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Everlasting Love

Fortsetzung zu 'Until I Found You'
von

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Erwachen

Zunächst mal vorneweg: Ich hab mich nun dazu entschieden, auf der einen Seite aus der Ich-Perspektive zu schreiben, wenn es um Hinata geht und auf der anderen Seite aus der personalen Erzähler-Perspektive zu schreiben, wenn es um andere Charaktere geht.

Davon gibt es ja immerhin auch genug. :)

Deshalb hab ich das letzte Kapitel auch nochmal umgeändert.

Ich hoffe, ich trete damit niemandem auf den Schlips und ihr könnt mit dieser endgültigen Entscheidung leben.
 

Hier jetzt das nächste Kapitel.
 

An alle Leser, viel Spaß!
 


 

» ♣ « » ♣ « » ♣ «
 


 

E r w a c h e n

Es musste Mittag sein. Mittag, als ich erwachte. Das zeigte mir die Sonne, die hoch oben am Himmel stand und deren Licht mich blendete. Nur schwer konnte ich meine Augen offen halten, zu sehr schmerzten sie Angesicht dieser plötzlichen Helligkeit. Ich wusste nicht, wo ich war und auch nicht, wer mich hierhin gebracht hatte, doch in diesem Moment war es mir auch herzlich egal. Für mich zählte nur, dass ich nicht bei Kiba war. Dass er fortgegangen war und ich keine Ahnung hatte, wohin.

Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit und ich sah mich ein wenig zaghaft im Raum um. Ich wusste, dass es das Krankenhaus sein musste, denn neben meinem Bett hing ein langer, grünlicher Vorhang, damit sich die anwesenden Patienten nicht vom jeweils anderen gestört fühlten, und Decke und Boden schimmerten in einem reinen Weiß.

Ich hatte keine Schmerzen. Das war nie so, wenn Kiba mich geschlagen hatte

Die einzige Veränderung war, dass ich, zum ersten Mal, ins Krankenhaus hatte kommen müssen. Das letzte Mal war anders gewesen. Endgültiger. Befreiender. Ein Neuanfang? Wer wusste das schon.
 

Ich saß allein in diesem Zimmer, starrte lange Zeit aus dem Fenster und wenn ich nicht genau wüsste, dass der Sommer angebrochen war ... Naruto war im Sommer gestorben und vor wenigen Tagen, wie viele waren seither vergangen?, stand ich am Jahrestag vor seinem Grab und ließ mich von innen heraus von meinen Erinnerungen zerfressen. Bis er mich von außen verletzte ...

... wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich noch immer steif und fest behaupten, es herrschte tiefster Winter.

Vielleicht lag es daran, dass ich nicht nach den Sonnenstrahlen da draußen, sondern nach der Kälte, die tief in mir drinnen vorherrschte, ging.

In mir war es kalt. Eisig.

Ich hatte keine Wünsche, Träume oder Hoffnungen mehr, die mich wärmten und mir halfen, jeden Tag aufs neue aufzustehen und zu überstehen. Glücklich zu sein.

Denn ich war allein, du warst weg und zerstörtest alles, wofür ich gelebt hatte.

Ich hatte für dich gelebt.

Und du warst gegangen.

In mir war es tot.

Und Kiba hat dir dabei geholfen.
 

... Ich war an allem Schuld.
 


 

...
 


 

...
 


 

...
 


 

Sie lag da in absoluter Reglosigkeit, wachte tagelang nicht auf. Die Sonne gewann mit jedem Tag, der verging, immer mehr an Intensität und schon bald spürte man die beinah unerträgliche Hitze des Sommers wie all die Jahre zuvor. Kaum ein Mensch wusste von ihrem Aufenthalt im Krankenhaus. Kaum einer kam sie besuchen. Und die wenigen Menschen, drei an der Zahl, die sich die Mühe machten, an ihrem Krankenbett zu stehen, sie zu beobachten, sich um sie zu sorgen und für sie da zu sein, ohne, dass sie davon etwas mitbekam, blieben nie lange Angesichts der Tatsache, dass ihr Schützling, so nannten sie sie bereits seit geraumer Zeit, in einer tiefen Bewusstlosigkeit harrte.

Mit einer einzigen Ausnahme.

Sakura, einst beste Freundin jenes Mannes, den sie über alles geliebt hatte, kam jeden Tag um sieben Uhr und verließ das Zimmer erst wieder, wenn die Sonne schon lange untergegangen war. Nur wenige trauten sich, sie darauf anzusprechen, und wenn es doch jemand tat, sie dazu bewegen wollte, den Tag sinnvoller zu verbringen, blieb sie stur und antwortete bloß: „Hinata braucht jemanden, der für sie da ist.“

Natürlich widersprach niemand. Tsunade und Shino wussten beide, dass dem so war. Schon seit langer Zeit hatten sie die Veränderungen bemerkt, die Kiba in ihr auslöste. Und auch, dass Kiba selbst den Glanz seiner Augen verlor und nur noch einen Ausdruck tiefer Verbittertheit auf seinem Gesicht zu erkennen war. Einige Male hatten sie versucht, mit Hinata darüber zu sprechen, sie dazu zu bewegen, ihren Ehemann zu verlassen; jeder sah, dass sie mehr zu leiden hatte, als sie ertragen konnte.

Doch es war, als sprächen sie mit einer Wand. Keine Antwort. Keine Regung. Schweigen.

Als hätte sie diese Welt schon lange verlassen und wäre in eine andere eingetaucht.

Fernab von allem, was sie hätte erreichen können.

Vielleicht hätte es jemand gekonnt.

Wenn er nicht lange vor ihr gestorben wäre ...
 

...
 

...
 

Als Sakura an diesem Mittag das Zimmer ihrer Freundin betrat, nachdem sie für geraume Zeit mit der Hokage über die nächsten Schritte gesprochen hatte, spürte sie sogleich die Veränderung der Atmosphäre. Es war nicht länger so, dass sie alleine war, still auf ihrem Stuhl saß und sich Gedanken darüber machte, warum es so weit hatte kommen können, während sie sich unweigerlich selbst die Schuld ein Stück weit zu schob. Immerhin hätte sie es verhindern müssen.

Hinata saß bereits aufrecht auf ihrem Bett, der Blick nach draußen gerichtet, eine Hand, verkrampft, auf die Decke gelegt. Der Anblick kam so abrupt, dass sie im ersten Moment daran gedacht hatte, dass sie sich das bloß einbildete, weil sie es sich so sehr wünschte. Ein, zwei Sekunden schloss sie die Augen und als sie sie wieder öffnete ...

„Hinata!“

Erleichtert und glücklich darüber, Hinata nach so langer Zeit wieder bei Bewusstsein vorzufinden, rannte sie auf sie zu und ehe Hinata in irgendeiner Form reagieren konnte, hatte die junge Frau sie schon in die Arme genommen.

„Hinata, ich bin so froh, dass du wieder aufgewacht bist! Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, wirklich. Wir haben uns riesige Sorgen um dich gemacht und ...“

Sakura stoppte. Sie war so glücklich über diese Wendung, dass ihr Tränen der Freude über die Wangen liefen. Selbst ihr Herz schlug um einiges schneller, als es das in normalen Situationen tat. Sie war so froh, dass Hinata wieder bei Bewusstsein war, dass sie das Krankenhaus wieder verlassen konnte, es ihr gut ging ...

Gut ...
 

Langsam wandte Hinata ihren Kopf und als ihr Blick den Sakuras direkt traf, stoppte dieser der Atem. Die Augen. Leer. Kalt. Seelenlos.

Ein Anblick, den sie kaum ertragen konnte. Der sie mitten ins Herz traf. Der ihr die Luft zum Atmen nahm. Es tat ihr so Leid.

Selbst jetzt ...

Selbst jetzt, wo sie Kiba verlassen konnte, für immer und allezeit. Sie würde nicht glücklich werden. Niemals mehr. Das wusste Sakura. Und doch war es unerträglich für sie, weil sie ihrer Freundin helfen wollte ...

Aber absolut machtlos war.

Jetzt waren die Tränen Ausdruck von Schmerz, Trauer, Hilflosigkeit. Sie schüttelte den Kopf.

Warum kann ihr niemand helfen? Warum kann niemand etwas für sie tun? Warum leidet sie so sehr? Es ist doch schon vier Jahre her ...

Es zerriss sie von innen. Dieser Anblick. Unerträglich für sie, weil es sie selbst an den Schmerz erinnerte, den sein Tod bei ihr auslöste und den sie Tag für Tag bekämpfen musste.

Ihr fiel es leichter als Hinata. Doch wenn sie beide zusammen waren ...

Die Wunde riss von neuem auf.
 

„Sakura ...“ Ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern, riss Sakura jedoch wieder aus ihrer Gedankenwelt hinaus und so sah sie die Verwunderung auf ihrem Gesicht, die sich jedoch augenblicklich in Scham und Schuldbewusstsein wandelte. „E-es ... tut mir Leid, dass ich ... euch ... Sorgen bereitet habe.“

Das Wort ‚Sorgen‘ sprach sie leiser aus als die restlichen Worte und einen winzigen Augenblick lang zogen sich ihre Augenbrauen zusammen und ihre Augen verengten sich. Sakura lächelte dabei. Ein trauriges, mitfühlendes Lächeln, denn sie wusste, dass Hinata es nicht glauben konnte. Dass sie davon überzeugt war, dass es keinen Menschen auf dieser Welt gäbe, dem sie, Hinata, etwas bedeutete. Sie hatte sich selbst isoliert und von der Außenwelt abgeschirmt und niemanden an sich herangelassen. Trotzdem gab es Menschen, die sie liebten und brauchten ... und die sich um sie sorgten. Hinata musste das erst wieder lernen.

Schon als Sakura Hinata verletzt auf dem Boden in Kibas Schlafzimmer gefunden hatte, hatte sie einen Entschluss gefasst, mit Tsunade darüber geredet und alle notwendigen Schritte in die Wege geleitet. Der Anblick war so schockierend und herzzerreißend gewesen, dass es ihr kalte Schauer über den Rücken gejagt hatte, ihr Herz schneller hatte schlagen lassen, und sie nur ungläubig auf sie hinab blicken konnte. Tränen waren in ihr hochgestiegen. Zu qualvoll war diese Situation gewesen. Sie hatte ihr so leid getan, dass es ihr vorkam, dass sie selbst dort unten an ihrer Stelle liegen würde, liegen müsste, weil sie es besser hätte ertragen können, Hinata bereits zu sehr zu leiden hatte ...

Und sie hatte um sie geweint. Viele unzählige Tränen. Und noch mehr Stunden.

Es kam ihr vor, als gehörte das in eine andere Welt, nicht nach Konoha und erstrecht nicht in Hinatas Leben. Doch sie wussten doch alle, dass das Leben nicht mehr dasselbe war, seit Naruto sie verlassen hatte. Für keinen von ihnen.

Die aufkeimenden Tränen, die sein Name in ihr auslösten, schluckte sie tapfer hinunter. Sie musste nun stark sein. Nicht nur für eine, sondern für zwei verletzte Seelen. Ab heute hatte sie eine weitere, wichtige Aufgabe.

Hinata das Leben zu retten.
 

Sakura atmete tief ein und aus. Sanft löste sie Hinatas verkrampfte Hand und deren Finger, legte dann ihre eigenen hinein und strich mit den anderen behutsam über ihren Handrücken. Eine beruhigende Geste, die sie selbst bei ihrer Mutter in ihrer Kindheit erlebt und zu schätzen gelernt hatte. Eine sanfte Berührung konnte so viel bewirken. Sie lächelte aufmunternd.

„Es war nicht deine Schuld, Hinata. Du weißt doch, wie ich bin, ich mache mir fortwährend um alle möglichen Leute Sorgen. Und Tsunade und Shino waren in erster Linie wütend über das, was passiert ist. Am liebsten würden sie Kiba in Stücke reißen.“ Sie lachte, als sie die letzten Worte aussprach, wollte Hinata mit diesen Worten ein kleines bisschen aufmuntern, doch sie bemerkte den dunkeln Schatten, der sich auf ihr Gesicht legte. Ihre Handbewegung stoppte und nun griff sie mit beiden Händen fest nach Hinatas. Ernst sah sie sie an.

„Hör zu, Hinata“, begann sie und versuchte Hinatas Augen, die immer wieder verschüchtert wegsahen, mit ihrem Blick festzuhalten, „nichts von dem, was passiert ist, ist deine Schuld, verstehst du? Du kannst nichts dafür, dass Kiba sich so verändert hat und schon mal gar nichts dafür, dass er plötzlich angefangen hat, gewalttätig zu werden - ... nein, Hinata, da gibt es nichts zu widersprechen, es ist seine Schuld, dass er mit der Situation nicht klar kommt - ... Sei ruhig und hör mir zu ... er hat gewusst, worauf er sich einlässt, wenn er dich heiratet, ich habe ausführlich mit ihm darüber gesprochen und ihn auf alle etwaigen Situationen vorbereitet - ... Ja, Hinata, das habe ich noch vor eurer Hochzeit getan und ich habe ihm auch gesagt, dass du die Liebe zu Naruto niemals komplett aufgeben können wirst und du einfach deine Zeit brauchst, um ein Stück weit loszulassen und zu verarbeiten. Er war keine große Hilfe dabei und es ist einzig und allein seine Schuld, dass es soweit kommen musste.“

Mehrmals hatte Hinata versucht, ihren Redeschwall zu unterbrechen, doch Sakura hatte ihr keine Gelegenheit dazu gegeben. Sie hätte ohnehin nur versucht, die Schuld auf sich zu nehmen, immerhin hängt sie seit Jahren an Naruto, sie hat Kiba geheiratet, obwohl sie wusste, dass es falsch war, sie ließ ihn leiden, weil er sie aufrichtig liebte und sie über ihre verlorene Liebe nicht hinwegkam. Es war ihre Schuld, dass Kiba sich so verändert hat. Einzig und allein ihre.

Und weil Sakura wusste, was Hinata dachte, würde sie alles daran setzen, ihr diese Gedanken wieder auszutreiben. Ihr musste auch ein wenig Glück vergönnt sein, oder nicht?
 

Sie sah die Tränen, noch bevor sie ihre Wangen hinunterlaufen konnten und aufmunternd nahm Sakura sie in die Arme, strich ihr liebevoll über den Rücken, flüsterte ihr immer und immer wieder ins Ohr, dass nichts davon ihre Schuld war, und auch, dass sie nicht allein war, es niemals sein würde.

Sie konnte nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war, als ihre Tränen langsam versiegten und sie sich sicher war, dass Hinata ein klein wenig davon verstanden hatte, was sie ihr versucht hatte, einzuprägen. Nur das Licht der untergehenden Sonne zeugte davon, wie viel Zeit vergangen war.

„Ich habe Angst“, flüsterte Hinata nach einiger Zeit und sah sie aus traurigen Augen an. „Ich weiß nicht, was ich nun tun soll. Was ist mit Kiba? Ich kann doch unmöglich ...“

„Das musst du auch nicht“, antwortete Sakura, noch ehe Hinata ihren Satz beenden konnte. Sie hatte die Schritte schon in die Wege geleitet, alles war für diese Situation vorbereitet nur ihre Einverständnis fehlte noch. Diese würde sie sich holen und dass sie sie bekommen würde, dessen war sie sich sicher. „Ich habe bereits mit Tsunade darüber gesprochen und Shino hat deine Sachen schon vor einigen Tagen zu mir in die Wohnung gebracht ... Also, wenn du damit einverstanden bist, wirst du die erste Zeit, oder so lange wie du eben möchtest, bei mir wohnen.“

Die Antwort war ein kleines, kaum zu erkennendes Lächeln und Sakura freute sich darüber mehr, als über alles, was Hinata hätte sagen können. Sie hatte schon lange nicht mehr gelächelt. Seit mehr als vier Jahren nicht.
 

Vielleicht wäre das ja der Beginn eines neuen Lebensabschnitts und sie könnte mit der Vergangenheit abschließen.

Mit Kiba und der Gewalt.

Und mit Naruto ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Asura_1991
2010-04-15T15:28:22+00:00 15.04.2010 17:28
Muss auch sagen das mir das Kapitel super gefallen hat!
Auch wenn es sich an einigen Stellen etwas, meiner Meinung nach, zu sehr auf die Gefühle konzentriert und die Story dabei etwas in den Hintergrund gerückt wird, aber das ist wohl die Entscheidung der Autorin^^

Hoffe es geht bald weiter :D
MfG
Von:  kleine1
2010-04-09T15:37:55+00:00 09.04.2010 17:37
ich bin echt gefesselt von der story und schon gespannt auf nächste kapitel ^^
deine schreibstil gefällt mir echt super.
Von:  Reverant89
2010-04-09T14:04:37+00:00 09.04.2010 16:04
Wieder ein volltreffer von dir ^^
dein neuer schreibstill mit den 2 perspektiven ist sehr gut und trennt hinata und die anderen charaktere super voneinander ab. hat sehr viel spaß gemacht dein kapitel zu lesen und freue mich schon auf die nächsten kapitel.

seeyaa^^
Von: abgemeldet
2010-04-09T10:51:20+00:00 09.04.2010 12:51
echt klasse kapi
freu mich schon sehr aufs nächste
Von:  fahnm
2010-04-08T20:30:11+00:00 08.04.2010 22:30
Klasse das Hina jetzt zu Sakura kommt.
Ich hätte gerne noch gesehen wie Shino, Sakura und Tsunade Kiba zur schnecke machen weil er Hina so fertig gemacht hat.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm


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