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Die Hüter des Schattens

von

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Bekanntschaft mit Mr Durden

Es regnete. „Klasse, das passt ja perfekt...“ murmelte Hannah in sich hinein. Sie zog die Kapuze ihres Pullis über ihren Kopf. Vor ihr rasten Autos die Straße hinauf und hinunter, die Luft roch stark nach Abgasen und etwas das Hannah nicht identifizieren konnte. Irgendwas zwischen Rauch, Kerzenwachs und dem duftigen Geruch des Sommers. Hannah achtete nicht weiter darauf. Sie dachte über den Weg zum Uhrenladen, den ihre Tante ihr erklärt hatte, nach. Dann machte sie sich auf den Weg. Bei fast jedem zweiten Schritt trat sie in eine Pfütze und machte sich auch nicht die Mühe drumherum zu laufen. Die Spiegelbilder der grauen Wolken in den Pfützen verschwammen und verschwanden für einen Moment wenn Hannah in eine trat. Den Blick gesenkt und vollends in Gedanken versunken lief sie die Straße entlang und hielt nur einmal inne um sich umzudrehen und sich bei einem Fußgänger, den sie angerempelt hatte, zu entschuldigen. Dann lief sie weiter. Bald waren ihre dunklen Turnschuhe nass und kalt und Hannahs Lippen leicht bläulich gefärbt.

Als sie endlich um die letzte Ecke bog und sie sich auf die Trockenheit des Ladens freute, lag vor ihr eine weitere Straße mit eng aneinander stehenden Häusern und Gässchen. Sie blieb stehen und sah sich um. Hier sollte ein vernünftiger Laden sein? Die Straße kam ihr vor wie aus einem schlechten Krimi. Eng, kleine windschiefe Häuser und keine Menschenseele weit und breit. Sie entdeckte nur einen einzigen Laden in der Straße und auf den steuerte sie zu. Als sie den Laden, es war tatsächlich ein Uhrenladen, betrat klingelte weit entfernt ein Glöckchen. Sonst blieb alles still. Nur die Uhren, mir denen jede verfügbare Oberfläche bepflastert war, tickten laut unregelmäßig. „Ähemm.. Hallo?“, rief Hannah in die kleinen Gänge zwischen den Regalreihen, ebenfalls alle mit Uhren gefüllt, hinein. Keine Antwort. Vielleicht war der Besitzer noch nicht da? Unsinn, dann wäre die Tür nicht offen. Dann hörte er sie vielleicht nicht? Sie rief noch einmal. Nichts.

Dann würde sie eben ein Weilchen warten. Hannah trat an eines der Regale und besah sich die filigranen Uhren, die ihr furchtbar altmodisch erschienen. War das hier ein Laden oder die Ausstellung eines Sammlers? Sie seuftzte und streckte die Hand nach einer der Uhren aus, um sie genauer zu betrachten.

„Nicht anfassen!!“ Eine stimme in ihren Nacken lies sie so schnell herum fahren, dass ihr Gegenüber ein paar Schritte zurück stolperte. „Sie haben mich erschreckt!“, zische sie ungewollt. Sie hasste es wenn man sie erschreckte, fing sich jedoch rasch wieder. Sie musterte den alten Mann, denn sie vor sich hatte genauer. Er hatte weißes wattiges Haar, das von seinem Kopf abstand, als hätte er eben noch darauf geschlafen. Er war klein und recht korpulent. Sein heller Polunder und die dunkle Stoffhose ließen ihn wie einen freundlichen Opa wirken. Hätte er nicht so irre gelächelt. „Jaa.... das wollte ich auch, freut mich, dass es geklappt hat. Wissen Sie , nicht jeder lässt sich heutzutage noch so leicht erschrecken, wie Sie.“ sagte er heiter und mit einer hohen heiseren Stimme. Er lachte und watschelte dann zu einem Schreibtisch hinüber, steckte das Monokel, das an seinem Polunder gehangen hatte in sein Auge und beugte sich über eine kaputte Uhr. Dort blieb er dann auch und schien Hannah schon wieder völlig vergessen zu haben. Erst als sie sich räusperte und zu ihm trat sah er auf. „Ohh! Ja, ich hätte Sie beinahe vergessen Miss! Ich habe viel zu tun im Moment, da kann es sein, dass ich mal das ein oder andere vergesse... „ er hüstelte leicht gekünstelt.

„ Übrigends mein Name ist Wulfred Durden. Aber nennen sie mich einfach Mr Clock. Das tun alle. Also,was kann ich für Sie tun?“



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