Elias, der Skaterpark und ein Besuch bei Mecces
"Hey Süßer."
Mein bester Freund stand mit seinem Skateboard an der meiner
Haustür und lächelte mich bestens gelaunt an.
"Hey Eli, das ging aber schnell."
Ich sah ihn verwundert an.
"Ja klar, bin gleich losgedüst als du mich angerufen hast.", meinte
er darauf nur.
"Ja, sry, das ich dich gestern erst so spät angerufen hab, du hast dir
sicher Sorgen gemacht, wegen dem Gewitter.", mein Kopf senkte sich
und meine Augen starrten auf meine Füße. Eli wusste genau, welche
Ängste sich in mir breitmachten, wenn es gewitterte, weswegen er
immer sehr besorgt war.
Doch Eli nahm mich nur kurz in den Arm.
"Ist doch nicht schlimm, ich war nur erleichtert, das es dir gut geht."
Er strich eine Strähne aus meinem Gesicht und drückte mich noch
einmal.
"Hey Miolein, nun lächel doch wieder. Du wirst sehen, dann geht es dir
gleich besser."
Ich nickte, dann lächelte ich ihn wieder ein wenig an. Daraufhin
strahlte er wieder.
"Na siehst du, das ist mein Mio.", er grinste.
"Hmm, genau, aber so wie du grinst hast du doch bestimmt irgendwas
ausgeheckt.", ich tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn.
Eli kicherte.
"Du hast es erraten kleiner Teddy. Zur Feier des Tages, deiner Gensung
werden wir ein Eis essen gehen, unten am Eisladen. Das Eis isst du doch
besonders gern."
Mein bester Freund kannte mich einfach zu gut, ich war verrückt nach
diesem Eis. Es war sogar besser als das aus der Stadt.
"Hihi, wenn du mich einlädst? ", ich grinste ihn gelassan an. Ich wusste
das es ihm nicht nur um das Eis ging.
"Klar, für dich doch immer.", er machte einen Kussmund in meine
Richtung.
"Schleimer.", winkte ich gespielt und mit einem verkniffenen Kichern
ab, machte einen Kussmund zurück.
"Von wengen Schleimer. Ich weiß genau, das du für dieses Eis sterben
würdest. Ich erinnere mich nur an letztes Mal, als du mich so lange
angebettelt hast, dir ein Eis zu kaufen, bis du mich entgültig weich
geklopft hattest."
"Eliiii? ", mein Ton war gespielt unschuldig.
Ich stellte mich direkt vor ihn und zog eine dicke Schmolllippe.
"So schlimm war ich doch gar nicht. Oder?"
Dazu zeichnete ich noch mit meinem Zeigefinger kleine Kreise auf
seine Brust. Einen Momentlang schaute ich dann ein wenig nach
unten,dann wieder hoch um noch unschuldiger und schmolliger zu
schauen.
In Elis Gesicht konnte ich sehen wie seine Mundwinkel zucken.
Gleich hatte ich ihn so weit. Gleich würde er anfangen laut zu lachen.
Und so geschah es auch.
"Mioooo, das ist gemein, du weißt, das ich nicht anders kenn, wenn
du so drein schaust."
Ich streckte ihm die Zunge raus und er zog meine Wangen
auseinander in dem er sie sanft mit seinen Fingern kniff, als ich
ebenfalls anfangen wollte zu lachen.
"Ganz schön frech für einen, der gerade erst wieder genesen ist.",
seine Hand strubbelte durch meine Haare.
"Ihhh...lass das...", jammerte ich. Meine wunderbaren Haare. Er
hatte meine Frisur zerstört. Schäm dich!
Bei dem Anblick wie ich aufgebracht ins Haus lief und dabei
versuchte meine Friesur wieder zu richten fing Eli an laut zu gackern.
"Heyyyy...das ist nicht lustig.",regte ich mich künstlich, aber nicht
ernsthaft auf, weshalb sich mein bester Freund fast nich mehr
einkriegte vor lachen.
"Das ist immer so genial, wenn du dich so aufregst, aber keine sorge
ich habs durcheinander gebracht und ich richte es auch wieder."
Und schon hatte er mich, aufgebrachtes Huhn, wieder eingefangen.
Eli war einfach schneller als ich. Mit einem gekonnten Stoß gegen die
Tür, ließ er diese ins Schloss fallen, parkte sein Skateboard, an der
Seite, dort wo es niemanden störte und zerrte mich ins Badezimmer,
wo er sich dran machte meine Haare wieder zu richten. Ein Blick in
den Spiegel sagte mir, das es nun sogar noch besser aussah als vorher.
"Na? Hab ich zu viel versprochen?", grinste er. Eli hatte sich mal
wieder selbst übertroffen.
"Nein, natürlich nicht, wie immer.",bestätigte ich ihm.
"Na siehst du, dann lass uns jetzt los ja?", auch er schien mehr als
zufrieden mit seinem Werk, denn er strahlte vor sich hin, als gäbe es
nichts Schöneres auf der Welt.
"Okay. Aber du hast es doch sicher nicht nur auf das Eis abgesehen
oder?", wollte ich neugierung wissen.
"Oh, du hast mich durchschaut.", ein Schmunzeln machte sich in
seinem Gesicht breit.
"Da ist doch auch der Skaterpark direkt daneben. Da kann ich danach
auch gleich etwas skaten gehen und wenn du willst kann ich dir auch
ein paar Tricks zeigen."
"Wusst ichs doch...typisch Eli. Aber für das Skaten bin ich nicht
geschaffen. Du weißt doch, was letztes Mal passiert ist, als ich das
versucht habeß", meine Zeigefinger tippten gegeneinander, mein
Gesicht senkte sich peinlich berührt zu Boden.
"Ach du meinst, als du auf der Bananenschale ausgerutscht bist und
dabei ganze drei Typen vom Board gehauen hast? Ja, das war wirklich
lustig, und zum Glück ist ja nichts passiert."
Ganz ungeniert sprach er es aus, als sei es total normal sich
zum Affen zu machen. Ich hätte mich zu diesem Zeitpunkt am liebsten
in irgendein Loch eingebuddelt.
"Nein, nur das sich alle schlapp gelacht haben und du sie alle davon
jagen musstest, weil sie sich nicht mehr eingekriegt haben vor Lachen."
"Ach was, so schlimm ist das nicht, heute werden sie es bereits vergessen
haben. Außerdem waren wir da ja in einem anderen Skaterpark, und
nicht in unserem. Hier sind alle total in Ordnung.", pattete er mich auf
die Schulter. Von meinen Haaren, ließ er diesmal die Finger. Braver
Junge.
"Na wenn du meinst...aber weißt du...ich würde dich lieber beim Skaten
zeichnen.", murmelte ich. Ja, ich zeichnete gern. Besonders meinen
besten Freund. Es machte mir Spaß ihm beim Skaten zuzusehen,
während ich auf der Wiese oder auf der Bank saß. Hin und wieder nahm
ich meinen Zeichenblock mit. Ich hatte bestimmt schon zwei oder drei
Blöcke voll mit Zeichnungen von meinem besten Freund. Wie er mitten
im Unterricht schlief, wie er beim skaten war,mal von einem Foto
abgezeichnet, das ich besonders schön fand. So hatte ich das Zeichnen
gelernt und es war immer wieder lustig.
Seine Augen weiteten sich.
"Okay, dann so. Du musst mir das Bild dann aber unbedingt zeigen ja?",
er legte seinen besten Hundeblick auf, da konnte ich nur nicken.
Ich hatte ihn einfach zu lieb.
"Juchuuu... na dann hol deine Sachen, dann können wir endlich
loslegen."
Seine Ungeduld hatte die Überhand übernommen.
Gesagt getan. Sobald ich alle meine Sachen in meine schwarze
Umhängetasche mit allerleih Anhängern und Glöckchen zusammen
gesammelt hatte, ging es los. Eli nahm meine Hand und wir gingen die
Straße entlang.
Unter seinem Arm schleppte er sein Skateboard. Es hatte den Namen
"Frog". Es hieß so, weil auf der Unterseite ein grüner Comicfrosch
plaziert war, den seine Mutter einst desighnt hatte.Damals war er so
vernarrt ins Skateboarden und in diesen Frosch, das seine Mutter
dieses Board anfertigen ließ.
Weil seine Mutter es ihm dann vor knapp zwei Jahren zu seinem 15
Geburtstag geschenkt hatte, liebte er dieses Board abgöttisch.
Doch seine Mutter war in der zwischenzeit an Krebs gestorben. Vor
nicht mal einem Jahr benutzte er es zum allerersten Mal. Vor knapp
zwei Jahren noch hätte er es noch nicht fertig gebracht. Zu intensiv war
seine Erinnerung an seine Mutter daran gebunden. Doch nun
schleppte er es fast jede freie Minute mit sich rum. Ich glaubte, das
er sogar manchmal damit kuschelte, so vernarrt war er in dieses
Board.
Diese traurige Gesichte, die damit verbunden war, schien ihn nicht
mehr nah so gehen wie noch zu dieser Zeit. Doch ich wusste, das es
nicht immer so war. Sarah, seine Mutter war wohl eine der
liebevollsten Menschen gewesen, die man sich nur vorstellen konnte.
Ich kannte sie von klein auf und wusste wie sehr Eli immer an seiner
Mutter hing. Der Tag an dem sie gestorben war, war für ihn der
schlimmste Tag seines Lebens gewesen.
Es dauerte nicht lang bis wir den Eisladen erreichten. Eli schaute
sich die Eissorten an. Die Entscheidung viel ihm sichtlich schwer.
Der Verkäufer der gerade Dienst hatte, blieb geduldig. Nicht so wie der
andere, der manchmal da war. Der hibbelte mit der Zeit herrum und
schaute dann immer ernster. Das der genervt war, konnte man ihm
ganz deutlich ansehen. Aber Eli hatte einen heiden Spaß daran ihn ein
wenig zu trietzen und ihn warten zu lassen. Dazu reichte es schon ihn
ein wenig auf die Folter zu spannen. Es war aber auch zu komisch,
wenn sich das Gesicht des Typen immer mehr zu eine lustigen
Grimmasse verzog. So nach dem Motto, "Kauft und dann haut ab!"
"Ich nehme Schockolade und Vanille.", riss die Stimme meines besten
Freundes mich wieder aus den Gedanken, als er sich dann nach
bestimmt 5 Minuten entschieden hatte. Der Verkäufer nickte
freundlich und schmunzelte etwas. Hinter uns waren bereits
zwei Typen, die langsam ungeduldig wurden.
"Hey, könnt ihr euch nicht mal beeilen?", murmelte der eine etwas
genervt. Eli ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Der Verkäufer
auch nicht, der hatte eher noch ein verstecktes Grinsen in seinem
Gesicht.
"Welches willst du? Ich geb dir zwei Kugeln aus.", wollte Eli erheitert
wissen.
Mir viel die Entscheidung nicht schwer.
"Ich..."
"Halt warte, ich weiß es schon.", unterbrach er mich. In seinem Gesicht
konnte ich sehen, das er was im Schilde führte. So war es auch. Gespielt
nachdenkend, ließ er noch weitere fünf Minuten verstreichen. Dabei
wusste er sehr genau welche Sorten ich am liebsten aß. Ganz
eindeutig. Er wollte die Typen hinter uns ärgern, was den Verkäufer
zu amüsieren schien.
"Jogurt-Kirsch und Erdbeer.", nahm er mir die Worte, die ich sonst
gesagt hätte, aus dem Mund. Ich nickte nur.
"Also, da hören sies.", bestimmte Eli auffordernt. Der Verkäufer sagte
nichts dazu und machte seine Arbeit.
Die Typen waren schon sichtlich verstimmt. Ich glaubte, das sie sich
ein Schnauben nur schwer verkniffen. Sie hatten schon die Fäuste
geballt.
Eli würde jetzt sagen, "Was sind die auch so dumm und warten die
ganze Zeit, die müssten doch bemerkt haben, das ich sie nicht ernst
nehme."
Für gewöhnlich hatte er nähmlich eine ziemlich große Klappe.
Vermutlich unterließ er dies um weitere ernstere Streitigkeiten zu
unterbinden.
Ich lächelte dazu nur und hatte meinen Spaß.
Schließlich drückte er mir sein Skateboard in die Hand.
"Halt mal bitte.", "Jab.", dann zahlte er.
Danach nahm er es wieder an sich und drückte mir mein Eis in
die Hand.
Die Typen wollten gerade was sagen. "Hey..."
Doch Eli ignorierte die Typen einfach.
"Bitte, suchen wir uns ein kuschliges Plätzchen."
"Ja. Wollen wir uns da beim Platz unter den Baum auf die Bank
setzen ? Die ist unterdacht und müsste noch trocken sein."
Zog ich mit.
"Klar. Ist gemütlich da."
Die Typen ließen wir mit einem verärgerten, dümmlichen Gesicht
zurück. Wären heute nicht so viele Menschen unterwegs, wären
sie sicher auf uns losgegangen. Eli hatte geschickt, die Gunst der
Stunde ausgenutzt. Recht so.
Als wir ein wenig weiter entfernt waren, fingen wir laut an zu lachen.
Besonders Eli hatte ich angesehen, das er es fast nicht mehr
aushielt.
Mit Eli war es einfach immer schön. Meine ganze schlechte Laune
war dann immer wie weggeblasen. Auch jetzt war es so.
Wir lachten zusammen, hatten Spaß und meine Sorgen waren
verschwunden. Zumindest für diesen Moment. So ähnlich musste es
auch für Eli sein. Denn in solchen Momenten war es nicht wichtig
was um uns herrum geschah, sondern es zählte nur der Spaß, den
wir für diesen Monent hatten.
Ich konnte es mir nicht erklären, wieso das so war. Es war einfach so.
Meine Mutter schüttelte darüber immer den Kopf. Sie kannte ja
fast nur meine brummige, abweisende Art.
Doch bei meinem besten Freund war das anders. Vielleicht rüherte
es einfach daher, das wir schon immer Freunde waren, und der Eine
den Andern auch ohne Worte verstand und ihn einfach so akzeptierte
wie er war, was meine Mutte schon lange aufgegeben hatte.
Für sie war ich einfach nur Faul und nicht ansehnlich genug. Eine
Art schwarzes Scharf in der Familie.
"Hier ist es schön. Setzen wir uns." und schon hatte Eli mich sanft
auf die Bank gezogen.
"Vorsicht...mein Eis.", gab ich von mir.
Fast wäre mir mein Eis aus der Hand gefallen, da ich noch so in meine
Gedanken vertieft war.
"Oh, tut mir leid Süßer. Warst du in Gedanken?", wollte er
neugierig wissen.
"Ja...irgendwie schon."
Neben mir, stellte ich meine Tasche ab.
"Hmm.", nachdenklich runzelte er die Stirn.
"In letzter Zeit bist du das ziehmlich oft oder?", bemerkte Eli.
Ich wurde rot. Denn nun waren meine Gedanken wieder zu Luka
gewandert.
Er legte sein Bord auf dem Boden ab.
"Hehe. Wie süß, du bist ja ganz rot. Willst du mir nicht erzählen was
los ist?", fragte er mit einem kleinen erheiterten Kichern .
"Lach nicht und lass mich in Ruhe.", wies ich ihn schmollig ab. Ich tat
so als sei ich sauer.
Irgendwie war mir das jetzt peinlich,obwohl Luka doch gar nicht hier
war. Allein der Gadanke an ihn reichte schon aus.
"Okay.", war sein einzigstes Wort und zwischen uns herschte ganze fünf
Minuten eine seltsame Stille. Er würdigte mich keines Blickes. Gemein.
Er wusste genau, das ich das nicht lange aushielt.
"Hmmm...", gab ich leicht von mir. Ein Brummen brachte ich bei ihm
nicht zu stande.
"Ja?", mit seinem Ohr horchte er in meine Richtung und schleckte
genüsslich sein Eis dabei. So konnte er mir einfach fast alles entlocken.
"Ich...Da ist so Jemand, der macht mich wahnsinnig. Es reicht schon
wenn ich ihn nur ansehe...und wenn er dann grinst,...verdirbt mir das
jegliche Laune...so Einer mit Zahnpastalächeln...", erklärte ich
stammelig. Dann nickte er und lächelte zufrieden.
"Er macht dich verrückt? Achso, lass mich raten... Es ist jemand der
schon am frühen Morgen total gut drauf ist und viel zu gute Laune
ausstrahlt, hab ich recht?", er kannte diese Macke von mir nur zu gut.
Ein Nicken meinerseits.
"Und was ist das mit dem Zahnpastalächeln?"
"Naja,...wenn er grinst hat er so weiße Zähne, das es schon fast nicht
mehr normal ist und es bledet so. Das regt mich einfach nur total auf.",
langsam bemerkte ich, wie ich mich immer mehr aufregte. Doch es
war kein genervtes, wütendes Aufregen. Es war eine andere Art davon.
Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das sich über total belanglose
Sachen aufregte. Ich machte mich mal wieder zum Idioten.
Das bemerkte auch Eli, denn er kicherte.
"Was ist denn jetzt? Wieso lachst du schon wieder?", ich zog eine
Schnute. Das brachte ihn noch mehr zum Lachen.
"Mio..weißt du eigendlich wie süß du gerade bist?"
Er hielt sich die Hand vor den Mund, versuchte das Lachen zu
unterdrücken. Stattdessen wurde es nur noch mehr.
"Eliiaasss, du bist gemein!"
Ich begann mit der freien Faust gegen seine Brust zu trommeln und
er versuchte es gespielt abzuwehren, während er weiterlachte. Das
war jedoch gar nicht so einfach mit einem Eis in der Hand. Würde
er sich ernsthaft wären, hätte ich keine Chance gehabt, denn er war
nicht nur größer, sondern auch kräftiger als ich.
Doch wie es meistens war, lachten wir am Ende beide über diesen
Blödsinn.
Eli nahm mich in den Arm und drückte mich an sich.
"Siehst du? War doch gar nicht so schlimm...aber sag mal...ist da
noch etwas, was du mir sagen willst?"
Die Neugierde war ihm ins Gesicht geschrieben.
Ich schüttelte den Kopf. Ich kicherte.
"Sein nicht so neugierig.", pixte ihn einmal in die Seite.
"Okay Süßer.", er löcherte nicht weiter, streichelte stattdessen
meine Schulter sanft. In seinem Gesicht konnte ich sehen, das er
schon etwas ahnte, doch er redete nicht weiter darüber. Selbst, wenn
er noch so sehr darauf brannte, es endlich in Erfahrung zu bringen.
Mitlerweile waren wir am Endes unseres Eises.
Vor uns lag der Platz, wo sich nach dem Regen schon wieder die
ersten Skater auf den Platz trauten. Zum Glück schien heute die
Sonne und da die Verantwortlichen für den Platz, heute besonders
gute Laune hatten, war er bitzblank. Die Sonne erledigte den Rest.
Es war das perfekte Wetter. Nicht zu kalt und nicht zu warm.
Während wir so da saßen bemerkte ich, wie der Blick meines besten
Freundes immer wieder zu einem der Skater herrüberschweifte.
Er hatte ein dunkelblaues Bandana in seinen Haaren. Ich hatte nicht
viel Ahnung vom Skaten, aber die Stunts die er in der Luft
machte waren echt beeindruckend. So empfand es wohl auch Eli,
der voller Spannung dasaß und die ganze Zeit nichts anderes tun
konnte, als ihn anzusehen.
Irgendwann sprang er dann auf.
"Mio...Ich werd dann mal los, ein bisschen Skaten.", ich nickte und
er rannte mit seinem Skateboard,welches den Namen "Frog" hatte,
unter dem Arm los. Dann ließ er das Board auf den Boden rollen und
wenig später, rollte er fröhlig,munter darauf vor sich hin.
Er stieg zu einigen Skatern auf die Rampe. Dort begrüßte er ein oder
zwei Leute. Dann winkte er mir zu und lächelte.
Wenig später war er auch schon runtergedüst, machte seine Stunts.
Ich machte mich dran, ihn dabei genau zu beobachten und schon mal
einige Skizzen zu machen. Ich schaute ihm so gern dabei zu.
Es sah alles so leicht aus, als wäre das nichts für ihn, aber ich hingegen
konnte nicht mal auf dem Board stehen, geschweigedenn rollen.
Eli, machte das schon ein paar Jahre und hatte einen heiden Spaß
daran. Er hatte sich schon ätliche Kratzer dabei eingefangen, doch
er lachte nur immer wieder darüber. Es störte ihn nicht.
Auf einmal wurde es lauter.
Mein Blick glitt, zu der Rampe.
Als einige Leute auf mich zukamen, fragte ich sie was denn lossei.
"Oh, garade wird gewetteifert, wer den nächsten Stunt ohne Fehler
schafft. Der Gewinner bekommt eine Portion Pommes vom anderen
ausgegeben."
Ich legte den Kopf schief. Der Erste der startete, war Eli. Der Sprung
den er machte, sah ziehmlich halsbrecherisch, aber doch sehr cool aus.
Aber das störte ihn nicht, wenn es um Essen um sonst ging.
Das Gejubel sagte wohl, das er den Stunt mehr als gut gemacht hatte
und ich freute mich sehr für ihn.
"Wow, das war echt gut, so hab ich das noch nie hingekriegt.", staunte
der eine nicht schlecht.
"Ich auch nicht, aber schau, da ist Ben, jetzt wird es noch spannender."
Die beiden Skater schienen wohl ziehmlich beeindruckt von diesem
Ben zu sein. Scheinbar war er auch öffters hier um ein wenig zu skaten.
Und da kam er auch schon
Der zweite Kandidat war der Typ mit dem Bandana. Aha, das musste
dann wohl Ben sein. Die Spannung stieg.
Dann ging es los, er rollte herrunter...und er sprang. Obwohl der Sprung
dem meines besten Freundes ähnlich war, zeichnete diesen Sprung etwas
außergewöhnliches aus. Die Art und Weise war einfach fantastisch
anzusehen. Die Skater staunten nicht schlecht, doch im letzten Moment
da machte er einen kleinen Fehler und lag dann lachend auf dem Boden.
Die anderen taten es ihm gleich, dann jubelten sie. Trotz allem war der
Spaßfaktor groß. Dann trat Eli zu ihm und half ihm auf. Auch einige der
Anderen, traten neben ihn um ihm ein wenig zu helfen. Ben, nahm sein
Skateboard unter den Arm. Die Masse verringerte sich dann wieder und
von einem auf den anderen Moment, gingen wieder alle ihren Tätigkeiten
als Skater nach.
"Das war beeindruckend ihr zwei.", meinten die Skater noch im
vorbeigehen und sie klatschen ab. Danach richtete sich Elis Blick wieder
auf mich. Er lächelte zufrieden. Neben ihm lief Ben.
Ben war schlank gewachsen. Ich glaube, er war sogar ein paar Centimeter
größer als Eli und sein Kleidungsstiel hielt sich an den, den
auch mein bester Freund und ich pflegten. Er hatte eindeutig Geschmack.
In seinem Gesicht, blizten zwei grüne Augen auf. Sein Lächeln hatte
etwas sehr angenehmes, sympatisches. Kein Wunder, das Eli sich so gut
mit ihm zu verstehen schien.
Es dauerte keine Sekunde mehr, da stürmte Eli auch schon wieder auf
mich zu.Ich legte meinen Block zur Seite, damit er nicht hinnein rannte.
Ehe ich mich versah, knuddelte er mich ab.
"Hey...hihi, das kitzelt.", er ließ ein wenig von mir ab. "Miolein, ich hab
gewonnen gegen Benni. Jetzt bekomm ich eine Portion Pommes
um sonst."
Eli freute sich wie ein kleines Kind.
Benni? Waren die Beiden etwa schon auf Spitznamen?
Besagter Benni kam auf uns zu und reichte mir die Hand zum Gruß.
"Hey, ich bin Benni, freut mich dich entlich kennen zu lernen.", grüßte
er freundlich. Entlich?
So gut es ging, quetschte ich eine Hand unter Eli hervor.
"Ich bin Mio. Entlich?",
Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Ja Elias hat immer von dir erzählt,als er hier zum Skaten war. Da war
ich natürlich gespannt auf seinen besten Freund."
"Achso. Und nun musst du diesem Nimmersatt eine Portion Pommes
ausgeben.", grinste ich.
"Ja genau. Ihr könnt gern gleich mitkommen.", schob er ein.
"Mitkommen?", fragte ich.
"Ja, Benni trifft sich gleich mit nem Freund bei Mecces. Hast du Lust
mitzukommen?", erhob Eli das Wort. Benni nickte. Wie konnte ich da
nein sagen?
"Okay. Dann lass uns mal los gehen."
Eli erhob sich, hob die Arme und gab ein kindliches, "Supi.", von sich.
Benni stand schmunzelnt neben uns. Ich bemerkte, wie seine
Mundwinkel zucken. Ob er sich ein Kichern verkniff?
Nun denn...ich packte noch eben meine Sachen zusammen, da zog mich
mein bester Freund auch schon an der Hand nach oben, schnappte sich
sein Skateboard und wir maschierten zu dritt, ich an Elis Hand, in
Richtung der Skater. Dort verabschiedeten wir uns noch eben von
eingen. Das Alles ging sehr herzlich ab, ganz im Gegensatz zu meiner
tollen Klasse. Sogar ich wurde verabschiedet,als kannten sie mich schon
Jahre. Als Eli und Benni alle ihre Bekannten durch hatten, nahm Eli
wieder meine Hand, ganz ungeniert. Das machte er immer, wenn wir
unterwegs waren. Egal wie viele Leute uns auch doof anstarrten. Er
machte sich einfach nichts draus und mich störte es auch nicht.
Solange es mein bester Freund war. Ich fühlte mich bei ihm einfach wohl.
Nun waren wir auf dem Weg zu Mecces.
Eine ganze Zeit war es still zwischen uns.
"Sagt mal, wie lange kennt ihr euch denn schon?", stellte ich die Frage in
den Raum.
Benni, der neben mir lief, überlegte.
"Hm, seid etwa einen Monat, da haben wir uns das erste Mal am
Skaterpark getroffen.", meinte er.
"Ja, wir waren wohl beide zwar fast täglich dort, aber immer zu
verschiedenen Zeiten.", warf Eli ein.
"Achso, deshalb seid ihr so vertraut. Ich hatte schon gewundert.",
erwiederte ich.
"Ja, aber das ging eigendlich ziemlich schnell, das war echt ne lustige
Sache.", fing Benni an und kicherte ein wenig. "Oder?", er schaute
zu Eli rüber. Eli nickte.
Mein Blick schwang zwischen den Beiden hin und her.
"Eine lustige Sache? Wie habt ihr euch den genau kennengelernt?",
wollte ich wissen. Ich glaubte, ich war schon lange nicht mehr so
neugierig auf etwas. Da hatte mein bester Freund jemanden
kennengelernt, den er scheinbar mochte und ich wusste nichts davon.
"...du bist heute ja ziemlich neugierig. He, hehe.", grinste er.
"Ach komm, sei nicht zu fieß, er ist immerhin dein bester Freund.",
meinte Benni. Er wurde mir immer sympatischer.
"Okay, okay. Vor einem Monat war doch dieses kleine Fest, wo es
auch so ein kleines Schwimmbecken mit Farbe gab, für das große
Wandbild, das da gemalt weden sollte.
Also das war so. Eigendlich war ich nur auf dem Weg in den Park,
aber ich rollte wohl etwas zu schnell. Da kam mir plötzlich,
irgendwas in den Weg, ich bin gestolpert und voll in Benni rein.
Der stand halt gerade vor diesem Becken, und da wir das
Gleichgewicht verloren hatten, vielen wir direkt hinein und waren
über und über mit Farbe bekleckert. Aber mal ehrlich, was sind die
auch so doof, son Becken mit Farbe direkt zum Eingang zum Park
zu stellen?"
Bei seinem letzten Satz regte er sich ein wenig auf. Benni schien das
sehr zu amüsieren.
"Ja, das ist wohl wahr, aber es war auch lustig.",
"Ja klar, du hast dich ja gar nicht mehr eingekriegt vor Lachen."
Er zog eine Augenbraue nach oben.
"Ja, weil du dich so aufgeregt hast. Du hast die Leute ja total zur
Schnecke gemacht, was denen einfiele, einfach so ein Becken mit
Farbe da in den Weg zu stellen, als die dich ausmeckern wollten."
"Na du, hast leicht reden. Du bist ja auch nicht auf dem Beckenboden
gelandet, sondern auf mir."
Benni begann ein wenig zu lachen.
"Ach stell dich nicht so an, das Ding stand auf einem kleinen Stück
Wiese und es ist ja auch nichts schlimmere passiert.", grinste er.
Irgendwie war es lustig, ihnen beim Diskutieren zu zusehen.
Es war fast so, als kannten sie sich schon ewig.
Währenddessen war die Zeit wie im Flug vergangen.
Fast wären wir an Mecces vorbeigelaufen, da hörte ich eine laute,
und eine mir sehr bekannte Stimme.
"Benniiii...heyyy, hier bin ich."
Scheiße! Luka!
Er winkte uns fröhlich entgegen. Benni, der eben noch neben mir
her lief, war direkt auf ihn zu gelaufen und direkt in seine Arme
gesprungen. Mit samt Skateboard. Mir blieb der beinahem der
Mund offenstehen.
"Schätzchen! Fast hätte ich dich übersehen."
Luka grinste er hielt Benni in seinen Armen fest.
So wie es aussah, waren sie vermutlich sehr gute, enge Freunde.
In etwa so wie Eli und ich, vielleicht auch mehr als das und dieser
Gedanke, machte mich irgendwie nervös.
"Ja, das hab ich gemerkt.", hörte ich, wie Luka lächelnd erwiederte.
Benni nickte, sprang wieder von Lukas Arm und hüpfte auf uns zu.
Langsam hatte ich die Vermutung, das er genau so ein verspieltes
Kind war wie Eli manchmal.
"Schau, schau, wen ich mitgebracht habe.", rief er Luka erheitert zu.
Warum nur? Genau in dem Moment als er das sagte, wendete sich
Lukas Blick genau in mein Gesichtsfeld und ich konnte mich nicht
mal mehr hinter Eli verstecken.
Als Benni bei uns ankam, schob er uns dann in Lukas Richtung.
Darauf hätte ich getrost verzichten können. Denn sobald ich dann
vor ihm stand und er mich mit seinen strahlend weißen Zähnen
anlächelte, schaltete sich nicht nur mein Hirn aus. Nein, das war
scheinbar noch nicht genug. Auch in meinem Bauch fingen an die
Armeisen zu krabbeln und ein Kribbeln auszulösen, das einfach
nicht normal sein konnte.
"Hey Mio, na sowas, ich hätte nicht gedacht dich heute zu treffen."
Ganz im ernst.Ich auch nicht. Schweigen.
Ich starrte zu Boden, mein Kopf fühlte sich heiß an, ich war nicht
mehr in der Lage klar zu denken, geschweigedenn einen
vernümpftigen Satz zu stande zu bringen.
Vermutlich war mein Kopf rot, wie eine Tomate. Verdammt war
das peinlich!
Bevor mein Mund wieder schneller antwortete, als ich denken
konnte, meldete sich Benni zu Wort um auch dieses peinliche
Stille zu unterbrechen.
"Ah, ihr kennt euch scheinbar schon. Na dann brauch ich ja nur
Elias vorzustellen."
Kurz wendete sich Lukas Blick zu meinem besten Freund.
"Hey, ich bin Luka.", grüßte er freundlich mit einem Zahnpasta-
lächeln aller erster Güte. Das Verrückte daran war, das es Eli
kein bisschen zu berühren schien, denn er lächelte nur.
"Ich bin Elias, Mios bester Freund. Woher kennt ihr euch denn?",
wollte er wissen.
"Von der Schule, ich bin doch vor kurzem neu in seine Klasse
gekommen. Hat er dir das nicht erzählt?"
Elias schüttelte nachdenklich den Kopf.
"Nein...", sein Blick viel auf mich. Ich starrte immernoch auf den
Boden. Auch Lukas Blick heftete immer noch an mir.
"Hmmm, so ist das also...", er grinste. "Süßer kann es sein..."
Oh nein, gleich sprach er es aus. Verdammt, jemand musste ihn
aufhalten! Mir viel auf, das Luka, bei dem Begriff "Süßer",
kaum merklich besonders aufschaute.
"J...Ja!", antwortete ich wieder schneller als ich denken konnte.
"Was kann sein?", wollte dann Benni wissen. Lukas Gesicht
zeichnete die gleichd Frage ab. Musste das denn sein? Konnte
er denn nicht einfach woanders hinstarren. Es kribbelte so.
Elias schüttelte jedoch den Kopf.
"Nichts, nichts, ist nicht so wichtig."
Auf seinem Gesicht war ein Lächeln verborgen, das man nicht auf
den ersten Bick sehen konnte.
Ich wollte unbedingt wissen was er dachte, denn etwas sagte mir,
das es was mit mir zu tun hatte. Das er vielleicht etwas wichtiges
erkannte, was ich selbst nicht verstand.
Als ich es dann entlich fertigbrachte wieder richtig aufzuschauen,
stand plötzlich Benni vor mir und lächelte liebenswert.
"Los, los Mio komm mit. Luka du scheinst den armen Kleinen ja
total einzuschüchtern. Schäm dich!", tadelte er seinen Freund. Er
nahm meinen Arm und zerrte mich in Richtung Eingang, schob dabei
Luka, der eben noch vor mir stand und Eli auch mit rein.
Luka sagte nichts weiter zu dem Vorwurf und ließ sich gemächlich
reinschieben. Auch Eli ließ sich nicht davon stören.
Dafür verwendete Benni vollen Körpereinsatz, da er ja noch ein Board
unter dem Arm hielt.
"Luka, kannst du dich schon mal anstellen? Wir suchen eben einen
Platz, wo wir die Sachen lassen können, ich komm gleich.",
bestimmte Benni rasch und Luka leistete Folge. Wie üblich viel er
natürlich auf wie ein bunter Hund. Dank seines Aussehens und
seiner Größe war er der Blickfang der Leute um ihn herrum.
Kaum jemand würde vermuten, das er erst 16 war.
Eli lief munter auf einen der Tische zu.
"Hier ist es schön.", meint er. "Ja, da hast du recht, Elias.", stimmte
Benni ihm zu.
"Möchtest du auch etwas?", richtete sich der Blick meines besten
Freundes in meine Richtung. Ich schüttelte den Kopf.
"Hehe, ich weiß schon...ich glaube er hat jetzt einen unglaublichen
Hunger auf einen Chickenburger."
Er wusste wie sehr ich die Dinger liebte.
"Ey,verführ mich nicht.", warf ich ein wenig trotzig ein. Mein Laune
hatte sich einmal um 180 Grad gedreht, doch weder Benni noch Eli
störten sich daran.
"Jo, geht klar, ich geh dann mal bestellen, seid brav und wartet hier
ja?", teilte Benni uns mit und legte noch eben seine Sachen bei uns
gegenüber ab.
"Jab.", antwortete Eli, ehe Benni auch schon im Gewühle verschwand
und Elis Aufmerksamkeit sich wieder ganz mir widmete.
Er hatte wohl bemerkt, wie ich einmal sehr, sehr, sehr tief
durchatmete, als ich mich entlich setzten konnte, und Benni und
Luka aus meinem Blickfeld verschwunden waren.
"Hey....was ist den los mit dir, du bist ja ganz durcheinander."
Sein Ton war sehr ruhig und auch nicht gerade laut. Scheinbar wollte
er, das nur ich ihn hörte.
Ich nickte.
"Es ist Luka...den du meintest nicht wahr? Er macht dich so verrückt."
Ganz wie ich es vermutete, hatte er mich durchschaut. Allerdings war
mein Anfall von Verwirrtheit und Nervosität auch nicht gerade
unauffällig. Sicher hatten Benni und Luka es auch bemerkt. Sie waren
ja beide nicht dumm. Jeder Idiot hätte das bemerkt.
Wahrheitsgemäß nickte ich, da kamen auch schon Benni und Luka
wieder. Luka hatte das Tablett mit dem Essen in der Hand und stellte
es ab. Dann setzten sie sich uns gegenüber. Zu meinem Leidwesen, saß
Luka natürlich genau vor
mir. So war ich praktisch gezwungen ihn
hin und wieder anzusehen.
"Da sind wir wieder. Ich wünsch euch allen guten Appetit.", bemerkte
er beiläufig.
Auf dem Tablett befanden sich einige Burger und Pommesschachteln.
"Hier, deine Pommes, genau wie versprochen.", munter und sichtlich
begeistert von sich selbst, übergab Benni, Elias die Pommes, wie ein
besonderes Geschenk. Eli nahm es dankend und mit einem Lächeln
an. Auch dieses hatte etwas verborgenes an sich.
Benni stupste Luka an.
"Oh.., hier, dein Burger.", er reichte ihn mir und riss mich wie fast
üblich aus meinem Gedanken.
"D...danke.", stammelte ich peinlich vor mich hin. Luka sagte nichts
dazu. Eli und Benni waren damit beschäftigt miteinander rum zu
albern und ihre Pommes beziehungsweise Burger zu essen.
Das Rumalbern war jedoch so auffällig, das sie einige Blicke kassierten.
Besonders ein paar Tussis, die augenscheinlich ziehmlich eingebildet
waren glotzten nahezu angewiedert zu uns rüber.
Benne grinste.
"Na ihr Süßen? Passphoto?", rief er sehr laut und deutlich zu ihnen
rüber. Noch ehe die irgendwas dazu sagen konnten, schaute auch Luka
zu denen rüber und wie durch Zauberei waren sie still. Wie machte er
das nur von dem einen auf den anderen Moment so anziehend, dann
wieder nahezu Furchterregend auf die Menschen zu wirken?
Sein Blick wante sich wieder zurück und viel genau in mein Blickfeld.
Er lächelte und laberte mich seltsamerweise mal nicht zu. Vielleicht
weil Benni die meiste Zeit am Quatschen war. Der war immer noch mit
Eli und dem Essen beschäftigt.
"Geht es dir denn mitlerweile wieder besser?", fragte er und ich fühlte
mich augenblicklich wieder an den Tag erinnert, an dem er mich mit
dem Fieber zu mir nach Hause getragen hatte. Wieder war mein
Gesicht rot. Ich nickte schnell. Nicht einmal mein übliches Brummen
brachte ich noch zu stande. Entlich biss auch ich in meinen Burger.
"Das freut mich. Ich war wirklich besorgt, als dir plötzlich so kalt
wurde. Naja und es war ja auch meine Schuld.", ich schüttelte den
Kopf.
"E...es ist...doch nicht mehr so wichtig...ich bin ja wieder gesund...",
stammelte ich wieder vor mich hin. Elis Blick schweifte in Richtung
Luka. Zwar war es nur aus dem Augenwinkel, aber ich konnte erkennen,
wie nachdenklich er auf einmal wirkte.
"Hey, Eli, was ist los? Du bist auf einmal so nachdenklich.", wollte
Benni wissen. Eli nickte, dann lächelte er und zeigte auf den Ausgang.
Die beiden waren mitlerweile fertig.
Benni tippte seinen Freund an.
"Du Schätzchen, wir gehen schon mal los, wollen noch was wichtiges
erledigen.", meinte er.
"Genau. Außerdem sind wir schon fertig, naja und ich wir dachten, du
könntest Mio ja nach Hause bringen."
BITTE? Nein!
"Äh...", versuchte ich zu Argumentieren.
"Keine Sorge Süßer, Luka bringt dich schon unbeschadet nach Hause."
"Jab, ganz sicher.", er zwinkerte ihm zu.
Mein bester Freund hatte auf einmal so ein breites Grinsen auf dem
Gesicht. Ganz ein deutig, Benni und er brüteten etwas aus. Scheinbar
hatte Eli in Benni einen Verbündeten für seinen Unsinn gefunden. Diese
Tatsache machte mir Angst.
"Aber...", ich sah zwischendurch mal zu Luka. Dem schienen auch die
Worte zu fehlen, dann seufzte er nur und nickte. Benni fiel ihm dabei
augenblicklich um den Hals.
"Super, dann wäre das ja geklärt. Dann bis demnächst, war echt lustig
heute.", verabschiedete sich Benni und quetschte sich an Luka vorbei.
Geklärt? Nichts war geklärt.
"Machs gut Mio, iss noch in Ruhe auf und lass dich von der Metalschnute
heim,bringen.",grinste er munter vor sich hin und erntete von Luka einen
bösen Blick für diese Bemerkung. Benni kicherte. Er nahm mich in den
Arm,danach war Eli an der Reihe.
Er umarmte mich ebenfalls und warf noch einen mahnenden Blick zu
Luka.
"Pass gut auf ihn auf klar?", Luka nickte nur irritiert."Dann bis morgen
ruf an, wenn was ist ja?", versuchte er mich noch zu beruhigen.
Dann entfernten sich die Beiden fröhlich und munter von uns. Wunken
uns von draußen noch zu und verschwanden dann.
Luka und ich blieben irritiert zurück. Ich war knallrot, wie eine Tomate,
in meinem Bauch tanzten die verdammten Armeisen verrückt, und
mein Herz wummerte, als gäbe es keinen Morgen mehr.
Na wunderbar. Ich hatte also den Hauptpreis gewonnen...