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Versuch's doch mal mit Blumen...

Wie beweis ich dir meine Treue?
von

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Kapitel 2

Kap2
 

Die Worte drangen nur langsam zu Aoi durch. Er stand total auf der Leitung...Reita, er war hier und...‘Das...war’s dann wohl. ‘

Als ihre Bedeutung endlich zu seinem Hirn durchgesickert war, hatte Reita sich bereits umgewandt und rannte die Treppe runter.

Aoi riss die Augen auf. „Re–, Reita! Warte!“

Auf Miyavis Frage, was denn los sei, reagierte der Schwarzhaarige nicht, sondern hastete dem Blonden hinterher zu dessen Auto. Als er jedoch unten ankam hatte Reita schon ausgeparkt und raste aus der Tiefgarage. Und lies einen erschütterten Gitarristen zurück.
 

***
 

Mit einer heißen Tasse Tee in den Händen tapste Kai ins Wohnzimmer, kuschelte sich mit einer Decke um die Schultern auf seine Couch und schaltete den Fernseher ein. Müde zappte er durch die Programme und stoppte schließlich bei irgendeinem Film.

Grade als es dramatisch wurde und er sie in einen leidenschaftlichen Kuss zog, klingelte es an der Haustür. Kai warf ihr einen bösen Blick zu und wandte sich dann wieder dem Fernseher zu. Er seufzte, sie würde ganz sicher auf ihn reinfallen.

Es klingelte erneut, diesmal jedoch penetrant durchgehend. Entnervt warf Kai die Decke zurück und ging zur Tür, riss sie auf.

„Aoi!?“ Ein hoffnungslos dreinschauender Aoi stand vor ihm. „Ka–, kann ich vielleicht kurz...?“ „Ah...“ Kai trat zur Seite. „Klar komm rein.“ Aoi trat in den Flur, während Kai hinter ihm die Türe schloss.

Als er sich herumdrehte stand der Schwarzhaarige unschlüssig in der Mitte des Flures und sah deprimiert auf seine Füße. Er tat Kai augenblicklich leid, wie er so dastand mit seinem verheulten Gesicht, den Tränen schon wieder in den Augen, dem zerzausten Haar und den viel zu großen Klamotten, in denen er ziemlich klein aussah...Er wirkte wie ein Häufchen Elend.

Kai ging auf seinen Freund zu und nahm ihn in den Arm. Sofort drückte Aoi sich an ihn und verbarg sein Gesicht in Kais Schultern. „Ich hab Mist gebaut Kai!“, brachte er unter Schluchzern hervor. Der Drummer strich ihm über die Schultern. „Ist schon gut. Hey, komm setz dich erst mal.“ Er bugsierte ihn ins Wohnzimmer zu der Couch und drückte ihn in die Kissen. Dann ging er schnell in die Küche goss Aoi einen Tee auf und reichte ihm diesen als er wieder neben ihm saß.

„Reita?“, fragte Kai nach einigen Minuten, obwohl er sich die Antwort eigentlich denken konnte. Es gab gar keinen anderen Grund warum dieses hyperaktive Eichhörnchen dermaßen aufgelöst sein konnte, als wegen dem Blonden.

Aoi nickte zaghaft. „Hai...Oh Kai was soll ich denn jetzt tun? Er hat das alles total missverstanden! Ich bin nicht fremdgegangen...aber er ist einfach abgehauen! Und jetzt kommt er nicht mehr nach Hause.“ Aoi bekam einen neuen Heulkrampf. Fürsorglich wurde er wieder in Kais Arme geschlossen. „Nun beruhig dich erst mal. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm wie du denkst.“ Ein Schluchzer unterbrach ihn. „Vielleicht ist Reita nur verwirrt und fährt ein wenig durch die Gegend. Du kennst ihn doch. Unser Macho überreagiert gerne mal und am Ende ist nichts gewesen.“ Er lächelte Aoi aufmunternd zu. Daraufhin drohte dieser erneut in Tränen auszubrechen. "„Ich warte schon seit Stunden zu Hause, aber er kommt einfach nicht. Und an sein Handy geht er auch nicht. Kai er darf mich nicht verlassen!“ „Jetzt mal mal nicht den Teufel an die Wand!“, sagte Kai streng und packte Aoi fest an den Schultern. Ein wenig erschrocken starrte Aoi Kai an. „Wir werden das schon wieder hinkriegen! Du wirst jetzt erst mal nach Hause fahren, duschen und dich hinlegen. Er wird schon wieder nach Hause kommen, wer weiß vielleicht ist er schon wieder da und wundert sich wo du bist.“ „Und was wenn nicht?“, fragte der Gitarrist leise.

„Dann wirst du ihn spätestens morgen zur Probe sehen!“

Kai stand auf und zog Aoi mit sich, schob ihn in den Flur und dann, nachdem der andere seine Schuhe angezogen hatte, zur Tür. „Wenn was ist kannst du anrufen. Nur...nur bitte kein Telefonterror, hai? Du musst jetzt erst mal etwas Geduld haben“ Wieder ein aufmunterndes Lächeln seitens dem Drummer.

Aoi nickte dankbar, umarmte seinen Freund. Gut das er da war. Aoi bedankte sich noch schnell und fuhr dann nach Hause.
 

***
 

Aoi lag zusammengekauert auf der Couch und hatte die Augen geschlossen, als er die Tür ins Schloss fallen hörte. Sofort saß er kerzengerade aufrecht und blickte zur Tür, sprich dem Flur.

Dort jedoch ging kein Licht an. Wieso? Aus Rücksicht? Wollte ihn Reita nicht wecken, da er vermutete, dass der andere schon schlief? Oder wollte er nur kurz etwas holen und sich dann wieder davon schleichen?

Aoi wartete. Hielt dabei die Luft an. Sein Herzschlag ging schneller. ‚Reita...‘

Der Blonde erschien in der Tür, sah Aoi geradewegs in die Augen, welcher nur wie versteinert auf der Couch saß und seinen Freund ansah.

Die Minuten verstrichen, keiner sagte etwas. Eine unangenehme Stille drückte auf Aoi. Er musste etwas sagen! Nur was?

Die Entscheidung nahm ihn der Bassist ab. „Hallo.“, sagte er nüchtern, leise und wandte sich um, um in die Küche zu gehen.

Aoi sprang auf und folgte ihm. Blieb aber unschlüssig in der Tür stehen und beobachtete Reita dabei wie er sich Tee machte*. Und nun? Aoi rang mit sich. Was sollte er denn sagen? Sollte er sich gleich entschuldigen und die Sache richtig stellen? Oder sollte er lieber bis morgen warten? Immerhin konnte Reita dann noch mal eine Nacht drüber schlafen und würde wahrscheinlich besser mit sich reden lassen. Aoi war sichtlich verunsichert. In so einer Situation hatte er sich noch nie befunden.

Reita war fast fertig. Er räumte bereits wieder auf. ‚Jetzt oder nie! ‘ dachte Aoi. ‚Sag einfach das erst beste was dir einfällt. ‘

„Wo warst du?“ Reita warf ihm einen herablassenden Blick zu. Anscheinend war das nicht dir richtige Frage gewesen.

„Wüsste nicht was dich das angeht.“ Reita schob sich an Aoi vorbei und flüchtete ins Bad. Schloss die Tür geräuschvoll hinter sich.

Aoi stand wie bestellt und nicht abgeholt im Gang, blickte auf die verschlossene Badezimmertür.
 

Als Reita aus dem Bad trat fiel sein Blick augenblicklich auf Aoi, der noch immer dort stand, wo er ihn stehen gelassen hatte.

Reita senkte den Blick. Wenn er es mit der Masche „getretener Hund“ versuchen würde, sollte er nur! Reita war schon immer gegen so etwas immun gewesen. Auch Hundeblicke hatten keinerlei Wirkung auf ihn.

Ohne ein weiteres Wort an den anderen ging Reita ins Schlafzimmer und machte sich Bett fertig. Nur noch mit Boxer bekleidet legte er sich hin. Er fühlte sich einfach zu erschlagen, um jetzt noch mit Aoi zu reden. Außerdem wollte er sich dessen Ausreden und Entschuldigungen nicht antun. Eigentlich hatte er gar nicht erst zurückkommen wollen, doch da er nicht wusste wohin, da er seinen Wohnungsschlüssel bei Aoi vergessen und auch kein Geld für ein Hotel hatte - mal davon abgesehen, dass er nicht einfach in ein Hotel rein spazieren konnte -, war er letztendlich gezwungen zumindest diese Nacht noch bei Aoi zu schlafen.
 

Nach 10 Minuten, in denen Reita seinen Gedanken nachgehangen hatte, öffnete sich die Tür.

Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste er, dass es Aoi war. Wer auch sonst! Er fand es zwar ein wenig albern so zu tun als würde er schlafen, doch wenn er sich zu Aoi umdrehen oder ihn gar angucken oder ansprechen würde, würde dieser sicherlich versuchen sich zu entschuldigen.

Also, tat Reita so als würde er schlafen.

Nach einigen kurzen Augenblicken spürte er, wie die Matratze rechts von ihm nachgab, er spürte die Wärme die Aoi ausstrahlte...Doch er regte sich nicht. Gab dem anderen kein Anzeichen dafür, dass er wusste, dass er da war.

Aoi saß erschöpft neben Reita im Bett.

Es war nicht so, dass er müde von einem anstrengenden Tag war, das zwar auch, aber er war viel mehr davon erschöpft nicht in sich zusammen zu brechen. Nicht pausenlos zu heulen. Ja es kostete ihn unheimlich viel Kraft zu wissen das Reita nichts mehr von ihm wissen wollte. Schon wieder den Tränen nahe, griff Aoi nach einem Kissen, verbarg sein Gesicht darin, um vorsorglich jeden Schluchzer zu ersticken. Reita sollte seine Schwäche nicht sehen. Wie konnte er auch so dumm sein? Wie hatte er die Nacht bei Miyavi verbringen können? Warum hatte er nicht stattdessen Reita angerufen und gefragt ob er ihn abholen könne? Warum?

Aoi weinte hemmungslos. Zwar würde Reita das nicht überhören können, wenn er denn wach gewesen wäre - und das drohte nun auch der Fall zu sein, so laut wie er war -, aber das war im Moment überflüssig. Er hasste sich so sehr! So sehr dass er lieber sterben würde, als er selbst zu sein. Wie hatte er nur so dumm sein können?

„Reita...“ Nur gemurmelt und von Tränen und Schluchzern erstickt hatte Aoi den Namen geflüstert, doch Reita hatte ihn gehört.

Sein Herz zog sich zusammen. Es tat ihm weh Aoi weinen zu hören. Und am liebsten hätte er sich die Ohren zugehalten, um das nicht länger ertragen zu müssen. Denn er war nicht an dieser ganzen Situation schuld! Nein, das war allein der Verdienst des Schwarzhaarigen und er sah nicht ein nun alles zu vergeben und zu vergessen. Aoi hatte ihn betrogen! Und das nicht mit irgendeinem hartnäckigen Fangirlie sondern ausgerechnet mit Miyavi!

‚Wer weiß wie oft sie es schon miteinander getrieben haben...‘ Reita zwang sich den Gedanken beiseite zu schieben und zu schlafen. Er wollte jetzt schlafen! Morgen aufstehen, seine Sachen packen und gehen. Erst mal weg...
 

***
 

Müde öffnete Aoi seine Augen und blinzelte in grelles Morgenlicht. Sofort kniff er sie wieder zu, seufzte erschöpft. Er fühlte sich müder als je zuvor. Richtig erschlagen!

Warmer Atem strich über seine Haut.

Augenblicklich riss er die Augen auf und starrte in Reitas schlafendes Gesicht.

Er lag auf der Matratze, sein Kissen halb unter den Arm, halb zu Aoi geschoben. Seine Haare wirr in alle Richtungen , da am Vortag das Gel nicht richtig entfernt worden war. Das Nasenband war etwas verrutscht, der Mund leicht geöffnet.

Aois Blick blieb an Reitas Lippen haften. Zu gerne würde er sich vorbeugen und ihn wach küssen, aber er hatte Angst, dass die Situation dadurch nur noch schlimmer werden würde.

Aoi hob die Hand und strich eine der Haarsträhnen zur Seite, die ihm über die Augen gefallen war, mit dem Erfolg, dass sie wieder zurückfiel.

Reita zog die Nase kraus. Der Schwarzhaarige lachte leise.

Es war so angenehm, hier zu liegen und glauben zu können alles wäre in Ordnung.

Als er seine Hand wieder zu Reita schob, öffnete dieser die Augen und sah Aoi im ersten Moment verwirrt an, während der andere ertappt und ein wenig erschrocken zurück blickte.

„...“

„Könntest du...“ Reita schob Aoi ein Stück von sich und setzte sich auf. Aoi tat es ihm gleich, schwieg aber weiterhin. Vor diesem Moment hatte er sich gefürchtet.

„Reita...ich hab nicht –“

„Ich will‘s gar nicht hören!“

Er verstummte und sah Reita verletzt und verzweifelt an. Dieser jedoch starrte stur an die Wand.

„Ich – bitte bleib!“ Aoi kniff die Augen zusammen, um die Tränen zurückzuhalten. Er durfte nicht gehen!

Reita war aufgestanden und hatte begonnen sich anzuziehen. Jetzt stoppte er in der Bewegung und starrte den Älteren wütend an.

„Lass es endlich! Ich will’s nicht hören. Weder deine Erklärungen, noch deine Entschuldigungen. Ich möchte nur meine Sachen packen und dann nach Hause.“

Hoffnungslos sah Aoi auf. Stumm rannen ihm die Tränen über die Wangen.

„Rei...“

Der Blonde ging nicht auf den anderen ein, sondern warf wütend seine Sachen in seine Tasche.

Als er fertig war drehte er sich noch einmal zu dem Schwarzhaarigen um, sah ihn undefinierbar an. Plötzlich zog er Aois Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche und legte ihn auf den Rand des Bettes.

Ohne ein weiteres Wort hob er seine Tasche auf und verlies den Raum, während Aoi fassungslos auf den Schlüssel starrte.
 

***
 

Schüchtern öffnete Aoi die Tür zum Studio und linste hinein.

„Oh komm schon Ruki...Tu’s für mich, biiiiiiteeee!“

„Machs doch allein!“, blaffte der Sänger und schlug nach dem größeren.

„Menno Ruki, ich hab doch sooo lange Beine, da ist es für mich total umständlich das ganze Zeug von da unten vor zu holen. Du hast es da doch viel einfacher bei deiner Größ-“

„ICH BIN NICHT KLEIN!!!“

Aoi schloss schmunzelnd hinter sich die Tür, nahm sich einen der Stühle und setzte sich zu Kai, der das Ganze unbeteiligt von seiner Ecke aus beobachtete.

Als er sich setzte, wandte sich der Drummer ihm zu und lächelte ihn fürsorglich an.

„Wie geht’s dir?“

Der Schwarzhaarige sah ihn verwirrt an: „Wie?“

„Na“, das Lächeln wurde sanfter. „du hast gestern nicht mehr angerufen, also wird Reita ja zurückgekommen sein. Aber ich schließe aus der Tatsache, dass ihr nicht zusammen hier aufgetaucht seit, dass ihr euch nicht vertragen habt.“ Kai warf ihm einen mitleidigen blickt zu. Seinen Gitarristen so müde und kraftlos zu sehen machte ihm Angst.

„Reita hat Schluss gemacht. Er...er hat heute Morgen seine Sachen gepackt und mir den Wohnungsschlüssel zurückgegeben.“

Kai sah ihn erschrocken an. Die Nüchternheit, mit der er sprach machte ihm sorgen.

„Kai...Was soll ich jetzt tun? Ich hab ihn nicht betrogen! Ich hab nicht...ich würde nie...Er soll zurückkommen!“

Aois Stimme wurde heiser und stockend.

„Wir machen das schon.“

Darauf kam nur ein überrumpeltes „HÄ?“ von dem Gitarristen, was Kai breit grinsen lies.

„Ist doch klar, wir werden uns was ausdenken, damit er dich bald wieder in die Arme schließt.“

Zu Tränen gerührt fiel Aoi dem Drummer um den Hals und knuddelte ihn.
 

„Gut“, sagte Kai lauter und klopfte Aoi auf den Rücken. „nun sollten wir endlich anfangen (auf wenn wir mal wieder nicht vollzählig sind).“ Er stand auf und schaute streng in die Runde.

„Und ich will Leistung sehen! Und wenn ich Reita in die Finger krieg...“, nuschelte er leise und warf dabei einen Blick auf die Uhr. „Ihr seid ein furchtbarer Haufen!“
 

***
 

Reita war 15 min. nach Beginn der Aufnahmen erschienen, hatte sich aber sehr zurückgehalten und kaum ein Wort gewechselt, schon gar nicht mit dem Schwarzhaarigen. Und kaum hatte Kai verkündet, dass für heute Schluss sei, war er auch schon wieder verschwunden.

Als auch Uruha und Ruki gegangen waren, schmiss sich Kai neben Aoi auf die Couch und sah ihn erwartungsvoll an.

„Und? Wie gehen wir‘s an?“

„Was meinst du?“

Langsam kam sich Aoi wirklich dumm vor. Ständig stand er auf der Leitung.

„Na, wie lautet dein Plan? Wie willst du Reita von deiner Unschuld überzeugen?“, fragte er tadelnd und grinste.

Der Gitarrist schüttelte den Kopf.

„Mmh...“

Nachdenklich kratzte Kai sich am Hinterkopf und lies seinen Blick durch den Raum schweifen. Aoi beobachtete ihn aufmerksam, hoffte, dass ihm etwas einfallen würde.

Der andere hatte begonnen im Raum auf und ab zu laufen, blieb ab und zu stehen, schüttelte aber meist gleich darauf den Kopf und begann wieder zu laufen.

Nach 15 Minuten hielt es Aoi nicht mehr aus: „Kai!“

Der Angesprochene hielt in seiner Bewegung inne und schenkte dem anderen seine Aufmerksamkeit, indem er ihn ansah.

„Und?“, fragte Aoi drängend.

Der Drummer lächelte ergeben.

„Es ist wirklich nicht so einfach...Reita ist so verdammt stolz, da helfen keine Massenanrufe auf dem AB, Briefe oder Blumen...“

‚Blumen?‘ Aoi zweifelte ein wenig daran, dass Kai noch genau wusste worum es hier ging.

„aber es muss etwas geben, bei dem er dir zu hört.“

Während Kai sich wieder in seine Gedanken vertiefte, schwieg der andere betreten. Genau DAS hatte er befürchtet.
 

„Ich wird mir was ausdenken.“, sagte Kai nach einer Weile und griff nach seinen Sachen. Aoi tat es ihm gleich und folgte ihm nach draußen.

„Ich wird dir morgen dann bescheid sagen...vielleicht fällt dir ja auch noch was ein.“

Ein aufmunterndes, umwerfendes Grinsen wurde dem Schwarzhaarigen geschenkt, bevor der Drummer nach links und er nach rechts abbogen.
 

Bevor Aoi nach Hause ging, stattete er der Videothek noch einen Besuch ab und deckte sich mit Liebesfilmen zu. Wenn er schon nicht alleine auf Ideen kam, dann konnten ihm diese Kitschfilne vielleicht weiter helfen.
 

***
 

Am nächsten Morgen klingelte das Telefon Aoi aus dem Schlaf. Irritiert sah er sich um, bis er feststellte, dass er auf dem Wohnz8mmertisch lag. Er musste gestern während des Films eingeschlafen sein.

Schnell sprang er auf und eilte zum Telefon.

„Guten Morgen Prinzessin! Ausgeschlafen?“

„Uruha?“

Aoi klang wenig begeistert. Wenn der Strapsenkönig schon um diese Zeit anrief (es ist wohlgemerkt erst 9 Uhr) und auch noch so gut gelaunt war, konnte das nichts gutes heißen.

„Japp, ich! Also ich wollte dir auch nur sagen, dass du weiter schlafen kannst.“

Während er sprach konnte man das Grinsen deutlich heraus hören.

„Sag mal, willst du mich verarschen?“

„Beruhig dich, nein dass will ich nicht. Ich meinte, dass wir frei haben. Genau genommen sogar die nächsten 3 Tage. Kai m – “

„WAS?? Wieso?“

Ein Seufzen entkam dem Blonden.

„Lass mich doch ausreden! Kai musste noch nach Hause, seine Oma liegt im Krankenhaus. Er meinte er komme erst in 3-4 Tagen zurück und da er uns nicht zutraut die Aufnahmen allein zu machen, hat er uns frei gegeben.“

‚Nein!‘

Alles in Aoi verkrampfte sich.

Ausgerechnet jetzt. Er konnte doch nicht erst 5 Tage nach ihrem Streit zu Reita gehen und ihm alles erklären.

„Mach dir keine Sorgen.“

Aoi zuckte zusammen. Uruha hatte er ganz vergessen. Er telefonierte ja noch und sein Schweigen musste der Blonde so gedeutet haben als mache er sich furchtbare Sorgen.

„Es schien nichts Schlimmes zu sein. Genieß einfach deinen Urlaub. Bye!“

Uruha hatte aufgelegt bevor der andere noch etwas hatte sagen können.
 

Den Tränen nah stand Aoi mit dem Hörer in der Hand mitten im Raum. Wieso musste immer ihm so etwas passieren?

Natürlich machte er sich auch Sorgen um Kai und dessen Oma, aber...

‚Hätte das nicht wann anders sein können? ‘

Was sollte denn jetzt tun?

Verzweifelt rannte er in seiner Wohnung auf und ab. Aber ihm wollte partout nichts einfallen.

Resigniert lies sich Aoi auf dem Boden nieder und lehnte seinen Kopf an der Couch an und schloss die Augen.

Vor ihm lag das Telefon. Vielleicht sollte er Kai anrufen. Aber diesen Gedanken verwarf er gleich wieder. Der andere hatte jetzt schon genug Probleme.
 

Der Schwarzhaarige saß stumm auf dem Boden und dachte nach.

Plötzlich griff er nach dem Telefon, drückte die Kurzwahl und wartete. Nach einem kurzen Augenblick wurde abgenommen.

„Hallo?“

Aoi schwieg. Er hatte nicht damit gerechnet, dass jemand abnehmen würde.

„Wer ist denn da?“

„Hast du meine Nummer nicht auf dem Display gesehen?“

Kurzes Schweigen.

„Ich hab sie gelöscht.“

„Oh.“

Betreten senkte Aoi den Blick.

„Reita hör zu, ich –“

„Aoi ich möchte es nicht hören. Spar es dir. Es ist mir mittlerweile auch egal, wenn du so glücklicher bist...dann ist es doch gut so.“

„Ich bin aber nicht –“

„Aber tu mir einen Gefallen und ruf hier nicht mehr an.“

Reita legte auf, ohne dass Aoi auch nur einen vernünftigen Satz hatte sagen können.
 

***
 

Erholt betrat Reita seine Wohnung.

So ein freier Tag war schon was Schönes. Und wann hatte er sich das letzte Mal einen Onsenbesuch geleistet?

Er ging ins Bad. Drückte im vorbeigehen noch die Abruftaste seines Anrufbeantworters: „Sie haben 25 neue Nachrichten.“

Überrascht steckte Reita seinen Kopf aus der Tür und starrte den AB an.

„Piieeep: Reita? Ich möchte mit dir reden! Bitte...Piieeep“ „...Reita? Piieeep“ „Bitte lass mich erklären wie’s wirklich war. Ich verlang gar nicht, dass du mir verzeihst, aber hör mich wenigstens an! Piieeep“ „Reita bitte, wenn ich dir jemals was bedeutet hab, dann lass es mich richtig stellen...Piieeep“ „Reita...bitte nimm ab *schluchz* Piieeep“

Reita löschte die restlichen Nachrichten. Den Rest musste er sich nicht anhören. Der Inhalt würde sicherlich nicht besser werden.

Als der Blonde sich umwandte, klingelte das Telefon erneut. Augenblicklich sprang der Anrufbeantworter an.

Er wartete, doch keine Nachricht wurde darauf gesprochen. Man hörte nur „Cage“ von Dir en grey im Hintergrund.

Wütend schnaufte Reita und zog kurzer Hand den Stecker, machte dem Ganzen so ein Ende.
 

Den nächsten Morgen verschlief Reita ganz und gar und erst die Türklingel am Mittag wurde er aus seinem Schlaf gerissen. Müde tapste er zur Tür, lugte aber vorsichtshalber erst durch den Spion, um bösen Überraschungen vorzubeugen und öffnete dann sichtlich verwirrt dem Postboten.

Dieser drückte ihm nur schlecht gelaunt ein paar Briefe in die Hand, nuschelte noch etwas wie „Könnten ja mal den Briefkasten leeren, statt mich hier hoch rennen zu lassen“ und trottete dann mit angesäuertem Gesicht die Treppe wieder runter.

Verwundert trat Reita wieder in seine Wohnung, zog sich schnell was an und ging dann runter zu seinem Briefkasten um sich das mal anzusehen.

Verzweifelt starrte er das Blechdingen und den Haufen Briefe davor an.

‚Diese dämlichen Fans! Woher haben die bitte meine Adresse?’

Er nahm einen der Briefe in die Hand und drehte ihn hin und her. Weder Empfänger noch Absender waren darauf. Der Blonde öffnete ihn, nahm das Blatt mit der feinen, sauberen Handschrift zwischen die Finger.

Nach den ersten zwei Sätzen war ihm sowohl klar von wem dieser Brief stammte, als auch worum es ging.

Wütend zerknüllte er ihn und öffnete den nächsten.

Wieder dasselbe. Wieder die gleichen Floskeln. Reitas Ärger auf Aoi wurde immer größer! Warum konnte er es bitte nicht sein lassen?

Er schnappte sich die restlichen Briefe und warf sie draußen in die Mülltonne. Bevor er zurück in seine Wohnung stürmte, das Telefon einstöpselte und Aois Nummer wählte.

Nach endlosen Minuten meldete sich der Gitarrist mit müder, heiserer Stimme.

„SAG MAL SPINNST DU??? Erst diese Massenanrufe die meinen AB sprengen und jetzt diese hirnrissigen Briefe.“

„Hast du denn –“

„Nein hab ich nicht! Ich sagte doch es ist mir egal, also hör auf!“

Wutentbrannt warf Reita den Hörer auf die Station und zog erneut den Stecker.
 

Aoi legte das Telefon beiseite und zog die Beine an den Körper, um sie mit den Armen zu umschlingen.

Sein Herz wäre beinah stehen geblieben, als er Reitas Nummer auf dem Display hatte gesehen. Und nun das!

Minuten lang saß er da und schwieg. Starrte gedankenverloren an die Wand. Bis er plötzlich aufsprang, nach seinem Handy griff und Kai anrief.

Augenblicklich ging dieser auch dran: „Aoi?“

Der Schwarzhaarige lächelte dankbar. Er war nicht sauer!

„Kai, wie geht es dir? Wie geht es deiner Oma?“

Am anderen Ende ertönte ein aufrichtiges Lachen.

„Ich glaube sie wird noch die nächsten 100 Jahre überdauern! Sie rennt jetzt schon wieder wie durch die Gegend und treibt die Krankenschwestern in den Wahnsinn.“

„Wirklich?! Da bin ich aber froh.“

Er atmete auf.

„Ach, so gesehen war es harmloser als ich gedacht hatte. Natürlich ist ein Sturz in ihrem Alter nicht ungefährlich…“

Eine kleine Pause entstand. Aoi konnte Bewegungen im Hintergrund hören.

Er musste schmunzeln. Wahrscheinlich stauchte Oma-Uke gerade jemanden zusammen.

„Sorry!“ Ein lachender Kai meldete sich zurück. „Sie wird 100pro früher entlassen wenn sie so weiter macht, haha.“

Aoi stimmte in das Lachen ein.

„Oje…Aber Hauptsache sie ist vorsichtig dabei.“

„Mhm, aber sag mal…wie geht es dir?“

Aoi wurde rot.

„Äh…also…“

„Was denn?“ Kai irritierte dieses Herumdrucksen des anderen.

„Ich hab….ihm Massenanrufe auf seinem AB hinterlassen und haufenweise Briefen in seinen Briefkasten gestopft, aber irgendwie…“

Kai schwieg erst und brach dann in haltloses Lachen aus.

„Ojeee, die Tat eines Verzweifelten! Naja wenn’s weiter nichts ist…“

„Naja…“

Kai horchte auf.

„Was?“

„Die Blumen…“

„Hä?“ Kai war sichtlich verwirrt.

„Was – Du Hast nicht wirklich Blumen geschickt?“

Das Schweigen am anderen Ende sprach Bände. Kai begann nur noch mehr zu lachen, wollte sich schon gar nicht mehr einkriegen. Der andere wurde immer röter. Was zum glück keiner mitbekam.

„Kaiii bitte hör auf!“

„Hahaha, jaaa tut mir leid. Ich – Oje, als ich das sagte, war das doch nicht ernst gemeint. Oh Aoi…“

„Ich weiß.“ Der Gitarrist seufzte. „Ich bin halt nur halb so einfallsreich wie du…und mir fiel einfach nichts anderes ein. Und jetzt bin ich wahrscheinlich ganz unten durch.“

Aoi schluchzte trocken. Tränen wollten irgendwie keine laufen.

Kai wartete einen Augenblick. Lies dem anderen seine Zeit.

„Aoi?“

„Mhm?“

„Konntest du mir Miyavis Telefonnummer geben?“

„Wieso?“ Irritiert blickte Aoi sich nach seinem Telefon um.

Der Drummer kicherte: „ich hab da ne Idee…“

Der andere wartete auf weitere Ausführungen, doch die blieben aus.

Ein wenig eingeschnappt fragte er: „Und die wäre?“

Kai grinste in den Hörer.

„Oh, lass mich nur machen…Mir wäre nur lieb, wenn du von der Bildfläche verschwindest!“

Aoi schwieg. Und so erläuterte Kai ihm seinen Plan.
 


 

* warum trinkt nur alle Welt Tee??? Die Engländer haben unrecht =__= das hilft überhaupt net bei allem
 

Ein neues Kap o^__^o *freu*

Ein wenig lang (dafür wird das Folgenede schon fast ZU kurz u///u)aber ich war ja schon fast gezwungen(!)hier aufzuhören (nach dem motto: to be continued xD)

Ich danke bis hier hin schon mal allesn, die meine FF kommentiert oder sie zu ihrem Favo gemacht haben *verbeug*

Das baut unglaublich auf!!!

*für alle kekse dalass*



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-02-23T00:32:56+00:00 23.02.2009 01:32
boah, ich hoffe das wird Aoi eine Lehre sein und er geht nie wieder mit Miyavi einen trinken xD
und Reita ist echt ne Zicke >.<
lässt Aoi noch nicht mal versuchen zu erklären >.< aber so bleibts spannend >.<
jetzt bin ich noch neugieriger...hoffentlich gehts bald weiter
*hinsetz und wart*
lg^^
Von:  LadyNymeria
2009-02-22T16:28:47+00:00 22.02.2009 17:28
1. Yay neues Kapi *freu*
2. AHHH Wie gemein >0<
Da darf man doch jetzt nicht aufhören
*hibbel*
Und was is Rei eigentlich für ne Zicke??
*grummel*
Der hätte doch wenigstens mal zuhören können, aber nein~ was ein mimöschen >.>
Ich bin schon soooooo gespannt wie das ausgeht
°-°
Hoffe es geht bald weiter
♥ *lob*

glg


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