Unaussprechliche Worte oder Die Angst vor der Wahrheit
Hallöchen meine Lieben leser *smile*
okay, eigentlich müsste ich mich in der hintersten ecke verkriechen, euch erst jetzt zu schreiben, aber meine schule bringt mich nochmal um *nick*
diesen teil widme ich allen kommyschreibern und natürlich meinen betas Miss_sixty und graver und dann noch vor allem koraja, sasmara und sachie *smile*
hoffe euch gefällt der teil
umd feedback wird gebeten
Sugar
------------Rückblick Kapitel 52-------------
Im Orleans angekommen saß Maron auf der Couch und Noyn stand ihr gegenüber. "Kann ich dich alleine lassen?" fragte er besorgt, Maron hatte die ganze Fahrt nicht mit ihm gesprochen.
Wieder kam keine Reaktion von ihr, nur ein leichtes Nicken.
"Hör zu ich habe gleich in deiner Klasse Berufsberatung, ich werde Chiaki anweisen, gleich nach dem Gespräch mit Pakkyramao nach Hause zu gehen, okay?" Maron nickte wieder nur niedergeschlagen. "Hör zu, wenn etwas ist, ruf mich auf dem Handy an, ich bin dann keine Sekunde später bei dir okay?" wieder nur ein leichtes Nicken. Noyn drückte Maron einen Kuss auf die Stirn und ging zur Tür.
"Noyn!" Angesprochener drehte sich um und sah zu Maron, die immer noch wie ein Häufchen Elend auf der Couch saß.
"Ich bin Schwanger...!"
------------Rückblick Ende--------------------
Es schien ihr als seien Stunden vergangen in dem Noyn immer noch in der Tür stand, sie ansah und sich nicht rührte.
Wusste er nicht wie er reagieren sollte, oder war er einfach nur erschreckt, vielleicht sogar abgestoßen?
Maron senkte ihren Blick und sah auf ihre Hände. Ihr war kalt, ihr Körper zitterte. Sie fühlte sich leer und gleichzeitig abwesend. Sie merkte nicht, wie Noyn auf sie zu trat und wie er sie in seine Arme nahm. Wie sein warmer Körper versuchte ihr Wohlbefinden zu steigern. Wie er über ihren Rücken strich und wie ihr Zittern zögernd nachließ.
Sie bemerkte auch nicht wie er sein Handy zückte um in der Schule anzurufen, um sich abzumelden.
Die Zeit schien vergangen und Maron öffnete die Augen.
War sie eingeschlafen?
Sie sah hoch und merkte, dass ihr Kopf auf Noyns Schoß ruhte und dass er sie mit einem Lächeln unter den Wachen empfing.
"Wie geht es dir?" sprach er ruhig und strich ihr über die Wange.
Sie schloss noch einmal die Augen drehte sich mit dem Kopf zu seinem Körper und drückte sich an ihn.
"Was soll ich denn jetzt machen?" flüsterte sie leise und bemerkte wie seine Hand über ihren Kopf strich.
"Beruhige dich erst einmal und dann mach ich uns einen Tee und wir reden in Ruhe darüber!"
Er lächelte sie an, half ihr beim Sich aufsetzen und legte ihr eine Decke um die Schultern. Ihm kam die Wohnung ungewöhnlich kalt vor.
Jetzt saß er neben ihr, beide vor sich eine heiße Tasse dampfenden Tees. Er hatte einen Arm um sie gelegt und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter. Beruhigend streichelten seine Finger über ihren Arm.
"Maron, bitte rede mit mir!" sprach er ruhig und merkte wie sie wieder aufzuckte.
"Weißt du erst seit heute, dass du schwanger bist?"
Es kam ein kleines Nicken.
"Ging es dir deswegen nicht so gut, so dass ich dich zu Kaiki bringen musste?
Wieder kam ein kleines Nicken von ihr. Noyn bemerkte, dass Maron bedrückt war.
Er stand auf und kniete sich vor ihr hin, nahm ihre Hände in seine und sah sie an.
"Hey Kleine, nun hör auf Trübsal zu blasen, wir bekommen das schon zusammen hin, außerdem......"
Doch weiter kam er nicht, denn schon wurde er unterbrochen.
"Hey Noyn, willst du meiner Verlobten einen Heiratsantrag machen oder warum kniest du vor ihr?" lächelte Chiaki und stand in der Tür.
Erschrocken sahen beide zum ihm. Noyn stand auf und ging auf Chiaki zu.
"Ich versuche nur Maron ein wenig aufzumuntern!" sprach der Dämonenritter und blieb am Rande der Couch stehen.
"Wieso denn aufmuntern?"
"Weil..." setzte Noyn zum antworten an, wurde aber von Maron unterbrochen, die schnell aufgesprungen war und diesen sanft in den Arm gekniffen hatte.
"Weil ich 2 Tage zu Hause bleiben muss, da ich eine Magenverstimmung habe!" vollendete sie den Satz und sah mit einem warnenden Blick zu Noyn und ging dann anschließend auf ihren Liebsten zu, um ihn mit einem Kuss zu empfangen.
Sanft wurde ihr durchs Haar gewuschelt.
"Und deshalb schiebst du Trübsal?" fragte ihr Liebster. Ein kleines Nicken kam als Antwort.
"Du bist ja so niedlich..:" wurde sie sofort geknuddelt.
Noyn gab nur einen kleinen Seufzer von sich. *Wenn sie es nicht sagen will, muss ich mich halt zurück halten*
Chiaki wand sich an seinen ehemaligen Feind.
"Und wie war es im Krankenhaus?" Dieser zuckte nur mit der Schulter. "Ich hasse Krankenhäuser!" Ein grinsen schob sich über Chiakis Gesicht. "Schön, dass ich den Arztberuf anstrebe...." Noyn fuhr sich durchs Haar. "Ich denke, ich lasse euch dann mal alleine, oder braucht ihr sonst noch etwas?" Seine Augen blieben dabei bei Maron hängen. Diese zuckte schuldbewußt zusammen. War es richtig, dass sie es vor ihrem Verlobten verheimlichte?
Sie vermochte darauf keine Antwort zu geben, aber sie wusste einfach nicht, wie er reagieren würde und die Angst vor Abweisung, war für sie noch schlimmer, als die Angst davor, dass sie schwanger war.
"Bleib doch zum Essen" sprach Chiaki, verfrachtete seine Liebste wieder auf die Couch und wickelte sie in die Decke ein.
"Maron? Kannst du mit deinem Magen was essen?" Chiaki prüfte ihren Blick und fand etwas was ihm gar nicht behagte, wollte sich jedoch keine weiteren Gedanken machen.
"Nein, mir ist noch schlecht!" Noyn trat an Maron ran.
"Gut, dann werden wir halt alleine Essen, ruh dich aus, und schlaf vielleicht ein wenig, ich koch dir noch einen Tee und bring dir die Wärmflasche okay?" er kniete sich runter, streichelte ihr über die Wange und gab ihr einen sanften Kuss.
"Ich werd dich schon gesund bekommen!" lächelte er und ging dann zusammen mit Noyn in die Küche.
Maron seufzte, tausende Gedanken liefen in ihrem Kopf Amok und irgendwie fühlte sich ihr Magen auch nicht gerade gesund an. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
*Verdammt noch mal, ich bekomme ein Kind* Sie schüttelte dem Kopf. War sie denn schon bereit?
Chiaki und Noyn saßen derweil vor eine Schüssel dampfender Misosuppe und jeder grübelte vor sich hin, bis Chiaki die Stille durchbrach.
"Sie scheint ein wenig betrübt, meinst du nicht auch?" Noyn fühlte sich ertappt und zuckte leicht zusammen, ermahnte sich jedoch seiner Gedanken, er hatte nicht das Recht sich einzumischen, dass war Marons Angelegenheit und wenn sie es Chiaki noch nicht sagen wollte, dann würde auch er sich zurückhalten müssen.
"Ich denke einfach ihr geht es nicht gut..." ging er dann auf Chiakis Frage ein.
"Chiaki, du kennst sie doch, wenn sie krank ist, fühlt sie sich immer schlecht, weil sie dann anderen zur Last fällt, so denkt sie jedenfalls."
Chiaki nickte.
"Das sie auch immer stark sein will, wann versteht sie, dass ich mich gerne um sie kümmere!" seufzte Chiaki.
"Tja, sie hat halt eine starke Seele!" Chiaki musste lachen.
"Sag nicht, Jeanne war auch immer so!" Noyn zuckte mit den Schultern.
"So nah kam ich ihr nicht..."
"Oh Tschuldigung, ich vergaß!"
Noyn winkte ab. "Keine Sorge, in meinem Herzen werde ich Jeanne immer lieben, aber ich habe begriffen das Maron nicht Jeanne ist..."
Es herrschte Schweigen am Tisch.
"Darf ich dir mal ne Frage stellen?" versuchte es Chiaki zögerlich.
"Schieß los!"
"Warst du schon mal im Himmel? Ich meine bei Gott?"
Noyn schüttelte den Kopf.
"So weit ich weiß, hatte ich noch nicht das Vergnügen!" Der Sarkasmus strotzte hervor.
Chiaki musste grinsen.
"Lass mal, ich war ne Zeit lang auch nicht auf den Herrn gut zu sprechen, vor allem in der Zeit mit Yosuke..." Noyn nickte. "Muss schwer für dich gewesen sein!"
Chiaki senkte den Kopf. "Eher für Maron!" er klang bedrückt.
Noyn sah ihn an. "Was ist los, Chiaki?"
Angesprochener fuhr sich durchs Haar.
"Immer wenn wir etwas durchstehen mussten, musste es Maron alleine schaffen, ich konnte ihr nie helfen und das nagt an mir, ich verstehe nicht, warum der Herr alle Lasten auf ihre Schultern legt, warum ich nicht einmal helfen kann..." er brach mitten im Satz ab.
Noyn lächelte schmerzlich. "Ich glaube schon allein diese Gedanken zeigen, dass du immer für sie da warst, auch wenn du nicht persönlich da warst. Ich denke Maron weiß, was du für sie empfindest und sie weiß auch, dass sie sich auf dich verlassen kann...was den Herrn angeht..." "Er ist einfach nicht fair...seit einiger Zeit sind keine Dämonen mehr da, auch Fin und Access wissen von nichts, warum klärt er uns nicht auf...warum lässt er uns immer im Ungewissen...?" Die pure Verzweiflung schien aus seinen Worten zu sprechen, Noyn war einen Moment sprachlos. Es schien, als hätten sie etwas vergessen, etwas Wichtiges.
Chiaki sah ihn an.
"Weißt du, ich hab schon den ganzen Tag so ein Gefühl, ich kann es nicht beschreiben, aber etwas ist anders, ich fühle mich anders..."
Noyn nickte. "Auch ich habe das Gefühl, etwas vergessen zu haben, aber so sehr ich mich auch versuche zu erinnern, ich weiß es nicht...aber um mal zurück auf den Herrn zukommen!"
Chiaki wurde hellhörig. "Du weißt, ich habe ihn aus tiefsten Herzen gehasst, ihn verflucht und ihm gedroht, doch auch das hat nicht geholfen. Weißt du, ich denke, selbst der Herr ist nicht allmächtig und in das Schicksal kann er nicht eingreifen, vielleicht weiß er mehr als wir, aber wird es uns nicht sagen, da wir unseren eigenen Weg gehen müssen, wir sollen eigene Entscheidungen treffen, unsere Wege selbst wählen..." Noyn endete und sah in das erstaunte Gesicht von seinem Freund.
"Was hast du denn?" Chiaki schüttelte lächelnd den Kopf. "Du hast ihm verziehen und du hast dir selbst verziehen, du verstehst ihn besser als wir...!" Er bekam nur ein Schulterzucken. "Ich hatte 500 Jahre Zeit mir Gedanken zu machen und das ist eine verdammt lange Zeit!" Chiaki stand auf und legte Noyn eine Hand auf die Schulter. "500 Jahre Schmerz und ich habe dich verdammt, ich weiß heute, dass ich vollkommen falsch lag und das tut mir Leid. Ich konnte einfach nicht verstehen..." Noyn stand auf. "Nein," unterbrach er ihn "für meine Taten gibt es keine Entschuldigung, ich hatte nicht das Recht mich zu einzumischen, euer beider Schmerz war meine Schuld!" Noyn senkte den Kopf. Auf einmal nahm Chiaki ihn in den Arm. "Ich bin so froh, dass wir dich haben..." Er ließ ihn wieder los und sah in Noyns erstauntes Gesicht. "Weißt du, ich bin manchmal richtig eifersüchtig auf dich..." murmelte Chiaki, musste aber selbst bei dem Gedanken grinsen. "Wieso denn das?" Noyn verstand den Sinn der Worte nicht.
"Maron vertraut dir blind, ja okay mir auch, aber ich denke sie vertraut dir Dinge eher an als mir, aus irgendeinem Grund hat sie Angst vor mir!" er zuckte mit den Schultern und drehte sich weg. "Sie hat nicht Angst vor dir, nur Angst davor dich zu verletzen oder Angst davor abgewiesen zu werden..." Chiaki drehte sich abrupt um. "Das hat sie dir gesagt, ja?" Noyn antwortete nicht. "Schon gut, ich freue mich wenn sie jemanden hat, dem sie sich anvertrauen kann, aber natürlich wünsche ich mir, dass sie als erste zu mir kommt" mit einem schmerzlichen Gesicht sah er zu Noyn.
Es herrschte Schweigen. Noyn wusste, dass er es nicht sagen konnte, den Vertrauensbruch würde er nicht wagen, dafür hatte er Maron zu gern, aber seinen Freund so leiden zu sehen, tat ihm auch weh, vor allem weil er das wusste, was Chiaki wissen musste, was wichtig für ihn war und sein wird.
In Stille räumten sie das Geschirr weg und Noyn verabschiedete sich.
"Ich komm morgen noch mal vorbei, wenn was ist, ruf mich an!" Chiaki nickte, murmelte ein leises Danke und schloss die Tür.
Mit leisen Schritten ging er ins Wohnzimmer, Maron schlief immer noch. Er nahm die Wärmflasche, die unter ihrer Decke lag und ging damit ins Badezimmer, um diese erneut mit heißem Wasser zu füllen.
Diese legte er dann zurück unter die Decke seiner Verlobten und setzte sich auf den Sessel, der Couch gegenüber. Mit trüben Augen beobachtete er das Mädchen, was er so sehr liebte, mit der er soviel durch gemacht hatte und noch durchmachen würde.
Sein Kopf war leer, nur eine Frage schwirrte in seinem Kopf. Etwas stimmte überhaupt nicht, dass spürte er, doch was war es?
Was war es, dass seine Gefühle und Gedanken Marathon laufen ließ und seinen Kopf schmerzen ließ?
Müde schloss er die Augen und nickte nach kurzer Zeit ein.