Zum Inhalt der Seite

Rose x Scorpius

Wenn ihr zwei nur nicht so stolz wärt...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fast fünf Jahre später

Ich hoffe das 1. Kap. hat euch gefallen. Oder vllt hats auch keiner gelesen ^^ Naja wenn es jmd gibt, der das hier liest: Viel Spaß!!!
 

Fast fünf Jahre später
 

Fast fünf Jahre waren seit jenem 1. Weihnachtsfest bei den Potters vergangen und Scorpius war seitdem jedes Jahr im Sommer bei seinem besten Freund Albus gewesen. Zweimal wurde Al auch von Scorpius eingeladen, doch generell verbrachten sie die Ferien eher bei den Potters, da sich die Malfoys einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden konnten, dass ihr toller Sohn mit einem Potter befreundet war, selbst wenn dieser aus Slytherin war.
 

Alle hatten sich sehr verändert. Aus dem süßen, etwas schlaksigen Mädchen Rose war eine wunderschöne junge Frau geworden. Ihre langen rotbraunen Haare, im Gegensatz zu ihrem Bruder Hugo, hatte sie nicht das karottenrote Haar der Weaslesy geerbt, sondern sie vereinte die Gene beider Elternteile ins sich, sodass ein schönes Braun entstand, dass im Sonnenlicht rubinrot schimmerte, trug sie nicht mehr so buschig wie früher, sondern sie fielen ihr jetzt in schönen großen Wellen herunter, fast bis zu den Hüften.

Auch ihr Körper hatte sich verändert und so war sie jetzt nicht einfach nur mehr schlaksig, sie war zwar immer noch groß, aber dazu hatte sie weibliche Rundungen bekommen, nicht zu viel, aber eben auch nicht zu wenig.

Für viele war sie der Inbegriff der Schönheit, besonders wenn sie mit ihren haselnussbraunen Augen strahlte und klimperte.

Doch Rose hatte wenig Interesse an Jungs gezeigt. Im 5. Jahr war sie zweimal mit einem Kollegen aus Ravenclaw ausgegangen, der sich als langweiliger Streber entpuppte und einmal hatte sie auch einem Hufflepuff zugesagt, der ihr aber etwas dümmlich erschien und oft keine Ahnung hatte wovon Rose gerade sprach.

Nach diesen beiden Fehlschlägen hatte sie es auf sich beruhen lassen und sich aufs Lernen konzentriert. Außerdem hatte sie immer noch genug damit zu tun, mit Scorpius fertig zu werden.

Denn je älter beide wurden, desto heftiger wurden ihre Auseinandersetzungen. Inzwischen blieb es nicht mehr nur bei Diskussionen, sondern sie verhexten gegenseitig ihre Sachen und jagten sich ab und zu, wenn es besonders heftig wurde, auch gegenseitige Zauber an den Hals.
 

Scorpius war, genauso wie Rose, herangewachsen. Er ähnelte seinem Vater nicht mehr so sehr, wie er es in der 1. Klasse getan hatte.

Sein Haar war immer noch blond, doch trug er es nicht zurück gegelt, sondern es stand ihm verwegen vom Kopf. Seine vom Quidditch durchtrainierter Körper ließ Mädchen reihenweise umfallen und auch seine `dunkle Aura´ war anziehend für viele. Doch er war unnahbarer und kälter denn je. Nur seinen Freunden gegenüber war er offener und zeigte gewisse Gefühle.

Viele Mädchen fanden gerade diese harte Schale anziehend, sie bildeten sich ein, dass genau sie die Frau wäre, die seine Mauern einstürzen lassen könnte und zum weichen Kern vordringen könnte.

Da irrten sie sich. Scorpius machte genauso schnell mit seinen Eroberungen Schluss, wie es angefangen hatte. Er hasste lange Reden und sagte stets das, was er dachte.
 

Auch Albus hatte sich verändert. Er war seinem Vater ähnlicher denn je. Sein schwarzes Haar stand bei ihm genauso ab, und seine Augen hatte er, als einziger der drei Geschwister, von seiner Oma Lily geerbt.

Genauso wie sein bester Freund spielte auch Albus Quidditch. Scorpius war der Sucher, er war der Hüter.

Dadurch war natürlich auch sein Körper wohlproportioniert und durchtrainiert.

Seine Anhängerinnen zeigten ihre Gefühle doch offener als sie es bei seinem besten Freund taten, da Albus einfach viel umgänglicher war.

Doch auch er hatte keine feste Freundin, sondern bediente sich reichlich an der Auswahl, die sich im bot.
 

Lily und Hugo waren inzwischen auch nach Hogwarts gekommen und hatten gerade ihr drittes Jahr hinter sich gebracht. Beide waren nach Griffyndor gekommen und erfüllten somit die Familientradition.
 

Lily war rothaarig, wie ihre Mutter und mindestens genauso schön. Sie trug einige der Weasley-Eigenschaften. So hatte sie auch Sommersprossen. Auch das Talent zum Zaubern, hatte sie von ihrer Mutter geerbt.

Alles in allem war sie ein liebes Mädchen, das sich allerdings genauso oft in Schwierigkeiten brachte, wie ihr Vater damals.
 

Hugo hatte das karottenrote Haar seines Vaters geerbt, genauso wie die Sommersprossen. Alles in allem sah er Ron ziemlich ähnlich.
 


 

So hatte Malfoy auch die Sommerferien vor dem sechsten Schuljahr bei Albus verbracht und nun waren sie, gemeinsam mit James und Lily, die vor ihrem vierten Jahr stand, in der Winkelgasse, um die benötigten Schulsachen zu kaufen. In zwei Wochen ging es bereits wieder zurück nach Hogwarts.
 

Sie standen vor Weasleys Zauberhafte Zauberscherze und warteten auf Rose und Hugo, der wie Lily auch vor seinem vierten Jahr stand.
 

„Wann kommen die denn? Wir warten schon eine geschlagene halbe Stunde. Aber Miss Ich-bin-ja-ach-so-intelligent-aber-zu-zickig-um-einen-Mann-abzubekommen ist wahrscheinlich der Meinung, dass sie sich nicht zu beeilen hat, nur weil ihre Familie hier wartet.“, spottete Scorpius. Die andern drei hätten womöglich gelacht, wenn sie die Streitereien der beiden nicht schon so satt gehabt hätten. Gerade als James etwas in diese Richtung sagen wollte, tauchte Rose auf.
 

„Für meine Familie hätte ich mich schon beeilt, nur für Mister Ich-bin-ein-Malfoy-und-damit-kann-ich-jede-ohne-Niveau-haben-und-die-nehme-ich-mir-auch sicher nicht.“, antwortete sie bissig und umarmte Lily, dann James und Albus.

„Tut mir leid, Mum hat noch schnell eine Liste geschrieben, mit Dingen, die wir ihr mitnehmen sollen. Das hat etwas gedauert.“, meinte sie an Lily gewandt.

Diese winkte ab und die Gruppe setzte sich in Bewegung, doch Scorpius packte Rose am Arm und hielt sie somit zurück.

„Nur, weil ich ein Liebesleben habe, heißt das nicht, dass ich JEDE nehme.“, zischte er. Rose lachte gespielt und schlug ihm gespielt lachend auf die Schulter.

„Du bist ja so witzig Scorpius. Glaubst du ich habe nicht bemerkt, wie du dich durch die Reihen vögelst?“, antwortete sie. „Und lass meinen Arm los.“

Augenblicklich ließ er sie los. Sie konnte unmöglich bemerkt haben, mit wem aller er im letzten Jahr ausgegangen war. Er war äußerst diskret gewesen und wenn einmal mehr gelaufen ist, war es immer an abgelegenen Orten.

Ihm fiel keine Antwort ein, die ihn nicht verraten hätte. Was hätte er auch sagen sollen? Dass keine seiner Eroberungen ihn auch nur ansatzweise so in Rage brachte wie sie? Dass es keine Frau geschafft hatte, solche Gefühle in ihm wach zu rufen wie sie? Und, dass er nur aus eben diesen Gründen so viele Verflossene hatte, nur so viele Dates hatte, um eine zu finden, die in ihm irgendeine Gefühlsregung auslöste. Er konnte ihr auch nicht sagen, wie schrecklich deprimierend er es fand und wie wütend es ihn machte, dass die einzige Frau, die ihn etwas fühlen lassen konnte gerade die Frau war, die er geschworen hatte zu besiegen und die er genauso wenig leiden konnte, wie sie ihn mochte.
 

Als er endlich eine passende Antwort gefunden hatte, und er wieder in der Realität angekommen war, war Rose schon längst ihrer Familie nachgelaufen und er stand alleine da. Langsam machte er sich auf der Gruppe zu folgen.
 

Wieso hatte er sie nur so einfach losgelassen? Und wieso hatte er so erschüttert geschaut, als sie ihm gestand, dass sie wusste was er trieb? Aber es konnte ihr auch egal sein. Sie sollte froh sein, dass er soviel Zeit mit Eroberungen verbrachte, denn dann hatte er weniger Gelegenheiten sie zu schikanieren.

Immerhin waren ihre Streitereinen zwar dadurch seltener geworden, doch auch umso heftiger. Es schien fast so, als würden ihre Auseinandersetzungen an Heftigkeit zunehmen je länger die letzte Begegnung zurücklag.

Irgendwie hatte sie sich schon an das Gefühl gewöhnt, wenn Adrenalin durch ihren Körper schoss und ihr vor Aufregung und Wut ganz heiß wurde.
 

Deshalb fühlte sie sich jetzt auch belebter und fröhlicher als vor dem Streit.

Sie lächelte vor sich hin und Tyra, die eben zu der Gruppe gestoßen war, sah sie fragend an. „Was ist denn mit dir passiert?“, wollte sie wissen.

Achselzuckend ging Rose auf eines der Büchergeschäfte zu. „Nichts, ich bin nur gut drauf.“ Sie lächelte Tyra kurz an.

„Ich finde, wir sollten uns hier trennen und uns dann in, sagen wir, zwei Stunden wieder beim Weasleyladen treffen?“, schlug Hugo vor und die anderen stimmten ihm fröhlich zu.

So gingen Hugo und Lily gemeinsam los, da die beiden dieselben Sachen benötigten. Rose betrat in der Zwischenzeit die Buchhandlung dicht gefolgt von Tyra.
 

„Ich brauche noch ein paar Bücher.“, meinte Scorpius zu James und Albus, welcher ihn daraufhin fragend ansah: „Wir haben unsere Schulbücher doch schon letzte Woche geholt. Oder fehlt dir noch eines?“

Scorp schüttelte den Kopf. „Nein“, meinte er, „aber ich wollte mir noch ein bisschen leichte Lektüre zulegen.“

Albus seufzte. „Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, dass du so irre gerne liest wie Rose. Nagut, dann gehe ich inzwischen mit James. Wir sehen uns dann.“ Und damit waren die beiden Brüder verschwunden.
 

Er war ganz und gar nicht wie Rose. Er hatte schon gern gelesen, da hatte sie noch Windeln gebraucht.

Verärgert betrat er das Geschäft, doch seine Wut verpuffte im Nichts, als er anfing ein bisschen herumzustöbern.
 

Nach einer halben Stunde meinte Tyra zu Rose: „Ich möchte noch Leckerlies für meine Katze besorgen, soll ich dir etwas für deine Eule mitnehmen?“

Rose nickte: „Ja das wäre nett, ich brauch hier noch ein bisschen. Tut mir leid, wir treffen uns dann später, ja?“

Tyra bejahte, verabschiedete sich und war kurz daraufhin auch schon verschwunden.
 

„Mutshon, Alice.. H,I,J,K,L,.. ah M.. MacJason…, Meldon…, Middon…., Miston…, Muhlan…,“, murmelte Rose vor sich hin, während sie ein bestimmtes Werk über Heilzauber suchte und dabei das Regal entlangging und ihre Hand über die Bücher gleiten lies. Voll in ihrem Element bemerkte sie den Kunden nicht, der am selben Regal interessiert war, aber am Boden hockte, um an die Bücher ganz unten im Regal zu kommen.

Und so passierte es, dass Rose über denjenigen zu ihren Füßen stolperte und mit ihrem Kopf beinahe auf dem Boden aufgeschlagen wäre, wenn dieser jemand nicht unter sie geraten und sie blitzschnell in seine Arme gezogen hätte, so dass er die gesamte Wucht des Aufpralls abbekam. Ihr Kopf landete auf seiner Schulter und musste dort einen ziemlichen blauen Fleck hinterlassen haben.

Während des Falls hatte Rose die Luft angehalten und als sie merkte, dass sie sicher auf jemandem lag, atmete sie langsam wieder aus.

„Alles in Ordnung?“, fragte dieser jemand unter ihr mit einer tiefen wohlklingenden Stimme. Und sie kannte diese Stimme nur zu gut. Aber konnte das sein? Konnte er, für seine Verhältnisse, freundlich mit ihr sprechen? Natürlich für Außenstehende hätte es immer noch ziemlich arrogant, genervt und doch irgendwie kalt geklungen, doch sie kannte ihn immerhin schon fünf Jahre und wusste es besser.

Langsam hob sie den Kopf und blickte in die fragenden stahlblauen Augen von Scorpius Hyperion Malfoy.
 

Nachdem einige Sekunden vergangen waren und sie immer noch nichts gesagt hatte, versuchte er es erneut: „Hast du dir wehgetan, Rose?“

Der Klang ihres Namens ohne Hohn aus seinem Mund ließ sie aufwachen. Langsam schüttelte sie den Kopf und setzte sich auf, so dass sie nun neben ihm saß. Als er sich aufsetzte, bemerkte sie, dass er sich zuerst an seinem linken Arm abstützen wollte, es dann aber doch mit dem rechten machte, so als ob der linke schmerzte. Natürlich verzog er keine Miene.

„Nein, alles okay. Und bei dir?“, wollte sie wissen und nickte mit ihrem Kopf in Richtung seines linken Armes.

Doch Scorpius winkte ab. „Nichts passiert.“ Damit stand er auf und reichte ihr seine Hand um ihr aufzuhelfen. Kurz zögerte sie, legte dann aber doch ihre in seine und spürte ein leichtes Kribbeln, dort wo ihre Haut auf seine traf.

Ob er das auch spürt?, fragte sie sich. Er hielt ihre Hand einen Moment länger als nötig und als er es bemerkte ließ er sie abrupt los, stieß sie sogar leicht weg.

„Das nächste Mal solltest du besser aufpassen.“, meinte er nicht halb so arrogant, wie er es gern gehabt hätte.

Rose nickte nur, nahm die Bücher, die sie bis jetzt ausgewählt hatte und verließ den Gang schnell in Richtung Kassa.
 

Gedankenverloren ging sie alleine durch die Winkelgasse und sah dabei ihre Hand an. Sie drehte sie und bewegte prüfend jeden Finger.

Alles ganz normal, dachte sie. Aber wieso kribbelt es immer noch? Leise seufzte sie. „Ich muss langsam echt verrückt sein.“, flüsterte sie sich zu.
 

Wie verabredet trafen sie sich nach zwei Stunden alle wieder, gingen gemeinsam noch in Weasleys Zauberhafte Zauberscherze und bekamen einige der Dinge umsonst geschenkt. Danach machten sich alle auf nach Hause.
 

Nach der erholsamen Dusche betrat Rose ihr Zimmer und war verwundert, eine fremde schwarze Eule an ihrem Fenster zu sehen. Sie trug ein in braunes Papier eingewickeltes Päckchen, das sorgfältig mit einer Schnur zusammengehalten wurde.

Neugierig machte sie das Fenster auf und ließ den Vogel herein.

„Na meine Kleine, was hast du da?“, fragte sie sanft und streichelte die Eule kurz, bevor sie ihr das Päckchen abnahm. Geduldig blieb sie am Fensterbrett sitzen, falls man ihr eine Nachricht mitgeben wollte. Rose gab der Eule erst ein paar Kekse, setzte sich dann an ihren Schreibtisch und öffnete das Päckchen.

Darin befand sich das Buch `Heilzauber und ihre praktische Anwendung´ von Alice Mutshon. Das war das Werk, das sie gesucht hatte, bevor sie auf Scorpius gefallen war. In all der Aufregung und Verwirrtheit über ihre kribbelnde Hand hatte sie das Buch einfach vergessen und war davon gestürmt.

Verwundert öffnete sie es und ein weißer Zettel fiel heraus, auf ihm stand in fein säuberlich geschriebenen Buchstaben:
 

Das hast du vergessen,

S.
 

Rose musste die Nachricht ganze fünfmal lesen, bevor sie sich gestattet zu glauben, dass sie wirklich gerade ein Buch von Scorpius geschenkt bekommen hatte.
 

Schnell nahm sie einen kleinen Zettel von ihrem Schreibtisch und schrieb darauf:
 

Ich hoffe, du hast es bezahlt,

R.
 

Dann rollte sie den Zettel ein, band ihn der Eule an den Fuß und schickte sie zurück zu ihrem Besitzer. Aufgeregt ging Rose in ihrem Zimmer auf und ab. Draußen waren gerade die letzten Sonnenstrahlen versiegt, doch sie wusste, dass Scorpius bei Albus war und bis dorthin hatte es die Eule nicht weit.

„Ach, er wird gar nicht antworten.“, flüsterte sie und versuchte sich nicht zu viele Hoffnungen zu machen. Sie schlüpfte in ihren Pyjama und legte sich auf ihr Bett. Wenn sie es recht bedachte, war das heute in der Buchhandlung das erste normale Gespräch seit fünf Jahren gewesen, das sie mit ihm führte. Also relativ normal. Zumindest hatten sie sich nicht angeschrien.

Sie erinnerte sich an ihre ersten Tage in Hogwarts vor so vielen Jahren. Damals war es eine echte Überraschung gewesen, dass Albus nach Slytherin kam und als er sich noch mit einem Malfoy anfreundete, waren alle erst recht geschockt. Doch Rose war das immer schon egal gewesen und um Albus zu zeigen, dass sie ihn mochte, egal in welchem Haus er war, hatte sie einige Zeit mit ihm und Scorpius verbracht. Doch irgendwann fing ihr Konkurrenzkampf an. Sie konnte sich nicht erinnern wann oder wieso das war, doch irgendwann konnten sie sich einfach nicht mehr ausstehen. Er war ja auch manchmal ein echtes Ekel.

Sie erinnerte sich noch gut an ihre letzte Begegnung vor den Ferien.
 

---Flashback---
 

Rose hatte tagelang an ihrem Aufsatz für Geschichte der Zauberei geschrieben und war nun, als er fertig war, dementsprechend stolz auf ihr Ergebnis. Sie hatte in den letzten paar Tagen Ruhe von Scorpius gehabt und sie schob es darauf, dass er wahrscheinlich genauso gestresst war wegen der vielen Hausaufgaben, die es noch vor den Ferien zu erledigen gab, wie sie.
 

Nichts ahnend betrat sie das Klassenzimmer. Viele Schüler waren schon da. Sie ging nach vorne zum Lehrerpult, um ihren Aufsatz abzugeben. Sie nahm die Zettel aus der Tasche und wollte sie gerade vor Professor Binns Augen auf den Stapel der anderen legen, als ihre Zettel plötzlich zu Staub zerfielen. Zurück blieb nur noch ein kleines Häufchen Staub auf dem Lehrerpult. Professor Binns riss die Augen auf, Rose keuchte erschrocken auf, wodurch auch das letzte Staubkörnchen vom Tisch gefegt wurde.

Sie brauchte einen Moment um zu realisieren, was gerade geschehen war. Scorpius, blitzte es in ihren Gedanken auf und wie zur Bestätigung hörte sie leises Gekicher aus der letzten Sitzbank kommen.

Sie sah nur noch rot. In Sekundenschnelle zog sie ihren Zauberstab, drehte sich um, zielte auf Malfoy und bevor dieser auch nur realisierte, was gerade passierte, rief sie: „Spuck Schnecken, Scorpius Hyperion Malfoy!“

Und schon traf ihn der grüne Strahl des Zaubers. Erschrocken sah er sie an, bevor er auch schon anfing Schnecken zu würgen.
 

Sie hatten dafür beide Strafarbeiten aufbekommen. Doch die restliche Woche bis zu den Ferien hatten sie einander nicht mehr gesehen.
 

---Flashback Ende---
 

Beim Gedanken daran musste Rose lächeln. Es war aber auch zu witzig seinen Gesichtsausdruck zu sehen, als er merkte, was sie getan hatte.
 

Plötzlich klopfte es wieder an ihrem Fenster. Die Eule war zurück. Aufgeregter als sie hatte sein wollen, ließ sie den Vogel ein und nahm ihm die Nachricht ab.
 

Du hältst mich also für einen Dieb?!

S.
 

Rose musste schmunzeln. Irgendwie war er ja doch recht witzig. Also wenn er sie nicht gerade in den Wahnsinn trieb.

Schnell schrieb sie zurück:
 

Nein, ich halte dich für einiges, aber ein Dieb ist nicht dabei. Zumindest nicht wenn es um Bücher geht, manche Mädchen würden über ihr Herz sicher anderes sagen.

R.

P.S.: Danke übrigens, das Werk wollte ich schon seit längerem haben.
 

Die Eule flog weg und kam mit der nächsten Nachricht zurück.
 

Und wofür hältst du mich dann?

S.

P.S.: Ich weiß.
 

Stirnrunzelnd sah sie sich die Nachricht an. Woher wusste er von ihrem Interesse an Heilzaubern. Sie hatte noch mit keinem darüber gesprochen. Eigentlich hatte sich dieses Interesse auch erst vor einigen Monaten entwickelt, als ihr Bruder sich beim Quidditch verletzt hatte. Er hatte zu Madam Pomfrey gebracht werden müssen und Rose hatte sich unentwegt gefragt was wäre, wenn sich einer ihrer Liebsten außerhalb der Schule verletzen würde. Es war einfach ratsam sich Heilzauber anzueignen, die über Schrammen und Kratzer richten hinausgingen.
 

Manchmal, wenn sie sich ihre Lage genau überlegte, musste sie eingestehen, dass Scorpius und sie gute Freunde hätten werden können, wenn sie beide nicht so verdammt stur und stolz wären. Immerhin kannte sie sich eigentlich sehr gut und auch lange.

Sie dachte immer, der Zug sei abgefahren, weil die Situation schon so verschärft war, dass er sie nur mit seinem typischen Machoblick ansehen musste, und sie wurde wütend. Genauso wie umgekehrt.

Aber vielleicht war jetzt der Moment gekommen, das alles zu vergessen und neu anzufangen. Vielleicht musste einfach einer seinen Stolz hinunterschlucken und den ersten Schritt machen.

Dann wären ihrer beider Leben sicher um einiges ruhiger und auch Albus würde sich darüber freuen.

Leise seufzte sie. „Na mal sehen.“, flüsterte sie und schrieb:
 

Intelligent, treu, ehrlich (manchmal vielleicht zu ehrlich), spontan, stur und verdammt stolz;

R.
 

Aufgeregt schickte sie die Eule wieder zurück. Und verdammt sexy, dachte sie. Rügte sich aber gleich darauf für diesen dämlichen Gedanken.
 

Scporpius musste lächeln als er ihre Nachricht las. Sie hatte recht, er war all diese Dinge.

Irgendwie war es seltsam mit ihr so einfach zu schreiben. Sie hatten sich nie wirklich unterhalten, sondern immer nur gestritten.

Warum er ihr überhaupt dieses Buch gekauft hatte, wusste er nicht. Sie sah ab und zu einfach traurig aus und er wollte ihr eine Freude machen, aber das konnte er nicht zugeben.

Er hatte nur seine Pflicht getan. Jeder hätte das getan. Sie kam um dieses Buch zu kaufen und hatte es nur seinetwegen vergessen. Punkt Aus.
 

Schmunzelnd erinnerte er sich an ihre letzte Begegnung. Manchmal könnte er schwören, dass er die Schnecken immer noch schmeckte. Damit hatte er damals überhaupt nicht gerechnet. Er dachte, sie käme zu ihm, würde ihm vielleicht eine Ohrfeige verpassen, dann würde sie ihn mit ihren tollen Augen anfunkeln und ihn laut anschreien.

Danach hätte er sich mehrere Tage lang in Acht genommen und jede seiner Hausaufgaben verzaubert, damit man ihnen nichts antun konnte.

Aber nein, es war anders gekommen. Sie hatte so schnell ihren Zauberstab genommen, er hatte es erst bemerkt, als es schon vorbei war.

Insgeheim gratulierte er ihr dafür. Doch nach außen hin war es natürlich unfair und unverhältnismäßig.

Aber wenn er an ihren Gesichtsausdruck dachte. So voller Leidenschaft, leicht gerötet durch ihre Wut, ihre Augen funkelten. Wenn er nicht so stur und stolz wäre, hätte er vermutlich zugegeben, dass sie in diesem Moment einfach das schönste war, das er je gesehen hatte.
 

Um sich von seinen Gedanken abzulenken, schrieb er ihr zurück:
 

Das klingt ja, als wären es Komplimente.

S.
 

Gerade als er der Eule den Zettel an den Fuß band, kam Albus herein.

„Hey, wem schreibst du denn da?“, wollte er wissen und setzte sich auf sein Bett. „Rose“, antwortete Scorpius nur ohne aufzusehen. Er schickte die Eule zurück in die Nacht. Albus verschluckte sich unterdessen an seiner heißen Schokolade und brauchte einige Momente, bis er wieder normal atmen und reden konnte.

„Wie bitte, Scorp? Setzt ihr euren Streit jetzt per Post fort?“ Ungläubig starrte er seinen besten Freund an.

Dieser verdrehte nur die Augen. „Natürlich nicht. Ich hab ihr nur ein Buch nachgeschickt und sie hat sich bedankt.“

„Ein Buch nachgeschickt?“, fragte Albus. Scorpius nickte nur.

„Ach komm schon, jetzt erzähl das mal genauer.“ Malfoy seufzte genervt auf. „In der Winkelgasse waren wir beide zufällig in derselben Buchhandlung. Sie ist über mich gestolpert, als sie sich dieses besagte Buch holen wollte. Dann ist sie einfach verschwunden und hat es vergessen. Also hab ich es mitgenommen und ihr nachgeschickt.“, meinte er und legte sich aufs Bett, als wäre damit alles gesagt.

„Moment mal, du hast ihr ein Buch geschenkt? Und wieso schickst du es ihr? Du hättest es ihr doch auch vor Weasleys Zauberhafte Zauberscherze geben können oder in ein paar Tagen im HogwartsExpress.“, fragend sah er seinen Freund an.

„Hör mal Al, es ist kein Geschenk. Und warum ich es ihr nicht schon heute in der Winkelgasse gegeben habe? Ganz einfach, sie hätte es nie angenommen. Du kennst sie.“

Kurz musterte Albus sein Gegenüber. „Kann es sein, dass du auf sie stehst?“, wollte er dann wissen.

Erschrocken sah Scorpius ihn an. „Nein, das kann nicht sein und es kann auch nicht dein Ernst sein, dass du es überhaupt in Erwägung ziehst. Ich dachte es ist einfach leichter, wenn wir uns nicht mehr so oft in die Haare kriegen. Wir haben nur mehr zwei Jahre in Hogwarts, die will ich mir dadurch nicht versauen. Okay?“
 

Albus nickte nur, hatte aber das unbestimmte Gefühl, das er eigentlich immer hatte wenn er mit Rose oder Scorpius über den jeweils anderen sprach. Die beiden mochten sich. Nur deshalb konnte sie der andere immer so auf die Palme bringen. Aber jetzt war sicher nicht der Zeitpunkt einen der beiden zu irgendetwas zu drängen. Vielleicht schafften sie es alleine und wenn nicht, konnte er später immer noch eingreifen.
 

Rose grübelte über der Nachricht. Es stimmt, dachte sie. Wenn man das so las, klang es wirklich wie ein Kompliment.

Was waren noch mal all seine negativen Eigenschaften? Ihr fielen beim besten Willen keine ein.

Daraufhin schrieb sie:
 

Kann schon sein.

R.
 

Scorpius lächelte innerlich, als er es las. Rose hatte ihm ein Kompliment gemacht. Sie hatte gute Eigenschaften an ihm nicht nur bemerkt, sondern auch zugegeben, dass er welche besaß.

Eilig schrieb er ihr zurück. Und so ging es weiter, bis zum Morgengrauen. Sie unterhielten sich über gewisse Bücher und diskutierten friedlich verschiedene Ansätze aus, worauf hin Rose ihm ein Kapitel in einem bestimmten Werk empfohlen hatte und Scorpius versprochen hatte, es zu lesen.
 

Dann vergingen ein paar Tage, in denen Funkstille zwischen den beiden herrschte. Rose fasste sich zwei Tage, bevor sie nach Hogwarts zurückkehren mussten, ein Herz und schrieb Scorpius:
 

Und? Hast du es schon gelesen?

R.
 

Albus und Scorpius waren dabei mit James und Ginny eine Runde Quidditch zu spielen, als die Eule eintraf.

„Nachricht von deiner neuen Flamme?“, scherzte Albus. „Welche Flamme?“, wollte James sofort wissen, als sie alle vier nebeneinander landeten. Die Partie hatten Ginny und James gewonnen und so verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg um das Essen zu kochen.

„Er schreibt seit neuestem dauernd mit Rosie.“, klärte Al seinen größeren Bruder auf. Dieser grinste verwegen. „Unsere Rosie? War ja klar, dass ihr aufeinander steht.“, kicherte er.

Jetzt mischte sich auch Scorpius ein. „Wie stehen nicht aufeinander! Damit das klar ist. Wir sind beide einfach nur Kollegen, die sich über ein Buch unterhalten!“, und damit stapfte er entschlossen zum Haus und in das Zimmer, das er während der Ferien mit Albus bewohnte.

Er schrieb zurück:
 

Ja danke, ich fand es sehr aufschlussreich, aber ich bin dennoch der Meinung, dass ich Recht hatte.

S.
 

Daraufhin bekam er als Antwort:
 

Typisch

R.
 

Scorpius grinste, überlegte kurz, dann notierte er:
 

So bin ich eben. Wir sehen uns dann im HogwartsExpress.

S.
 

Rose lächelte. Wir sehen uns dann im HogwartsExpress. Klingt ja so als wäre er nicht abgeneigt, mir zu begegnen. Vielleicht wird ja doch etwas aus einer Freundschaft, dachte sie.
 

Bis dann,

R.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kooriko_Cosplay
2010-08-08T09:55:42+00:00 08.08.2010 11:55
[quote]„Rose“, antwortete Scorpius nur ohne aufzusehen. Er schickte die Eule zurück in die Nacht. Albus verschluckte sich unterdessen an seiner heißen Schokolade und brauchte einige Momente, bis er wieder normal atmen und reden konnte.

„Wie bitte, Scorp? Setzt ihr euren Streit jetzt per Post fort?“ Ungläubig starrte er seinen besten Freund an.[/quote]
*gacker*
*zu Seite umfall*
Ah ... ich liebe deinen Schreibstil! Einfach göttlich!
Irgendwie fand ichs echt cool, dass sie einfach über ihn gefallen ist und er sie aufgefangen hat ;)
Zu geil.

Die Briefe XD Hach ja ... das wird interessant!

LG Shio
Von: abgemeldet
2009-05-04T13:10:48+00:00 04.05.2009 15:10
heeeeeeeeeyyyyyyy!!!!! wie kannst du denn jetzt bitte schön aufhören????das ist gemein *schluchtz*
da wurde es grad richtig spannend wund was machst du? einfach aufhören!!!

ich fands soooooooooooo cool, wo sie sich die briefe gescgrieben haben^^
und ich stimme mit al überein, dass da nix läuft, ist unmöglich^^

bekomm ich bitte eine ens, wenn es weiter geht???

glg emmett


Zurück