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Bodyguards

Platzhirsche unter sich
von

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Schockschwerenot

Kapitel 2:Schockschwerenot
 

Ein paar Tage später hatte Oscar, Michiru zum einkaufen begleitet. Es war ausgemacht, dass sie danach direkt Feierabend hatte und so hatte Rosalie beschlossen sie abzuholen. Allerdings hatte das Einkaufen einerseits etwas länger gedauert, so dass Rosalie schon vor der Tür stand als Michiru dort ankam und andererseits kümmerte sich Oscar noch um das klemmende Garagentor und die Tüten und kam so erst viel später ins Wohnzimmer. In dieser Zeit hatten sich Rosalie und Michiru noch in Ruhe unterhalten können.

„Das Garagentor geht wieder, Mademoiselle Kaioh.“ Michiru stand wieder vom Sofa auf, auf das sie sich gesetzt hatte.

„Sehr gut. Danke Oscar. Bringst du die Tüten in die Küche? Ich gehe duschen.“

„Natürlich.“ Oscar brachte die Tüten in die Küche und kam dann zurück ins Wohnzimmer.

„Du bist früh dran, Schatz“, sagte sie dann zu ihrer Freundin. Richard, der fünfjährige Sohn Rosalie’s lief auf Oscar zu.

„Oscar!“ Sie lächelte und hob ihn hoch.

„Hey, mein Kleiner.“ Rosalie sah Oscar an.

„Eigentlich wart ihr recht spät, aber Michiru meinte schon es war viel los.“

„Ja, da war die Hölle los.“ Oscar setzte sich auf das Sofa, den Kleinen immer noch auf dem Arm.

„Ich hab übrigens mit Michiru gesprochen.“ Oscar runzelte die Stirn.

„Worüber denn?“

„Ob du nicht hin und wieder mal ein, zwei Tage die Woche frei kriegen kannst. Du kommst immer so spät nach hause, du siehst Richard kaum. Dabei hat er sich immer so gefreut wenn ihr was unternommen habt.“

„DU hast mit MEINER Chefin darüber gesprochen ob ICH frei kriege? Hast du sie noch alle?“ Oscar lies Richard los.

„Reg dich doch nicht gleich so auf.“

„Ich reg mich aber auf! Du kannst doch nicht einfach meine Chefin um freie Tage bitten!“

„Wenn ich es nicht mache, macht es keiner! Du hast ja vermutlich nicht mal darüber nachgedacht!“

„Warum auch?! Du hast ja nichts gesagt!“ Richard hüpfte vom Sofa und hielt sich die Ohren zu. Haruka sah erschrocken von ihrem Laptop auf, sah erst das streitende Pärchen und erst dann den Jungen. Sie stand auf und ging zu Richard.

„Hey Kleiner. Lust auf ein Eis?“

„Auf so was kommt man von alleine!“, brüllte Rosalie, zwischendrin. Der Kleine sah zu Haruka auf und nickte. Haruka sah noch mal kurz zu Rosalie und Oscar, befand es aber für unglücklich in das Gespräch etwas einzuwerfen. Also nahm sie den Kleinen an die Hand und ging mit ihm in die Küche.

„Du wusstest welchen Job ich mache und das er viel Zeit in Anspruch nimmt! Komm mir jetzt nicht so!“, schrie Oscar.

„Das du erst 24/7 nicht nach hause kommst und dann erst spät abends, davon wusste ich nichts!“

„Bodyguard, Rosalie. BO-DY-GUARD! Glaubst du meine Klienten brauchen nur mal eine Stunde am Tag Schutz?!?“ Rosalie atmete geräuschvoll aus.

„Weißt du was? Darüber reden wir zuhause! Aber glaub nicht das du heute im Schlafzimmer schläfst!“ Oscar rollte mit den Augen.

„Oh toll. Die Du-schläfst-auf-dem-Sofa-Karte. Sehr kreativ und Erwachsen!“ Rosalie murrte vor sich hin und schaute sich suchend um.

„Wo ist Richard? Richard?!“, rief sie. Haruka schaute aus der Küche ins Wohnzimmer.

„Der Kleine sitzt in der Küche, isst sein Eis und guckt Cartoons.“ Rosalie überlegte einen Moment und ging dann ohne weitere Worte in die Küche. Oscar blieb auf dem Sofa sitzen. Haruka steuerte einen Sessel an.

„Nicht das es mich irgendwas angeht, aber muss es sein, das ihr euch vor dem Kleinen so dermaßen anschreit?“

„Ja, das geht dich wirklich nichts an“, murrte Oscar. Haruka zuckte die Schultern.

„In Ordnung, wenn er das nächste Mal zwischen euch steht, mit Tränen in den Augen und sich die Ohren zu hält justiere ich weiter meine Kameras.“ Oscar atmete tief ein und aus.

„Ja okay, es ist scheiße, aber ich bin das auch einfach noch nicht gewöhnt mit Kindern, okay? Zufrieden?“

„Vielleicht sollte, trotz Streit, eine von euch nach ihm gucken, wenn er dabei ist.“ Jetzt war es Oscar die, die Schultern zuckte.

„Vermutlich richtig.“ Sie überlegte kurz.

„Sag mal, kann ich heut in deinem Zimmer pennen? Ich gehe einfach mal nicht davon aus das du das Bett brauchst“, sagte sie dann.

„Denkst du ich schlafe in einem Sarg?“

„So abwegig ist das gar nicht. Nein, ich dachte du schläfst bei Michiru.“

„Was veranlasst dich zu diesem Gedanken?“ Oscar lehnte sich zurück.

„Na ja. Ich bin nicht blind weißt du?“ Haruka biss sich auf die Unterlippe.

„Ich schlafe nicht pauschal jede Nacht bei ihr.“ Oscar runzelte die Stirn.

„Da läuft also nichts Festes? Hätte ich vermutet.“

„Wir haben da nie Konkret drüber gesprochen.“

„Wäre vielleicht mal sinnvoll.“

„Wenn ich was Falsches sage, bin ich meinen Job los.“ Oscar zuckte wieder mit den Schultern.

„Ich weiß ja nicht was du ihr sagen willst.“

„Egal was ich sage, es wird wohl nichts daran ändern das du heute Nacht nicht hier schlafen kannst.“

„Mist!“

„Weswegen habt ihr euch so angezickt?“ Zugehört hatte Haruka ja nicht.

„Weil sie einfach über meinen Kopf hinweg, mit Michiru darüber gesprochen hat ob ich ein, zwei Tage die Woche frei haben kann.“

„Ja und?“

„Ich will nicht dass meine Freundin, mit meiner Chefin, meine freien Tage ausmacht!“

„Das hättest du schon lange selbst machen können. Wir sind zu zweit.“

„Ich will ja gar nicht frei nehmen. Ich wusste bis grade ja nicht mal, das sie das will.“

„Jetzt denk mal nach. Der Kleine ist vielleicht 6…“

„5“

„In Ordnung. 5. Morgens ist er im Kindergarten, du bist bis späteren Abend hier, da sollte ein Kind in seinem Alter im Bett sein. Er sieht dich dann nicht und du ihn logischerweise auch nicht.“

„Ja ich weiß, aber so ist der Job nun mal. Okay, jetzt sind wir zu zweit. Aber das ist ja nicht bei jeden meiner Klienten so. Wenn das jetzt schon so anfängt, was soll das dann werden?“, meinte Oscar.

„Jeder Klient ist dazu verpflichtet dir ein wenig Freizeit einzuräumen.“ Oscar nickte.

„Ja sicher. Das ist dann eben abends.“

„Ja, aber Bodyguards haben auch nicht pauschal eine Familie. Dafür haben die meisten Arbeitgeber Verständnis“, meinte Haruka. Oscar seufzte.

„Wie gesagt, dieses Familiending, da bin ich noch nicht lange drin.“

„Das Leidwesen, wenn man sich eine Frau mit Kind sucht. Aber hübsch ist sie ja.“ Oscar rollte mit den Augen, lies aber Haruka’s letzten Satz sonst unkommentiert.

„Gesucht hab ich keine Frau mit Kind. Das ergab sich so. In so was muss man glaub ich rein wachsen.“

„Im Moment hättest du jedenfalls die Möglichkeit, durch mich, die Freizeit zu haben um rein zu wachsen.“

„Es geht ums Prinzip. Solche Angelegenheiten regele ich selber. Ich brauche keine Frau die das für mich macht.“

„Sie hat das einfach nur gut gemeint.“

„Es ist peinlich!“, erwiderte Oscar.

„Und wenn schon. Michiru ist doch kein Unmensch…“ Haruka grinste.

„…und das du keine Eier hast wusste ich ja schon länger.“

„Ha ha ha.“

„Kleiner Scherz. Jedenfalls ist das kein Grund sich so dermaßen an die Gurgel zu gehen.“

„Ich bin eine sehr temperamentvolle Person.“

„So wie der Kleine reagiert hat, war das auch nicht euer erster Streit?“

„Nein wir streiten uns schon mal öfter.“

„Immer wegen deiner Arbeit?“

„Hauptsächlich deswegen.“

„Denke nicht dass das zu viel verlangt ist, wenn du dir hin und wieder mal Zeit für sie nimmst, wenn es schon zu spät ist, sich um euren Kleinen zu kümmern.“

„Sie hat trotzdem nicht das Recht, allein zu entscheiden ob und wie viel freie Tage ich mir nehme. Das sollte sie endlich mal verstehen“, meinte Oscar.

„Ich denke nicht dass sie es von Michiru eingefordert hat, sondern sie lediglich gebeten hat sich das zu überlegen und sie hat es dir ja gesagt und nicht hinter deinem Rücken mit Michiru vereinbart.“

„Ich wüsste so was nur gerne bevor es meine Chefin weiß.“

„Du stellst dich genauso kindisch an wie bei den Kameras.“

„Entschuldige. Ich möchte eben gern selbst meine Termine legen. Das Alter in dem meine Termine von jemand bevormundet wurden, aus dem bin ich raus. Es ist ja nicht so als könnte man mit mir nicht reden.“

„Ja. Deine Reaktion eben, zeigt das überdeutlich.“

„Man sollte eben schon mit mir reden, bevor man irgendwas für mich erledigt“, meinte Oscar.

„Wie ich schon sagte, hat sie es bestimmt gut gemeint. Nicht ganz uneigennützig aber sicherlich mit gutem Willen.“ Oscar schloss kurz die Augen.

„Ich rede später noch mal mit ihr. Und du vielleicht mal mit Michiru.“ Jetzt grinste sie.

„Du bist nur scharf auf meinen Job.“

„Unsinn, wenn Michiru zurück nach Japan geht, ist mein Vertrag ausgelaufen. Ist mir also egal. Nur sah sie für mich aus, als ob sie durchaus an was Festerem mit dir interessiert wäre.“

„Warum sagt sie dann nichts?“

„Warum sagst du nichts? Du hast doch sonst so eine große Schnauze.“

„Argumentativ richtig.“ Oscar grinste.

„Sag ich doch. Sie wird dir keinen Korb geben. Du hast dich für sie abballern lassen. Wenn das mal für sie kein Beweis dafür ist das dus mit ihr ernst meinst.“

„Das ist mein Job. Du kennst den Film doch. Es war genauso wie da nur das nicht die dämliche Melodie von I will always love you im Hintergrund lief und Michiru nicht hysterisch gebrüllt hat: ‚Ich blute nicht…Er ist es…mein Bodyguard!’ Hätte sie das getan wäre ich aus trotz gestorben.“ Oscar lachte.

„Viel mehr kenne ich davon auch nicht. Ham sie sich nun gekriegt?“

„Weiß ich nicht. Ich bin nach dieser Szene kopfschüttelnd aus dem Kino gegangen.“

„Dumm das. Na ja, jedenfalls warum solltest du ihr bis hierhin nachreisen obwohl du im Krankenhaus sein solltest, wenn da nix wäre? Und wenn da von ihr aus nichts wäre, hätte sie dich wieder zurück geschickt. Also von daher. Eigentlich hast du nichts zu verlieren“, meinte Oscar.

„Mein Gott. Sind wir jetzt so was wie Freunde?“

„Sagen wir, wir sind gute Kollegen“, meinte Oscar zügig.

„Schock.“

„Gehen wir nun, Oscar?“, ertönte Rosalies Stimme von der Küchentür her. Oscar sah auf.

„Jaaaaaah“, sagte sie dann und stand auf.

„Gib halt nach. Auch wenn du es gar nicht so meinst“, raunte Haruka, Oscar noch zu. Letztere grinste halb und hob dann die Hand zum Abschied.

„Bis morgen, Haruka.“

„Macht’s gut.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  stefanie22
2008-10-28T00:38:54+00:00 28.10.2008 01:38
also ich kann nur sagen sehr intersant die geschichte bin mal gespannt wie das nachste kapittel wird

lg stefanie


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