Zum Inhalt der Seite

DämonenBlut

Coreys Geschichte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verändere mich

„Du hast wirklich Nerven, Corey. Das hatte ich nicht erwartet.“

Ich bewegte mich nicht, als ich Svens Stimme hörte.

Wozu auch?

Mir war in diesem Moment irgendwie alles egal.

Mich interessierte nicht, wie er überhaupt in meine Wohnung gekommen war, mir war egal, dass er sich zu mir beugte und mich mit grünen Augen zu verschlingen schien.

„Lebst du noch?“

„Nein.“ Gab ich von mir. Ich war nicht mehr am Leben.

Ich war nicht mehr ich selbst. Mein altes Ich hatte sich in dem Moment, indem ich mich selbst verletzt hatte, von mir verabschiedet und mir das Wort Monster nach geschrien.

Ein Monster, das sich selbst biss um Blut zu schmecken, wie absurd.

Aber es war wahr.

Außerdem konnte ich mich nicht mehr bewegen.

Ich wollte es nicht. Zu groß war die Angst, gleich über Sven herzufallen und ihm das Blut aus seinem blassen Körper zu saugen.

Er durfte mir nicht zu nahe kommen.
 

Bei dem Gedanken richtete ich mich auf und rutschte auf dem Boden nach hinten bis ich gegen die Heizung hinter mir stieß und mich kraftlos dagegen lehnte.

„Was bin ich?“ dachte ich laut.

Sven sah mich eine Weile still an, bis er seine Stimme erhob.

„Du bist ein Halbdämon.“ Er stand auf und kniete sich vor mich.

Ich war.... erleichtert.

Ein halber Dämon also.

„Das heißt, ich bin noch menschlich?“

„Ja, menschlich. Und kein Monster.“ flüsterte er. Wir sahen uns an.

Diese einsamen Augen, die mich musterten und diese Haltung.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, er würde vor etwas zögern.

Er würde zögern mir noch näher zu kommen.

Ich war sehr dankbar dafür, denn ich konnte mich selbst nicht einschätzen.

Das Verlangen war zwar gestillt, aber ich wusste nicht, was ich im Begriff war zu tun.

Und dieser Abstand half mir dabei, mich zu beruhigen.

„Hast du keine Angst?“ fragte ich leise, denn die Stille, die sich kurz in dem Raum geschlichen hatte...

ich konnte sie nicht als unangenehm empfinden.

Ich vernahm ein Kichern.

„Nein, ich hab keine Angst vor dir. Du kannst mir nicht wehtun.“

„Wieso bist du dir da so sicher?“ Ich fühlte mich schwach und müde.

„Du kannst es einfach nicht.“ Sein Lächeln war so unglaublich warm, es schien mich aufmuntern zu wollen.

Ich lächelte ebenfalls.

Svens Blick fiel auf meinen Arm, indem viele Glassplitter steckten.

Ich schluckte, als ich seine Finger auf meiner Haut spürte.

„Hast du denn keine Schmerzen? Das muss doch schmerzvoll sein.“

Ich schüttelte den Kopf. Er seufzte.

„Sven...“

„Hm?“

Ich sah ihn eindringlich an, als er anfing die Splitter aus meinem Fleisch zu holen.

„Bist du ein Mensch?“ Ich wusste, dass er es nicht mochte, wenn man ihm eine Frage stellte, also beschränkte ich mich auf diese eine. Es gab unzählige Dinge, die ich wissen wollte.

Er sah nicht von seiner Arbeit auf und sprach so deutlich, als ob die Antwort nicht nur mir sondern auch ihm selbst gegolten hätte.

„Ich bin kein Wesen der Unterwelt, wenn du das meinst“

Svens Lächeln war für einen Augenblick weg und sein Gesicht wirkte für einen Moment gequält.

„Es kann sein, dass ich abnormale Fähigkeiten besitze, aber ich bin nicht so wie du oder andere.“

Ich verstand es nicht. Für mich sprach er in Rätseln.

Aber es beruhigte mich irgendwie, zu wissen, dass er kein Monster war.

Auch wenn ich keinen Hass empfunden hätte, wenn es so gewesen wäre.

Die Tatsache, dass er in diesem Augenblick an meiner Seite war, sich um mich kümmerte... das tat wirklich gut.
 

Den Rest des Abends verbrachte ich im Wohnzimmer und unterhielt mich mit Sven.

Ich erzählte ihm alles. Alles was mich bewegte, was mir durch den Kopf ging.

Und er hörte still zu, genau das was ich brauchte.

Doch eine Frage blieb, die mich beschäftigte.

„Du kannst mich ruhig fragen.“

Ich blieb kurz stumm. Es war so, als ob er wirklich meine Gedanken lesen konnte.

Ich war so leicht zu durchschauen, wenn ich mit ihm zusammen war.

„Kannst du Gedanken lesen, oder ähnliches? Ich habe das Gefühl, du könntest immer wissen, was ich gerade denke.“

Wir saßen uns auf dem Sofa gegenüber und musterten uns.

Ich sah ihn gern an...

„Da hast du fast Recht.“

„Fast?“ Ich wurde neugierig.

„Ich kann sie hören, ob ich will oder nicht. Sie sind laut und dringen gewaltsam in meinen Kopf. Aber....“ Er hielt inne und schien kurz zu überlegen.

Langsam glaubte ich ihm wirklich jeden Schwachsinn, den er mir erzählte.

Ich hatte am eigenem Leib erfahren, dass er die Wahrheit sprach.

„Es gibt einen Unterschied zwischen anderen und... dir.“

„Wie meinst du das?“

Ein Lächeln legte sich auf seinen schönen Lippen und er sah mich mit einem warmen Blick an.

Ich schluckte. Musste er mich so ansehen? Mir wurde ganz andres. Meine Wangen nahmen Farbe an.

„Wie ich schon sagte, Gedanken sind laut. Wie Schreie. Aber deine... sind nur ein leises Flüstern.“

Ich runzelte die Stirn.

„Bei dir muss ich mich ganz besonders konzentrieren, um dich zu verstehen... dich zu durchschauen.“

„Aber, wieso ist das bei mir anders?“

Sven seufzte leise und sah zum Fernseher, der leise vor sich hin summte.

Er wirkte nachdenklich.

„Das hat etwas mit deiner Seele zu tun.“

Ich blieb still und wartete darauf, dass er weiter erklärte.

„Deine Seele...“ Seine Stimme wurde immer leiser.

„Ich weiß genau, wie sehr sie leidet.“ Das sprach er laut und deutlich aus.

Er wusste also Bescheid. Ich war nicht einmal schockiert.

Es war fast wie in meinem Traum. Natürlich nur fast.

Aber ich hatte geahnt, dass er alles wissen würde.

„Gequälte Seelen leiden still, weißt du? Deshalb sind ihre Gedanken nur ein Flüstern.“

Svens Augen nahmen mich wieder in ihrem Bann. Ich schluckte.

„Für mich bist du etwas besonderes. So jemanden wie dich habe ich bisher nämlich noch nicht getroffen.“

Langsam wurde ich richtig verlegen. Ich konnte die Röte auf meinen Wangen nicht verstecken.

Ich lächelte vor mich hin.

Wie sich das klang. Etwas besonderes...

„Aber jetzt kommt der Teil, wo dir deine Besonderheit nicht viel nutzt.“

Ich sah auf und legte den Kopf schief.

Er seufzte nochmals.

„Weißt du... Dämonen sind herzlose Wesen. Man könnte sie durchaus als Monster bezeichnen.“

Ein gequältes Lächeln legte sich auf seine Lippen, so als ob er an jemanden denken würde.

„Für Halbdämonen gilt eigentlich, dass sie noch etwas Kontrolle über sich haben.

Aber dafür müssen sie wirklich hart im Nehmen sein.

Sie müssen viel aushalten können,da ihre unmenschliche Seite immer wieder die Oberhand gewinnen will.“

Ich nickte. Was wollte er mir damit sagen?

„Ich will damit sagen, dass du nicht wirklich dafür geeignet bist, einer zu sein. Verstehst du?Du bist zu.... menschlich. Ich habe schon ganz andere Fälle gesehen. Fälle wie dich. Und glaub mir, ihre Überlebenschance,war immer gleich Null.“

Ich dachte eine Weile darüber nach, was er alles gesagt hatte.

Nur langsam konnte ich folgen und das nächste sagte ich, ohne nachzudenken.

„Dann.... verändere mich.“

Sven sah mich erstaunt an.

„Wenn ich schon so bin... und ich kann es nun mal nicht ändern. Wenn ich nicht dafür geeignet bin... Dann verändere mich so, sodass ich damit leben kann.“

Sein Lächeln war wieder da. Sein warmes Lächeln, das mir so gefiel.

„Wenn es dein Wunsch ist, dann werde ich das tun."
 

------



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-08-14T13:00:17+00:00 14.08.2010 15:00
wuuh...Das wird noch sehr interessant werden^^
Bin aber auch kein so guter Kommischreiber, also zähl nicht auf mich.Freue mich aufs nächste Kapi :)
Von:  eden-los
2010-08-05T15:05:17+00:00 05.08.2010 17:05
ouuuuuuuuuhh... da knisterts aber gewaltig bei den beiden. ^^
ich mg deine ff, ist sehr schön geschrieben. leider bin ich ein grausiger kommi-schreiber, könnte also sein, dass du nur manchmal nen kommi von mir kriegst. aber ich les die story trotzdem. sorry deswegen.

lg eden ;P


Zurück