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a callboy's story

von

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the accident

Bei der Arbeit hatte Kema nicht nur einen anderen Namen, Kai, nein, auch sah er dann ganz anders aus. Sein seidiges, langes, leicht gewelltes, schwarzes Haar fiel ihm über die Schultern. Er betonte seine Augen ganz leicht mit etwas Kayal und Mascara, jedoch nur so schwach, dass es sich höchstens erahnen liess. Seine Kleidung war vom Stil ‚locker, aber elegant’, er trug ein unifarbiges, meist weisses T-Shirt, ein offener, schwarzer Blazer und eine Jeans, dazu noch schlichte, schwarze Converse. Sein einziger Schmuck bestand aus einem dünnen schwarzen Lederband mit zwei metallenen Anhängern in Form eines Totenkopfes und in Form eines Dolches, das er ziemlich kurz um den Hals trug.

In einer Stunde musste er im ‚Hotel Royal’ sein, um seiner Arbeit nachzugehen. Er duschte noch kurz, zog sich an und verliess danach das Haus und schloss die Tür ab. Auf dem Weg zur U-Bahn-Station, als er die erste Strasse überqueren wollte, kam plötzlich ein Motorrad auf ihn zugefahren. Kema dachte schon, dass er jetzt angefahren würde und sicher an diesem Tag nicht mehr zur Arbeit gehen könne. Jedoch reagierte der Motorfahrer schnell genug und konnte im letzten Moment gerade noch ausweichen. Dabei jedoch verlor der Motorradfahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam von der Strasse ab und fuhr frontal in eine Hauswand. Bei der Wucht des Aufpralls fiel der Fahrer vom Motorrad und blieb stöhnend am Boden liegen.

Kema eilte zu ihm und öffnete das Visier des Helmes. Darunter kam das Gesicht eines jungen Mannes im Alter von 20 bis 25 Jahren zum Vorschein. Aus dem schmerzverzerrten Gesicht des Mannes blickten ihm zwei geheimnisvolle, sinnliche Augen entgegen, so blau wie das Meer. Kema konnte seinen Blick nicht von diesen Augen abwenden. Sie fesselten ihn. Er wusste nicht, wieso.

Dann, nachdem er sich endlich von den Augen des Fremden losreissen konnte, half er ihm beim Ausziehen des Helmes und danach beim Aufstehen und stützte ihn zurück zu seinem Haus, wo er dem Verletzten half, sich auf dem Sofa nieder zu lassen. Er fragte ihn, ob er etwas zu trinken möchte und rief danach seinen Arzt an. Auch in der Agentur rief er an, dass er heute aufgrund eines Unfalls seine Verabredungen leider nicht einhalten konnte. Der Sekretär seines Chefs klang erleichtert, als Kema ihm auf seine Nachfrage hin versicherte, dass er nicht verletzt und mit einem Schock davon gekommen sei.

Nach den Telefonaten brachte Kema dem Fremden ein Glas Wasser. „Hier, bitte.“ „Vielen Dank für deine Hilfe.“ Er trank einen Schluck. Dann sah er Kema an, der sich in einen Sessel gegenüber dem Sofa gesetzt hatte. „Ich muss mich bei Ihnen für meine Unhöflichkeit entschuldigen. Sie halfen mir, brachten mich zu Ihnen nach Hause, boten mir etwas zu trinken an, riefen mir einen Arzt und mussten wegen mir dann auch noch einen Termin, der bestimmt wichtig war, absagen und ich habe mich Ihnen noch nicht einmal vorgestellt... Ich bin Makoto Hayashi.“ „Ich bin Kema Hondo. Und darüber, dass Sie unhöflich gewesen seien, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Schliesslich war ich genau so unhöflich Ihnen gegenüber. Denn ich bin schuld an Ihrem Unfall und habe mich Ihnen ebenfalls nicht vorgestellt. Und nennen Sie mich doch bitte ‚Kema’. Ich mag es nicht so gern, gesiezt zu werden. Mit solch übermässiger Höflichkeit kann ich einfach nicht gut umgehen.“ „Okay. Du brauchst dir jedoch auch keine Sorgen darüber zu machen, der Initiator des Unfalls zu sein. Denn schliesslich habe ich nicht richtig auf meine Umgebung geachtet, weshalb dann der Unfall überhaupt entstehen konnte. Irgendwie hatte dieser Unfall ja auch sein gutes. Denn ansonsten hätte ich dich ja nicht kennen gelernt. Meinst du nicht auch? Ach ja, nenn mich doch bitte auch bei meinem Vornamen. Ich bin Makoto. (gleiches Recht für alle, ne~^^)“

Als der Arzt dann eintraf, waren die beiden, die sich eine Stunde zuvor noch vollkommen fremd gewesen waren, so in ein Gespräch vertieft, dass es den Anschein machte, sie würden sich schon Ewigkeiten kennen. Und beide waren ebenso erleichtert, als der Arzt ausser den äusserlichen Blessuren nichts am Gesundheitszustand Makotos herummäkeln konnte.

Wie es sich im Verlauf ihres Gespräches herausstellte, war Makoto Student, er studierte Jura an der Tokio-Dai, und arbeitete nebenher in einer Bar als Barkeeper. Makoto war ziemlich verwundert, als er erfuhr, dass Kema erst in die zweite Klasse der High School ging. Er war davon überzeugt gewesen, Kema sei ebenfalls ein Student wie er selber. Vielleicht erst im ersten und nicht schon im dritten Jahr, aber sicher kein Schüler im zweiten Jahr der High School.

Einige Stunden später realisierten die beiden, dass Mitternacht bereits vergangen war. Also stand Makoto auf und verabschiedete sich, denn er hatte am nächsten Morgen früh eine Vorlesung und auch Kema hatte auf die erste Stunde wieder Unterricht. Makoto nahm seinen Helm und ging, von Kema begleitet, zur Tür hinaus. Draussen zog er sich seinen Helm an, machte seine Motorradjacke zu und stieg auf sein, beim Unfall auf wundersame Weise heil gebliebenes Motorrad. Er rollte den Weg hinunter in Richtung Strasse. Dort liess er den Jocke an, winkte Kema kurz zu und fuhr dann davon.

Kema blieb noch lange in der offenen Tür stehen. Obwohl es bereits Oktober war, schien er die Kälte der Nacht nicht zu spüren. Er dachte an Makoto und hoffte, dass die beiden nächsten Tage so schnell wie möglich vorbei gehen würden. Denn dann, am Freitag, hatten sie sich zum Mittagessen und für den Nachmittag verabredet. Am Abend arbeitete er, weshalb sie nicht am Abend zusammen ausgehen konnten. Er dachte über jede Einzelheit ihres Gesprächs nach und analysierte innerlich unbewusst jedes einzelne Wort und jede einzelne Erwiderung Makotos. Er konnte an nichts anderes mehr denken als an diesen Studenten, diesen angehenden Anwalt.
 

Makoto. Makoto. Makoto.
 

Das waren seine Gedanken, auch dann noch, als er bereits im Bett war und versuchte, einzuschlafen. Auch dann noch, als er am nächsten Morgen sein Frühstück zubereitete und verspeiste. Auch dann noch, als er unterwegs zur Schule war. Auch dann noch, als er im Unterricht für einmal, so zur Abwechslung, da er hoffte, das, was der Lehrer vorne erzählte, könnte ihn auf andere Gedanken bringen. Keine Change.
 

Makoto. Makoto. Makoto.
 

Das einzige, was Kema nicht realisierte, oder, besser gesagt, nicht realisieren wollte und stattdessen lieber verdrängte, war die Tatsache, dass er sich bis über beide Ohren in Makoto verliebt hatte. Er verleugnete dieses Gefühl, da er sich geschworen hatte, nie auch nur eine einzige Person an sich heran zu lassen, damit er auch ja nicht von irgendjemandem jemals verletzt werden konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-02-12T10:20:35+00:00 12.02.2009 11:20
Cool.... schreib bald weiter; will wissen wies weiter geht...
LG,
Lunatic
Von:  saspi
2009-01-28T17:47:17+00:00 28.01.2009 18:47
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!!
bitte bitte veröffentliche schnell das neue kappi. *süchtig werd*

freu mich auf die Fortsetzung.
bye



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