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Vampire's Life

Chap 26 wird freigeschaltet :3
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~+~+~+~+~+~ Kapitel 23

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Das Büro des Schulleiters war ein wenig abgedunkelt, als die drei Vampire mit dem Besitzer des Büros im Schlepptau in den Raum traten. Professor Snape setzte den noch vollkommen neben sich stehenden Harry auf einem der Stühle vor dem protzigen Schreibtisch ab, Draco und Snape selber zogen es vor, zu stehen.

„Herrje…wenn das mal kein Spektakel war…“

Mit dem Zeigefinger schob sich der alte Mann die Brille höher auf die Nase, um Harry und die beiden anderen ernst aus seinen blauen Augen ansehen zu können.

„Gut, dass du noch so schnell reagiert hast, Severus. Du hast Schlimmes verhindert…“

Der Schwarzhaarige schnaubte einmal herablassend, nickte aber langsam und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Spannung in dem großen Raum war gedrückt. Draco, der nur sehr selten das Büro des Schulleiters von innen hatte bestaunen dürfen, fühlte sich zurecht ziemlich unwohl und wusste die innere Angst kaum zu kompensieren, sodass er permanent auf seine Füße schaute und sich den Kopf darüber zerbrach, ob er bei seiner allerersten Blutdurst-Attacke auch derart am Rad gedreht hatte.

Er hörte die leisen Stimmen der beiden Erwachsenen um sich herum, achtete aber nicht wirklich auf sie, zu sehr war er in Gedanken versunken.

//Laut Blaise war ich damals auch sehr aggressiv…aber ich kann mich nicht mehr wirklich dran erinnern…schon komisch, als wäre da ein Stück in meiner Erinnerung, das fehlt…liegt bestimmt daran, dass der menschliche Teil in dem Moment ins Unterbewusstsein zurückgedrängt wird, aber ich wüsste trotzdem gern, ob ich auch einfach so um mich gebissen hab. Harry war jedenfalls ziemlich erschreckend…zum Glück war Severus da! Wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre? Himmel…ich hoffe, das war jetzt erstmal genug Aufregung für die nächste Zeit, das bin ich einfach nicht gewohnt…Wie es Harry wohl geht? Er wird sich später garantiert Vorwürfe machen, wenn er mitkriegt, was passiert ist…//

Nachdenklich schielte der junge Vampir zu seinem Zimmermitbewohner, der noch etwas schlapp auf dem Stuhl hing. Harrys Augen waren geschlossen und er atmete gleichmäßig und ruhig, aber Draco hatte trotzdem das Gefühl, dass die Sinne des anderen trotzdem noch voll aktiv waren. Einmal mehr ging ihm die Frage durch den Kopf, was Severus wohl gemacht haben musste, dass Harry jetzt so weggetreten war…

„Mister Malfoy?“

//Wird Zeit, dass er den Blutstein bekommt…noch so eine Attacke halten wir alle nervlich nicht aus, dazu war es einfach zu überraschend und zu unvorhergesehen…und ich hätte meine Stein auch gern wieder…ich will nicht auch so einen Ausraster kriegen wie Harry, weil mir die Blutzufuhr fehlt!//

„Mister Malfoy…“

Mit leicht gerunzelter Stirn fiel der Blick des Schulleiters auf den Jungen, den er nun schon zum zweiten Mal ansprach. Aber wie vorher erhielt er keine Reaktion, der Blonde stand einfach ruhig da und blickte zu Boden. Dumbledore lächelte und wandte sich wieder an seinen Kollegen.

„Da hat wohl jemand ziemlich viel Klärungsbedarf, nicht wahr, Severus?“

Der Professor schnaubte erneut leise. Sein dunkler Blick richtete sich auch kurz gen Boden, wanderte aber sofort weiter zu dem Schwarzhaarigen, der ganz leise zu lallen begonnen hatte. Sofort war der alte Vampir bei seinem Artgenossen und legte ihm die Hand an die Stirn.

„Der Zauber lässt nach…wir sollten zusehen, dass er in einen isolierten Raum kommt, sonst geht das Massaker von vorne los.“

Harry zog unter der Berührung kurz den Kopf ein, war aber sonst noch nicht klar genug, um zu verstehen, weshalb man seine Stirn gefühlt hatte. Severus schnaubte.

„Der Raum im Keller ist noch frei…“

„Aber diese Zelle hast du dir selbst aufgebürdet, Severus. Wir bringen Harry dort nicht rein, bis er nicht sein Einverständnis gegeben hat.“, warnte der Schulleiter seinen Kollegen sofort mit leiser Stimme. Der Vampir knurrte.

„Gott verdammt, lieber lassen Sie weitere Schüler in potenzieller Gefahr, nur weil Potter sich nicht zusammennehmen will, bis die Phase überstanden ist?! Dumbledore, in dem Zustand ist er gemeingefährlich!“

Draco zuckte leicht zusammen, als die Stimmen um ihn herum lauter wurden und blickte erstaunt zu seinem Hauslehrer herüber. Die alte Fledermaus hatte aggressiv die Zähne gebleckt und funkelte den alten Mann an, aber dieser war wie immer die Ruhe selbst. Draco blinzelte verwundert, hatte nicht mitbekommen, um welches Thema es überhaupt ging.

„Du weißt natürlich am besten, welche Gefahr Harry für den Rest unserer Schule darstellt, dessen entsinne ich mich ganz genau, Severus. Allerdings…die Lage ist heute etwas anders. Wir haben genügend geschultes Personal, das in derartigen Situationen passend reagieren kann und dementsprechend tut es auch eine weniger gesicherte Zelle.“

Der Schwarzhaarige stand kurz vor einem absoluten Wutausbruch, aber Dumbledore war selbstbewusst und ewiglich gelassen genug, um diese kleine Tatsache einfach zu ignorieren. Sein Grinsen, als er frei heraus mit einem sanften Schmunzeln seine hervorragende Idee eröffnete, wuchs immer weiter, je mehr der Zaubertränkeprofessor erbleichte. Und Draco dachte, er höre nicht richtig.

„Nun…ich dachte da eigentlich, dass du dich doch um Harry kümmern könntest…du hast alle Qualitäten, die man braucht, um einen Jungvampir im Blutrausch zu überwachen. Du weißt ganz genau, wann du den Rückzug antreten solltest und schwere Verletzungen kannst du mit deinem Vorwissen auch gut vermeiden. Wer eignet sich für diese Aufgabe besser?“

Auch der alte Vampir war sprachlos vor Entsetzen. Und Grauen. Einen kurzen Moment knirschte er hörbar mit den Zähnen, dann atmete er mehrmals tief ein und schließlich setzte er mit öliger, gepresster Stimme an zu sprechen, lehnte sich dabei herausfordernd schwer auf den Schreibtisch. Dumbledore schmunzelte leise.

„Ich wäre ja wohl der letzte, den Potter als Aufsichtsperson würde haben wollen, alter Mann! Mal davon abgesehen, habe ich auch noch Aufgaben! Wissen Sie, Hauslehrer für zwei Häuser zu sein und nebenbei noch Unterrichten zu müssen ist ein zeitraubendes Vergnügen, da kann ich nicht auch noch Potter alle zwei Stunden die Windeln wechseln!“

Man hätte meinen können, die heftig pulsierende Ader an der Schläfe des Altvampires würde platzen, so angepisst war er. Draco konnte sich allerdings schwer zurückhalten, zu schmunzeln, als er begriff, worum es ging. Und ja, Severus hatte Recht…Harry würde sich die Haare raufen und selbstständig versuchen, Selbstmord zu begehen, wüsste er, dass ausgerechnet Snape seine Aufsichtsperson war. Gut nur, dass er davon momentan nicht allzu viel mitbekam…

„Nun…Professor Lupin ist doch auch noch Hauslehrer für Bellcourd, nicht wahr? Er wird nichts dagegen haben, ein paar Tage lang deine Aufgaben zu übernehmen. Ich bin sicher, er ist dieser Aufgabe gewachsen.“

Und genauso stur wie Dumbledore war, wusste Snape, dass er nicht gewinnen konnte. Er knurrte resigniert und nickte, ließ es sich aber nicht nehmen, den Alten weiterhin trotzig anzustarren.

Ein paar Minuten lang war es still, Dumbledore badete sichtbar zufrieden in seinem Erfolg und Snape wünschte sich anscheinend irgendwohin, nur weg, sein Knurren war Grund genug für diese Annahme. Nur Draco überlegte fieberhaft, was man wohl machen musste, um einen Vampir im Blutrausch ruhig zu halten. Ein Vampir an sich war verträglich, auch wenn er durstig war. Aber im Blutrausch durfte man sie nicht unterschätzen…da wurde jeder noch so freundliche und zurückhaltende Vampir zu einem blutdürstenden Monster.

„Professor Snape?“

Leise stellte der Blonde die Frage, was denn nun mit Harry passieren würde. Eigentlich müsste er jetzt einen Blutstein erhalten, dann wäre das Problem mit dem Blutrausch wenigstens gelindert. Aber da dies momentan nicht der Fall war, mussten ja andere Vorkehrungen getroffen werden.

„Mister Potter wird die nächsten Tage erst einmal in einem gesicherten Raum verbringen, den ICH bestimmen werde, da ich schließlich auf ihn aufpassen soll.“

Ein klarer, giftiger Seitenblick zum Schreibtisch, der eindeutig besagte, dass Harry wohl doch den Raum im Keller von innen kennen lernen durfte. Dumbledore seufzte leise, nickte aber schließlich.

„Es gibt gewisse Möglichkeiten, dass er nicht weiter Amok läuft, daher wünsche ich keine Einmischungen. Mister Potter wird solange vom Unterricht befreit, bis die Anfälle sich lindern und Besuche sind in der Zeit auch nicht erwünscht.“

Draco nickte besorgt, blickte kurz zu dem Schulleiter, in der Hoffnung, dass dieser –warum auch immer- protestieren möge. Leider blieb es still.

„Da das nun geklärt ist – ich habe noch Pflichten. Die Unterrichtsstunde ist abgebrochen, die Schüler haben jetzt Freizeit. Mister Potter, Sie kommen mit mir.“

Ungeduldig zog die alte Fledermaus den anderen Schwarzhaarigen an der Schulter in der Höhe und Harry, der überhaupt nicht begriff, was eigentlich los war, blickte ihn mit wackeligem Blick an.

„Potter, bleiben Sie gefälligst auf ihren Beinen stehen! Ich bin nicht ihre Krankenschwester!“, wurde er prompt angefaucht, als ihm die Beine wegzuknicken drohten. Aber trotz der Worte wurde er halb weggeschleift, während Draco etwas ratlos im Raum herumstand und nicht genau wusste, ob er den beiden nun folgen sollte oder nicht.

„Mister Malfoy…“

Fragend richtete der Blondschopf seinen Blick auf den Schulleiter. Er schluckte verhalten.

Der alte Mann blickte seinen Schüler ernst, aber mit einem sanften Lächeln auf den Lippen an und winkte ihn geduldig näher zu sich heran. Es dauerte ein paar Sekunden, bis dieser den Mut gesammelt hatte, um dieser Bitte nachzukommen, unsicher setzte er sich auf den nun frei gewordenen Stuhl und hob, gut erzogen wie er war, arrogant den Kopf ein wenig an.

„Im Moment ist ziemlich viel los, nicht wahr? Erst der Häuserwechsel, danach dieser kleine Familienzwist, dann Harry…“

Bei dem Wort Familienzwist zuckte Draco zusammen wie unter einem Schlag.

//Woher weiß er davon?! Hat Severus es ihm erzählt? Oh bitte…das sollte niemand wissen, niemand!//

Dumbledore schmunzelte leise, als er das entgleisende Gesicht seines Schülers bemerkte. Sein vorher noch liebenswertes Lächeln breitete sich aus zu einem schelmischen Grinsen.

„Nun, der Häuserwechsel war sicherlich anstrengend…aber längst nicht so verwirrend und entwaffnend wie vom eigenen Vater verstoßen zu werden, nicht wahr…nun, eigentlich ist das eine private Angelegenheit, aber ich kann schlecht wegsehen, wenn jemand mit einem solch eindeutigen Fluchmal in meinem Büro steht. Auch wenn Professor Snape es sehr gut versteckt hat, ich erkenne es sofort.“, erklärte sich der alte Mann sofort, kaum dass Draco den Mund aufgemacht hatte und empört wissen wollte, wie er auf eine solch dämliche Idee käme. Leise knurrend wandte der Junge den Blick ab.

„Und wie der geschätzte Professor Ihnen sicherlich bereits erzählt hat, gibt es keine Möglichkeit, diesen Fluch rückgängig zu machen…deswegen sollten wir Vorkehrungen treffen. Die bisherige Lösung ist keine Lösung auf Dauer, denn bei jeder Anrede mit ihrem Nachnamen wird das Siegel bröckeln.“

Dumbledore zog nachdenklich die Nase kraus, während er dem Jungen seine Gedanken mitteilte und nach einer Lösung suchte. Draco schnaubte leise.

„Wie soll das gehen? Jeder wird eine Erklärung verlangen wollen, wenn man mich nur noch mit dem Vornamen anspricht, also wird das von vornherein nicht funktionieren.“

„Hm…es sei denn natürlich, man ändert Ihren Namen einfach. Dann kann man schwer dagegen protestieren.“

Fragend zog sich eine blonde Augenbraue in die Höhe, aber trotz dass Dracos Hirn ratterte wie eine Windmühle, auf ein passables Ergebnis zu dieser kryptischen Erklärung kam er nicht. Nicht wirklich. Das einzige, was ihm einfach, war einfach nur bescheuert.

„Also soll ich nicht mehr Draco Malfoy heißen, sondern irgendwie anders?“

Und Dumbledore nickte so feierlich, als würde er soeben die lang ersehnte Hochzeit seines Kindes beglaubigen. Draco erbleichte.

„Das können Sie doch nicht machen, Schulleiter!“, rief er ungläubig, aber der alte Mann grinste weiterhin wie ein Honigkuchenpferd. So lange, bis Draco leise seufzend den Kopf schüttelte und zu Boden blickte.

Während sich im Raum also eine nachdenkliche Stille verbreitete, in der Draco fiebrig nach einer Lösung für sein privates Problem suchte, stand der alte Mann langsam auf und trat an Fawkes Käfig. Streichelte sanft über das feuerrote Gefieder seines Vogels, lauschte dem zufriedenen Gurren.

„Wissen Sie, Mister Malfoy…ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, dass diese Schule ein…Maskottchen gebrauchen könnte. So etwas in der Art jedenfalls.“

Der Blonde glaubte, er höre nicht recht. Maskottchen?!

„Wie meinen Sie das?“, fragte er lahm, ahnte aber schon die Antwort. Und einmal mehr bekam der Schulleiter Albus Dumbledore, Orden des Phönix 1er Klasse, in seinem Kopf die abwertende Bezeichnung ‚seniler Spinner‘. Er hatte es doch in seinem Innern immer gewusst, dass der Alte einfach nur irre im Kopf war…

„Wenn ich Sie zu unserem Schulmaskottchen mache, dann können Sie problemlos einen neuen Namen tragen…Die Wahrscheinlichkeit, dass man Sie noch mit ihrem eigentlichen Namen ansprechen wird, ist also gering. Und Sie steigern somit auch das Ansehen unserer Schule enorm!“

Am liebsten hätte er den Kopf auf das massive Holz des protzigen Schreibtisches geknallt, aber Draco hielt sich mit seiner größten Willenskraft zurück. Er schloss nur die Augen und knirschte, sich verarscht fühlend, mit den Zähnen.

Aber Dumbledore schien, als würde er von dem inneren Konflikt seines Schülers überhaupt nichts mitbekommen. Er lachte leise und strich sich selbstgefällig durch seinen langen weißen Bart. Er nickte selbstzufrieden und fuhr fort.

„Sie sind schließlich der Fürst der Vampire, also hätte ich gesagt, Prinz oder Lord…oder vielleicht auch Fürst? Wären gute Spitznamen. Nicht wahr?“

„Das meinen Sie nicht wirklich ernst?!“

„Ich werde gleich morgen früh eine Rundmeldung beim Frühstück bekannt geben…dann wäre dieses Problem schon mal aus der Welt geschafft.“

Draco starb innerlich tausend Tode beim Gedanken an den nächsten Morgen.
 

~ zur Gleichen Zeit in den Kerkern des Schlosses ~
 

Unsanft warf Professor Snape den knurrenden, aber mit unsichtbaren Fesseln bewegungsfähig gemachten Jugendlichen in die karge Zelle. Harry fauchte angepisst, als er unsanft mit dem Kopf auf den harten Stein prallte, wälzte sich herum und versuchte, seinen Lehrer zu beißen.

„Sie bleiben vorerst hier drinnen, bis sich die Attacke wieder gelindert hat, Mister Potter. Ich bringe Ihnen dreimal täglich etwas zum Essen und zum Trinken, zwischendurch bekommen Sie auch die eine oder andere Blutkonserve, damit Sie mir nicht eingehen. Bis dahin, benehmen Sie sich.“

Mit einem letzten, kalten Blick drehte sich der Vampir herum, legte noch wortlos ein, zwei Schutzzauber über die kleine Zelle und schloss die Steinmauer hinter sich. Und in genau dem Moment erloschen Harrys Fesseln und man hörte nur noch ganz dumpf, wie der Jungvampir im Blutrausch wie ein Verrückter die Wände hochrannte und kreischte, was seine Kehle hergab.
 

Mit einem schweren, aber erleichterten Seufzen machte sich der Prinz der Bellcourds zurück auf den Weg zu seinem Gruppenraum. Langsam legte er seine Hand auf die Brust, fühlte den harten, aber warm pulsierenden Stein unter dem groben Stoff des Pullunders.

//Na wenigstens hab ich meinen Blutstein wieder zurück…jetzt merke ich erst, wie schwer die Zeit ohne den Stein war. Naja, Dumbledore ist vielleicht ein seniler alter Spinner, aber…er weiß, was die Leute um ihn herum brauchen, das kann man ihm nicht absprechen…//

Draco stand sicherlich einige Minuten vor dem Eingang des Gruppenraumes herum, schwer in Gedanken versunken und bemerkte nicht die Person, die sich ihm leise näherte. Erst ein leises: „Mister Malfoy?“ ließ ihn aus seiner Starre erwachen.

„Hm? Louis…“

Der kleine Erstklässler mit dem scheuen Lächeln trat unbehaglich von einem Bein aufs andere, während er den Älteren neugierig musterte. Draco zwang sich ein möglichst sanftes Lächeln ab, während er rasch niederkniete und den Jüngeren fragend anblickte.

„Ich soll Ihnen von Terry sagen, dass Sie in den Krankenflügel kommen sollen, wenn Sie wieder da sind…“, murmelte der blasse Junge schüchtern. Draco grinste.

„Nenn mich gefälligst Draco, ich bin kein alter Mann. Danke, ich geh dann gleich zu den anderen.“

Eh ihm noch eine derbe Beleidigung rausrutschte, von wegen er solle sich seine Arschkriecherei sonstwohin stecken, selbst wenn sie nur nett gemeint war, drehte er sich um und ging schnellen Schrittes den Weg zurück zur großenTreppe. Er konnte nicht mit kleinen Kindern, von Anfang an nicht. Deswegen sollte Terry auch nicht erwarten, dass, nur weil der elfische Schönling mit dem Erstklässler so gut zurechtkam, er das auch konnte. Im schlimmsten Falle stauchte er alle, die klein und schwach vor ihm waren, so derart zusammen, dass sie nur noch heulend vor ihm wegliefen…da hatte er sich eben wirklich gut in der Gewalt gehabt!

Der Weg zum Krankenflügel war rasch zu Ende und schon stand Draco vor dem großen Tor, hinter dem er vereinzelt die Stimmen seiner neuen Freunde hören konnte.

Er brauchte sich nicht einmal bemerkbar zu machen, als er eingetreten war, es war als würde Blaise seine Präsenz spüren, kaum dass sein kleiner Zeh in Reichweite war.

„Draco…willkommen zurück.“, begrüßte ihn der schwarze Junge sofort mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Und der Blonde konnte ein schüchternes, aber ebenso strahlendes Lächeln kaum zurückhalten.

Er brauchte nur einen kurzen Blick, um festzustellen, dass Neville und Hermine im Bett lagen…das Mädchen hatte wahrscheinlich ein Beruhigungsmittel bekommen, aber Neville sah mittlerweile wieder richtig gut aus. Zumindest besser als vorher, fiel dem Blonden auf.

„Wo ist Harry?“

Kaum dass er registriert hatte, wer alles anwesend war, wurde er auch schon mit der alles entscheidenden Frage konfrontiert. Er schwieg, setzte sich aber zu Neville aufs Bett und blickte ein paar Sekunden lang zu Boden, um sich die Worte zurechtzulegen.

„Sag nicht…er fliegt von der Schule, oder sowas?“, fürchtete Terry leise, aber der Kopf des Blonden schüttelte sich so heftig, dass die beiden anderen Jungen sofort erleichtert aufatmeten.

„Terry, mal gefälligst nicht gleich den Teufel an die Wand! Quatsch, er fliegt nicht…“

Grummelnd überschlug der Prinz der Bellcourds die Beine und lehnte sich provokant nach hinten, aber anders als sonst wirkte diese Geste nicht überheblich oder machomäßig, sondern eher…unruhig. Blaise hatte schon immer gewusst, wie es um die inneren Stimmungen seines besten Freundes stand und er erkannte sofort, dass Draco nicht halb so ruhig war, wie er sich gab. Er wusste dies nur gut zu kaschieren.

„Na dann, erzähl.“

Auch Terry setzte sich, am Fußende auf Hermines Bett hatte er genügend Platz dafür, sodass sich auch Blaise dazu gesellte, ohne das Mädchen beim Schlafen zu stören. Neugierig hafteten sich die Blicke der beiden Jungen auf den Vampir.

„Er…ist für die nächsten Tage unter der Kontrolle von Professor Snape. Snape hat gesagt, Harry wird so lange vom Unterricht frei gestellt, bis der Anfall vorüber ist und er sich wieder vollständig unter Kontrolle hat. Dumbledore hat das so angeordnet.“

Nachdenklich legte Blaise die Stirn in Falten, während Terry mit den Schultern zuckte.

„Harry ist garantiert nicht begeistert über diese Entscheidung, oder?“

Der Blonde grinste jetzt doch.

„Naja, er merkt davon nicht viel. Er…tobt noch ganz schön herum, ich glaub, er versteht das alles noch gar nicht. Aber wenn er wieder zur Besinnung kommt, wird er sich richtig schön ärgern, garantiert!“

Terry kicherte leise und auch Blaise hatte Schwierigkeiten, ein Schmunzeln zu unterdrücken. Mehr als ein „Du bist aber heut wirklich wieder richtig nett zu Harry!“, sagte er dazu nicht.

Und weiter wollte Draco darauf auch nicht eingehen, sein Blick wanderte zu dem schlafenden Neville und verharrte dort.

„Wie geht’s ihm?“, fragte er stattdessen. Blaise lächelte beruhigend.

„Madame Pomfrey sagt, er ist nicht in Lebensgefahr. Ich sei zwar ziemlich bescheuert, dass ich mich selbst opfern wollte, aber es hat gewirkt. Er soll noch die nächsten zwei Tage hier bleiben, aber wenn sich sein Zustand weiter so schnell verbessert, ist er bald wieder gesund.“

„Er hat ne ziemliche Standpauke gekriegt, das hättest du hören müssen.“, fügte auch Terry schelmisch hinzu, als er sich daran erinnerte, wie die Krankenschwester den ‚Lebensretter ihres Patienten‘ zusammengestaucht hatte. Und sie war wirklich nicht zimperlich gewesen!

„Naja, dass du bescheuert bist, hörst du ja nicht zum ersten Mal, von daher dürfte es dich ja nicht sonderlich gejuckt haben.“

Blaise unterdrückte den Drang, aufzuspringen und seinen besten Freund in den Schwitzkasten zu nehmen, aber ein kampflustiges Grummeln entrang ihm trotzdem. Terry kicherte.

„Leute, ich glaub wir sollten woanders weiter albern…sonst wecken wir die beiden noch.“, schlug er, noch immer leise kichernd, vor. Die beiden ehemaligen Schlangen stellten sich wieder auf die Füße und waren schon fast aus dem Raum verschwunden, da hörten sie nur noch ein ganz leises: „Auch wenn das in der aktuellen Lage sicherlich nicht angebracht ist…“ von dem Elfenmischling.

„Komm endlich.“, rief Blaise ihm zu, die sicherlich nicht für fremde Ohren bestimmten Worte ignorierend. Und es war, als hätten sie sich eingebildet, dass der immer fröhliche Halbelf so etwas überhaupt gesagt haben konnte, denn schon kam er mit einem sanften Lächeln angelaufen und gesellte sich zu seinen Zimmerkameraden.

„Ich glaub, ne Runde Schlaf tut uns ganz gut. Und Terry…schick nie wieder dieses nervige Kleinkind als Boten zu mir, klar? Ich kann kleine Kinder nicht ausstehen!“

„Ah…okay, gut zu wissen. Beim nächsten Mal darfst du uns dann erstmal ne halbe Stunde suchen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Luxara93
2011-08-09T18:35:28+00:00 09.08.2011 20:35
Hier, diesen Satz solltest du ändern:

Der Weg zum Krankenflügel war rasch zu Ende und Draco schon stand Draco vor dem großen Tor, hinter dem er vereinzelt die Stimmen seiner neuen Freunde hören konnte.

Ansonsten:

Hmm ich hoffe dass Harrys Blutrausch bald vorbei ist...
andererseits...möchte ich nicht wissen wie schwer Harrys Selbstvorwürfe sein werden :(
Freu mich trotzdem schon auf das nächste Kapitel xD

Liebe Grüße Leonie93
Von:  Jackiieh-Chan
2011-08-08T20:02:26+00:00 08.08.2011 22:02
Waaas schon Ende ach mann
Aaah das is kaka ich will action also Lemon action *__* *sabber*

Hahahahahah xD sry
Ich liebe Snape :$
Jaja tu ich echt. ^^
Und den ALTEN MANN erst recht, Hach.

Aber dich am meisten du bist UNGLAUBLICH :')
Ich muss fast weinen xD

Lg Jackiieh
Von: abgemeldet
2011-08-08T19:54:02+00:00 08.08.2011 21:54
Ein super gutes Kapitel!!!
Hab mich gefreut es zu lesen!!!
Schreib weiter so!!!!!


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