Zum Inhalt der Seite

Mutter

Danke für Nichts...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich danke Dir... nicht.

Wieso tust Du das ? Wieso nimmst du mir immer alles? Egal was es ist... Mein Geld, Geborgenheit, meine Sachen nur zu Deinem eigenen Profit?! Kannst Du nicht endlich einmal Verantwortung für mich übernehmen, einmal endlich nicht nur nehmen, sondern mir auch geben? Du bist die böse Hexe in dem Pfefferkuchenhaus, die mich freundlich anlächelt und mich dann von hinten ins Feuer stößt, wenn der Zeitpunkt für sie günstig ist.

Wie kann es sein, dass Du mich jedes Mal so runterbringst, wenn es mir schon schlecht geht, trittst immer wieder nach, wenn ich blute und wimmer, ich habe es schon so oft erlebt. Du bereust nichts. Wieso denn auch? Ich bin Dein Eigentum, Du hast mich schließlich in diese Welt geboren, du kannst mich auch wieder von ihr nehmen... oder mich wenigstens dazu bringen alleine zu gehen.

Ich bin eigentlich klein, das weiß ich, auch wenn ich es niemanden sehen lasse, ich bin das Mädchen mit dem 100Watt Lächeln. Doch eigentlich ist das alles nur Maskerade. Wenn der Vorhang fällt, das Publikum nach Hause geht, fällt auch mein Lächeln wie eine Maske von meinem Lippen und ich bin nicht länger die Komödie, ich bin das Drama.

Mein Gesicht ist nass, ich bemerke es erst jetzt. Ich weiß wie schwach das ist, schließlich kann mir sowieso keiner helfen, wenn ich genug Mumm hätte, würde ich einfach ausziehen, Dich da stehen lassen Du faules Stück. Wenn Du mal kein Geld für mich vom Staat bekommen würdest.

Wie bescheuert es doch ist, dass Du mich dazu bringst für Deine Fehler zu büßen. Wie machst Du das nur, wie kannst Du Menschen nur so manipulieren? Ich sage es doch: Du bist eine Hexe!

Es ist erstaunlich, wie sehr manche Abdrücke noch nach Jahren zu sehen sind. Wie die Abdrücke einer Hand in meinem Gesicht. Ja, das habe ich noch nie erzählt, nicht wahr? Noch niemanden. Was war denn damals, als ich dastand, das trotzige kleine Kind, das einmal stark sein wollte und sich Dir entgegensetzte, das etwas ändern wollte, das alles so nicht mehr ertragen konnte? Mein Protest ging in einer schallenden Ohrfeige deinerseits und Schlägen auf den Hintern bis der Kochlöffel zerbrach unter. Seit diesem Augenblick weiß ich, dass ich nichts ändern kann. Ich weiß Du würdest mich noch heute mit 19 schlagen, wenn ich mich Dir widersetzen würde. Wie arm Du bist.

Eines Tages, das hoffe ich, dann wird es mir besser gehen. Ich werde ausbrechen und vielleicht auch diese Sucht (ich danke Dir, Du bist der Hauptgrund für sie) loswerden. Eine Balance finden. Ich werde stark sein. Gestärkt durch die ganze verdammte Scheiße, die ich bei Dir erfahren habe, kann mir da draußen nicht mehr viel erfahren. Ich habe gelernt, dass ich nass werde, wenn es regnet.

Danke dafür Mutter.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TommyGunArts
2011-08-03T11:48:07+00:00 03.08.2011 13:48
Ein sehr emotionsgeladener Text, der sich danach anhört, als hättest du das Geschriebene tatsächlich durchlebt. Wenn dies der Fall ist, dann hoffe ich wirklich für dich, dass du einfach alles hinter dir lassen und wegziehen kannst, um ein neues Leben zu beginnen.
Dein Text ist sehr gefühlvoll geschrieben und ich weiß auch nicht, aber irgendwie musste ich dabei doch leicht heulen. Vielleicht, weil ich ähnliches kenne, vielleicht auch nur, weil diese Worte einfach sehr aussagekräftig und realitätsgetreu sind. Kann sein, dass das jetzt nicht ganz angebracht ist, aber du hast einen außerordentlichen Schreibstil, der absolut mitreißend ist. Man kann direkt all die grausamen Gefühle damit verbinden und das ist eine absolute Leistung! Ich wollt´s nur loswerden.
lg
Schnorzel
Von:  Leschwa
2011-04-01T14:03:54+00:00 01.04.2011 16:03
Eine Geschichte, die mich berührt hat. Auch ich denke seit ein paar Tagen darüber nach, über meine Mutter zu schreiben. Und über emotionalen Missbrauch.

Wenn es dir am eigenen Leib passiert ist: Sei stark. Es gibt nichts, was man nicht schaffen kann.
Von:  Sharanna
2010-05-17T18:59:28+00:00 17.05.2010 20:59
Ich hab keine Ahnung, ob du da aus eigener Erfahrung sprichst oder nicht. Fakt ist, dass die Worte, wie Shimizu bereits erwähnte, mitreißend sind. Sie ziehen einen in den Bann, zeigen einem Hass, Wut und auch einen Funken Trauer über das, was nie sein wird, was auch nie war.
Die Atmosphäre, die du mit deinen Sätzen entwirfst ist gepannt wie ein Bogen und löst sich selbst gen Ende hin nicht wirklich auf, da es einen Nachgeschmack hat. Selbst wenn dein HC Fiktion ist: Man hat das Gefühl, dass irgendwann die Bombe namens Emotion platzen wird und auf eine Weise, die keiner für möglich gehalten wird.
Es sticht einen aber beim Lesen auch förmlich ins Herz, dass dein HC Kontraste in sich birgt. Zum einen ist da die unendliche Nacht in ihrem Herzen durch ihre Mutter, doch zum anderen ist da auch dieses Wunschdenken nach Licht, was sich in der Maske zeigt, die sie tagtäglich außerhalb des Heims trägt. Ein bitterer Nachgeschmack wird dabei hinterlassen, da niemand zu bemerken scheint, wie dunkel und verklärt die Augen deines HC sein müssen bei all dem Hass und der Wut.

Das einzige, was ich dir ankreiden muss, ist dieser Punkt:
"ohne Geld für mich vom Staat. I"
Ich weiß nicht so recht, was du damit gemeint hast. Ansonsten kann ich wirklich nicht über diese Emotionsgeladene OS noch sagen.

Lg,
Sha
Von:  Shimizu
2010-01-24T19:36:29+00:00 24.01.2010 20:36
harte Worte, die mitreissend sind...

Gruß Shimizu


Zurück