Zum Inhalt der Seite

OS-Sammlung

One-Shots die mir im Kopf rumspuken
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wer die Hoffnung verliert

Wer die Hoffnung verliert

- muss das Hoffen eben wieder lernen
 

Er musste ihn finden! Es ging um sie! Er war ihre einzige Hoffnung!! Der Blonde lief schneller, der Wald lichtete sich und er sah ihn. Ihn und sein neues Team.
 

„SASUKE!!!“

Wie er es erwartet hatte, blieb der Schwarzhaarige zwar stehen, drehte sich aber nicht um. Naruto stand fast direkt hinter ihm, stützte sich auf seine Knie, schnappte gierig nach Luft.

„Was willst du, Naruto? Ich hab nicht vor, zurück-“

„Das will ich auch gar nicht! Also, nicht für immer nur ... ich meine.. ach verdammt, sie braucht dich!!“

Sasuke drehte sich um, zog eine Augenbraue hoch, als er Naruto allein sah. „Wo sind Kakashi und Sakura?“

Naruto sah auf den Boden, schloss die Augen. „Kakashi wurde von Tsunade gebeten, Sakura zu bewachen.“

Jetzt war Sasuke vollends verwirrt. Doch bevor er fragen konnte, richtete Naruto sich auf und sah ihm verzweifelt in die Augen. „Ich flehe dich an, Sasuke, hilf ihr! Sie.. Sie ist... Sie ist psychisch instabil. Sie ist nicht mal mehr ein Schatten von dem Mädchen, das du und ich kennen. Sie hat.. Sie lächelt nicht mehr, sie redet kaum, sie isst so gut wie nichts.. Sie ist mehr tot als lebendig! Tsunade lässt sie rund um die Uhr bewachen aus Angst, sie würde sich etwas antun.“

Mit jedem weiteren Wort war die Sorge in dem Uchiha gewachsen. Er hatte ja keine Ahnung, das sie so weit abrutschen konnte. Unfähig etwas zu sagen starrte er Naruto einfach nur an, Naruto lächelte unbeholfen, seine Augen voller Trauer und Schmerz. „Das einzige, das sie immer wieder sagt, ist, das sie allein ist. Das sie keine Hoffnung mehr hat.. Sakura!! Sakura hat keine Hoffnung mehr! Ausgerechnet die, die allen in Konoha Hoffnung schenkt! Kannst du dir das vorstellen?? Das ist.. Das ist, als würde bei uns die Welt untergehen.. Du hast ja keine Ahnung, was im Moment in Konoha los ist! Ich flehe dich an, Sasuke! Hilf. Ihr. Ich.. Ich weiß nicht mehr weiter.. Tsunade pumpt sie mit Medikamenten zu aus Angst, sie würde sich sonst etwas antun. Sie geht langsam aber sicher vollends kapputt...“ Seine Stimme brach. Sasuke schluckte leicht.

„Sasuke, wir müssen weiter. Wen interessiert schon irgendsoeine Irre, wer braucht die schon? Soll sie doch-“

Sasuke drehte sich zu Karin, holte mit der Faust aus und traf die Rothaarige in den Magen, sodass sie mehrere Meter zurückflog und über den Boden schlitterte. Sasukes Augen waren blutrot.

„Wag es dich nicht, noch einmal derart abfällig von ihr zu sprechen, Karin. Die, die nicht gebraucht wird, bist du! Du bist überflüssig.“, fauchte Sasuke. Karin sah ihn ängstlich an, Sasuke ging zu Naruto. „Dir ist aber klar, das ich in Konoha nicht willkommen bin.“ Naruto lachte auf, grinste schwach. „Glaub mir, im Moment wird Tsunade deine Hilfe mit Handkuss annehmen, sie wird den Boden auf dem du gehst abknutschen. Du bist unsere letzte Chance, Sasuke.“

Sasuke nickte leicht. „Also gut. Team Hebi.“

Er sah zu seinen drei Kameraden. Suigetsu hatte Karin aufgeholfen, die verstört auf den Boden sah und ihn daher mal nicht anmeckerte.

„Team Hebi gibt es ab sofort nicht mehr. Das Team ist aufgelöst, ich brauche euch nicht mehr.“, erklärte Sasuke.

Suigetsu grinste. „Gut, wenn du das sagst. Dann werde ich jetzt die restlichen Schwerter zusammensuchen. Ich nehm Karin mit, die kann mir nützlich werden. Einverstanden, Zicke?“

Karin nickte nur verstört, Suigetsu ging nach einem knappen Abschiedsgruß den ursprünglichen Weg, den sie eingeschlagen hatten, mit Karin weiter.

Juugo sah Sasuke an, meinte dann: „Ich werde dich begleiten.“

Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Hör zu, Juugo-“

„Ich nehme an, sie wird in einem Raum eingesperrt, oder nicht? Da kann ich sicher nützlich sein. Ich kenne mich aus mit dem eingesperrt sein.“, erklärte Juugo. Sasuke atmete tief durch, überlegte, dann nickte er. „Also gut. Komm mit.“

Juugo folgte Sasuke und Naruto.

„Wir haben nicht viel Zeit, es ist bald wieder so weit.“, meinte Naruto und betete innerlich, das sie noch rechtzeitig kamen.

Sasuke runzelte die Stirn. „So weit?“

Naruto biss sich auf die Lippe, senkte den Blick. „Sie... Sie hat einmal alle zehn Tage einen.. einen Anfall. Letztes Mal hat sie dabei Sai und Neji so übel zugerichtet, das die beiden noch für eine ganze Weile im Krankenhaus bleiben müssen und Sai wird noch für eine ganze Weile nicht zeichnen können. Sein Unterarm ist zertrümmert.“

Sasuke sah nach vorne. „Warum tut sie das?“

Naruto biss sich wieder fest auf die Lippe, dann erklärte er leise: „Sie will erreichen, das Tsunade die stärksten Anbus, die sie hat, auf Sakura ansetzt. Sakura weiß, das sie gegen die keine Chance hätte und genau das will sie.“

„Mit anderen Worten sie will sterben.“

Naruto zuckte die Schultern. „Nein, das eher nicht. Nur.. Sie will spüren, das sie noch lebt. Schmerz empfinden bedeutet leben. Aber bisher hat sie immer nur ein paar Schrammen abgekriegt, nichts, das wehtäte. Und durch die Medikamente ist sie so zugedröhnt, das sie nur tiefe Wunden spüren würde, wenn überhaupt.“

„Wo ist sie?“, fragte Sasuke, ohne groß darauf einzugehen.

„Tsunade hat sie in den psychiatrischen Teil des Krankenhauses verlegen lassen. Sie hat ein Trauma. Das sie jetzt so ist, ist... das liegt daran, das sie ihre gesamte Familie tot aufgefunden hat. Und nicht einfach tot, sondern... in Einzelteilen.“, erzählte Naruto schluckend. „Ihre Familie war alles, für Sakura. Ihre Familie hat ihr Mut gemacht, hat ihr Kraft gegeben, zu hoffen. Mit ihrer Familie ist die Hoffnung in ihr gestorben. Deshalb bist du der Einzige, der ihr noch helfen kann!“

Sasuke sah nach vorne. „Und was glaubst du, kann ich deiner Meinung nach tun? Wenn nicht mal du zu ihr durchkommst?“

Naruto seufzte leise. „Naja, vielleicht... Vielleicht fängt sie wieder an zu hoffen, wenn sie sieht, das du, wenn auch nur kurz, in Konoha, Zuhause, warst. Vielleicht bringt ihr das etwas..“

Sasuke seufzte leise. „Das ist typisch für dich. Wenn du auch nur die kleinste Chance siehst, stürmst du sofort los.“

„Das stimmt nicht ganz. Ich weiger mich nur, einfach zu akzeptieren, das sie... Ich weiger mich, es einfach hinzunehmen. Mag sein das Tsunade und all die anderen sie schon so gut wie abgeharkt haben, aber ich geb Sakura nicht auf. Sie ist sowas wie meine kleine Schwester, die Einzige, die noch Familie für mich ist, lebende Familie. Jiaraya ist tot, meine Eltern sind bei meiner Geburt gestorben, Tsunade ist auch nur noch ein Schatten ihrerselbst. Ganz Konoha scheint ein Dorf voller Zombies zu sein. Ich geb Sakura nicht auf. Was wär das für ein Hokage, der seine Freunde aufgibt anstatt alles zu tun um ihnen zu helfen?“

Sasuke grinste leicht. „Sag ich doch. Das ist typisch für dich.“

Naruto lachte leise. „Stimmt schon... Und um ehrlich zu sein bin ich ziemlich überrascht, das du so schnell einverstanden warst.“

Sasuke zuckte die Schultern. „Bedank dich bei Karin. Sie nervt schon die ganze Zeit und durch ihren Kommentar hat sie mir die Entscheidung abgenommen.“

Naruto lachte, Juugo lächelte.

Als sie vor den Toren standen, waren sie etwas perplex. Tsunade kam mit schnellen Schritten zu ihnen, ihr Gesicht von Verzweiflung gezeichnet. Naruto schluckte. „Hatte sie..?“

Tsunade nickte, wischte sich hastig eine Träne weg. „Kakashi, er... er musste sie stilllegen... Es tut mir so Leid, Naruto...“

„Was hat er getan?“

„Naruto, er hatte-“

„WAS HAT ER GETAN?!“

Tsunade zuckte zurück. „E-Er... Er hat sie bewusstlos-“

Naruto rannte sofort los, Sasuke und Juugo folgten ihm. Er stürmte ins Krankenhaus, interessierte sich nicht für Schwestern oder Ärzte, die ihm nachriefen er solle gefälligst aufpassen. Er lief so schnell er konnte, war schließlich im psychiatrischen Teil angekommen.

„KAKASHI!!“

Der Grauhaarige, der gegenüber der Tür saß, sah langsam auf. Er war noch immer außer Atem, schien etwas verstört.

Naruto packte ihn am Kragen, knallte ihn gegen die Wand. „WIE KONNTEST DU?!?! DU HAST GROß GETÖNT, DU WÜRDEST SIE AUF KEINEN FALL VERLETZEN!!! DU HAST ES VERSPROCHEN!!!“

Kakashi sah Naruto gepeinigt an. „Glaubst du, ich hab das ernsthaft gewollt??? Es war ein Reflex!! Sie stand plötzlich hinter mir, ich hab aus reinem Instinkt.. ICH WOLLTE DAS DOCH NICHT!!!“

Naruto ließ ihn langsam los, lehnte seine Stirn an Kakashis Schulter. „Ist sie.. Ist sie soweit okay?“

Kakashi nickte leicht. „Sie.. Sie ist schon wieder wach...“

Naruto stieß die angehaltene Luft aus, klopfte Kakashi kurz auf die Schulter. „Du solltest nach Hause, siehst schrecklich aus.“, meinte er leise. Kakashi nickte, verschwand dann. Naruto legte die Hand auf die Klinke der Tür, atmete nochmal tief durch, dann ging er mit einem aufgesetzten Grinsen rein. Sasuke und Juugo folgten ihm.
 

Sakura saß auf dem Bett, die Beine angezogen, die Arme daraufgelegt und mit Rücken und Kopf an der Wand sitzend. Sie sah aus dem Fenster, ihre einst so strahlenden, grünen Augen leer und trüb.
 

„Hallo, Sakura-chan, ich bin wieder da.“, begrüßte Naruto sie fröhlich. Sakura sah ihn nicht mal an, starrte weiter aus dem Fenster.
 

But our love ist slowly..

just running out of time
 

just another day to life

just another night to.. die..

Naruto schluckte leicht, Sakuras Stimme hallte weiter leer in dem Raum.

Love must die.
 

Maybe I was dumb

maybe I was blind...

Sie grinste leicht, schüttelte den Kopf, schloss die Augen.

Naruto atmete tief durch, dann meinte er fröhlich. „Hey, Sakura-chan, ich hab noch jemanden mitgebracht. Weißt du noch das Versprechen, das ich dir gegeben hab?“

Sie reagierte nicht, Naruto redete weiter: „Naja, ich habs nicht wirklich gehalten, aber.. Ich hab Sasuke mitgebracht.“

Sakuras Augen öffneten sich schlagartig, aber sie sah nicht zu Naruto. Naruto schwieg kurz, überrascht von ihrer Reaktion, dann sagte er schnell: „Naja, er bleibt nicht für immer, aber.. Er wollte dich mal besuchen.. Also... Ich hab ihm erzählt, das du...“

„Das ich was?“, hauchte sie leise. Langsam sah sie zu Naruto. „Das ich WAS, Naruto? Das ich verrückt bin? Das ich langsam aber sicher durchdrehe??“

Naruto schüttelte den Kopf, Sakura lachte auf, sah wieder aus dem Fenster. „Wenn das alles ist, könnt ihr wieder gehen. Lasst mich einfach in Ruhe, so wie Ino und die anderen.“

Naruto brachte kein Wort mehr raus, Sasuke legte ihm eine Hand auf die Schulter, dann sah er zu Sakura. „Das können wir nicht machen, Sakura.“

Sakura grinste leicht. „Könnt ihr nicht? Klar könnt ihr. Ihr könnt doch auch sonst alles, oder nicht? Sasuke Uchiha, der seinen eigenen Bruder töten konnte und Naruto Uzumaki, der trotz Fuchsgeistes Hokage werden kann.“

„Und genau deshalb können wir dich nicht hier lassen. Wer will schon einen Hokage, der seine Schwester im Stich lässt?“, meinte Naruto, endlich fähig wieder zu sprechen.

In Sakuras Gesicht regte sich etwas, aber die jungen Männern konnten es nicht identifizieren. „Schwester...?“

Sasuke und Naruto sahen sich an, dann zu Sakura.

„Sakura, wann warst du das letzte Mal draußen?“, fragte Sasuke.

Sakura zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht... vor anderthalb Jahren?“

Naruto schüttelte leicht den Kopf. „Es sind fast zweieinhalb, Sakura-chan.“

Sakura zuckte die Schultern, sah weiter aus dem Fenster. Juugo legte seine Hand auf Sasukes Schulter, wodurch der Schwarzhaarige zu ihm sah.

„Sie muss hier raus.“, meinte Juugo nur. Sasuke nickte, ging zu Sakura und hob sie hoch. Sie sagte nichts, wehrte sich nicht.

Juugo band ihr die Augen zu. „Entspann dich, wir bringen dich an einen schönen Ort.“, sagte er. Sakura spielte mit ihren Fingern.

„Wir müssen schnell hier raus und von hier verschwinden, Tsunade tut seit Jahren alles, um Sakura hier drin zu halten.“, erklärte Naruto.

Sasuke und Juugo nickten, dann rannten sie los und verließen durch ein Fenster im normalen Krankenhaustrakt das Gebäude. Sie ignorierten die erschrockenen Schreie, das Rufen der Ärzte und die Splitter, die ihre Haut zerschnitten. Sasuke hatte darauf geachtet, das kein Splitter Sakuras Haut streifte, Naruto stellte sicher, das keiner ihnen so schnell folgen konnte.

Sie liefen über die Dächer Konohas, hoch auf die Hokage-Felsen. Sasuke setzte Sakura vorsichtig ab, nahm ihr die Augenbinde ab.

„Mach die Augen auf, Sakura-chan.“, sagte Naruto leise. Sakura öffnete langsam ihre Augen, blinzelte, dann strahlte sie. Sasuke, Naruto und Juugo traten ein paar Schritte zurück, als sie sich lachend im Kreis drehte.

Naruto lächelte erleichtert. „Es funktioniert..“

„Gute Idee, Juugo.“, meinte Sasuke. Juugo kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ach was, ihr wärt auch ohne mich da drauf gekommen.“

„Trotzdem.“, erwiderte Naruto und grinste ein ehrliches Grinsen.
 

„NARUTO UZUMAKI!!!“, schrie es plötzlich hinter ihm.
 

Naruto und seine zwei Komplizen drehten sich um. Tsunade kam auf sie zugelaufen, zusammen mit zwei Anbus.

„Verdammt..“
 

„GIB SOFORT SAKURA WIEDER HER!! DU KANNST SIE DOCH NICHT EINFACH ENTFÜHREN!!“, schrie Tsunade.
 

Naruto und Sasuke sahen sich an, nickten und rannten zu Sakura. Sasuke hob sie in einer geschmeidigen Bewegung hoch, sprang dann mit Juugo und Naruto von den Hokage-Felsen runter.
 

„NARUTOOOO!!!“
 

Naruto ignorierte Tsunade, lief mit Juugo und Sasuke aus Konoha und in den Wald rein.

Sie liefen und liefen, bis sie an einem Wasserfall schließlich stoppten. Er endete unten in einem großen See, sie standen oben. Sasuke setzte Sakura wieder ab, die auch gleich in den kleinen Fluss hüpfte, der in dem Wasserfall endete. Sie hüpfte auf die Felsen, schien auf ihnen zu tanzen, ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen – ein begeistertes Funkeln in ihren Augen, die immer klarer, immer lebhafter wurden, je mehr sie draußen war.

Sasuke, Naruto und Juugo hatten sich neben den Fluss gesetzt, Naruto grinste. „Wie war das mit der minimalen Chance, Teme?“

Sasuke lachte leise. „Schon gut. Dir ist allerdings klar, das das alles verloren geht, sobald sie wieder von Tsunade eingesperrt wird?“

Naruto nickte. „Deswegen werd ich auch nicht zulassen, das das passiert. Ich werd mit ihr verschwinden, soll Tsunade mich als Nuke-Nin eintragen, ist mir egal.“

Sasuke sah zu Sakura, seufzte leise. „Du weißt, das Sakura das nicht wollen würde.“

Naruto schnaubte. „Soll ich sie wieder da vor sich hin vegetieren lassen?“

„Nein. Juugo und ich nehmen sie mit. Wir sind schon Nuke-Nin, bei uns ändert sich also nichts. Wir haben sowieso kein wirkliches Ziel mehr, so haben wir dann wenigstens eine Aufgabe.“

Naruto sah zu Sasuke. „Ist das dein Ernst?“ Sasuke nickte. Naruto sah wieder zu Sakura, überlegte. „Also gut. Unter einer Bedingung.“, sagte er schließlich. Sasuke sah ihn aus dem Augenwinkel an, Naruto lächelte leicht. „Ihr schickt mir Nachrichten, das ich weiß, das es ihr und euch gut geht. Das sie wieder wird.“ Sasuke grinste leicht. „Das sieht dir wieder ähnlich. Also gut, einverstanden. Wir nehmen sie und du kriegst Nachrichten. Und wenn wir in der Nähe sind, sagen wir dir Bescheid, dann kannst du sie auch sehen. Abgemacht?“ Naruto schlug zufrieden grinsend mit Sasuke ein. „Abgemacht.“

„Ich glaube sie wird müde.“, meinte Juugo plötzlich. Sasuke und Naruto sah zu Sakura, die sich ihr rechtes Auge rieb. Sie schien ihre Blicke zu spüren, drehte sich zu den dreien um. Sie lächelte, ging zu ihnen und hockte sich zu ihnen runter.

„Unschöne Schrammen.“, sagte sie plötzlich, dann legte sie ihre Hände an Narutos und Sasukes Stirn und schloss die Augen. Ihre Hände leuchteten grün auf, die Schnittwunden der beiden Jungs heilten. Sie nahm ihre Hände wieder runter, lächelte zufrieden und wiederholte das gleiche dann bei Juugo. Juugo schloss entspannt die Augen.

„So warm...“, flüsterte er leise. Sakura riss die Augen auf, sah ihn an. Langsam nahm sie ihre Hand von seiner Stirn, schluckte leicht. „Du... Du merkst es?“

Juugo sah zu ihr, lächelte. „Ja. Du gibst die Wärme in dir an andere, während du sie heilst, richtig? Damit auch ihre seelischen Wunden heilen.“

Sakura ließ sich auf ihren Hintern fallen, sah auf ihre Füße. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein schmerzerfülltes Lächeln aus. „Ja... Ich hab es übertrieben.. Ich hab so viel Wärme verteilt, das ich... das mir kalt wurde. Normalerweise füllen meine Eltern und meine Geschwister die Wärme wieder auf, aber...“

Juugo legte seine Hand auf ihren Kopf, lächelte sie an. „Wir wärmen dich wieder. Und wenn es eine Ewigkeit dauert.“

Sie lächelte erleichtert, dann gähnte sie hinter vorgehaltener Hand.

„Also gut. Du solltest dich jetzt von Naruto verabschieden, sie werden uns bald gefunden haben.“, meinte Sasuke. Sakura nickte, stand mit Narutos Hilfe auf und umarmte ihn kurz.

„Machs gut, Nii-san.“, flüsterte sie leise. Naruto drückte sie an sich, küsste sie auf die Stirn. „Meld dich ab und zu. Und du, Sasuke, pass ja gut auf sie auf.“

Sasuke nickte. „Verlass dich drauf.“ Er drückte kurz Narutos Hand, dann nahm er Sakura Huckepack und verschwand mit Juugo. Naruto sah ihnen lange nach, dann ging er lächelnd zurück nach Konoha.

Tsunade war natürlich alles andere als begeistert, als Naruto ihr grinsend erzählte, das Sasuke Sakura mitgenommen hatte, aber sie konnte sowieso nichts tun. Schon gar nicht, nachdem der Blondschopf ihr von Sakuras Lächeln und ihrem Lachen berichtet hatte.
 

Während Naruto mit drei Monaten Missions-Verbot gestraft wurde, gingen Juugo und Sasuke in ein kleines, unscheinbares Dorf und suchten sich dort eine Bleibe für eine Nacht, möglichst in der Nähe der Fußgängerzone. Sakura brauchte schließlich Klamotten.

„... Ihr wollt mit mir shoppen gehen?“, fragte sie misstrauisch am nächsten Morgen, als Juugo ihr von den Plänen erzählte. „Ja. Du brauchst Klamotten.“, meinte Juugo und lächelte. Sakura sah an sich runter. „... Okay.“, sagte sie, schnappte sich Juugos und Sasukes Hand und zog die beiden durch die Straßen. „Aber nur eine Hose und ein Oberteil.“, sagte sie und ging in den ersten Laden, der einen einigermaßen vernünftigen Eindruck auf sie machte.

Erstaunlicherweise waren sie schon nach einer Stunde wieder draußen – natürlich nicht nur mit einer Hose und einem Oberteil. Sakura sah Juugo unsicher an, aber der trug lächelnd die große Tasche.

„Okay, Schuhe. Da vorne.“, meinte er gut gelaunt und zeigte auf einen Laden. Sakura seufzte leise. „Von wegen Frauen sind die Shopping-Monster.“, murmelte sie, ging aber mit den beiden in den Laden und kaufte, oh Wunder, tatsächlich nur ein paar Schuhe. Ähnliche Stiefel, wie sie sie immer getragen hatte.

„Brauchst du sonst noch was?“, fragte Sasuke sie. Sakura sah ihn an, räusperte sich leise. „Schon, aber das kauf ich nicht mit euch.“, meinte sie. Juugo und Sasuke sahen sich verwirrt an, dann verstanden sie. „Alles klar, hier. Wir äh.. Wir warten da vorne auf dich.“, meinte Sasuke, gab ihr sein Portemonnaie und setzte sich mit Juugo vor einen Brunnen. Als die beiden sie nicht mehr sehen konnten, ging Sakura wieder in den ersten Laden und kaufte sich Unterwäsche. Wäre ganz nützlich, nicht? Danach gings noch schnell in einen Drogeriemarkt und danach noch in den Supermarkt, ehe sie schließlich vor den beiden stand und ihnen eine Tüte Teigbällchen hinhielt. „Hier, ihr habt doch sicher Hunger.“, meinte sie lächelnd. Sasuke und Juugo nickten leicht, bedankten sich brav bei ihr und aßen die Teigbällchen. Sakura sah sich währenddessen noch ein bisschen um, dann entdeckte sie etwas, schnappte sich die Tasche, die Juugo neben sich gestellt hatte und verschwand mit einem 'Bin gleich wieder da'.

Sasuke und Juugo sahen ihr kurz nach, dann zuckten sie die Schultern und aßen weiter. Kurz darauf kam Sakura wieder. Statt dem weißen Kleid trug sie eine kurze Hose und ein Top mit Rollkragen. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf hochgebunden und die Stiefel, die sie gekauft hatte, angezogen.

„Wo hast du das Kleid hin?“, fragte Juugo. Sakura zeigte auf die Tüten, die sie auf die Bank neben Juugo gestellt hatte. „Ah okay.“ Sakura lächelte, pfriemelte dann weiter an dem Preisschild an ihren Schuhen rum. Nur irgendwie wollte das Ding nicht abgehen. Frustriert blies sie die Wangen auf und überlegte, da holte Sasuke plötzlich ein Kunai raus und schnitt es ab.

„Noch eins?“, fragte er. Sakura schüttelte den Kopf. „Danke.“, nuschelte sie. Sasuke sagte nichts, steckte das Kunai nur wieder weg.

Sie gingen nochmal in ihre Nachtbleibe, packten ihre Sachen zusammen und verschwanden dann.
 

Je mehr sie umher reisten, desto mehr wurde Sakura wieder Sakura und desto mehr wuchs sie Juugo ans Herz.

Wie sie es ihm versprochen hatten, meldeten Sasuke und Sakura sich ab und zu mal bei Naruto, sodass er also Bescheid wusste, das Sakura Fortschritte machte.

Nach anderthalb Jahren trafen sie sich auf einer kleinen Lichtung im Wald. Nachdem Naruto Sakura gehörig durchgeknuddelt hatte, plauderte – oder eher stritt? – er ein bisschen mit Sasuke.

Sakura sah den beiden lächelnd zu, dann riss sie Naruto plötzlich zur Seite und hielt Juugos Faust fest.

„Juugo, nicht.“, meinte sie sanft. Juugo sah sie mit geweiteten Augen an, sie lächelte sanft. Langsam zog sich das Fluchmal zurück, Juugo fiel schwer atmend auf die Knie.

„I-Ich... Tut mir Leid..“

Sakura kniete sich lächelnd zu ihm runter, legte ihre Hand auf seine Schulter, wo das Fluchmal ihn zeichnete. Ihre Hand leuchtete pink auf, ein weiterer Kreis aus Mini-Schriftzeichen zog sich um das Mal. Juugo entspannte sich, bedankte sich leise bei Sakura, als sie ihre Hand wieder runter nahm.

„Was war das?“, fragte Naruto Sasuke, während Sakura sich noch ein bisschen um Juugo kümmerte.

„Das wissen wir nicht genau. Wir wissen nur, das Sakura seit einiger Zeit, so ungefähr ein Jahr jetzt, die Fluchmale versiegeln kann. Es ist ein langer Prozess, aber langsam endet er, zumindest bei Juugo, und so kann er seinen Fluch langsam kontrollieren. Sie fügt jedes Mal, wenn Juugo droht, wieder auszurasten, einen weiteren Kreis Schriftzeichen hinzu und steigert so jedes Mal seine Kontrollfähigkeit, nachdem sie das Fluchmal wieder zurückgedrängt hat.“, erklärte Sasuke.

Naruto nickte leicht. „Verstehe.. Macht sie das auch bei dir?“

Sasuke schüttelte den Kopf. „Bei mir ist sie schon fertig. Sie hat sozusagen an mir geübt, weil ich noch Kontrolle über mich hatte, wenn das Fluchmal ausgebrochen ist. Die ersten paar Versuche gingen schief, aber dann hat sie den Dreh rausbekommen und jetzt macht sie es bei Juugo, weil Juugo keinerlei Kontrolle mehr über sich hat, wenn der Fluch ausbricht.“

Naruto nickte verstehend, dann seufzte er leise. „Ich fürchte, ich muss wieder los... Willst du sie bei dir behalten?“

Sasuke sah misstrauisch auf Narutos wissendes Grinsen, dann nickte er langsam. „Ja, sie ist schließlich noch mitten in dem Prozess von Juugos Kontroll-Erlangung.“

Naruto grinste breiter. „Nur deshalb?“

Sasuke sah ihn leicht verwirrt an, aber Naruto lachte nur leise, verabschiedete sich von Sakura und Juugo und ging zurück nach Konoha.

Auch Juugo, Sakura und Sasuke machten sich wieder auf den Weg, weiter durch die Welt zu reisen. Sie hatten kein bestimmtes Ziel, zogen einfach so durch die Welt und trainierten.

Sasuke bekam das Gespräch mit Naruto nicht mehr aus dem Kopf, dachte nahezu ununterbrochen darüber nach. <Was meinte er nur?? Und warum denk ich überhaupt darüber nach??>, fragte er sich immer wieder, aber er konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken.

„Sasuke? Alles okay?“, fragte Sakura besorgt. Er sah sie an, nickte nur. „Ja, alles okay.“ Sie sah ihn weiterhin besorgt an, dann seufzte sie leise. „Wenn du meinst.“ Er sah ihr nach, wie sie zu Juugo aufholte und auf seinen Rücken sprang. Juugo stolperte überrascht zwei Schritte vor, dann lachten beide und alberten rum.

<Was ist los mit mir?? Warum... warum bin ich... eifersüchtig?> Er knurrte gedanklich. <Wenn ich dich in die Finger kriege, Naruto, bist du tot! Das ist alles deine Schuld!!>

Er wurde sofort ruhiger, als er Sakura wieder leise singen hörte. Sie tat das öfter, wohl eher unterbewusst, wenn irgendetwas sie beschäftigte oder sie einfach gut drauf war – also eigentlich so gut wie immer. Das war nur eine weitere Eigenschaft von ihr, die er süß fand.

Sasuke stockte. <Oh mein Gott... Ich hab grad nicht wirklich gedacht, das sie... süßist, oder? Oh verdammt.. Ich bring dich um, Naruto!!>

Eine andere Eigenschaft Sakuras war es, das sie einen sechsten Sinn für Probleme hatte. Es zog sie praktisch magisch an, wenn irgendjemand Probleme hatte – so auch jetzt. Sie gingen noch immer durch den Wald, einem Weg folgend einfach um zu sehen, wo sie landen würden, da bog Sakura plötzlich auf einen kleinen Trampelpfad.

Juugo und Sasuke sahen sich an, seufzten leise und folgten ihr dann.

„Sakura, was ist es diesmal?“, fragte Sasuke leicht genervt. Nicht, das er noch was vorhatte, es war nur, das er ziemlich durcheinander war, seit er dieses verfluchte Gespräch mit Naruto hatte.

Sakura sah ihn kurz über die Schulter an, lächelte entschuldigend, dann sah sie wieder nach vorne und verließ wenig später den Trampelpfad. Sasuke ließ innerlich seufzend den Kopf hängen. <Könnte mir bitte mal irgendjemand erklären, was in diesem Mädchen vor sich geht?>, dachte er frustriert, folgte ihr aber nichts desto trotz.
 

Kurz darauf kamen sie zum Ursprung für Sakuras Verhalten: Ein kleines Mädchen das mit zerrissenen Sachen zusammengerollt auf dem Boden lag. Sakura sagte Sasuke und Juugo, sie sollten warten und ging dann alleine zu dem Mädchen. Sie stieg über das Mädchen drüber, kniete sich auf den Boden und berührte sie sanft an der Schulter. Das Mädchen sah ängstlich zu ihr hoch, Sakura lächelte sanft.

„Hey, was machst du hier? Die bist ziemlich vom Weg abgekommen.“

Das Mädchen öffnete den Mund, schloss ihn wieder, ohne etwas zu sagen. Sakura half ihr, sich aufzurichten und wischte ihr etwas Dreck aus dem Gesicht. „Hier, zieh das über. Dir muss doch kalt sein.“, meinte Sakura fürsorglich und zog ihr T-Shirt aus, um es dem Mädchen zu geben. Sakura trug zum Glück noch ein Top drunter. Sobald die Kleine das T-Shirt anhatte, legte Sakura ihr auch ihren Mantel um die Schultern, wickelte sie praktisch darin ein. „Kannst du laufen?“, fragte Sakura. Das Mädchen stand auf, aber ein plötzlicher Schmerz ließ sie gegen Sakura fallen. Sie fing leise an zu weinen, Sakura hob sie hoch und strich ihr über den Kopf. Ihre Hände leuchteten dabei grün auf, schließlich weiteten ihre Augen sich leicht vor Entsetzen. Sie biss sich kurz auf die Lippe, dann fragte sie sanft: „Wie heißt du?“

Das Mädchen schniefte, ihr Gesicht an Sakuras Hals gekuschelt. „Sayuki.“, nuschelte sie.

Sakura lächelte. „Ich bin Sakura. Willst du uns ein bisschen begleiten?“

Sayuki sah fragend zu ihr hoch. „Uns?“

Sakura nickte, zeigte auf Sasuke und Juugo, die noch immer am Rand standen. Sayuki sah zu den beiden, quietschte auf, drückte sich fester an Sakura. Sakura sah sie mitleidig an, strich ihr über den Kopf. „Ganz ruhig, die tun dir nichts. Dafür sorg ich schon.“ Sayuki sah sie ängstlich an, nickte aber leicht, als sie Sakuras sanftes Lächeln sah. „Also? Willst du?“ Sayuki sah die Ältere unsicher an. „Darf ich denn?“

Sakura zuckte leicht zusammen, lachte dann verlegen. „Ähm... Sasuke?? Können wir sie ein Stück mitnehmen?“, rief sie dann dem Uchiha zu. Sasuke war ernsthaft versucht, sich gegen die Stirn zu schlagen, seufzte aber lieber nur. „Ja ja.“, antwortete er mürrisch und ging wieder auf den ursprünglichen Weg zurück. Sakura legte ihren Kopf schief, dann seufzte sie schwer und folgte ihm und Juugo schließlich. Schon nach wenigen Minuten war Sayuki eingeschlafen, Sakura sang wieder leise. Irgendwann liefen Sasuke und Juugo neben ihr.

„Was war eben los? Du sahst so.. entsetzt aus..“, fragte Juugo. Sakura hörte auf zu singen, sah zu Juugo hoch, dann wieder zu Sayuki.

„Sie ist höchstens neun und.. sie wurde vergewaltigt.“, erklärte Sakura schließlich leise.

„M-Mit neun??“, fragte Juugo entsetzt. Sakura nickte leicht. „Vielleicht auch schon früher. Sie liegt schon zwei Tage da, war vorher mindestens anderthalb Monate unterwegs, nur am laufen.“

Sasuke sah aus dem Augenwinkel zu Sakura, seufzte leicht. „Lass mich raten: Du hast vor denjenigen, der das getan hat, zu erledigen?“

Sakura sah zu Sasuke, nickte leicht. „Zeit genug hätten wir doch, oder?“

Sasuke fuhr sich durch die Haare. „Meinetwegen.“

Sakura strahlte, küsste ihn auf die Wange. „Danke!! Ich lauf ein bisschen vor, sie wacht gleich auf.“

Sasuke sah ihr perplex nach, als sie ein paar Meter vorrannte, Juugo grinste amüsiert. Während Sakura sich leise mit Sayuki, die immer mal wieder ängstlich zu den zwei Männern sah, unterhielt, sagte der Größere der beiden: „Du verhältst dich in letzter Zeit anders als sonst, Sasuke.“

Sasuke zuckte leicht zusammen, meinte aber in seinem üblichen, monotonen Ton: „Wie anders?“ Juugo grinste leicht. „Na, anders. Du sagst nicht mehr genervt, wir sollen nicht so viel rumalbern, du beschwerst dich nicht mehr, wenn Sakura singt, du redest weniger als sonst schon, aber vor allem kannst du Sakura nichts mehr abschlagen. Außerdem bist du etwas sehr gereizt, vor allem wenn irgendjemand unserem Wildfang da vorne nachpfeift. Also? Was ist los? Hast du dich etwa in sie verliebt?“

<Ver... Verliebt? Meinte Naruto vielleicht das?>, dachte der junge Uchiha, während er abfällig schnaubte und meinte: „Du hast eindeutig zu viel Fantasie, Juugo. Ich und verlieben, danke nein.“ Juugo lachte leise. „Du bist auch nur ein Mensch, ein Mann, Sasuke. Und Sakura ist kein kleines Mädchen mehr, auch wenn du sie kennst seit sie ein kleines Mädchen war. Sie ist eine hübsche, junge Frau, klug, fürsorglich, warmherzig, süß- Hey, bring mich nicht mit deinen Blicken um.“

Sasuke schnaubte. „Für mich hört sich das eher an, als wärst du in sie verliebt.“

Juugo blinzelte, überlegte. „Jetzt wo du's sagst... Aber keine Sorge, ich bin nicht in sie verliebt. Ich bin eher wie Naruto und seh in ihr sowas wie eine kleine Schwester. Allerdings solltest du dir mal klar werden über deine Gefühle, sonst könntest du sie vielleicht noch verlieren und das wäre doch sicher nicht in deinem Interesse, oder?“

Sasuke sah auf Sakuras Rücken, überlegte. Juugo grinste leicht. <Geht doch. Tja, selbst ein Uchiha braucht mit manchen Dingen etwas Hilfe.>, dachte er nur und sah wieder nach vorne. Er kniff seine Augen etwas zusammen, tippte Sasuke dann an. Sasuke sah ihn an, Juugo zeigte auf den scheinbar wütenden Mann, der von einem Trampelpfad vor Sakura trat.

„Sayuki! Du kleines Miststück, komm sofort mit!“, fauchte er sauer.

Sayuki wimmerte auf, klammert sich an Sakura. Sakura redete einfach weiter, ging an dem Mann vorbei.

Der war erst etwas perplex, dann drehte er sich wutentbrannt um und schrie: „Hey du Schlampe, gib mir sofort meine Tochter!!“

Sakura blieb stehen, sah langsam über ihre Schulter. „Entschuldigung, Mister, aber ich bezweifle stark das ich einem Mann, der seine Tochter vergewaltigt und sie Miststück nennt, eben diese Tochter anvertrauen kann. Schönen Tag noch, Arschloch.“

Der Mann sah Sakura geschockt an, Juugo und Sasuke waren kurz perplex, dann grinsten beide leicht und gingen ebenfalls an dem Mann vorbei.

„Sie haben sie gehört.“, sagte Sasuke gelangweilt.

„Hören sie lieber auf sie, sie schlägt sehr hart, auch wenn sie nicht so aussieht.“, meinte Juugo belustigt.

Sakura war inzwischen fröhlich plaudernd weiter gegangen. Sayuki sah sie anfangs mit offenem Mund an, dann fing sie an zu strahlen und knuddelte Sakuras Hals. Sakura lachte. „Vorsicht, da bin ich kitzlig.“, warnte sie das Mädchen. Sayuki kicherte, kuschelte sich weiter an sie. „Danke, Nee-sama.“ Sakura zuckte leicht, strich Sayuki dann über den Kopf. Kurz darauf wurde es auch schon dunkel und sie bauten sich daher schnell ein Lager auf.

Juugo war schnell eingeschlafen, an den Baum vor dem er saß gelehnt. Auch Sayuki, die neben Sakura saß, war schnell unter Sakuras Arm eingeschlafen. Sakura drückte Sayuki auf ihren Schoß runter, strich ihr durch die Haare. Sasuke sah zu ihr, setzte sich dann neben sie und fragte leise: „Was ist los?“ Sie sah zu ihm, dann wieder auf Sayuki. „Sie erinnert mich nur an jemanden, das ist alles..“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch, zog ein Bein an und legte seinen Arm darauf. „Willst du nicht lieber drüber reden?“ Sakura blinzelte, dann kicherte sie. „Sagt ausgerechnet Sasuke Uchiha, der sich seit wir Naruto getroffen haben so total nicht normal für Sasuke Uchiha verhält. Aber gut, wenn du's wissen willst: Sie erinnert mich an meinen kleinen Bruder. Er war ungefähr in ihrem Alter, als er starb.“ Sasuke sah zu ihr, sie seufzte leise. „Nein, er wurde nicht.... abgeschlachtet wie meine Eltern, mein großer Bruder und meine große Schwester... Als er fünf war, stellte man bei ihm ein Herzleiden fest. Aus der Traum vom großen Ninja für ihn. Er hat lange gebraucht, bis er wieder lachen konnte. Und gerade, als er sein Lachen wieder gefunden hatte, wurde er krank. Innerhalb von Stunden mussten sie ihn zwangsbeatmen und sein Herz zum Schlagen zwingen. Er war acht, verhielt sich aber wie ein Erwachsener. Ich saß die ganze Zeit bei ihm, hielt seine Hand. Meine älteren Geschwister und meine Eltern waren auf einer Mission, ich war also die Einzige, die da war. Aber er wollte es so. Irgendwann nachts dann hat er leicht meine Hand gedrückt und gesagt 'Es ist so weit, Onee-sama. Ich muss jetzt gehen.' Ich hab angefangen zu heulen und gesagt, er soll nicht aufgeben, das die Ärzte ihn bestimmt wieder hinkriegen, aber er hat gelächelt und den Kopf geschüttelt. Ich hab gefleht und gebettelt, hab ihm gesagt, das er nicht einfach aufgeben und verschwinden soll. Das er nicht einfach davon rennen soll. Ich war einfach so verzweifelt.. Aber Shin hat's mir nicht übel genommen. Er hat gelächelt und gesagt: 'Leb für mich weiter, ich pass von oben auf dich auf. Ich werd dich vermissen. Ich liebe dich. Danke, für alles, Nee-sama.' Und dann war er tot..“ Sie wischte sich verstohlen eine Träne weg, sah lächelnd hoch in die Sterne. „Aber es ist okay. Ich hab oft das Gefühl, das er da ist, das er auf mich aufpasst... Hm. Schon komisch... Ich meine, er ist mein kleiner Bruder und er passt auf seine große Schwester auf... Eigentlich sollte es doch andersrum sein..“

Sasuke sah ebenfalls hoch in die Sterne. „Schon, aber das zeigt doch, wie sehr er dich und du ihn geliebt hast.“

Sakura lächelte. „Ja... Manchmal erinnern Naruto und du mich an ihn. Du mit deiner Sturheit und Naruto mit seinem unerschütterlichen, manchmal echt nervigen Optimismus... Schätze deshalb seid ihr mir so wichtig..“ Sie seufzte leise, dann sah sie zu Sasuke. „Hey, Sasuke?“ „Hm?“ Sie lächelte wieder. „Danke fürs Zuhören.“ Er sah zu ihr, lächelte leicht, stand auf. „Kein Problem.“, meinte er noch, dann setzte er sich wieder dorthin, wo er vorher gesessen hatte. Sakura lächelte leicht, schloss dann ihre Augen und schlief wenig später ebenfalls ein. So merkte sie auch nicht, wie Sasuke kurz darauf verschwand und knapp eine Stunde später wieder kam. Er wischte sich das Blut weg, richtete seine Sachen und weckte dann Juugo, damit der die Wache übernahm.
 

Sayuki grummelte, als Sakura sie sanft an der Schulter rüttelte. Sakura kicherte leise, beugte sich zu Sayuki runter und küsste sie sanft auf die Schläfe. „Hey, du Schlafmütze. Aufwachen, wir wollen weiter.“, wisperte sie dem kleinen Mädchen ins Ohr. Sayuki grummelte wieder, setzte sich aber auf und rieb sich verschlafen die Augen. Sakura lächelte, band Sayukis Haare zu einem Zopf hoch. „Hey, Sayu?“ „Hm?“ „Kannst du für eine Weile mit Juugo gehen? Ich ähm.. Ich muss was klären.“

Sayuki sah Sakura leicht ängstlich an, Sakura strich ihr sanft über die Wange. „Er tut dir nichts. Er spricht viel mit Vögeln.“ Sayuki sah kurz zu Juugo, der mal wieder von einigen Spatzen belagert wurde, ihre Augen fingen an zu strahlen. Sie sah wieder zu Sakura, nickte. Sakura lächelte erleichtert. „Danke.“, flüsterte sie, küsste Sayuki auf die Stirn. Juugo kam kurz darauf zu den beiden.

„Und?“

Sakura nickte lächelnd, Juugo lächelte ebenfalls. Dann hob er Sayuki auf seine eine Schulter. „Dann lass uns schon mal vorgehen, Sayuki-chan.“

Sayuki kicherte, kuschelte sich in Juugos Haare und spielte mit einem kleinen Spatz.

Sakura ging zu Sasuke, der mal wieder seinen Gedanken nachhing.

„Sasuke?“

Er sah zu ihr, sie sah ihn besorgt an. „Du schonst deine linke Hand..“, stellte sie leise fest. Sasuke zuckte innerlich zusammen, sah kurz auf seine Hand, zuckte die Schultern. „Und?“

Sakura seufzte, nahm seine Hand in ihre. Ihre Hände leuchteten grün auf, Sasuke seufzte innerlich. „Sakura-“ „Was hast du gemacht? Nach unserem Gespräch meine ich. Da ging es deiner Hand nämlich noch gut.“ Sasuke seufzte lautlos, sah auf Juugo und Sayuki, letztere strahlte die ganze Zeit. „Hab ihren Vater nochmal getroffen.“, murmelte der Uchiha schließlich. Sakura blieb abrupt stehen, Sasuke sah über die Schulter zu ihr. Sakura schüttelte leicht den Kopf, holte zu ihm auf. „Du hast ihn gesucht!?!?“, fauchte sie leise. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Nein, ich habe ihn-“

„Lüg mich nicht an.“, unterbrach sie ihn.

Er schluckte leicht, als sie den Kopf hob und er ihre Augen sah. Schmerz stand in ihnen. Schmerz und Trauer.

Er seufzte. „Okay..“

„Also? Du hast ihn gestern Nacht gesucht?“

Sasuke nickte leicht, Sakura schwieg für eine Weile.

„Er hat's nicht überlebt.“, sagte Sasuke schließlich, als ihm die Stille zwischen ihm und Sakura zu unangenehm wurde.

Sakura sah kurz zu Sasuke hoch, dann wieder auf den Boden. „Du bist wie Naruto. Der stürmt auch sofort los, wenn ihm irgendwas nicht passt.“, murmelte sie kühl, aber Sasuke hörte deutlich Sorge und Schmerz raus.

„Sa-“

„Nein, schon gut. Ich weiß schon, dein Leben, du bist ein Uchiha und das ganze andere Zeug. Ich mach mir doch sowieso immer zu viele Sorgen.“, unterbrach Sakura ihn, dann beschleunigte sie ihre Schritte und holte zu Juugo auf. Als der ihre Augen sah, reichte er ihr Sayuki, die Sakura auch sofort ablenkte. Juugo ging derweil zu Sasuke, der seine – geheilte – Hand zur Faust ballte. Seine Augen nahmen einen rötlichen Glanz an, seine Faust fing an zu zittern. Er atmete zwanghaft ruhig, sein Blick bohrte sich in Sakuras Rücken. Bis Juugo ihm eine Hand auf die bebende Schulter legte.

„Sasuke, beruhige dich. Was ist los?“

Sasuke biss die Zähne zusammen, dann schnaubte er abfällig – seine Haltung entkrampfte sich, seine Augen wurden wieder pechschwarz.

Juugo sah ihn skeptisch an. „Lass mich raten: Sie war nicht gerade erfreut, als sie gehört hat, das du den Kerl getötet hast und hat dir ein schlechtes Gewissen gemacht?“

Sasuke sah kühl zu Juugo, ging unbeirrt weiter. „Ein Uchiha hat kein schlechtes Gewissen.“

Juugo verdrehte die Augen. „Dein Familienstolz in allen Ehren, aber ihr Uchihas seid auch nur Menschen, vergiss das nicht.“

Sasuke sah ihn kurz an, dann seufzte er, fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich weiß. Sie zeigt es mir viel zu oft, seit sie mit uns unterwegs ist.“, murmelte er. Juugo grinste leicht. „Ist doch gut. So kriegst du deine Menschlichkeit wieder.“ Sasuke verdrehte die Augen. „Wenn du meinst.“

„Ernsthaft, Sasuke: Ein bisschen Menschlichkeit schadet dir nicht. Ich meine, was willst du eigentlich noch machen? Du hast Itachi besiegt, du hast dich mit Naruto vertragen, Akatsuki ist auch erledigt – was willst du noch?“

Sasuke blieb stehen, Juugo stellte sich neben ihn. „Was willst du, Sasuke Uchiha? Du bist der letzte Uchiha, den es noch gibt. Naruto ist kurz davor seinen Traum ebenfalls zu erfüllen, er ist kurz davor Hokage zu werden. Er könnte es schon längst sein, aber er wartet. Auf Sakuras – und sicher auch deine – Rückkehr. Sakura geht es wieder gut, sie kann bald wieder nach Konoha zurück und dann wären du und ich wieder alleine unterwegs. Ist es das, was du willst? Alleine durch die Welt zu reisen, ohne einen Ort, eine Person, zu der du immer zurückkehren kannst? Ohne jemanden zu haben, der dir im Flur gegenüber steht, die Arme ausbreitet und mit einem liebevollen Lächeln sagt 'Willkommen Zuhause, Sasuke'? Einsam umher reisen, ist das wirklich das, was du willst?“

Sasuke schwieg einen Moment, dann murmelte er schließlich leise: „Nein..“

Juugo grinste innerlich. Er wusste, er hatte gewonnen. „Was willst du dann, Sasuke?“

Sasuke leckte sich nervös über die Lippen, biss sich einen Moment auf die Unterlippe, dann seufzte er ergeben. „Ich will-“
 

Ein plötzlicher Schrei ließ ihn und Juugo ihr Gespräch vergessen und stattdessen losstürmen.
 

Sayuki kniete neben Sakura, rüttelte an deren Schulter.

„Ne, Sakura-onee-san! Sakura-onee-san!!“

Sakura lag zusammengerollt da, blass, zitternd, ihre Hand in ihr Herz gekrallt. Ihr Atem ging schwer, unregelmäßig. Ihr Gesicht war unter Schmerzen verzogen, ihre Lippen seltsam lila.

Sasuke kniete sich neben sie, legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Sakura, was ist los? Was hast du!?“

Sakura wimmerte auf, rollte sich mehr zusammen. Sasuke nagte an seine Unterlippe, fluchte dann. Er legte Sakuras Arme um seinen Hals, hob sie hoch, wie sie es immer mit Sayuki machte, und lief sofort los.

Juugo hob Sayuki hoch, lief ihm nach.

„Sasuke! Wo läufst du hin??“

„Nach Konoha! Das liegt am nächsten!“, rief Sasuke, sprang in einer abnormalen Geschwindigkeit von Ast zu Ast.

Juugo folgte ihm.
 

Sie hielten sich nicht lange am Tor auf, ignorierten die Wachen, die sie aufhalten wollten – Sasuke kickte sie einfach aus dem Weg – und liefen sofort ins Büro der Hopkage. Zerstörten die Fensterscheibe bei ihrem Sprung durch das geschlossene Fenster.

„Sasuke!“, stieß Naruto überrascht aus.

Sasuke grinste schwach in seine Richtung. „Yo, Dope. Tut mir Leid, dein Gespräch mit Tsunade zu stören, aber es gibt ein Problem.“

Naruto nickte, dann fiel sein Blick auf Sakura. Er blinzelte. „Was ist mit-“

„Deswegen sind wir hier.“, erklärte Sasuke, sah dann auffordernd zu Tsunade. Die Blonde seufzte, ging dann mit Sasuke ins Krankenhaus – Naruto und Juugo folgten ihnen einfach.

Widerwillig warteten die drei jungen Männer mit Sayuki vor den Türen des Behandlungsraumes. Zehn Minuten warteten sie nur, dann kamen plötzlich mehrere Ärzte und Schwestern in den Raum, liefen wenig später mit Sakura auf einem Krankenbett in Richtung OP-Räume.

„Tsunade! Was-!?“

„Sie hat Unmengen an Gift in ihrem Körper, ihr Herz spielt verrückt!“, erklärte Tsunade knapp, dann lief sie in den OP-Saal, schlug Naruto, Sasuke und Juugo die Tür vor der Nase zu.

Die drei ließen sich auf Stühle an der Seite fallen. Naruto lehnte seinen Kopf an die Wand in seinem Rücken, Juugo versuchte Sayuki zu beruhigen, Sasuke stützte sich auf seine Knie, seine Hände in seinen Haaren verankert. Er hatte seine Augen geschlossen, hoffte, betete. Dachte an alles, was er in seinem Leben mit ihr erlebt hatte. Dachte an all die Dinge, die er getan hatte. An jene Dinge, wo sie ihn beeinflusst hatte – auch wenn er es nicht bewusst gemerkt hatte, jetzt realisierte er es.
 

Er sah endlich ein, was für ein großer, wichtiger Teil in seinem Leben sie war.

Er sah endlich ein, dass sie Teil von ihm war, dass er ihr schon vor langer Zeit sein Herz anvertraut hatte, weil er wusste, dass es bei ihr.. RICHTIG war.

Er sah endlich ein, dass er... dass sie..
 

dass sie der wichtigste Mensch in seinem Leben war.

Dass er für sie sterben würde.

Dass er jeden, der auch nur daran dachte, ihr weh zu tun, ohne zu zögern töten würde.

Dass er...
 

Dass er sie mehr als alles andere....
 

Dass er sie mehr als alles andere liebte.
 

<Gott.. Ich bitte dich, falls es dich gibt, dann rette sie. Ich flehe dich an! Ich verspreche auch.. nein, ich schwöre auch, ich werde sie nie wieder allein lassen, wenn sie mich nicht wegschickt. Ich schwöre, ich werde auf sie aufpassen, ich werde sie vor allem und jedem beschützen! Ich werde sie lieben, bis zu meinem Tod und darüber hinaus, nur bitte: Bitte, bitte nimm sie noch nicht zu dir! Ich muss ihr doch noch so viel sagen! Ich muss mich bei ihr noch für so viel entschuldigen! Ich will noch so viel mit ihr erleben! Bitte, nimm mir nicht das Einzige, das ich wirklich will, wovon ich immer geträumt hab, was ich BRAUCHE! Bitte!!!>

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, aber er sah nicht auf.

„Sie schafft das, Sasuke. Sie schafft das..“, flüsterte Naruto.

Sasuke nickte schwach, bewegte sich sonst nicht weiter. Flehte Gott weiter an. Betete weiter.
 

Unterdrückte weiter die Tränen, die so verzweifelt versuchten, auszubrechen.
 

Als die Türen sich endlich wieder öffneten, sprang er geradezu auf.

Er sah Tsunades dreckigen Kittel – voll mit Blut. Sakuras Blut.

Er sah Tsunades erschöpftes Gesicht – und schluckte ein weiteres Mal.
 

Doch dann fiel alle Anspannung von ihm ab, als er Tsunades Lächeln sah.

Er brauchte ihre Worte nicht zu hören, der Ausdruck ihrer Augen reichte.

„Das Gift ist raus, ihr Herz schlägt einigermaßen normal. Die Chancen stehen gut, wenn sie die Nacht überlebt. Sie ähm.. Sie ist zwar nicht wach, aber.. Sie hat nach dir gefragt, Sasuke.“

Sein Herz machte einen Hüpfer, er lächelte erleichtert. Es war ihm scheißegal, das er, der letzte Uchiha, hier mitten auf dem Krankenhausflur stand, lächelte und nebenher weinte. Es war ihm scheißegal, das er seit gerade eben mehr mit Gott, als in den letzten Jahren mit seinem Team gesprochen hatte. Es war ihm scheißegal, das Tsunade ihn verwirrt zu Sakura auf die Intensiv brachte, nachdem er sich bei ihr BEDANKT hatte. Er bedankte sich seit Tsunades Lächeln pausenlos bei Gott.
 

Es war ihm alles so verdammt egal, denn Sakura war das Einzige, was für ihn zählte.
 

Bevor er ihr Zimmer betrat, hörte er noch Narutos Stimme:

„Richte ihr liebe Grüße von uns aus. Juugo und Sayuki kommen heute Nacht bei mir unter, wir kommen morgen vorbei.“

Er nickte nur, ging in das Zimmer, schloss die Tür hinter sich. Er blieb einen Moment an der Tür stehen, sah nur auf Sakuras blasse Gestalt, Engels-Gestalt, in dem Bett, hörte auf das Piepen, das ihren Herzschlag zeigte, dann setzte er sich auf einen Stuhl neben ihr Bett, nahm ihre zierliche, zarte Hand in seine großen, legte sie an seine Lippen, dann an seine Stirn.

„Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein, Sakura. Ich will dich nie wieder so sehen. Hörst du? Nie wieder. Ich will nie wieder so eine Scheiß-Angst haben.“, flüsterte er, dann lachte er plötzlich. Er war einfach so.. so.. so GLÜCKLICH, so FROH, dass es ihr gut ging – dass sie LEBTE. Es war, als würde alle Last von ihm abfallen. Alles, was er seit dem Tod seiner Eltern mit sich rumtrug.
 

Ein leises Husten riss ihn aus seinen Gedanken. Überrascht sah er zu Sakura, sie sah zu ihm, lächelte. Dann nahm sie ihre Hand aus seinem Griff, strich ihm über die Wange.

„Du.. hast geweint..“, flüsterte sie.

Er lächelte, nahm ihre Hand, küsste ihre Finger. „Ja.“

„Wegen... mir?“

Er nickte nur, küsste wieder ihre Finger.

„Tut mir Leid..“

Sasuke lächelte, schüttelte den Kopf. „Nein, entschuldige dich nicht. Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Wenn jemand das muss, dann ich. Für alles, was ich dir je gesagt, dir je angetan habe. Es tut mir Leid, Sakura. Und doch.. ich bereue es nicht.“

Sie sah ihn verwirrt an, er setzte sich auf die Bettkante, ihre Hand in seiner linken auf seinem Schoß, seine rechte Hand an ihrer Wange.

„Ich bereue es nicht, weil es dazugeführt hat, dass Naruto dich mir anvertrauen musste. Ich bereue es nicht, weil ich dadurch endlich meine Augen geöffnet habe. Weil ich endlich meinen Stolz über Bord werfen musste. Für dich.“

Sie wurde leicht rot, er lächelte, lehnte sich zu ihr runter und legte sanft seine Lippen auf ihre. Erst war sie verwirrt, starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen geschockt an, dann hörte er, wie das Piepen, das ihren Herzschlag angab, schneller wurde. Er öffnete kurz die Augen, sah, das sie ihre geschlossen hatte – noch eine Spur roter geworden war – und schloss seinerseits ebenfalls wieder seine Augen, um diesen Moment zu genießen.

Doch irgendwann mussten sie sich wieder voneinander lösen, beider Atem ging schwer. Sasuke lehnte seine Stirn an Sakuras, die Augen noch immer geschlossen.

Doch dann öffnete er sie, sah liebevoll in Sakuras.

„Ich liebe dich, Sakura.“, flüsterte er.

Sakura traten Tränen in die Augen, die auch gleich aus ihren Augenwinkeln liefen. Sasuke lächelte sanft, strich sie ihr weg. „Shh.. Nicht weinen..“

Sie schluchzte, legte ihre Arme um seinen Hals, vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.

„Idiot, ich liebe dich doch auch. Seit Jahren. Immer noch.“

Er lächelte, zog sie mit sich hoch, setzte sie auf seinen Schoß und legte die Arme um sie.

„Ich lass dich nie wieder alleine, versprochen.“, wisperte er in ihr Ohr. Sie nickte nur, küsste seinen Hals, weinte weiter in seine Schulter. Sasuke strich ihr lächelnd durch die Haare, küsste sie immer mal wieder auf die Schläfe, während er ihr liebevolle Worte zuflüsterte.
 

Einige Wochen später, waren sie offiziell wieder Konoha-Nins – Narutos erste Amtshandlung als Hokage – und das Traumpaar Konohas. Juugo entschied sich, auf Sakuras Betteln hin, auch in Konoha zu bleiben. Sayuki nahm freudig das Angebot, bei Sakura zu wohnen, an, zog aber schon nach wenigen Wochen in eine Wohnung in der Nähe von Sasuke und Sakura. Mit Juugo zusammen. Juugo wurde ihre neue Familie, ihr Bruder, so wie auch Sasuke. Sakura war von Anfang an ihre Familie gewesen.
 

Und so kam es, das bereits nach einem halben Jahr aus Haruno Uchiha wurde und das ein weiteres, halbes Jahr später Nachwuchs im Hause Uchiha das Licht der Welt erblickte – und natürlich sollte es bei diesem einen Kind nicht bleiben.

Nach dem dritten Kind innerhalb von zweieinhalb Jahren entschied Sakura, nicht mehr auf Missionen zu gehen, sondern Vollzeit im Krankenhaus zu arbeiten, wenn sie mal nicht schwanger war. Ansonsten hatte sie im Uchiha-Anwesen genug zu tun.
 

So wurde aus verzweifelt glücklich.

So fand die, die das Hoffen aufgegeben hatte, ihre Hoffnung wieder. Ihren Lebenswillen – und er wuchs mit jedem weiteren Kind, mit jeder weiteren Minute, die sie mit ihm, Sasuke Uchiha, ihrem Ehemann, der Liebe ihres Lebens, verbrachte.
 

So wurde sie, Sakura Uchiha, wieder zu Konohas Hoffnung – und ging als jene in die Geschichte des Dorfes ein. Sie und ihre Teamkameraden, ihr Mann Sasuke und ihr bester Freund Naruto.
 

Denn wer die Hoffnung verliert

- muss das Hoffen eben wieder lernen
 


 

~~

okay, das wars. dreizehn einhalb word-seiten xD glückwunsch an den, der sich durchgekämpft hat ;)

lg

lolli



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück