Zum Inhalt der Seite

Ni Hi No Te

In der Hand des Feuers
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gemeinsam in der Hand des Feuers

Gemeinsam in der Hand des Feuers
 

Rei stellte sich vor Sayuri um sie zu beschützten.

Der Teufel lachte.

„Spiel hier nicht den Helden! Noch werde ich ihr nichts tun. Los weiter jetzt!“

Rei nahm Sayuris Hand, und die beiden liefen, vor dem Teufel, den Tunnel entlang.

Nach einer halben Ewigkeit, wie es für Sayuri schien, waren sie in der Hölle angekommen, wie Sayuri sie immer vor ihrem geistigen Auge gesehen hatte.

Es war eine Art runder Raum, in dessen Mitte ein großes Loch war. In diesem Loch befand sich Glut, die hin und her schwappte.

Sie blieben stehen. Der Teufel stellte sich grinsend vor Sayuri.

„Willkommen in meinem Reich! Komm mit! Und du auch, Rei!“ Der Teufel zog Sayuri auf eine Art Alter und befahl Rei, sich zu ihr zu stellen.

Der Teufel ging zu dem Loch und stieg in die Glut.

„Endlich! Es ist soweit! Ich werde meine lang ergatterte Seele bekommen!“ Er bückte sich und griff in die Glut. Danach ging er zu Sayuri, nahm ihre Kette und schüttete die Glut in das Loch in der Kugel.

„NEIN!“ Rei schlug dem Teufel die Glut aus der Hand. Dabei wurde Sayuri nach hinten gedrängt.

„Du Unwürdiger! Du wagst es, Hand gegen mich zu erheben?“ Rei lachte wütend.

„Ja, das wage ich!“ Rei ging ein paar Schritte zurück und schrie: „Ich werde nicht zulassen, dass du Sayuri etwas tust!“ Er wollte etwas, mit Hilfe von Magie, gegen den Teufel schleudern, doch der Teufel winkte lachend ab.

„Zu spät! Das habe ich schon längst.“ Rei dreht sich um, und genau in diesem Moment sank Sayuri auf die Knie. Die Kugel an ihrer Kette bildete einen leuchtenden Ball.

Rei stürzte auf Sayuri zu und versuchte, ihr die Kette abzureißen, mit und ohne Magie.

„Das nützt nichts!“ Der Teufel sah amüsiert zu, wie Rei verzweifelt versuchte, die Kette abzureißen. Nach einiger Zeit merkte Rei, dass die Kugel wie ein Magnet an Sayuris Brustkorb hing. Unter ernormen Anstrengungen konnte er die Kugel abziehen, doch sie sprang sofort an Reis Brustkorb und bildete eine neue Kugel.

Der Teufel schrie vor Zorn.

Die alte Kugel sprang zurück in Sayuri, und Sayuri öffnete die Augen.

Die Kette an Reis Brust spielte verrückt. Es bildete sich keine richtige Kugel sondern nur einen Faden, und dieser blinkte.

Verzögert bemerkte Sayuri, dass Rei gerade um sein Leben ring. Sie auf allen Vieren kroch sie zu Rei.

„Was geschieht hier?“ Rei keuchte: „Die Kette versucht eine Seele aus mir raus zu ziehen, doch da ich keine direkte Seele besitze, hält sie meine Lebensenergie für die Seele.“ Sayuri blickte verwirrt.

„Was heißt das?“ Der Teufel trat neben sie.

„Das heißt: dein Liebling wird sterben.“ Sayuri sprang auf.

„Sterben?“ Der Teufel nickte schelmisch.

Sie kniete sich wieder neben Rei.

„Bitte nicht!“ Rei lächelte.

„Danke!“ Sayuri starrte ihn verdutzt an.

„Weshalb, ‚Danke’?“

„Dank dir konnte ich erfahren, was Liebe ist, obwohl ich tot bin.“ Sayuri hielt die Luft an und blickte entsetzt auf Rei.

„Soll das heißen, du..“

„Ja, ich war die ganze Zeit in dich verliebt, seit meiner ersten Erinnerung. Ich habe deine Seele sehen können. Sie ist rein und voller Liebe. Deshalb ist der dunkle Herrscher auch so scharf darauf.“

Sayuri rann eine Träne über die Wange. Die legte eine Hand auf die Stelle, wo Reis Herz sein müsste. Es schlug nichts. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sie sah, dass der Anhänger der Kette sich um das dreifache vergrößert hatte.

Reis keuchen wurde immer stärker.

Der Teufel flüsterte aufgeregt: „Gleich wird es explodieren.“

Sayuri hatte dies gehört und sah Rei verzweifelt an.

„Was?“ Rei beachtete dies gar nicht.

„In der Nacht, als du mich geküsst hast, war das nicht Zer, der dir gesagt hat, dass du nicht dem Engel trauen sollst. Das war ich.“

Sayuri schluchzte und krallte ihre Hand in Reis Brust.

„Heißt das, du hattest nie Kontakt zu Zer?“ Rei nickte.

„Es war alles ausgedacht. Ich weiß weder ob er im Himmel oder in der Hölle ist, oder ob seine Seele überhaupt noch existiert.“ Sayuri fing an zu weinen und legte ihre Kopf auf Reis Brust, die Kette beachtete sie gar nicht.

Zer existierte vielleicht gar nicht mehr! Vermutlich war alles umsonst. Und Rei würde sterben. Sie weinte noch doller.

„Nein, Rei! Du darfst nicht sterben, ich...“

Sayuri hielt inne. Wollte sie gerade wirklich sagen, ‚Ich liebe dich’ ? Waren ihre Gefühle für Rei so stark? Das waren sie. Aber Sayuri hatte diese Reise gemacht, um Zer zurück zu holen. Sie konnte jetzt nicht einfach umsteigen! Sie musste treu bleiben.

„Zer..“, flüsterte sie.

Sayuri schluckte ihre Gefühle runter und setzte sich wieder hin.

Rei gab einen Schmerzensschrei von sich. Gelangweilt kam der Teufel zu ihnen.

„Das dauert ja Ewigkeiten!“ Sayuri warf ihn einen bösen Blick zu und stand auf. Sie wollte gerade etwas sagen, als Rei sich hinter ihr aufrichtete und sich keuchend dem Teufel gegenüber stellte.

Er sah zu Sayuri.

„Benutze dein Ticket um wieder raus zu kommen!“

„Rei, was passiert jetzt?“ Rei zog Sayuri an sich und küsste sie.

„Ich liebe dich, Sayuri.“ Danach stieß er sie mit voller Kraft weg und rief nur: „In Deckung!“

Daraufhin umarmte er den Teufel, der vor Schreck wie erstarrt war.

Sayuri fragte sich, was das sollte, und wollte schon aufstehen, als plötzlich die Kugel von der Kette explodierte.

„REI!“ Doch Rei und der Teufel hatten sich in zwei Lichter verwandelt. Sayuri rannte zu ihnen hin, jedoch lösten sie sich langsam auf und waren nach ein paar Sekunden verschwunden.

Sayuri sank auf den Boden. Sie war ganz alleine in der Hölle. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück