To catch someone flat-footed
Wenn James, wie meistens ehrlich mit sich selbst war, dann hatte er auch nichts anderes erwartet.
Und, somit wurde er auch wirklich nicht enttäuscht, als der dunkelhaarige Schüler es tatsächlich versuchte und bei so einem simplen Vorgang, wie dem Verlesen einer Namensliste, eine aufmüpfige Antwort gab und lächerlicherweise auch noch auf seinen Titel bestand.
Es wunderte ihn auch nicht weiter, denn auch er hatte früher auf seinem Spitznamen bestanden und auch die Lehrer hatten ihrem Schulstar den Wunsch erfüllt, aber als er dann die plötzliche Erkenntnis in den dunklen Augen bemerkte, zuckte er dann doch zusammen. Den plötzlich aufkommen Fluchtinstinkt musste er dann aber doch gewaltsam unterdrücken und sich dazu zwingen ruhig stehen zu bleiben.
Unter Aufbietung all seiner Willenskraft gelang es ihm dann auch wirklich auch und er erwiderte den fassungslosen Blick scheinbar ruhig und desinteressiert, egal was da gesagt wurde. Selbst als der Schüler plötzlich viel zunahe vor ihm stand und ihm sogar mit dem Finger in die Brust stach, blieb er ruhig stehen und hörte sich auch die ganze Predigt weiterhin zumindest äußerlich vollkommen gelassen an.
Innerlich sah es zwar anders aus, aber im letzten Jahr hatte er sowohl gelernt bei solchen Fragen zumindest anscheinend ruhig zu bleiben, als auch einfach abzuwarten, bis derjenige, der ihn mit solchen ungewollten Fragen nervte Luft holte, um denn geschickt das Thema zu wechseln, oder sich mit irgendeiner Entschuldigung davonzustehlen und somit auch keine Fragen mehr beantworten zu müssen.
Diese Taktik schien auch dieses Mal zu klappen, denn letzten Endes verstummte die Tirade, wie alle anderen zuvor auch, irgendwann und Sparrow nahm schließlich dann doch wieder Platz. Zwar lag sein Blick noch immer auf seinem Referendar, aber er schwieg immerhin.
Obwohl die restliche Klasse immer noch unruhig war, erlaubte sich James ein leichtes, recht erleichtertes Seufzen, als er sich nun abwandte. Für ein paar kostbare Sekunden schloss er die Augen, dann griff er nach dem Buch, das gerade im Unterricht behandelt wurde und drehte sich wieder zu den Schülern um, „Sie haben sicher nichts dagegen, wenn wir nun mit dem Unterricht beginnen? Wir haben mehr als genug Zeit verschwendet“ Die Frage war eigentlich nur rhetorisch gemeint und James schlug, natürlich ohne auf eine Antwort zu warten, das Buch auf, „Nun, auf welcher Seite sind sie denn stehen geblieben?“
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„Keine Hausaufgaben.“, James schlug das Buch kurz vor dem Klingeln zu und lehnte sich wieder an das Pult, von wo aus er seine Schüler musterte „Packen Sie zusammen und genießen Sie ihre Pause.“ Er würde es tun, auch wenn der Kaffee eher eine traurige Angelegenheit war, so brauchte er nun einfach mindestens drei Tassen davon, bevor er es wagen konnte, sich der Herausforderung Straßenverkehr zu stellen, „Ich sehe Sie morgen.“ Mit diesen Worten griff er nach seiner Tasche und verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen, schnell die Klasse und mischte sich unter die Schüler, die kurz nach dem Gong, die Gänge bevölkerten.