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Deine Art und Weise

...macht mich wahnsinnig!
von

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Von Fieber, Telefonaten und seltsamen Gefühlen

Meine Mutter sah mich vorwurfsvoll an. Sie stand direkt vor

meinem Bett und hielt das Fiebertermometer in der Hand.

"38 Grad. Mensch Milo, wieso seid ihr auch bei diesem Regen

durch die Gegend gelaufen? Kannst du dir vorstellen was für

Sorgen sich Papa und ich gemacht haben, als dein Mitschüler dich

auf dem Arm tragend hierher brachte? Wir dachten es sei sonst was

passiert!", sie regte sich mal wieder auf. So war es oft. Egal was ich

auch machte, ich konnte es ihr nie recht machen. Selbst wenn ich

eigendlich gar nicht schuld war, war ich für sie trotzdem der

Schuldige. Jetzt meckerte sie mich wieder an. Als nächstes meckerte

sie darüber, das ich ja dann morgen wohl nicht zur Schule konnte.

Wie auch, mit dem Fieber?

Toll, das konnte ich jetzt eigendlich gar nicht gebrauchen, das

meine Mutter gerade jetzt ihre schlechte Laune an mir auslassen

musste.

Ich nickte nur zu allem. Mir war schwindlich und schlecht, meine

Augen waren gerötet, hatte Gliederschmerzen. Andauernt hatte ich

das Gefühl ausgetrocknet zu sein und war nur beim Trinken. Meine

Nase war andauernt verstopft. Manchmal lief sie ohne Unterlass,

egal wie oft ich sie dann auch ausschnupfte.
 

Ganz zu Anfang als ich noch bei Luka war fing ich an ganz

schrecklich an zu frieren und irgendwann ging es mir so schlecht,

das er beschloss mich nach Hause zu bringen. Ich hatte davon

nicht viel mitbekommen, weil ich damit beschäftigt war, nicht zu

erstarren vor Kälte und mit den Zähnen zu klappern. Es hatte mich

also voll erwischt. Nebenbei hatte ich mich bald so fest an Luka

geklammert bis mir einigermaßen warm war. Dieses Gefühl tat mir

zu diesem Zeitpunkt einfach gut.

"Hatschiii.", ich fühlte mich armseelig, elend. Ich brauchte drei

Wolldecken um mich warm zu halten, nachdem mir seine Wärme

wieder entzogen worden war. Ich erinnerte mich dunkel daran, das

Luka mich wohl nicht mal nach oben tragen durfte, das hatte

stattdessen mein Vater übernommen, der an diesem Morgen noch

zu Hause war. Was für ein Zufall.
 

Nun kam ich mit dem Atmen gar nicht hinterher und als ich meine

Augen heute morgen öffnete taten sie mir weh, sobald das Licht in

sie hinneinfiel. Heute waren es also nicht Lukas strahlend weiße

Zähne, die mich blendeten, sondern das Licht. Mir war erst gar nicht

bewusst, das meine Gedanken schon wieder in Richtung Luka

abdrifteten und wie sie wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch

verursachen. Als es mir bewusst wurde spürte ich, wie mein

Gesicht sich ungewöhnlich heiß anfühlte. Zu dem Fieber keine

angenehme Sache.

Ich wollte nur noch meine Ruhe haben und schlafen.

Nicht mal hunger hatte ich. Auch wenn das wichtig war um wieder

gesund zu werden. Meine Mutter hatte in der Nacht immer mal wieder

herreingeschaut um zu sehen, das auch alles in Ordung war.

Wenigstens da hatte sie mich nicht geweckt um noch zu meckern.

Eigendlich war ich manchmal auch der Überzeugung, das sie das

Alles auch nur machte, damit es nach außen so aussah, als würde

sie sich gut um mich kümmern.

Wie sie es schon vermutet hatte, konnte ich heute nicht zur Schule.

Gleich morgens hatte sie mich zum Arzt geschliffen der mir dann

vorraussichtlich drei ganze Tage Bettruhe verortnet hatte und mir

was gegen meine Erkältung verschrieb.

Einen Vorteil gab es ja. Ich konnte ganze drei Tage mit meinem

lila Teddy kuscheln und schlafen so viel ich wollte, dazu bekam ich

noch eine kostenlose Portion Ruhe vor dem Deppentrio. Na

wenigstens das.

Und noch etwas. Drei Tage kein Luka, der mich die ganze Zeit über

zulaberte. Dumm nur, das meine Gedanken, wie eben erwähnt

trotzdem um ihn kreisten, das machte mich halb verrückt.
 

Mit der Zeit schaffte ich es dann doch einzuschlafen.

Ich verschlief fast den ganzen Tag. Als ich aufwachte hatte ich durst.

Ich griff nach der Wasserflasche, die gleich neben meinem Bett stand.

Etwas davon schüttete ich in ein Gals um es dann in einem Zug

auszutrinken. Mir war immer noch elend.
 

Irgendwann war ich wieder eingedämmert.

Ich hatte diesmal jedoch nur einen leichten Schlaf, weswegen ich es

sofort bemerkte, als meine Mutter in mein Zimmer kam. Sie gab sich

nicht die Mühe leise zu sein.

"...o, Milo.",langsam öffnete ich die Augen, ich befürchtete, dass sie

wieder wehtaten, sobald wieder das Licht in sie einfiel, doch das tat

es nicht. Draußen war es wieder grau und dunkel, es regnete wieder.

Was für eine scheußlicher Tag.

"Hmmm..", brummte ich.

Vor mir tat sich ein leicht genervtes Gesicht auf. Meine Mutter hatte

wohl schon wieder schlechte Laune. Von einem Schatz, war heute

nichts zu hören. Auch gut.

"Milo", Milo war übrigens mein eingendlicher Name, "Telefon,

Elias ist dran."

Kaum, das ich den Namen meines besten Freundes vernahm, griff

ich nach dem Telefon, welches sie mir direkt vor die Nase hielt.

Eben noch bedankte ich mich für ihre Güte, da war sie auch schon

wieder aus dem Zimmer verschwunden. Bestimmt war sie so schlecht

drauf, weil es regnete, das verdarb ihr immer jegliche Laune. Dazu

kam ja noch, das ich, ihr fauler Sohn, ja nicht zur Schule konnte und

dadurch nicht am Unterricht teilnahm.
 

Ich nahm also den Hörer und hielt ihn an mein Ohr.

"Hey, mein kleiner Teddy.", begrüßte mich mein bester Freund, mit

dem Spitznamen den er mir verpasst hatte, als er meine Sucht nach

meinem Lila Teddy vernahm, ich glaube da war ich sechs und er acht.

Er war zwei Jahre älter als ich, und heute war er scheinbar bestens

gelaunt.

"Morgen Eli...HATSCHII!", nur knapp hatte ich es geschafft, den

Hörer von mir weg zu halten, ehe ich laut nießen musste.

"Mensch Süßer, was machst du nur für Sachen?", er klang besorgt.

"Hab ne Erkältung.", ich griff nach einem Taschetuch um mir die Nase

auszuschnupfen.

"Ja, das ist offentsichtlich, du hörst dich auch nicht gesund an.",

stellte er besorgt fest.

Ich nickte, obwohl er das ja gar nicht sehen konnte.

"Hast...du schon Schulschluss?"

"Hmm nein, wir haben heute einen halben Studientag. Einige Lehrer

sind auf einer Konferenz, deswegen fällt der Nachmittagsunterricht

heute aus.", teilte er mir munter mit. Was für ein Zufall.

"Achso, bei uns ist der Unterricht gestern komplett ausgefallen."

"Meeensch, hast du es gut."

"Naja, wie mans sieht. Wir haben natürlich noch Hausaufgaben

bekommen...die muss ich auch noch erledigen."

"Armer Teddy, ...was hast du denn so schönes auf?"

"Zum Glück nur Mathe. Aber sag mal woher wusstest du, denn das ich

krank bin? Normalerweise bin ich doch jetzt in der Schule.", fragte

ich verwundert.

"Hmm, naja, als ich im Bus nach Hause war, waren da so drei Typen

die deinen Namen erwähnten. Waren so Hopper. Ich glaube einer

von denen war Robert, den ich noch von der Grundschule kenne.

Sie meinten das diese kleine "Emo-Schwuchtel" wohl krank spielt

und da ich mit den drei Hoppern nur dich verband, wars mir klar.

Die sind ganz schön unverschämt, kann ich nur sagen."

"Ja, das waren die Hopper aus meiner Klasse.Die haben sich bestimmt

während des Unterrichts verdünnisiert , die fahren sonst

überwiegend in meinem Bus. ", ich seufzte tief.

"Kommst du klar mit denen? Du weiß, du kannst jederzeit mit mir

reden.", wieder klang er so besorgt. Wäre er jetzt bei mir, würde er

mich an sich drücken und mit mir kuscheln.

Elias machte sich immer solche Sorgen um mich. Wenn man ihn nicht

hin und wieder stoppen würde, dann würde er sich nur noch um mich

kümmern und nicht mehr um sich selbst.

"Klar, es ist ja deutlich besser geworden. Sie sind nicht mehr so schlimm

wie früher."

Ich hörte ein erleichtertes Seufzen am anderen Ende des Telefons.

"Hmm, oochh,ich wär so gern bei dir, aber dann, steck ich mich

vermutlich an. Wenn du wieder gesund bist, dann lad ich dich zu nem

Eis oder zu nem Teller Nudeln, oder zu ner Pizza, oder....genau zu

allem ein. Was hälst du davon?"

Schon klang er wieder munter und entusiastisch, ich musste leise

kichern. Es tat gut mit ihm zu sprechen.

"Haaatschiiii..", wieder griff ich zu einem Taschentuch und musste mir

die Nase ausschnupfen.

"Mensch kleiner Teddy, das hört sich wirklich nicht gut an, vielleicht

solltest du dich noch mal schlafen legen und dich so richtig

auskorieren. In zwei oder drei Tagen, wirst du bestimmt wieder gesund

sein.", versuchte er mich aufzumuntern. Ich nickte wieder langsam.

Auch wenn er es wieder nicht sehen konnte.

"Ich glaub...du hast recht...aber danke...das du mich angerufen hast.

Das hat echt gut getan.", krächzte ich, meine stimme wollte nicht mehr

so richtig.

"Okay Süßer, dann schlaf mal schön, ruf mich an, wenn es dir besser

geht. Hab dich lieb.", die letzten drei Worte hauchte er sanft durch

die Hörer, so das mir angenehm warm wurde. Er wusste, das mir das

gut tat.

"Ja mach ich. Hab dich auch lieb.", hauchte ich zurück. Noch schnell

gab er mir einen Luftkuss durchs Telefon, dann legten wir auf.

Ich seufzte erleuchtert. Es war so schön gewesen, die Stimme meines

besten Freundes zu hören.
 

Ganz wie Eli es vorrausgesagt hatte, ging es mir in den nächsten zwei

bis drei Tagen besser.
 

Und um es zu erwähnen. Ich hatte nicht vergessen, das mein bester

Freund Elias heißt. Ich nannte ihn meistens Eli. Das rüherte noch aus

einer Zeit, in der es für mich noch sehr schwer war seinen richtigen

Namen auszusprechen. Es war einfach so geblieben, doch er störte sich

nicht daran.
 

Zurück zum Thema.

Meine Mutter hatte mich zwischenzeitlich noch mal zum Arzt

geschliffen und der hatte mich doch grop noch einen weiteren Tag

krank geschrieben, so hatte ich die ganze Woche frei. Am

Freitagnachmittag, klingelte es dann an der Tür.

Meine Mutte war im Geschäft ihrer Schwester aushelfen und mein

Vater arbeitete ebenfalls.

Also musste ich mich selbst die Stufen herrunter bemühen.

Ich hatte wieder den ganzen Tag geschlafen und war noch immer sau

müde. Doch es ging mir schon wieder viel besser, auch wenn ich

mindestens die halbe Nacht an Luka denken musste und ich wieder mal

nicht durchschlafen konnte. Dennoch, für heute Abend hatte

ich mir vorgenommen meinen besten Freund Elias anzurufen um ihm

mitzuteilen, das alles in Ordnung sei.

An der Tür angekommen, schaute ich durch den Spion. Ich traute

meinen Augen nicht.

Was sich mir dort an der Tür bot ließ meine Laune wieder sinken.

Toll, nur dieser kleine Blick durch dieses verflixte, winzige Loch hatte

mein Hirn mal wieder ausgeschaltet.

Klick. Schalter aus.

Brummig öffnete ich die Tür. Da strahlte mir eine strahlend weißes

Lächeln direkt ins Gesicht. Na wunderbar. Ich war doch eben erst

aufgestanden, es war also quasi früh am Morgen für mich. Aber

das schin ich nicht im geringsten zu interessieren.

"Hey Mio, ich wollt mal fragen wie es dir so geht, achja ich hab noch

die Hausaufgaben für dich zusammengesammelt."

Was für einen erbauliche Nachricht.

Wie Luka mich so begrüßte, schien er wie meistens bestens gelaunt zu

sein. Das passte mir jetzt so gar nicht in den Kram, da sich mein Körper

so langsam wieder erholt hatte. Denn genau in diesem Augenblick wo

er nun direkt vor mir stand, ging auch schon wieder das Kribbeln los.

Scheiße!

Ich fragte mich nur, wie er es geschafft hatte mein Haus zu finden bei

seinem Orientierungssinn. Der Doofi hatte sich doch bestimmt x mal

verlaufen ehe er es gefunden hatte, dabei war es gar nicht so weit von

meinem Haus entfernt. Moment mal, hatte er mich nicht auch schon

am Montag nach Hause getragen? Ach egal, er wird sich wohl einfach

durchgefragt haben.

"Hey...komm...doch erstmal rein.", brummte ich mir noch eine wenig

krächzent zusammen. Luka trat ein. Dabei sah er aus, als freute er sich

wie ein kleines Kind über ein neues Spielzeug. War doch nichts

besonderes oder? Immerhin war er mir ja auch nicht ganz fremd.

Zwar kannte ich ihn noch nicht so wahnsinnig lange, aber er hatte

die eigenartige Eigenschaft, das man sich ihm nicht entziehen konnte,

auch wenn man am liebsten schreiend davon laufen wollte. Das Hirn

arbeitete einfach nicht mehr, somit war logisches Denken nicht mehr

möglich. Diese Art und Weise, färbte scheibar auch auf seine vielen

Verehrerinnen ab. Er zog sie an wie die Fliegen. Das war schon ein

wenig grusellig.

Er schlüpfte aus seinen grünen Chucks, stellte sich ordentlich an

die Seite,anschließend zog er seine Jake aus. Danach schaute er mich

fragend an. Verdammt, er hatte mich beim Starren erwischt. Ich

konnte es mir einfach nicht verkneifen.

"Hmm ist was nicht in Ordung? Fühlst du dich schlapp? Soll ich dich

tragen?", und schon grinste er wieder fröhlich und munter vor sich hin.

Schon hatte ich die Fassung zurückerobert.

"Quatsch...mir geht es blendent! Red nicht so einen Unsinn daher!",

brummte ich ungehalten, doch er lächelte nur und begann ein wenig

zu kichern.

"Hey! Du bist...doof! Das ist nicht witzig.", plötzlich spürte ich, wie mir

das Blut ins Gesicht schoss. Ich benahm mich schon wieder wie der

letzte Volltrottel. Mit meinem Verhalten Luka gegenüber konnte ich

dem Deoppentrio sicher Konkurenz machen. Keine schöne Vorstellung

war das. Konnte mich mal jemand aufhalten?

Luka betrachtete weiter mein Gesicht und Schmunzelte.

"Mio du,...", er rieb sich verlegen am Hinterkopf, "...bist irgendwie süß

wenn du dich so aufregst."

SÜß?

"Süß?", mein Gesicht verzerrte sich zu irgendeiner Grimmasse, was

Luka wieder leise Lachen ließ.

"Ja,...tut mir leid, ich sollte nicht so lachen."

Toll! Ich brummte nur, meine Laune war noch einmal gesunken.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Hey...es war doch nicht böse gemeint. Schmoll doch nicht."

"Ich schmolle nicht!", log ich.

"Hmm, na dann...kann ich dir ja zeigen was wir so an Hausaufgaben

auf haben.", meinte er. "Aber sag, wollen wir noch lange hier so im

Eingang stehen bleiben?", wollte er wissen.

Scheiße...ich kam mir immer dümmlicher vor. Wie konnte mich ein

einzelner Mensch nur so aus der Fassung bringen?

Normalerweise war ich nicht so. Ich versuchte mich immer dezent im

Hintergrund zu halten und mich nicht aufzuregen, aber bei ihm, war

das irgendwie nicht möglich.

"N...Nein! Natürlich nicht.",stotterte ich nun peinlich vor mich hin. Er

verwirrte mich. Wenn er mir so nah war, war klares Denken einfach nicht

mehr möglich.

Sobald mein sich das Blut wieder halbwegs aus meinem Kopf verzogen

hatte, schaute ich mit einem leicht genervten Gesicht zu ihm auf und

zeigte in Richtung der Treppe.

"K...kannst schon mal hochgehen, es ist das letzte Zimmer. Willst du

was trinken?", fragte ich, als sich auch meine Fassung wieder ein wenig

normalisiert hatte.

"Ja, Eistee wäre nicht schlecht.", und er machte sich ohne weitere

Umschweife auf den Weg nach oben.

Ich stattdessen wuselte noch eben in die Küche und kramte den Eistee

aus dem Kühlschrank. Ich schnekte ihm etwas ein, mir selbst nahm

ich eine Wasserflasche mit. Mit den Getränken ging ich langsam nach

oben in mein Zimmer.

Luka saß auf dem Fußboden vor meinem Bett, auf dem Teppig und hatte

die Schulsachen ausgepackt. Ich reichte ihm seinen Eistee.

"Danke. Übrigens einen süßen lila Teddy hast du da.", er zeigte auf

den Teddy auf meinem Bett.

"Hm? Ja, danke.", ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und wurde

wieder rot. Ich wartete nur auf den Moment, an dem er mich dafür

auslachen würde. Doch Luka nahm derweil einen Schluck aus seinem

Becher und stellte ihn auf dem kleinen Tisch neben dem Bett ab.

"Sag mal..."

"Ja?", er schaute mir wieder ins Gesicht.

"F..findest du es nicht komisch, das ich noch ein Stofftier habe?",

Er legte den Kopf schief.

"Nein, wieso sollte ich, ich finde das nicht schlimm...", und auf einmal

lächelte er sanft.

"Wollen wir anfangen?", riss er mich aus seiner Verwunderung.

Er hatte mich nicht dafür ausgelacht.

"Äh, ja...", schnell ließ ich mich nieder zu ihm auf den Boden. Doch

ich bemerkte schnell wie es mir ein wenig fröstelte, als sich der Regen

draußen wieder einsetzte und ich hatte ja immer noch meinen

Schlafanzug an.

"Ist dir kalt?", fragte Luka mich. Ich schüttelte schnell den Kopf.

"Nein!", log ich, doch Luka seufzte nur, griff sanft nach meinem Arm

und zog mich zu sich.

"Natürlich frierst du, ich bin doch nicht blind."

Okay, das war wohl die sanfte Version von "Willst du mich etwa für

dumm verkaufen?!"

"Hmmm?"

Scheiße, er war schon wieder so, SO nah!

"Was...was soll das?", mein Verstand sagte mir, ich sollte hier so

schnell es ging verschwinden, doch der setzte auch immer nur dann

wieder ein, wenn ich praktisch wehrlos war.

Denn sobald ich merkte, wie sich das Kribbeln durch diese blose

Berührung noch verstärkte, war ich wie gelähmt.

Luka zog mich zwischen seine Beine und zerrte dann eine leichte

Wolldecke zu sich herrunter und legte sie mir über die Beine.

"Kuscheln, während wir deine Hausaufgaben machen."

"A...aber...", er wuschelte mir durch die Haare.

"Ich will nur nicht das du frierst.", meinte er.

Blödmann! Es hätte doch auch gereicht mir einfach eine Wolldecke

zu reichen. Und jetzt konnte ich mich erst recht nicht mehr

konzentrieren. Wie kam er nur immer auf diese beknackten Ideen?

Er reichte mir einen Block, als Unterlage und gab mir einen

Arbeitszettel und einen Stift.

"Ok.Ist das Deutsch?" wollte ich wissen, versuchte dabei nicht zu

stottern und vielleicht tat ich es auch ein wenig abzulenken.

"Ja, und diese drei Zettel auch. Und noch was in Geschichte und

Englisch, aber das ist nur im Buch was lesen und nächste Woche

sollen wir dazu Fragen beantworten können."

"O...ok, was ist mit Mathe?"

"Da haben wir nur die Zettel von Montag auf, weil Herr Schieling

immer noch nicht wieder da war.", teilte er mir wieder bestens

gelaunt mit. So wie ich Luka kannte, war es ihm mehr als recht, da

Mathe ja sein haupt Problemfach war.

Ich konnte nur darüber schmunzeln. Irgendwie war das schon

ein wenig lustig.
 

Irgendwann hatte ich es doch tatsächlich geschafft trotz meiner

innerlichen Unruhe alles Hausaufgaben zu bearbeiten. Dazu kam

noch das Luka seine Mathesachen dabei hatte und sich den Kram

von mir erklären ließ. Doch das brachte ohnehin nicht viel, da er

die schritte nach dem ersten Anwenden auch gleich wieder vergas.

Er lächelte nur darüber und kratze sich verlegen am Hinterkopf.

Ich war jedoch total fertig und am Ende meine Nerven.

Als wir fertig waren, saßen wir immer noch so da.

Luka hatte sich die Fernbedienung geschnappt, die zu meinem

Leidwesen gleich neben ihm auf dem Nachttischchen lag und

schaltete ihn an.

"Ich darf doch...bei dem Regen, ist das doch ganz gemütich."

Meinte er. Frechheit! Einfach nicht auf meine Antwort zu warten.

Dann legte er auch noch seine Arme ein wenig um meinen Bauch.

Nicht gut!

Hilfe! Verdammt! Mein Herz wummerte plötzlich wie ein

Presslufthammer auf mich ein. Weg! Ich musste hier weg!

Sonst würde ich gleich noch vergessen wie man atmete und so

versuchte ich mich zu befreien.

"Hm? Willst du aufstehen? Sag doch was..."

Und schon ließ er mich los. Ich war irgendwie verwundert. Ging

doch ganz leicht. Wieso war ich nur so blöd? Wieso sprach ich

meine Gedanken nicht einfach aus? Mio du Idiot!

"Ich...ich muss mal aufs Klo!", bastelte ich mir schnell eine

Antwort zusammen und schon war ich aufgestanden und in

Richtung Klo gerannt.

Wie ein Irrer schloss ich die Tür hinter mir, seufzte erleichtert

auf.

Luka war doch nicht Elias, der mich so einfach in den Arm nehmen

durfte, der sich einfach so an mich kuscheln durfte! Er war nicht

mein bester Freund. Luka, war einfach Luka, niemand sonst.

Niemand der das einfach so durfte. Aber wieso wünschte ich es

mir dann so sehr? Ich konnte mir einfach keinen Reim daraus

machen.

Noch nie war mir jemand so nah gewesen wie mein bester Freund.

Debei war Luka doch nicht mal ein Freund oder? Nein das

stimmte nicht. Er war es einfach so geworden...ihne das ich es

bemerkt hatte, aber das war noch etwas ganz anderes. Etwas, das

noch sehr viel tiefer ging als nur Freundschaft. Was war es, was mir

mein Herz so zum klopfen brachte?
 

Schließlich entschloss ich mich, mich wieder herraus zu wagen.

Ich schlich zurück in mein Zimmer. Dort saß Luka immer noch.

Ganz still saß er da und wartete brav auf mich, ohne sich zu

beschweren. Ohne zu hinterfragen was denn los war. Er sah mich

einfach nur an und lächelte. Er sah aus als freute er sich darüber,

das ich da war. Dabei war ich doch all die Zeit so doof zu ihm

gewesen. Egal wie doof ich mich auch verhielt, er entgegnete allem

immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

"Da bist du ja."

Ich nickte und setzte mich nur stumm neben ihm. Ich konnte nichts

sagen.

Ich hörte wie Luka ein leises Seufzen von sich gab. Dann spürte ich

seine Hand auf meinem Kopf. Ganz sanft und vorsichtig wuschelte

sie mir durch meine Haare, und es machte mir nichts aus, so sehr

ich mich auch dagegen sträuben wollte.

"Tut mir leid. Ich hätte dich nicht so überfallen sollen. Vielleicht

ist es auch besser wenn ich jetzt gehe."

Gerade, da wollte er sich erheben, da gewitterte es plötzlich und ich

klammerte mich erschrocken an ihm fest. Ich hatte Angst vor

Gewitter.

"Hmm!", da nochmal! Meine Augen kniffen sich wie automatisch zu.

Ich begann zu zittern. Es wurde immer lauter.

Noch ehe ich mich ihn loslassen konnte und mich unter meinem Bett

verkriechen konnte, wurde ich von zwei warmen Armen festgehalten.

"Hey,...Mio, keine Angst, ich bin doch da.", flüsterte Luka mir ins Ohr.

Und aus irgendeinem Grund, den ich nicht beim Namen nennen

konnte fühlte ich mich sehr gut aufgehoben.

Die Arme hoben mich vorsichtig nach oben um mich dann ins Bett zu

legen.

Lukas warmer Körper legte sich direkt neben mich und legte beide

Arme um mich.Er hielt mich fest und ich vergrub meinen Kopf direkt

in sein Shirt in das ich mich klammerte. Nebenbei spürte ich, wie

Luka mich sanft in streichelte.

Ohne zu wissen wieso es mich so beruhigte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2010-06-28T20:56:16+00:00 28.06.2010 22:56
hab das 6.&7. kapi grade in einem rutsch gelesen *____*
hach~
luka nimmt den kleinen mio immer total in schutz, das ist sooooo süß x33
mio ist wirklich zum knuddeln... ne kleine mimose aber auf ne goldige art (und weise ;)) x3
und luka ist immer zur stelle! ich bin ja mal gespannt wann mio auch merkt, dass er total in luka verliebt ist :D
und bennis elias scheint wohl mios bester freund zu sein... schreibst du zu den beiden auch ne eigene ff? wärte toll *______*
schreib bitte schnell weiter, die story ist einfach zu toll <33
Von: abgemeldet
2010-06-28T19:49:16+00:00 28.06.2010 21:49
OMG! alle haben so viel geschrieben!
mir fällt leuder nicht so viel ein, aßer das es echt super ist!
ich mag deine story voll gern!
freu mich schon auf das nächste kapi
*.*
Hi-chaan
Von:  Velina
2010-06-28T19:40:04+00:00 28.06.2010 21:40
whaa *____________*
nein ist das süß.
deine fehler werden weniger, sehr schön ^-^ .. wollt ich nur mal so angemerkt haben *hihi*
ooh goooooot *~*
mio ist ja echt mal so süß und niedlich und hilflos und überhaupt so *quieetsch*
die andern sind auch toll aber ich bin ja totaler mio fan x3
*mio fahne und tröte raushol* Mio! Mio! Mio! *anfeuer* *hihi*
x3
freu mich schon auf die fortsetzung.
und so schnell wie du schreibst dauert das ja anscheinend nicht all zu lang *___*

*dir kekse geb*
so. :D
grüße~
Puuh
Von:  Khaosprinzessin
2010-06-27T20:06:33+00:00 27.06.2010 22:06
*zuckerschock*
Hach ja....wird von Mal zu Mal schöner zu lesen. Und ich hab sowas von Mitleid mit Mio...ich hab auch panische Angst vor Gewitter! Am besten irgendwo vergraben und erst wieder rauskommen, wenn alles vorbei is!

Hihi. Als Luka zu Mio sagte, er sei süß, da hab ich nur gedacht; "Die perfekte Antowrt von Mio wär jetzt - Süß ist eine Geschmacksrichtung, keine Charaktereigenschaft!" Hähä^^

Und der Elias is drin vorgekommen*freu*war zwar nur ne kleine Rolle, aber irgendwie mag ich den....naja, Benni mag ich ja auch...und Luka und Mio und natürlich ganz besonders den LILA TEDDY!!! *mich auf den Teddy stürz*

War aber auch wieder niedlich, die Scene mit dem auf-den-Schoß-ziehen-und-wir-machen-jetzt-zusammen-Hausaufgaben^^und dann kam das böse böse Gewitter! Ein Hoch auf Thor und Odin, die immer zur rechten Zeit eingreifen!
Freu mich aufs nächste Kapitel*dich umknuddel*war mir grad nach...^^

See ya in hell, beast


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