schokoladenkuchen hin.

„Wieso denn? Der ist gut, den wirst du jetzt essen.“ Sie schmollte und ließ sich neben mich fallen.

Ich lächelte bitter.

„Tut mir leid, ich habe in letzter Zeit keinen Appetit “ flüsterte ich.

Wie sollte ich ihr sagen, dass ich auf einmal nur Blut trank, weil ich von anderen Dingen nicht satt wurde?

„Du bist verrückt, Corey.“ Sie schüttelte den Kopf und wandte ihren Kopf zu mir.

„Erzähl mir etwas über dich. Ich hab das Gefühl, dass du dich verändert hast, weißt du? Ich möchte alles über dich wissen, du kennst mich doch.“ Sie grinste mit einem mal.

„Findest du? Ich merke das nicht wirklich.“

Natürlich hatte ich mich verändert. Ich war ein Halbdämon geworden.

Aber darüber konnte ich nicht mit ihr reden. Wie gern hätte ich einfach darauf losgesprochen und ihr alles erzählt, was mich beschäftigte, so wie früher.

Aber die Zeiten hatten sich geändert. Genau wie ich selbst.

Also fing ich mit etwas an, das sie wenigstens etwas zufrieden stellen würde.

„Ich hab da einen Jungen kennengelernt.“

„Einen Jungen?“

„Ja, er ist in meinem Alter, schätze ich. Ähm... Ich weiß nicht, er ist etwas komisch.“

Ich dachte an Svens nachdenkliches Gesicht, wie er mich ansah..

„Wieso denn komisch, mein Schatz? Was macht er? Belästigt er dich?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, so ist das nicht. Er.. ist nett. Sehr nett sogar.“

„Ja ,das ist doch schön. Sieht er gut aus?“ Doris kicherte.

Ich dachte an seine Augen. Sein nackter Oberkörper.. und schluckte.

Meine Wangen erröteten kurz.

„Also sieht er gut aus.“ Sie lachte.

Ich nickte still.

„Sein Name ist Sven. Er ist Rosevilles Neffe.“

„Oh, okay. Ich freue mich sehr, dass du einen Freund gefunden hast. Auf Dauer ist Elysa nicht genug, nicht wahr?“ Doris klopfte mir leicht auf die Schulter.

„Ja.... Doris? Kann ich dich mal was fragen?“

„Aber sicher, nur zu.“ Sie sah mich abwartend an.

„Äh... Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Ähm.. Es ist so eigenartig in seiner Nähe zu sein. Jedes mal, wenn er mich ansieht.. da wird mir ganz anders. Oder wenn er auch nur meine Hand hält, mir zu nahe kommt... es ist alles so seltsam mit ihm..“

Doris runzelte die Stirn und musterte mich.

„Das ist nicht normal, oder? Was stimmt denn plötzlich nicht mit mir?“

„Ach, Corey. Komm zu Doris, komm her..“ Sie nahm mich nochmals in den Arm. Ihr Geruch nach Lavendel stieg mir in die Nase.

Sehr angenehm.

„Corey. Du scheinst diesen Jungen einfach gern zu haben. Du magst ihn eben sehr, das ist normal.

Und kein Grund sich Sorgen um seine Gesundheit zu machen.“ Sie kicherte leise.

Ich überlegte eine Weile.

Sie hatte Recht. Wie jedes mal.

Ich hatte Sven wirklich gern gewonnen. Er half mir, wenn ich Hilfe brauchte.

Irgendwie war er immer im richtigem Moment da. Genau dann, wenn ich ihn brauchte.

Mit ihm konnte ich unglaublich leicht reden.

Ich vertraute ihm mittlerweile blind.

Er war der einzige, der mich wirklich verstand und dem ich mich wirklich anvertrauen konnte.

Ich kuschelte mir näher an Doris heran. Es tat so gut, sie mal wieder zu sehen.

Doris war mit ihren 31 Jahren wie eine Mutter für mich.

Eine Mutter, wie ich sie mir immer gewünscht hatte.

„Danke, Doris. Ich liebe dich.“

„Gern geschehen. Ich dich auch, mein Süßer.“ Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
 

Liebe.

Ich hatte noch nie richtig verstanden, was das bedeutete.

Doch jetzt fing ich an zu überlegen.

Ich liebte Menschen.

Doris. Claus. Elysa. Und sogar meine Eltern liebte ich, glaub ich, ein bisschen.

Wie war es dann mit Sven?

Natürlich war es so wie Doris gesagt hatte.

Ich mochte ihn. Ich hatte ihn richtig gern.

Aber wenn es nur das wäre, wieso fing mein Herz so laut zu klopfen an, wenn er mich nur ganz leicht berührte?

Warum tat es weh, wenn er mich ansah?

Wieso fand ich ihn denn bitte wunderschön...auf eine Weise, die ich mir nicht erklären konnte, sogar sexy?

Warum dachte ich so oft an ihn?

Er stand eines Abends einfach vor mir. Vergrub sich in meine Gedanken und dann blieb er auch dort.

In meiner Wohnung warf ich mich mit dem Rücken auf mein Bett.

Es war genau 11 Uhr nachts, und ich hatte nichts besseres zu tun, als mir Gedanken über Liebe zu machen.

Ich seufzte und schlug meine Arme vor mein Gesicht.

Einmal sah ich so einen Film mit Elysa.

Die Hauptdarstellerin beschrieb etwas ähnliches.

Aber sie war verliebt.

Ich war nicht... Ich war doch nicht...

Immerhin war Sven ein Mann. Ein Mann!

Ich konnte doch nicht.... schwul sein.... Ich hatte kein Interesse an Männern.

Nein, dieses Gefühl hatte ich zum ersten mal in meinem ganzen Leben.

Nur bei ihm. Das war nicht normal, Doris.

Das war auch nicht mehr einfache Zuneigung.

Ich runzelte die Stirn und griff nach meinem Handy, was ich wirklich nicht oft tat.

Schnell hatte ich die Nummer gewählt und wartete etwas.

Elysas Stimme klang müde. Ich hatte sie geweckt, aber ich musste einfach mit ihr sprechen.

Hastig erklärte ich ihr meine Situation, die Tatsache dass es sich um einen Jungen handelte, für den ich solche Gefühle hegte, verschwieg ich erstmal.

„Tja, Corey. Da kann ich dir nur eins sagen.“ Sie ließ sich etwas Zeit, und schien die Worte zu überdenken.

Angespannt saß ich auf meinem Bett und versuchte bei dem Folgendem Satz nicht durchzudrehen.

„Du... bist verliebt.“

Meine Augen weiteten sich langsam und mir blieb der Mund offen.

„B... Bist du dir sicher, ich meine...“

„Ja, Corey. Nachdem was du mir erzählt hast. Ich kenne das. Du bist eindeutig verknallt. Und das ziemlich stark, wie ich vermute.“

Ich schluckte und atmete tief ein und aus.

„Wir sehen uns morgen. Da kannst du mir alles in Ruhe erzählen, Ich will alles über sie wissen. Sie muss wirklich etwas Besonderes sein, wenn du so fasziniert von ihr bist. Sie muss ein wirklich toller Mensch sein.“

Etwas in mir verkrampfte sich bei diesen Worten.

Nachdem ich aufgelegt hatte ließ ich mich erneut in mein großes Kissen fallen.

Mutter.... kannst du das glauben?

In einen Jungen... Ich...

Zuerst realisierte ich gar nicht, wie sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten.

„Oh Verdammt....“ Ich schluchzte und drückte mir eine Hand vor den Mund.

Es stimmte. Es war im Grunde egal, ob ich es mir eingestand oder nicht.

Diese Gefühle waren einfach da, diese unmöglichen Gefühle.

Ich konnte sie nicht verdrängen oder abstellen.

Ein Gedanke an ihn reichte um mein Herz schneller schlagen zu lassen.

Wieso musste mir das denn passieren?

Das hatte ich wirklich nicht gewollt.

Aber jetzt, da ich es feststellte, tat es irgendwie weh.

Das hatte ich mir so nicht vorgestellt.

Ich war ein halber Dämon. Ich war 18 Jahre alt und ganz allein in diesem Augenblick.

Ich war ein 18 jähriges Monster, dass in diesem Moment allein war.

Und vor allem war ich verliebt.

Verliebt in einen Jungen....
 


 

Ich hoffe, dass ich es einigermaßen gut rübergebracht habe. :)

Würde mich natürlich über ein Kommi dazu freuen^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Pataya
2010-09-05T14:32:10+00:00 05.09.2010 16:32
nett nett^^

mach weiter so


Zurück