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In ihren Augen...

Snape x eigener Char (mehr oder weniger)
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Kein guter Tag

Es war kein guter Tag!

Es hatte so ausgesehen, als würde es ein guter Tag werden. Aber er wurde es nicht.

Severus Snape war aufgestanden, hatte sich angezogen, war in sein Laboratorium gegangen und hatte an der Verbesserung einer Rezeptur gearbeitet. Keine Schüler, keine Kollegen, keine die Welt bedrohenden Neuigkeiten. Er hatte seine Ruhe gehabt. Und er hatte gedacht, dass es ein guter Tag werden würde.

Dann kam Dumbledore...
 

Severus Snape stapfte durch den schlammigen Boden des vermutlich hinterletzten Dorfes der gesamten Muggelwelt! Es nieselte, die Leute glotzten, Kinder sägten mit ihrem Gerenne und Gequäke an seinen Nerven... es war kein guter Tag.

Der Direktor hatte Snape in dieses hinterweltlerische Muggeldorf geschickt, um etwas über einen anonym gegebenen Hinweis auf magische Aktivitäten herauszufinden.

Lächerlich!, dachte Snape, Als wenn irgendein Zauberer oder irgendeine Hexe auf diesem Planeten sich hier... Snape war bis zum Knöchel in einer Schlammpfütze versunken. Er musste in einem enormen Akt von Willenskraft den Impuls niederkämpfen, irgendetwas oder irgendwen explodieren zu lassen. Er stand immer noch - um Beherrschung ringend - in der Pfütze, als er hinter sich ein unterdrücktes, dümmliches Gegacker hörte. Ruckartig drehte er den Kopf in die Richtung und durchbohrte geradewegs den dicklichen Jungen, der sich seine Faust vor den Mund presste und offensichtlich sehr belustigt war über Snapes Missgeschick, mit seinem eisigsten Blick. Der Junge wurde schlagartig bleich. Der Atem stockte ihm und sein Zittern brachte seine schwabbeligen Wangen zum Beben.

Snape überlegte sich, was er nun, da er den Jungen in die richtige seelische Lage versetzt hatte, tun würde, um ihn für seine Dreistigkeit büßen zu lassen. Am Kragen packen, hatte immer eine recht nachdrückliche Wirkung. Er könnte ihn aber auch einfach besinnungslos Starren, denn offensichtlich wagte der Junge nicht mehr zu atmen. Oder er könnte ganz einfach... Dann hörte Severus Snape die Schreie.

Auf dem nahe gelegenen Dorfplatz vor der Kirche im Zentrum des Ortes schien sich ein Tumult zu erheben. Frauen kreischten, Männer riefen verärgert wahllose Beschimpfungen und Hektik beherrschte den ganzen Platz.

Als Snape zwischen zwei Häusern hervor auf den Platz trat, versuchte er anfangs vergeblich den Auslöser der Aufregung im Getümmel aus zu machen. Nicht zuletzt, da er schwer nach Luft ringen musste. Da ihm Zaubern in der Muggelwelt verboten war, hatte er doch tatsächlich zum Dorfplatz rennen müssen... rennen! Die Arbeit zwischen Ampullen und Kesseln war allerdings nicht gerade einer körperlichen Ertüchtigung und dem Aufbau oder Erhalt von Kondition zuträglich, und so tanzten, als er innerlich fluchend am Rande des Dorfplatzes angekommen war, zunächst schwarze Punkte vor seinen Augen.

Das Stechen in seinen Rippen ignorierend, löste er sich nun aber von der Hauswand, an der er sich bis eben abgestützt hatte, und ging eiligen Schrittes auf den Pulk zu, der sich mittlerweile vor der Dorfkirche gebildet hatte.

Snapes berühmt charmante Aura machte es ihm leicht durch die Menge hindurch zu kommen. Wann immer er auf einen Schritt Entfernung an jemanden herangenaht war, zog dieser fröstelnd die Schultern hoch und spähte über seine Schulter, um dann eilig vor der düsteren Gestalt zurückzuweichen.

Als er all die ungewaschenen, von ihrer schnöden körperlichen Arbeit verschwitzten Bauernkörper hinter sich gelassen hatte, konnte er endlich die Lage begutachten, die hier offensichtlich für Unruhe sorgte. Doch konnte er sich zunächst, auf das, was er sah keinen Reim machen.

In der Mitte des von Leibern gebildeten, unruhig wabernden Halbkreises befanden sich drei Personen.

Ein grobschlächtiger Mann mit Glatze und einer schweren, ledernen Schürze hielt ein erbärmliches Bündel von einem Mädchen an dessen schmutzigem, zerlumptem Kittelkleid so fest, das die Füße des Mädchens nur zeitweilig unsicher den Boden berührten und schleifte sie auf einen dritten Mann zu. Ein Priester war es, der Gewandung nach zu urteilen, und er blickte mit versteinerte Mine auf das Mädchen.

Der glatzköpfige Mann warf das Mädchen regelrecht dem Priester zu Füßen und rief diesem empört zu:

„Schon wieder! Sie hat es schon wieder getan!“

Der Mann deutete dem Geistlichen zugewandt auf sein Gesicht, als würde dies alles erklären. Dann drehte er sich schwungvoll, wenn auch unbeholfen grobmotorisch der Menge zu und verlieh damit der Geste Sinn. Denn worauf er deutete, war seine linke Gesichtshälfte, die rot und aufgequollen war. Snape brauchte keine ärztliche Meinung, eine solche Verletzung hatte er in seinem Unterricht mehr als einmal gesehen. Es war eine mittelschwere Verbrennung. Bei richtiger Behandlung, selbst mit Muggel-Medizin, würde sie nicht einmal dauerhafte Narben hinterlassen. Der Mann jedoch tat, als sei sein Gesicht zerfleischt worden.

„Tod und Verderben, sage ich! Sie“, er deutete auf das am Boden kauernde Mädchen, „bringt Tod und Verderben!“

Nun wurde die Menge laut. „bösartig“, kam es verschwörerisch aus der einen Ecke, „unheimlich“ kam es weinerlich aus einer anderen. Die Lautstärke stieg an, die einstimmenden Kehlen wurden mehr und schließlich hagelte es eine Flut von Beschimpfungen und Verteufelungen. Und dutzende Augenpaare schleuderten eine Mischung aus Abscheu, Verachtung und auch Angst in die Richtung des Häufchen Elends, dass noch immer zu Füßen des Priesters kauerte.

Snape fand die Szene unwirklich, wie aus einer mittelalterlichen Erzählung. Er war fassungslos über das Ausmaß in dem es diesen Tölpeln offensichtlich an Einsicht und Rationalität mangelte. Was ihm aber schließlich am meisten Unbehagen bereitete, war dass unter all den Rufen ein Wort immer häufiger zu hören war.

„Hexe!“

Konnte es sein das dieses Mädchen etwas mit der magischen Aktivität, die es hier angeblich geben sollte, zutun hatte?

Snape fixierte die schmutzige, erbärmliche Gestalt und – als ob es seinen Blick gespürt hätte – das Mädchen drehte den Kopf und erwiderte schließlich seinen Blick. Angst lag in den Augen, die ansonsten aber merkwürdig stumpf wirkten. Das Mädchen zitterte sichtbar, jedoch schien ihre Körperhaltung gleichzeitig seltsam schlaff. Sie machte keine Anstalten zu flüchten. Bevor der Professor für Zaubertränke sich darüber jedoch weitere Gedanken machen konnte, wurde das Mädchen erneut am Kragen gepackt und emporgezogen.

Diesmal war es der Priester, der das Mädchen mitzuschleifen begann. Der Ausdruck in den – noch immer auf Snape fixierten – Augen wurde plötzlich panisch. Die Brust des dürren Leibes hob und senkte sich in einem gehetzten Rhythmus, als der Priester das Mädchen unter den anhaltenden Rufen der Menge auf die Kirche zu zerrte. Die Furcht in den Augen des Mädchens wurde immer größer. Flehend blickte es Snape an, mit einer solchen Intensität, dass es ihm die Brust zuzuschnüren schien. Dann verklärte sich der Blick des Mädchens, der panisch jagende Rhythmus ihrer Atmung kam zum Stillstand und der dünne Körper versteifte sich.

Dann ging alles rasend schnell.

Der Priester blickte sich voller Wut zu dem Mädchen um, dessen Körper sich plötzlich nicht mehr ohne weiteres mitschleifen lies. Voller Unverständnis starrte er dann auf den bebenden Leib bevor von diesem ausgehend gleißendes Feuer seinen Arm emporschoss. Augenblicklich ließ er das Mädchen los und warf sich schreiend zu Boden.

Durch die Menge gingen angsterfüllte Aufschreie. Unwillkürlich wichen die Bauern mehrere Schritte zurück. Panik breitete sich aus, gerade so, wie es das Feuer auf der Kleidung des Priesters getan hatte. Das Mädchen saß immer noch bebend - wenn auch auch nun anscheinend wieder bei Sinnen - am Boden, starrte fassungslos und voller Furcht abwechselnd seine eigenen Hände und den sich am Boden wälzenden Priester an. Schiere Verzweiflung ließ Tränen in ihre Augen steigen.

Als dann der bisher vor Schreck starre Glatzkopf die Fäuste ballte und auf das Mädchen zustürmte handelte Snape wie von selbst, ohne auch nur einen Moment nachzudenken.

„STUPOR!“, ertönte es auf dem Platz und der glatzköpfige Hühne fiel wie ein gefällter Baum zu Boden. Der Schockzauber hatte voll gesessen!

Erschrocken nach Luft schnappend, sprangen die Menschen, die in Snapes Nähe gestanden hatten, von diesem fort. Mit ausgestrecktem Zauberstab stand er reglos da, und fragte sich, was er gerade getan hatte, bevor schließlich ein Schuss ertönte. Einige der Bauern hatten sich bewaffnet und zwei Mobs bildeten sich, die, mit einer Mischung aus Wut und Panik in den Gesichtern, sowohl auf ihn, als auch auf das Mädchen zukamen. Er rannte zu ihr, packte ihren Arm und aktivierte den Portschlüssel, mit dem er zuvor hierher gelangt war.
 

Eine Bruchlandung vor den Toren Hogwarts lies Snape seinen Halt um den Arm des Mädchen verlieren, sich rückwärts überschlagen und seinen Kopf gegen eine Mauer prallen.

Als die Schwärze vor seinen Augen wich, und er langsam wieder klar sehen konnte, blickte er direkt in ein schmutziges Gesicht und zwei ungläubig aufgerissene Augen. Augen, die sich sehr nahe vor seinem Gesicht befanden...

Auf allen Vieren neben ihm kniend, die Nasenspitze beinahe in sein Gesicht gedrückt, durchbohrte das Mädchen Snape mit einem Blick voller Besorgnis und ängstlicher Neugier.

Verärgert und noch immer benommen, schob er sie mit einer wegwischenden Bewegung seines Armes aus seinem Blickfeld und stand auf. Eine gute Minute schien er damit zu verbringen seine Roben energisch abzuklopfen und dabei vor sich hin zu fluchen, was ihm aber eigentlich nur Zeit verschaffen sollte, wieder etwas Klarheit in seine Gedanken einkehren zu lassen.

Schließlich atmete er einmal tief und sehr entnervt ein und wieder aus und drehte sich dann dem Mädchen zu, dass verdutzt und auf seinem Po noch immer da saß, wo er es hingeschoben hatte und ihn noch immer ungläubig anstarrte.

Nun konnte er sie zum ersten Mal richtig betrachten. Und als erstes fiel ihm auf, dass das Mädchen, schon eher eine junge Frau war. Das regelrechte Nest von Haaren, das einmal hellblonde Locken dargestellt haben mochte, umrahmte das blasse Gesicht einer etwa 19-jährigen. Und der dürre, schwächliche Körper entsprach, stellte man ihn sich etwas besser genährt vor, von seinen Proportionen her ebenfalls eher dem einer Frau, als dem eines Kindes. Haltung und Mimik, und die Tatsache einer recht geringen Körpergröße hatten dies jedoch bisher in den Hintergrund treten lassen. Das ganze Gebaren der jungen Frau war auf dem Marktplatz das eines Kindes gewesen. Und auch nun, da sie die zierlichen Hände kraftlos zu lockeren Fäusten krümmte und davon die eine vor ihren Körper und die andere vor ihr Gesicht hob, den Daumen dabei an ihre zusammengepressten Lippen legend und nervös an der oberen zupfend, konnte Snape nicht umhin ein kleines Mädchen vor sich zu sehen.

Einen Moment noch blickte er in die graublauen, noch immer ungläubig starrenden Augen der Frau, bevor er wieder dazu überging seine Roben von nicht mehr vorhandenem Schmutz zu befreien. Eine reine Verlegenheitshandlung eigentlich, aber ein Severus Snape war nicht verlegen! Zumindest hämmerte er sich dies in seinen Kopf, während ihn das Starren der jungen Frau in seinen Bewegungen immer unbeholfener werden lies. Dass ihn ihr Blick so aus der Ruhe brachte, machte ihn wütend und so fuhr er schließlich herum und sie an:

„Unterlassen sie das!“

Das Mädchen zuckte aufgrund der Lautstärke seines Ausrufes kurz zusammen, starrte aber weiter.

Er blickte sie finster an und forderte sie in ätzend sarkastischem Tonfall auf:

„Hätten sie vielleicht die Güte ihr zweifelsohne kleines Gehirn einzuschalten und mir zu erklären, was in diesem verkommenen Dorf da eben passiert ist?“

Unverständnis sprach aus den graublauen Augen, die die eines Kindes zu sein schienen, aus denen aber unendlich viel mehr sprach, als die auf behütete Weise beschränkte Erfahrungswelt eines Kindes hätte hineinlegen können.

Als Snape bemerkte, dass der Blick seines Gegenübers ihn schon wieder so aus der Fassung brachte, erhob er erneut die Stimme, um diese entnervende Stille zu durchbrechen, doch konnte er viel weniger Ärger hineinlegen als er vorgehabt hatte.

„Haben sie einen Namen, den mir zu nennen, sie nicht zu beschränkt sind?“

Keine Antwort.

Snape riss der Geduldsfaden. Er lies sich förmlich auf seine Knie fallen, so energisch war die Bewegung, und griff nach ihren Schultern um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen. „Ihr Na-Me!“ forderte er überbetont.

Das Mädchen hatte sich unter seinem Griff versteift und blickte ihn nun ängstlich an. Etwas dass er ein dutzend Mal am Tag in den Gesichtern seiner Schüler sah. Eigentlich sogar die generell übliche Reaktion auf seine bloße Anwesenheit. Demnach unbeeindruckt hielt er sie fest und sah sie auffordernd an.

Nach einigen Sekunden lies die Angst in ihren Zügen nach und machte Platz für hilflose Unsicherheit. Sie schien zu begreifen, dass man etwas von ihr wollte, aber nicht zu wissen, wie sie der Forderung nachkommen konnte. Seinem Blick ausweichend biss sie sich nervös auf die Unterlippe und ihre Stirn legte sich in leichte Falten. Suchend wanderten ihre Augen umher, und doch war klar, dass sie nicht in ihrer physischen Umgebung suchte, sondern ihr Blick nach innen gerichtet war, in ihre eigenen Gedanken. Und diese waren ganz offensichtlich momentan zu verklärt um auch nur ein halbwegs intelligentes Wort aus dem Mädchen heraus zu bekommen, wie Snape resigniert feststellte.

Er erhob sich kraftlos seufzend und brachte dann die junge Frau in eines seiner Labors, denn diesen, in den Kerkern gelegenen, Raum konnte er mit etwas Obacht erreichen, ohne irgendeinem Schüler oder ähnlich Unerfreulichem zu begegnen. Dort angekommen lies er seinen unwillkommenen Gast einfach in der Mitte des Raumes stehen, zischte ihr zu, sie solle nicht auf die Idee kommen irgendetwas anzufassen und lies dann widerwillig Direktor Dumbledore eine Nachricht zukommen, dass er in die Kerker kommen möchte, um sich den Bericht anzuhören.
 

Dumbledore kam der Aufforderung schnell, und auf unnötig pompöse Weise nach. Er erschien mit Hilfe des Flohpuders auf feurig-energische Weise im Karmin.

Als das - diesen Vorgang begeleitende - laute Geräusch ertönte und die magischen Flammen emporschossen, durchquerte Snape gerade den Raum und passierte dabei die junge Frau, die die ganze Zeit über sinnbefreit da stehen geblieben war, wo Snape sie geparkt hatte. Nun da Dumbeldore also erschien, fand Snape sich beinahe von den Füßen gerissen, als die junge Frau erschrocken aufkeuchte, aufgescheucht hinter Snape her strauchelte und ihren Schwung dadurch abbremste, dass sie sich an der vom Karmin abgewandten Seite in Snapes Arm krallte. Völlig perplex schaute dieser an seinem Arm hinunter, als hätte man ihm diesen abgerissen. Die junge Frau, die ihm etwa bis zur Schulter ging, hatte das Gesicht in den Stoff seiner Robe gedrückt und die spitzen Finger ihrer verkrampften Hände bohrten sich schmerzhaft in seinen Arm, während sie sich zitternd... hinter ihm versteckte?!

„Severus, du hast einen Gast“, erklang die von Alter gezeichnete Stimme des Direktors in ihrem viel zu gewohnt belustigten Tonfall.

Immer noch verwirrt, blickte Snape in hektisch ruckigen Bewegungen zwischen dem verängstigten Ding an seinem Arm und Dumbledore hin und her.

„Willst du uns nicht vorstellen“, fragte Dumbledore, während er aus dem Karmin trat und beugte sich dann etwas zur Seite, um an Snape vorbeisehen zu können. Er erhaschte einen Blick auf die verängstigt aufgerissenen Augen der jungen Frau, welche sich daraufhin sofort ein Stück weiter hinter Snape zurückzog.

Dumbledore schaute erst ein wenig besorgt und lächelte dann großväterlich, bevor er sich auf einen Stuhl setzte.

Severus Snape verstand derweil die Welt nicht mehr. Eine Frau suchte Schutz vor der Inkarnation der Gutmütigkeit, Dumbledore.... hinter ihm, dem von allen Schülern gefürchteten und sich selbst tattäglich dafür beglückwünschenden Snape!

Er war so verwirrt, dass er sich sogar dabei ertappte, Dumbledore dankbar zu sein, als dieser ihn bat Platz zu nehmen und Bericht zu erstatten.
 

Eine halbe Stunde später verließ Dumbledore das Labor eiligen Schrittes. Er musste für Schadensbegrenzung sorgen, denn sein sonst so kontrollierter, selbstdisziplinierter Zaubertränke-Professor hatte vor einem ganzen Dorf voller Muggel gezaubert. Er hatte Snape dafür allerdings nicht gescholten, denn er hatte deutlich erkannt, dass dieser sich bereits selbst dafür hasste, und Dumbledore wusste, dass dies in den kommenden Tagen noch Strafe genug für ihn sein würde. Er hatte Severus auch versprochen, so weit wie möglich, Regelungen zu treffen, damit das Ministerium eine weniger verheerende Version der Geschichte zugetragen bekommt.

Severus Snape stand nun allein.... nein.... er stand nicht allein in seinem Labor, wie ihm das Gewicht verriet, dass er immer noch am Ärmel seiner Robe ziehen spürte.

Die junge Frau war während des ganzen Gesprächs hinter dem - davon immer wieder aus der Fassung gebrachten - Snape in Deckung geblieben und hielt nun noch immer mit drei Fingern den schwarzen Stoff seiner Robe fest. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, blickte er in die graublauen Augen, während Dumbledores Worte in seinem Kopf nachhallten.

Nachdem er Snapes Bericht gehört hatte, hatte er Madame Pomfrey rufen lassen, um sich über den Gesundheitszustand der jungen Frau klar werden zu können. Doch diese hatte nicht einen Finger an sie legen können. Panisch keuchend hatte sie Snape zwischen sich und die Madame gezerrt, angefangen zu hyperventilieren und sich erst wieder beruhigt, als niemand mehr in ihrer Nähe stand... niemand außer Snape.

Dumbeldore und Madame Pomfrey hatten schließlich in – wie Snape fand – ziemlich einfältiger Weise über die ganze Sache gefachsimpelt und waren zu dem Schluss gekommen, dass die junge Frau in Snape offenbar ihren Beschützer sah.

„Sie wurde von den Dorfleuten bedroht. Und deinem Bericht nach zu urteilen muss sie schon lange Schreckliches dort durchlebt haben. Du hast sie gerettet, Severus. Vielleicht bist du der erste Mensch, der ihr jemals etwas Gutes hat zuteil werden lassen. Sie vertraut offensichtlich im Moment nur dir.“ Das hatte der alte Mann gesagt. Und Madame Pomfrey hatte in ärztlich anweisender Manier hinzugefügt: „Sie ist in einem sehr labilen Zustand. Sie muss unbedingt zu Kräften kommen und wir müssen sie dazu bringen sich untersuchen zu lassen. Außerdem steht sie unter Schock. Solange sie so labil ist, darf sie nicht aufgeregt werden und sollte bei jemandem bleiben, dem sie vertraut.“

Daraufhin hatten die beiden ihn angesehen wie zwei Kleinkinder einen Süßwarenverkäufer... voller impertinent fordernder Erwartung...

Nun stand er in seinem Labor. Er hatte ein ganzes Dorf voller geistiger Beschränktheit durchwandert, eine der wichtigsten Regeln der Zauberer-Welt gebrochen, sich den Kopf bei einer Bruchlandung verletzt, die ihm genauso gut hätte das Genick brechen können (und nebenbei in ihrer Uneleganz stark an seiner Würde kratzte) und nun sollte er sich um ein zerlumptes, schmutziges Bündel fehlenden Intellektes kümmern, dass Dumbledore angesehen hatte, wie Belzebub aus der Hölle, während es ihn fortwährend mit seinen unschuldig verehrenden Blicken marterte...

Es war kein guter Tag!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Zwiesi
2010-12-12T13:15:07+00:00 12.12.2010 14:15
Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!! Das ist toll!!

Dein Schreibstil ist wirklich zu genial, einfach nur klasse! Ich bin begeistert...
Du musst unbedingt weiter schreiben, ich bin sooooooooooo gespannt, wie sich das weiterentwickelt.
Jemand der vor Dumbledore Angst hat und nocht vor Snape LOL zu geil!

Wenn du nen Beta brauchst für die kleinen Fehler, biete ich mich hier gerne an :D
Von: abgemeldet
2009-07-13T15:51:00+00:00 13.07.2009 17:51
Der Start der FF ist echt super.
Man kann sich alles wunderbar vorstellen und die Story ist auch richtig gut geschrieben und spannend.
Hoffe, dass du an der Story weiterschreibst, da es mich wirklich interessieren würde, wass es mit dem Mädchen auf sich hat und Sev mit der Sache fertig wird.

LG Aryn
Von:  SesshomaruFluffy
2009-01-17T19:19:05+00:00 17.01.2009 20:19
Wunderbar!
An manchen Stellen war ich wütend, wie bei diesen Dorfleuten, die unsere - ich nenne sie mal Miss Unbekannt^^ - so mies behandelt haben.
Doch auf der anderen Seite musste ich auch oft lachen. Snapes Sarkasmus ist einfach göttlich>.<
Sehr schön! Ich mag deine FF jetzt schon! Schreib bitte schnell weiter, ja!?
Bekomme ich eine ENS, wenn das nächste Kapitel on ist? *lieb guck*
Mich hast du jedenfalls überzeugt weiterzulesen;)

LG
Sessy
Von:  CurlyHair
2009-01-17T14:15:32+00:00 17.01.2009 15:15
Das ist echt super!
Die story ist gut und total spannend, jaja Dumbledore der böse
Belsebub XD
An einigen Stellen solltest du den kleinen Rechtschreibfehlern/ Tippfehlern mehr beachtung schenken, die fühlen sich so unkorrigiert.
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung
lg Curley


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