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Wenn man sich in den Tod verliebt

von

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13.Kapitel

Es ist spät als Athanasia sich noch einmal im Spiegel der Eingangshalle betrachtet.

„Wollt Ihr das wirklich tun, junge Herrin? Einfach an den Strand zu einer…Party?“, das Dienstmädchen hinter ihr kann nur schwer die Verachtung hinter dem Wort „Party“ verbärgen.

Doch das Mädchen nickte trotzdem.

„Ja.“, meint sie selbstsicher und versichert sich noch einmal dem perfekten Halt ihrer Haare. „Ich meine, Elisabeth weiß etwas über mich und die anderen die heute da sind mit Sicherheit auch. Ich gehe da hin, finde ein wenig was über mich heraus und komm zurück.“

Lächelnd dreht sie sich um.

Mit Besorgnis in den Augen sieht die Bedienstete sie an.

„Wenn etwas passieren sollte, dann bitte, ruft uns an. Wir werden umgehend kommen und uns um Euch kümmern!“

Athanasia nickt und lächelt sie weiter lieb an.

Es ist wie ein Strahlen, dass nun auch die Frau ihr gegenüber dazu veranlasst die Gesichtszüge zu entspannen.

„Ich wünsche euch einen schönen Abend.“, meint sie noch und öffnet ihr dann die Tür.

„Den werde ich haben! Bis später!“, sie winkt und springt dann regelrecht die Stufen hinunter.

Mit einer Handbewegung ist ihr Besen zum Vorschein gekommen und bevor sie jemand aufhalten kann, oder sie es sich doch anders überlegte steigt sie auch schon in den Himmel hinauf.
 

**
 

Kilian stand an der Balkontür und sog genüsslich Athanasias Geruch ein, als auf einmal die Haustür aufging und das Mädchen hinausstürmte, auf den Besen sprang und davon rauschte.

Entgeistert hatte er ihr dabei zugesehen und nun ist er seinerseits völlig aus dem Häuschen.

Grummelnd sieht Helena ihm dabei zu, wie er auf und ab rennt und sich verrückt macht.

„Man, ej, du machst dir bestimmt mal wieder viel zu viel Sorgen. Du bist echt schrecklich, weißt du das?“

„Was ihr alles passieren kann! Stell dir vor sie gerät an die falschen Leute.“

„Sie ist eine Hexe, sie weiß sich schon zu verteidigen, also bleib mal ganz locker okay? Und schluck was zu Beruhigung.“

„Zur Beruhigung schlucken?“, fährt er sie an. „Ich komm dir gleich mit zur Beruhigung schlucken!“

„Wäh, nein danke, ich mag kein Inzest.“, sie schüttelte sich theatralisch.

Kilian hielt an und taxierte sie finster.

„Du weißt wie ich das meine.“

„Ja, ja, schon klar, aber bleib mal locker okay? Ich hatte nicht vor in nächster zeit den Boden erneuern zu lassen nur weil du eine Furche rein gelaufen hast.“

„Was soll ich denn sonst tun?“

„Man wenn es dir so wichtig ist, dann flieg ihr nach! Wozu zum Henker noch mal haben wir denn bitte die Besen?“, sie zog einen wie bereitgestellt hinter ihrem Rücken hervor.
 

Wieso war er eigentlich nicht auf diese Idee gekommen. Am liebsten würde er sich dafür treten.

Er nimmt einen ernsten Gesichtsausdruck an und sieht ihr tief in die Augen.

„Du bist die aller Beste, Klügste, Tollste…“

„Ja, ja, rutsch nicht aus auf deiner Schleimspur und verschwinde endlich oder ich versetze dir einen tritt in eine Gegend dass du dir dreimal überlegst in nächster Zeit an Athanasia zu denken!“

Er nickt und macht sich gar nicht erst die Mühe vor das Haus zu treten.

Mitten im Haus schwingt er sich auf das Gefährt und verschwindet durch das offene Fenster nach draußen.
 

Helena sieht ihm mit verschränkten Armen an der Tür lehnend an.

„Britney“, ruft sie schließlich und eine Bedienstete kommt angeeilt.

„Herrin?“

„Ruf alle Lehrer der Schule an. Ich denke ich weiß wo Athanasia hinwollte und selbst wenn nicht. An der Stelle wo diese Hitzköpfe feiern wollen sind Partys verboten.“

Die Frau nickt und rauscht sofort davon.
 

**
 

Schon von weitem hört Athanasia das Dröhnen des Basses aus den riesigen Boxen, die die anderen am Strand aufgestellt hatten.

Sie braucht diesen Tönen nur zu folgen um die Richtige stelle zu finden.

Ihr gesamter Jahrgang der Schule tummelt sich auf dem weichen Sand, hüpft zum Takt der Musik oder gießt sich Gesöff in den Schlund wie es nur geht.
 

Es kommt plötzlich für sie, aber irgendwie musste sie trotzdem lächeln.

Und das obwohl sie ein mehr als nur schlechtes Gefühl hat.

Nun ja, was soll’s. sie würde sich ein wenig umsehen, einige fragen stellen und wieder gehen.

So war der Plan, aber die Praxis sieht leider ganz anders aus.

Sie landet an dem Auto, wo die Jugendlichen gerade den Alkohol ausladen um ihn sich gegenseitig zu verabreichen.

Elisabeth steht daneben und unterhält sich mit einigen Mädchen.

Als se Athanasia bemerkt verzieht sich ihr Gesicht zu einem Grinsen.

„Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da, Athanasia höchstpersönlich.“, ihre Stimme ist eine Mischung aus Schnurren und Knurren.

Es ist ein unheimliches Geräusch, aber Athanasia schiebt ihre Unsicherheit beiseite und geht beschwingten Schrittes zu ihr herüber.
 

„Ich habe versprochen, dass ich komme und hier bin ich!“, meint sie und begrüßt sie mit einer lässigen Handbewegung, als die bei ihr zu stehen kommt.

Ihr Freundinnen taxieren sie mit einem ebenso merkwürdigen Blick wie Elisabeth.

Nun ist Athanasia doch verunsichert.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie und sah zwischen ihnen hin und her.

„Aber selbst redend!“, schmettert Elisabeth los und breitet die Arme aus.

Die Musik war verstummt. Alle Anwesenden hatten sich in einen Kreis um sie herum versammelt und starrten finster zu Athanasia hinüber.
 

Sie erschrickt.

Was soll das?

„Es geht uns allen bestens, zum Glück! Aber das ist nicht dein Verdienst!“, sie nimmt die Arme wieder herunter und sieht Athanasia an wie eine Wahnsinnige. „Zumindest nicht direkt. Aber eine Sache ist doch schön. Und zwar dass wir uns jetzt endlich an der rächen können, die uns alle beinahe umgebracht hätte!“

Zustimmendes Gemurmel, aber auch einige Rufe aus der Menge unterbrachen sie.

Verzweifelt drehte sich Athanasia herum.

„Ich verstehe immer noch nicht. Was habe ich denn damit zu tun?“

„Ganz einfach, du hast das Schiff damals zum untergehen gebracht und uns damit fast in den sicheren Tod geschickt.“, fährt Elisabeth sie an, voller Wut darüber, dass Athanasia es nicht mehr weiß, und krallt sich in ihren Schultern fest, nur um sie herum zu wirbeln und ihr kräftig eine zu scheuern.
 

Sie ist stark und mit der Wucht des Aufschlages segelt das Mädchen in den weißen Sand hinunter.

„Oh ja, wir sind zutiefst erfreut dass du noch lebst. So können wir dich wenigstens eigenhändig töten!“, schrie sie.

Es war zustimmendes Gebrüll von Halbbetrunken das ihr aus der Menge Zustimmung brachte, oder aber es war die reine Ehrlichkeit von kaltblütigen, mörderischen Seelen.

Verstört sieht sich Athanasia um.

Kann das wirklich sein?

Sind sie wirklich so brutal?

Oder hatte sie wirklich etwas getan, was absolut nicht gut war?

Schon möglich, aber ist das ein Grund sie gleich zu ermorden?

Wie währe es mit einer einfachen Anzeige? Versuchter Todschlag ist auch etwas Strafbares.

Scheiße Formuliert, aber das ist es doch immer noch, oder haben die innerhalb von den paar Monaten schon das Gesetz wieder verändert? Womöglich in Anarchie, damit diese Leute mit ihr machen können was sie wollen?
 

Wenn es ginge könnte man die Angst, die aus Athanasias Augen trat in Gläsern fangen und wegsperren. Aufheben für Untersuchungszwecken oder um kleinen Kindern bei zu bringen, was Angst ist, ohne ihnen persönlich Angst zu machen.
 

Elisabeth pumpt.

Immer schneller hebt und senkt sich in Brustkorb.

Ihr Blick ist rasend.

In Kombination mit dem wütenden Gebrüll der Umstehenden ist es eine Situation wie ausweglos.
 

„Ich kann dem einfach nicht folgen, was du sagst…“, flüstert sie, was Elisabeth in ein hysterisches Lachen versetzt.

„Ja, seih froh! Du hast dein Gedächtnis verloren, aber unseres ist immer noch so frisch wie eh und je!“, schreit sie und dreht sich wie wahnsinnig umher, weiter hin begleitet von wütenden Rufen. „Du hast unseren Lehrer verführt und nach der Abweisung das ganze Schiff mit Hilfe von Magie zum absaufen gebracht!“, sie zieht sie mit einer Gewalt wieder hoch wie ihr niemand zugetraut hätte.

Grob stößt sie sie in die Menge.

„Wir sind gerade so vom Schiff runter gekommen, gerade noch so!“, schreit sie sie weiter an. „Es grenzt gerade zu an ein Wunder. Nur du solltest gestorben sein und nun besitzt du die Dreistigkeit einfach wieder zu kehren?“ Nicht gerade sehr damenhaft spukt sie ihr ins Gesicht.

Dann begann sie zu grinsen.
 

Panik, blanke Furcht breitete sich in Athanasias Gesicht aus, als Elisabeth sich allmählich rückwärts von ihr entfernte.
 

„Nun ja, ein Umstand, der sich beheben lässt, wie mir scheint.“, schnurrt sie liebevoll und schaut zu denen, die sie aufgefangen hatten. Die Menge hinter ihr.

„Wie abgemacht!“, ruft sie. „Seile und nötige Steine sind im Wagen! Bringen wir es endlich hinter uns!“

Das Triumphgebrüll ist ohrenbetäubend.

Athanasia strampelt mit den Beinen, doch es hilft alles nichts.

Gnadenlos schleifen sie sie über den aufgewühlten Zuckersand zu dem Kleintransporter und stopfen ihr ein Tuch in den Mund.
 

Wild sträubt sie sich gegen das feste, kratzige Seil, aber es hilft alles nichts.

Sie fesseln ihr die Arme auf dem Rücken und verschnüren ihre Beine so fest, dass sie sich wie ein lebendiges Paket fühlt. Absender: Klassenkammeraden. Adressat: der Tod.

Sie schreit und macht die typischen Bewegungen einer Robbe, als sie zu zweit oder zu dritt riesige Felsbrocken aus dem Wagen hieven und zu ihr herüber schleppen.

„Was hast du den?“, fragt Elisabeth und hockt sich vor ihr hin, um ihr über die Wange zu streichen. „Wir bringen dich nur dort hin zurück, wo du hingehörst. Ins Meer.“
 

Eine Träne der Verzweiflung fließt ihr über die Wange, als sie hochgehoben wird.

Sie schleppen die Steine hinter ihr her.

Die Seile würde sie so leicht nicht durchtrennen können unter Wasser.

Um nicht zu sagen: Die Situation ist völlig ohne Hoffnung.
 

Ein einsamer Schluchzer, der in dem Gebrüll der Anderen untergeht, entkommt ihr, als sie das erste platschen des Wassers hört.

Der Vordere, der sie trägt hat das Meer bereits erreicht.

In einem letzten Anflug von Panik zappelt sie herum wie ein Fisch in einem Netz, klammert sich verzweifelt ans Leben und weiß doch, dass es keinen Ausweg gibt.

Selbst als sie sie beinahe fallen lassen ist die Hoffnung nur gering.

Das einzige was sie erreicht ist mit dem Gesicht zum Wasser weiter getragen zu werden.
 

Das Meer schäumt wild und das rauschen und platschen der Füße der anderen ist mehr als unerträglich.

Ein Mädchen zu ihrer linken holt aus und spritzt ihr mit dem Fuß eine satte Ladung Salzwasser mitten ins Gesicht.

Athanasia hustet und würgt.

Es ist schrecklich...

Und doch so vertraut.

Es ist als hätte sie es schon einmal erlebt, Wasser dass sich seinen Weg ihre Luftröhre hinunter sucht und auf sie einströmt…
 

Die Erkenntnis trifft sie wie ein Schlag.

Der Streit mit Kilian, das Trennen der Bindung und der Untergang des Schiffes.

Ihre Erinnerungen an alles, was sie jemals erlebt hatte durchströmen sie wie ein wilder Bergbach.

An alles und auch an etwas sehr Wichtiges…
 

Schreie neben ihr und das klatschen eines Körpers ins Wasser.

Aber es ist nicht ihrer, der die Wellen zerteilt.

Sie sieht dabei zu, wie sich die Jungen die sie eben noch festhielten panisch aufrichten und einige Schritte zurück machen.

Aber der Grund ist nicht sie, es ist der Mann, der sie im Arm hält und ihre Fesseln löst.
 

„Seit ihr noch ganz bei Trost?“, schreit Kilian und lässt die Stricke wütend ins Wasser fallen.

Niemand wagt zu sprechen, alle starren ihn einfach nur an. Einige erschrocken, einige ängstlich, einige Schuldbewusst.

Es ist Elisabeth, die sich einen weg durch die Menge bahnt und sich trotzig vor ihm aufbaut.

„Wir haben ein recht darauf die zur Rechenschaft zu ziehen, die uns alle hätte umbringen können!“

Kilian muss sich zusammen reißen um ihr nicht die Kehle durch zu scheiden.

„Ihr alle wisst haargenau was passiert war.“, schreit er sie an, während er der immer noch verdutzten Athanasia sein Hemd über den Kopf zieht, ohne die Knöpfe zu benutzen. „Es war Magie, ja, etwas, mit dem ihr alle vertraut seid, aber es war eine Macht, die keiner von euch versteht. Wenn hier einer die Schuld für das alles trägt, dann währe ich der jenige, da ich die Existenz der Bindung nicht erkannte, als sie mehr als nur offensichtlich war.“
 

Stille kehrt ein.

„Habt ihr gar kein Schuldgefühl?“, ruft er in einem neuen Anflug von Aggressionen. „Anstatt jemanden zu verurteilen, der einfach nur unerfahren war und keine Ahnung von seiner Macht hatte solltet ihr euch freuen, dass nun doch niemand umgekommen ist! Das ist der Sinn einer Feier, nicht der Tod eines Menschen. Athanasia hat sich genug schuldig gefühlt, denkt ihr nicht? Sie ist freiwillig auf dem Schiff geblieben, deshalb. Und zu unser aller bedeuern hätte sie das auch fast das Leben gekostet!“

Er lässt die Worte wirken und es hilft.

Auch die letzten senken nun betroffen den Kopf.
 

Alle außer Elisabeth.
 

Es kommt Athanasia wie Zeitlupe vor, als sie den Kopf zu dem Mädchen dreht und den Mund öffnet.

Das Gesicht Elisabeths wird kreidebleich und starr vor Entsetzen.

„Es war nicht freiwillig. Elisabeth brachte mich um.“, erklärt Athanasia wie in Trance.

Blicke schnellen zu Elisabeth. Sie sind entsetzt, nur Kilian beginnt zu knurren und geht leicht in die Knie, bereit zum Sprung um ihr ein für alle mal das Lebenslicht auszuknipsen in dem er einfach die Birne zerschmettert, ohne den Lichtschalter zu fragen.
 

In dem Moment landen weitere Hexen und Zauberer um die Schar herum.

Zwischen Elisabeth und Kilian landen der Direktor und Helena.

Ein wildes Durcheinander entsteht, als einige versuchen zu flüchten aus Angst vor den Konsequenzen wegen des versuchten Mordes.

Elisabeth hat keine Chance.

Sie ist die erste, die von einem Lähmungszauber erwischt wird.
 

Athanasia sieht ihr hinterher.

Ihr und all den anderen, die zurück au den Strand gedrängt werden, ob mit oder ohne Gewalt.
 

„Athanasia…“, flüstert Kilian neben ihr und streicht ihr mit einer Hand über den Arm.

Den anderen hat er noch immer schützend um sie gelegt. „Ich wollte nicht, dass du so von deiner Vergangenheit erfährst…“, begann er, doch sie schüttelte nur den Kopf.

„Es ist schon in Ordnung so. Ich weiß wieder alles. Ein Tröpfchen Wasser und mir fiel es wieder ein.“, sie lächelt.
 

Er muss sich beherrschen um keine Träne zu verlieren.

Ihr Lächeln ist so strahlend wie eh und je.

Und nun war auch alles gut, oder nicht? Er würde sie nie wieder gehen lassen, nicht so lange er lebte.

Fest umschließt er sie und vergräbt das Gesicht in ihren Haaren.

„Bitte…“, flüstert er. „Vergib mir, dass ich dich so schrecklich behandelt habe. Anstatt dich zu verurteilen hätte ich glücklich sein sollen…“

Sie begann zu lachen.

Es war ihr einzigartiges Lachen, was in seinen Ohren wie ein kleiner Engelschor klang.

„Ich? Dir vergeben? Ich denke eher, dass es hätte anders herum sein müssen. Schließlich bin ich doch die kleine dumme Gans gewesen, die alles zerstört hat oder nicht?“

„Nein!“, protestiert er und drückt sie fester. „Ich bin Erfahrener. Ich hätte die Echtheit des Zaubers sehen müssen.“

Er schüttelt den Kopf und streicht ihr Sanft über die Wange und über die getrocknete Spur der Tränen.
 

Er konnte es nicht unterdrücken. Die kleine Träne suchte sich einfach den Weg hinaus, aber es blieb zum Glück bei der einen.

Aber was sollte Athanasia von ihm denken? Er als starker Mann.

Er küsst sie fest und zärtlich, nicht nur um sie von der Träne abzulenken, auch um seinen Willen.

„Nie wieder…“, verspricht er ihr mit einem zweiten, zaghaften Kuss. „Ich lass dich nie wieder alleine. Ich pass ab jetzt auf dich auf.“, flüstert er.
 

Es ist ein liebevoller Blick, der von einem noch liebevollerem lächeln erwidert wird. Doch ersterer verändert sich nun. Entsetzen, Angst, Furcht schleicht sich auf Kilians Gesicht.
 

Athanasia ist blass.

Ihre Körperwärme ist weg.

Nur ihre Züge scheinen echt und die Tatsache, dass er ihre Haut spüren kann.
 

Nein, das ist nicht ihre Haut, das ist Kälte.

Ein eisiger Hauch. Vielleicht auch nur ein Wind?
 

Vorsichtig, in der Hoffnung es ist nur eine Illusion will er sie fester drücken.

Die Bewegung geht glatt durch sie hindurch.
 

„Die Prophezeiung hatte recht…“, flüstert sie. „Ich starb wirklich bevor ich einen Mann bekam. Obwohl, so ganz richtig war sie ja nicht, oder?“, sie lacht leise. „Mein letzter Tag…es hätte kein schöneren letzten Tag geben können, ich danke dir, Kilian. Diese Stunden mit dir, meine Seele wird sie immer mit sich herumtragen.“

„Nein, Athanasia!“, verzweifelt versucht er ihre Schultern zu greifen, aber er fasst immer wieder durch sie hindurch.

Athanasias von Liebe und Schmerz erfülltes Gesicht bleibt unverändert.

„Es sollte nicht sein, Kilian. Bitte, mach es nicht noch schwerer.“, sie hebt die Hand.
 

Er kann sie an seiner Wange fühlen, wie sie ihm zart über die Haut streicht.

Moment, sie ist nicht blass sie leuchtet.

„Behalte mich in deinem Herzen, hörst du?“, flüstert sie und streicht ihm leicht über die Brust.

Sie muss sich auf die Zehenspitzen stellen um ihm einen Kuss zu geben.

„Danke, Kilian, für alles.“, sie macht einen Schritt zurück. „Ich konnte keinen Frieden finden ohne zu wissen, dass du mir vergibst. Und nun…“, ihr lächeln wird leuchtender, oder ist das das Licht, das sich in ihrer milchigen Gestalt bricht?

„Nun muss ich feststellen dass es dir auch so geht wie mir.“, die Träne die über ihre Wange kullert fängt das Licht.

„Es ist schade, dass es so enden musste, doch es ist geschehen. Denk an mich, okay?“, damit drehte sie sich herum und watete durch das Wasser ins Meer hinaus.

Keine Wellen teilten sich, als währe sie gar nicht da.
 

„Halt!“, schreit er und greift nach ihrem Arm, doch wie zu erwarten fasst er nur ins Leere. „Das kannst du nicht tun! Du kannst nicht einfach gehen! Was soll ich denn machen ohne dich? Was soll ich tun? Ich…“, er stockt.

Ja was eigentlich?

Es würde doch einfach nur ab gedroschen klingen zu sagen: „Ich liebe dich“ oder „Ich kann ohne dich nicht mehr leben“.

Aber genau das liegt ihm auf der Zunge.

Doch das ist noch nicht mal das Schlimmste.

Was er nicht immer der harte Kerl gewesen?

Und jetzt steht er hier wie so eine Memme und heult gleich los wie so ein Schlosshund oder noch schlimmer: wie einer dieser dummen Werwölfe von nebenan. (Gott, wie nervig würde das in der nächsten Vollmondnacht wieder werden…)
 

Athanasia lächelt ihn an.

„Schon okay, Kilian.“, flüstert sie. „Ich weiß was du meinst.“

Sie drehte sich herum.

„Ich liebe dich doch auch…“

Gott, aus ihrem Mund klang das gar nicht so schlecht, stellt er fest.

Es passt zu ihr…und er?

„Warte auf mich, ja?“, bittet sie und legt leicht den Kopf schief. „Ich komme wieder. Wir sehen uns wieder, das verspreche ich.“

Damit drehte sie sich wieder herum und ging weiter.

„Alles was du willst…“, verspricht er flüsternd, während sie in den Fluten versinkt.
 

Er starrt noch eine Weile an die Stelle, wo ihr Geist verschwunden ist, als er es hinter sich plätschern hörte.

„Und weg ist sie, hm?“, Helena stellt sich neben ihm hin und verschränkte die Arme.

Er atmet tief durch und schließt die Augen.

Ihr Geruch weht zu ihm hinüber.

Ein letztes Mal.

„Ja“, bestätigt er und schwört sich innerlich diesen Geruch niemals zu vergessen.

„Na hoffentlich bringt sie dein Hemd dann auch wieder mit zurück. Das war eines der guten.“
 

*****************
 

offiziel ist die Geschichte zuende...bis hier her...aber ich muss euch noch mal nerven...morgen doer übermorgen oder einen der nächsten tage, deeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenn...:ICH LASS ES MIR NCIHT NEHMEN NOCH EINEN EPILOG AUF DIESEN SCHOCK ZU SCHREIBEN! *rum hüpf*
 

(gemeint ist der Weihnachtsschock den ich erleiden musste gestern und heute, nicht die Geschichte *lach*)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hisoka_Hebi
2010-01-05T15:40:58+00:00 05.01.2010 16:40
Was soll ich sagen? Ein sehr trauriges, aber auch angenehmes Ende für eine solche geschichte. Die Umsetzung, die Ideen, alles in guten Einklang.

Ich bin schon gespannt was du noch als i tüpfelchen geplant hast *grins*

Gruß Hisoka

deine ganze geschichte gefällt mir gut, bzw. hat mir gut gefallen^^
Von:  Digitalis
2009-12-28T19:41:10+00:00 28.12.2009 20:41
Juhu,
*wink*

ich bin gerade über deine FF gestolpert und dachte, ich tipp dir schnell meine Meinung, ehe ich weiter hüpfe.
(Und wie eine böse Schwarzleserin darstehe.^-^)

Zuerst muss ich sagen, dass mir deine Art, wie du Magie darstellst gefällt.
Es ist erfrischend nicht immer von Zauberstab-Harry-Potter-Magie zu lesen. Allerdings klang der Anfang für meinen Geschmack zusehr nach einer okkulten Sekte. (Schwarzmagie, denn im Verlauf stellte sich ja heraus, dass dem nicht so ist.)
Besonders das Ausziehen war für mich etwas suspekt.
Gerade weil sie für alle anderen Zauber angezogen blieben, odre irr ich mich da?
Naja, ich hoffe du verstehst was ich meine.+.+

Dann fand ich diese Professor-Schülerin-Beziehung leider zu flach.
Ich meine sie war süß, keine Frage, aber auch gesetzeswidrig.
Und das ist überhauptnicht rüber gekommen.^-^"
(Sollte die Gesetzeslage in "deiner erdachten Welt" anders sein, ist dass nicht rüber gekommen.^.~)

Ansonsten sind mir zahlreiche Rechtschreibfehler aufgefallen (besonders die Groß- und Kleinschreibung, aber auch die Zeiten sind dir teilweise durcheinander gerutscht) aber ich denke die lagen am Konzentrationsmangel. Oder daran, dass du einfach zu begeistert warst, als das sie dir aufgefallen sind.^.~

Von der Handlung ansich war ich aber begeistert, sonst hätte ich die Story nicht zuende gelesen.^.~
Nur das Ende war nicht mein Geschmack, aber von der Art wie du es aufgebaut hast schön.
(Das ist Geschmackssache, denn vom Ablauf her hat es sehr gut gepasst.)

Trotz der Nöhlerei bekommst du von mir einen erhobenen Daumen.

LG
Dat Miezekätzchen
Von:  il_gelato
2009-12-26T18:59:43+00:00 26.12.2009 19:59
Also erst das Positive:
dein Stil ist echt besser geworden, aber das habe ich wohl schon mal erwähnt!
Ich find es gut, dass du eine Möglichkeit zur Fortsetzung lässt.

Das Negative:
der versuchte Mord war arg übertrieben und das Ende fand ich persönlich auch nicht gut!
Sorry, dass ich das so schreibe.


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