Zum Inhalt der Seite

Das Portal

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~*~ Kapitel 2 ~*~

Erst vergingen Tage, Wochen und letztlich, ein ganzer Monat.

Das Zimmer des halb toten Mädchen war nie wirklich stark besucht gewesen, doch eine Gestalt war nie von ihrer Seite gewichen. In ihren Träumen hatte Marlené immer wieder Konrad über sich gesehen. Doch sollte das die Wahrheit sein?

Die anderen Mädchen hatten aus den Ereignissen an jenem Tag wirklich gelernt. Nur einen Tag hatte es gedauert, bis sie die Jungen aufsuchten und sich, zwar wortkarg, aber ehrlich, entschuldigten. Noch viel stürmischer hatten es die Jungen ihnen gleichgetan. Immer wieder kam das Gespräch auf Marlené. Niemand hatte glauben können, dass ausgerechnet sie sich in solch eine Menge stürzen würde, geschweige den die Kraft zu solchen Hieben hätte haben können.

Marlené jedoch hätte jedes Lob nicht mehr retten können. Sie lag mit einer Gehirnerschütterung und einigen Prellung im Krankenhaus.

Man mag jetzt denken: „Was? Nur? Hatte es nicht noch vor einer Seite gelautet, dass Rico Menschen totschlagen konnte?“, manchmal, ja, da konnte er das tun, doch hatte er Marlené noch rechtzeitig gesehen und seinen Schlag, so gut es eben noch möglich gewesen war, abgebremst.

Aus diesem Grund war sie noch recht glimpflich davon gekommen. Wenn man das so nennen wollte ... . Dieses Jahr würde SIE den Sommer gewiss nicht lange erleben ... .
 

Es war ein recht warmer Sommertag, Stefanie war gleich nach dem Mittagessen los gelaufen um Marlené zu besuchen.

Die Sommerferien hatten vor drei Wochen begonnen. Eigentlich hätte es etwas schönes sein sollen, doch für alle Beteiligten war es kein schöner Start in die Ferien geworden.

Am Anfang waren die Ärzte noch nicht sicher gewesen, ob Marlené es überleben würde. Der Schlag hatte sie genau an einem Punkt getroffen, wo es nur schwer möglich war, zu sagen, ob der Mensch noch überleben würde. Gerade diese Nachricht hatte noch einmal Leben in die stille Klasse gezaubert, auch wenn dieser Zauber eher von unschöner Natur war, nicht von angenehmer ... .

Nun war die Genesung bereits soweit fortgeschritten, dass Marlené wieder Umrisse vor sich sehen konnte, jedoch nicht mehr.
 

„Was wird mit ihr geschehen?“ „Ich habe keine Ahnung.“ Eine weitere Woche war vergangen, immer wieder war Marlené in die Notaufnahme verlegt worden.

Marlenés Genesung war stehen geblieben. Sie hatte sich seit einer Woche nicht gebessert. Ihre Mutter hatte es nie bemerkt und auch ihr Vater war nie auch nur einmal im Krankenhaus gewesen.

Rico schämte sich das er solche Sachen gemacht hatte. Er hätte an diesem Tag nicht an den Sportplatz kommen sollen. Er hatte gewusst, dass die anderen sich mit den Mädchen messen wollten. Weil sie ein für alle mal beweisen wollten, dass die Mädchen nicht die geringste Chance gegen sie hätten. Rico hatte es immer für eine schwachsinnige Idee gehalten, aber er wollte nicht alleine dastehen.

Er mochte die Einsamkeit so wenig wie Marlené, wenigstens ein was womit sie übereinstimmten.

Doch das tröstete wohl niemanden mehr ... . Rico saß jeden Tag am Bett des Mädchens. Er wartete auf eine Bewegung, wäre sie auch nur noch so klein gewesen. Doch er sollte vergebens warten.

Die Sommerferien hatte keines der Mädchen glücklich erlebt, sie waren schuld an allem was zurzeit geschah. Selbst an ihrem Geburtstag wollte Stefanie nicht feiern. Marlenés Eltern waren in dieser Zeit auf einer Geschäftsreise gewesen und hatten nichts von den Problemen zu Hause mitbekommen. Selbst der Stiefbruder von Marlené hatte eben diese besucht ... .

Was war nur in dem ruhigen Dorf St. Ceront geschehen? Lag es doch auf einem Berg, war es doch nie auffällig gewesen, war es doch nie besonders gewürdigt worden, war es nicht immer ein einfaches Dorf gewesen?
 

Es war noch ein Tag, dann würde die Schule erneut beginnen.

Marlenés Zustand hatte sich in den letzten Tagen wieder gebessert, nicht viel, aber immerhin ein bisschen.

Am ersten Schultag war die Klasse erneut still.

War es nicht Ironie, dass diese Klasse diese schlimmen Ereignisse erleben musste?

In ihrer ersten Stunde tauchte ein neuer Kopf auf, der Vierundzwanzigste.

Er gehörte zu einem Mädchen die, wie man später erfahren sollte, Hiray hieß.

Hiray wurde auf den freien Platz neben Konrad gesetzt und bekam deswegen viele böse Blicke zugeworfen. Niemand durfte sich neben ihn setzten, egal ob derjenige neu war oder nicht, es war eben einfach verboten.

In der fünften Stunde klingelte das Handy von Rico.

„Das Krankenhaus.“, murmelte er leise und doch hörte es auch gleich jeder. Möglichst unauffällig nahm er den Anruf an.

Es dauerte nur Sekunden, dann sprang Rico auf, ließ einfach alles liegen und stürmte auf die Tür zu.

„Was ist denn mit dem los?“, fragte Stefanie, „Es wird doch nichts mit Marlené geschehen sein?“, auch sie sprang auf und lief hinter Rico her.
 

Als beide bei Marlené angekommen waren, sahen sie das eben diese wieder bei Bewusstsein war und ruhig schlief. Gleichmäßige Atemzüge ließen ihre Brust sich heben und senken. Welch seltener Anblick. Rico sank am Bettende nieder. Wie lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet und dann war er nicht dabei gewesen? Stefanie legte ihre Hand auf seine Schulter. „Mach dir nur keine Vorwürfe, das wird schon.“, sie ging.

Wenig später traf Stefanie die anderen Mädchen. Die Schule war gerade beendet und sie genossen die Sonne.

„Es geht ihr wieder gut, sie schläft und sie ist nicht mehr bewusstlos.“ Alle atmeten erleichtert auf.

Nur noch eine Woche dauerte es, dann konnte Marlené das Krankenhaus wieder verlassen.

Ihr erster Schultag erschien ihr schrecklich. Sie hatte sich ihren Platz nicht selber suchen dürfen, aus diesem Grund musste sie sich nun neben Rico sitzen. Und zu allem Überfluss saß da irgend so eine freche Göre neben ihrem so geliebten Konrad. Das war ja wohl der schrecklichste Start in das neue Schuljahr den man sich hätte denken können ... .

„Wie geht es dir?“, fragte Rico. Marlené hatte schon die ganze Zeit kein Wort mit ihm gewechselt.

„Ruhe dort hinten.“, rief Miss Grandul ihnen zu. Sofort war Rico ruhig. Frau Grandul war nicht gerade dafür bekannt, besonders nett und nachsichtig zu sein, sie war eher der Typ von Lehrer den die Schüler über alles hassten und wenn man solch einen Typ von Lehrer auch noch als Klassenlehrer hat, dann war das Jahr schon zum scheitern verurteilt bevor es überhaupt angefangen hatte.

„Gut, würdest mich wohl lieber tot als lebendig sehen, was?“, erschrocken schaute Rico sie an. „Nein.“

Wie es zu erwarten war, war das für die „geliebte“ Lehrerin zu viel. Sie schmiss ohne Verwarnung kurzerhand den Störenfried zur Tür hinaus und schlug sie eben diesem sogleich vor der Nase zu. Natürlich nicht ohne dabei dem Gekränkten einen abfälligen Blick zu zuwerfen.

Die Stunde schleppte sich dahin. Warum hatte Marlené nur dafür gesorgt das sie die Stunde allein verbringen musste? Naja, eigentlich war sie doch nicht schuldig oder? Rico hatte doch von allein angefangen zu reden. So verbrachte sie die Stunde mit Verwünschungen des Hinausgeflogenen und sich selbst, dass sie nicht hatte gesund sein können am ersten Schultag und das nicht sie nun neben dem geliebten Konrad sitzen konnte.

Als die Stunde vorüber war, eilten alle hinaus um zu ihrer nächsten Stunde zu kommen, die, wie auch der Rest des Tages, nur zäh vorbei ging. Wie wohltuend war da das Klingeln der Glocke nach ihrer letzten Stunde. Auch heute war der Zauber noch zu verspüren, innerhalb weniger Sekunden war das Schulhaus leer, nicht einmal Marlené war sitzen geblieben, weder in Trance noch bei Bewusstsein.

Leer, welche wohltuende Ruhe zog nun durch die Gänge. Einige Lehrer verließen noch das Gebäude, dann drehte sich der Schlüssel herum und die Schule war verschlossen, um am nächsten Tag, auf ein Neues, die Türen wieder zu öffnen.

Marlené war ruhig nach Hause geschlendert. Heute war wohl seit Jahren der erste Tag, an dem man sie gänzlich in Ruhe gelassen hatte. Was für eine Wohltat für ihre Knochen.

Den Nachmittag verbrachte Marlené am Schreibtisch. Sie hatte noch vieles aus der Zeit vor und nach den Ferien nachzuholen. Der Zettelberg erschlug sie regelrecht. Plötzlich klingelte das Telefon.

Wer konnte das sein? Schnell drückte sie auf den grünen Hörer.

„Hallo?“ „Hi, Marlené, ich bin's, Stefanie. Hast du Zeit? Ich wollt dich zu mir einladen. Lust?“ „Ja, aber ich müsste noch das ganze Schulzeug abschreiben.“ „Ich kann dir doch auch helfen.“ „Na gut, ich bring etwas mit. Bis gleich.“, schnell schob Marlené einige der Zettel und Hefter in ihre Tasche und ging los.

So verbrachte Marlené nun die nächste Woche. Immer wieder half ihr eine der acht Freundinnen. Als Marlené endlich fertig war, konnte sie seit langer Zeit zum ersten Mal wieder ihrer Leidenschaft nachgehen und einen Ball ins Tor schießen. Wie herrlich befreiend erschien ihr das nun. Die Luft roch frisch. Ein leichter Luftzug durch wirbelte ihr Haar. Langsam lief sie auf den Ball zu. Nahm ihn mit dem Fuß hoch und beförderte ihn wieder zurück in das andere Tor.

Als sie wieder zum Torschuss ansetzte stand plötzlich Rico vor ihr.

„Was willst du?“, Skepsis machte sich in Marlené breit. Was wollte gerade der hier? Doch sie sollte keine Antwort bekommen. „Wie lange bist du schon hier?“, wieder bekam sie keine Antwort und das sollte sich auch bei keiner anderen Frage ändern.

Als sich die Sonne langsam dem Horizont näherte und alles um Marlené in ein leicht rotes Licht tauchte drehte sich Marlené noch einmal um und schaute Rico, oder was immer das war, an.

Die Sonne durch schien seinen Körper. Marlené erschrak gänzlich und ein eisiger Schauer durch fuhr ihren Körper. Völlig erschüttert rannte sie weg. Was war hier geschehen? Das konnte nicht wahr sein!

Am nächsten Tag schaute sie Rico aus ängstlichen Augen an. „Was ist mit dir?“, fragte Rico vorsichtig. Er hatte nicht vergessen, was beim letzten Mal geschehen war. „Ist irgendetwas?“, Marlené konnte nicht antworten. Sie war nur noch in der Lage den Kopf zu schütteln.

Verwirrt schaute Rico in ihre Richtung. Was war nur geschehen. Welchen Fehler hatte er nun schon wieder gemacht?

Plötzlich weiteten sich seine Augen.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Magic
2009-12-16T22:10:04+00:00 16.12.2009 23:10
Hey hey hey :D das wird ja richtig spannend! Gerade wos interessant wird ist das kapitel schon zuende ._.

ich finde aber, dass es im vergleich zum 1. Kapitel alles sehr viel schneller abgehandelt ist - was ich etwas schade finde!
Sie szenen sind teilweise etwas kurz und wenig ausgeschmückt. Es wäre interessant gewesen zu wissen, was Marlené eigentlich genau hatte - wenn sie einen ganzen Sommer im Koma lag (?) dann kann man ja eigentlich auch nicht so schnell wieder zur schule.. und was für herzlose eltern hat sie nur? ._.
und von Kathleen liest man da auch gar nix mehr.. die hätte sich doch wenigstens entschuldigen können, dass sie mit dem ganzen streit erst angefangen hat

aber ich bin sehr gespannt wie es weiter geht :D



Zurück