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Schattenräuber

Philipp & Tim
von

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Prolog

Die Sonne schien durch das Fenster des Klassenzimmers und erzählte von heißen Sommertagen, dem Genuß von Eis und nassen Tagen im Schwimmbad.

Es war der letzte Tag vor den Sommerferien und in meiner Klasse herrsche heller Aufruhr und das blanke Chaos. Alle Versuche der Lehrer, die Stunden strucktuiert zu gestallten, waren fehlgeschlagen.

Gerade als Herr Kraus zum x-ten Mal „Ruhe!“ brüllte, rief Dominick seinem Freund Justin quer durch den Raum einen Witz zu, der von einem Jungen handelte, der behauptete, Frauen im Sturm zu erobern, und gefragt wurde, was er bei gutem Wetter tue. Alle bis auf den Streber Paul, der versuchte den Lehrer weitgehend zu unterstützen, brüllten vor Lachen. So auch ich, Philipp, und mein bester Freund Tim, mit dem ich ganz hinten in der entlegensten Ecke saß. Unser Tisch sprach Bände von wilden Tick-Tack-Toe Schlachten, die wir uns geliefert hatten und Witzen, die wir uns so lautlos erzählt hatten.

So ging der Albtraum eines jeden Lehrers weiter und gerade, als einigermaßen Ruhe eingekehrt war und Herr Kraus erleichtert aufatmete, begann Tim runterzuzählen. „Fünf“, die anderen stimmten mit ein und wurden gen Ende immer lauter, „vier, drei, zwei, eins...“ Die Schulglocke schrillte und verkündete den Anfang der Ferien. Unter das Schrillen mischten sich die Stimmen, die Rufe und das Lachen der Schüler.

Ich grinste meinen Freund an.

„Wollen wir?“

„Klar!“

Wir schwangen uns unsere Schultaschen über die Schultern und rannten gen Ausgang.

Draußen schlug uns eine Hitzewelle entgegen, die selbst für das warme Barcelona ungewöhnlich heiß war. Die Sonne brannte vom blauen, wolkenlosen Himmel und ließ uns dankbar für unsere kurzen Hosen und T-Shirts werden. Trotz des heißen Wetters war Tim wie immer ganz schwarz angezogen und hatte seine schreiend Grün gefärbten Haare zu einer Stachelfrisur gestylt. Ich dagegen sah mit meinem olivgrünen ADIDAS T-Shirt und meiner beigen Hose sehr normal aus. Dazu hatte ich, wie Tim immer sagte, Atom-wasserstoff blonde Haare, die mir wirr vom Kopf abstanden und glasklare, blaue Augen. Die braunen meines Freundes blitzten auf.

„Und was hast du diese Ferien so vor?“

„Ooch, noch nichts“, erwiederte ich gedehnt.

„Trifft sich gut, Alter, denn ich hab auch noch nichts vor!“ Er grinste.

Ich meinte: „Dann könnten wir uns ja treffen. Uns fällt schon noch was ein, was wir anstellen können.“

Er bestätigte meine Worte mit einem noch weiterem Grinsen. So machten wir uns verwegene Pläne schmiedent auf den Heimweg, um erstmal diese lästigen Schultaschen loszuwerden.

Auf halber Strecke blieb Tim plötzlich stehen. Ich runzelte die Stirn über sein merkwürdiges Verhalten und folgte seinem Blick. Da erstarrte auch ich. Auf der anderen Straßenseite stand ein Mann. Er hatte trotz des heißen Wetters einen langen, schwarzen Mantel an, um den Tim ihn unter jedem anderen Umstand beneidet hätte. Dazu hatte er sich die weite Kaputze des Mantels tief ins Gesicht gezogen. Er musste schwitzen wie ein Schwein. Noch etwas fiel mir auf: Seine Hand hielt eine Zigarette fest, die schwarz war und auf merkwürdige Art und Weise zu brodeln schien. Auch entwich ihr kein Rauch, wodurch es den Schein hatte, als sei sie gar nicht an.

Tim und ich tauschten einen Blick. Wir beide dachten das gleiche: Bloß weg von hier, reden können wir zu Hause. Dieser Mann war uns einfach nicht geheuer. Etwas Böses ging von ihm aus, das spürte ich mit jeder Faser meines Körpers. Und als würde diese Erkenntnis den Ausschlag geben, rannten wir los.



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