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Verworrene Pfade: Schatten

Die dritte Staffel
von

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Sesshoumaru vs. Achill

Der Kronprinz macht sich Sorgen um den Rest der Familie und steht einer ungewohnten Waffe gegenüber. Ob ihn das sehr stört?
 

24. Sesshoumaru vs. Achill
 

Der Kronprinz betrachtete seinen Gegner genau, als sich dieser ihm langsam näherte. So bemerkte er den seltsamen, verwirrten Ausdruck, der in dessen dunkeln Augen auftauchte, fast, als ob dieser aus einem Schlaf erwachen würde. Gleich darauf war der Blick wieder kühl – aber Sesshoumaru hatte verstanden. Das mochte der Körper des Erbprinzen sein, aber anscheinend hatte dieser Akago Besitz von ihm ergriffen. Um jetzt diesen Kampf bestreiten zu können hatte das missratene Baby höchstwahrscheinlich den Geist Achills etwas freigeben müssen. Das bedeutete allerdings, dass er seinerseits den Erbprinzen nicht töten sollte. Dieser hatte ihn nicht herausgefordert und auch nicht Vater in eine Falle gelockt.

Anders würde das freilich mit Agamemnon aussehen. Und wer auch immer mochte dem Provinzfürsten gnädig sein, wenn Vater etwas zugestoßen war – er, Sesshoumaru, würde es nicht sein. Schon jetzt war klar, dass der ein Hochverräter war.

„Ich hoffe, dass ihr beide uns einen schönen Kampf zeigen werdet!“ rief Agamemnon: „Möge der Bessere gewinnen.“ Und das würde doch Achill sein. Er setzte sich, ein wenig überrascht, dass weder die Gefährtin des Herrschers noch das kleine Mädchen des Kronprinzen auch nur einen Anflug von Aufregung zeigten. Waren sie so überzeugt, dass Sesshoumaru stark und fähig genug war, ein derartiges Duell zu überstehen? Immerhin hatte er nie zuvor ein solches bestanden – nun, niemand hatte ihn herausgefordert.
 

Akago dachte kurz nach. Nach allem, was er aus den Erinnerungen seines Wirtes lesen konnte, war eine gewisse Strategie in einem derartigen Kampf notwendig. Und er würde kein Risiko eingehen. Achill war stark und schnell, das sollte er ausnutzen. Womöglich war der später erschöpft, aber davon würde sich doch ein derartig austrainierter Dämon wieder erholen. Wichtiger war, den Kronprinzen nicht zum Zug kommen zu lassen und zuerst anzugreifen. So ließ er den Körper die Axt von der Schulter nehmen.

Sesshoumaru zog sein Schwert ohne eine Miene zu verziehen. Sein Plan war einfach: schnell zu siegen und dabei zu versuchen, das Baby irgendwie zu zwingen, sein Opfer zu verlassen. Danach war Agamemnon fällig – falls Vater und Inuyasha dann noch immer nicht wieder aufgetaucht waren. Und dieser Mistkerl würde hundert Jahre vergeblich um Gnade flehen. Er suchte noch einmal in den Augen seines Gegners den wahren Erbprinzen zu finden, aber anscheinend war der wieder vollkommen unter Kontrolle.

Achill, oder eher Akago, versuchte ebenfalls im Gesicht des jungen Hundedämonen zu lesen, seine Unruhe oder gar Angst zu finden, aber da gab es nichts. War der Kronprinz so sicher zu gewinnen? Nun, der wusste weder etwas von der Kampftaktik noch von der Stärke Achills. Er würde es allerdings rasch lernen müssen.
 

So rannte Achill mit hohem Tempo auf seinen Widersacher los und schlug mit der Axt zu. Sesshoumaru sprang hoch, um der heranrasenden Schärfe auszuweichen und drehte sich um die eigene Achse, um Schwung zu holen, ehe er sein Schwert niedersausen ließ. Seine eigene Macht traf den Boden knapp vor dem Erbprinzen und ließ den Sand dort förmlich explodieren.

Akago ließ seinen Wirt seinerseits zurückspringen und die Axt in der Höhe der Schultern waagerecht durch die Luft sausen. Solcherart holte er Triebkraft, ehe er die schwere Waffe erneut hochflirren ließ, um aus fast zweieinhalb Metern Höhe zuzuschlagen.
 

Sesshoumaru riss instinktiv seine Klinge empor um den Angriff abzufangen – und stellte sofort fest, dass das praktisch unmöglich war. Funken sprühten, als die Schneide der Axt auf die Breitseite des Schwertes traf und der Kronprinz mit aller Kraft gerade noch verhindern konnte, dass diese Attacke seine eigene Klinge gegen ihn drückte. Mit langjähriger Erfahrung schaffte er es nach langen Sekunden dem Druck zu entgehen und zurückzuspringen. Das war schlecht, um es einmal so zu formulieren. Wenn er weiterhin Tokejin gegen die Axt setzte, würde sein Schwert schlicht brechen. Und er wäre tot. Nur die Tatsache, dass die Klinge neben all ihren sonstigen Fähigkeiten aus hervorragendem Material geschmiedet worden war, hatte verhindert, dass das Duell bereits jetzt ein Ende gefunden hatte.

Er benötigte einen anderen Plan. Und das schnell. Denn Achill oder eher Akago schwang die Streitaxt bereits erneut in einem Achter um Schwung zu holen. Wie stark war der Erbprinz und wie geübt in dieser schweren Waffe?
 

In den nächsten scheinbar endlosen Minuten kam der Kronprinz nicht mehr zum Nachdenken. Sein Widersacher pendelte die beidhändige Streitaxt ohne Pause, immer wieder in einer Acht, immer nur knapp ihn verfehlend. Sesshoumaru wurde dadurch in die Defensive gedrängt, wie der Provinzfürst befriedigt bemerkte. Das war kein Kampf sondern eine Hetzjagd. Der Thronfolger verwendete nur äußerst selten sein Schwert um die Axtschärfe von sich abzuhalten, sprang dagegen immer wieder knapp beiseite. Einige Male zu knapp, denn Haare seines Schulterfells fielen in den Sand, zwei Abfangdornen seiner Rüstung fehlten bereits. Und jedem Dämon in der Runde war klar, dass Achill dauernd angriff, während Sesshoumaru kaum zur Verteidigung kam, oder besser, wohl erkannt hatte, dass ein Schwert gegen eine beidhändige Streitaxt nie gewinnen konnte.

Für die menschlichen Zuschauer, unter ihnen Kagomes Mutter und Rin, waren die Bewegungen der beiden kämpfenden Dämonen allerdings kaum zu sehen. Alles, was sie erkennen konnten, war der aufgewirbelte Staub, wenn die Streitaxt wieder einmal nur knapp über dem Boden erneut empor gerissen wurde, das Aufblitzen der Rüstungen und Waffen in der Sonne, wehendes weißes oder schwarzes Haar.
 

„Ha!“ murmelte Agamemnon, mit Absicht gerade laut genug, dass seine beiden Geiseln ihn hören konnten: „Er ist stärker als Sesshoumaru!“

Rin fuhr prompt herum und starrte ihn empört an: „Niemand ist stärker als Seine Gnaden!“

Kagomes Mutter legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter: „Ich glaube auch, dass Seine Gnaden gewinnt“, meinte sie leise: „Aber ich glaube auch, dass Seine Hochwohlgeboren mindestens ebenso schnell ist. Allerdings, soweit ich weiß, ist Stärke bei einem solchen Kampf nicht alles.“

Die Kleine sah sie für einen Moment irritiert an, ehe sie begriff: „Ja, sicher. Seine Gnaden wird immer siegen.“

Wie süß, dachte Agamemnon zynisch. Dieses Menschenkind schien ja zu dem Kronprinzen ein Verhältnis zu haben wie andere zu ihren Göttern. Und weder sie noch die Despoina hatten Ahnung von einem solchen Duell. Ganz sicher hoffte Achill, Sesshoumaru zu ermüden oder auch einfach einmal durch die Abwehr zu kommen. Wer etwas von der Sache verstand, konnte doch sehen, dass die Gegenwehr des Kronprinzen manchmal geradezu riskant war, immer wieder in schierer Flucht bestand. Einmal versagt, einmal zu langsam und sein Sohn hatte gewonnen. Das war ein brillanter Plan Achills. Gegen eine beidhändige Streitaxt in so geübten Fingern hatte doch kein Dämon eine Chance. Anscheinend hatte er seinen Nachwuchs in den letzten Jahren doch etwas unterschätzt, ja, aus den Augen verloren. Der machte sich. Sicher, er selbst hatte oft genug über das dauernde Training gelächelt, aber nun würde er, gemeinsam mit seinem Jungen, die Früchte ernten.
 

Das Duell dauerte vielleicht zehn Minuten, als Achill mit einem weiten Satz zurücksprang und tief Luft holte, als er zum ersten Mal die Axtschneide auf den Boden legte. Auch der Kronprinz wich zurück. Beide Duellanten musterten sich mit regungslosen Gesichtern und versuchten das weitere Vorgehen des Gegners zu erraten, die eigene Taktik zu überdenken.

Sesshoumaru gab sich zu, überrascht gewesen zu sein. Achill – oder besser Akago - hatte ihn mit einer Wildheit und Geschwindigkeit angegriffen, die ihn verblüfft hatte, erst einmal im Grundsatz und dann auch noch mit dieser schweren Waffe. Hinzu kam das Problem, dass seine eigene Klinge schon unter den wenigen Attacken, die er direkt hatte abfangen müssen, gelitten hatte. Noch weitere derartige Verteidigungsmaßnahmen konnte er unmöglich riskieren. So war er gezwungen gewesen, immer wieder äußerst knapp beiseite zu springen, vor und zurück. Es war geradezu peinlich vor so vielen Zuschauern gewesen und er hatte gute Lust verspürt, das Duell buchstäblich in einem Handstreich zu beenden, Akago hin, Achill her.

Dann allerdings war ihm klar geworden, dass solche schnellen Angriffe mit dieser schweren Axt viel Energie kosten würden – zu viel, zumindest in einem ernsten Kampf auf Leben und Tod. Aber Narakus Abkömmling hatte davon sicher keine Ahnung, zumal als Baby. Der Erbprinz freilich sollte es wissen. Warum kam diese Information nicht an? Oder, womöglich hatte Achill mit der beidhändigen Streitaxt nur geübt, aber nie damit in einem Krieg oder auch nur einem derartigen Duell gekämpft und darum wenig Ahnung? Das würde dann sein fataler Fehler sein. Niemand konnte diesen Verbrauch an Muskelkraft oder auch dämonischer Energie lange durchhalten, gleich, wie stark oder geübt er war. Nun, er selbst hatte bislang weitaus weniger Anstrengung gehabt. Aber so lange der Gegner nicht zum Schwert griff und immer noch mit der Axt attackierte, blieb ihm nichts anderes übrig als abzuwarten und sich nur zu verteidigen. Irgendwann musste dieser dämliche Erbprinz doch auch mal müde werden?

Vielleicht sollte er nachhelfen. Das wäre auch ehrenvoller als hier wie ein Feigling dauernd auszuweichen.
 

Nun wirbelte die eingesetzte Energie beider Dämonen den Sand der Arena auf. Zum ersten Mal nutzte Sesshoumaru jetzt die Druckwellentechnik Tokejins. Achill besaß kaum etwas, das er dem entgegensetzen konnte. Zwar vermochte er immer wieder, die Hauptattacken mit seiner eigenen Energie über die Axt zurückzuweisen, aber er musste einige Verletzungen hinnehmen. Zwar war er stark und austrainiert genug, sie rasch wieder heilen zu lassen, aber es war lästig, ja, zusätzlich ablenkend.
 

Agamemnon lächelte zufrieden. Es wurde interessanter, endlich hatte wohl der Kronprinz begriffen, dass er gegen eine Streitaxt keine Chancen mit einer Klinge hatte und wählte nun die Energie. Natürlich hatte er damit gegen Achill keine Aussichten auf Erfolg.

Sein Lächeln verblasste, als er kalten, scharfen Stahl an der Kehle spürte, der ihn zwang, den Kopf zu heben. Er erkannte den Halbblutprinzen neben sich – und den Herrscher vor sich. Dieser hatte seine Waffe zwar in der Scheide, aber er wusste in diesem Moment, dass ihm nichts mehr helfen konnte. In den goldfarbenen Augen las er nur das Versprechen, dass er sterben würde. Die Frage des Wie war wohl allein noch dem Ausgang des Duells dort unten vorbehalten.

„Ho..heit…“ war alles, was er in jäher Todesangst noch stottern konnte.
 

Das leise Wort genügte, dass die Despoina herumfuhr und erstaunt lächelte: „Mein Gebieter….“

Der Inu no Taishou wandte leicht den Kopf: „Euch beiden geht es gut?“

„Ja, danke, Euer Hoheit. Wir…wir waren eingesperrt, aber sonst ist uns nichts geschehen.“ Sie war etwas überrascht. Er wirkte so fremd, so kalt, so hart, wie es zwar seinem Ruf in der Öffentlichkeit entsprach, aber….War er wütend, weil sie entführt worden war? Oder weil Sesshoumaru dadurch gezwungen wurde dort unten zu kämpfen? Oder beides? Inuyasha hielt sein Schwert noch immer an die Kehle des Provinzfürsten. Jetzt erkannte sie, dass auch er recht aufgebracht wirkte. Seine Kleidung zeigte deutliche, große Blutflecken. Was war nur alles geschehen? Aber ihr war bewusst, dass sie jede Menge Zuhörer und Zuschauer hatten – und sie sicher nichts tun durfte, was den Herrscher das Gesicht in der Öffentlichkeit verlieren lassen würde, zumal einiges passiert zu sein schien, das sie nicht wusste. So fragte sie nur: „Er…Seine Gnaden wird doch gewinnen?“
 

Er nickte. Als er die Arena betreten hatte, hatte er gerade noch ein wenig besorgt die letzten Sekunden des geradezu hektischen Angriffs mit der beidhändigen Streitaxt mitbekommen. Er kannte seinen ältesten Sohn allerdings zu gut, um nicht zu wissen, dass der erstens nicht gerade schwach war und zweitens seine Taktik im Kampf stets seinem Gegner anpasste. Darum würde es für Achill sicher immer schwerer werden, je länger das Duell dauerte, da Sesshoumaru bald Kraft und Kampfesweise würde abschätzen können.
 

Wieder griff Achill an. Sesshoumaru schien auszuweichen, überschlug sich aber noch in der Luft, wendete sofort und ließ eine Energiewelle auf den Erbprinzen zulaufen. Achill schaffte es gerade noch, die überraschende Attacke abzufangen.

Verdammt, dachte Akago. Dass der Kronprinz nach fast zwanzig Minuten noch immer soviel Dynamik aufbringen konnte, schien auch seinen Wirt zu überraschen, von ihm selbst ganz zu schweigen. Damit hatte er nicht gerechnet, wirklich nicht. Und er konnte spüren, wie Achill müder wurde. Mit diesen ersten furiosen Axtangriffen hatte er sich selbst geschadet. Es hätte klappen können, hatte es aber leider nicht. Nun gut. Wichtig war hier zu gewinnen, gleich, wie sein Wirt später das überstehen würde. Dann müsste er sich eben einen neuen suchen. Leider würde Agamemnon dann der neue Herrscher werden, aber womöglich könnte er den übernehmen…

Unwillkürlich warf er einen Blick zu der Fürstenloge empor.

Im nächsten Moment hätte er um ein Haar vergessen, sich zu verteidigen. Der Inu no Taishou! Wie war das möglich? Musste denn alles schief gehen?

Sesshoumaru bemerkte, dass sein Widersacher nach einem Blick empor sichtlich überrascht zurücksprang, und riskierte es seinerseits, seine Aufmerksamkeit kurzfristig nach oben zu richten. Zu seiner Erleichterung erkannte er seinen Vater und Halbbruder, die anscheinend den Provinzfürsten im Griff hatten. So konnte er sich nun wirklich beruhigt um sein Duell kümmern.

Akago hatte seine Entscheidung getroffen. Er sollte zusehen, dass er hier verschwand. Und dazu wäre es nötig, Achill zu verlassen, so schnell wie irgend möglich. Ein anderer Wirt war leider nicht in der Nähe – denn der Kronprinz war nicht verzweifelt oder gefühlsmäßig angeschlagen. Was konnte er nur tun? Nun gut. Er könnte sich durch seinen eigenen Bannkreis gegen eine mögliche Attacke schützen. Daran würde selbst der Herrscher scheitern. Allerdings bedeutete der Austritt aus dem Körper einen Moment der Wehrlosigkeit. Er musste es schaffen, Sesshoumaru zu besiegen, am besten zu töten. Zumindest aber, ihn so abzulenken, dass er eine Chance bekam. Das sollte doch machbar sein. Immerhin hatte auch dieser schon den kräftezehrenden Kampf hinter sich, auch sein Arm sollte schwer werden. So veranlasste Akago seinen Wirt, die Axt fallen zu lassen und sein Schwert zu ziehen, um damit erneut zu attackieren.
 

Der Inu no Taishou stand regungslos neben dem Provinzfürsten und musterte das Duell. Ihm war klar, dass Achill jetzt zur Sache kam, seinen Sohn töten wollte, um dem Kampf ein Ende zu bereiten. Trotz seines Vertrauens in Sesshoumaru war er ein wenig besorgt, ohne das freilich erkennen zu geben.

Er wandte allerdings den Kopf, als er eine vertraute Witterung in die Nase bekam. Mit gewissem Erstaunen erkannte er Patroklos, den Unterführer seines Heeres, mit einigen Kriegern, die sich eilig vor ihm auf die Knie warfen. Neben Patroklos war ein anderer junger Dämon, dessen Ähnlichkeit verriet, dass es sich um einen Bruder handeln musste.

Der Unterführer neigte den Kopf und so fragte der Inu no Taishou: „Was ist?“

„Darf ich Euer Hoheit meinen Zwillingsbruder Patroklos vorstellen?“

Die Zwillinge hießen gleich? Führte das nicht zu Verwechslungen? Aber etwas anderes war wichtiger: „Kurz dein Bericht.“

„Ja, Euer Hoheit. Patroklos Junior kam zu mir und berichtete, dass sich der Erbprinz Achill, mit dem er seit Jahren befreundet ist, seit der Auffindung eines Babys eigenartig verhielt, also, anders als gewöhnlich. So übte er weniger, wollte aber einen Kampf mit Seiner Gnaden. Ich…nun, ich fragte Hofrat Myouga um Rat, da Euer Hoheit bereits abgereist war, und erfuhr, dass Ihr und die Prinzen ebenfalls im 6. Bezirk wärt. So wies er uns an, mit einigen Kriegern und der Priesterin Kagome so rasch es ging herzufliegen um Eure Befehle zu erwarten.“

„Bewacht Fürst Agamemnon. Kagome, du vor allem.“ Er wandte sich ohne weiteres Wort um und ignorierte das rasche Lächeln, das die junge Priesterin Inuyasha zuwarf, ehe sie sich zu ihm neben den erstarrten Fürsten stellte, ebenso, wie ein zweites, das ihrer Mutter galt. Der Kampf in der Arena war erneut heftig geworden.
 

Achill war dauernd in der Vorwärtssbewegung und drängte den Kronprinzen damit zurück. Der Inu no Taishou erkannte allerdings, dass Sesshoumaru kontrolliert zurückwich, auf einen Moment zum Gegenschlag wartete. Dennoch musterte er ein wenig beunruhigt seinen Sohn. Für einen Außenstehenden war es sicher nicht zu erkennen, aber dessen Bewegungen waren nicht mehr so leicht und elegant wie gewöhnlich. Er musste sich anstrengen. Aber auch der Erbprinz schien Mühe zu haben, ja, immer erschöpfter zu werden, ohne jedoch nachzulassen. Patroklos der Jüngere hatte gesagt, sein Freund hätte sich eigen benommen – und jetzt begriff der Herrscher. Sesshoumaru musste mitbekommen haben, dass sich dieser unsägliche Akago in dem Erbprinzen versteckt hielt und diesen steuerte. Darum gab er sich auch Mühe, den nicht zu töten, den Kampf rasch zu beenden, sondern ließ sich auf dieses direkte Kraftmessen ein. Achill war unschuldig an der Entführung und dem Duell.

Doch, er konnte stolz auf seine beiden Söhne sein. Und er sollte es ihnen wirklich einmal sagen. Seit dieser Naraku-Affäre war viel geschehen und beide hatten sich sehr positiv entwickelt.
 

Die beiden Duellanten drückten die Klingen aneinander, bemüht, den anderen niederzuringen. Akago dachte daran, dass Achill doch einen Kyklopen allein besiegt hatte – wie stark war wohl der Kronprinz? Gleich. Er musste das hier jetzt schleunigst beenden. Nur - wie?

Sesshoumaru dagegen fiel ein, dass Echidna erwähnt hatte, das unsägliche Baby habe Furcht vor der wahren Form seines Schöpfers Naraku. Und nach dem, was Moryomaru erzählt hatte, hatte Akago Angst vor Spinnen. Das sollte er ausnutzen. Sie standen nahe beisammen, die Klingen noch immer gegen einander gedrückt, als er leise sagte: „Oh, da sitzt eine große Spinne auf deiner Schulter….“ Mit einem Aufschrei sprang Achill zurück. Mit gewisser Befriedigung fuhr der Kronprinz fort: „Nun gut, Akago. Gib ihn frei.“

Dieser Misthund! Woher wusste der von seiner panischen Angst? Aber es war bestimmt der letzte Zeitpunkt, seinen Wirt zu verlassen. Noch schien Sesshoumaru abzuwarten, Achill nicht töten zu wollen – fragte sich, wie lange er sich jetzt noch zurückhalten würde, wenn er nun sicher wusste, dass er ihn übernommen hatte. Allerdings sollte er seinen Wirt als Schutzschild vor sich halten, während er austrat.
 

Zum Erstaunen der Zuschauer bildete sich im Rücken des Erbprinzen eine rote Ausbuchtung, eine Beule, dann erschien ein riesiger Bannkreis, in dem ein weißes Kleinkind saß. Während der seelisch und körperlich erschöpfte Achill zu Boden fiel, lächelte Akago, zumal er sah, dass sein Gegner sein Schwert seitwärts hob.

„Sinnlos. Nichts kann diesen Bannkreis zerstören. Und du bist auch schon müde…“ Er wartete den vergeblichen Angriff des Kronprinzen ab, ehe er fortfuhr: „Sag ich doch. Lebt wohl….“ Er ließ seinen Schutz weiter emporschweben.

Der Herrscher drehte sich nicht um, um Narakus Abkömmling nicht aus den Augen zu lassen: „Kagome, dein Pfeil.“

Diese gehorchte eilig. Akago sah es, aber er fühlte sich sicher. Sie war eine ganz fähige Priesterin, aber sein Bannkreis konnte doch von nichts zerstört werden, das hatte ihm Naraku gesagt. Dennoch schloss er unwillkürlich die Augen, als das hell aufleuchtende Geschoß auf ihn zuraste – aber an seinem Schutzschirm abprallte und harmlos unten in der Arena aufschlug.

„Wer…?“ brachte unterdessen Fürst Agamemnon hervor.

„Wer das ist?“ Inuyasha nahm Tessaiga endlich von der Kehle des Gefangenen: „Das ist der Mistkerl, der deinen Sohn übernommen und fast umgebracht hat. Und die arme Maja auch.“ Er musterte die schwebende Kugel. „Und dem ich jetzt dieses blöde Grinsen aus dem Gesicht wischen werde!“ Er sah zufrieden, wie seine Klinge unter der Magie der Fledermausdämonen rot aufleuchtete.

Der Inu no Taishou wandte nun doch erstaunt den Kopf. Warum nahm Inuyasha an, einen derart mächtigen Zauber brechen zu können? Moment. Wieso leuchtete Tessaiga so seltsam, dass es sich um Rot handeln musste? Diese Fähigkeit kannte er nicht.

Der Halbdämon sprang vor und ließ seine Klinge durch die Luft sausen.

Akago bereitete die nächste spöttische Bemerkung vor. Hunde konnten wohl einfach nicht erkennen, wann sie aufgeben sollten, wollte er sagen, als er zu seinem Entsetzen feststellte, dass sich seine schützende Kugel um ihn auflöste. Und im nächsten Moment traf ihn etwas mit schneidender Schärfe an der Schulter, so dass er in den Sand stürzte. Er brauchte nicht aufzusehen, um zu wissen, dass das der Klauenangriff des Kronprinzen gewesen war und dieser nun bereits über ihm stand, sein Schwert in der Hand.

„Nicht….“ brachte er hervor. Er war doch noch ein Kind, ja, ein Baby….

„Patroklos, lass ihn festnehmen“, befahl der Inu no Taishou: „Und unter scharfer Bewachung auch durch Priester in die Hauptstadt bringen. Du, Patroklos Junior, kümmerst dich um Achill. Er soll sich erholen und einstweilen die Regentschaft übernehmen.“

Agamemnon atmete durch. Dieser Satz bedeutete, dass auch er in die Hauptstadt gebracht werden würde. Er gab sich keinen Illusionen über den Ausgang einer Gerichtsverhandlung hin. Er hatte Hochverrat begangen und noch nie hatte jemand gehört, dass der Herrscher das mit Nachsicht hinnahm. Vielleicht könnte er durch einen Hinweis, dass dieses eigenartige Baby ihn verführt habe, seinen Tod beschleunigen, aber das wäre wohl auch schon alles. Er sah sich in jäher Panik um.

Seine eigenen Krieger…nein. Wie jeder Provinzfürst verfügte er nur über fünfzig – und er bezweifelte nicht, dass nicht alle seinem Befehl zum Angriff folgen würden. Zudem waren der Inu no Taishou und die beiden Prinzen sicher keine Hunde, die man mit nur fünfzig Dämonenkriegern besiegen konnte, schon gar nicht, wenn sie ihrerseits auch noch Krieger dabei hatten.

Fuchsmagie…ja, Fuchsmagie konnte und musste ihm helfen, hier noch irgendwie herauszukommen, fliehen zu können. Diese junge Priesterin schien ja ganz fähig zu sein, aber sie stand nur neben ihm, achtete offensichtlich mehr auf die Despoina. als auf ihn. Inuyasha war zu seinem Vater getreten und dieser sah in die Arena, anscheinend, um dieses seltsame Kleinkind nicht aus den Augen zu lassen. Es war zwar nicht sonderlich schmeichelhaft, dass alle ihn, einen mächtigen Fuchs mit sieben Schwänzen, für ungefährlicher als ein Baby hielten, aber das war seine Chance. Ein Täuschungszauber würde ihn verschwinden lassen. So konzentrierte er sich kurz, ehe seine Macht wie eine rote Wand zwischen ihm und dem Herrscher und dem jüngeren Prinzen auftauchte. Sie würden nur noch sehen können….

Er schrie auf, als er plötzlich eine ungeheure Magie spürte, die sogar seinen Illusionszauber zurückwies – und die von der linken Hand des Inu no Taishou ausging, der herumfuhr. Was war das? Nie zuvor hatte der Herrscher in seiner Gegenwart gezeigt, dass er über Magie verfügte, geschweige denn, solche. Und jetzt war auch seine letzte Chance dahin, denn die restlichen Krieger stürmten förmlich zu ihm, neben ihn, um ihn zu fesseln.

„Du bist noch ehrloser, als ich dachte“, sagte der Inu no Taishou kalt: „Erst verrätst du mich, obwohl ich dir damals das Leben geschenkt habe und jetzt bist du auch noch zu feig, die Konsequenzen tragen zu wollen. - Schafft ihn mir aus den Augen!“

Während die Krieger eilig gehorchten, sah Inuyasha zu seinem Vater: „Äh...was war das denn?“

„Agamemnon versuchte einen äußerst mächtigen Täuschungszauber um entkommen zu können.“

Der Kronprinz war empor gesprungen: „Ich wusste gar nicht, dass Ihr über solche Magie verfügt, verehrter Vater.“ Aber sein Blick glitt sofort zu seiner kleinen Drachenreiterin, die ihn freudig anlächelte.

„Nun“, gab der Herrscher zu und betrachtete ein wenig nachdenklich seine etwas erhobene Linke: „Der Ring, den mir der König der Kagejin schenkte, scheint einige interessante Nebenwirkungen zu haben. Das war Schattenmagie.“ Er sah sich um: „Kehren wir in die Hauptstadt zurück.“
 

************************************
 

Nette Überraschung. Nun, nach dieser kleinen "Dämonstration" der Magie dürfte keiner mehr auf die Idee kommen, den Herrscher mit Zauber angreifen zu wollen.

Im nächsten Kapitel wartet ein Überraschungsbesuch auf alle.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2012-03-13T22:03:03+00:00 13.03.2012 23:03
War das nicht unhöflich die Magie seines Vaters vor allen so zur Sprache zu bringen?
Das Kapitel war gut^^.
Aber warum sehen die Hunde kein rot?
Echte Hunde können rot sehen bzw. von anderen Farben unterscheiden.

Bye

Minerva
Von:  Schalmali
2010-07-07T14:08:42+00:00 07.07.2010 16:08
Hu? Ein Ring der noch bisschen Schattenmagie verleiht? Nett! Jedenfalls wars da sehr nützlich. Hmm eigetnlich, hätte er im Zweifelsfall mti dem Ring im Miniaturgarten nicht den Schattendrachen rufen können? Oder war ihm das zu peinlich? *g

Jedenfalls ist der Herrscher auf seine beiden Söhne zu recht stolz. Ich frag mich aber, ob Sesshoumaru nicht immernoch eine Braut bekommen sollte hmm.. ^^
Von:  yamina-chan
2010-01-16T20:43:09+00:00 16.01.2010 21:43
Sesshomaru überrascht mich immer wieder XD

Und ich mag das Kapitel. Der Kampf war gut beschireben und man konnte der Handlung ohne Probleme folgen. Herrscherfamilie plus Anhang haben sich auch gut geschlagen.
Und von Agamemmnon bin ich schwer enttäuscht. Nicht das ich ihn zuvor respektierte, aber der letzte Fluchtversuch war auf Narakuniveau, also wirklich.
Jetzt bin ich auf den Überraschungsbesuch gespannt ^^
Von: abgemeldet
2010-01-16T09:42:53+00:00 16.01.2010 10:42
Ich gebe zu, dass ich seiner Gnaden so einen Streich nicht zu getraut hätte, einem Baby mit Spinnen Angst zu machen, also wirklich.

Der Drachenring war also schon mal von Nutzen, bin gespannt, ob der König selbst noch mal auftaucht und ob Akago und Agamemnon tatsächlich erledigt sind oder ob ihnen in buchstäblich allerletzter Sekunde doch noch irgendein waghalsiges Manöver einfällt, um die Hundefamilie ein letztes Mal ins Schwitzen zu bringen (falls Dämonen so etwas Profanes wie Schwitzen überhaupt können. ;)

LG

Zwiebel
Von:  Cistus
2010-01-16T06:30:23+00:00 16.01.2010 07:30
Spiel,Satz und Sieg! Offenbar hat die Hundefamilie ihren Gegener bezwungen! Ende gut, alles gut? Nun ich wage es noch ein bisschen zu bezweifeln. WIe wir von Naraku wissen ist es erst aus, wenn es aus ist und da stehen ja noch Pappas Hochzeitspläne für seine Söhne im Raum.
mfg
Cistus
Von: abgemeldet
2010-01-13T09:02:10+00:00 13.01.2010 10:02
Du hast ein wirklich tolles Kapitel geschrieben.
Der Kampf war gut aufgezeichnet, was dem Leser (mir) Freude schuf.
Auch die Überlegungen der einzelnen "Parteien" und die Überaschungen waren klasse formuliert.
Klasse Kapitel

Weiter so

JLP
Von:  Sasuke_Uchiha
2010-01-11T19:29:46+00:00 11.01.2010 20:29
Juhu...ein Überraschungsbesuch.
Von:  Teilchenzoo
2010-01-11T13:41:09+00:00 11.01.2010 14:41
"Dämonstration". Ich mags auch^^. Sag mal, warum kann man den alten Fuchs nicht einfach in ein Bestiarium stecken? Es wäre so schad um ihn ... ich mag Füchse. Und einer mit sieben Schwänzen ist schon was wert. Lass ihn von Menschen begaffen, das wär doch mal ne Strafe! Master Taishous midnight carnival präsentiert!

Achill scheint ja wirklich sehr kräftig zu sein, aber mich erstaunt, dass er keine "echten" Kämpfe ausgefochten hat ... so ein Trainings-Freak wie er ...
Schön, dass er geschont wurde, denn er kann ja nun wahrlich nichts für Akagos Pläne ... ob er jetzt die Dame kriegt, die er liebt?

Die Despoina ist ruhig wie immer. Und Rin die Zuversicht in Person.

Schön, dass Inu auch seinen Auftritt hatte, und ebenso schön, dass Sessho sofort geschnallt hat, was Sache ist, und akago eine gekrallt hat. Hoffentlich baut der nicht wieder seinen Bannkreis auf, denn Priester und Dämonen helfen dagegen wohl nichts ...
Das wird aber nicht das Ende sein, oder? Naraku und Familie sind etwas zu nervtötend, um so "leicht" dranzukriegen zu sein ...

Lg neko
Von:  Haruko-sama
2010-01-11T13:26:23+00:00 11.01.2010 14:26
Nette "Dämonstration" (ich mag das Wort^^), die der Herrscher da abgeliefert hat. Und zum Glück ging das Duell auch gut aus, obwohl das selbst in Sesshomarus Augen das Stadium lästig überstiegen haben dürfte.
Agamemnon...gut, der hat selber Schuld an seiner jetzigen Lage, die seine versuchte Flucht nicht gerade verbessern sollte, also spar ich mir das Mitleid mal.
Wer könnte denn noch für Überraschungsbesuch in Frage kommen? *grübel*

LG, Haruko
Von:  Natsuki13
2010-01-11T09:30:20+00:00 11.01.2010 10:30
Ich sage nur: Akago, du sitzt ziemlich tief in der Scheisse. Und Agamemmnon übrigens auch.
Aber zum Glück hat sich alles dem Guten zugewandt.

Ich habe die Vermutung, dass dies das vorletzte Kapitel ist.
Wenn nicht, bin ich nur froh darum ^_^

LG
Natsu-chan


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