Zum Inhalt der Seite

wo-men

wie ein J-Rocker zur Frau wurde
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

3.- Gruppentherapie und andere schlimme Dinge

3.- Gruppentherapie und andere schlimme Dinge
 

Karyu beruft den Krisensitz ein
 

Zuhause angekommen verfrachtete ich meinen umgewandelten Bassisten fürs Erste auf die Couch. Liebevoll legte ich Zero eine Decke um die Schultern, dann ging ich in die Küche und kochte Tee für sie…ihn, was auch immer. Ich seufzte.

Es tat mir fast schon körperlich weh, sie so zu sehen. So unglücklich…Also ich hatte ja kein Problem damit, es war ja immer noch Zero, auch wenn es mehr als seltsam war…aber wenn er sich unwohl fühlte, war das schon shit…Naja, wahrscheinlich würde ich mich an seiner Stelle auch nicht anders geben. Welcher Mann, der seinen Körper und sein Leben so liebte, wie es war, wurde schon gern zu einer Frau?! Wahrscheinlich keiner, außer die armen Menschen, die sich im falschen Körper fühlten. Wenn es so einem passiert wäre, wäre das sicher gar nicht so schlimm gewesen und derjenige hätte sich darüber gefreut… Aber Zero? Er zog sich vor ein paar Jährchen und teilweise immer noch sehr weiblich an, ja, aber das war nur auf der Bühne. Privat war er sonst genauso männlich wie jeder andere. Nur…eben jetzt nicht mehr…
 

Ich ging zu ihr zurück und stellte den Tee ab. „Zero? Komm, trink den, der tut dir gut.“, hauchte ich ruhig und setzte mich zu ihm. Langsam wanderten die dunklen, großen Augen zu mir. „Wie…? Oh…danke Karyu…“, flüsterte er mir nur zu. Am liebsten hätte ich ihm Komplimente darüber gemacht, was er für eine wunderschöne, helle Stimme er bekommen hatte. Aber das war jetzt sicher unangebracht.

„Nichts zu danken. Ich will, dass es dir gut geht, soweit das möglich ist…“

Nun begann sie zu schmunzeln. Wunderschön. Zero war schon immer hübsch gewesen, doch da seine Züge jetzt noch sanfter und weiblicher waren, wirkte das Lächeln noch schöner, wie ich fand.

„Du tust doch schon alles Mögliche, damit es mir gut geht. Ich…ich weiß wirklich nicht, womit ich das verdient habe, Karyu…“, seufzend senkte sie wieder den Kopf, doch ich wank wie immer ab.

„Zero…du bist mir nun einmal wichtig, du kleiner Sturkopf und das weißt du auch. Egal, ob als Mann, oder als…“ - „Ich weiß.“, unterbrach er mich sanft und legte den Kopf an meine Schulter, was mich ihn verwundert ansehen ließ. Zero bemerkte dies und flüsterte deshalb: „Lass mich, nur einen Moment bitte, so bleiben….“, vorsichtig kuschelte sie sich an mich. Ich musste schlucken. „Zero, wenn du so weiter machst…dann….“

„Nich so tragisch…ist mir momentan egal… ich hab schon Schlimmeres gesehen als deinen stehenden Freund.“

Oh Kami-sama, ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. Doch Zero machte ja noch weiter! „Außerdem hab ich den gestern ja auch noch gespürt…wie gut, dass ich später bei der Verwandlung so viel Schmerzen hatte, dass das nicht mehr auffiel. Ich muss sagen, bei einem Vergleich hätte ich sicher gegen dich verloren. Und jetzt erst Recht, haha.“

„Ach Zero, erzähl nicht so einen Stuss. Außerdem….hast du dafür ja jetzt was anderes…“, grinsend schielte ich zu ihrer Brust, Zero folgte meinen Blick, rollte aber nur mit den Augen.

„Jaja. Mein Freund war mir aber lieber als die beiden Schwestern.“, murmelte er nur und schüttelte den Kopf, ich währenddessen lachte über seine Worte. „Ach was. Die sind auch schön…Ich könnt dir zeigen, wie schön-“

„Karyu, lass es bitte.“

„Okay, entschuldige.“

Da hatte ich es mir wohl fast wieder verscherzt. Peinliche Stille machte sich breit. Als sich dann glücklicherweise meine Haustür meldete, sprang ich schnell auf und eilte vor. Jetzt war mir doch mulmig…wenn die beiden auch…?!

Ich öffnete die Tür und sofort blickten mir die strahlenden Gesichter von Hizumi und Tsukasa entgegen. Oh ja, sie waren noch Männer, dem Himmel oder was auch immer sei Dank!
 

„Karyu, alter Kumpel!“, schloss mich unser Sänger heftig in die Arme, „Ich bin echt so schnell wie möglich von meinen Verwandten weg und hab jetzt sofort Tsu abgeholt. Was ist passiert? Du sagtest, mit Zero wäre was Unvorstellbares geschehen. Putzt er etwa deine Schränke?“

Tsukasa schlug sich an die Stirn, was ich -weil ich so ein gutes Benehmen hatte- nur in meinem Geiste tat. Hizumi sah unsere bösen Blicke und verstummte. Ich warf einen Blick zurück, doch Zero war nicht zu sehen. Langsam ging ich auf sie zu und hielt mir kurz die Finger an die Lippen. Sie verstanden und schwiegen, dann begann ich zu reden.

„Ihr…werdet jetzt etwas sehen, wie ihr es nie erwartet hättet. Ich…ich versteh es selbst noch nicht, genauso wenig wie Zero. Es ist…echt krass. Wir verarschen euch nicht…aber als ich aufgewacht bin, war sie nun mal so. Lacht sie nicht aus oder seid abweisend….sie ist schon genug mit dem Problem beschäftigt und wird immer deprimierter.“

Verwundert schaute Hizumi mich an. „Welche ‚sie‘ denn bitte? Ich dachte, hier sind nur Zero und dein Kater.“

„Naja, stimmt ja auch. Aber Zero ist jetzt eine Frau.“
 

Jetzt starrten mich beide an, als wäre ich von einem anderen Planeten und würde ihnen erzählen, dass ich sowas wie sie zum Frühstück aß. Hizumi starrte mir fast Löcher durch den Kopf, während Tsukasa sich fing und den Kopf schüttelte. „Karyu…ich bitte dich…warum sollten wir dir so etwas seltsames-“

„Jaja, ich weiß, es klingt dumm! Aber glaubt mir ruhig, ihr werdet schon sehen, dass ich Recht habe!“, damit lief ich auch schon Richtung Wohnzimmer, wodurch mir die beiden Herren nun doch mal folgten.

Ich ging zu Zero und setzte mich neben ihn, damit er nicht so schutzlos wie ein Affe im Zoo hinter der Glasscheibe war. Denn nun waren seine Kollegen gekommen, um ihn anzugaffen. Sie kamen seltsam herangeschlichen, Hizumi vorne weg, und als er Zero ansah, stockte er. Das hatte zur Folge, dass Tsukasa hinter ihm gleich auf ihn drauf lief. Innerlich verdrehte ich nur die Augen.

Eine Weile starrten sie Zero einfach nur geschockt an. Diesem wurde es nun wohl langsam zu viel, denn er sah sie wütend an. „Genug auf mein Gesicht gestarrt? Auf meine seidigen, gewachsenen Haare? Auf meine Dinger oder weiter runter um zu sehen, dass da nichts mehr ist?! Wenn ihr immer noch denkt, ihr träumt, kann ich mich auch gern ausziehen, damit hab ich dann auch keine Probleme mehr!“

Oha, die alte Kratzbürste, wie ich sie kannte, meldete sich zurück.

„W-was? N-nein!“, riefen die beiden gleichzeitig, weshalb ich seufzen musste. Das konnte ja was werden…

„Nehmt doch erst einmal Platz Jungs. Wir erzählen euch auch alles.“, gab ich meinen -wie ich fand wunderbaren- Rat von mir. Und siehe da, Vocalist und Drummer taten was ich wollte.

So konnte ich in Ruhe von den letzten 24 Stunden reden. Ich erzählte davon, wie ich Zero gestern abholte, wie wir zur Party kamen und was dann war. Das ich rauchen war, dann einen besoffenen Zero vorfand, ihn mit zu mir nahm und ins Bett brachte. Nur, dass wir miteinander geschlafen hatten, das ließ ich gekonnt aus. Mussten sie ja nicht wissen, da es momentan genug andere Probleme gab, die mit Zero zu tun hatten. Da mussten meine Gefühle nun mal im Moment hinten anstehen.

Ich überließ Zero das Reden, der ergänzte, wie er am Morgen aufgewacht war und sich erschrocken im Bad verschanzt hatte. Ich erzählte von seinem Schrei, wie ich ihn fand; bis zum Besuch vom Arzt und das dieser meine Mutter nun wohl für vollkommen verrückt hielt.
 

Als ich endete, herrschte eine Weile Schweigen. Zero blickte noch immer nach unten, Tsukasa machte ein sehr nachdenkliches Gesicht und Hizumi starrte noch immer unseren Bassisten an, konnte es scheinbar nicht glauben. Oder aber er besaß den Röntgenblick, wofür ich ihn dann im Übrigen hassen würde.

„Das…ist krass…“, meinte er schließlich und beendete sein offensichtliches Starren, wendete sich Zero zu. „Wie fühlt sich das an? Sicher lustig…“

„Sicher nicht! Es ist das Bescheuertste, was ich mir vorstellen kann Hizumi! Was denkst du dir, es macht Spaß?! Maaaan, wir haben eine Band, als Männer! Ich kann doch nicht einfach als Frau weitermachen!“, schrie Zero unseren Sänger an, der auch gleich zuckte und kleiner auf seinem Sitz wurde. „Entschuldige…“

„Ach Leute.“, schritt ich ein, da Zero wieder zu einer Antwort ansetzen wollte, „Ist gut jetzt. Wir unterhalten uns ordentlich. Tsukasa, was denkst du?“

„Ich denke, dass so ruhig wie du selbst bist Leader-san, du sicher einen Plan hast.“

„Richtig erraten.“, grinste ich nur zufrieden und sah sie nun alle ernst der Reihe nach an. „Also…ich denke, wenn das…angenommen, dass ist morgen nicht wieder normal, sondern bleibt…dann denk ich, brauchen wir etwas. Und ich denke, es gibt mehrere Möglichkeiten. Möglichkeit 1: Wir legen eine lange Pause ein, mit der Begründung, Zero würde gesundheitsbedingt eine Weile ausfallen und wir wollen ihn ja nicht ersetzen müssen, also Pause. Möglichkeit 2: Wir machen einfach weiter. Unsere Klamotten sind eh düster und Zero eh feminin gekleidet, da fallen so ein paar Weiblichkeiten mehr an ihm auch nicht auf. Wir können ihn abbinden oder auf Bildern retuschieren. In Interviews redet er eh nicht gern…wir können ja sagen, dass er eine Krankheit hatte und am Hals operiert werden musste, deshalb seine Stimme höher geworden ist. Und Background lassen wir ihn halt raus, mein Gott. Spielen kann Zero ja wohl noch. Möglichkeit 3: Wir geben das Ganze einfach zu. Dazu sei aber erwähnt; wir kennen die Reaktionen der Fans nicht, vielleicht verlassen sie uns und wir stürzen fatal ab. Oder aber sie lachen und erklären uns für verrückt…außerdem, die Presse…die wären wie die Haie hinter uns her. Zero hätte keine freie Minute mehr und vielleicht würden dann auch ein paar Wissenschaftler vor seiner Haustür stehen. Also sagt, was haltet ihr für das Beste?“
 

„Das Zweite!“, kam es von Hizumi wie aus der Pistole geschossen. Ich nickte nur und blickte zu Tsukasa. Langsam sah der Braunhaarige zu mir auf, sein Gesicht war überlegend und ernst. „Ich denke das Zweite klingt am logischsten. Das Letzte wäre zu gewagt meiner Meinung nach und noch stressiger als für uns ist es ja für Zero. Bei dem Ersten weiß ich nicht, wie die Fans reagieren würden. Ich denke, es liegt an Zero, was er will…“

Unser aller Augen wanderten also zu unserem Bassisten. Zero faltete nervös ihre Hände auf dem Schoß und betrachtete diese. „ Naja…das Letzte will ich überhaupt nicht…und das andere…ich denke, wenn ihr mir helft…“, unsicher sah ihr sanftes Gesicht zu uns auf, „Dann…dann können wir das Zweite machen…aber bitte nicht sofort…ich brauche ein wenig Zeit…also wenn das Morgen noch immer so ist. Ansonsten…es könnte klappen, immerhin bin ich nicht Sänger… Aber bitte, lasst mir Zeit, mich zurechtzufinden.“

So unsicher hatte ich Zero noch nie lächeln sehen.

„Genau.“, stimmte Hizumi zu, „Aber sag mal…du hast von Miyavis Showeinlage mit so einer alten Frau geredet…sag mal, warum hab ich die nicht gesehen? Ich war doch die ganze Zeit da…ah, außer wo Tsu rauchen war, da war ich auf dem Klo.“

„Da war ich auch grad rauchen…“, murmelte ich und erinnerte mich, wie ich Tsukasa hatte aus der Tür gehen sehen. Hizumi sah uns der Reihe nach an bis sein Blick wieder auf Zero fiel. „Also hast du nur die Alte gesehen…und…die erzählte was von verflucht, hast du gesagt…“

Mein Kopf wanderte zu Hizumi, als ich seiner Schlussfolgerung folgte, immerhin hatte ich auch schon den Gedanken gehabt, „Also sagst du, sie ist Schuld…“

„Ehm…ihr wollt sagen, Zero wurde verflucht?“, klinkte unser Drummer sich wieder ein und eine Diskussion entbrannte.
 

Diese ging dann auch gleich mal fast zwei Stunden. Wir rätselten und grübelten, wie so etwas möglich war, doch irgendwann blies ich die Aktion ab. Zero neben mir war immer deprimierter geworden und schließlich ganz verstummt. Das würde ich ihm nicht länger antun…

Die anderen beiden verstanden und verabschiedeten sich auch fürs Erste wieder. Wir brachten sie zur Tür und versprachen, uns per Telefon zu melden. Wir hatten ausgemacht, dass jetzt erst einmal ein paar Wochen Pause war, würde das ganze Morgen nicht weg sein. Immerhin musste Zero sich daran gewöhnen…die Fans würden ihm doch ansehen, wenn er sich unwohl fühlte. Die beiden stimmten zu- dass ein paar Interwies, etc. verschoben werden mussten, wollten wir auch noch klären. Wir würden mit der Ausrede kommen, Zero war krank und musste sich schonen.
 

Als ich wieder ins Zimmer lief, saß Zero noch in seiner Decke gekuschelt da. Ich blieb stehen und betrachtete ihn, da sah er schon auf. Ein immer noch etwas unsicheres Lächeln lag auf seinen Lippen, als er mich bemerkte. „Karyu…? Ehm…kann ich mal mit dir reden?“

Ach, wie süß ihr Stimmchen doch war…das einzigst seltsame an der hübschen Göttin war, dass sie eigentlich ein Mann war, oder sein sollte, wie auch immer.

„Natürlich.“, neugierig setzte ich mich zu Zero, blickte sie erwartungsvoll an. Sie lächelte noch immer, wurde nun -Ach du liebe Güte, sah ich das richtig? Zero wurde rot?! Ja, wurde sie, wow… Jetzt wollte ich es erst Recht wissen.
 

~*~
 

Zero hat so seine Zipperlein
 

Unsicher sah ich meinen Kollegen und besten Freund an, spielte mir dabei an einer Haarsträhne herum. „Du Karyu…macht es dir etwas aus, wenn….“, ich seufzte, „Darf ich noch bei dir bleiben? Eine Weile vielleicht sogar?“, sprach ich nun offen meinen Wunsch aus. Wie erwartet bekam der Blonde große Augen. Hilfe, eine Giraffe mit Stielaugen. „Darf ich nun oder nicht?“

„Na klar! Du darfst so lang du willst bleiben. Du weißt, dass du immer willkommen bist, Zero.“

Aha, da sprach er wieder, der gute alte, hilfsbereite Karyu. Wär ich fies, würde ich seine Schwäche für mich ausnutzen. Aber nein…im Moment tat es mir wirklich gut, wie er sich um mich kümmerte. Ich fühlte mich geborgen und nicht so einsam…

„Kannst du mir allerdings verraten, woher der plötzliche Wandel kommt? Für gewöhnlich verziehst du dich schnell wieder nach Hause.“

„Ja, in normalen Situationen. Aber im Moment…Karyu, ich will nicht allein sein…sonst denk ich zu viel darüber nach und dann bekomm ich noch…“

„Deine depressiven Anfälle, ja das kann ich mir vorstellen. Doch die bleiben diesmal aus, du bleibst schön hier. Und ich werde mich um dich kümmern, ja? Dir wird es bald besser gehen, weil ich bei dir bin, glaub mir nur~“, Karyu lachte warm und legte einen Arm hinter mich auf die Lehne. Ich schielte zu dem Arm. War das wieder nur eine seiner dummen Anmachen à la Romeo? Oder meinte er es ernst? Oh Karyu, ich wurde aus dir nie schlau.
 

Ich blickte ihn an, dann rutschte ich etwas näher, lehnte mich schließlich an seine Schulter. Ich konnte Karyus Blick auf mir spüren, doch ich sah ihn nicht mehr an, ich hatte die Augen geschlossen und genoss es einfach mal, Geborgenheit zu spüren. Die letzten Stunden hätte ich permanent nur durchheulen können…Oh Zero Shimizu, was bist du nur für ein Weichei geworden…

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich kraulte. Karyus Hand. Kurz blinzelte ich, dann schlossen sich meine Augen wieder und ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Wollte er mich trösten? Oder war mehr dahinter? Karyu…ich kannte ihn so lange, und trotzdem…wann hatte er angefangen, mich allzu offensichtlich anzugraben? Ich wusste es nicht mehr… Aber Karyu war mir schon sehr lange wichtig, mein bester Freund. Ich konnte mich auf ihn verlassen…nur in letzter Zeit…in letzter Zeit konnte ich ihn schlecht einschätzen.

Ich wusste nicht, ob er mich nur verarschte oder er es ernst meinte und was ich dabei überhaupt empfand….ich wusste es einfach nicht…

Karyu strich mir mittlerweile von der Schulter bis über den Arm. Er bekam es sicher schon nicht mehr mit, weil er träumte. Und siehe da, als ich aufblickte, starrte er vor sich daher. Dann aber bemerkte er meinen Blick und sah mich einfach nur an. Ich spürte mein Herz schneller schlagen. Warum sah er mich so an…? Seine Augen waren so schön, aber warum war sein Blick so sanft…? Ich spürte ihn näher kommen mit seinem Gesicht, konnte Karyus Atem spüren. Unsere Lippen trennten sich nur wenige Zentimeter voneinander. Ich schloss die Augen und hätte ihn fast gewähren lassen…dann aber dachte ich wieder daran, dass ich eine Frau war. Erschrocken keuchte ich auf und schob ihn in letzter Sekunde weg.

„T-tut mir leid…a-aber ich kann das nicht Yoshi…nicht in dem Körper…“, es war nur ein Flüstern und als ich endete, senkte ich beschämt den Kopf. Wäre ich noch ein Mann, hätte ich es vielleicht zugelassen…aber ich war zu aufgewühlt…stand Karyu etwa auf meinen weiblichen Körper…? Nein, ich wollte gar nicht darüber nachdenken. Unsicher ging mein Blick zu ihm zurück. Sein Blick war gesenkt und ihm hingen die Haare im Gesicht, sodass ich seinen Ausdruck nicht erkennen konnte.

„Schon okay…ich weiß…“, hauchte er bitter und stand auf.

„Karyu!“, erschrocken sah ich ihm nach, ließ ihn dann aber doch. Er tat mir so leid…ich würde ihm gern helfen, aber naja…ich hatte gerade andere Probleme, die mir wichtiger erschienen…und ablenken gelang mir nicht, wie man ja gerade wunderbar demonstriert gesehen hatte.

Aber…aber ich wollte auch nicht, dass er so den Kopf hängen ließ. Nur wegen mir in diesem Tussikörper… Na okay, Tussi sah ich nicht aus…momentan eher wie mein weiblicher Zwilling…und trotzdem, ich wollte das sich alles wieder zurück änderte. Natürlich stand ich auf Männer, doch deshalb wollte ich noch lange keine Frau sein! Ich fühlte mich früher nicht verkehrt…im Gegensatz zu jetzt! Wenn ich an mir hinabsah, ekelte ich mich vor mir selbst. Ich wollte mein altes Leben zurück… nicht das hier.

Ich konnte nur hoffen, dass das irgendein dummer Scherz war… das mir auf der Party einer eine Wunderpille untergejubelt hatte, die einen Tag anhielt. Und wo der Spuk dann hoffentlich auch wieder vorbei war.

Soweit zu mir selbst. Meine Gedanken gingen wieder zu Karyu zurück. Ich war selbstsüchtig, oder? Langsam streifte ich die Decke ab und tapste leise zur Küche, schaute unauffällig hinein. Karyu stand am Fenster und rauchte. Sein Blick ging nach draußen und er wirkte ernst. Zu gern hätte ich gewusst, woran er dachte. Zögerlich ging ich auf ihn zu und legte die Arme von hinten um ihn, lehnte mich an. Warum ich das tat, wusste ich selbst nicht.

„Michio…“

„Lass mich bitte einen Moment so bleiben, Yoshitaka…nur ganz kurz..“

„Okay.“, Karyu blieb so stehen wie er war und ich lehnte mich an ihn. Meine Brust drückte an seinen Rücken, doch das war mir gerade egal. Ich wollte nur einen Moment seine Nähe genießen. Eine Weile standen wir so da, dann löste ich mich, als er die Zigarette ausdrückte. „Danke.“, hauchte ich schmunzelnd, wodurch sich auch Karyus Mundwinkel wieder hochzogen. „Kein Ding. Was magst du jetzt machen?“

„Weiß nicht… Was hättest du denn gemacht, wenn ich nicht da gewesen wäre?“, stellte ich die Gegenfrage, was Karyu zum Lachen brachte. „Du schlaues Kind…hm…aber gut…wahrscheinlich hätte ich aufgeräumt und sauber gemacht…beziehungsweise wollte ich auch mal wieder backen…“

„Echt? Und wenn wir das zusammen machen?“, schlug ich lächelnd vor- ich sollte mich doch mal ablenken, dacht ich.

„Wenn du Lust da drauf hast…“, Karyu zuckte die Schultern, begann dann aber zu grinsen, „Dann säubern die Zimtzicke und die Giraffe jetzt mal deren Wohnung~“

Ich blähte meine Wangen auf, „Karyu!“, dann rannte ich ihm lachend nach, als er meiner Hand auswich und abhaute.
 

~*~
 

Und so räumten wir zusammen Karyus Bude auf- am Ende war sogar noch so viel Zeit geblieben, einen kleinen Kuchen zu backen. Ich hatte es geschafft, mich von Karyu ablenken zu lassen. Wann immer ich in meinen Gedanken versank, halste er mir eine neue Aufgabe auf. Elender Sadist. Und das, obwohl das sonst meine Aufgabe war, ihn zu ärgern und zu sticheln!

Der Tag war also noch ganz gut geworden, darüber war ich froh. Auch wenn ich manchmal…Gleichgewichtsprobleme hatte. Karyu hatte gesagt, wir binden sie dir bei Auftritten und Shootings ab oder so. Toll, trotzdem kamen sie mir zu groß vor. Denn als ich mich das eine Mal vorbeugte um irgendetwas von Karyus spärlicher Unordnung aufzuheben, zog mich das ungewohnte Gewicht nach vorn und ich landete auf der Nase. Zu allem Übel hatte die Giraffe das gesehen und lachte sich jetzt krank. Wie ich ihn manchmal doch hasste! Eine weitere wilde Jagd durch Karyus Häuschen entbrannte.

Nun aber saßen wir zusammen am Tisch und aßen quasi zum Abendbrot Kuchen. Ich musste zugeben, dass er uns sehr gelungen war. Wir räumten zusammen auf und als ich auf die Uhr blickte, beschloss ich, mich duschen zu gehen. Es war noch nicht spät, aber ich war total fertig von dem verrückten Tag. Ich wollte nur noch schlafen und hoffen, dass das Ganze wegging.

In der Dusche hatte ich Hemmungen vor mir selbst. Ich konnte mich kaum selbst einseifen, weil es sich so komisch anfühlte. Als würde ich jemand anderen berühren, aber nicht mich. Ich redete mir ein, dass es nur ein paar wenige Unterschiede waren. Ich hatte unten nichts mehr, dafür aber jetzt oben…ansonsten sah ich ja fast gleich aus, oder? Ok, das half nicht wirklich… Aber immerhin… So Kleinigkeiten wie Leberflecken waren noch dort, wo sie früher gewesen waren.

Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und schlüpfte in eine von Karyus geliehen Shorts. Aber obenrum…? Ich tappte raus.

„Karyu? Hast du mal noch ein Shirt oder so? Ich will die nicht die ganze Zeit sehen müssen.“

Mein Gitarristenchef kam mir entgegen, dann stockte er, ehe er mir genau auf meine Brust starrte. „Ich aber…“; murmelte er und begann meiner Meinung nach fast zu sabbern. Ich ging zu ihm und holte aus, er aber duckte sich wie immer gekonnt. „Okay, okay, ich hol dir was~“, sofort lief er los und kam auch gleich mit einem weißen Shirt wieder. Ich griff danach und zog es fix an, dropte dann aber. Es war viel zu groß…wie ein Nachthemd. Karyu grinste nur.

„Du bist so süß…darf ich dich in mein Puppenregal setzen?“

Ich wurde knallrot. Was musste er auch immer für Sprüche ablassen! „Ach nerv nicht!“, rief ich aufgebracht und lief ins Schlafzimmer, schlug die Tür schön hinter mir zu und kroch ins Bett. Was für ein Tag…ich wollte nur noch schlafen.
 

Nicht viel später ging die Tür wieder auf. Ich hörte, wie er zum Schrank ging und sich noch anzog, doch ich blickte Karyu nicht an, stellte mich schlafend. Kurz war es still, als würde er lauschen. Dann lief er bemüht ruhig zum Bett…scheinbar glaubte er meiner Lüge. Hach, ich sollte Schauspieler werden. Ich spürte, wie die Bettseite neben mir etwas einsank und er sich hinlegte. Doch das as alles gewesen war; damit hatte ich mich gewaltig geirrt.

Einen Moment blieb Karyu auf gutem Abstand. Jetzt aber rutschte er näher zu mir und legte mir einen Arm um, kuschelte sich von hinten an mich. Dann war Ruhe. Ich hielt innerlich die Luft an, während ich nach außen weiter den Schlafenden mimte. Aber Karyu tat nichts weiter. Erleichtert über die Tatsache lehnte ich mich sogar etwas an. Gut, sein Gekuschel ging mir auf die Nerven, aber andererseits…war seine Nähe so beruhigend und er so schön warm…ich spürte gar nicht mehr, wie ich langsam einschlief.
 

~*~
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fiel die Sonne bereits wieder durch die Vorhänge. Ich musste ein wenig lächeln, gleichzeitig aber seufzte ich. Ich war noch immer eine Frau, so wie ich mich anfühlte. Als ich den Kopf leicht gen Brust neigte, wurde mir das auch sofort bestätigt. Ich seufzte erneut und wollte mich herum rollen, doch irgendetwas oder jemand hielt mich fest. Als ich verwirrt -und daran war ganz allein die Morgenmüdigkeit schuld- hinter mich blickte, sah ich schon das Gesicht der Giraffe. Oha, ich war also noch immer bei ihm. Wo waren seine Hände? Ah gut, sie lagen nur locker um mich geschlungen. Ich drehte mich leicht in seinen Armen, sodass ich ihn ansehen konnte.

Karyu schlief ruhig weiter. Seine Lippen waren minimal geöffnet und er atmete gleichmäßig vor sich hin. Er sah…so friedlich aus. Und auch hübsch… Ich streckte meinen Arm aus, um ihm durch die Haare zu kraulen. Eine Weile lang tat ich dies, träumte dabei vor mich her. Doch dann musste ich aufs Klo. Seufzend schälte ich mich aus den Tentakeln meines Kollegen und tappte ins Bad. Dort angekommen wollt ich gerade meinem Bedürfnis nachgehen, als ich erneut schwer geschockt wurde. Und wie schon gestern entfuhr mir ein kurzer, aber dennoch lauter Schrei.
 

~*~
 

Karyu gibt Biologieunterricht und ist ein liebevoller Krankenpfleger
 

Mit einem Mal saß ich im Bett, als ich den Schrei hörte. Es war eine Frau gewesen und als ich neben mich blickte und keinen Zero sah, überschlugen sich meine Gedanken. Wenn er noch eine Frau war…was hatte ihn dann jetzt wieder dazu veranlasst?! Oh Kami-sama…vielleicht war er ja gealtert und wenn ich das Bad betrat, war er ne Oma! Oder aber er war geschrumpft und voll winzig…oder er war verjüngt und da stand ein Kind im Bad, oder aber…

Meine Fantasien wurden immer schlimmer und ehe sie mich ins Koma jagten, sprang ich lieber auf und rannte schnell zum Bad. Barfuß war das zwar nicht einfach und ich rutschte im Gang öfters aus, aber ich kam heil an. Und diesmal hatte ich sogar so viel Glück; dass Zero die Badtür aufgelassen hatte. „Holde Maid, ihr habt gerufen!“, ich rannte sofort zu ihm, „Was ist passiert Zero?!“, fügte ich ein wenig ernster hinzu. Er sah mich nur panisch an.

„Karyu…ich…ich verblute..!“, rief er entsetzt und starrte auf einen winzigen Blutstropfen auf den Fließen. Ich folgte seinen Blick und sah erschrocken wieder auf. „Hast du dich geschnitten? Wo? Ich hol dir ein Pflaster…“

„Nein, eben nicht…und das Pflaster wird dir auch nichts nützen…ich blute nämlich da unten!“

Mein Blick wanderte wieder tiefer zu den herabgelassenen Boxern. „Karyu…das soll aufhören…“, nervös tippelte sie von einem Bein aufs andere. Ich sah in ihr Gesicht, dann machte es Klick. „Ehm… das wird nicht so schnell aufhören, denk ich…Wenn du da grundlos blutest, dann…dann erleben wir hier wohl das erste Mal deine Menstruation.“, ich richtete mich wieder auf und holte einen Lappen, um den Boden zu säubern. Zero starrte mich noch immer an.
 

„Das…ist doch nicht dein Ernst.“

„Was?“, ich sah auf.

„Na das! Das…“

„Was soll es sonst sein? Aber immerhin, jetzt wissen wir, dass du eine voll funktionsfähige Frau bist.“

„WAS?!“

„Ja…du scheinst auch innerlich eine zu sein, wenn du deine Periode bekommst…“

„Aber…aber das geht nicht! Soll ich jetzt etwa die ganze Zeit bluten?!“

„Nicht die ganze Zeit, Süße.“

„Und wie lange dann?!“

Ich musste grinsen. „Man merkt, dass du noch nie eine Freundin hattest…oder aber, du hast nie in Bio aufgepasst, mein Lieber.“

„Pah, mir doch egal…setzt ich mich halt auf deinen Boden und…sterbe.“

„Du stirbst nicht daran.“

„Ach nein? Ich blute!“

„Das ist nichts Gefährliches. Das hat jede normale Frau.“

„Ich bin keine normale Frau!“

„Doch, jetzt scheinbar schon.“

Zero seufzte schwer. Nun gab er wohl wirklich langsam die Diskussion auf. Unsicher sah er zu mir. „Und was…passiert jetzt?“ Ich neigte den Kopf. „Naja…das Ganze geht…wenn ich mich recht erinnere, fast eine Woche. Dann hast du 28 Tage Ruhe und dann geht’s wieder los. Ganz ehrlich? Ich find das jetzt mal voll interessant…“, neugierig sah zu ihr, doch sie zog ihr sowieso zu langes Shirt noch länger. „Fast eine Woche…? Kann man nichts dagegen machen…?“

„Zero, ich kann nichts gegen die normale Biologie einer Frau tun. Alles was ich tun kann und was ich tun werde, ist, dir was zu kaufen an Einlagen oder so…“

„Ach manno…“, betrübt setzte sie sich aufs Klo. Ich schmunzelte nur und ließ sie erst einmal kurz allein; lief ins Schlafzimmer und holte ihr neue Unterwäsche. Ich seufzte. Meine Boxer könnte sie als Zweimannzelt nutzen, so geschrumpft wie sie war. Wir mussten ihr richtige Sachen holen…würde ich Zero in Damenunterwäsche bekommen? Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. Dann aber wurde ich wieder ernster und lief zu ihr zurück. „Hier, zieh derweil an und stopf sie dir mit Klopapier voll…wir gehen dann gleich mal in den Supermarkt und kaufen dir richtiges Zeugs….Zero, alles okay?“, ihr Blick war gen Boden gerichtet und sie umklammerte ihren Bauch. „Ich…mein Bauch…tut so weh…Karyu…“

„Dein Bauch, oder dein Unterleib?“, besorgt hockte ich mich vor ihr hin. „Weiß nicht…irgendwo dazwischen…“

„Hm…“, ich nickte, „Das hängt sicher damit zusammen…zieh dich erst einmal an, ja?“ Zero nickte, und so ließ ich sie noch einmal allein und lief ins Schlafzimmer. Dort zog ich mich selbst um und bezog dann auch das Bett neu, da es ebenfalls von Zeros kleinen Problemchen betroffen war. Summend ging ich in die Küche und machte ihr Frühstück und Tee. Irgendwann kam Zero dann auch seltsam gebeugt zurück und setzte sich. Sofort schob ich ihr Essen und den Tee hin. „Bitte, für dich.“ - „Danke…“, sofort begann sie zu essen, seufzte dabei immer wieder, dann blickte sie auf. „Wie sieht der Plan aus? Nachher…das Zeug kaufen?“

Ich blickte sie an, dann schüttelte mein Kopf sich fast schon von allein. “Nein…ich geh allein und hol das, kein Problem… du legst dich in der Zeit hin und ruhst dich aus…ich mach dir dann eine Wärmflasche.“

„Wirklich?“, unsicher blickte Zero mich an, doch ich lächelte liebevoll, um ihr die Angst zu nehmen. „Natürlich wirklich. Ruh du dich nur aus, ich schaff das allein. Ich will nicht, dass du mitkommst wenn es dir so schlecht geht.“

Eine Weile lang betrachtete Zero mich, dann senkte sie verlegen den Blick. „Danke Yoshi…“

„Schon okay, Michia.“

„Hey!“

„Entschuldige, das konnte ich mir nicht verkneifen…“, lachte ich und trank schnell aus. Als ich fertig war, ging ich die Wärmeflasche suchen und kochte schon mal Wasser dafür auf. Das Zero mich dabei genauestens beobachtete, entging mir nicht. Was in ihrem hübschen Köpfchen wohl vor sich ging…?

In Gedanken musste ich mir wiedermal einmal mehr auf die Finger hauen. Wie gerne würde ich sie berühren, sie küssen…und sie noch einmal so in den Wahnsinn treiben wie vorgestern. Aber noch viel mehr würde ich gern der Mensch sein, den sie liebte. Aber ich kannte Zeros Meinung zu Bandinternen Geschichten. Er hielt sonst genauso wenig davon wie ich…aber was konnte ich denn dafür, dass ich mich in diese liebevolle Zicke verliebt hatte? Zero…wenn du wüsstest…
 

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie sie aufstand. Sofort fasste ich sie sanft an den Armen und schon sie ins Schlafzimmer, auf mein Bett. Behutsam legte ich ihr die Wärmeflasche auf den Bauch und deckte sie zu. „Danke Karyu…“, es war nur ein ganz leises, schwaches Flüstern, aber sie lächelte. Ich konnte nicht anders als mich vorzubeugen und Zero auf die Stirn zu küssen. „Wenn was ist…mein Handy ist an. Ich bin nur eben im Supermarkt, bis gleich.“ Sie nickte und sah mir nach. Das erste Mal, dass Zero in nüchternen Zustand sowas wie Küsschen zuließ…? Ihr musste es wirklich schlecht gehen.

Ich schnappte mir meine Schlüssel, Geld und Handy, dann machte ich mich auch schon auf den Weg. Zum Supermarkt war es nicht weit, also konnte ich laufen.
 

~*~
 

Als ich vor dem Regal mit dem ganzen Pflegezeug für Frauen stand, war ich total überfordert, um es noch glücklich auszudrücken.

Sollte ich ihr jetzt diese Einlagen da oder… Ach und verschiedene Stärken und Größen gab es auch noch?! Ach du liebe Hilfe…ich hätte mal mit meiner Ex-Freundin damals öfters Einkaufen gehen sollen.

Einer der Verkäuferinnen musste meine Dummheit scheinbar schließlich aufgefallen sein, denn sie sprach mich an. „Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?“

Ich drehte mich zu ihr um, in den Händen die ganzen Verpackungen. „Ehm, also wissen Sie…meine Freundin hat gerade Unterleibsprobleme und so und ich soll ihr was kaufen, aber ich hab keine Ahnung was…“, hilflos deutete ich mit dem Kinn ein Nicken Richtung meiner Arme an. Das junge Mädchen blinzelte, dann nahm sie mir lächelnd etwas ab. „Kein Problem…also das hier sind zum Beispiel unsere am häufigsten verkauften Produkte, weil die Kundinnen am zufriedensten damit sind. Und hier…“

Sie erklärte mir in allen Einzelheiten die kleinen Helfer einer Frau. Wow, Zero stellte wirklich mein Leben auf den Kopf. Ich hatte seit Ewigkeiten keine Freundin mehr gehabt und jetzt konnte ich noch dazu lernen…

Schließlich entschied ich mich für die beliebteste Firma, wie die junge Dame gemeint hatte und nahm mehreres, von jedem etwas. Ich bedankte mich und lief weiter. Als ich beim Essen vorbei kam, blieb ich stehen. Oha, ich sollte meinen Kühlschrank auffüllen…immerhin kochte ich nun für zwei…also vorerst. Keine falschen Hoffnungen machen, Karyu!

Ich suchte uns einiges aus und lief Richtung Kasse. Hoffentlich ging es Zero morgen besser, ich wollte doch mit ihr Einkaufen…

In Ruhe zahlte ich alles und machte mich wieder auf den Weg nach Hause. Obwohl…vorher ging ich noch zur Apotheke, vielleicht hatten die was für Zero.
 

Kurz darauf war alles erledigt und ich stand vor meinem Haus. Schnell eilte ich die wenigen Stufen rauf und schloss die Haustür auf. Ha, so ein eigenes Haus war schon was tolles…Okay, bisher fand ich es oft unsinnig, weil ich eh meistens mit der Band unterwegs war…aber jetzt im Moment gefiel es mir noch mehr als sonst.

Mein Weg führte mich zuerst in die Kühe um alles abzuladen, dann suchte ich Zeros Zeug raus und ging ins Schlafzimmer.

„Zero? Ich bin wieder da.“, lächelnd setzte ich mich auf die Bettkante. „Also ich wusste nicht, was du willst…also die hier seien gut, aber die auch…hab dir halt mehrere mitgebracht. Ach und aus der Apotheke hab ich dir Tabletten mitgebracht…gegen Monatsschmerzen, sollen sehr gut sein, hat man mir gesagt. Nebenwirkungen sind Müdigkeit, aber naja, das ist ja das Wenigste.“

Zero betrachtete mich und nickte schließlich, ein Lächeln zierte ihre Lippen. „Du….das ist so lieb von dir…ahh, zeig mal her…“, keuchend richtete sie sich auf und griff nach den Verpackungen, las sich alles durch. Ihre Augen wurden dabei immer größer. „Das…kommt also…und das da…steck ich mir…!“, erschrocken keuchte sie auf und ich befürchtete schon, sie würde mir jeden Moment ab himmeln. Deshalb nahm ich sie auch schnell in die Arme, „Keine Sorge, du kannst auch für’s Erste das nehmen…die Verkäuferin meinte, die Einlagen wären bequem oder so…“ Ich hatte keine Ahnung von dem Zeug, ich war keine Frau. Aber Zero sollte auch keine Angst haben, deshalb versuchte ich sie aufzumuntern.

„Ehm…okay…“, nuschelte sie leise und verschwand eine Weile im Bad. Dann kam sie grummelnd wieder, was mich eine Augenbraue heben ließ. „Die halten voll scheiße in deinen Boxern.“, murrte sie und legte sich zurück ins Bett; ich schmunzelte nur. Dann fiel mir meine Idee wieder ein.

„Du Zero…wenn es dir morgen besser geht, gehen wir dann mal Kleidung für dich kaufen? Weil…meine sind wirklich etwas groß…und deine ja mittlerweile ja auch…Und Unterwäsche wär für dich auch nicht schlecht…“

„Ich muss aber keine Tanga tragen.“, stellte sie sofort klar. Ich begann bei der Vorstellung nur zu grinsen, weshalb sie mich trat- natürlich viel zu sanft, als das es mir weh getan hätte. „Weiß nicht… würde sicher sehr sexy aussehen…“

„Schön für dich. Ich tu mir sowas nicht an und du bekommst sowas auch sicher nicht zu glotzen an mir…such dir eine Freundin wenn du sowas willst!“

„Ich will doch sowas gar nicht…“

„Ach nein?“

„Nein, nicht an anderen Frauen…ich will sowas nur an dir sehen…“

Zero stockte und starrte mich an, wurde schließlich rot und sah unsicher weg. Ich lächelte nur, streckte mich zu ihr und streichelte durch ihre Haare. „Nimm eine Tablette, ansonsten Schlaf.“, hauchte ich sanft und ließ sie für eine Weile allein. Als ich später wieder hinein sah, schlief sie wirklich. Ich schmunzelte und ging ihr nochmal Wasser für Wärmeflasche und Tee machen, dann weckte ich sie zum Abendessen. Duschen ließ ich sie auch allein und ging nach ihr. Als ich ins Schlafzimmer kam, umarmte Zero gerade die Wärmflasche. „Immer noch so schlimm?“, fragte ich besorgt und legte mich zu ihr. Als Antwort bekam ich nur ein süßes Brummen. „Die ist schon wieder kalt…“ - „Soll ich dir nochmal heißes Wasser machen?“, bot ich sofort an, doch Zero schüttelte ihr Köpfchen. „Nein, so eine Wasserverschwendung…“ Verwirrt blinzelte ich, doch dann kam mir eine Idee. Ich rutschte näher zu ihr und zog sie an mich. „Karyu was-“

„Schhht. Ich wärme dich.“, lächelte ich. Sanft schob ich meine Hände unter ihr Oberteil und legte sie an ihren Bauch. Sie waren vom duschen eben noch schön heiß und ich hoffte, dass ich sie so etwas wärmen konnte. Zero entspannte sich nur langsam; seufzte jedoch schließlich zufrieden auf. „Hmmm….Karyu…danke schön, du bist so lieb zu mir…“, es war nur ein ganz leises Flüstern, aber es freute mich. Erst Recht, als Zero sich auch noch passend dazu an mich kuschelte. Oh yes, ich war im 7. Himmel. Zufrieden küsste ich ihre Stirn. „Schlaf schön, Zero-Maus.“

„Du auch, alter Giraffenhals.“
 


 

~~**~~
 

Ich hoffe das Kapitel ist zufriedenstellend >D Ich wollts noch vorm Urlaub hochladen <3 *knuff*

Vielen lieben Dank für die Kommis, hab mich wieder sehr gefreut ^o^~

Deshalb gilt hier mein besonderer Dank Seika-chan & Michio ^^! Seid gespannt was ihn noch alles erwarten wird ;D



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-04-10T03:17:04+00:00 10.04.2010 05:17
Das Kapitel ist so toll *__*
Zero tut mir wirklich leid das er das auch noch alles "ertragen" muss aber lachen musste ich trotzdem als er wieder geschrien hat xDD
Karyu ist total süss und lieb wie er sich so um ihn kümmert^^
Ich hab mich wunderbar amüsiert und ich liebe die FF einfach total^^
Und ich bin gespannt auf das nächste Kapi *_*
Bitte schreib bald weiter^^
Von:  Phoenix_Michie
2010-04-05T13:12:06+00:00 05.04.2010 15:12
*sprachlos*
O__________O
Hach, ich muss mich erstmal beruhigen xD'
Dieses Kapitel ist mal wieder sooo~ krass und einfach nur toll *_*
Zero-chan tut mir immer mehr leid ;__;
Die Idee mit seiner/ihrer Periode ist schon echt böse, aber ich musste trotzdem lachen xD'
Und Karyu kümmert sich wirklich süß um ihn x3
Auch die Dialoge fand ich mal wieder zum Schießen xDDD
Alles in allem ein wundertolles Kapitel *_*
Und ich bin echt soooo was von gespannt, wie das alles nur weitergehen soll ^^
Also bitte bitte schreib bald weiter~
LG


Zurück