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Rose x Scorpius

Wenn ihr zwei nur nicht so stolz wärt...
von

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Anfänge

Anfänge
 

Nach und nach lichteten sich die Gänge und die Schüler betraten langsam ihre Abteile bis Rose und Albus die letzten waren, die noch aus dem Fester sahen und immer noch winkten, obwohl der Bahnhof Kings Cross schon lange außer Sichtweite war.
 

„Jetzt kommt schon, ihr werdet Mami und Papi schon früh genug wieder sehen!“, rief James ihnen zu, wedelte ungeduldig mit seiner Hand und betrat wieder das Abteil aus dem er gerade gekommen war.

Die beiden folgten ihm. Drinnen saß James mit seinen zwei besten Freunden. „Das ist mein Bruder Albus und meine Cousine Rose. Und das sind Tom und David.“, stellte er alle vor. Alle begrüßten sich und die zwei Erstklässler setzten sich.

„Und, was glaubt ihr? In welches Haus werdet ihr kommen?“, fragte David die zwei neuen. James lachte los. „Al kommt vermutlich nach Slytherin. Albus sah erschrocken auf.

„Dad hat gesagt, dass es egal ist, wohin ich komme!“, beharrte er. Sein Bruder verdrehte die Augen.

„Natürlich sagt er das, aber wart nur ab, bis es wirklich so weit ist.“, lachte James. Daraufhin erntete er einen bösen Blick von Rose.

„Ach Al, es ist wirklich egal wo du hinkommst. Unsere Familie hält zu dir auch wenn du nach Slytherin kommst.“ Sie lächelte ihren Cousin an und tätschelte leicht seine Schulter.

„Stimmt schon, aber zuerst müsst ihr erstmal das Aufnahmeritual überstehen.“, meinte Tom und die drei älteren lachten laut auf. Rose und Albus sahen sich zweifelnd an.
 

So ging es die ganze Fahrt bis nach Hogwarts weiter. James ärgerte Albus damit, dass er vermutlich nach Slytherin kommen würde und die andern beiden älteren machten sich einen Spaß daraus, sich die abscheulichsten Aufnahmerituale auszudenken und den Jüngeren Angst zu machen.
 

In Hogwarts angekommen mussten sich Rose und Albus mit den übrigen Erstklässlern vorne in der Großen Halle zusammenfinden.
 

„Guten Abend Erstklässler! Bevor wir zum Essen kommen können, müssen wir euch noch euren Häusern zuteilen. Solange ihr hier seid, ist euer Haus so etwas wie eure Familie. Durch gute Leistungen könnt ihr Punkte für euer Haus dazuverdienen, solltet ihr Schulregeln verletzten, werden euch Punkte abgezogen. Am Ende des Schuljahres gewinnt das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal.

Und jetzt lasst uns anfangen. Ich rufe euch einzeln auf. Ihr tretet vor, setzt euch auf diesen Stuhl, dann bekommt ihr den Sprechenden Hut aufgesetzt und der verteilt euch auf eure Häuser. Zuerst jedoch wird der Hut, wie jedes Jahr, ein Lied vortragen.“, erklärte die Schulleiterin Prof. McGonagall. Rose und Albus atmeten erleichtert auf. „Von wegen Mutproben.“, meinte er zu ihr.
 


 


 

Dann fing der Hut an zu singen:
 

Ihr denkt, ich bin ein alter Hut,

Mein Aussehen ist auch gar nicht gut.

Dafür bin ich der schlauste aller Hüte,

Und ist's nicht wahr, so fress ich mich, du meine Güte!

Alle Zylinder und schicken Kappen

Sind gegen mich doch nur Jammerlappen!

Ich weiss in Hogwarts am besten Bescheid

Und bin für jeden Schädel bereit.

Setzt mich nur auf, ich sag euch genau,

Wohin ihr gehört - denn ich bin schlau.

Vielleicht seid ihr Gryffindors, sagt euer alter Hut,

Denn dort regieren, wie man weiss, Tapferkeit und Mut.

In Hufflepuff dagegen ist man gerecht und treu,

Man hilft dem andern, wo man kann und hat vor der Arbeit keine Scheu.

Bist du geschwind im Denken, gelehrsam auch und weise,

Dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise.

In Slytherin weiss man noch List und Tücke zu verbinden,

Doch dafür wirst du hier noch echte Freunde finden.

Nun los, so setzt mich auf, nur Mut,

Habt nur Vertrauen zum Sprechenden Hut!
 

McGonagall räusperte sich. „Tyra Ank“, rief sie. Ein großes eher schlaksiges schwarzhaariges Mädchen löste sich von der Gruppe und stieg hinauf zu dem Stuhl. Nachdem sie den Hut aufgesetzt bekommen hatte, dauerte es keine 15 Sekunden bis er „Ravenclaw“ rief.

Der genannte Tisch klatschte und jubelte und Tyra rannte zu ihrem neuen Haus. Danach kamen noch einige weitere Schüler.

„Nora Longbottom“

Rose horchte auf. “Das ist Nevilles Tochter! Wir haben sie im Zug gar nicht gesehen.“, meinte Albus. „Neville und Hannah wohnen doch im Tropfenden Kessel. Wieso sollte sie denn dann mit dem Zug herfahren.“, meinte Rose und hatte dabei ein bisschen den Tonfall ihrer Mutter.

Nora war ein liebes und nettes Mädchen. Sie war, wie Neville, ein wenig tollpatschig, hatte aber dennoch keine ganz so große Lernschwäche wie ihr Vater.

„Hufflepuff“, verkündete der Sprechende Hut. Diesmal brach auf dem Hufflepuff-Tisch Applaus aus. Wieder vergingen ein paar Namen, die Rose nicht kannte.

„Scorpius Malfoy“

Albus stieß Rose in die Rippen. „Malfoy.“, flüsterte er ihr zu. „Ich weiß.“, zischte sie zurück.

Arrogant und selbstsicher stieg er hinauf. Der Hut brauchte nicht lange um „Slytherin“ zu verkünden. Die weiteren Namen bekam Albus nicht mit.

Er machte sich einfach nur mehr Gedanken, wo er hinkommen würde. Würden es seine Eltern wirklich verstehen, wenn er nach Slytherin käme? Oder war es nur Gerede, wie James meinte. Wieso stand es überhaupt zur Debatte? Natürlich war er manchmal etwas listiger als sein Bruder und hatte es schon oft geschafft ihn hereinzulegen, und laut dem Sprechenden Hut war das doch eine Eigenschaft, die dort zählte.

Seine Gedanken kreisten und kreisten. Slytherin, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor…

“Albus Severus Potter”

Slytherin, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor, Slytherin, Gryffindor, wohin nur?

“Albus Severus Potter!” Rose stieß ihn an und brachte ihn somit aus seinen Tagträumen. „Du bist dran!“, meinte sie und schubste ihn nach vorne.

Albus schluckte schwer. Angespannt setzte er sich. Als er den Hut aufgesetzt hatte, hörte er plötzlich eine Stimme in seinem Kopf. *Ah, ein weiterer Potter. Ganz wie der Vater, ganz wie der Vater*, murmelte der Sprechende Hut in seinem Kopf. *Wieso ganz wie der Vater?*, wollte Albus wissen.

Der Hut lachte. *Bei deinem Vater war es genauso schwer. Und ich sehe, du hast dir darüber schon Gedanken gemacht. Slytherin oder Gryffindor. Das ist die Frage oder?* Albus nickte.

*Dein Vater hat dir anscheinend gesagt, dass du mit mir verhandeln kannst.*, keine Frage sondern eine Feststellung. Wieder nickte Al.

*Ich kann dir sagen, du passt in beide Häuser sehr gut. Ich sehe bei dir sehr viel Mut und Talent, wie bei deinem Vater. Allerdings bist du listiger als er. Und du hast einen größeren Drang dich zu beweißen. Das spricht mehr für Slytherin.*

Albus wartete gespannt ab, was der Hut noch so über ihn sagen würde, doch es kam nichts. *Aber ich bin nicht böse.*, meinte er verzweifelt.

*Oh, das hat auch keiner gesagt, mein Junge. In Slytherin sind nicht alle Zauberer böse oder gemein. Aber wie gesagt, ich lasse mit mir reden. Wo möchtest du hin?*

Albus dachte nach. Und plötzlich, ohne recht zu wissen, wieso er es tat, dachte er *Vielleicht ist Slytherin doch keine so schlechte Wahl.*

Der Hut nickte zustimmend und schrie so laut, dass alle ihn hören konnten „Slytherin!“

Alle hatten während der langen Zeit, die der Hut gebraucht hatte, den Atem angehalten. Immerhin rechnete man doch damit, dass der Fall klar wäre. James und Lily Potter waren in Gryffindor, Harry war in Gryffindor und auch sein Sohn James Sirius war in Gryffindor. Die logische Schlussfolgerung war, dass auch der zweite Sohn des Mannes, der den dunkelsten aller Zauberer, der aus Slytherin kam, zu Fall brachte, auch nach Gryffindor kam.

Als der Sprechende Hut seine Entscheidung geschrieben hatte, atmeten alle aus. Oder sie keuchten viel eher. Ein Gemurmel brach aus. Viele glaubten sich verhört zu haben, andere dachten, der Hut hätte sich geirrt.

„Ruhe!“, rief McGonagall. „Sie haben es gehört Albus Potter, gehen sie zu ihrem Haus.“ Al nickte und allmählich löste sich die Spannung. Langsam begann der Slytherin-Tisch zu klatschen, immerhin hatten sie einen Mann dazubekommen.

Auf seinem Weg zu seiner neuen `Familie´ erhaschte er kurz Roses Blick, die ihn aber nur aufmunternd anlächelte, doch als der zu dem Gryffindor-Tisch hinüber sah und merkte, wie erschrocken sein Bruder James dreinschaute, fühlte er sich einfach nur mies. Nicht nur, dass James bis ins Innere erschüttert aussah, er sah Al auch so an, als wollte er sich entschuldigen. Als wäre es seine Schuld, dass Albus nach Slytherin gekommen war.

Aber als sich Albus an seinen Tisch setzte, verlor er den Blickkontakt zu seinem Bruder, da sich einige Ältere Slytherins um ihn drängten.

„Bist du wirklich Harry Potters Sohn?“, wollten einige wissen und Albus nickte nur. Er fühlte sich ohnehin nicht gut. Was würden seine Eltern nur sagen? Und so belagert zu werden, half ihm in seiner Situation nicht weiter. Er fühlte sich dadurch nur noch unwohler.

„Lasst ihn doch mal in Ruhe!“, donnerte Scorpius Malfoy und zog Albus mit sich ein Stückchen abseits der anderen. Albus nickte ihm dankend zu und kam erst mal wieder zu Atem. „Kein Problem.“, meinte Scorpius und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

Nicht nur, dass er nicht nach Gryffindor gewählt wurde, sondern er kam direkt ins Feindeslager, nach Slytherin und dann freundete er sich auch noch mit Scorpius Malfoy an. Der Tag konnte einfach nicht noch schlechter werden.

„Rose Weasley“

Albus schreckte aus seinen Gedanken. „Das ist meine Cousine.“, meinte er an Scorpius gewandt, da dieser ihn fragend angesehen hatte, als Al bei ihrem Namen aufgeschreckt nach vorne gesehen hatte.

Interessiert beobachtete Scorpius, wie Rose, die, wie er fand, ziemlich hübsch war, zumindest für eine Weasley, anmutig nach oben stieg und sich auf dem Sessel fallen lies.

Ein paar Sekunden später verkündete der Hut auch schon „Ravenclaw“. Ein wenig enttäuscht, aber dennoch fröhlich, machte sie sich auf den Weg zu ihrem neuen Haus. Sie wusste immer schon, dass sie intelligent war und eigentlich war sie mit der Entscheidung des Hutes auch vollauf zufrieden, doch sie hatte etwas Angst davor, dass ihr Vater enttäuscht sein könnte, wenn er erfuhr, dass sie doch nicht nach Gryffindor gekommen war.
 

Nachdem die Aufteilung beendet war, wurde das Essen serviert. Albus und Rose, beide an unterschiedlichen Tischen, staunten nur so über die Vielfalt und stürzten sich auf das Essen.

„Denkst du deine Eltern werden enttäuscht sein?“, fragte Scorpius Al. Dieser sah ihn fragend an. „Naja, deswegen siehst du doch so niedergeschlagen aus, oder? Weil du dir Sorgen machst, was sie sagen, wenn sie erfahren, dass du in Slytherin bist.“

Albus sah ihn kurz an und nickte dann resigniert.

„Ich nehme schwer an, dass du weißt wer mein Vater ist und vermutlich auch wer meine Mutter ist. Sie waren alle in Gryffindor. Und nicht nur sie, auch meine Großeltern. Und wenn ich daran denke, wie alle immer über Slytherin herziehen.“, seufzte er. Scorpius nickte.

„Ja, ich kann mir denken wie du dich fühlst. Wenn ich nach Gryffindor gekommen wäre, nicht auszudenken, wie mein Vater reagiert hätte. Wobei ich mir vorstellen kann, dass er nicht sehr erfreut sein wird, wenn er hört, dass ich mich mit einem Potter anfreunde.“ Scorpius zwinkerte ihm verschwörerisch zu, woraufhin beide lachen mussten.
 

Rose hingegen genoss ihr Abendessen in vollen Zügen. Nicht nur, dass sie sich gut mit ihren neuen Kollegen verstand und gut unterhalten konnte, sie hatte sich auch auf an hieb mit Tyra Ank verstanden. Die beiden erzählten sich gegenseitig von ihren Familien, redeten über die Schulbücher, die sie beide natürlich schon gelesen hatten, und stellten Vermutungen darüber an, wie wohl die ersten Unterrichtsstunden werden würden.

Leider hatte sie nach dem Essen keine Gelegenheit mehr mit Albus zu reden, da die Erstklässler von ihren Vertrauensschülern zuerst zu ihren Gemeinschaftsräumen und Schlafsälen geführt wurden.

Sie war dafür ganz begeistert zu sehen, dass es bei den Ravenclaws ein Rätsel zu lösen gab, wann immer man in den Gemeinschaftsraum wollte.
 

Scorpius hatte es geschafft, Albus´ Stimmung etwas aufzulockern und so vergaß Al für den Rest des Abends seine schlechte Laune und heckte mit Malfoy schon einige Pläne und Streiche aus.

Dass der Gemeinschaftsraum unter dem See lag und somit grünlich schimmerte fanden Albus und Scorpius einfach nur toll.
 

Am nächsten Morgen beim Frühstück kam James auf Al zu. „Kann ich mal mit dir sprechen?“, fragte er und sah argwöhnisch von seinem Bruder zu Scorpius und wieder zurück. Al nickte nur, an Malfoy gewandt meinte er: „Warte auf mich, bevor du zu Verwandlungen aufbrichst.“
 

Er folgte seinem Bruder bis in eine Ecke des Raumes, wo sie ungestört waren. Rose stand schon dort und wartete auf die beiden.

„Hey Al!“, sagte sie lächelnd und umarmte ihn freudig. Sofort fühlte er sich besser. „Ravenclaw was? Wir wussten ja immer schon, dass du ein Genie bist.“ Sie grinsten sich gegenseitig an. „Und dass du hinterhältig und einfach nur tierisch stolz bist, wussten wir schon.“, zwinkerte sie ihm zu.

„Es tut mir leid!“, schrie James zwischen das Gekicher der beiden anderen. Perplex sahen sie ihn an. „Es tut mir leid, dass ich damit aufgezogen habe. Du weißt schon, mit Slytherin und so.“ Mit hängendem Kopf und Schultern stand er vor seinem kleinen Bruder.

Dieser lächelte nur. „Wieso? Es stimmt doch.“

James seufzte auf. „Verstehst du nicht? Du bist nur in Slytherin, weil ich es dir eingeredet habe. Du dachtest, du musst dort hin, aber vielleicht kann ich mit McGonagall reden und alles in Ordnung bringen.“

Albus lachte herzlich. „Sowas blödes habe ich selbst von dir noch nicht gehört, Bruder. Ich bin in Slytherin, weil es so sein soll, weil ich dort hin gehöre. Du hast damit überhaupt nichts zu tun.“

James sah ihn mit einem zweifelnden Blick an, doch als Rose und Al ihn anlächelten, seufzte er erleichtert auf und umarmte seinen Bruder. „Für mich wirst du trotzdem mein kleiner nervender Bruder bleiben.“ Er grinste und verstrubbelte Als Haare, die sowieso schon unordentlich waren, wie bei seinem Vater.

„Das einzig spannende ist jetzt noch, was Mum und Dad dazu sagen werden.“, meinte Al und alle drei sahen sich bedeutungsvoll an.

„Ich werde gleich heute eine Eule losschicken. Das solltest du auch tun Al, dann hast dus hinter dir.“, meinte Rose, verabschiedete sich und ging wieder zu ihrem Tisch zurück, wo Tyra schon auf sie wartete. Al nickte ihr noch nach und kehrte dann auch zu seinem Haus zurück.
 


 

Mum, Dad,
 

ich bin gut in Hogwarts angekommen. James und Rose geht es im Übrigen auch sehr gut. Vielleicht wisst ihr es schon, aber Rose ist nach Ravenclaw gekommen. War aber auch irgendwie zu erwarten. Sie war immer schon viel zu lernwütig.

Ich weiß nicht, wie ich es euch schonend sagen soll, also schreibe ich es einfach gerade heraus. Ich bin in Slytherin.

Dad, du hattest Recht. Der Sprechende Hut hat mir Slytherin geraten, mir die Entscheidung aber überlassen. Ich weiß auch nicht, wieso ich mit dafür entschieden habe. Aber ich glaube, dass es das richtige war.

Ich hoffe ihr seit nicht zu enttäuscht von mir.
 

In Liebe,

Albus
 

Auch Rose schrieb ihren Eltern und gespannt warteten sie gemeinsam am nächsten Tag in ihrer Freistunde, die sie zusammen verbrachten, auf die Antworten ihrer Eltern. Rose hatte sich mit Albus und Scorpius zusammengesetzt und sie erklärte den beiden gerade den Zauberspruch, den sie am vorherigen Tag in Verwandlungen gelernt hatten, als die Post eintraf.

Als die Eulen sich verzogen hatten, hielten Rose und Albus je einen Brief in Händen, Scorpius hingegen den Tagespropheten.

„Du zuerst.“, meinte Al zu seiner Cousine. „Gleichzeitig!“, antwortet sie und so öffneten beide ihre Nachrichten und begannen zu lesen.
 


 

Liebste Rosie,
 

dein Vater und ich sind sehr stolz auf dich. Es macht uns natürlich überhaupt nichts, dass du nicht in Gryffindor bist. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich sogar etwas neidisch auf dich, ich wollte auch immer nach Ravenclaw.

Dein Vater war anfangs zwar etwas geschockt, er hat aber schnell eingesehen, dass du mit deinem Genie einfach nur nach Ravenclaw passt.

Deshalb gratulieren wir dir beide sehr herzlich und freuen uns für dich!!

Schreib bald wieder!
 

In Liebe,

Mum und Dad
 

Rose lächelte Albus an, der aber noch immer mit lesen beschäftigt war.
 

Lieber Albus,
 

deine Mutter und ich sind sehr sehr stolz auf dich! Ich habe dir doch bei deiner Abfahrt schon gesagt, dass es für uns keine Rolle spielt und du immerhin nach Severus Snape benannt bist, der bekanntlich auch in Slytherin war.

Wenn du es für die richtige Entscheidung hältst, dann ist es der richtige Weg und wir freuen uns sehr für dich.

Bitte gratuliere auch Rose von uns!
 

In stolzer Liebe,

Mum und Dad
 

Er las den Brief gleich noch dreimal bevor er erleichtert ausatmete und seine beiden Kollegen anlächelte. „Alles in Ordnung. Sie sind nicht sauer. Ach und sie gratulieren dir, Rose.“, meinte Al und damit war das Thema erledigt.
 

Und so vergingen die Tage und Wochen. Rose freundete sich immer mehr mit Tyra an und war, natürlich, Klassenbeste, wobei sie sich diesen Platz mit Scorpius teilen musste, wodurch sich die beiden immer wieder gegenseitig provozierten und Streitereien ausfochten.
 

Albus verbrachte seine Zeit mit Malfoy und zusammen heckten sie die verschiedensten Streiche aus, was ihnen immer wieder Nachsitzen und Strafarbeiten einbrachte.

Eine Woche vor Weihnachten und somit nur 3 Tage bevor sie nach Hause aufbrechen konnten, bekam Scorpius einen Brief von seinen Eltern.

Doch da sie sowieso schon spät dran waren, für ihre nächste Zaubertränke Stunde, steckte er den Brief ein und die beiden machten sich auf den Weg in den Kerker.
 

Vor dem Klassenraum standen Rose und Tyra und unterhielten sich gerade eifrig über einige Zaubersprüche.

„Ah RosieRosie, bereit sich wieder lächerlich zu machen?“, höhnte Scorpius.

Abrupt trete sie sich um und fixierte ihn mit ihren haselnussbraunen Augen, die ihn anglühten, so wie immer, wenn sie sauer war.

„Ich und lächerlich? Ich glaube du verwechselst da etwas. DU bist der, der sich lächerlich macht Malfoy, nicht ich.“, knurrte sie und stampfte wütend ins Klassenzimmer. Tyra folgte ihr.

„Das schlimmste an allem ist, dass er Recht hat. Er ist besser in Zaubertränke als ich.“, flüsterte Rose ihrer Freundin zu. Doch diese antwortete nur: „Mach dir nichts draus, dafür bist du in Verwandlungen besser. Viel besser.“ Rose nickte widerwillig.

Sie wollte ihn aber auch in Zaubertränke schlagen, aber sie musste sich wohl eingestehen, dass er das nötige Talent dazu hatte und sie nicht. Natürlich hatte sie auch nur Einsen, doch erreichte sie meistens nie die volle Punkteanzahl, Scorpius hingegen fast immer.
 

Nach der Stunde fing Rose Albus ab, der Scorpius gerade folgen wollte.

„Wie kannst du es nur zulassen, dass er so mit mir redet? Du bist mein Cousin! Du solltest auf meiner Seite sein.“, rief sie entrüstet.

„Hör mal Rose, ich misch mich da nicht ein. 1. Redest du genauso mit ihm, 2. weißt du doch wie stolz er ist, lass ihm das doch und 3. ist er mein bester Freund, aber ich werde mich weder auf deine noch auf seine Seite stellen. Das ist eine Sache zwischen euch beiden, halt mich da einfach raus, okay?“, antwortete er säuerlicher als beabsichtigt und lief Scorpius hinterher in den Gemeinschaftsraum der Slytherins.
 

„Und hast du ihn schon gelesen?“, fragte Al seinen Freund. Dieser sah ihn einige Zeit fragend an, bis ihm einfiel, dass er immer noch den Brief seiner Eltern in der Tasche hatte.

Langsam zog er ihn heraus und begann zu lesen.

Albus, der beobachtete, wie die Mienes seines inzwischen besten Freundes noch kühler und versteinerter wurde, als sie ohnehin schon von Grund auf war, runzelte die Stirn. „Was ist denn los Sorp?“, wollte er wissen.

Dieser zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Ach nichts, wies ausschaut bleibe ich dieses Weihnachten wohl in Hogwarts. Meine Eltern müssen auf irgendein Symposium nach Bulgarien.“

Er tat zwar so, als wäre es ihm egal, doch Albus wusste, dass sein Freund sich schon sehr auf die Ferien gefreut hatte und, dass er jetzt enttäuscht war, da er sie alleine verbringen sollte.

„Weißt du was? Du kommst einfach mit zu uns! Da ist immer genug Platz und es gibt viel zu essen. Der einzige Haken ist nur, dass wir immer ALLE zusammen die Feiertage verbringen. Also du weißt schon, Potters, Weasleys und die ganzen angeheirateten Familien und Freunde.“, sagte Al und schaute seinen Freund erwartungsvoll an.

„Nein, ist schon okay, ich komm klar. Ich brauch kein Mitleid oder so was.“, meinte Scoprius. Er hätte wahnsinnig gerne zugesagt, er war nur einfach zu stolz es zuzugeben, und das wusste Albus.

„Ach was, das tu ich nicht für dich, sondern für mich! Es ist einfach schrecklich mit so einer riesengroßen Familie zu feiern. Die sind alle total irre an Weihnachten. Wenn du dabei bist, hab ich wenigstens noch jemand normalen zum Reden.“ Er nickte Scorp zu. Beide wussten, dass dies gelogen war. Natürlich konnte es sein, dass Als Familie irre war und er froh wäre, einen neutralen Freund dabei zu haben, aber beide wussten, dass er das nur gesagt hatte, um Malfoy seinen Stolz zu lassen.

„Also gut, aber du erklärst es Rose. Ich hab keine Lust mir ihr Gejammer anzuhören, wenn sie mitbekommt, dass ich mitkomme. Besonders da ich sie immer schlage in unseren Diskussionen.“, antwortete Scorpius arrogant wie immer und widmete sich seinen Hausaufgaben.

Albus grinste in sich hinein. Ihm war zwar aufgefallen, dass Rose und sein bester Freund sich dauernd in den Haaren lagen, aber dass Scorpius immer gewinnen würde, war ihm neu. Rose konnte ganz schön zickig und bissig sein, wenn sie wollte. Und wenn es um Malfoy ging, wollte sie es ganz schön oft.

Das würde ein spannendes Weihnachtsfest werden.
 


 

„Das kann doch nicht dein Ernst sein, oder?“, wollte Rose aufgebracht wissen. Sie hatte Albus zur Seite genommen, als sie gesehen hatte, wie er mit Scorpius gemeinsam mit gepackten Koffern in der Eingangshalle auf sie und James gewartet hatte. Sie hatte schnell Eins und Eins zusammengezählt und Albus am Arm gepackt und beiseite gezerrt, doch so laut wie sie rief, hätte sie auch bei Scorpius stehen bleiben können.

Alle, die sich gerade in der Eingangshalle befanden, also alle, die über Weihnachten nach Hause fuhren und auf die Abfahrt zum HogwartsExpress warteten, hörten Rose und sahen sich gespannt den Verlauf des Gesprächs an.

„Wieso denn nicht? Er ist mein bester Freund und seine Familie hat keine Zeit zu Weihnachten. Soll ich meinen Freund ernsthaft alleine feiern lassen nur weil du zu stolz bist einzusehen, dass er in manchen Fächern bessern ist?“, antwortete er, doch die Worte verfehlten ihre gedachte Wirkung. Rose wurde noch röter im Gesicht und noch lauter. „Wie bitte? Er ist lediglich in EINEM Fach besser und darum geht es nicht! Du weißt, wie arrogant er mich immer behandelt! Und auch alle anderen. Du kannst unserer Familie doch nicht Weihnachten verderben, nur damit er seinen Spaß hat.“

Albus verdrehte die Augen. „Ach hör doch auf. 1. ist dir dieser Familienhaufen sowieso zuwider und 2. behandelst du ihn auch nicht besser. Du bist immer total zickig. Und jetzt beruhig dich wieder. Es ist nämlich schon alles mit meinen Eltern abgesprochen.“, antwortete er ihr genervt und ging wieder zu Scorpius zurück.
 

Als die beiden zu lachen anfingen, hatte Rose das ungute Gefühl, dass sie über sie lachten.

Rose verbrachte die Heimfahrt alleine in einem Abteil mit Tyra und als Albus vorbeischaute und sie aufforderte sich zu ihnen ins Abteil zu setzen, ignorierte sie ihn geflissentlich.
 

Sie feierten dieses Weihnachten, wie die anderen zuvor schon, im alten Haus von Sirius, das sie eigentlich nur zu solchen Anlässen aufsuchten. Nach all diesen Jahren war es ein freundlicher und warmer Ort geworden. Die schrecklichen Gemälde und Tapeten waren schon lange entfernt worden und so war es einfach nur noch behaglich und zudem das Haus, das den meisten Platz bot. Und Platz wurde benötigt. Die gesamte Weasley-Familie, sprich Arthur und Molly Weasley, Charlie, Bill und Fleur mit ihren drei Kindern Victorie, Dominique, Louis, Percy mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern Molly und Lucy, George mit seiner Frau Angelina und seinen beiden Kindern Fred und Roxanne, Ron und Hermine mit Rose und Hugo; die Potters: Harry und Ginny mit ihren drei Kindern James, Albus und Lily; Teddy Lupin, und natürlich Neville mit Hannah und Tochter Nora, Luna mit Mann Rolf und ihren Zwillingen Lorcan und Lysander.
 

Arthur, Molly, Ron, Hermine, Harry, Ginny und Ted waren schon da, als Rose, James, Albus und Scorpius mit Neville und seiner Familie eintrafen. Da Neville auch mit dem HogwartsExpress gekommen war, hatte er die Schüler gleich zum Haus mitgenommen. Die anderen Gäste wurden im Laufe des Abends und nächsten Tages erwartet.
 

Nach der Ankunft verkrochen sich die Schüler erstmal in ihren jeweiligen Zimmern, um den Vorbereitungen zu entgehen, für die sie die Erwachsenen sicher einspannen würden, sollten sie Gelegenheit dazu bekommen.
 

Die Ehepartner teilten sich natürlich ihre Zimmer. Luna und ihr Mann hatten dazu noch ihre Kinder im selben Zimmer, da diese noch klein waren. Die restliche Zimmeraufteilung sah wie folgt aus:
 

Victorie x Dominique

Molly x Lucy x Roxanne

Rose x Lily x Nora

Ted x Fred x James

Hugo x Louis

Scorpius x Albus
 

Während einige erstmal in ihren Zimmern auspackten, machten Albus und Scorpius sich auf den Weg nach unten in die Küche. Al hatte bis jetzt keine Gelegenheit gehabt Scorpius genau vorzustellen, doch als sie auf halbem Weg angekommen waren, hörten sie Rons Stimme aus der Küche nach oben donnern.
 

„Das kann doch nicht wahr sein Harry! Er ist Lucius Enkel! Der Ekel eines Todessers! Erinnerst du dich?“, schrie er.

„Ron, nur weil sein Großvater ein Todesser war, oder ist, heißt das noch lange nicht, dass der Junge auch so ist.“, antwortete Harry ruhig, doch durch die offene Tür konnten die beiden Burschen jedes Wort verstehen.

„Aber er ist und bleibt ein Malfoy!“ Er sprach das letzte Wort wie ein Schimpfwort aus. „Ach komm schon Schatz. Er wäre ganz alleine gewesen und das zu Weihnachten! Außerdem kann man nichts für seine Familie.“, meldete sich Hermine zu Wort.

„Ich versteh euch einfach nicht. Habt ihr vergessen was Malfoy uns alles angetan hat? Gerade du Hermine! Erinnere dich, was ist dir im Haus der Malfoys passiert?“, stocherte Ron weiter.

Hermine seufzte. „Nein wir haben es nicht vergessen. Ich habe es nicht vergessen, aber 1. waren das damals andere Zeiten und 2. hat doch der Junge überhaupt nichts damit zu tun! Er ist erst elf! Ein Kind!“, beharrte Hermine.

„Er ist ein Slytherin!“, schrie Ron in einem letzten verzweifelten Versuch doch noch einen Grund zu finden, Scorpius des Hauses zu verweisen.

„Vorsicht Ron! Ich habe jetzt einen Slytherin in der Familie und du damit auch! Also überleg dir gut was du sagst. Wenn du damit ein Problem hast..“, meinte Harry, wurde aber von Ron unterbrochen.

„Nein bei Albus ist das doch etwas anderes..“, sagte er etwas kleinlaut.
 

„Albus, Scorpius! Ähm, wolltet ihr gerade in die Küche?“, fragte Ginny die beiden Jungs, als sie aus der Küche kam und beinahe mit ihnen zusammen gestoßen wäre. Augenblicklich verstummten die Diskussionen in der Küche, die weitergegangen waren, nachdem Ginny den Raum verlassen hatte. Albus nickte leicht. Scorpius hingegen hatte den Kopf sinken lassen.

Hermine steckte den Kopf aus der Küche. „Ah Jungs, kommt doch rein. Ich habe gerade heiße Schokolade gemacht. Ich wollt sicher auch welche.“, sagte sie betont fröhlich und lächelte beide an.

Ginny schob sie daraufhin beide in die Küche. Es war beiden jedoch genau anzusehen, dass sie gehört hatten, was hier drinnen diskutiert worden war. Ron setzte sich wieder, nahm eine Zeitung und tat so als würde er lesen.

Um die Situation angenehmer zu machen ging Harry auf Scorpius zu und reichte ihm die Hand. „Ah und du bist also Scorpius! Freut mich sehr dich endlich kennenzulernen. Albus hat uns ja schon so einiges von dir erzählt.“, er lächelte den besten Freund seines Sohnes an.

„Ähm ja, Scorp, das ist mein Dad, Harry, und das ist meine Mum, Ginny, und meine Großeltern Arthur und Molly und..“, meinte er, brach aber ab als es darum ging Ron und Hermine vorzustellen.

„Und ich bin Hermine, die Mutter von Rose. Und das ist ihr Vater Ron.“, meinte sie lächelnd und zeigte auf ihren Mann, der sich immer noch hinter der Zeitung versteckte. Als sie ihn anstieß, lies er die Zeitschrift leicht sinken, nickte Scorpius zu und tat dann wieder so als würde er lesen.

„Freut mich sie alle kennenzulernen. Danke, dass ich hier sein darf.“, antwortete Malfoy mehr zu sich als zu den anderen.

„Nun gut, nachdem das geklärt wäre.. Wollt ihr jetzt eine Trinkschokolade?“, fragte Hermine lächelnd.

Beide nickten, setzten sich und die Stimmung wurde etwas besser.
 

Die nächsten Tage zogen sich Albus und Scorpius oft zurück, und wenn sie doch einmal an gemeinsamen Essen teilnahmen, endete es oft in einem Streit mit Rose.
 

Auch in Hogwarts änderte sich die Situation nicht wirklich. Rose wollte besser sein als Scorpius und umgekehrt. Sie war zickig, er arrogant, jeder wollte das letzte Wort haben und irgendwann war die Lage so verfahren, dass JEDES Gespräch in einem Streit endete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kooriko_Cosplay
2010-08-08T09:32:20+00:00 08.08.2010 11:32
Geil!
ich wusste, dass du schöne HP-FF's schreibst. Ich liebe deine FF's. XD Hach ... ja ... die lieben Streitereien zwischen Slytherin und den anderen. Ich bin ja mal gespannt, was noch so passiert.
Ron ... engstirnig ... aber so richtig! Vielleicht hätte Harry erwähnen können, dass Scorps Oma Harry das Leben gerettet hat, indem sie den dunklen Lord angelogen hat. Damit hätte er Ron den Wind vermutlich richtig aus den Segeln genommen.

Auf jeden Fall ein richtig gutes Chap.

LG Shio
Von: abgemeldet
2009-05-04T12:47:35+00:00 04.05.2009 14:47
ach ron! dabei ist scorpius doch nun wirklich nicht wie der rest seiner familie!
jaja, die liebe rose, fast so wie die mama, nur dass es da niemanden gab, der sie hätte schlagen können!

ein sehr schönes kapi^^ ich liebe rose-scorpius-geschichten und bin froh, die hier gefunden zu haben^^

werd gleich das nächste kap lesen^^ *freu*

lg emmett
*eins und favo geb*


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