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Mission (Im)possible

oder der erste Versuch einer FF>.<
von

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Ein erschreckendes Schauspiel

Es war Nacht und um sie herum tobte ein Kampf, als sie sich wieder sahen.

Ungläubig starrten sie sich an, doch was war das? Anstatt auf den Mann vor ihr wütend zu werden, himmelte sie ihn an. Ihre Augen verschlangen ihn geradezu. ‚Hach, sieht er gut aus’, träumte Yumina vor sich hin.

Dann ganz plötzlich, so, als ob sie sich wieder an ihre eigentliche Rolle erinnerte, verzerrte sich ihr Gesicht vor Wut. Mit funkelnden Augen trat sie auf ihn zu und erhob ihre Hand, um ihn zu schlagen. Doch bevor sie ihn treffen konnte, wich sie ängstlich zurück, stolperte und fiel hin. Mit vor Angst geweiteten Augen starrte sie den Mann vor ihr an. Er war nicht mehr der gutaussehende Jo-kun.

Vor ihr stand ein Monster, kein Killer, der es auf ihr Leben abgesehen hatte. Sie fing an zu weinen und flehte ihn an, ihr nichts anzutun. Langsam trat er einen Schritt nach vorne und....“Cuuuut“, hallte die Stimme von Ai-sensei über die Bühne.

Alle waren wie erstarrt. Der Auftritt des Killers Ty hatte sie ganz schön mitgenommen, auch Kyoko hatte diesen Blick noch nie bei ihm gesehen. ‚Woher er ihn nur hat’, fragte sie sich. Dieser Blick war schon zum Fürchten gewesen, aber da sie wusste, wie sehr man in einem Spiel die Realität vergisst, wie man sie in die Rolle reinsteigert und einfach nur vergisst, dass dies nur eine Rolle ist, konnte sie Yumina-chans Reaktion in gewisser Weise verstehen.

Ihre Augen flogen von Ren zu Yumina. Diese saß immer noch wie erstarrt auf dem Boden der Bühne, dicke Tränen kullerten ihre Wangen hinunter. Und immer noch starrte sie Ichiya Jo an. Ängstlich, obwohl dieser schon längst mit seinem Schauspiel aufgehört hatte.

‚Sie hat gar nicht richtig gespielt’, die Erkenntnis traf Kyoko wie einen Schlag, ‚sie hatte und hat immer noch Angst vor Rens Veränderung. Jetzt sieht sie endlich einmal, was ein echter Schauspieler alles vollbringen kann.’

Ihr Blick schwenkte wieder zurück zu Ren und sah ihm plötzlich direkt in die Augen. Sie konnte nicht anders, als ihm ein Lächeln zu schenken. Sie wusste nicht genau wofür. War es dafür, dass er Yumina zum Weinen gebracht hatte oder dafür, dass er sie als lausige Schauspielerin enttarnt hatte oder war es einfach nur der Dank für diese großartige schauspielerische Vorstellung seinerseits?

Sie sah, wie Ren auf Ai-sensei zuging. „Mit Yumina-san kann ich nicht arbeiten“, sagte er. Kyoko glaubte, sich verhört zu haben. Noch nie hatte sie solcherlei Dinge zu direkt aussprechen hören.

Endlich erwachte Ai-sensei aus ihrer Starre und sah Ren entsetzt an: „Aber das geht doch nicht! Es steht doch schon seit Längerem fest, dass Yumina-chan die Rolle der Ty spielt.“

„Das ist doch nur eine Ausrede“, entgegnete er kühl, „wenn sie Angst haben, dass Yumina-sans Vater die finanzielle Unterstützung für den Film zurückzieht, wenn sie nicht mehr die Rolle spielt, dann kann ich sie beruhigen. Auch ich habe gute Verbindungen, die sicherlich gerne etwas für ein sinnvolles Projekt beisteuern würden. Aber eines steht fest, mit Yumina-san kann und werde ich nicht arbeiten.“

Die Stille im Saal war so groß, dass man die Atemgeräusche des Hausmeisters, der gerade eine Glühbirne austauchte, ganz hinten im Saal hören konnte. Noch nie hatte jemand gewagt, Yumina so offen anzugreifen. Die Schüler hielten den Atem an. Was würde nun passieren?

„Aber warum willst du nicht mit ihr spielen?“ Verzweifelt rieb sich die Lehrerin die Hände. Sie hatte mehr vor der Macht von Yumina-chans Vater Angst, als vor der Entziehung der finanziellen Unterstützung. Dieser saß nämlich mit im Schulvorstand. Er war der große Sponsor der Schule und was er sagte, war Gesetz.

„Sie hat kein schauspielerisches Talent.“ Erregtes Murmeln setzte ein. „Sie hat ihre Rolle nicht ernsthaft gespielt. Sie hat mich mehr mit ihren Blicken verschlungen, als ernsthaft an das zu denken, was der Charakter in dieser Szene tun würde.“

Kyoko lachte leise auf, er hatte es also doch bemerkt. „Und ihr Erschrecken war auch nicht gespielt. Es war einfach nur eine Reaktion auf mein Spiel. Ich habe mit ihr gespielt, ich habe sie dazu gebracht so zu reagieren, wie sie es getan hat. Am Anfang ist dies bei vielen Schauspielern so“, sein Blick schweifte zu Kyoko, „aber bei ihr war kein Fünkchen von schauspielerischer Handlung zu sehen. Und selbst jetzt, nachdem das Spiel schon längst vorüber ist, hat sie noch Angst vor meiner Rolle. Ich glaube nicht, dass sie jemals in der Lage wäre, diese Szene korrekt zu spielen. Wenn sie diese aber weiterhin behalten sollte, dann werde ich mir ausnehmen, nicht in diesem Stück mitzuspielen“

Das waren einschlagende Argumente, denen sich nicht einmal die Lehrerin entziehen konnte.

‚Wenn Yumina-chan weiterhin so, so, so’, ihr fielen nicht die richtigen Gedanken ein, ‚schlecht’, entschied sie sich schließlich, ‚spielt, wird der Film ein Flop.’

Kurzerhand entschloss sie sich, Yumina-chan aus ihrer Rolle zu entlassen.

„Wen soll ich denn dann statt Yumina-chan nehmen?“, fragte sie mit zittriger Stimme.

Erstaunt verfolgte Kyoko, wie Ai-sensei ihren Entschluss bekannt gab.

Noch erstaunter war Kyoko jedoch über Rens freizügige Bewertung der Situation. So hatte sie ihn noch nie erlebt. ‚Vielleicht agiert er jetzt, weil es dem Charakter des Ichiya Jo entspricht’, überlegte sie. Was immer es auch war, sie einfach nur froh, dass Yumina diese Rolle nicht spielen würde.

Während der ganzen Zeit hatte niemand Yumina Beachtung geschenkt. Niemand hatte gesehen, wie ihr Gesicht während Jo-kuns Rede einen wütenden Ausdruck annahm, der zu einem kämpferischen wurde, als sie den Entschluss fasste, Jo-kuns auf jeden Fall zu bekommen und seine Meinung von ihr zu ändern, der jedoch in einen Ausdruck von Hass wechselte, als sie mitbekam, was als nächstes passierte.

Sie war voller Hass auf eine Person, nicht auf Jo-kun, denn er konnte ja nichts dafür, dass er ihre hervorragende Schauspielkunst nicht erkannte, sondern auf die Person, die ihr ihre Rolle wegnahm, die Jo-kun verblendet hatte, eine Person, die sie seit Anbeginn hasste. Eine Person, die Mogami Kyoko hieß.

„Ich würde gerne die Szene mit Kyoko-chan versuchen.“

‚Was? Mit mir?’, ungläubig sah sie Ren an, der sie jedoch mit einem bestimmten Blick bedachte. ‚Und er hat mich ‚Kyoko-chan’ genannt.’ Sie lief leicht rot an, bis ihr einfiel, dass sie ja beschlossen hatten, sich zu duzen.

Langsam erhob sich Kyoko und stieg langsam, von den Blicken aller verfolgt, die Treppe zu Bühne hinauf. Ai-sensei wusste nicht, was sie sagen sollte und so ließ sie die beiden gewähren.

Als sie Ren gegenüber stand, nickte er ihr ganz leicht zu. Er wusste, dass sie diese Rolle spielen konnte und er gab ihr die Erlaubnis, den Beutel in ihrem Inneren mit der Aufschrift „Ich will sie spiiiielen, ich will Ty spielen“ zu öffnen.

Es war Nacht und um sie herum tobte ein Kampf, als sie sich wieder sahen. Zu einer Zeit und unter Umständen, die sie sich nie erträumt hätten und wie sie sie nie gewollt hätten.

Zur Salzsäule erstarrt, unfähig, sich zu bewegen. Vor Erschrecken weit geöffnete Augen, in denen sich der andere spiegelte. So schien die Zeit um sie herum stehen zu bleiben. Das Erschrecken. Die Erkenntnis. Die Erkenntnis, dass man von dem anderen betrogen worden war. Die Erkenntnis, dass der Abend in der Disco nur ein Ziel gehabt hatte: Die Bande des anderen zu infiltrieren. Die Erkenntnis, dass alles nur gespielt gewesen war, alles nur Lug und Trug. Alles. Der Abend, die Anziehungskraft zwischen ihnen, die Liebe.

Das dachten sie jedenfalls. Beide. Vom anderen. Kalt blickten die Augen. Eiszeit, Hass. Ja, Hass war es, Hass auf den anderen, der hintergangen hatte. Und Enttäuschung. Die Enttäuschung der Liebe. Enttäuscht von anderen. Dann bewegte sie sich. Sie holte mit der Hand aus, um ihm eine Ohrfeige zu geben. Doch bevor sie getroffen hatte, zuckte sie zurück. Zuckte zurück vor seinem Blick, vor seinen Augen. Nein, nicht vor seinen Augen, denn die waren wunderschön. Sie zuckte zurück vor der Mordlust in ihnen.

So standen sie sich wieder gegenüber. Zwei Jaguare kurz vor dem Angriff, der eine nicht minder sauer und aggressiv wie der andere. So bewegten sich ihre geschmeidigen Körper umeinander herum, im Kreis. Ja, sie umkreisten sich. Jeder wartete auf den Angriff des anderen. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wuchs der Hass.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  DarkEye
2008-10-24T21:34:09+00:00 24.10.2008 23:34
super geworden
dark
Von:  Lioba
2008-10-24T19:52:39+00:00 24.10.2008 21:52
Ren hat sie fertig gemacht und die redet sich doch tatsächlich ein das er von Kyoko verblendet ist?
Naja, zugegeben er ist wirklich ein wenig verblendet, aber das hat nun wirklich nichts mit Yumina zu tun.
Bin mal gespannt wie es weiter geht.
bis die Tage Lia
Von: abgemeldet
2008-10-24T14:02:23+00:00 24.10.2008 16:02
Ui super spannend. >_<
Haha, geschieht ihr Recht. Kyoko bekommt bestimmt die Rolle.^^
Bin ma gespannt, was für gemeine Pläne Yumina jetzt schmieden wird. <_<
Aber bestimmt wird Ren Kyoo beschützen. ^_^
Wie Ren Yumina fertig gemacht hat war einfach Klasse. Ich musste mich totlachen. xD
Hoffe du schreibst ganz schnell weiter. Bin schon gan gespannt auf das nächste Kapi.

MfG Umi-chan
Von:  Kyoko-Hizuri
2008-10-24T12:12:23+00:00 24.10.2008 14:12
schenll, schnell, schnell,...bitte schnell weiter schreiben...*ungeduldig auf dem Stuhl sitzen*...ich halt es nicht mehr aus

man war das Kap toll^^,...ich konnte mir alles bildlich vorstellen und wie Ren mit dieser Lehrerin gesprochen/argumetiert hat fand cih klasse^^,...kann es sein das Ren von anfang an wollte das Yumina so reagiert^^, damit er mit Kyoko spielen kann???...*dieser schlingel^^*
hoffentlich passiert Kyoko jetzt nichts, anscheinend ist diese Yumina zu allem bereit Kyoko eins auszuwischen,...ich kann nur hoffen das Ren/Yo gut auf sie aufpasst^^
aber das du so plötzlich aufgehört hast hat mich fast wahnsinnig gemacht...*grrr*...das war gerade so spannend
bis bald
Patrice-Kyoko
Von: abgemeldet
2008-10-24T10:44:40+00:00 24.10.2008 12:44
Schnell weiter schreiben.
Bin schon tierisch gespannt.
Wie immer ein super Kap.
Toll wie Ren diese eingebildete Kuh von ihrem hohen Ross geholt hat.
Mir tut nur Kyoko leid,weil sie jetzt alles abbekommen wird.Aber sie ist ja in guten Händen.*lach*
Schreib weiter über diese Szene.Du hast an einer sehr spannenden Stelle,meiner Meinung nach,aufgehört.Das ist ganz schön fies.*grins*
Also ran an die Arbeit.
Bis die Tage.
Gruß Angel ^-^


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