Eine sanfte Berührung im Mondlicht
„Sieht aus, als würde der Strom heute Nacht nicht wiederkommen“, stellte er nach kurzer Zeit fest.
Der Uchiha hatte liebevoll gelächelt als Gaara ihm von den Sandkuchen erzählt hatte. Er versuchte noch den Satz fertig zu schreiben, doch das Licht war unmöglich zum weiter machen, so legte er die Sachen beiseite und murmelte: „Dann können wir leider nicht weiter arbeiten.“
Müde erhob er sich, streckte sich und gähnte. Doch dann stöhnte er vor Schmerz auf und sank auf den Boden. Sein Brustkorb schmerzte fürchterlich. Keuchend hielt er sich einige Rippen und biss sich gepeinigt auf die Unterlippe.
Als der Kazekage Itachis Schmerzensruf hörte, drehte er sich abrupt um. Der schwarzhaarige kniete neben seinem Schreibtisch und hielt sich den Oberkörper. Sofort eilte Gaara zu ihm.
„Alles in Ordnung? Soll ich einen Arzt rufen?“, fragte er besorgt und legte einen Arm um den Körper des anderen.
Fast sofort schüttelte der langhaarige den Kopf. „Danke, es ist nicht notwendig.“, murmelte er gepresst und verzog dabei etwas das Gesicht. „Das vergeht gleich.“
Dankend blickte er auf und schenkte dem Kazekage ein Lächeln.
Erleichtert atmete Gaara auf. Er konnte es nicht ertragen, dass Itachi scheinbar noch immer große Schmerzen hatte und das alles nur wegen ihm.
Wie sooft, wenn er dem Uchiha ins Gesicht sah, senkte er sofort seinen Blick.
„Dann ist gut“, sagte er leise. Abermals machte er sich große Vorwürfe, dass er sich damals nicht unter Kontrolle gehabt hatte und wie ein Anfänger Realität und Genjutsu nicht auseinander hatte halten können.
Als Itachi auffiel, dass Gaara ihm nie in die Augen sah, seufzte er und erkundigte sich. „Warum siehst du mir nicht in die Augen?“ Es stimmte ihn traurig, dass der Kazekage ihn nicht ansah.
Traurig wich der rothaarige aus.
„Ich kann nicht“, sagte er. „Ich bin es nicht wert, dass ich dir ins Gesicht sehe.“
Bestürzt starrte der Uchiha Gaara an. Langsam hob er seine Hand, legte Daumen und Zeigefinger um das Kinn des jüngeren und zwang ihn mit sanfter Gewalt seinen Blick zu heben und ihn anzusehen.
„Du bist es wert, mehr als du es dir vorstellen kannst.“, hauchte er liebevoll.
Gequält schaute Gaara Itachi in seine roten Augen. Sie hatten eine unglaubliche Tiefe und er fürchtete, darin zu versinken. Er schloss seine Augen und schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Das ist nett, dass du das sagst, aber nach allem, was ich dir angetan habe“, er brach ab. Sein Herz verkrampfte sich und er hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Er konnte sich nicht erklären, weshalb er so reagierte, doch da war dieses andere, neue Gefühl, welches er sich nicht erklären konnte und das mehr und mehr Besitz von ihm ergriff.
„Gaara...“, flüsterte Itachi bekümmert. Zärtlich strich seine Hand über die weiche Haut der Wange des rothaarigen. „Ich werde dich deswegen niemals verurteilen. Das wäre doch jedem nach so einem Genjutsu passiert.“
Er wollte nicht, dass der Kazekage sich für so etwas schuldig fühlte, denn er wusste, dass so ein Angriff nur schwer überwindbar war. Sein Herz schmerzte den jüngeren seelisch leiden zu sehen. Denn er wollte, dass Gaara glücklich war, sich nicht selbst quälte und das Leben in vollen Zügen genoss. Er wollte für ihn da sein und ihm alles geben, was ihm nur möglich war.
Vorsichtig rückte Itachi näher zu Gaara und legte beide Hände um dessen Wangen. „Gaara, bitte …“, flehte er tonlos.
Wie in Zeitlupe öffnete er die Augen und sah sein Gegenüber knapp vor seinem Gesicht. Itachis Hände ruhten auf seinen Wangen und eine angenehme Wärme durchströmte seinen gesamten Körper. Es war schon wieder dieses Gefühl, welches er nicht kannte und welches sich so unendlich angenehm anfühlte.
„Ich habe dir so weh getan, dich fast umgebracht“, flüsterte er und wurde zum Schluss immer leiser, wich dem Blick des Uchihas dieses Mal jedoch nicht aus. „Wie kann ich das je wieder gutmachen?“
Warmherzig erwiderte Itachi den Blick. „Du brauchst nichts wieder gutzumachen.“, meinte er liebenswert. Lange blickte er dem Kazekage in die Tiefen der türkisgrünen Augen, die durch das dämmrige Licht noch intensiver zu leuchten schienen. Nachdenklich betrachtete der Uchiha die feinen Gesichtszüge des rothaarigen. Von dem elegant geschwungen roten Zeichen über die gerade Nase zu den akkuraten Lippen. Feinfühlig fuhr er mit dem Daumen über die lieblichen Lippen.
Reglos saß der Kazekage vor Itachi. Als er Itachis Daumen federartig auf seinen Lippen spürte, schloss er genießerisch die Augen. Was war nur los mit ihm? Wie konnte diese Geste der Vertrautheit ihn nur so aus der Fassung bringen? Unbewusst rückte er näher an den anderen heran. Es war so ruhig in dem Zimmer, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören, hätte sie einer geworfen. Der Herzschlag des Kazekage beschleunigte sich unaufhörlich und er befürchtete, Itachi könnte ihn hören.
Plötzlich strahlte der Kazekage eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, der Itachi fast sofort verfiel. Der Moment erschien ihm wie eine Unendlichkeit, die sich nur langsam dahin zog. Doch er wünschte sich auch nicht, dass der Augenblick an ihnen vorbei huschte. Fast wünschte er sich, dass die Zeit stehen bleiben würde.
Zögerlich beugte er sich noch etwas vor und bedeckte zärtlich Gaaras weiche Lippen mit den seinen.
Wie vom Donner gerührt, riss der rothaarige die Augen auf, als er Itachis warme Lippen auf den seinigen spürte. Es war, als würde sein Herz einen Marathon durchlaufen und er spürte die Wärme seines Blutes in seinem Kopf rauschen. Die Welt um ihn herum schien stehen geblieben zu sein. Für einen Augenblick wollte er sein Gegenüber von sich weg drücken, doch schließlich blieb seine Hand nur auf dessen Brustkorb liegen. Genießerisch schloss er seine Lieder und gab sich ganz dem Kuss hin. Es fühlte sich so falsch und doch so richtig zugleich an. Dieses neuartige Gefühl durchflutete nun seinen ganzen Körper und er hatte es nicht mehr unter Kontrolle.
Langsam wanderte seine andere Hand hinter den Nacken Itachis und zog ihn leicht zu sich ran.
Für einen Sekundenbruchteil hatte der langhaarige gefürchtete, Gaara würde ihn von sich stoßen, ihn als abnormal schimpfen und davonlaufen. Doch als es nicht geschah und vom dem Kazekage mehr eine bescheidene Erwiderung kam, war er heilfroh und ermutigt fuhren seine Hände um Gaaras Körper, streichelten die Seiten hinab und den Rücken wieder hinauf.
Die Finger des rothaarigen in seinem Nacken jagten ihm einen wohligen Schauder über den Rücken. Liebevoll knabberte er mit seinen Lippen an denen des jüngeren und strich dann innig mit der Zunge über dessen Lippen.
Langsam öffnete der Kazekage seinen Mund und gewährte dem anderen so Einlass. Er genoss das Gefühl von Geborgenheit zusehends. Seine Finger auf Itachis Nacken gingen auf Wanderschaft und griffen fahrig in die langen schwarzen Haare. Währenddessen legte er seinen anderen Arm um die breiten Schultern des Uchihas und zog ihn fester an sich.
Silbrig fiel der Schein des Mondes in das spärlich beleuchtete Zimmer und tauchten es in ein mattes Licht.
Nur zu gern kam der Uchiha der Einladung nach und erforschte die fremde Umgebung. Bedächtig glitt seine Zunge über Gaaras Lippen hinweg, fuhr die Zahnreihen entlang und stupste herausfordernd ihre Gegenspielerin an.
Mit den Armen umschloss Itachi den zierlichen Körper und glitt mit ihm zu Boden. Er seufzte sehnsüchtig, als er mit einer Hand Gaaras Oberteil aufknöpfte und die straffe Haut darunter liebkoste.
Leise seufzte der Sunanin gegen den Mund des Nukenin und spielte sehnsüchtig mit dessen Zunge. Berauscht wanderten seine Hände unter das Netzhemd und über die Rückenmuskulatur. Von dort wanderten sie nach vorne und strichen über die harten Brustmuskeln.
„Itachi“, hauchte er sacht in den Kuss hinein, während er seinen Kopf leicht anhob, um ihn auf diese Weise zu intensivieren.
Ungeduld ergriff von Itachi, denn er spürte wie Gaaras Berührungen seine Haut erhitzten, ihn stimulierten und seinen Körper in Flammen aufgehen ließen. Sehnsuchtsvoll öffnete er Gaaras Oberteil nun vollends, strich mit der Hand über die Haut, die im Mondlicht noch blasser wirkte, als sie war. Mit den Fingern umspielte er die zierliche Knospe.
„Hm?“, gab der Uchiha von sich, wobei er den Kuss löste, um am Hals des Sabaku zu knabbern. Er küsste die weiche Haut, biss sacht hinein, um sie dann wieder zu verwöhnen.
„Itachi“, begann Gaara erneut und musste sich sichtlich zusammenreißen, um einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Gefühle gingen mit ihm durch und er wusste nicht mehr, was er tat. „Ist es richtig, was wir hier tun?“
Zärtlich, jedoch bestimmt stoppte er die Bewegungen des Uchihas, indem er ihn leicht von sich drückte.