Eine liebevolle Mutter, neue Erfahrungen und der Beginn der Klassenfahrt
"Oh, hallo ihr Beiden, da seid ihr ja.", begrüßte uns Lukas Mutter, die uns
schon erwartete.
"Hallo."
"Hey Mom.", grüßte Luka ebanfalls zurück und stellte erstmal meine Tasche
beiseite um sich die Schuhe auszuziehen. Ich tat es ihm gleich.
"Hört mal Jungs, das Essen ist so in zehn Minuten fertig, also bringt die
die Sachen in Ruhe nach oben, und kommt dann bitte runter. Okay?",
erklärte sie freundlich mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Klar kein Problem. Soll ich Laura bescheit sagen?"
"Nein das brauchst du nicht, sie übernachtet heute bei ihrer Freundin. Sie
kommt erst morgen wieder."
"Achso, gut. Komm Mio, bingen wir deine Sachen nach oben, dann stehen sie
nicht im Weg.", hörte ich Luka, der wieder meine große Tasche nahm.
"Oh, ja ich komme. ", und schon nahm ich meinen kleinen Rucksack und
folgte ihm auf sein Zimmer.
Luka stellte meine Tasche in einer Ecke, neben seiner eigenen ab, wo sie
nicht störten, meinen Rucksack parkte ich gleich daneben.
"Du hast deine Tasche ja auch schon gepackt."
"Ja, klar, das hab ich am Donnertag gemacht, nachdem du weg warst. Ich
mag keinen Stress. Das ist nur nervgig. Ich denke es wird genügen, wenn die
drei Hopper und Angelina uns fünf Tage nerven. "
"Hihi, da hast du wohl recht. Du Luka, lass uns runter gehen. Wir sollten
deine Mutter nicht warten lassen."
"Hmm. Okay.", willigte Luka ein und so machten wir uns gemächlich auf
den Weg nach unten in die Küche. Der Tisch war bereits gedeckt. Es roch
herrlich nach frisch gebratenem Fleisch. Es gab panierte Schnitzel, mit
Souße, Nudeln und grünen Bohnen.
"Bitte setzt euch. Ich bin gleich fertig.", Lukas Mutter stellte alles auf den
Tisch.
"Das sieht ja lecker aus. Aber sag mal, arbeitet Dad heute wieder länger?"
"Oh danke.", sie seufzte tief, dann lächelte sie aber wieder. "Ja, er hat noch
einen Notfall reingekriegt und weiß nicht wie lange es dauert. So ist das
eben, wenn man mit einem Arzt verheiratet ist.", erzählte sie.
"Ja, das ist wohl wahr.Kann man nichts machen.", antwortete Luka.
"So, nun langt aber zu, ehe es kalt wird. Ich hoffe ihr habt großen Hunger
mitgebracht. "
"Okay Mom, aber du musst zugeben, das du mal wieder so viel gekocht hast,
das doch glatt 2 Familien davon satt werden.", fiel Luka auf.
Ich begutachtete die Berge von Essen, die seine Mutter aufgetischt hatte.
Luka hatte ganz eindeutig recht. Das war wirklich viel.
"Stimmt, wer soll das alles essen?", fragte ich verwundert. Für drei
Personen war das wirklich nicht gerade wenig. Selbst für Luka, der ja
schon ganz schön verfressen war, war das mehr als reichlich.
"Ach macht euch keine Sorgen, das wird schon gegessen. Du kennst ja
deinen Dad. Der hat sich angewöhnt zu jeder Tages und Nachtzeit zu essen,
weil er ja andauernt unterwegs ist.", plauderte sie munter amüsiert vor
sich hin.
"Da hast du recht, aber ich kann mir nicht vorstellen das er so viel isst.
Naja, notfalls essen wir morgen noch mal was davon."
"So ist es."
Schließlich fingen wir an zu essen. Ich musste zugeben, das Lukas Mutter
wirklich eine ausgezeichnete Köchen war.
"Und? Schneckt dir dein Essen?", fragte die Mutter dann, lächelte mich
dabei sehr liebenswert an.
"Ja, es schmeckt echt gut. Danke."
"Ach nichts zu Danken Mio. Das hab ich gern gemacht."
"Stimmt, Mom kocht sehr gern für andere. Bisher hat sich noch nie
jemand beschwert.", fügte Luka stolz in einer Essenspause hinzu.
"Das kann ich gut verstehen. "
So lecker hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Jedenfalls keine
warme, selbstgekochte Mahlzeit. Meine Mutter kochte zwar auch nicht
schlecht, aber irgendwie schien darin die berühmte Liebe zu fehlen.Die
konnte man in dem Essen von Lukas Mutter ganz eindeutig schmecken. Sie
gab sich wirklich sehr viel Mühe.
Nach dem Essen halfen wir noch beim Aufräumen. Danach verzogen wir uns
in Lukas Zimmer.
Sobald wir drin waren hörte ich wie Luka die Tür hinter sich zu drückte. Ich
machte mich in Richtung seines Bettes auf. So sah ich nicht mehr was hinter
mir passierte, nachdem ich meinen Blick von meinem Freund abgewendet
hatte. Etwa bis in die Mitte des Zimmer kam ich, da hielt Luka mich fest. Er
umarmte mich von hinten.
"Luka...was...ah...",ich kniff eines meiner Augen zu.
Zwei Lippen drückten sich sanft in meine Halsbeuge. Mir stockte der Atem.
"Mio...ich liebe dich.", hauchte er mir anschließend leise ins Ohr. Die
Stelle auf der sein Atem und seine Lippen mich dabei trafen, fing an zu
kribbeln.
"Ich...ich liebe... dich auch...", brachte ich noch heraus, da spürte ich
plötzlich, wie sich eine seiner Hände flink unter mein Shirt schlich. Sie
streichelte meinen Bauch.
"Wa...was tust du... da?", fragte ich. Diese plötzliche Berührung, hatte mich
etwas durcheinander gebracht. Luka hatte sowas noch nie mit mir gemacht.
"Hey, ... keine Sorge...ich mach nichts, wovor du Angst haben musst."
Es folgte ein Kuss auf die Wange. Dann zog er seine Hand langsam heraus,
drehte mich zu sich und gab mir einen Kuss auf den Mund.
"Hm...", ich konnte nichts anders als zu erwiedern. Meine Augen schlossen
sich wie automatisch. Meine Hände suchten ihren Weg zu einer Umarmung,
krallten sich an den Stoff des Shirts, welches Luka trug. Es dauerte nicht
lange, da intensivierte sich der Kuss. Luka wurde immer fordernder. Mein
Herz fing an wie wild zu klopfen. Meine Beine wurden weich, verloren an
Halt. Doch Luka hielt mich fest. Alles kribbelte und prickelte. Ein Schauer
überkam mich nach dem Anderen. Mein ganzer Körper fühlte sich auf
einmal so warm an. Es fühlte sich...so unbeschreiblich gut an.
Luka unterbrach den Kuss kurz.
"Luka?...", ich war ganz atemlos. Er lächelte mich an und hob mich hoch.
"Was...Uaah.."
"Und hep."
Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da lag ich auch schon auf dem Bett.
Luka beugte sich über mich.
"Mio...", hauchte er. Ich wurde schon wieder rot.
Seine Hand streichelte über meine Wange, zeichnete meine Lippen nach.
Dann küsste er mich wieder. Er begann wieder mit kleinen, kurzen Küssen.
Doch bald lagen wir wieder eng umschlungen auf seinem Bett und die Küsse
wurden immer leidenschaftlicher und fordernder. Ich war schon ganz
atemlos, aber Atmen war jetzt definitiv überbewertet. Nebenbei kraulte er
meinen Nacken, wärend ich über seinen Rücken streichelte.
Nach einer Weile schob er seine Hand wieder unter mein Shirt. Seine
langen, schlanken Finger strichen über meinen Bauch, meine Seiten.
Ein Keuchen. Mit einem Mal ließ er von meinem Mund ab, küsste meine
Wange und dann eine Stelle hinter meinem Ohr. Das ließ mich einen
kleinen Laut von mir geben.
"Na sieh mal an...da bist du ja wirklich empfindlich...", ein leises Kichern.
"M...mach dich nicht lustig über mich.", murmelte ich noch etwas außer
atem.
"Mach ich doch nicht, ich finde das total süß.", nachdem er das sagte, küsste
er mir meine Verlegenheit weg. Seine Zunge drängelte sich wieder ungeduldig
zu meiner Zunge durch und forderte sie zu einem Spiel auf. Wärend er das
machte, schob er mein Shirt etwas hoch und fuhr mit der flachen Hand über
meinen Bauch, wanderte ein Stück nach oben, bis er an meiner Brust ankam.
Dort machte er sich an meinen Brustwarzen zu schaffen. Er massierte sie mit
seinen Fingern, drückte und zog an ihnen.
"Ah..."
Was er da tat, ließ mich wieder einen Laut von mir geben. Seine Finger jagten
eine Wärme durch meinen Körper. Warum fühlte sich das nur so gut an?
Peinlich berühert hielt ich mir den Mund zu. Doch Luka lächelte nur und
schob vorsichtig meine Hände von meinem Mund.
"Hey...hat dir das gefallen?", schüchtern und knallrot schob ich den Kopf
beiseite.
"J...ja..."
"Gut,...dann lass mich deine Stimme hören. Lass es raus...es muss dir nicht
peinlich sein.", er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Er schaute mich
abwartend und geduldig an. In seinen Augen war keinerlei Hektik zu sehen.
Es war ganz so, wie er gesagt hatte. Er tat nichts, was ich nicht wollte. Das
veranlasste mich zu einem Nickten.
"Okay...", flüsterte er, küsste mich dann wieder und ich legte meine Arme
um seinen Hals und Rücken um Halt zu suchen. Ich wollte ihm so nah wie
möglich sein.
Luka fuhr mir erneut über meine Brust und meinen Bauch, liebkoste wieder
meine Brustwarzen mit seinen geschickten Fingen. Auch diesmal gab ich
wieder leise Laute von mir. Erneut fuhr er mir über die Seiten, streichelte sie
sanft. Nun ließ er von meinem Mund ab. Er fing an, an meinem Ohr zu
knabbern und küsste sich dann meinen Hals entlang, bis er an meinem
Schlüsselbein ankam. Dieses zeichnete er mit seiner Zunge nach. Wo diese
war hinterließ sie brennende Spuren.
"Uhm...", ich keuchte.
Meine Arme lösten sich etwas und eine Hand krallte sich in seine
Haare, die andere in sein Shirt. Seine Finger arbeiteten fließig weiter und
jagten mir einen Schauer nach dem Anderen durch meinen gesammten
Körper. Ich fragte mich wie mir so kleine Streicheleien, solche Gefühle
und Laute entlocken konnten...das es mich beinahe süchtig machte.
Irgendwann sah Luka mich dann mindestens genauso außer Atem an, wie
ich ihn. Mittlerweile spielte mein Herz wieder so verrückt, das es vermutlich
bis nach draußen zu hören war. Dabei hatte Luka mich zum Schluss nur noch
in den Arm genommen und geküsst. Es war auf einmal wie in einem Rausch.
Die Welt um uns herum war egal gewesen, so sehr waren wir in unsere Küsse
vertieft gewesen.
Und nun sahen wir uns an, atemlos, mit klopfenden Herzen. Diese Gefühl war
so unbeschreiblich...es gab in diesem Moment nichts Schöneres als bei ihm zu
sein.
Langsam richtete ich mich auf und gab ihm einen Kuss auf die Wange und
kuschelte mich an seine Brust. Das nahm er gleich zum Anlass mich wieder
in seine Arme zu schließen.
"Du...Luka?"
"Ja Mio?"
"Das...hat sich...g...gut angefühlt.", stotterte ich wieder peinlich vor mich hin.
Herje. Ich war wohl ein hoffnungsloser Fall.
"Na dann bin ich ja beruhigt. Aber ...wenn du was nicht willst oder ich dir
irgendwie zu schnell bin, musst du das sagen ja?", er fuhr mir mit seinen
Händen durch die Haare. Sei es ihm verziehen, dachte ich. Außnahmsweise.
"Ja...das tue ich."
"Gut.Oh...Schatz, was hälst du davon, wenn wir uns schon mal Bettfertig
machen und noch ein wenig fern sehen. Ist zwar noch nicht so spät, aber das
ist bequemer, als in den Alltagsklamotten. "
"Meinst du?"
"Jab. Irgendwie hab ich grad Lust ein wenig rumzugammeln und einfach nur
zu kuscheln. Bei dem Wetter das herrscht kann man eh nicht viel machen."
"Okay."
"Ich...geh mich dann schnell umziehen."
"Okay."
Ich kramte meine Sachen zusammen und verschwand im Badezimmer. Dort
zog ich mich aus.Gerade wollte ich das Schlaf-T-Shirt anziehen, da viel mir
so ein Fleck an meinem Hals auf. Er war nicht groß, doch er war da. Ich beugte
mich noch etwas näher an den Spiegel um mir das genauer anzusehen.
"Verdammt!", fluchte ich. Das war doch nicht das, wonach es aussah. So
etwas hatte ich selbst noch nie. Nur bei Eli hatte ich sowas schon mal gesehen.
Das war...wie nannte Eli das noch mal... doch es fiel mir nicht ein. Mensch
langsam hatte ich das Gefühl vom Mars zu kommen. So viel Doofheit auf einem
Haufen konnte es doch gar nicht geben. Schnell zog ich das T-Shirt über, das
so herrlich nach Luka roch und mir bestimmt fast bis an die Knie ging und
meine Boxershorts noch überdeckte. Dann noch Zähne reinigen und schon
machte ich mich mit meinen Sachen wieder auf in Lukas Zimmer. Der saß
schon da in Boxershorts bekleidet auf seinem Bett und seppte durchs
Programm. Diesmal hatte er noch ein T-Shirt übergezogen. Zu meiner
Erleichterung. Nach der ganzen Knutscherei auch noch seinen Nackten
Oberkörper zu sehen und zu fühlen, wäre wohl nicht gerade gut gewesen
für mein armes, Liebeskrankes Herz. Nur musste ich zugeben, das sich sein
muskolöser, nackter Körper nicht gerade schlecht anfühlte. Verdammt, ich
spürte wieder die Rröte in meinem Gesicht und das Kribbeln in meinem Bauch.
"Luka ...Luka, schau mal was du angerichtet hast.", entfuhr es mir, als ich ins
Zimmer kam. Der sah mich nur verdattert an und legte den Kopf schief.
"Hm? Was denn? "
Ich ging auf ihn zu und zeigte ihm die Stelle am Hals.
"Oh... Da ist ja ein Knutschfleck.", genau, das war das Wort das ich suchte.
Knutschfleck.
"Ja, genau. Was mach ich denn jetzt? Wenn die das Montag sehen, haben die
erst recht einen Grund uns zu piesaken."
"Hmm, mach dir keine Sorgen...der verschwindet wieder. Und der ist so klein,
das man ihn fast gar nicht sieht. Ansonsten borge ich dir ein Halstuch, wenn es
dich so sehr stört."
"Hmm...okay.", murmelte ich mehr in mich selbst hinein, als zu Luka.
Ich stand nun direkt vor ihm, da zog er mich zwischen seine Beine und
verschränkte seine Hände hinter mir.
"Ehrlich, niemand wird es bemerken, aber sollte dich jemand ärgern,
bekommt er es mit mir zu tun.", ich nickte und ließ mich langsam auf seinen
Schoß sinken. Luka drückte mich an sich und ich legte meine Arme um seinen
Hals.
"Hmm...ich bin ja mal gespannt wie das werden soll, wenn wir mit diesen
Deppen die nächsten fünf Tage verbringen sollen.",sagte ich mit einem Seufzen
in der Stimme.
"Ich auch. Am besten wird es bestimmt im Bus, wenn wir Robert hören, wie er
mit Angelina rummacht.", lache Luka. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht
verkneifen.
"Stimmt, das wäre bestimmt lustig."
"Jab, dann hätten wir was zum Lachen. Diese Reise hat also doch noch einen
positiven Faktor."
"Hm, aber das ist auch das Einzige.", grummelte ich.
"Da liegst du aber nicht ganz richtig."
"Nicht?"
"Nein, ich finde das positivste ist, das wir immer noch uns haben. Sag bloß,
das hast du vergessen?"
Ich sah, wie er eine Augenbraue nach oben zog und mich ein wenig enttäuscht
ansah. Verdammt! Jetzt wo er das sagte...da viel mir ja wieder ein, das wir
auch die nächsten sechs Nächte zusammen in einem Raum schlafen würden.
Schon wieder lief ich knallrot an und wurde zunehmend nervös.
Hatten wir das nicht schon?
"Oh...stimmt ja..tut...mir leid. Verzeihst... du mir?"
Oh man, konnte ich mir dieses Stottern nicht endlich mal abgewöhnen? Reichte
es nicht, das ich schon so rot war?
"Hm...mal überlegen...", Luka ließ sich Zeit mit seiner Antwort und ließ mich
mich bestimmt eine gefühlte Ewigkeit schmoren. Langsam wurde ich hibbilig.
Das war wohl die Strafe dafür, das ich das vergessen hatte.
"Lukaaa, bitte sag doch was.", quengelte ich. Das brachte ein Schmunzeln auf
Lukas Gesicht zum Vorschein.
Er gab mir einen Kuss auf die Wange
"Okay."
Es folgte dieses strahlende Zahnpastalächeln, das mich fast wahnsinnig machte.
"Moment, ich muss ja noch Zähne putzen...warte, bin gleich wieder da."
Wo ich gerade bei Zahnpasta war, das passte doch wirklich wunderbar. Ich
sah nur noch wie Luka mich von seinem Schoß hob, mich auf dem Bett
absetzte und im Badezimmer verschwand.
Kaum fünf Minuten war er weg.
"So, da bin ich wieder. Und? Hast du Lust zu kuscheln?"
"Klar. "
Kuscheln war toll. Luka war so schön warm und vor allem bequem. Das perfekte
Kopfkissen. Er schnappte sich sogleich die Fernbedienung und schlüpfte unter
die Bettdecke und ließ einen Teil der Decke an seiner Seite noch aufgeschlagen.
Ich krabbelte vom Bettende direkt an seine Seite und zog die Decke nach oben.
Sofort kuschelte ich mich an Lukas Brust. Luka ließ nicht lange bitten und legte
einen Arm um mich. Das gab mir irgendwie so ein Gefühl von Sicherheit. Zwar
machte mich die Tatsache, das wir uns für fünf Tage ein Zimmer teilten immer
noch nervös, aber wenn ich daran dachte, mit ihm jede Nacht kuscheln zu
können, war das schon etwas verlockend. Also warf ich meine Bedenken einfach
über Bord. Woher das plötzlich kam, wusste ich auch nicht.
"Du Luka,...wenn wir da in der Herrberge sind...darf ich dann auch bei dir
schlafen?",fragte ich," Nur, wenn ich Angst habe natürlich..., wenn ein Gewitter
kommt zum Beispiel.", fügte ich noch hinzu.
"Hm? Ich denke schon. Von mir aus kannst du auch bei mir schlafen, wenn du
keine Angst hast. Nur...müssen wir natürlich erstmal abwarten, wie sich da alles
entwickelt. Ob und wann die Lehrer die Zimmer kontrollieren, wenn Schlafenszeit
ist und so.", mit seiner freien Hand strich Luka mir eine Haarsträne aus dem
Gesicht.
"Ja, das stimmt. Aber das regelt sich bestimmt."
"Jab, das denke ich auch."
Nachdem wir noch etwa 2 Stunden so aneinander gekuschelt dalagen und Fern
schauten, bemerkten wir, wie wir nach und nach immer müder wurden.
"Hmm...", verschlafen rieb ich mir die Augen.
"Mio, was meinst du, sollen wir schlafen?"
"Bist du denn auch müde?"
"Jab, irgendwie schon.", aus Lukas Mund war ein Gähnen zu hören.
"Hmm..", murmelte ich leise. Zu mehr war ich nicht mehr in der Lage. Zu müde
war ich.
"Du Nase...du bist ja schon fast am pennen.", sein Finger tippte meine Nase.
"Hmm...lass meine Nase...in Ruhe...", murmelte ich verschlafen.
Die Fernbedinung in Richtung Fernsehr haltend, schaltete er den Kasten aus und
legte sie beiseite. Nun war es schon deutlich dunkler. Ich hatte gar nicht bemerkt,
das sich der Tag so langsam dem Ende zuneigte. Da das Zimmer vorhin noch von
Tageslicht erhellt wurde, hatten wir auch kein Licht angemacht, also konnten wir
gleich im Bett bleiben und einschlafen.Gut so. Nur keine unnützen Bewegungen.
Neben mir vernahm ich ein Geräusch. Luka hatte sich ein bisschen aufgerichtet
und gab mir einen Kuss auf die Wange.
"Gute Nacht Mio.", dann legte er sich wieder hin. "Gute Nacht Luka.", auch ich
gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich kuschelte mich wieder an ihn und er legte
seine Arme um mich. Nach und nach merkte ich wie meine Nervosität immer
weniger wurde .
Und so schlief ich in seine Arme gekuschelt ein.
Der nächste Morgen brach an. Ein einzelner Sonnenstrahl, der sich durch eine
Lücke der Jalousie geschlichen haben musste, kitzelte meine Nase. Ich
musste nießen.
Noch leicht schläfrig öffnete ich meine Augen so halb, die sich nach und nach an
die Helligkeit gewöhnten. Ich schaute auf den Wecker auf dem Nachtisch. Es war
acht Uhr morgens. Moment...acht Uhr morgens? Ich schaute noch mal hin, um
es glauben zu können. Und ja, es bestätigte sich. Ich hatte das erste Mal seid
Jahren durchgeschlafen, ohne mitten in der Nacht aufzuwachen. Das merkte ich
auch daran, das ich nicht halb so geschlaucht war wie sonst. Auch meine Laune
war definitiv besser als sonst. Zumindest hatte ich das im Gefühl. Meine Arme
streckten sich nach oben und meine Beine in die Länge. Dann fiel mein Blick neben
mich. Dort lag immer noch Luka, der sich mittlerweile auf die andere Seite gedreht
hatte. Er schien noch fest zu schlafen. Auf meinen Lippen formte sich ein Lächeln,
als ich das sah. Kurz beugte ich mich vor und gab ihm einen Kuss auf die
Wange, dann versuchte ich so leise wie möglich vom Bett zu rutschen. Es gelang
mir. Luka hatte wie immer einen begnadet guten Schlaf, für den ich ihn beneidete.
Leise kramte ich in meiner Tasche nach meiner Kulturtasche, einer frischen
Boxershorts und was zum Anziehen. Ich hatte extra ein bisschen mehr eingepackt.
Unter anderem auch ein, zwei große Badehandtücher. Eines schnappte ich mir
und verschwand mit allem im Badezimmer. Es war eines von zwei großen
Badezimmern und es erinnerte mich mehr an eine Wellnessoase, als an ein
Badezimmer. Es war wirklich sehr großzügig geschnitten und hatte alles was das
Herz begehrte. Von Lukas Mutter hatte ich die Erlaubnis bekommen zu duschen,
wenn ich hier übernachtete. Das nutzte ich natürlich aus und nahm gleich eine
Dusche und machte mich schon mal fertig für den Tag. Das hatte gut getan.
Als ich fertig war, schlich ich wieder in Lukas Zimmer und packte alles wieder in
meine Tasche. Das große Handtuch breitete ich über meiner Tasche aus.
Danach krabbelte ich wieder zu Luka ins Bett. Der schlief immer noch tief und
fest. Zumindest dachte ich das. Denn plötzlich wurde ich zu ihm runtergezogen.
"Hua...Luka..."
"Guten morgen Mio...", er gab mir einen kurzen Kuss.
"Guten morgen...du bist wach?", ich wurde rot und war ein wenig verwirrt von
dieser plötzlichen Aktion.
"Jab...", er ließ mich wieder los und richtete sich auf. "Seid eben. Ich hab gehört
wie du reingekommen bist, aber ich wär fast wieder weggepennt, wenn du nicht
wieder aufs Bett gekrabbelt wärst."
"Achso. Bist du noch müde?"
"Hmm, es geht. Aber sag mal, hast du geduscht?"
"Ja, wieso?"
"Du riechst so gut und deine Haare sind noch etwas nass.", wieder spürte ich
wie mir noch mehr Röte ins Gesicht stieg.
"L...Luka, du machst mich verlegen."
"Ok, tut mir leid.", er gab mir einen Kuss auf die Wange und stand dann auch
auf.
"Ich geh dann jetzt auch duschen.", sagte er, wärend er sich frische Boxershorts
und Klamotten aus dem Schrank fischte.
"Okay."
Danach verschwand er ins Badezimmer.
Etwa zehn Minuten später, stand seine Mutter in der Tür.
"Guten Morgen Mio, ihr seid ja schon wach.", sie lächelte mich an. Auch sie
stahlte wie der junge Frühling.
"Guten morgen. Ja, Luka ist duschen. "
"So ist das...dann wird er ja sicher auch gleich kommen. Hast du lust mir beim
Frühstück zu helfen?"
"Ja klar.", ich stand auf und ging mit ihr in die Küche.
"Das ist nett von dir, das du mir hilfst."
"Oh, das tu ich gern."
"Du hilfst wohl auch viel zu Hause."
"Naja, wir frühstücken eigendlich recht selten zusammen.", gab ich als antwort.
Und wenn, dann machte es einfach keinen Spaß. Immer wieder gab es nur ein
Thema. Meine Schulnoten. Es war einfach nervig.
"Achso. Weißt du, wie auch immer es bei dir zu Hause ist, hier bist du immer
herzlich willkommen Mio.", sie lächelte mich wieder an. Doch diesmal fast so,
als würde sie etwas ahnen, aber sie sagte nichts weiter dazu und schwieg.
Lukas Mutter war eine sehr freundliche Persönlichkeit, so herzlich. Das kannte
ich gar nicht von zu Hause.
"Vielen Dank.", antwortete ich ehrlich.
"Ach kein Problem, aber nun frisch ans Werk. Wenn Luka zum Frühstück kommt,
soll er an einen Gedenkten Tisch kommen."
"Ja."
Und so machten wir alles fertig. Irgendwie wurde ich in letzter Zeit zum
Küchengehilfe, erst bei Eli und nun bei Lukas Mutter. Als Luka im Türrahmen
stand, war der Tisch bereits gedeckt und es duftete nach Brötchen.
"Da bist du ja. Komm setz dich. Dann können wir frühstücken.", lud seine Mutter
ihn ein. Es war wieder ein wunderbares Frühstück.
Der Sonntag verging sehr schnell. Wir nutzten den Tag, um uns noch ein wenig
auszuruhen, spazieren zu gehen, und ein wenig zu zocken.
Alles in einem war es wirklich ein gelungenes Wochenende. Doch nun stand der
Montag an. Lukas Mutter hatte uns rechtzeitig aus dem Bett gescheucht und
uns gefahren.
Nun standen wir pünktlich am Treffpunkt. Einige wenige unserer Klassenkameraden waren schon da und wurden von ihren Eltern verabschiedet.
Auch Lukas Mutter verabschiedete uns noch.
"Also dann machts mal gut, wir sehen uns dann am Freitag."
"Ja, holst du uns wieder ab?", wollte Luka noch wissen.
"Natürlich. Schreib mir doch einfach eine SMS, kurz bevor ihr ankommt."
Sie lächelte liebenswert vor sich hin.
"Ja mach ich Mom."
"Okay, dann lasst euch noch mal umarmen, bevor ich euch gehen lasse.", meinte sie sanft und schloss mich sogleich in ihre Arme. Dabei kam so ein nie gekanntes Gefühl in mir auf. So musste es sich anfühlen von einer liebenden Mutter umarmt zu werden. Danach herzte sie Luka.
"M...Mom!", entkam Luka ein leicht gepeinigter Ton.
"Ach Schatz nun stell dich doch nicht so an.", sie kicherte amüsiert und Luka warf ihr einen leicht bösen Blick zu, dann seufzte er aber.
Gleich neben uns standen die drei Lehrer.
Herr Scholz hatte die Anwesentheitsliste in der Hand. Er kratzte sich
nachdenklich an der Stirn. Ganz offentsichtlich fehlten noch einige unserer
liebenswerten Klassenkameraden. Und wie sollte es anders sein, waren es
natürlich die drei Hopper und Angelina. Angelinas Freundinnen hatten sich
bereits eingefunden und standen nun da mit bis zu zwei riesigen Koffern pro
Person. Ich fragte mich, ob die vielleicht nicht gleich ihren ganzen Hausstand
mitgenommen hatten. So viel hatte selbst ich nicht mitgenommen. Unsere
ganze Klasse bestand eigendlich nur aus kleinen Grüppchen. Die Hopper, die
Skater, die Tussen, die Supercoolen und so weiter.
Luka amüsierte sich prächtig darüber. Schön, das er wieder was zum Lachen
gefunden hatte.
"Also, dann wären wir ja vollzählig.", meinte Herr Schierling und zeigte auf die
Hopperfreunde, samt Angelina. Die wurden ebenfalls noch von ihren Müttern geherzt und umarmt. Dabei sahen sie nicht gerade glücklich aus. Luka fand das natürlich wieder lustig, auch seine Mutter war amüsiert.
Und dann war auch unser Bus langsam eingetrudelt.
"Erstaunlich.Das ist ja sehr gut.", meinte Herr Scholz neben uns und harkte ab. Die Deutschlehrerin nickte und richtete sich an die Klasse.
"Okay, dann begebt euch bitte der Reihe nach zum Bus, damit eure Taschen
verstaut werden können.", erklärte sie, wärend der Busfahrer die Gepäcklappe
öffnete.
"Hmm, ob da auch alles reinpasst, was Angelina und Co so mitgenommen
haben? Was meinst du?", flüsterte Luka.
"Ich weiß nicht. Vielleicht sind die Zweittaschen auch nur das Handgepäck.",
meinte ich.
"Hihi, das ist natürlich auch möglich. Komm, lass uns schnell die Taschen
wegbringen.", sagte Luka und zeigte in Richtung des Busses.
"Jab..., bis dann und vielen Dank noch mal.", sagte ich noch zu Lukas Mutter.
"Kein Problem Mio.", sie lächelte erneut und drückte mich noch ein mal. Jetzt wurde ich aber rot.
"Hehe, schon gut Mom, du machst ihn ja ganz verlegen.", grinste Luka.
"Pass du lieber gut auf Mio auf.",meinte seine Mutter dann und pattete behutsam seine Wange. "Nun aber los ihr zwei." und so gingen wir los in Richtung Bus und sie in Richtung Auto.
Da die Anderen so trödelten gehörten wir zu den Ersten. Der Busfahrer
begrüßte uns freundlich.
"Guten Tag, ist das alles was ihr habt?"
"Jab, diese Beiden Taschen, die Rucksäcke sind unser Handgepäck.", erklärte
Luka ihm.
"Okay, dann könnt ihr schon mal rein."
"Danke.", bedankte ich mich.
Im Bus angekommen, setzten wir uns möglichst weit nach vorne. Die erste
Reihe war ja für die Lehrer reserviert.
"Hier ist es gut, rutschst du zum Fenster durch? Ich sitz lieber am Gang, dann
kann ich meine Beine hin und wieder strecken.", erklärte Luka.
Das konnte ich voll verstehen. Mit seinen langen Beinen war es für ihn im
Bus manchmal schon etwas eng. Die waren aber auch üblicherweise eher für
kleinere Leute ausgerichtet zumindest was die Sitze anging. Am Besten war
man im Bus klein und schmal. Die Sitze solcher Gefährte waren ja auch meist
eher schmaler Natur. Ich hatte das Glück nicht nur klein, sondern auch
schmal zu sein. Ich passte also ganz wunderbar an die Fernsterseite, auch
wenn ich mir manchmal wünschte als Junge etwas größer und kräftiger zu sein.
Ich rutschte also durch, parkte meinen Rucksack vor meinen Füßen, so wie Luka
es tat.
Nach und nach schlängelten sich auch die Anderen durch den Gang. Einige von
ihnen sahen mehr als nur verschlafen aus. Vielleicht war das ja ein gutes
Zeichen dafür, das die Fahrt ein wenig ruhiger verlaufen würde. Doch da waren
ja noch die Hopper, die in letzter Zeit verdächtig ruhig waren. Zwar gaben sie
immer mal einige Kommentare von sich, doch war nichts Aufregendes mehr
passiert.
"So ich werde jetzt nochmal die Liste abharken um zu sehen, ob alle im Bus
angekommen sind. Ich möchte nochmal darauf hinweisen, das Drogen
Zigaretten und Alkohol jeder Art verboten sind!", verkündete Herr Scholz und
es war ein lautes Stöhnen zu hören. Es war klar das sich ganz sicher die
Wenigsten daran halten würden.
Der Lehrer harkte die Liste ab.
"Okay, wir sind vollzählig. Dann können wir ja los.", Herr Scholz gab dem Fahrer
ein Handzeichen und der Motor wurde gestartet. Nun waren wir offiziell auf
Klassenfahrt. Der Bus fing an sich zu bewegen und steuerte auf die Kreuzung zu.
"Hey, was machst du denn da?", fragte Luka.
"Ich schreibe Eli, das wir losfahren."
"Oh, dann grüß ihn mal von mir."
"Okay.", schnell tippte ich den Text ein und drückte auf "senden". Bald schon
kam eine Antwort.
"Er bedankt sich, Gruß zurück, er sagt Benni bescheid."
"Okay, dann muss ich ja Benni keine Nachricht mehr schicken.", antwortete er.
"Jub."
*
"Hey, hab ihr das gesehen? Der kleine Milo wurde vorhin von einer Frau geherzt.
Ich kanns immer noch nicht glauben.", ertönte es von den hinteren Sitzen.
Robert konnte es einfach nicht lassen.
"Aber das musste du, du hast es doch mit eigenen Augen gesehen. Und wir waren
Zeuge.", erwiederte Dennis. "Vielleicht ist die kleine Emoschwuchtel ja doch nicht so schwul wie wir immer dachten.", ein lautes Lachen war zu hören. Die Blicke richteten sich zum Teil zu den Hoppern und zum Teil zu uns.
"Ohh, dann muss der arme Luka wohl weinen, weil der kleine Milo nichts mehr
von ihm will.", und sie spielten eine künstliche Heulscene vor.
"Los, verzieh dich in eine Ecke und heul!", fordete Robert, Luka auf. Na klasse.
Da waren wir nicht mal eine Stunde unterwegs und schon fing das wieder an.
Vermutlich war das die Rache dafür, das Luka ihnen die Stirn bot.
Und dieser war schon wieder im Begriff etwas zu sagen. Er sah sichtlich genervt
aus. Doch Herr Schierling kam ihm zuvor.
"Robert, Dennis! Wenn ihr solche Sprüche nicht unterlasst werdet ihr von der
Klassenfahrt ausgeschlossen!", mahnte der Lehrer.
"Ach Herr Schierling, stellen sie sich nicht so an. Wir erleutern hier doch nur
Tatsachen.", die gesamte letzte Reihe lachte. Tuscheln und Kichern breitete sich
in dem engen Raum aus. Das hatte Robert ja wieder wunderbar hingekriegt. Nun
würden Luka und ich sicher keinen Moment mehr unbeobachtet sein, weil die
Blicke unser gesammten Klasse auf uns heften würden. Das taten sie zwar auch
so schon fast unentwegt, doch jetzt würde es nur noch schlimmer werden.
"Robert! Es ist mir egal, ob ihr Tatsachen oder sonst was erleutert! Wir dulden
solche Sprüche nicht! Ihr dürft euch gleich als Erstes bei der Küche melden,
sobald wir angekommen sind.", drohte er und Robert war still. Doch sicher würde
es bald weitergehen. So wie ich das Deppentrio kannte, würde das sicher noch
nicht das Ende sein. Zumindest brachte Luka ein Grinsen zustande, als er
hörte wie sie bestraft wurden.
Trotzdem machte mich die ganze Situartion so nervös, das ich begann an
meinem Piercing zu kauen und an dem Halstuch zu zupfen, das Luka mir
geliehen hatte, um den Knutschfleck zu verstecken. Ich wusste, das ich
gelieftert war, sobald ich allein war, wenn Luka nur einen Sekunde nicht bei
mir war und ich fragte mich, warum ich nur so verdammt schwach war.
Ich seufzte tief.
"Hey,...alles okay?", flüsterte Luka zu mir. Ich wollte nicken, doch ich konnte
nicht. Ich konnte nur stumm zu Boden schauen. Ein Seufzten war von Luka
zu hören.
"Keine Sorge...ich pass schon auf dich auf.", sagte Luka.
"Hm..Ja...", murmelte ich und tastete nach seiner Hand in einem
unbeobachteten Augenblick.