I want to fly to heaven
Wovor sollte Zack ihn denn noch beschützen? Was sollte denn noch Schlimmeres passieren? Und wenn er nicht auf ihn aufpassen konnte, wie sollte er ihn denn dann beschützen?
"Warum...?"
Cloud brachte nur dieses eine Wort heraus und dann gelang es ihm nicht mehr sich zu beherrschen. Immer stärker drückte er den Stoff von Zacks Oberteil mit seinen Händen zusammen. So fest, dass es ihm schon fast wehtat. Die Tränen wollten nicht aufhören, über seine Wangen zu kullern. Seine Augen brannten schon und waren ganz rot. Er versuchte verzweifelt, den Schmerz zu verdrängen. Einfach runterschlucken. So wie er es sonst auch immer tat. Aber es wollte ihm einfach nicht gelingen.
"Cloud? Was ... Was hast du denn?"
Besorgnis schwang in Zacks tiefer Stimme mit. Cloud wollte nicht, dass Zack so klang. Und vorallem nicht wegen ihm. Er wollte, dass er lächelte und fröhlich war. Er wusste, dass ein Lächeln von ihm, den Älteren immer glücklich gemacht hatte, aber er hatte Zweifel, ob das in diesem Moment auch klappte. Außerdem war ihm gerade überhaupt nicht zum Lächeln zu mute.
"Kleiner, sag doch was..."
Aber der blonde Junge konnte keine Antwort geben. Also sprach Zack weiter, auch wenn es sich so anhörte, als würde er sich dabei nicht sonderlich wohlfühlen.
"Ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, um es dir zu sagen. Aber vielleicht ahnst du es ja schon...und bist deshalb so traurig..."
Cloud öffnete langsam die Augen, aus denen immernoch Tränen liefen. Was sollte er bereits geahnt haben?
Zack konnte halt nicht auf ihn aufpassen, basta! Was sollte man denn da bitte schön noch erahnen ?
"Ab nächster Woche bin ich bei der Shin-Ra..."
Clouds Augen waren weit aufgerissen. Shin....Ra? Nein...bitte bitte nicht...
Der Junge hob langsam seinen Kopf und richtete seinen durch Tränen verschleierten Blick auf Zack, der ihn erschrocken über seine roten Augen und seinem nassen Gesicht anstarrte.
"Hey...so schlimm ist´s gar nicht...Wir können immernoch telefonieren..."
versuchte Zack den Kleinen vergebens aufzumuntern. Jedoch verschlimmerte sich die Situation durch seine Worte nur noch.
Cloud biss sich auf die Lippe, kniff die Augen fest zusammen und plötzlich schrie er. Er schrie sich die Seele aus dem kleinen Leib und da Zack so überrascht darüber war, konnte er nicht rechtzeitig reagieren und Cloud auffangen, als dieser auf die Knie sackte. Er legte sein Gesicht in die Hände und beugte sich vor, sodass er mit seiner Stirn den Boden berührte. Er weinte und weinte und weinte und schrie und schrie und schrie und der ganze Dorfplatz war von Clouds Verzweiflung durchflutet.
Vorbeilaufende Passanten verlangsamten ihre Schritte und sahen zu dem kleinen Jungen, der schreiend auf dem Boden kauerte. Jedoch kannte ihn hier jeder und keiner machte sich die Mühe, zu ihm zu gehen und Hilfe anzubieten oder zumindest nach dem Rechten zu fragen.
Cloud war schon immer allen egal gewesen und er war sich sicher, dass sich daran auch nie etwas ändern würde.
Und jetzt krümmte er sich so elendig auf dem dreckigen Boden und schrie, als ob es um Leben und Tod ginge. Zack konnte keinen Muskel bewegen. Der Anblick zerriss ihn. Es tat so weh, das mitanzusehen. Zu sehen, wir sein Geliebter litt. So hatte er ihn noch nie erlebt und er hätte alles dafür gegeben, dies hier nie gesehen gehabt zu haben. Und auch wenn es ihm vorher schon klar gewesen ist, spätestes jetzt wusste er, dass ihm der kleine Blondschopf verdammt wichtig war. Noch nie hatte ihn etwas so mitgenommen, wie diese Szene. Und er war nicht in der Lage dazu, irgendetwas zu tun. Er fühlte sich so hilflos...
Plötzlich ging die Tür hinter Zack auf und Clouds Vater trat aus dem Haus. Seine Augen zeigten Zorn und als er den Schuldigen für diesen Lärm ausgemacht hatte, war für einen kurzen Moment Fassungslosigkeit und Überraschung in seinem Gesicht zu erkennen. Dies musste allerdings recht schnell wieder der Wut weichen.
"Cloud, was zur Hölle tust du da?!"
brüllte er und ließ Zack herumfahren. Kurze, düstere Blicke wurden ausgetauscht, dann wandten beide ihre Aufmerksamkeit dem Jungen zu, der schlagartig aufgehört hatte, zu schreien. Er sah erst zu seinem Vater, dann zu Zack und dann wieder zu seinem Vater. Viel konnte er jedoch nicht erkennen, denn sein Blick war immernoch verschleiert.
Und die Tränen versiegten auch nicht. Cloud blinzelte einige Male, bis er wieder einigermaßen klar sehen konnte und dann wurden seine Augen zu Schlitzen und er funkelte den Mann, der ihm all die schrecklichen Dinge immer und immer wieder angetan hatte, finster an. Der Hass trieb ihm noch mehr Tränen in die Augen. Er könnte jetzt einfach alles sagen. All das, was ihm je wiederfahren ist. Und Zack würde alles erfahren und dann würder dieser Typ endlich das bekommen, was er verdient hatte.
Aber Cloud sagte nichts. Gar nichts. Er schloss bloß die Augen, senkte seinen Kopf und versuchte sich zu beruhigen. Keiner brachte ein Wort heraus. Bis auf Clouds leises Schluchzen war nichts zu hören außer dem Wind, der die Blätter auf dem Boden herumwirbelte.
Clouds Blick folgte einem grünen Blatt, welches an ihm vorbeiwehte. So gern wäre er dieses Blatt gewesen. Einfach vom Wind davongetragen zu werden und keine Sorgen haben. Irgendwann würde er in einer Nische liegen bleiben und vertrocknen - sterben. Wie schön dieser Gedanke ihm gerade erschien. Irgendwie wie die letzte Rettung...
Der Junge schluckte hart und stand dann auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, erhob einen Arm und richtete einen Finger auf Zack.
"Ich will zu ihm."
sagte er mit fester Stimme, die pure Entschlossenheit in sich trug. Ebenso wie sein Blick, den er böse seinem Vater zuwarf.
"Es ist mir scheiß-egal, was du willst. Du bist jetzt leise und kommst rein, du Nichtsnutz!"
Sein Vater sprach laut. Doch das war Cloud gewohnt. Es kam so selten vor, dass er normal mit ihm sprach. Und nett war er eigentlich immer nur dann, bevor er ihn anfasste. Auf diese Art und Weise, die er über alles hasste...
Der Blondschopf ließ seinen Blick sinken. Der Mut und der Wille hatten ihn verlassen und wieder machte sich diese Gleichgültigkeit in ihm breit.
Er wusste, dass egal, was er machte, es nichts bringen würde. Warum sollte er also sinnlos seine Kräfte verschwenden? Nur um noch mehr Ärger zu kriegen? Bestraft würde er eh werden. Aber das hatte er wohl verdient...
Er ging mit langsamen Schritten aufs Haus zu und sah dabei die ganze Zeit auf den Boden, über den seine Füße ihn trugen. Kurz bevor er die Tür erreicht hatte, spürte er eine warme Berührung auf der Schulter. Er sah hoch und sein Blick wanderte an Zack empor, bis er in dessen Gesicht sah. Zacks Augen sahen an ihm vorbei. Er folgte dessen Blick und stieß auf seinen Vater.
"Ich nehm ihn mit."
hörte Cloud den Schwarzhaarigen entschlossen sagen. Clouds Augen weiteten sich und begannen zu leuchten. Wie hatte er nur je an Zack zweifeln können? Wenn er in der Nähe war, musste einfach alles gut werden. Er hatte doch gesagt, dass er ihn beschützen wird. Ein erleichterndes Gefühl breitete sich in dem kleinen Körper aus. Er fühlte sich so frei und unbekümmert.
"Er bleibt hier und wenn du noch einmal meinen Sohn anfasst, ruf ich die Polizei."
Die Worte seines Vaters trafen Cloud wie einen Schlag. Als hätte ein Schwert ihn durchbort und all seine Hoffnungen in Fetzen gerissen.
Und auch Zack schienen diese Worte aus der Fassung gebracht zu haben. Er starrte den Mann vor sich entsetzt an. Dieser grinste triumphierend und marschierte zur Wohnung. Als er die Tür öffnete, warf er Cloud noch ein schroffes
"Komm!"
zu. Dann trat er ein und ließ die beiden zurück.
Cloud schloss die Augen.
Er hasste die Realität. Er wollte in eine Traumwelt. Er wollte ganz weit weg. Irgendwo hin, wo es überall rosa Zuckerwatte und bunte Luftballons gab. Er stellte sich vor, mit Zack in den Himmel zu steigen. Zack wären Flügel gewachsen und er müsste Cloud immer festhalten, da er ja sonst aus dem Himmel stürzen würde. Für immer an Zacks Seite. Mehr wünschte sich der Kleine doch gar nicht. War das denn so viel verlangt?
Zack riss Cloud aus seinen Träumerein, indem er ihn zu sich zog und fest an sich drückte.
"Ich lass dich nicht allein, Süßer..."
flüsterte Zack entschlossen. Der blonde Junge in seinen Armen unterdrückte angestregt, zu weinen zu beginnen.
"Dann geh nicht..."
Schlug Cloud leise vor.
"Geh nicht zur Shin-Ra...Werd kein Soldat...bitte...bleib einfach bei mir...ich brauche dich. Ich halte das hier alles nicht mehr aus. Vor allem nicht ohne dich...Wenn du weg gehst, dann ... dann geh ich auch weg..."
Cloud biss sich auf die Lippe. Ja...er würde gehen. Ohne Zack würde er den Halt verlieren und aufgeben. Das wusste er genau.
"Wo willst du denn hin, Kleiner?"
fragte Zack und lächelte leicht. Cloud starrte entschlossen in die Ferne. Sein Kopf lehnte leicht an Zacks Oberkörper. Seine Antwort kam prompt und klang bitter ernst.
"In den Himmel."
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Öhm joa ...
bissl knapp, oder?
Naja ... Wollte halt ein dramatisches Ende höhö xD
Also ich find das Kapi ja i-wie schon traurig...Cloudy die ganze Zeit am heulen und am schreien >.<
Der Arme ... =(
<.<
Naja ... wer weiß...vllt wird ja alles gut und Zack bleibt doch bei ihm und lässt seinen Traum, ein Held zu werden erstmal sausen? Als ob ... <.<
xDD
auf jeden Fall danke fürs Lesen und natürlich für eure tollen Kommis <3 (Die sind immer so schön lang x3 Ich freu mich wirklich wirklich sehr darüber, dass ihr euch so viel Mühe gebt und euch Zeit dafür nehmt, mir eure Meinung zu sagen ^.^)
*knuff*