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Love happens ?

Sasukes Neuanfang
von

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Was bisher geschah

Hallo zusammen! Das Kapitel hier ist eigentlich für die gedacht, die den Vorgänger zu A NEW LIFE nicht gelesen haben. Es ist wirklich nur eine ganz kurze Zusammenfassung von LAST TRY. Ihr müsst es auch nicht unbedingt lesen. Man versteht die FF auch, wenn man LAST TRY nicht gelesen hat. Der Zusammenhang ist nicht sooo entscheidend. Aber ich wollte es trotzdem kurz aufschreiben, für die, die es interessiert.
 


 


 

Was bisher geschah:
 


 

Naruto, Sensei Kakashi, Sakura und Sai bekamen den Auftrag, Sasuke von Orochimaru zurückzuholen oder ihn zu töten. Orochimaru währenddessen machte Sasuke nun endgültig zu seiner Willenlosen Kampfmaschine ohne Gefühle. Als Team Kakashi Orochimarus Leuten gegenüber standen, trafen sie auch auf Sasuke. Er kämpfte mit Naruto und schlug ihn k.o. Als er dann gegen Sakura kämpfte, gab er plötzlich vor, sich wieder ändern zu wollen.
 

Sakura glaubte ihm zunächst nicht, doch als er sie vor einem gefährlichen Angriff von Kabuto beschützte- der geplant gewesen war- änderte sie ihre Meinung. Dies nützte Sasuke aus und schlug Sakura zu Boden. Ohne zu wissen, was er tat, tötete er die junge Frau. Entsetzt erledigten Kakashi und Sai Kabuto und einige andere Gegner. Orochimaru selbst floh.
 

Voller Trauer über Sakuras Tod wollte Naruto Sasuke erledigen, doch Kakashi hielt ihn davon ab. Sie nahmen den Uchiha- der inzwischen wieder er selbst war und Sakuras Tod auch kaum verkraftete- als Gefangenen mit nach Konoha, wo sie Sakuras Leiche ins Krankenhaus brachten.
 

In Tsunades Büro erwartete sie jedoch eine große Überraschung: Sakura war gar nicht tot. Der leblose Körper im Krankenhaus war nur künstlich erschaffen worden, um in ihm etwas von Sasukes Chakra zu speichern und es erforschen zu können. Alle waren überglücklich. Nur Sasuke musste sich mit seinem Schicksal auseinander setzen, dass nun in den Händen der Ältesten lag.
 

Doch bevor er erfahren sollte, was mit ihm geschehen würde, überbrachte Sakura ihm eine unglaubliche Nachricht: Man hatte Itachi gefangen! Naruto und Sakura brachten Sasuke heimlich ins Krankenhaus, wo sein Bruder schwer verletzt lag. Sasuke forderte einige Antworten von Itachi, doch ehe dieser antworten konnte, fiel er in den ewigen Schlaf. Er war tot!
 


 


 


 

Naja, so zusammengefasst hört sich das eigentlich nicht so toll an, aber das ist ja auch nur für etwas Hintergrundinformation da. ^^

Ihr könnt die Fanfic ja auch noch mal gerne ganz lesen, wenn ihr wollt. Ich würde mich freuen!
 


 

Liebe Grüße

DREAMDAY

Der Ältestenrat

So. Das erste Kapitel ist da. Es geht um den *Gerichtsbeschluss* für Sasuke. Wer gerne Musik beim lesen hört, dem würde ich HURRICANE SUITE von Naruto Shippuuden empfehlen. Dabei habe ich das Kapitel nämlich geschrieben. Es passt ziemlich gut, finde ich. Hier ist der Link:

http://www.youtube.com/watch?v=MB9UqMLAj5A

Tja, sonst gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Ich hoffe, dass die FF genauso gut ankommt wie der Vorgänger.

Ansonsten wünsche ich euch auf jeden Fall viel Spaß beim lesen.
 


 

ENJOY
 

1.Kapitel: Der Ältestenrat
 

Es war unangenehm schwül in dem kleinen Zimmer. Irgendwo in einer Ecke summte eine Fliege vor sich hin und raubte mit ihrem Verhalten auch dem geduldigsten und ruhigsten Menschen die Nerven. Kiebatu, einer der Ältesten, der diese Sitzung leitete, verdrehte genervt die Augen und seufzte. Er kniff kurz die Augen zusammen, dann ordnete er seine Gedanken und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem jungen Mann, der ruhig abwartend vor ihm und den anderen Ältesten saß. Er hatte ihm heute kaum in die Augen gesehen. Nur ein einziges Mal, gleich als er den Raum betreten hatte, und das so durchdringend, dass Kiebatu jetzt noch eine Gänsehaut davon bekam, wenn er daran dachte. Er räusperte sich und ließ seine weisen Augen auf dem jungen Mann ruhen.
 

„Sasuke Uchiha…sie haben sich in den letzten Jahren einiges zu Schulden kommen lassen. Sie haben das Dorf verlassen und dabei einen ihrer eigenen Teamkollegen lebensgefährlich verletzt. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, haben sie sich dann auch noch Orochimaru angeschlossen. Sie haben ohne zu zögern ein weiteres ihrer ehemaligen Teammitglieder ermordet, oder auch nur einen künstlichen Körper, aber das ist nicht das Entscheidende. Und zu guter letzt sind sie- auch wenn nicht ganz ohne Hilfe (hierbei warf er einen tadelnden Blick auf Naruto und Sakura)- aus dem Gefängnis ausgebrochen… Ihre Handlungen waren überaus selbstsüchtig, unloyal und für unser Dorf untragbar. Sie hätten beinahe riesigen Schaden für den Frieden zwischen den verschiedenen Ländern gesorgt.“
 

Kiebatu machte eine kurze Pause und betrachtete Sasuke, der bisher keine Reaktion zeigte und weiterhin auf die Tischplatte vor sich starrte. Sakura und Naruto rutschten unruhig auf ihren Sitzen hin und her, während Sai eher gelangweilt das Geschehen beobachtete. Kakashi sah ungeduldig zwischen den Ältesten und Sasuke hin und her und auch Tsunade konnte kaum still halten vor Anspannung. Aber im Gegensatz zu den anderen kannte sie das Urteil schon.
 

„Sasuke… wir haben nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen, ihnen noch einmal eine Chance zu geben!“ Naruto ergriff Sakuras Hand und drückte sie ganz fest. Sasuke sah überrascht auf. Er war sich sicher gewesen, dass sein Leben hiermit enden würde.

„Wir haben lange diskutiert und waren letztendlich der Meinung, dass sie damals noch zu jung waren… und auch heute, mit 17 Jahren, sind sie noch sehr jung und ihre Beweggründe, warum sie das Dorf verlassen haben- wie Tsunade und ihre Teammitglieder es mir berichtet haben- waren… wie soll ich sagen… für jeden normalen Menschen nachvollziehbar. Das heißt natürlich nicht, dass wir ihnen das gut heißen… Wie auch immer: Sie sind in allen Punkten freigesprochen, Sasuke Uchiha.“ Nun huschte ein Lächeln über Tsunades und Kakashis Gesicht. Sakura und Naruto sahen sich lächelnd an und drückten ihre Hände noch fester.
 

Sasuke fragte sich, ob das alles ein schlechter Scherz sein sollte. Seit wann ließ man einen Verräter am Leben?

„Es gibt nur… eine Bedingung, damit sie weiterhin in Konoha leben dürfen: Sie müssen sich häuslich niederlassen. Das bedeutet für sie im Klartext: Schaffen sie sich eine Wohnung an, suchen sie sich einen anständigen Job, holen sie sich von mir aus eine Katze ins Haus, verhalten sie sich wie ein anständiger Bürger, fallen sie nicht negativ auf und… es wäre sehr förderlich für unser Vertrauen in sie, wenn sie bald engere soziale Bindungen aufbauen würden. Das war’s.“ Einen Moment lang schwiegen alle, dann erhob sich Kiebatu und auch die anderen Ältesten, einschließlich Tsunade, erhoben sich von ihren Plätzen. Sie wandten sich schon zum gehen um, als Sasuke plötzlich aufstand.

„Danke…“ Alle drehten sich überrascht um und sahen den Uchiha an. Niemand hatte ein Wort des Dankes von dem jungen Mann erwartet. Sasuke nickte kurz.

„Ich danke ihnen!“ Auf Kiebatus gutmütigem Gesicht zeichnete sich ein kaum sichtbares Lächeln ab. Doch Sasuke sah es. Dies war der Beginn eines neuen Lebens für ihn.
 

Ohne ein weiteres Wort verließ Sasuke den Raum. Naruto rief nach ihm, doch der Uchiha blieb nicht stehen. Immer noch Sakura an der Hand haltend quetschte er sich durch die Menge um Sasuke draußen abzufangen. Aber weit und breit war kein Sasuke zu sehen. Naruto drehte sich in alle möglichen Richtungen, doch Sasuke war weg. Die anderen Leute strömten an den anderen vorbei, manche nickten ihnen zu, Tsunade warf den beiden einen eindringlichen Blick zu, doch ihnen entging nicht das kleine Lächeln, das auf ihren Lippen lag. Wahrscheinlich hätte sie gerne noch mit ihnen geredet, doch sie musste die Ältesten begleiten. Sai und Kakashi verließen als letzte den Raum und gesellten sich zu Naruto und Sakura.
 

„Hey!“ Naruto drehte sich um und blinzelte nach oben gegen die Sonne. Die anderen folgten seinem Blick.

„Da ist er!“ Sasuke stand auf dem Dach des Gebäudes und sah auf die kleine Gruppe herunter. Man konnte nur seine Umrisse erkennen, da die Sonne von hinten gegen seinen Rücken schien. Narutos Gesicht wurde ernst. Er drückte Sakuras Hand und wollte gerade zu einem Sprung ansetzen, als Sakura ihm ihre Hand entzog. Erstaunt sah er sie an. Etwas verlegen blinzelte Sakura und legte den Kopf schief.

„Ich glaube, ihr solltet das erst mal alleine regeln!“ erklärte sie. Nach kurzem Überlegen nickte Naruto und lächelte nervös.

„Gut. Bis später!“ Dann sprang er mit einem leichten Satz zu Sasuke hinauf. Langsam verschwanden ihre beiden Silhouetten im Licht der Sonne. Sai wollte schon hinterher, doch Kakashi legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Nicht. Sakura hat Recht, Sai. Wir sollten die beiden alleine lassen.“ Etwas missmutig sah Sai den beiden jungen Männern hinterher und verabschiedete sich dann von Sakura und Kakashi.

„Glaubst du, dass das gut geht?“ fragte Kakashi nach ein paar Minuten, die sie schweigend nebeneinander standen.

„Ich weiß es nicht!“ entgegnete Sakura. „Aber ich habe Naruto versprochen, mich nicht einzumischen!“
 


 

Es ist wieder nicht besonders lang geworden, aber das Kapitel war eigentlich nur dazu da, um Sasukes Urteil zu *offenbaren*.

Natürlich hoffe ich, dass es euch gefallen hat.

Ich freue mich wie immer über gaaaaaaaaaaaanz viele Kommis. ^^
 

Liebe Grüße

DREAMDAY

Zuhause

Ich bin heute sehr schreibfaul, deshalb sage ich einfach nichts weiter und lass euch einfach lesen.
 


 

ENJOY
 


 


 

ZUHAUSE
 

Früh morgens schlich sich noch dichter Nebel durch die Gassen von Konoha. Nur wenige Dorfbewohner waren bereits auf den Straßen. So auch Sasuke Uchiha. Er beobachtete bei seinem Spaziergang die wenigen Menschen, die schon unterwegs waren. Es war seltsam wieder hier zu sein. Es hatte sich so vieles verändert. Vor allem er selbst. Er kam sich so fremd vor in seinem alten zuhause. Erinnerungen wurden in ihm wach. Doch das lag alles schon so lange zurück. Damals war er altklug, unnahbar und rachsüchtig gewesen. Jetzt war er alleine und ziellos.

Aber was war mit seinen Zielen? Er hatte sich damals geschworen, seinen Clan wieder aufzubauen. Doch erst jetzt, wo er sich ganz dieser Aufgabe widmen konnte, begriff er, was das bedeutete. Er müsste sich eine Frau suchen, mit ihr zusammen leben und seine Kinder groß ziehen. Doch im Moment konnte er sich das überhaupt nicht vorstellen. Er war noch nicht so weit. Er musste erst einmal sein eigenes Leben wieder in den Griff bekommen.
 

Sai wanderte gedankenverloren durch die Straßen. Das trübe Wetter spiegelte seine Stimmung wider. Seit Sasuke wieder in Konoha war, fühlte er sich wie das fünfte Rad am Wagen. Sein Team war peinlich darum bemüht, sich um den Rückkehrer zu kümmern und auch die anderen Leute schienen aus irgendeinem Grund froh darüber zu sein, dass der „Große Uchiha“ wieder da war. Für ihn jedoch war er nur ein dummer Hirnloser, der seine Freunde und sein Dorf aus purem Eigennutz verraten hatte. Was war schon so besonders an ihm, dass Naruto und Sakura ihn so mochten? Er war ein arrogantes Arschloch und mehr nicht, da war er sich sicher.
 

> Er wird sie wieder alle verletzen! < Sai schnaubte abfällig. Dieser Typ sollte dorthin gehen, wo der Pfeffer wuchs! Völlig in seine Gedanken vertieft merkte er kaum, wo er hinlief und achtete nicht auf seine Umgebung. Auf einmal befand er sich weit von seiner Wohnung entfernt, dabei wollte er eigentlich nur Brötchen holen gehen. Er sah sich um. Er war in die völlig falsche Richtung gelaufen. Ein junger Mann kam um die Ecke und Sai musste sich beherrschen, sich nichts anmerken zu lassen. Sasuke Uchiha! Dieser bemerkte ihn nur wenige Sekunden später und blieb ebenfalls stehen. Sie starrten sich für einen Moment lang an, dann brach Sasuke den Augenkontakt ab und bog in die nächste Gasse ein. Sai tat es ihm gleich und lief demonstrativ in die entgegen gesetzte Richtung. Er hatte keine Lust Sasuke öfter als nötig über den Weg zu laufen.
 

Sasuke machte sich nicht viel aus Sais Benehmen. Natürlich konnte er nachvollziehen, dass er ihn wohl nicht besonders gut leiden konnte. Und wenn er ehrlich war, fand er Sai seinerseits auch nicht gerade sympathisch. Sasuke schüttelte leicht den Kopf.

> Ich sollte wirklich der letzte sein, der über andere urteilt! < mahnte er sich in Gedanken. Dennoch merkte er, dass etwas mit ihm geschah. Seit er gestern praktisch ein neues Leben geschenkt bekommen hatte, konnte er noch einmal ganz von vorne anfangen. Jetzt musste er nicht mehr seinem Bruder hinterher jagen und sich selbst für das harte Training kaputt machen. Dieses Dorf und ihre Bewohner veränderten ihn. Er konnte es förmlich spüren, wie in ihm sein altes Ich aufkeimte. Sasuke wollte mehr davon, mehr von dem Gefühl, wieder zuhause zu sein. Er weitete seinen Spaziergang aus und ging an all die Orte, an denen er sich in der Vergangenheit am liebsten aufgehalten hatte. Sasuke hatte sich eigentlich vorgenommen, nie wieder in seine Vergangenheit zu blicken, doch diesesmal fühlte es sich gut an. Es war herrlich! Er war frei, endlich frei! Egal wie oft er sich das in Gedanken sagte, er konnte es immer noch nicht glauben. Dass ihn ein oder zwei Ninjas bereits die ganze Zeit verfolgten, um ihn zu beobachten, störte ihn nicht weiter. Tsunade konnte ihre Männer ruhig an seine Versen heften. Er würde sie einfach nicht beachten.
 

Seine Füße trugen ihn zu dem Trainingsplatz, wo er früher so viel Zeit mit seinem Team verbracht hatte. Er beobachtete die jungen Ninjas, die fleißig am üben waren. Sie sahen noch sehr unbeholfen und ungeübt aus, dennoch strahlten ihre Gesichter vor Eifer und Zuversicht. Er lehnte sich an einen Baumstamm und sah den Kindern schweigend zu. Auch er hatte einmal so angefangen… doch es kam ihm vor, als sei das bereits Jahrzehnte her. Es war so viel passiert…

> Als Ninja werden sie mich wohl kaum weiterarbeiten lassen… Aber was soll ich sonst tun? <

„VORSICHT!“ Sasuke sah auf. Ein Kunai raste direkt auf ihn zu. Ohne mit der Wimper zu zucken fing er ihn direkt im Flug auf. Das passierte schon beinahe wie ein Reflex. Er musste nicht denken, sein Körper tat das von allein. Mit weit aufgerissenem Mund sah ihn der kleine Junge an, dem der Kunai aus der Hand gerutscht war.
 

„Cool!“ bemerkte er und kam auf Sasuke zugerannt. Seine beiden Freunde folgten ihm. Sie waren nicht weniger beeindruckt.

„Tut mir Leid. Das war ein Versehen!“ Meinte der Junge und kratzte sich verlegen am Kopf. Sasuke grinste kurz und gab ihm den Kunai zurück.

„Du hast einen kräftigen Wurf… Aber pass das nächste Mal etwas besser auf!“ Der Junge war sichtlich beeindruckt von Sasuke. Er schluckte schwer und nickte dann eifrig.

„Bist du auch ein Ninja?“ fragte er neugierig. Plötzlich zupfte sein Freund ihn am Ärmel und sah Sasuke misstrauisch an.

„Targo, ich glaube das ist…“ flüsterte er ihm ins Ohr, doch Sasuke wusste sofort, was los war. Es hatte sich wohl schon im ganzen Dorf herumgesprochen, dass er wieder zurück war. Er, der Verräter.

„Komm, wir gehen lieber!“ raunte ihm sein etwas festerer Freund zu.

„Entschuldigung, aber wir müssen noch eine ganz wichtige Sache erledigen!“ sagte er an Sasuke gewandt.

„Was denn für eine Sache?“ fragte Targo stirnrunzelnd.

„Na, die SACHE, von der ich dir vorhin erzählt habe!“ knirschte sein Freund mit den Zähnen und warf Sasuke ein nervöses Lächeln zu.

„Nein, ich bleibe hier!“ stellte Targo sich stur, doch seine Freunde zogen ihn an seinen Ärmeln mit.

„Jetzt komm schon!“ zischten sie ihm zu und verließen die Wiese so schnell sie konnten. Sasuke machte das nicht viel aus. Er wusste, dass er gegen so etwas nicht besonders empfindlich war. Zumindest nicht mehr. Trotzdem kam er sich irgendwie komisch vor. Als wäre er der Kinderschreck vom Dienst!
 

Eine Weile betrachtete er noch die anderen Kinder, dann ging er weiter. Sein Weg führte ihn auf das Dach des Krankenhauses. Hier hatte er das erste Mal ernsthaft versucht Naruto zu verletzten… Er setzte sich an den Rand der Mauer und sah dem bunten Treiben auf der Straße unter ihm zu. Er dachte an das gestrige Gespräch mit Naruto. Eine ganze Weile hatten die beiden sich erfolgreich angeschwiegen und Sasuke nervte es, dass Naruto gerade jetzt sein Redefluss verlassen zu haben schien. Zwar merkte er, was Naruto empfand, dennoch würde es diesesmal nicht ausreichen, die Dinge im Stillen zu klären. Er wollte gerade etwas sagen, als ihm der blonde junge Mann ins Wort fiel.

„Halt die Klappe, Sasuke!“ Es war nicht unfreundlich gemeint gewesen. Eher aus Spaß, dennoch sah der Uchiha Naruto verwundert an.

„Wenn du dich jetzt bei mir entschuldigst, bekomme ich langsam Angst vor dir, okay? Also lass den Quatsch!“ Sasuke atmete tief durch. Es war unglaublich. Er fühlte sich auf einmal so, als wäre er nie weggewesen, wenn er hier so mit Naruto stand.
 

„Weißt du, als das mit Sakura passiert ist, da hätte ich dich wirklich am liebsten getötet… Aber nicht nur, weil du sie umgebracht hast, sondern weil ich dachte, dass du den Verstand verloren hast und ich dich nicht mehr retten könnte… verstehst du?“ Sasuke nickte nach einiger Zeit. Naruto atmete tief durch und klatschte die Hände zusammen.

„Gut, da wir das jetzt hinter uns hätten, können wir uns ja überlegen, wie wir uns später Sakura vorknöpfen!“ Sasuke verstand nicht ganz.

„Na immerhin hat sie uns doch mächtig verarscht, oder? Also ich für meinen Teil kann das nicht so auf mir sitzen lassen!“ Ein breites Grinsen zierte Narutos Gesicht. Sasukes Herz klopfte etwas schneller. Er war wirklich wieder zuhause. Es hatte sich nichts verändert… Naja, natürlich hatte sich einiges verändert. Aber er hatte seine Freundschaft zu Naruto nicht verloren. Und das war das wichtigste. Jetzt musste auch Sasuke Lächeln. Naruto verengte die Augen zu Schlitzen und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Uchiha.

„Also langsam machst du mir wirklich Angst!“
 


 


 


 

Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Ich freue mich wie immer über eure Kommis
 

Liebe Grüße

Eure dreamday

Antworten

Und schon geht es weiter. Das wird jetzt wahrscheinlich eher ein Fillerkapitel, aber ich vermute, dass es davon wohl noch mehrere geben wird.

Hauptsache es gefällt euch trotzdem. Ich hab mir auf jeden Fall Mühe gegeben.

Viel Spaß beim lesen.
 

ENJOY
 


 


 

ANTWORTEN
 

Entschlossen betrat Sasuke Tsunades Büro. Er wollte Antworten. Jetzt, wo er wieder hier war, wollte er reinen Tisch machen, seine Vergangenheit hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen. Doch dazu musste er erst einmal mit seinem alten Leben abschließen. Der Hokage sah verwundert auf, als sie ihren Besucher als den Uchiha identifizierte.

„Was verschafft mir denn diese Ehre?“ fragte sie mit hochgezogener Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. Auch wenn Sasuke diese Frau nicht so gut kannte wusste er dennoch, dass sie sehr temperamentvoll war und durchaus gefährlich sein konnte. Doch er war nicht auf Streit aus. Direkt vor dem großen Schreibtisch blieb er stehen. Überall lagen Stapel von Dokumenten herum. Einen Moment lang starrten sich die beiden nur an.
 

„Setz dich doch!“ meinte Tsunade schließlich auffordern und wies mit der Hand auf den ihr gegenüber stehenden Stuhl. Sasuke folgte der Bitte.

„Also… warum bist du hier?“ fragte Tsunade sogleich. Sie wollte ein langes Schweigen vermeiden da sie wusste, dass er sich dabei wohler fühlen würde als sie. Normalerweise legte sie gerne mal eine kurze theatralische Sprechpause ein, doch bei Sasuke würde das sowieso nicht die gewünschte respekteinflößende Wirkung erzeugen.
 

„Wieso ist Itachi gestorben?“ Tsunade entwich die Luft. Dieser Junge- oder Mann, eher gesagt- machte wirklich keine Umschweife.

„Nun ja, Itachi ist seinen Verletzungen erlegen!“ erklärte Tsunade. Ihr war bewusst, dass Sasuke selbst soweit denken konnte, doch sie hatte keine Ahnung, worauf er eigentlich hinaus wollte.

„War er schon verletzt, als man ihn gefangen genommen hat?“ Tsunade überlegte einen Moment, ob sie Sasuke überhaupt antworten sollte. Aber was sollte sie schon tun? Itachi war nun mal Sasukes Bruder und er hatte ein Recht darauf zu erfahren, was passiert war.

„Er war geschwächt, doch er hatte keine äußeren Verletzungen. Wahrscheinlich hat er seine Fähigkeiten überlastet.“

„Du meinst, er hat seine Augen überlastet!“ Tsunade nickte. Es wunderte sie nicht, dass Sasuke sie duzte. Sie hatte nichts anderes erwartet.

„Er war allerdings nicht so schwach, dass er sich nicht hätte wehren können.“ Nun schwieg Tsunade doch für einen Moment. Was sie jetzt aussprach war nichts als eine vage Vermutung, dennoch konnte sie sich Itachis Verhalten nicht anders erklären.
 

„Es schien fast so, als wäre er freiwillig mitgekommen… Natürlich hat er sich gewehrt, aber nicht annähernd so sehr, wie er es hätte können. Zunächst haben wir ihn ins Gefängnis gebracht und unter Aufsicht gestellt, doch sein Zustand hat sich zusehends verschlimmert. Also habe ich entschieden, ihn ins Krankenhaus zu bringen, natürlich wieder unter Aufsicht. Er konnte sich jedoch kaum noch bewegen.“

„Als wir im Krankenhaus waren, war er ohne Aufsicht.“ Fiel Sasuke auf.

„Ich weiß. Ich war… anderweitig beschäftigt…“ Langsam dämmerte es Sasuke. Tsunade hatte wohl geahnt, dass Naruto und Sakura ihn ins Krankenhaus bringen würden und sie hatte auch geahnt, dass Itachi sterben würde. Deshalb hatte sie überhaupt zugelassen, dass er Itachi noch einmal sehen konnte. Aber dass sein Bruder freiwillig nach Konoha gehen würde, konnte er nicht glauben. Wieso sollte er das tun?
 

„Ich glaube er hat gespürt, dass es mit ihm zu Ende ging. Er hat sich selbst einfach zu sehr überfordert. Immer wieder, und das über Jahre… Ich glaube, er wollte dich noch einmal sehen, bevor er starb!“ sagte Tsunade, als hätte sie seine Gedanken gelesen.

„Ts. Damit ich ihm seine Hand halten würde, wenn er den Löffel abgibt? Wohl kaum. Er konnte ja nicht einmal wissen, dass ich wieder in Konoha war.“

„Da wäre ich mir nicht so sicher. Weißt du, wie schnell sich die Nachricht über dich verbreitet hat? Es war wie ein Lauffeuer. Und ich glaube auch nicht, dass er bei seinem Tod deine Hand halten wollte. Wahrscheinlich war das ganze aus Trotz. Nur um zu sehen wie du reagierst, wenn ihr euch wieder gegenübersteht!“

Einen Moment schwieg Sasuke. Das ergab Sinn.
 

Draußen zwitscherten die Vögel und priesen den schönen Tag an, doch das passte überhaupt nicht zu der angespannten Situation in Tsunades Büro. Sie versuchte irgendetwas aus Sasukes Gesichtszügen zu lesen, während er nachdenklich aus dem Fenster sah, obwohl sie wusste, dass er das genau bemerkte. Doch der Uchiha war unergründlich wie eh und je. Was mochte nur in ihm vorgehen. Er sah so ruhig und gefasst aus, doch was hatte er wirklich im Kopf? Tsunade vertraute Sasuke kein bisschen. Es müssten Wochen, wenn nicht sogar Monate vergehen, bis sie ihm wenigstens ihre Topfblume anvertrauen würde.
 

„Wieso wurde ich freigesprochen?“ erhob Sasuke nach ein paar Minuten das Wort.

„Das hat der Älteste doch erklärt. Du warst damals zu jung-„

„Sollen das so was wie mildernde Umstände gewesen sein? Warum nennt ihr es nicht gleich Unzurechnungsfähigkeit?“ unterbrach der junge Mann sie.

„Nun ja, er wollt es eben nett ausdrücken!“ Tsunade verengte die Augen zu Schlitzen. Dieser Junge brachte sie mit seiner kalten Frechheit fast aus der Fassung. Jetzt wurde sie sogar schon zickig wegen ihm. Das war äußerst unprofessionell. Auch Sasuke bemerkte natürlich Tsunades spitze Ironie und zog kurz eine Augenbraue hoch. Was sollte das denn? Brachte er den ach-so-tollen Hokage etwa in Rage? Tsunade sah genau wie Sasukes Augen aufblitzten. Ja, jetzt war er wieder total in seinem Element. Doch sie wollte sich von ihm nicht provozieren lassen und versuchte sich zu beruhigen. Sie schloss die Augen und atmete tief durch.
 

TOCK. TOCK. Tsunade öffnete wieder die Augen. Wer immer das war: Ihn schickte der Himmel! Diese Unterbrechung kam ihr sehr gelegen.

„Herein!“ sagte sie mit lauter Stimme. Die Tür wurde geöffnet und alles was man sehen konnte waren lange, schlanke Beine die zu einem Körper gehörten, der sonst überall mit Akten und Ordnern bedeckt war.

„Tsunade, ich habe die Berichte zusammengesucht, die du haben wolltest!“ Jetzt reckte sich ein türkisfarbenes Augenpaar über die Akten hinweg. Unvermittelt stießen sie auf ein pechschwarzes Augenmeer. Sakura stolperte fast und innerhalb von Sekunden verteilten sich all die sorgfältig geordneten Dokumente in einem wilden Durcheinander auf dem Fußboden.
 

„Oh nein!“ Sakura vermied es aufzusehen und kniete sich fluchend auf den Boden. Sie brauchte jetzt dringend ein Loch im Boden, in das sie verschwinden konnte oder eine Pfanne, mit der sie sich erschlagen konnte. Doch natürlich wurde ihr dieser Gefallen nicht getan. Es war einfach zu seltsam Sasuke so anzutreffen. Er trug nicht mehr Orochimarus alte Kleidung aber auch nirgends ein Uchiha-Logo. Sie musste sich einfach noch an den Gedanken gewöhnen, dass sie ihn jetzt wieder öfter sehen würde. Jetzt machte sie sich erst einmal daran, die ganzen Papiere wieder aufzusammeln und fing gleich an sie zu sortieren.
 

„Sakura, lass gut sein. Sasuke wird das später erledigen!“ Zwei verwunderte Augenpaare starrten Tsunade an.

„Mit irgendetwas musst du ja schließlich dein Geld verdienen. Und bis wir wissen, wie es mit dir weiter geht ist das doch eine perfekte Aufgabe für dich.“ Sasuke sah den Hokage finster an. Auf die Sache mit der Arbeit hatte er sie auch noch ansprechen wollen, aber so hatte er sich das nicht vorgestellt. Doch was sollte er tun? Er war praktisch Wachs in ihren Händen. Wenn er etwas tat, was ihr nicht gefiel musste sie nur mit den Fingern schnipsen und schon wäre er weg vom Fenster. So einfach war das, auch wenn es ihm nicht gefiel. Und sie hatte schließlich ein skeptisch wachendes Auge auf ihn geworfen.
 

Trotzig erhob sich der Uchiha und gesellte sich zu Sakura und dem Papierchaos. Hätte sie es nicht fallen lassen, wäre er jetzt nicht mit dieser undankbaren Aufgabe beschäftigt. Als sich ihre Blicke kreuzten, ließ er Sakura jedoch im Unklaren darüber, was er gerade dachte. Das Herz der jungen Frau dagegen schlug bei seinem Anblick gleich etwas schneller. Sie erhob sich und wollte schnellstmöglich das Zimmer verlassen da sie wusste, dass sie Gefahr lief rot zu werden.

„Kann ich dann gehen?“ fragte sie an Tsunade gewandt und bewegte sich bereits in Richtung Tür. Kaum hatte Tsunade zugestimmt, war sie auch schon verschwunden. Sasuke sah ihr kurz hinterher. Als hätte sie die Flucht vor ihm ergriffen… Schon wieder jemand…
 

„Hey! Nicht einschlafen! Das wird jetzt alles schön sortiert. Und zwar nach Namen, Datum, Aktualität und Wichtigkeit, verstanden?“ herrschte der Hokage den jungen Mann an. Diesen Teil ihrer Arbeit liebte sie. Ein breites Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Sasuke musste ja nicht wissen, dass es normalerweise genügte, die Akten nach Alphabet zu sortieren…
 


 


 


 

So… Bei eurer Beurteilung müsst ihr bitte bedenken, dass es im Moment (also in dem ich das ganze geschrieben habe) 00:20 Uhr ist, okay? ^^

Ich hoffe die Uhrzeit beeinflusst nicht die *Qualität* (hüstel… wenn das eingebildet klingt: ich sag ja nicht, dass es ne gute *Qualität* ist … °_°’ )

Auf jeden Fall hoffe ich, dass es wieder einige tolle Kommis für mich zu lesen gibt!
 

Bis demnächst

DREAMDAY

Ungewisse Zukunft

Ich lass die Begrüßung jetzt einfach mal weg. Bin so faul... *g*
 

ENJOY
 


 

Ungewisse Zukunft
 


 


 

„Er tut nicht viel. Entweder hält er sich in seiner Wohnung auf oder er geht irgendwo spazieren.“ Erstattete ein Ninja Tsunade Bericht.

„Er scheint uns überhaupt nicht zu bemerken!“ fügte ein anderer hinzu.

„Oh, glaubt mir. Er weiß, dass er beobachtet wird. Sasuke ist nicht dumm… Aber ich kann ihn nicht den ganzen Tag beschatten lassen. Das ist zu aufwendig. Er braucht irgendeine Beschäftigung. Mal sehen… Morgens ist er sowieso immer hier, um zu arbeiten…Aber das dauert nicht lange…“
 

Abwartend standen die beiden Ninjas vor Tsunade und sahen ihr beim Grübeln zu. Irgendwann bemerkte es der Hokage und räusperte sich.

„Ihr könnt gehen. Ach, und schickt Kakashi bei mir vorbei!“ Die beiden Männer verbeugten sich kurz und waren dann mit einem PUFF verschwunden. Tsunade hoffte, dass vielleicht der Kopierninja einen Vorschlag hatte, was sie mit Sasuke anstellen sollte. Er machte zwar keine sichtlichen Probleme, doch Tsunade konnte dem Frieden nicht trauen. Manche Leute lebten jahrelang als Maulwürfe ein anderes Leben ehe sie alles um sich herum vernichteten. Und Orochimaru war schließlich noch am Leben. Es war möglich, dass Sasuke immer noch eine Gefahr für Konoha darstellte…
 

„Du wolltest mich sprechen?!“ Tsunade erschrak leicht.

„Wow, das ging ja schnell! Du lässt doch sonst immer auf dich warten!“ begrüßte sie Kakashi. Dieser grinste kurz.

„Was gibt es denn?“ wollte er wissen.

„Es geht um Sasuke!“ Kakashi seufzte. Wieso hatte er das schon geahnt!? Was er wohl angestellt hatte?

„Wie soll ich es sagen… Er verhält sich erstaunlich ruhig… Zu ruhig! Es wäre mir fast lieber, wenn er irgendetwas anstellen würde. Dann wüsste ich wenigstens, dass er wieder normal ist, aber so… Das einzige was er tut ist spazieren gehen. Spazieren! Und er geht immer wieder an dieselben Orte!“

„Er wird über viele Dinge nachdenken. Wahrscheinlich ist er mit der ganzen Situation überfordert.“

„Überfordert? Der Junge hat sich in den letzten Jahren soviel geleistet-“

„Stell dir mal vor, du hast dein ganzes Dorf verraten und deine Freunde aufgegeben und hast dann unter einem riesigen Druck und wahrscheinlich einer Unmenge an Schuldgefühlen ein fast unvorstellbar schweres Training zu absolvieren. Du bist umgeben von gefühllosen und machtgierigen Menschen und bist bald so weit, keine Gefühle mehr zuzulassen weil du sonst kaputt gehen würdest. Und irgendwann tötest du dann noch deinen eigenen Teamkollegen. Du wirst gefangen genommen, kommst zurück in dein Heimatdorf und stößt nur auf Verachtung und alles, woran du in deiner dunklen Zelle denken kannst ist, wie du jemals zu so einem Monster werden konntest. Du hast ewig Zeit, dir deine Hinrichtung vorzustellen und zu guter letzt siehst du noch dabei zu wie dein Bruder stirbt… Ich weiß nicht. Ich wäre da schon irgendwann überfordert.“ Abwartend sah Kakashi zu Tsunade. Diese kratzte sich an der Schläfe.
 

„So genau habe ich noch nie darüber nachgedacht… Sasuke hat ein ganz schönes Päckchen zu tragen. Allerdings-„

„Hat er sich das selber eingebrockt, ich weiß. Ich will ihm ja auch nicht die Rolle vom zahmen Lamm zuschreiben. Das wird er nie sein… aber gib ihn noch nicht auf!“ bat der Kopierninja. Er hatte Sasuke während des Ältestenrates genau beobachtet und er hatte wieder dasselbe Gefühl wie damals gehabt. Der Uchiha war kein Mann großer Gefühle und dennoch merkte Kakashi, dass Sasuke eine zweite Chance verdient hatte.
 

Sakura wälzte sich in ihrem Bett hin und her. Es war mitten am Tag, doch sie konnte sich nicht dazu durchringen aufzustehen. Sie musste immer wieder an Sasuke denken. Wie sollte es auch anders sein! Seit sie ihn in Tsunades Büro gesehen hatte, ließ sie dieser Gedanke nicht mehr los. Es war eine fixe Idee, ein Hirngespinst, absolut bescheuert und unrealistisch… doch die Worte des Ältesten erklangen immer wieder in ihrem Kopf. Er soll enge soziale Kontakte knüpfen. Sakura war völlig klar, was das bedeutete. Die Ältesten wollten herausfinden, ob Sasuke sich fest an jemanden binden konnte. Sie wollten wissen, ob er lieben konnte…
 

Sakura zweifelte nicht daran, dass Sasuke dazu fähig war. Doch sie ahnte, dass Sasuke absolut kein Interesse an einer Beziehung hatte. Zumindest nicht in den nächsten paar Monaten. Bis er eine Frau finden würde, die seinen Ansprüchen entsprach konnten wohl Jahre vergehen. Wenn es diese Person überhaupt gab. Sakura konnte sich Sasuke auf jeden Fall nicht als säuselnden Liebhaber vorstellen, der einer Frau Komplimente und Geschenke machte. Nein, so war er nicht. Die Frau, die er sich aussuchen würde müsste nüchtern und abgeklärt sein und sie müsste genau wissen, was sie wollte und große Gefühlsausbrüche sollte sie am besten auch nicht haben. Sakura musste einfach kurz lachen, obwohl ihr gar nicht danach zu Mute war. So eine Frau würde es in Konoha niemals geben. Hier war jeder emotional. Zumindest mehr als Sasuke.
 

Vielleicht würde er als einsamer, grauer alter Mann sterben, der es letztendlich bereute, nie eine Partnerin gehabt zu haben. Und sein Ziel, den Uchihaclan wieder aufzubauen wäre dann auch gescheitert…

>Moment mal! Sasuke würde alles für sein Ziel tun, das hat er doch gesagt… Also wird er sich auf jeden Fall irgendeine Frau suchen… Ts, es wäre ihm sogar zuzutrauen, dass er sie nur dazu benutzt, um Kinder zu bekommen…< Sakura schüttelte rasch den Kopf und versuchte diesen grausamen Gedanken zu vertreiben. Nein, so gemein wäre nicht einmal Sasuke… oder? Für einen Moment stellte Sakura sich selbst als die Frau an seiner Seite vor, mit zehn quengelnden Kindern im Haus und Sasuke würde sich niemals um sie kümmern.

>Stop! Das reicht! Ich muss dringend an die frische Luft! < Sie schlug die Bettdecke zurück und stand schnell auf. Nichts wie raus hier! Sie musste wieder einen klaren Kopf bekommen.
 

Ihre Füße trugen sie zum Trainingplatz. Um diese Uhrzeit waren dort immer die Nachwuchsninjas. Sakura sprang auf einen großen Baum und ließ sich auf dem dicken Ast nieder. Von hier aus konnte sie die ganze Wiese überblicken. Etwas amüsiert sah sie den verschiedenen Teams zu. Es war wirklich alles genau so wie bei ihr früher. Dieselben Fehler, dieselben Streitereien und dieselben Charaktere. Junge, wilde Herzen, die es kaum erwarten konnten ihre erste richtige Mission zu bekommen. Würden sie erst einmal herausfinden, dass es in Konoha viele Katzen einzufangen gab, würden sie wohl nicht mehr so begeistert sein. Sakura lächelte kurz. Sie hatte es weit gebracht in den letzten Jahren. Man sagte ihr sogar schon nach, dass sie einmal besser werden könnte als Tsunade. Und das war doch ein sehr hohes Lob. Das hätte sie sich früher nie träumen lassen. Da war sie nur die ängstliche, naive, kleine Sakura gewesen. Sakura atmete tief durch.

>Wie einen die Zeit und die Ereignisse verändern… Schon verrückt!<
 

Sie ließ ihren Blick über den Platz schweifen und entdeckte am Waldrand eine in Schatten gehüllte Person. Sakura kniff die Augen zusammen. War das nicht… Sasuke? Sie war etwas erstaunt, dass sie ihn nicht schon früher bemerkt hatte, doch das lag wahrscheinlich daran, dass er zurzeit kaum Chakra ausstrahlte. Tsunade hielt es für sicherer, ihm jeden morgen das meiste Chakra „abzuzapfen“, wie sie es so gerne ausdrückte. Einen Moment lang zögerte Sakura. Sasuke war bestimmt noch sauer wegen neulich morgen. Schließlich hatte er wegen ihr alles aufräumen und sortieren müssen. Und ihr war auch nicht sein Blick entgangen. Doch es war nun an der Zeit für ein Gespräch. Sie verweilte noch einen Moment auf dem Baum um sicher zu gehen, dass sie ihre Hautfarbe dieses mal unter Kontrolle halten konnte und überquerte die Wiese mit wenigen Sprüngen. Einige Kinder sahen ihr erstaunt hinterher. Wenige Meter vor ihm blieb sie stehen.
 

„Hallo, Sasuke!“ begrüßte sie ihn so normal wie möglich und kam zögernd näher. Der junge Uchiha, der locker an einen Baum gelehnt dastand, sah sie nur kurz an und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die kleinen Teams. Sakura ließ sich davon jedoch nicht abschrecken und stellte sich schweigend neben ihn. Eine Weile standen sie da wie zwei Statuen, dann ergriff Sakura das Wort.

„Ich wollte mich entschuldigen… wegen… naja du weißt schon!“ Als Sakura den Uchiha ansah, bemerkte sie, dass er wohl keine Lust auf ein Gespräch hatte. Sie wusste zwar, dass er ihr zuhörte, doch sein Blick war immer noch auf die Wiese gerichtet. Sakura schnaufte kurz.

>Dann eben nicht! < schmollte sie in Gedanken. Wenigstens hatte sie sich jetzt entschuldigt. Nun herrschte wieder Schweigen.
 

Der Wind rauschte durch das dichte Blätterdach der Bäume und die Vögel kündigten den Abend an. Es war wohl mehr als eine Stunde vergangen, als die jungen Ninjas langsam aufbrachen und das Training beendeten. Sasuke und Sakura standen noch an derselben Stelle wie zu Anfang. Da Sakura befürchtete, dass Sasuke jetzt gehen würde, ergriff sie wieder das Wort.

„Weißt du schon, was du jetzt machen willst?“ Sasuke sah sie fragend an.

„Ich meine beruflich. Hast du schon eine Idee?“ abwartend sah sie den Uchiha an. Dieser starrte weiterhin auf die Wiese. Nach einiger Zeit zuckte er mit den Schultern.
 

„Es ist schwierig!“ sagte er nach ein paar Minuten der Stille.

„Am liebsten würde ich da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Aber Tsunade wird jede Mission als gefährdet sehen, wenn ich dabei bin.“ Sakura schwieg. Da hatte er völlig Recht. Tsunade vertraute Sasuke kein bisschen. Doch Sakura konnte sich Sasuke auch nicht in irgendeinem Büro hinter verschlossenen Türen vorstellen. Dann könnte er ja gleich Eisverkäufer werden. Bei der Vorstellung musste Sakura ein Grinsen unterdrücken.

„Es wird nicht leicht, etwas zu finden…“ meinte Sakura leise. Ihr Gehirn lief auf Hochtouren. Sie ging alles Mögliche durch. Irgendetwas musste es doch geben!

„Warum machst du nicht das!?“ sie zeigte auf die inzwischen leere Wiese.

„Was meinst du?“

„Du könntest die Kinder trainieren!“ Sasuke überlegte einen Moment, dann senkte er den Kopf und starrte auf seine Füße.

„Nein!“ sagte er dann entschieden.

„Warum denn nicht?“

„Ich bin kein Lehrer!“

„Aber du könntest einer werden. Du wärst bestimmt gut!“

„Nein!“ Der Uchiha wurde etwas lauter. Die junge Frau verstummte sofort.
 

Sasuke war etwas überrascht, dass Sakura ruhig war. Hatte er sie etwa erschreckt? Doch als er sie ansah wirkte sie nicht so. Als er mit Naruto geredet hatte, hatte er das Gefühl gehabt, alles wäre wieder so wie früher. Doch jetzt bemerkte er, dass sich Sakura ziemlich verändert hatte. Sie war reifer geworden. Viel reifer! Nichts erinnerte mehr an das Mädchen von früher.

„Es tut mir Leid, was ich getan habe!“ sagte er leise. Sakura sah ihn überrascht an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er jetzt damit anfing… und dass er sich überhaupt noch entschuldigte. Sakura blinzelte gegen die Sonne, die inzwischen kaum noch über die Baumkronen ragte.
 

„Schon in Ordnung!“ Sakura wollte jetzt nicht weiter darüber reden, denn sie war immer noch wütend. Wie sollte sie das auch vergessen. Er hatte sie getötet, oder zumindest so was in der Art. Doch das er sich entschuldigte, war sehr wichtig für sie. Und dennoch fragte sich Sakura, wofür genau er sich entschuldigte. Dafür, dass er sie angegriffen hatte? Dafür, dass er sie alle verraten hatte? Dafür, dass er sie damals niedergeschlagen hatte? Dafür, dass er sie einfach stehen gelassen hatte, nachdem sie ihm ihre Liebe gestanden hatte? Oder für alles zusammen? Sakura seufzte.

>Ach egal! Hauptsache, er hat sich entschuldigt!<
 


 


 

Hm... viel Gelaber ohne neue Ergebnisse. Aber da müssen wir jetzt alle durch! ^^

Freue mich wie immer über eure Kommis.
 

LIEBE GRÜßE
 

DREAMDAY

Die Entscheidung

Ok, das, was jetzt kommt, ist absolut mickrig. Nicht mal 500 Wörter! Das kürzeste Kapitel, das ich bisher geschrieben habe. Aber eigentlich habe ich dabei nur an euch gedacht. Ihr habt schon sooooooooooo lange warten müssen! Außerdem ist das so ziemlich das wichtigste Kapitel überhaupt in der ganzen FF.

Ich wünsch euch auf jeden Fall (einen kurzen) Spaß beim lesen. ^^
 

ENJOY
 


 


 

DIE ENTSCHEIDUNG
 

Sakura wusste nicht wieso, doch sie spürte, dass Sasuke heute hierher kommen würde. Ein kalter Wind kam auf und strich durch ihr Haar. Sie fröstelte leicht und sah zum Himmel. Es würde wohl noch ein Gewitter geben. Einen Moment lang fragte sich Sakura, ob sie sich das alles nur einbildete und die stille Verabredung nur ein Hirngespinst von ihr war. Doch als sie Sasuke heute mit Naruto begegnet war, hatte sie diese Verbindung zwischen sich und dem Uchiha gespürt. Es war, als hätten ihre Gedanken über eine unsichtbare Ebene ein Band geknüpft und sie zu diesem Ort gebracht.
 

Zwei Stunden später saß sie immer noch auf der Bank. Sakura stand kurz vor der Verzweiflung. Das konnte sie sich doch nicht eingebildet haben… Oder? War sie etwa schon wieder so naiv zu glauben, dass sie und Sasuke etwas verband? Ihr ganzer Körper war bereits überzogen von einer Gänsehaut und sie spürte förmlich, wie ihre Lippen langsam blau vor Kälte wurden. >Was mache ich hier eigentlich? < Kopfschüttelnd fuhr sie mit der Hand noch einmal über die Bank, auf der sie damals gelegen hatte und stand schließlich auf.
 

Noch bevor sie ihren ersten Schritt tat, lief es ihr auf einmal kalt den Rücken herunter.Er war da. Er war wirklich gekommen! Überrascht und gleichzeitig aufgeregt starrte sie in seine tiefschwarzen Augen, die sie aus dem Wald heraus fixierten. Langsam trat Sasuke aus dem Schatten der Bäume. Die junge Frau merkte, wie ihr Herz schneller klopfte. Wenn sie diesen Schritt jetzt wirklich tun würde, gäbe es kein zurück mehr. Sakura schluckte schwer. Sie konnte nichts sagen. Der Kloß in ihrem Hals war viel zu groß. Eine erdrückende Leere hüllte sich um die beiden jungen Ninjas. Der Uchiha merkte, dass Sakura sehr nervös war und ergriff selbst das Wort, nachdem er sich noch einmal gesammelt hatte.
 

„Du musst das nicht tun!“ sagte er mit möglichst ruhiger und fester Stimme. Auch für ihn könnte sich in diesen wenigen Sekunden alles verändern.

„Doch, das muss ich!“ schoss es aus Sakura heraus. Genau dieser Satz hatte sie davon überzeugt. Sie hatte gar keine andere Wahl. Es war so, als hätte sie schon immer gewusst, dass es hierzu kommen würde. Nachdem sie einige Minuten ausgiebig auf den Boden gestarrt hatte, sah sie ihren Gegenüber mit festem Blick an.
 

„Ich habe nur eine Bedingung…“ sie zögerte einen Moment und sah wieder auf den Boden.

„Ich möchte, dass du mich und das was ich tue respektierst.“

Sasuke sah sie einen Augenblick durchdringend an.

„In Ordnung!“ Sakuras Herz klopfte schneller. Nun stand es also fest:

Sie würden heiraten!
 


 


 


 

Ja, und das wars auch schon. Ich habe ja gesagt, es ist mickrig.

Ich weiß zwar schon wie es weitergeht, aber ich hab im Moment absolut keine Zeit zum Schreiben. DICKES SORRY. Aber freut euch schon mal auf die Hochzeit!

^^
 

BIS DEMNÄCHST

DREAMDAY

Unerwartete Post

Juhuuuuuuuuu! Es geht weiter! Worum es in diesem Kapitel geht? Lasst euch überraschen!
 

Enjoy
 


 

UNERTWARTETE POST
 


 

„Ich bringe ihn um! Ich bringe ihn um! Wo ist er? Der kann was erleben!“ Erschrocken hielten sich alle Leute in dem Gebäude die Ohren zu. So konnte nur der Hokage schreien. Tsunade lief in ihrem Büro wutschnaubend auf und ab. Die Hochzeitseinladung ruhte zerknüllt in ihrer Hand. Das war das Ende für Sakura. Jetzt würde sie still und heimlich untergehen. Hochzeit! Hochzeit! Wer’s glaubt! Das war eine reine Zweckheirat. Sie wurde jäh aus ihren Gedanken geholt als es an der Tür klopfte. Tsunade schrie noch einmal so laut sie konnte, dann atmete sie tief durch und ließ ein zuckersüßes Herein verläuten.
 

Etwas später:

Sasuke wollte gerade die Hand heben und an die Tür des Hokage klopfen, als ihn eine wohlbekannte Stimme davon abhielt.

„Tsunade ist nicht da!“ erklärte Neji und blieb ein paar Meter neben Sasuke stehen. Es war das erste mal, dass die beiden sich sahen, seit Sasuke wieder in Konoha war. Irgendwie tat es dem Uchiha gut, einem so neutralen Menschen wie Neji zu begegnen. So erntete er weder strafende Blicke noch wurde die Flucht vor ihm ergriffen. Dem jungen Hyuga schien es vollkommen egal zu sein, ob Sasuke nun hier war oder nicht. Dennoch hatte Neji einen seltsamen Blick aufgelegt.

„Du und Sakura… ihr heiratet also!?“ Er hatte es von Hinata erfahren, die bei der Nachricht beinahe in Ohnmacht gefallen wäre. Neji hatte schon gedacht, er hätte sich verhört und musste erst die Einladung selbst lesen, bevor er es wirklich glaubte. Sasuke zuckte kaum merklich zusammen. Neji war der erste, der ihn darauf ansprach und er hatte keine Ahnung, wie er reagieren sollte. Er wusste, dass Neji nicht von gestern war und so auch sicherlich wusste, was hinter dieser Hochzeit steckte, dennoch musste er die Fassade aufrecht erhalten.

„Ja…“ meinter er nur und sah kurz zu Boden. Neji gab ein seltsames Lachen von sich.

„Na dann alles Gute!“ Neji nickte kurz mit dem Kopf und lief dann den Korridor hinunter.
 

Etwas verloren stand der Uchiha in dem Gebäude und wusste nicht so recht, was er jetzt tun sollte. Eigentlich würde er sich jetzt gerne in seine Wohnung beamen, dann müsste er nicht durch die Straßen laufen und womöglich wieder irgendwelche seltsamen Blicke ernten.

„Was soll’s!“ seufzte er und wollte gerade um die nächste Ecke biegen, als er mit jemandem zusammenstieß.

„Verdammt, kannst du nicht- Sasuke…!“ Erschrocken sah die junge Frau den Uchiha an.

„Sakura!“ Sasuke hatte keine Ahnung, wie er mit seiner ehemaligen Teamkollegin umgehen sollte. Sie waren verlobt- und das ohne irgendeinen Grund. Außer dem, dass es Eindruck auf den Ältestenrat machen würde- wenn sie ihnen die ganze Sache abkaufen würden.
 

„Was macht du denn hier?“ fragte Sakura und versuchte dabei so normal und gelassen wie möglich zu sein. Sasuke zeigte mit dem Daumen hinter sich auf die Bürotüre.

„Ich wollte zu Tsunade!“ meinte er. Sakura nickte und sah kurz verlegen zu Boden.

„Sie trifft sich gerade mit dem Ältestenrat… Ich kann dich hinbringen, wenn du willst!“ Sasuke stimmte zu und so führte die junge Frau ihn in einen eher abgeschiedenen Gang in dem großen Gebäude. Sie versuchte ihr Herzklopfen und ihren Atem so gut es ging unter Kontrolle zu halten. Doch das war gar nicht so leicht. Ständig musste sie an die Hochzeit denken, die nur noch eine Woche entfernt lag. Heute würden wahrscheinlich die meisten die Einladung bekommen…

Sasuke und Sakura hatten beschlossen, einige Leute einzuladen, damit es nicht so aussah, als würden sie die Sache geheim halten wollen. Und Sakura war einerseits sehr froh darüber, da es so ein weitaus schönerer Tag werden würde und dennoch hatte sie Angst vor den vielen Fragen und Reaktionen der anderen. Was würden ihre Freundinnen sagen?

Was würde Naruto sagen...?
 

Gähnend rollte Naruto sich aus dem Bett und sah kurz aus dem Fenster. Was für ein schöner Tag. Wie im Bilderbuch. Die Sonne strahlte, blauer Himmel, die Vögel zwitscherten… Er kratzte sich kurz am Kopf und schlenderte dann in Richtung Wohnungstür. Er trank einen kurzen Schluck Milch, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sie noch gut war, und ging dann raus, um seine Zeitung reinzuholen. Er hob das bedruckte Blatt auf und stutzte, als eine kleine Karte langsam auf den Boden segelte. Was war denn das? Naruto hob den Zettel auf und las.

„Herzliche Einladung zur Trauung von Sas… was?“ Naruto starrte fassungslos auf die Karte in seinen Händen. Hatte er irgendetwas verpasst? Einige Minuten stand er regungslos da. Das war unmöglich!
 

„Das ist vollkommen verantwortungslos! Dieser Mann ist gefährlich!“ schrie eine tiefe Stimme, sodass sie auch auf der anderen Seite der Tür zu hören war. Sakura hielt inne. Sie hatte gerade an das dicke Holz klopfen wollen, doch jetzt lauschte sie gespannt. Sasuke tat es ihr gleich. Sie stellten sich beide die gleiche Frage: Worüber redeten die da drin?

„Dieser Verbrecher gehört eingesperrt! Er stellt eine Bedrohung für alle dar!“ Ein zustimmendes Gegrummel war zu hören. Dann ertönte ein Knall, als würde jemand kräftig gegen einen Gegenstand schlagen.

„Es reicht nicht, ihn hinter Gitter zu bringen. Ich verlange eine Execution!“ Ein Raunen ging durch die Menge. Nun ertönte Tsunades Stimme.

„Ihre Vorlieben zur Beseitigung von Problemen, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen sind mir durchaus bekannt, Herr Kosata. Doch ich halte ihren Vorschlag für voreilig. Sasuke Uchiha steht zurzeit unter meiner persönlichen Aufsicht und ich kann nicht behaupten, dass er sich seither etwas zu Schulden hat kommen lassen!“ Erschrocken sah Sakura auf, als Sasukes Hand zur Türklinke schnellte.
 

„Nicht!“ Doch es war zu spät. Er war schon in die Sitzung geplatzt und sah nun in die verwirrten Gesichter der Ratmitglieder. Doch nicht nur der Ältestenrat war hier versammelt, sondern außer Kakashi und Tsunade auch einige Ninjas, die Sakura und Sasuke nicht kannten. Etwas verwundert stellten sie fest, dass auch Gaara anwesend war. Tsunade stand auf.

„Kommt rein ihr beiden!“ mit einer einladenden Geste bat sie sie herein. Sakura schloss leise die Tür hinter sich und stellte sich etwas hinter Sasuke. Eigentlich dürften sie gar nicht hier sein.

Argwöhnische Blicke ruhten auf Sasuke, der versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Die anderen Länder wollten ihn also lieber tot sehen.

„Was soll das Mädchen hier? Sie hat hier nichts zu suchen!“ krächzte ein alter Greis, der Sakura verächtlich ansah. Sasuke machte sich kaum merklich etwas größer. Er wusste nicht wieso, doch er fand es besser, wenn Sakura jetzt bleiben würde. Dann fühlte er sich nicht so alleingelassen.
 

„Diese junge Frau, die sie meinen…“, sagte Tsunade mit lauter Stimme. „…Ist meine Schülerin und außerdem Sasukes Verlobte!“ Erstaunte Gesichter waren die Folge. Ein leises Husten seitens Kakashi war zu hören, der sich gerade an seinem Wasser verschluckt hatte. Anscheinend hatte er die Einladung noch nicht bekommen. Sakura emfand es als Genugtuung, die ganzen doofen Gesichter der Ratmitglieder zu sehen und wollte noch eines draufsetzen, indem sie ganz unschuldig ihre Hand um Sasukes Arm legte und sich nun direkt neben ihn stellte, als wollte sie sich den alten Menschen präsentieren. Sasuke lächelte innerlich. Er wusste genau, was Sakura damit bezwecken wollte. Sein Blick ruhte im Moment auf Gaara, der außer Tsunade und Kakashi der einzige zu sein schien, der Sasuke nicht gleich an die Gurgel springen wollte. Außerdem konnte er so den Augenkontakt zu Kakashi vermeiden. Er spürte genau, dass sein alter Sensei seinen Blick auf ihn gerichtet hatte und auch wenn er normalerweise über dieser Situation stehen müsste, zog er es momentan doch lieber vor, ihm aus dem Weg zu gehen.
 

„Dann… kann sie bleiben!“ meinte eine dicke, runzlige Frau mürrisch.

>Na vielen Dank auch!< knurrte Sakura sie in Gedanken an und krallte ihre Finger unbewusst in Sasukes Ärmel. Dieser spürte den Druck sofort und sah zu der jungen Frau herunter. Jetzt war es soweit. Er musste das erste mal in der Öffentlichkeit ihren Verlobten spielen. Eigentlich hatte er keine Ahnung, was er genau tun sollte und handelte einfach instinktiv. Ein bisschen dachte er auch daran, was Naruto wohl jetzt an seiner Stelle tun würde. Er nahm Sakuras Hand und zog sie mit sich auf einen freien Platz an der äußeren Seite des halbmondförmig angeordneten Sitzpulks.
 

„Dann kann es ja jetzt weiter gehen!“ Sasuke erkannte die Stimme des Mannes sofort. Er war derjenige gewesen, der die Execution gefordert hatte. Sasuke schnaubte innerlich. Dieser Typ konnte es wohl nicht erwarten, ihn tot vor sich auf dem Boden liegen zu sehen. Sasuke hatte Sakuras Hand wieder losgelassen doch er spürte, dass die junge Frau mindestens so angespannt war wie er selbst. Machte sie sich wirklich solche Sorgen um ihn?

„Ihr habt Sasuke Uchiha ohne die Zustimmung der anderen Länder wieder auf freien Fuß gesetzt. Das ist gegen das Gesetz!“ begann die Diskussion von neuem.

„Das sehe ich anders. Der Länderrat muss nur dann einberufen werden, wenn in den jeweiligen Ländern bereits Schäden durch den Angeklagten entstanden sind. Das ist jedoch nicht der Fall gewesen. Uns ist nur bekannt, dass sich Sasuke ein paar Jahre bei Orochimaru aufgehalten hat. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass er an irgendeiner gesetzbrechenden Handlung Orochimarus teilgenommen hat.“
 

„Aber das liegt doch auf der Hand-“ Die Anschuldigung ging in einem großen Tumult unter. Plötzlich redeten alle auf einmal und schrien sich gegenseitig an. Der Lärmpegel war kaum noch auszuhalten. Die lautstarke Diskussion endete jäh, als Gaara sich erhob. Alle verstummten allmählich und sahen den Kazekage abwartend an. Auch Sasuke und Sakura waren gespannt.

„Soweit meine Informationen richtig sind, kann gegen Sasuke Uchiha keine weitere Anklage erhoben werden, wenn nicht stichhaltige Beweise seine Schuld garantieren und sich außer dem Hokage von Konohagakure noch ein weiterer Landesvorstand für ihn verbürgt. Ist das richtig?“ Gaara sprach mit solch einer Ruhe und starken Präsenz, dass er trotz seines geringen Alters großen Respekt von den anderen Ratmitgliedern erntete.

„Das ist korrekt!“ stimmte eine zerbrechlich wirkende, große Frau zu.

„Dann bin ich gerne dazu bereit, mich für Sasuke Uchiha zu verbürgen!“ Es wurde ganz ruhig im Saal. Ungläubig sah Sasuke den Kazekage an. Wieso tat er das?

„Damit ist die Sitzung geschlossen!“ Tsunade klappte ihre Akten zu, was wie ein Hammerschlag eines Richters wirkte. Einige Vorsitzende verließen so schnell wie möglich und wutschnaubend den Raum, andere blieben sitzen und unterhielten sich darüber, was gerade passiert war. Sasuke stand auf und suchte den Blickkontakt zu Gaara. Als er ihn ausfindig gemacht hatte, nickte er enst und zollte somit dem Kazekage seinen Dank. Dieser lächelte leicht und nickte zurück. Zusammen mit Sakura verließ Sasuke schließlich den Raum.
 

„Hey! Du hast es geschafft! Du bist endgültig frei!“ Sakura stupste Sasuke erfreut an und lächelte breit. Der junge Mann nickte. Als der alte Mann, der Sasuke hatte umbringen wollen, an ihnen vorbeilief, konnte Sakura einfach nicht anders und gab Sasuke einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sah dann mit hochgezogener Augenbraue zu dem Greis.

„Von dieser Niederlage wird er sich nicht so schnell erholen!“ flüsterte sie. Auch Sasuke sah dem alten Mann nach und spürte gleichzeitig ganz eindeutig die Stelle auf seiner Wange, an der Sakura ihn gerade berührt hatte. Ihre Lippen waren so…

„Hey ihr beiden!“ Zum Glück konnte er seinen Gedanken nicht vollenden. Dennoch war er jetzt nicht scharf auf ein Gespräch mit Kakashi. Er würde ihnen die Sache mit der Hochzeit niemals abkaufen. Resigniert drehte er sich um, sah aber dennoch demonstrativ in eine andere Richtung, als Sakura in ein Gespräch mit Kakashi verfiel. Ihm entging jedoch nicht der skeptische Blick Kakashis und die leicht geröteten Wangen von Sakura.
 

„Herzliche Einladung zur Trauung von Sasuke Uchiha und Sakura Haruno. Am Samstag, dem 25.6. in der Kentao- Kapelle um 15:00 Uhr. Wir freuen uns auf Dein Kommen und auf ein schönes Fest mit unseren Freunden. Liebe Grüße: Sakura und Sasuke!“ las Tenten vor und lächelte anschließend. Na das war doch endlich mal wieder eine gute Nachricht. Zwar etwas seltsam, da sie nicht den Eindruck gehabt hatte, dass es zwischen Sasuke und Sakura gefunkt hatte, doch sie freute sich für die beiden. Als sie ein leises Schluchzen neben sich wahrnahm, sah sie auf. Lees Lippen zitterten leicht und seine riesigen Augen waren ganz feucht. Er riss die Karte an sich, las sie noch etwa zehn mal durch und presste sie dann an sein Herz.

„Das ist…*schluchz*… soooooooooooooooo schööööööööööön!“ Tenten lachte amüsiert. Der Grünanzug stand auf und tänzelte gleichzeitig weinend und lachend über die Wiese.

„Lee, du bist so ein Idiot!“
 

„Herzliche Einladung zur Trauung von Sasuke Uchiha und Sakura Haruno. WAS?“ Inos Geschrei war im ganzen Laden zu hören. Shikamaru, der sich gerade genervt gegen den Tresen lehnte und nur das WAS mitbekommen hatte sah Ino fragend an.

„Was WAS?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue. So fassungslos hatte er das Mädchen selten erlebt. Ino streckte ihm abwesend die Karte entgegen.

„Hier. Lies das!“ Shikamaru überflog die wenigen Zeilen und bekam immer größere Augen. Das war unmöglich. Sasuke und Sakura? Nie im Leben. Das war absolut unlogisch.

Ino war inzwischen den Tränen nahe und ließ sich auf einen herumstehenden Tisch plumpsen. Das dabei ein paar daraufstehende Blumentöpfe umfielen, beachtete sie gar nicht.

„Sakura heiratet!... Sie heiratet! Und dann auch noch Sasuke! Das ist sowas von ungerecht!“ Sie starrte an die gegenüberliegende Wand.

„Ich dachte du hasst Sasuke?“ meinte Shikamaru etwas verwundert.

„Aber er sieht sooooo gut aus. Ich will auch einen Mann. So einen gut aussehenden… und starken. Ich will ein Hochzeitskleid und eine Hochzeit und tausend Gäste und Kuchen und eine Party und einen Mann… Und ein Traumhaus und… und… ich will auch!“ Ino zog einen Schmollmund und ließ ihren Kopf auf den Tresen sinken.

„Ich will auch- ich will auch- ich will auch- ich will auch!“ Zwischen jedem *Ich will auch* hämmerte sie ihren Kopf auf den Tresen.

„Ich will auch!“

„Ino!“ Shikamaru sah die junge Frau stirnrunzelnd an.

„Ich will auch!“

„INO!“ Das war doch nicht mehr normal.

„Ich will auch!“

„Ich glaube, das ist nicht besonders gesund, was du da machst. Das zerstört auch noch deine letzten Gehirnzellen!“

„Ich will auch!“

„Verdammt, ich geb’s auf!“
 


 

Ach ja... Von dem Schock muss sich Ino erstmal erholen... ^^

Bin gespannt, wie es euch gefallen hat.
 

Liebe Grüße

EURE DREAMDAY

Ja, ich will...?

Wow, ich hatte in der letzten Zeit so einen Mega Schulstress! Unglaublich! Deshalb hatte ich auch keine Zeit für ein weiteres Kapi. Dickes Sorry. Aber dafür ist es jetzt extralang! Vielleicht klingeln ja auch die Hochzeitsglocken... Wer weiß!? ^^

Ich möchte mich gleich im Vorraus entschuldigen, da mir ein paar Passagen von dem Kaptel nicht so recht gelungen sind, aber ich konnte mir das, was ich schreibe, selbst kaum vorstellen. Ich weiß auch nicht zu genau. Vielleicht bin ich auch einfach zu streng mit mir ^^

So, das war's jetzt mit der langen Rede! Viel Spaß mit dem neuen Kapi!
 

ENJOY
 


 


 


 

JA, ICH WILL…?
 

Sakura kniff die Augen zusammen und blinzelte mehrmals. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und ließ die junge Frau nicht mehr weiterschlafen. Sie rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Heute war es also soweit… Ihr Magen drehte sich bei diesem Gedanken gleich zweimal um. Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ ihren Blick zu dem Kleid wandern, das sie heute tragen würde. Es war natürlich weiß. Die gleichfarbigen Schuhe standen direkt daneben. Sie hatten einen kleinen Absatz und waren hier und da mit ein paar Schmucksteinen ausgestattet. Dennoch wirkten sie -genau wie das Kleid- eher schlicht. Sakura war allein einkaufen gegangen. Sasuke durfte das Kleid sowieso nicht vor der Hochzeit sehen. So war es zumindest der Brauch, auch wenn Sakura keinen großen Wert darauf legte. Eigentlich hätte Sakura gerne jemanden dabeigehabt, aber sie hatte noch immer Angst vor den Reaktionen ihrer Freunde.
 

Als sie vor vier Tagen zufällig Naruto über den Weg gelaufen war, hatte dieser sie einige Sekunden nur angestarrt und sie dann gefragt, ob Sasuke sie dazu überredet hatte. Sakura hatte ihm mit einem ziemlich schlechten Gewissen erklärt, dass sie das zusammen entschieden hätten. Sie hatte versucht so glücklich wie möglich zu wirken und hatte innerlich gehofft, dass Sasuke vor Naruto auch Friede- Freude- Eierkuchen spielen würde. Denn wenn Naruto herausfinden würde, dass Sasuke noch genauso wenig wie früher für Sakura empfand und diese ganze Sache nur eine Zweckheirat war, dann wollte sie gar nicht wissen, wie Naruto reagieren würde. Bestimmt ahnte er es sowieso schon. Er kannte sie beide einfach zu gut. Doch solange Sasuke und Sakura ihre Rolle richtig spielten, würde die Situation hoffentlich nicht eskalieren. Naruto und Sasuke verstanden sich zwar wieder fast so gut wie früher, doch auch damals konnte man nie genau sagen, ob die beiden jetzt aufeinander losgehen würden oder nicht. Und Naruto hatte in den letzten Jahren, in denen Sasuke nicht in Konoha gewesen war, einen enormen Beschützerinstinkt für Sakura entwickelt. Sakura hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, Naruto in alles einzuweihen, doch so wie sie ihn kannte, würde er zu lange brauchen um es zu verstehen und hätte bis dahin schon längst Sasuke seine Meinung gesagt- und zwar mit den Fäusten.
 

Die junge Frau seufzte und setzte sich hin. Wie spät war es eigentlich? Ein Blick auf den Wecker ließ sie zusammenzucken.

„Was? Schon 13:15 Uhr? Scheiße! So lang schlafe ich nie. Aber klar, wenn wirklich mal was Wichtiges ansteht muss ich natürlich verpennen!“ tadelte sie sich selbst. Dabei war es doch ganz natürlich, dass man seinen Schlaf nachholen muss, wenn man sich die ganze Nacht den Kopf zerbrochen hat. Sie eilte ins Badezimmer, denn sie hatte nur noch eine Stunde Zeit. Um 15:00 Uhr würde bereits die Trauung beginnen und sie musste eine halbe Stunde früher dort sein, um die Gäste zu empfangen. Als Sakura in die Dusche stieg merkte sie, wie sich langsam alles drehte. Sie lehnte sich keuchend gegen die Wand und versuchte ihren Kreislauf wieder unter Kontrolle zu bringen. Na das fing ja gut an! Langsam bekam sie wieder festen Boden unter den Füßen. Sakura wischte sich den Schweiß von der Stirn und stellte das Wasser an, schön kühl, sodass ihr Kreislauf angeregt wurde. Was war nur los mit ihr? Wurde sie etwa krank? Oder war das die Aufregung?

„Auch egal. Ich muss mich jetzt beeilen!“
 

Sasuke zupfte stirnrunzelnd seine Fliege zu Recht. Er mochte gar nicht, was er sah, wenn er in den Spiegel schaute. Natürlich stand ihm der Anzug perfekt und sogar seine Haare hatte er heute ausnahmsweise etwas gebändigt, aber er erkannte sich überhaupt nicht wieder. Diese Person in dem Spiegel war jemand völlig anderes. Er würde heute heiraten!

„Wenn mir das jemand vor zwei Wochen erzählt hätte…“ Sasuke warf noch einen letzten skeptischen Blick in den Spiegel und sah dann auf die Uhr. Es war höchste Zeit sich auf den Weg zu machen. Er schnappte sich seine Jacke und war schon fast aus der Tür draußen, als er noch einmal innehielt und zurück ins Wohnzimmer lief. Jetzt hätte er beinahe die Ringe vergessen. Er hatte sie alleine ausgesucht, da Sakura keinen großen Wert darauf gelegt hatte, dabei zu sein. Sie hatten sich diese Woche sowieso kaum gesehen. Sie hatten lediglich die Einladungen zusammen geschrieben und verschickt, ein paar Kleinigkeiten für die Hochzeit vorbereitet und Sakuras Sachen bei Sasuke eingeräumt. Jedes Mal war ihr Zusammentreffen relativ wortkarg ausgefallen und Sasuke hatte natürlich bemerkt, dass Sakura es vermied ihn anzusehen- vor allem ihm in die Augen zu sehen. Er hatte allerdings auch nichts dagegen, da er nicht wusste, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Sie opferte gerade ihr ganzes Leben für ihn und wofür? Für nichts! Sasuke verstand nicht ganz, was in Sakura vorging, doch das hatte er sowieso noch nie, bis auf wenige Momente, als sie noch Team7 gewesen waren.
 

An der frischen Luft fühlte sich Sasuke gleich etwas besser und versuchte nicht mehr so viel nachzudenken. Vielleicht würde es sogar ein schöner Tag werden… Das Wetter war jedenfalls perfekt für eine Hochzeit. Die Sonne schien und weit und breit war keine Wolke zu sehen. Sasuke war froh, dass er niemanden auf dem Weg zur Kapelle traf, der ihn kannte. So musste er erst später den glücklichen Bräutigam spielen. Natürlich war er froh, dass Sakura ihm diesen *Gefallen* tat, und er hatte auch nichts gegen sie- sie war ihm sogar sympathischer als damals, da sie jetzt viel reifer und eigenständiger war. Aber er war einfach kein besonders emotionaler Mensch und deshalb hatte er auch beschlossen, die Nummer mit dem Eheglück nicht zu hoch zu schaukeln. Schließlich wussten alle, die zur Hochzeit kamen, dass er immer gefasst war. Egal, ob er traurig war, oder glücklich. Als er um die Ecke bog konnte er schon Sakura vor der Kapelle erkennen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und sah ihn so nicht kommen.
 

„Sakura!“ Etwas erschrocken fuhr die junge Frau herum.

„Sasuke…hey. Der Anzug steht dir gut!“ meinte sie nach einigen Augenblicken und setzte ein leichtes Lächeln auf.

„Wartest du schon lange?“ fragte er und sah sich kurz um. Es waren noch keine Gäste da.

„Nein, ich bin eben erst gekommen… ich hätte fast verschlafen!“ sagte Sakura grinsend.

„Hn!“ Aha! Da war es also wieder. Das für Sasuke typische *Hn*. Sakura biss sich amüsiert auf die Lippe.

„Was ist?“ fragte Sasuke etwas irritiert, doch Sakura schüttelte nur den Kopf. Dabei flogen ihre lockigen Haare hin und her. Sasuke betrachtete Sakura aus den Augenwinkeln etwas genauer. Sie sah wirklich wunderschön aus. In der ungewohnten Lockenpracht steckten zwei kleine weiße Blumen. Das trägerlose Kleid, das ihr bis kurz unter die Knie ging, betonte ihre schlanke -und dennoch weitaus weiblichere Figur als früher, wie Sasuke heute zum ersten mal auffiel- perfekt.

„Hey, da kommen die ersten!“ Sakura wurde mit einem Mal superaufgeregt. Es war Ino.

„Hi Süße!“quietschte diese und drückte Sakura fest an sich. Sakura musste einfach grinsen, als Ino dann etwas zögerlich vor Sasuke stand und nicht wusste was sie machen sollte.

„Ach was soll’s. Hier, das ist eh deiner!“ meinte sie, drückte Sakura ihren rosa-weißen Brautstrauß in die Hand und umarmte dann auch Sasuke. Dieser ließ es einfach mit sich geschehen. Ino betrachtete Sakura ausgiebig und schüttelte immer wieder den Kopf.

„Sakura, du siehst so gut aus!... Oh Gott, ich bin so aufgeregt!“

„Ino, fall jetzt nicht in Ohnmacht! Du bist meine Brautzeugin!“ mahnte Sakura ihre Freundin grinsend.
 

Eine viertel Stunde später hatte sich schon eine kleine Menschentraube vor dem Gebäude gebildet. Plötzlich öffneten sich die Türen und der Pfarrer trat heraus.

„Wir können anfangen, wenn sie möchten!“ meinte er freundlich.

„Aber es sind noch nicht alle da!“ Sakura sah sich suchend um. Ausgerechnet Naruto, Sai und Kakashi fehlten. Sakura fragte sich, ob Sai überhaupt kommen würde. Denn er hatte sich seit Sasukes Ankunft ziemlich zurückgezogen. Sie ließ ihren Blick hin und her schweifen, doch es war niemand der noch Fehlenden zu sehen.

„Mach dir keine Sorgen! Sie kommen schon noch! Oder glaubst du etwa, dass Naruto sich das Büffet entgehen lässt?“ flüsterte Sasuke und legte eine Hand um Sakuras Hüfte. Sakura lächelte und versuchte, nicht rot zu werden. Normale Paare berührten sich hundertmal am Tag! Sie durfte sich nichts anmerken lassen.

„Ja, du hast Recht!“ meinte sie und atmete tief durch. >Ganz ruhig bleiben! Es wird schon alles gut gehen!< beruhigte sie sich in Gedanken.

„Aber die Gäste können gerne schon einmal in der Kapelle Platz nehmen!“ schlug der Pfarrer vor und so wanderte die gesamte Menschentraube in das Gebäude. Nur Sasuke, Sakura und Ino blieben draußen. Letztere würde bei Sakuras Einmarsch in die Kapelle ein paar Blumen streuen. Jetzt fehlten nur noch die Zuspätkommer.

„Du siehst heute übrigens wunderschön aus!“ Sasuke sagte es so leise, dass nur Sakura es hören konnte. Nun bekam sie doch einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. Bevor sie jedoch `Danke` sagen konnte, erweckte eine kleine Staubwolke ihre Aufmerksamkeit, die immer näher kam. Langsam entpuppte sich das Wesen, das diesen Wirbel verursachte als Naruto, der in Windeseile herangeprescht kam. Außer Atem kam er schließlich vor Sasuke und Sakura zum Stehen. Er holte ein paarmal tief Luft und wandte sich dann an das Brautpaar.
 

„Ihr wolltet doch wohl nicht ohne mich anfangen!?“ sagte er breit grinsend und umarmte Sakura stürmisch. Sie standen mindestens zwei geschlagene Minuten so da, bis Sakura kaum noch Luft bekam.

„Naruto! Du erdrückst mich!“ grinsend eiste sie sich von ihm los.

„Tut mir Leid!“ Mit einem entschuldigenden Blick stupste er Sakura an der Nase und wandte sich dann an Sasuke. Einen Moment lang starrten sie sich an, dann fiel Naruto dem Uchiha um den Hals.

„Ich warne dich. Wage es nicht, ihr weh zu tun!“ flüsterte Naruto dem jungen Mann ins Ohr und ließ ihn los. Sasuke nickte ernst. Er wusste, dass Naruto das nicht zum Spaß gesagt hatte. Aber er hatte auch nicht vor, Sakura zu verletzen.

„Hast du irgendwas von Sai gehört?“ fragte Sakura den Blonden. Dieser schüttelte den Kopf.

„Nein. Aber ich bin mir sicher, dass er kommen wird!“ Wie auf Stichwort trat der Schwarzhaarige plötzlich um die Ecke.

„Sai! Da bist du ja!“ sagte Sakura erleichtert.

„Das lasse ich mir doch nicht entgehen!“ entgegnete dieser und reichte Sakura –und nach kurzem Zögern auch Sasuke- die Hand.

„Geht schon mal rein. Es geht gleich los!“ Ino scheuchte die beiden Jungs in das Gebäude.

„Verdammt, wo bleibt bloß Kakashi?“ Sakura knetete aufgeregt den Brautstrauß in ihren Händen. Gleich würde es geschehen… Sie würde heiraten. Einen Mann, der sie nicht liebte. Ihr ganzes Leben würde sich verändern. In ein paar Minuten würde ihr Name nicht mehr Sakura Haruno sein.

Sasuke hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Mit einem lauten Plopp und etwas Blätterwirbel tauchte urplötzlich Kakashi vor ihnen auf. Er sah total elegant aus, mit seinem glänzenden Jackette und den frisch geputzten Lackschuhen. Nur seine Maske passte nicht so wirklich dazu.

„Na endlich!“ Sakura war erleichtert. Schließlich sollte Kakashi sie zum Altar führen. Ihr Sensei nickte Sasuke mit einem leichten Lächeln zu und nahm dann die junge Frau in seine Arme. Sakura war in diesem Moment den Tränen nahe. Bei Naruto hatte sie sich noch zusammenreißen können, doch jetzt, in den starken Armen ihres Senseis, lief sie Gefahr ihre Unsicherheit zu zeigen. Sie drückte sich noch einmal dicht an seine Schulter und atmete dann tief durch. Sasuke hatte irgendwie das Gefühl, als wüsste er genau, was gerade in ihr vorging. Denn sie war nicht die einzige, die unsicher war. Kakashi löste sich von Sakura und sah zwischen den beiden hin und her.
 

„Seid ihr bereit?“ Man konnte an seinem Tonfall hören, dass das eigentlich eher eine Feststellung war, dass die beiden definitiv nicht für diese Hochzeit bereit waren. Sakuras und Sasukes Blick trafen sich. Der junge Uchiha wartete auf ein Signal, irgendeine Regung seitens Sakura. Er wäre ihr nicht einmal böse, wenn sie jetzt noch einen Rückzieher machen wollte. Wie in Trance starrten sie sich in die Augen, bis Sakura schließlich in Zeitlupentempo nickte. Sasuke warf der jungen Frau und Kakashi noch einen Blick zu, dann drehte er sich um und lief zum Eingang der Kapelle.

„Sasuke!“ rief Kakashi dem jungen Mann nach. Dieser blieb stehen und drehte sich um. Sein ehemaliger Sensei warf ihm einen tiefgehenden, für Sakura undefinierbaren Blick zu. Was wollte er Sasuke damit sagen? Die Zeit schien stillzustehen. Sakura wurde etwas unbehaglich. Die zwei würden doch nicht gleich aufeinander losgehen, oder?

Schließlich eiste sich Sasuke von Kakashis Blick los und verschwand in dem Gebäude.
 

Was dann passiert war, wusste Sakura nicht mehr. Sie konnte sich noch vage an eine wunderschöne Musik erinnern und an Sasuke, der vor dem Alter stand.

„Sakura Haruno!“ Verwirrt sah Sakura auf. Vor ihr stand der Priester, der sie erwartungsvoll ansah. Es herrschte eine Totenstille. Was wollte dieser Mann von ihr? Irritiert sah sie zu Sasuke, der neben ihr stand. Dieser sah sie mit einem fragenden und leicht besorgten Blick an.

„Frau Haruno, wollen sie den hier anwesenden Sasuke Uchiha zu ihrem Mann nehmen? Dann antworten sie bitte mit: Ja, ich will!“ sagte der Priester nun zum zweiten Mal. Nur leider hatte Sakura das erste Mal nicht mitbekommen.

>Wo sind meine letzten fünf Minuten geblieben… oder zehn. Wie lange stehe ich denn schon hier? Warum kann ich mich nicht erinnern? < Sakura wurde schwindelig. Sasuke stützte sie, als sie beinahe umfiel. Besorgt betrachtete Sasuke die junge Frau, die nun leicht an ihn gelehnt dastand.

„Ist alles in Ordnung?“ flüsterte er, während ein Raunen durch die Sitzbänke der Gäste ging. Was war nur los mit Sakura?

„Es geht schon. Alles in Ordnung!“ meinte sie und ließ von Sasuke ab. Sie merkte, dass sie sehr unsicher auf den Beinen war, doch sie konnte doch nicht bei ihrer eigenen Hochzeit umfallen. Besorgt sah der Priester sie an.

„Geht es ihnen gut, Fräulein?“ Sakura nickte und setzte ein Lächeln auf. Der alte Mann, der die beiden trauen sollte, betrachtete sie kurz skeptisch, setzte dann aber ein seliges Lächeln auf.

„Sollen wir fortfahren?“ fragte er sie freundlich. Sakura nickte entschieden und strengte sich sehr an, sich nichts mehr von ihrem Schwindelgefühl anmerken zu lassen. Sie war schließlich ein Ninja, da haute sie nichts so leicht um!

„Sakura, wenn du es dir anders überlegt hast… Du musst es nur sagen, das wäre schon okay!“ flüsterte Sasuke so leise, dass es nur sie hören konnte. Überrascht über seine Reaktion sah sie ihn an und schüttelte den Kopf.

„Nein, wir können fortfahren!“ sagte sie entschlossen und wandte ihren Blick zu dem Priester. Dieser nickte.

„Na gut. Also, noch einmal: Sakura Haruno, wollen sie den hier anwesenden Sasuke Uchiha zu ihrem Mann nehmen? Dann antworten sie bitte mit: Ja, ich will!“
 

In Sakura kamen plötzlich sämtliche Erinnerungen hoch.

… Wie sie Sasuke das erste Mal getroffen hatte

… Wie sie gemeinsam mit ihm und Naruto zu Team 7 wurde

… Die vielen Abenteuer, die sie gemeinsam erlebt hatten

… Er hatte sie immer beschützt

… Bis zu einem gewissen Zeitpunkt

… Ihr fiel der erste Kampf mit Orochimaru ein, als Sasuke das Mal bekommen hatte

… Sie erinnerte sich an seine Veränderung

… die Kämpfe zwischen Naruto und ihm

… sein Abschied

… „Deine Oberflächlichkeit nervt mich einfach!“

… „Sakura… Ich dank‘ dir für alles…“

… Das Wiedersehen nach all den Jahren

… Wie er sie beinahe getötet hätte
 

Viele Sekunden verstrichen, ohne das es auch nur einer der Anwesenden wagte zu atmen. Würde Sakura überhaupt noch antworten? Einige der Gäste wünschten sich wahrscheinlich, dass sie sich gegen Sasuke entscheiden würde und vielleicht wäre es auch besser so…
 

Ihre Entscheidung stand fest:
 


 

„Ja, ich will!“
 


 


 


 

Und, wie hat es euch gefallen? Bin gespannt, was ihr über das Kapi denkt! ^^
 

Liebe Grüße

EURE DREAMDAY

Hochzeitsnacht

Sooo... jetzt kommt das Kapitel, auf das ihr alle gewartet habt!

Und es geht natürlich um...*wer errät es?*

...genau: um die Hochzeitsnacht! Wie sollte es auch anders sein^^

Das Kapi hat mir sehr Spaß gemacht beim schreiben.

Ich hoffe, es gefällt euch auch.
 

So, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY
 


 

HOCHZEITSNACHT
 

-letztes Mal-

Viele Sekunden verstrichen, ohne das es auch nur einer der Anwesenden wagte zu atmen. Würde Sakura überhaupt noch antworten? Einige der Gäste wünschten sich wahrscheinlich, dass sie sich gegen Sasuke entscheiden würde und vielleicht wäre es auch besser so…
 

Ihre Entscheidung stand fest:

„Ja, ich will!“
 

-etwa 8 Stunden später: 23: 51 Uhr-
 

Sakura betrat als erste das Haus. Nun war es geschehen. Sie hatte Sasuke geheiratet. Es gab kein zurück mehr. Ohne etwas zu sagen stieg sie langsam die Treppe hinauf in Richtung Schlafzimmer. Sie war etwas wackelig auf den Beinen, da der Alkohol bereits seine Wirkung zeigte. Sie war zwar schon einmal hier gewesen, als sie ihre Sachen eingeräumt hatte, doch nun fühlte es sich völlig anders an. Dies war nun ihr und Sasukes GEMEINSAMES Zuhause. Sakura fühlte, dass Sasuke ihr folgte, dennoch hielt sie nicht an und drehte sich auch nicht um. Erst im Schlafzimmer war sie wie erstarrt. Der Blick auf das Bett ließ ihre Gedanken wild kreisen. Und alles drehte sich nur um ein Thema: Dies war ihre Hochzeitsnacht. Sakura wusste nicht genau, ob Sasuke irgendeinen Wert auf diese normalerweise besondere Nacht legte, oder ob er sich einfach nur vor Müdigkeit ins Bett fallen lassen wollte. Doch was wollte sie selbst, Sakura? Ein leises Klicken holte sie zurück in die Realität. Ertappt gefühlt drehte sie sich langsam um. Sasuke lehnte an der gerade geschlossenen Tür und sah Sakura durchdringend an. Seine Augen sprachen Bände. Sakura bekam ganz plötzlich Panik.

Sie wollte das nicht. Sie war nicht bereit dazu. Sie konnte nicht mit ihm… das ging nicht! Völlig unmöglich.
 

Sasuke kam auf sie dazu.

Sakuras Herz pochte wie wild gegen ihren Brustkorb.

Er hob eine Hand und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Sakura schluckte schwer.

Er fuhr mit der Hand langsam in ihren Nacken.

Ihr Atem beschleunigte sich.

Er senkte seinen Kopf.

>Ich kann das nicht!<
 

…………..
 

Plötzlich befand sich Sakura im siebten Himmel. Das war ihr erster Kuss. Mit Sasuke! Naja, abgesehen von dem bei der Trauung, aber das war so flüchtig gewesen, dass sie seine Lippen kaum gespürt hatte. Und jetzt war es tausendmal besser als sie es sich je vorgestellt hatte. Und sie hatte es sich ziemlich oft vorgestellt! Seine Lippen waren so wunderbar weich und doch fest. Real und gleichzeitig wie ein Traum. Sakura schloss ihre Augen und gab sich ganz diesem göttlichen Moment hin. Sie wusste, dass er nicht so viel für sie empfand und dennoch fühlte sich dieser Kuss an wie pure Liebe. Langsam löste sich Sasuke von der jungen Frau und sah sie an. Sakura wusste, dass er ihr gerade in die Tiefe ihrer Seele sah, doch das war ihr egal. Sie wollte mehr davon. Mehr von ihm. Ohne darüber nachzudenken warf sie sich in seine Arme und drückte sich fest an ihn. Einen Moment lang tat der Uchiha nichts, doch dann legte er seine Arme um ihren schmalen Körper und zog sie noch enger an sich.
 

Für einen Moment lang fühlte Sakura nichts als den Sekt, der ihr kribbelnd durch die Adern floss. Vielleicht hätte sie doch nicht so viel trinken sollen. Dann seufzte sie laut. Sasuke arbeitete sich von ihren Schultern über ihren Hals empor und sie spürte nichts anderes mehr als seine Lippen. Seine Lippen auf ihrer Haut, auf ihren Schultern, ihrem Hals, den Armen, der Stirn und ihren Lippen. Er war perfekt. Einfach perfekt. Sakura wusste, dass es kein zurück mehr gab, wenn sie ihn jetzt nicht von sich stoßen würde. Es würde alles verändern. Ihre Gedanken überschlugen sich und sie kämpfte mit sich selbst. Die Nacht mit ihm zu verbringen wäre gegen jede Regel, fernab von aller Vernunft…Dann schloss sie ihre Augen und gab sich ihm hin.
 

Sie merkte, wie ihre Körper langsam zu einem verschmolzen. Als Sasuke mit seiner Zunge über ihre Lippen fuhr, stellten sich ihre Nackenhaare auf. Sie zögerte einen Moment, doch dann ließ sie ihn gewähren und öffnete ihre Lippen. Gott, konnte dieser Mann küssen! Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und versuchte so, noch mehr Besitz von ihm zu ergreifen. Einige Szenen von heute Mittag traten in ihr Gedächtnis. Eigentlich war es ein wunderschöner Tag gewesen. Wenn man ihn nicht gut kannte, hätte man nicht einmal bemerkt, dass Sasuke Sakura gar nicht liebte. Er hatte ein paar Mal gelächelt und sogar richtig gelacht.
 

Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als sich Sasukes Hand langsam unter ihr Kleid schob. Sakura stutzte. Das ging ihr zu schnell!

„Sasuke…“ unterbrach sie einen Kuss und lehnte sich etwas von ihm weg. Der Uchiha reagierte nicht und liebkoste mit seinen Lippen ihren Hals. Die Situation war der jungen Frau sichtlich unangenehm. Als Sasuke sich dann auch noch an dem Bund ihres Slips zu schaffen machte, stieß sie ihn entschieden von sich.

„Ich kann nicht!“ Sie rannte aus dem Zimmer und knallte die Tür zu. Sie lehnte sich gegen die Wand und atmete schwer. Das war knapp! Ihr Herz pochte wie wild.

Wütend auf sich selbst und auch auf Sasuke schossen ihr Tränen in die Augen. Er liebte sie nicht. Wie sollte sie da mit ihm die Nacht verbringen? Das ging nicht! Sie würde sich fühlen wie ein wahlloses Objekt seiner Begierde, das nach Gebrauch lieblos in einer kahlen Ecke landen würde.
 

Sie war froh, dass Sasuke ihr nicht hinterher kam. Sie könnte ihm nicht in die Augen sehen. Das war ja alles so peinlich. Und eigentlich tat er ihr Leid. Schließlich hatte er in der Hochzeitsnacht wirklich so etwas wie ein Recht auf sie. Sakura ließ sich an der Wand herunter sinken.

> Klasse. Wir stehen uns so schon nicht besonders nahe… Und jetzt haben wir nicht einmal eine körperliche Beziehung… Tolle Ehe!<

Etwa zehn Minuten starrte sie an die gegenüberliegende Wand und verfluchte abwechselnd Sasuke und sich selbst. Dann stand sie langsam auf. Sie würde heute auf dem Sofa schlafen! Das war die beste Lösung für sie beide. Sie atmete einmal tief durch und klopfte dann vorsichtig an der Schlafzimmertüre. Sie kniff die Augen zusammen, da sie mit einer wütenden Antwort rechnete, doch nichts passierte. Sie versuchte es noch einmal etwas lauter. Stille.
 

> Mann, muss der sauer sein…< Sakura biss sich auf die Unterlippe und drückte die Klinke herunter.

„Sasuke, ich komme jetzt rein!“ sagte sie leise. Wieder keine Reaktion. Als sie die Tür öffnete war kein Sasuke zu sehen. Suchend sah sie sich um. Da bemerkte sie den dünnen Lichtstrahl, der aus dem Bad kam, das direkt an das Schlafzimmer grenzte.

>Gut, er ist im Bad! Dann schnappe ich mir schnell meine Sachen und verschwinde!< Aus dem Kleiderschrank holte sie möglichst leise ihr Nachthemd heraus, klemmte sich ein Kopfkissen unter die Arme und warf sich eine Decke über die Schulter. Schwer bepackt schlich sie sich wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür so geräuschlos wie möglich. Erleichtert atmete sie aus.

>Puh! Er hat mich nicht bemerkt. Gott sei Dank! <
 

Sasuke hielt kurz inne. So wie sich das angehört hatte, hatte sich Sakura samt Bettzeug aus dem Staub gemacht. Er stieß die Badtür auf und tatsächlich: die rechte Betthälfte war leer. Er seufzte kurz. Das war eigentlich nicht geplant gewesen. Er wollte gar nicht so über Sakura herfallen. Das war wahrscheinlich der verflixte Alkohol. Der Uchiha schüttelte entschieden den Kopf. Er konnte nicht alles auf seinen leichten Rausch schieben. Er hatte sich einfach nicht beherrschen können. Es war seltsam für ihn. Diese Seite kannte er an sich noch gar nicht. Die Pubertät war mehr oder weniger unbemerkt an ihm vorbeigegangen. Er hatte nie Zeit gehabt, sich mit so etwas auseinander zu setzen. Doch jetzt bemerkte er es umso deutlicher: Er hatte auch Bedürfnisse, wie jeder andere Mann auch.
 

Er schaltete das Licht im Bad aus und trottete in Richtung Bett. Einen Moment überlegte er, ob er mit Sakura reden sollte, doch er entschied sich dagegen.

Er legte sich hin und deckte sich bis zur Hüfte zu. Es war ziemlich warm. Oder lag die Hitze gar nicht an den Temperaturen? Sasuke dachte an den Kuss, das Gefühl, sie zu berühren… Es kam Sasuke so vor, als würde es gleich noch ein paar Grad heißer. Ein leichter Wind kam auf und irgendwo in der Ferne zirpten die Grillen. Sasuke versuchte sich auf dieses Geräusch zu konzentrieren und sich dadurch abzulenken. Nur nicht an Sakura denken! Seine Haut kribbelte noch schwach, dort, wo sie ihn berührt hatte. Mit diesem Gefühl schloss er die Augen und ließ den Tag noch einmal Revue passieren. Er hatte geheiratet.

Er hatte wirklich Sakura geheiratet. Verrückt!
 

Er wachte erst wieder auf, als er ein leises Klicken vernahm. Er hatte keine Lust die Augen zu öffnen. Er konnte auch so sagen, dass Sakura ins Schlafzimmer gekommen war. Wahrscheinlich wollte sie ihm einen guten Morgen wünschen und dabei rot anlaufen. Das Bett senkte sich zu seiner linken ein wenig.

„Sasuke?“ hörte er Sakura flüstern. Doch er spielte weiter den Schlafenden.

„Hey!“ Eine geschmeidige Hand legte sich sanft auf seine Schulter. Na gut, jetzt musste er aufwachen. Er öffnete langsam ein Auge und war verwirrt, dass er kaum etwas erkennen konnte. Es war ja noch dunkel. Er richtete sich leicht auf. Seine Haare waren völlig verstrubbelt.

„Was ist denn?“ fragte er und gähnte kurz. Er konnte nur Sakuras Umrisse erkennen. Diese schwieg erst einmal.

„Es tut mir Leid!“ ließ sie dann verläuten und starrte ausgiebig auf die Bettkante, auf der sie saß.

„Uhh…“ Sasuke setzte sich jetzt ganz hin und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht.

„Lass uns nicht darüber reden! Jetzt ist es eh egal.“ Meinte er leicht genervt.

„Nein, es ist nicht egal. Es ist noch mitten in der Nacht, Sasuke!“ Der junge Uchiha sah auf den Wecker. 03:56 Uhr. Er stöhnte.

„Und warum weckst du mich dann?“

„Na, weil… Ich habe nachgedacht. Das wäre ein völlig falscher Start in unsere Ehe. Ich meine… wenn wir es nicht… tun würden…“ Zum Glück war es so dunkel, sodass Sasuke nicht sehen konnte, wie rot Sakura gerade wurde. Und das Wort Ehe war auch noch so ungewohnt. Erstaunt sah Sasuke das Mädchen an.

„Ich meine… Ich bin deine Frau, und du bist mein Mann… und das ist unsere… unsere Hochzeitsnacht… Wie sollen wir den Rest unseres Zusammenlebens meistern, wenn wir nicht einmal unsere erste Nacht richtig hinbekommen…“ Das Rot in Sakuras Gesicht wurde immer dunkler. Dann überwand sie sich und tat, was sie sich seit mindesten einer halben Stunde, auf dem Sofa kauernd und nachdenkend, vorgenommen hatte. Sie küsste ihn, wenn auch etwas missraten, da sie in der Dunkelheit nur seine Wange traf.
 

Stille.
 

„Jetzt sag doch was!“ Doch Sasuke sagte erstmal nichts. Sakura wurde immer nervöser.

„Sicher?“ fragte er nach schier endloser Zeit. Sakura nickte nur stumm und hoffte, dass er sich jetzt auch mal zu ihrer Meinung äußern würde. Doch das tat er nicht. Er küsste sie lieber. Er ließ sich langsam in die Kissen zurücksinken und zog die junge Frau mit sich. Sie lag halb auf ihm, immer noch errötet und total aufgeregt. Sie hatte die letzten zwei Stunden nachgedacht und trotzdem konnte sie noch nicht so ganz begreifen was gerade vor sich ging. Ein kalter Schauer lief über ihre Haut, als Sasuke seine Arme um sie legte und sie leidenschaftlich küsste. Dieser bemerkte Sakuras Gänsehaut und zog die Decke etwas höher. Dass die Gänsehaut keineswegs daher rührte, dass Sakura kalt war, ahnte er nicht.
 

Einige Augenblicke später drehte Sasuke den Spieß um und rollte sich halbwegs auf Sakura, die kurz überrascht keuchte. Zuerst ruhte seine Hand auf ihrer Hüfte, doch nach wenigen Minuten fuhr er immer weiter nach oben. Sakura versuchte sich voll und ganz auf den Kuss zu konzentrieren, was ihr nicht so recht gelingen wollte. Sasuke unterbrach den Kuss um kurz Luft zu schnappen und sah Sakura tief in die Augen. Wenn es nur nicht so dunkel wäre… Sakura hätte gerne seinen Ausdruck in den Augen gesehen. Doch als Sasuke ein leises „Sakura“ auf ihre Lippen hauchte, war es um sie geschehen. Sein Tonfall hatte verraten, was er gerade fühlte. Er besiegelte ihre Lippen mit einem Kuss und wurde dabei immer fordernder. Er presste sie dicht an sich. Nun verdrehte er Sakura völlig den Kopf. Etwas ungeschickt zog sie ihm sein T-shirt über den Kopf. Alles, was sie jetzt noch spürte, war das Verlangen nach mehr…
 


 


 

^_^ Jaja, da würde man schonmal gerne mit Saku tauschen*g*
 

Bin gespannt, was ihr zu dem Kapi sagt!
 

BIS DEMNÄCHST

eure dreamday

Ein seltsamer Morgen

Hallo zusammen! Endlich geht es weiter!

Ich sag euch aber lieber gleich, dass das eher ein Filler-kapitel ist.

Und mir ist auch keine wirklich spannende Überschrift eingefallen.

Ich wünsch euch auf jeden Fall viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY!
 

EIN SELTSAMER MORGEN
 

>Mmmhh… Was riecht hier denn so gut? Das kommt mir so bekannt vor…< Sakura vergrub ihr Gesicht in dem so gut riechenden Kissen. Irgendwoher kannte sie diesen Duft.

>Das riecht nach… Sasuke!< Auf einmal war Sakura hellwach. Doch sie hatte Angst davor, ihre Augen aufzumachen. Vielleicht würde sie aufwachen und alles war nur ein Traum.

>Komm schon! Sei nicht so ein Angsthase!< ermahnte sie sich selbst. Vorsichtig öffnete sie eines ihrer Lider… Er war wirklich nicht da! Sakura richtete sich auf, wobei die Bettdecke etwas herunter rutschte. Erschrocken zog sie sie schnell wieder hoch.
 

>Ich habe nichts an, aber… Oh Gott!< Sakura seufzte, als ihr wieder jede Einzelheit des gestrigen Abends einfiel. Dabei wurde sie gleich wieder rot.

>Oh Mann! Ich habe wirklich mit Sasuke… Moment, wo ist der überhaupt?< Zunächst war Sakura etwas enttäuscht, dass Sasuke schon aufgestanden war, doch wenn sie genauer darüber nachdachte, war das schon besser so. Sie konnte ihm wahrscheinlich sowieso nicht mehr in die Augen sehen und würde bei jeder Kleinigkeit rot werden… Außerdem war Sasuke ein Frühaufsteher, was sie von sich nicht gerade behaupten konnte. Was hatte sie auch erwartet? Das er darauf warten würde, bis sie wach wurde und ihr beim schlafen zusah? Das war nicht besonders realistisch. Sie versuchte die Bilder der heutigen Nacht aus ihrem Kopf zu verdrängen und stand auf, umhüllt von der so wunderbar riechenden Bettdecke und tapste zum Kleiderschrank. Sie spielte kurz mit dem Gedanken, ein T-shirt von Sasuke anzuziehen, schüttelte dann aber entschieden den Kopf und nahm eines ihrer Sommerkleider heraus.

>Es ist so ein schöner Tag…< Sakura sah einige Minuten verträumt aus dem Fenster. An dem tiefblauen Himmel waren nur wenige kleine, weiße Wolken zu sehen und die Sonne strahlte mit voller Kraft. Die junge Frau lächelte. Erstmal würde sie duschen und sich dann auf die Suche nach Sasuke machen. Der konnte doch nicht einfach so an ihrem ersten Tag als „Ehepaar“ die Biege machen!
 

Das kühle Wasser auf ihrer Haut tat unglaublich gut.

>Schade eigentlich! Jetzt wasche ich Sasukes Geruch von mir ab…< Sakura ertappte sich dabei, wie sie schon wieder an den Uchiha dachte.

>Hmm… Aber… ich bin jetzt auch eine Uchiha…< Dieser Gedanke war noch äußerst befremdlich für die junge Frau.

>Gewissermaßen wäre ich jetzt mit Itachi verwandt…< Sakura schauderte. Nein, da wollte sie doch lieber an etwas anderes denken! In ihrem alten Zuhause hätte sie jetzt wahrscheinlich angefangen unter der Dusche zu singen, doch da die Möglichkeit bestand, dass Sasuke in der Nähe war und sie hören konnte, ließ sie es lieber bleiben. Sie traf zwar die meisten Töne, doch peinlich wäre ihr das trotzdem.
 

Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in ihr grün-gelbes Kleid und wuschelte sich durch die noch nassen Haare. Sie hatte jetzt keine Lust, sich zu föhnen und ließ die nassen Strähnen in ihr hübsches Gesicht hängen. Erst als ihr Magen lauthals knurrte bemerkte sie, dass sie einen Bärenhunger hatte. Woher das wohl kam? Gestern auf dem Fest hatte sie sich den Bauch so vollgeschlagen, dass sie gedachte hatte, sie könnte noch mindestens eine Woche davon zehren. Ihr Körper war da wohl anderer Meinung. Leichtfüßig durchquerte sie das Schlafzimmer und lief die Treppe zum Wohnzimmer hinunter. Ihre Augen schweiften durch den Raum auf der Suche nach ihrem Mann.

„Sasuke?“ rief sie, als sie an der letzten Stufe ankam und wartete auf eine Antwort. Diese blieb allerdings aus und so setzte sie ihren Weg zum Sofa fort und ließ sich bäuchlings darauf nieder. Na der Tag fing ja gut an. Wo war Sasuke? Spazieren oder so? Denn aufgrund der Hochzeit hatten beide eine Woche frei bekommen, um viel Zeit miteinander verbringen zu können. Sakura schmunzelte. Als ob Sasuke mehr Zeit als nötig mit ihr totschlagen wollte!
 

„Was ist denn?“

„Uaah!“ mit einem lauten Plumps fiel Sakura vor lauter Schreck zu Boden. Ihr Herz raste. Sasuke sah sie kurz verwundert an.

„Alles klar?“ Sakura richtete sich schnell wieder auf und strich verlegen ihr Kleid glatt.

„Jaja, klar. Alles ok. Alles bestens! Ich… es geht mir gut!“ Sie redete so schnell, dass sich ihre Worte beinahe überschlugen. Der Uchiha warf ihr einen skeptischen Blick zu, dann drehte er sich um und ging zurück in die Küche, aus der er gerade gekommen war.

„Gut. Dann können wir jetzt essen!“ sagte er laut, damit es Sakura im nebenanliegenden Zimmer hören konnte. Diese folgte ihm bei dem Wort ESSEN sofort. Im Türrahmen blieb sie erstaunt stehen.
 

„Du hast Frühstück gemacht!“ meinte sie überrascht und strahlte bis über beide Ohren. Sie hatte so einen großen Hunger! Sie lehnte sich an den Türrahmen und bestaunte das kleine Festmahl. Nun ja, ein Festmahl war es nicht gerade, aber immerhin ein selbstgemachtes Frühstück von Sasuke. Das zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht.

„Das ist süß… von dir!“ Erst bei der Hälfte des bereits ausgesprochenen Satzes fiel ihr auf, was sie da überhaupt von sich gab und beendete ihn kleinlaut.

>Sakura, erst nachdenken- dann reden!< tadelte sie sich in Gedanken. Süß! Dieses Wort war mit fast allem in Verbindung zu bringen, nur nicht mit Sasuke… normalerweise. Und der war bestimmt auch nicht begeistert davon, wenn Sakura ihn als süß bezeichnete. Sakura versuchte diese peinliche Situation zu übergehen und setzte sich demonstrativ hin.

„Dann lass uns anfangen! Ich habe einen riesen Hunger!“
 

Sie aßen schweigend. Sakura versuchte in alle möglichen Richtungen zu gucken, nur nicht zu Sasuke. Unweigerlich stiegen in der jungen Frau die Erinnerungen an die Nacht wieder auf. Sie verschluckte sich leicht an ihrem Orangensaft und räusperte sich. Dann stand sie auf und räumte ihren Teller in die Spülmaschine. Sie war froh, Sasuke nicht mehr direkt gegenüberzustehen. Dieser war nun auch fertig und tat es ihr gleich. Sakura warf einen kurzen Blick auf seinen Rücken, dann schweifte ihr Blick über die Spüle. Es lagen noch einige Utensilien herum, die gesäubert werden mussten. Sie machte sich sofort an die Arbeit. Während sie das Spülwasser einließ, räumte Sasuke die Speisen vom Tisch in den Kühlschrank. Er wirkte relativ entspannt, doch Sakura wusste, dass er ihr seine wahren Emotionen wohl kaum zeigen würde. Nach außen hin spielten sie das Ehepaar vielleicht recht gut, doch sobald sie alleine waren kam sich Sakura ziemlich alleine vor. Irgendwie empfand sie es als falsch, dass sie heute nicht gemeinsam aufgestanden waren. Sie schüttelte den Kopf über sich selbst, während sie mit dem Abwasch begann. Plötzlich stellte sich Sasuke direkt neben sie. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Wieso kam er ihr so nahe? Hatte ihm die gestrige Nacht etwa so gut gefallen? Bei diesem Gedanken merkte Sakura, wie ihr die Röte in den Kopf schoss. Was für ein Blödsinn! Sasuke hatte vielleicht schon zig Frauen gehabt- Bei dieser Vorstellung erstarrte Sakura. Es lief ihr kalt den Rücken herunter. Diese Vorstellung war irgendwie abstoßend.
 

Auf einmal bemerkte sie, dass Sasuke ein Handtuch in der Hand hielt. Er wollte ihr wohl helfen. Doch Sakura musste erst einmal diesen seltsamen Gedanken aus ihrem Gehirn verdrängen.

„Kannst du das bitte fertigmachen?“ Damit drückte sie ihm den Spüllumpen in die Hand und flüchtete in das kleine, zweite Badezimmer, das direkt neben dem Hauseingang lag. Sasuke entging natürlich nicht, dass sie ihm aus dem Weg ging. Und er hatte auch eine starke Vermutung, wieso. Vielleicht hätten sie in dieser Nacht nicht miteinander schlafen sollen. Wenn das nun die ganze Zeit so weiterging, würde ihr Zusammenleben ziemlich kompliziert werden. Für ihn war es zwar auch eine seltsame Situation, aber es war ihm bei weitem nicht so peinlich wie Sakura. Das war es nun mal, was passierte, wenn eine Frau und ein Mann zusammenwaren. Langsam machte sich Sasuke an den Abwasch.

>Naja… Wir sind schließlich nicht zusammen. Vielleicht war es doch ein Fehler…<
 

Sakura lehnte sich gegen die Innenseite der Badtüre und schloss die Augen. >Das ist ja ekelhaft! Ich sollte nicht über so etwas nachdenken. Außerdem führt es zu nichts. Ich kann es sowieso nicht mehr ändern!< Sakura lief in dem kleinen Zimmer auf und ab. In diesem Moment war sie mehr als froh, dass Sasuke keine Gedanken lesen konnte. Der jungen Frau war klar, dass sie sich irgendwie mit dieser möglichen Tatsache abfinden musste, auch wenn das nicht so leicht war. Er schuldete ihr keine Rechenschaft. Genauso wenig, wie sie ihm Rechenschaft schuldete. Aber was hatte sie auch schon getan? Nichts! In den vergangenen Jahren hatte sie keinen einzigen Freund gehabt und kein einziges Date- Sakura hielt inne. Wenn man es genau nahm, hatte sie eigentlich schon zwei oder drei Dates gehabt. Und zwar mit Naruto. Aber Sakura war sich nicht sicher, ob man ihre Verabredungen wirklich als Dates bezeichnen konnte.

>Außerdem kam ja meistens eh irgendwas dazwischen!< Wenn Sakura so an Naruto dachte, wünschte sie sich fast, jetzt bei ihm zu sein. Mit ihm war alles so unkompliziert und locker. Er war nunmal ihr bester Freund. Sakura war froh, wieder an etwas anderes denken zu können.
 

„Du bist ja schon fertig!“ Sasuke drehte sich um und erblickte Sakura, die im Türrahmen stand und etwas verlegen lächelte. Anscheinend hatte sie sich wieder gefangen. Er stellte das letzte Glas zurück in den Schrank und lehnte sich dann gegen die Ablage. Abwartend sah er Sakura an. Er wusste, dass sie etwas sagen wollte. Dabei fiel ihm auf, wie gut ihr das Kleid stand.

„Also…“ begann sie zögernd. „Wie sollen wir diese Woche hinter uns bringen?“ Sasuke antwortete nicht auf ihre Frage. Ein Zeichen dafür, dass er nicht wusste, worauf sie hinaus wollte.

„Ich meine nur… wenn wir beide wieder arbeiten, gehen wir uns nicht die ganze Zeit im Weg um und müssen nicht den ganzen Tag miteinander verbringen. Aber jetzt… Ich kann natürlich verstehen, wenn du nichts mit mir unternehmen willst, aber wenn wir uns nie zusammen blicken lassen, würde das doch dem ein oder anderen auffallen und wir können es uns nicht leisten-“

„Sakura!“ unterbrach sie der Uchiha. Sie verstummte. „Es ist mir vollkommen egal, was die anderen denken!“
 

Sakura senkte den Blick. Natürlich war es ihm egal, das war es immer schon gewesen.

„Wir tun einfach das, was wir für richtig halten!“

„Richtig!?“ schnaubte Sakura. „Und was, bitte, ist das richtige?“

„Sakura, du musst dich doch nicht wegen den anderen verbiegen!“

„Genau genommen tue ich das nur, damit unsere sogenannte Ehe glaubhaft wirkt!“ sagte sie etwas lauter.

„Dann hör auf damit!“ Auch Sasukes Ton wurde etwas härter. Sakura verengte die Augen zu Schlitzen.

„Du willst mir nicht ernsthaft vorschreiben, was ich tun soll!“ Sasuke verdrehte die Augen. Für einen Streit hatte er jetzt absolut keinen Nerv.

Sakura fing plötzlich an zu lachen. Irritiert sah der junge Mann sie an. Sakura beruhigte sich schnell wieder und hielt sich den kribbelnden Bauch.

„Wir kommen bestimmt glaubhaft rüber. Wir streiten uns sogar schon wie ein altes Ehepaar!“ meinte sie schmunzelnd und auch Sasuke verzog den Mund.

„Tut mir Leid! Ich wollte nicht… So bin ich eigentlich nicht. So… oberflächlich!“ Sakura lächelte leicht und merkte nicht, wie Sasuke leicht zusammenzuckte. Wie konnte sie so einen Scherz machen? Er hatte sie damals bis aufs Blut gekränkt, das wusste er. Hatte sie sich so sehr geändert? Hatte sie wirklich mit der Vergangenheit abgeschlossen?
 

Sasuke ließ die letzten Tage und Wochen noch einmal Revue passieren. Beinahe nichts erinnerte noch an die kleine naive, nervige und völlig liebestrunkene Sakura. Sie war eine Frau geworden. Hübsch und intelligent. Sasuke fragte sich, wie stark sie wohl war. Bei ihrem letzten Kampf hatte sie kaum Zeit gehabt, sich zu beweisen. Doch er hatte schon gehört, dass manche sie als eine zweite Tsunade bezeichneten. Und falls sie wirklich das Niveau des Hokage besaß, war sie ein wirklich ernst zu nehmender Gegner. Sie konnte vielleicht nicht mit ihm oder Naruto mithalten, aber sie hatte schließlich keine besonderen Gaben, wie sein Sharinghan und sie war auch kein Jinchuuriki. Eigentlich hatte er es mit ihr doch sehr gut getroffen. Er könnte niemals mit einer Nervensäge wie Ino oder einem stillen Häschen wie Hinata zusammen leben. Sakura kannte ihn und wusste, wann sie ihm auf die Nerven ging und wann sie ihn besser in Ruhe lassen sollte.
 

Die beiden fuhren herum, als es an der Tür klingelte. Sie warfen sich einen kurzen fragenden Blick zu, dann öffnete Sasuke die Eingangstür. Erstaunt standen er und Sakura dem Hokage gegenüber. Sasuke trat zur Seite und gestattete ihr somit den Eintritt.

„Guten Morgen ihr beiden!“ sagte Tsunade, als das frisch verheiratete Paar nur regungslos dastand.

„Komm doch rein!“ Sakura löste sich als erste aus ihrer Starre und gebot dem Hokage mit einem Handzeichen, ins Wohnzimmer zu gehen. Tsunade setzte sich auf den kleinen aber bequemen Sessel, der unmittelbar neben dem Sofa stand. Nachdem sie ein Getränk dankend ablehnte setzte sich auch Sakura. Sasuke war wohl nicht besonders glücklich über den Besuch, denn er stand noch immer im Türrahmen und überlegte wahrscheinlich gerade, ob er dem Hokage überhaupt den Respekt erweisen sollte, sie zu beachten. Doch letztendlich setzte er sich neben Sakura und sah die Besucherin abwartend an. Er merkte, dass Sakura, die direkt neben ihm saß, etwas nervös war.

„Und, habt ihr gut geschlafen?“ wollte die blonde Frau wissen. Sakura war sofort peinlich berührt. Sollte das etwa eine Anspielung darauf sein, ob sie die Nacht gemeinsam verbracht hatten?

Als keiner der beiden auf ihre Frage antwortete, wechselte sie das Thema.
 

„Es tut mir Leid, dass ich gestern nicht bei der Trauung anwesend sein konnte, aber ich hatte noch viel zu erledigen. Auf jeden Fall…“ Sie setzte eine kurze Pause ein, in der sie sich wohl zu den folgenden Worten durchringen musste: „ …möchte ich euch meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen!“ Damit hielt sie Sasuke die Hand entgegen. Einen Moment lang passierte nichts und Sakura vermutete schon, dass er Tsunades Glückwünsche nicht annehmen würde, doch dann ergriff er schließlich die Hand des Hokage. Als auch Sakura ihr die Hand gab bemerkte sie, wie klein ihre im Gegensatz zu der von Sasuke war. Einen Augenblick starrte sie auf ihre Handfläche, dann setzte sie ein Lächeln auf.

„Es ist schade, dass du nicht kommen konntest. Es war ein schönes Fest!“ sagte Sakura ungelogen. Es war wirklich ein schöner Tag gewesen. Tsunade nickte.

„Ich bin aber nicht nur gekommen, um mit euch einen kleinen Plausch zu halten…“ Sie sah Sasuke erwartungsvoll an. Natürlich spielte sie auf die alltägliche Chakrakontrolle an. Diese Vorsichtsmaßnahme hatte sie ergriffen, damit Sasuke keine allzu große Gefahr darstellte, sollte er sich doch gegen sie wenden. Der Uchiha und Tsunade standen auf, um in einem anderen Zimmer die alltägliche Prozedur durchzuführen. Sakura erhob sich abrupt.
 

„Muss dann denn wirklich noch sein?“ Die beiden anderen drehten sich zu ihr um. Tsunade zögerte einen Moment. Es würde wahrscheinlich nichts ausmachen, wenn sie die Chakraabnahme für diese Woche ausfallen lassen würde. In so kurzer Zeit konnte man kaum genügend Kraft sammeln, um einen Angriff zu starten.

„Na schön!“ meinte sie dann. „Ausnahmsweise. Aber das gilt nur für diese Woche. Danach will ich dich wieder täglich im Krankenhaus sehen, hast du verstanden?!“ sagte sie an Sasuke gerichtet. Dieser nickte nur. Tsunade warf ihm einen Blick zu, der ihn wohl davor warnen sollte, irgendwelchen Dummheiten anzustellen, dann ging sie in Richtung Tür. Die beiden jungen Uchihas folgten ihr und verabschiedeten sie höflich. Als die Tür hinter ihr zufiel, merkten die beiden förmlich wie die Spannung von ihnen abfiel. Dieser Besuch war nichts weiter gewesen als ein reiner Kontrollgang. Was hatte sie denn erwartet? Eine niedergemetzelte Sakura und einen zum Monster mutierten Sasuke?
 

Sakura ließ sich wieder auf die Couch sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. Sasuke lehnte sich an eine Wand und starrte aus dem Fenster.

„Was war das denn gerade?“ fragte die junge Frau stirnrunzelnd und kratzte sich am Kopf. Sasuke zuckte gleichgültig mit den Schultern.

Mehrere Minuten verstrichen, ohne dass einer der beiden etwas sagte oder sich bewegte. Dann stand Sakura wieder auf und ging in Richtung Tür.

„Komm, machen wir einen Spaziergang!“ Als Sasuke nicht reagierte drehte sie sich zu ihm um und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür.

„Na komm schon!“ Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Haus und ließ die Tür weit offen stehen. Widerwillig gab der Uchiha nach und folgte ihr. Ein Spaziergang war vielleicht gar keine schlechte Idee.
 


 


 


 


 


 

So, das war's. Ich habe ja gesagt, es wird nicht sonderlich viel passieren. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Ich hab mir übrigens überlegt, euch die FF ein kleines bisschen mitgestalten zu lassen, wenn ihr wollt. Das würde dann so aussehen, dass ich euch etwa 3 verschiedene Überschriften vorschlage und ihr müsst abstimmen, was ihr am liebsten haben würdet (Inhalt wird natürlich nicht verraten, ist ja wohl klar ^^). Was haltet ihr von der Idee? Denn wenn sich niemand für eine bestimmte Überschrift entscheidet, könnte ich mir die Arbeit auch sparen. War nur so ne Idee...^^
 

Also, höffentlich bis bald
 

EURE DREAMDAY

Das geheime Reagenzglas

Und schon geht es weiter! Wow, das ist ja ganz ungewöhnlich für mich, dass es so schnell weiter geht! ^^

Ich muss zugeben, ich bin selber stolz auf mich! *räusper*

Also dann wünsch ich euch mal viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY
 


 

DAS GEHEIME REAGENZGLAS
 

Sasuke fragte sich, weshalb Sakura einen Weg fernab von den normalen Straßen eingeschlagen hatte. Hatte sie keine Lust, möglicherweise einem ihrer Freunde zu begegnen oder wollte sie tatsächlich mit ihm alleine sein? Oder wollte sie einfach nur die Natur genießen? Der junge Uchiha genoss es jedenfalls über die halbhohe Wiese zu gehen, auf der sie sich gerade befanden. Vereinzelt standen ein paar Bäume herum und es wuchsen hier sehr viele Blumen. Er achtete auf das Geräusch, das seine Füße machten, wenn er über die Grasbüschel streifte. So frei und unbeschwert hatte er sich so lange nicht mehr gefühlt! Ein leichter Wind kam auf und wehte ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er blieb stehen, um diesen Moment völlig auskosten zu können. Vollkommener Frieden umgab ihn. Er schloss die Augen. Es fühlte sich an, als würde die Zeit stehen bleiben. Er achtete auf den Rhythmus seines Herzens und wie sich sein Brustkorb beim Atmen leicht hob und wieder senkte. Er sog die Luft tief in sich auf. Er erkannte so viele Gerüche, dass sie ihn für einen Augenblick völlig umnebelten. Er erkannte den Geruch des Grases und des kleinen Flusses, der in der Nähe vorbei floss. Er erkannte den Geruch der Blätter und Rinden der Bäume, den Geruch der Blumen, seinen eigenen und ganz schwach den von Sakura. Er konnte aufgrund seiner ausgereiften Fähigkeiten die Anwesenheit vieler kleiner Tiere, vor allem Insekten, spüren. Schmetterlinge, Bienen, Ameisen…
 

Langsam öffnete er wieder die Augen. War es das, wofür es sich zu leben lohnte?

„Sasuke?“, sagte Sakura sanft an den Uchiha gerichtet, der auf irgendeinen fernen Punkt in der Umgebung starrte. Langsam schenkte Sasuke ihr wieder seine Aufmerksamkeit. Die junge Frau stand etwa 10 Meter von ihm entfernt. Sasuke konnte den Ausdruck in ihren Augen nicht richtig deuten. War es Zufriedenheit? Er spürte plötzlich das Bedürfnis, sie küssen zu wollen. Irritiert drehte er seinen Kopf in eine andere Richtung und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Was sollte das denn? Gingen etwas schon wieder seine Triebe mit ihm durch? Doch er gehörte bestimmt nicht zu der Sorte Männer wie Jiraya, da war er sich sicher. Er drehte nicht sofort durch, wenn er eine hübsche Frau sah. Da fiel Sasuke auf, dass er sehr wählerisch war. Es gab nicht viele Frauen in Konoha, die er als wirklich schön bezeichnen würde.
 

Sakura ließ sich plötzlich ins Gras fallen. Die Arme auf die Knie gestützt betrachtete sie ihre Umgebung. Es war ein gutes Gefühl einfach hier zu sitzen und die Natur zu genießen. Der Spaziergang war wohl doch eine ganz gute Idee gewesen. Sasuke schien sich richtig wohl zu fühlen. Und ihn störte ihre Anwesenheit anscheinend nicht. Das zauberte ihr ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Vielleicht würden sie doch irgendwann wieder normal miteinander umgehen können. So wie früher.
 

„Wie kommt ihr voran?“ fragte Tsunade, als sie das Labor betrat. Sie versuchte den künstlichen Körper von Sakura nicht zu beachten, der aufgeschnitten und an viele Geräte angeschlossen dalag. Die Leute arbeiteten fleißig und ließen sich auch nicht durch die Anwesenheit des Hokage ablenken. Intaki, eine junge Mediziner, kam auf Tsunade zu und unterbreitete ihr ihre neuesten Erkenntnisse.

„Wir sind schon ein gutes Stück weiter gekommen. Das Chakra beinhaltet natürlich die Merkmale des Uchiha- Clans, aber es gibt auch noch eine andere außergewöhnliche Kraftquelle.“

„Und die wäre?“ fragte Tsunade ungeduldig, als Intaki nicht weitersprach. Diese Frau ließ sich immer so viel Zeit mit dem reden, das nervte sie. Sie hatte doch nicht den ganzen Tag Zeit!

„Nun ja, das Mal von Orochimaru wurde doch vernichtet, oder?“ wollte Intaki wissen. Tsunade nickte zustimmend.

„Aber es sind immer noch einige Eigenschaften von Orochimarus Chakra in dem von Sasuke enthalten! Das komische daran ist, dass es sehr eigenständig zu sein scheint!“

„Was bedeutet das genau?“ Tsunade ahnte, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Intaki führte sie zu einem Tisch auf dem viele kleine Reagenzgläser standen und nahm eines davon in die Hand.
 

„Normalerweise vermischen sich Chakren sofort, wenn sie nicht negativ geladen sind, wie das zum Beispiel bei einem Angriff der Fall wäre. Aber die Chakren von Sasuke und Orochimaru stoßen sich förmlich ab. Hier, sieh selbst!“ Damit hielt sie dem Hokage das Reagenzglas direkt vor die Nase. Es waren zwei kleine rauchähnliche Substanzen zu sehen, die klar voneinander getrennt waren. Das blaue Chakra gehörte zu Sasuke, das lilane zu Orochimaru.

„Hat das irgendeine bestimmte Bedeutung, dass sich das Chakra von Orochimaru über dem von Sasuke befindet?“ Intaki nickte.

„Mhm. Das lilane dominiert!“ sie drehte das durch einen Stöpsel verschlossene Reagenzglas um, und sofort kämpfte sich das lilane Chakra wieder nach oben.

„Glücklicherweise befindet sich nur wenig von diesem Chakra in Sasuke. Vielleicht sind das die Nebenwirkungen von dem Mal.“

„Es besteht also keine Gefahr, dass dieses Chakra irgendeinen Schaden oder Einfluss auf Sasuke haben könnte?“ Tsunade wollte sich gar nicht ausmalen, was es bedeuten würde, wenn Sasuke immer noch von Orochimaru kontrolliert werden könnte.

„Nein, bei der geringen Menge ist das vollkommen ungefährlich. Naja… Es könnte vielleicht des Öfteren zu starken Kopfschmerzen führen, aber ansonsten…völlig ungefährlich!“ Tsunade atmete erleichtert aus.
 

Intaki wurde plötzlich nervös und trat näher an Tsunade heran.

„Und ich habe da noch etwas gefunden!“ flüsterte sie dem Hokage zu. Sie ging wieder einige Schritte weiter und blieb dieses Mal vor einem großen, metallenen Schrank stehen. Mithilfe eines Schlüssels öffnete sie ihn und holte ein kleines, ebenfalls metallenes Kästchen heraus. Tsunade wurde neugierig.

„Was ist das?“ Intaki sah sich verstohlen um.

„Das machen wir besser wo anders auf. Komm!“ Nun war Tsunade aber wirklich neugierig. Bedeutete der Inhalt des Kästchens etwa etwas Schlimmes? War Sasuke vielleicht krank?

Sie betraten ein nahegelegenes kleines Zimmer, in dem viele kompliziert aussehende Geräte standen. Tsunade war zwar eine der besten Medic-nin der Welt, doch von Chakra-Analysen hatte sie leider überhaupt keine Ahnung und so wusste sie auch nicht, wozu die ganzen Instrumente gut waren. Intaki schloss hinter sich die Tür und verriegelte diese, damit sie niemand stören konnte. Sie stellte das Kästchen auf einen kleinen Tisch und suchte in ihrem weißen Labormantel nach dem kleinen Schlüssel.

„Ich habe es zum Glück entdeckt, als ich allein im Labor war. Ich hatte meine Akten vergessen und bin deshalb nochmal zurück gegangen. Und als ich die Tür öffnete, ist mir das Leuchten sofort aufgefallen. Es war zwar sehr schwach, aber ich habe zum Glück sehr gute Augen.“ Sie steckte den Schlüssel in das kleine Loch, das ein leises Knacken von sich gab, als sie den Schlüssel herumdrehte. Styroporkrümel und Watte kamen zum Vorschein.

„Ich habe es bis jetzt niemandem gezeigt. Ich dachte, es könnte für Aufruhr sorgen!“ Sie steckte die Hand in den Kasten und tastete vorsichtig nach einem weiteren Reagenzglas. Als sie es herausholte und Tsunade erkannte, was es war, stockte ihr der Atem. Konnte das denn sein?
 

„Ist das wirklich…?“ Intaki beantwortete Tsunades Frage mit einem nicken.

„Das ist doch seltsam, oder? Wir haben es ausgerechnet bei Sasuke gefunden… Naja, denn von Orochimaru kann es ja schlecht sein, oder?!“ meinte sie stirnrunzelnd.

„Davon darf zunächst niemand erfahren, verstanden?“ Tsunade nahm das Reagenzglas an sich und legte es vorsichtig zurück in den Kasten. Intaki schloss ihn wieder ab und gab dem Hokage den Schlüssel. Während sie den Riegel vor der Tür wieder zurückschob, seufzte Intaki leicht.

„Hältst du es wirklich für möglich, dass Sasuke… ich meine…“ stammelte Intaki. Tsunade zuckte mit den Schultern. Sie wusste selbst nicht, was sie davon halten sollte.

„Wir werden es herausfinden.“ Sie gingen wieder zurück in das Hauptlabor. Intaki begleitete Tsunade bis zum Ausgang.

„Melde dich sofort, wenn ihr Neuigkeiten habt!“ Die junge Frau nickte, dann wandte sich Tsunade um und verließ das Labor. Das Kästchen drückte sie dicht an sich.
 

Auf dem Rückweg liefen Sasuke und Sakura durch die Stadt. Schweigend durchstreiften sie die Gassen. Beiden hatte der Spaziergang gut getan. Sasuke fragte sich langsam, wie es wohl sein würde mit jemandem zusammen zu leben. Er hatte das schon lange nicht mehr erlebt- bei Orochimaru hatte er schließlich mehr oder weniger entweder im Freien trainiert oder in seiner Kammer geschlafen. Von häuslichem Wohlgefühl hatte man dort definitiv nicht sprechen können. Und jetzt würde jemand da sein, wenn er nach Hause kam, es würde jemand da sein, wenn er aufwachte… Ob ihm das wohl bald auf die Nerven gehen würde? Er war es nicht mehr gewohnt, sein Leben mit jemandem zu teilen.

Er versuchte sich an die Zeit zurückzuerinnern, als er noch ein Teil von Team7 gewesen war. Damals hatte er gerne Zeit mit seinen Teammitgliedern verbracht, auch wenn er sich oft als Einzelgänger gegeben hatte.
 

„Sakura! Sasuke, wartet! Wartet auf mich!“ Die beiden drehten sich um und erblickten Naruto, der auf sie zugerannt kam. Kurz vor ihnen bremste er ab und grinste sie an.

„Habt ihr Lust auf Nudelsuppe?“ fragte er noch leicht atemlos.

„Aber nur wenn du zahlst!“ sagte Sakura lächelnd. Naruto rümpfte die Nase über diesen Witz. Sakura ging nämlich immer nur mit Naruto aus, wenn er ihr das essen bezahlte. Sasuke runzelte kurz die Stirn, da er nicht ganz verstand, warum die beiden lachten. Dann zeigte Naruto mit dem Finger auf den Uchiha.

„Du hast ja jetzt jemand anderen, der für dich bezahlt, oder?“ sagte er mit leicht gekränktem Unterton und verschränkte die Arme vor der Brust, was Sakura wieder zum lachen brachte. Dies warf eine Frage in Sasukes Gedanken auf: War Naruto eigentlich noch immer in Sakura verliebt? Wenn dies der Fall war, hatte er ihm die junge Frau vor der Nase weggeschnappt… Er nahm sich vor, sich die Frage für ein vertrautes Gespräch mit dem Blondschopf aufzusparen. Die beiden schienen sich auf jeden Fall ziemlich nahe zu stehen. Das war sehr ungewohnt für Sasuke. Früher hatte Sakura Naruto nur als nervig empfunden und war immer auf Sasuke fixiert gewesen. Jetzt waren die beiden die besten Freunde. Sie hatten sich so sehr verändert.

„Na schön. Ich zahle für uns alle!“ willigte Sasuke schließlich ein. Naruto und Sakura streckten fast zeitgleich die Arme in die Höhe und riefen ein lautes JUHU aus. Darüber mussten sie wieder kichern. Sasuke verdrehte die Augen, musste jedoch ein Grinsen unterdrücken. Er hatte sich geirrt. Sie hatten sich überhaupt nicht verändert.
 


 


 

Wow, dieses mal war ich echt schnell mit dem neuen Kapi! *sich selber auf die Schulter klopf* ^^

Was sich in dem Reagenzglas befindet, wird erst in einem der nächsten Kapis verraten. Aber ihr könnt ja schon mal raten! *g*

Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat.

Wer zufrieden mit mir war, darf mir das auch gerne schriftlich hinterlassen ^^

Ach ja, und wegen den Überschriften zum aussuchen muss ich mir noch überlegen, ob ich das mache. Mal sehen.
 

BIS DEMNÄCHST

Eure dreamday

Alltag

Und schon geht es weiter!

Viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY
 


 

ALLTAG
 

Etwas nervös rutschte Sakura auf der Bettkante herum. Sie fühlte sich im Moment nicht wirklich wohl in ihrer Haut. Es war ein schöner Abend gewesen. Sie und Naruto hatten viel gelacht und auch Sasuke hatte sich manchmal ein Grinsen nicht verkneifen können. Es war beinahe wie früher gewesen… Doch sobald sie mit Sasuke alleine das Haus betrat, wurde ihr mulmig zumute. In der letzten Nacht hatte sie der Alkohol davon abgehalten, wirklich vernünftig über die ganze Sache nachzudenken. Aber heute Abend… Sakura wusste nicht, was sie erwarten würde.

Vielleicht würde sich Sasuke einfach stumm neben sie legen und sofort einschlafen.

Vielleicht würde er ihr eine gute Nacht wünschen, oder vielleicht redeten sie sogar noch ein bisschen über den heutigen Tag.

Vielleicht wollte Sasuke aber auch etwas ganz anderes…

Sakura schüttelte den Kopf, als wolle sie diesen Gedanken ganz schnell wieder loswerden.

>Nein, das glaube ich nicht. Ihn wird es wahrscheinlich eher stören, dass er ein Bett mit mir teilen muss!< versuchte sie sich zu beruhigen. Hoffentlich war es so!
 

Sasuke stützte sich an dem großen Waschbecken ab und starrte in den Spiegel. Er betrachtete jede Faser seines Gesichts. Seine Augen wanderten an seinem Kinn über die harten Wangen, an denen sich seine Knochen leicht abzeichneten, vorbei an seinem schmalen Mund, der perfekten Nase, bis hin zu den schwarzen Ringen, die sich unter seinen Lidern abzeichneten. Das Wasser tropfte von seinem triefnassen Haar auf seine Schultern und die Brust. Seine bleiche Haut wirkte beinahe durchsichtig in dem Licht der hellen Lampe, die ein leichtes, nervendes Surren von sich gab. Sasuke griff mit einer schnellen Bewegung nach der Glühbirne und drehte sie etwas fester in den Griff. Das Surren erstarb. Er beachtete die Hitze nicht, die seine Fingerspitzen schmerzhaft an die Temperatur der Lampe erinnerte. Plötzlich verließen ihn seine Kräfte. Sasuke ging langsam in die Knie und krallte sich dabei haltsuchend am Rand des Waschbeckens fest. Er keuchte leise. Genervt stellte er fest, dass sich auf seinem Körper bereits wieder Schweißperlen bildeten, dabei hatte er eben erst geduscht. Er fragte sich, ob dieses Schwindelgefühl von dem Chakramangel in seinem Körper herrührte. Doch das war eigentlich unmöglich. Durch Tsunades gnädiges Angebot, diese Woche auf den Chakraentzug zu verzichten, sollte es ihm eher besser gehen als schlechter. Und außerdem hätte er dann schon früher etwas davon bemerken müssen. Als sein Kreislauf wieder einigermaßen stabil war, richtete er sich langsam auf und streifte sich die Shorts vom Körper. So schweißgebadet wie er war, musste er wohl noch einmal duschen. Erleichtert seufzte er, als das lauwarme Wasser seinen durchtrainierten Körper hinunter rann. Er hielt sein Gesicht direkt unter den harten Strahl des Duschkopfes. Jetzt kam er wieder völlig zur Besinnung und die Wände schienen nicht mehr zu wackeln.
 

Etwas später schaltete er das Licht aus und betrat das Schlafzimmer. Mit einem kurzen Blick stellte er fest, dass Sakura noch wach war. Sie streifte kurz seinen Blick, dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schrank, der dem Bett gegenüberstand. Sasuke trug inzwischen wieder Shorts und T-Shirt. Es war ungewohnt für ihn, beim Schlaf ein Oberteil zu tragen. Doch er vermutete, dass Sakura sich so wohler fühlen würde. Etwas verwirrt und gleichzeitig belustigt stellte er fest, dass er in diesem Gebiet völlig unerfahren war: Das Zusammenleben mit einer Frau. Doch es tröstete ihn, dass Sakura genauso unsicher war wie er. Nur konnte er es besser vor ihr verbergen und Sakura machte sich bestimmt doppelt so viele Gedanken wie er. Mit einer schnellen Bewegung schlüpfte er unter seine Bettdecke- Sakura hatte ihre eigene- und knipste das Nachtlicht aus, das an seiner Bettseite noch brannte. Schnell hatte er seine routinierte Schlafposition gefunden und wollte gerade die Augen schließen, als Sakura sich zur Seite drehte. Er spürte genau, dass sie ihn ansah. Neugierig neigte er ihr den Kopf zu und sah sie abwartend an. Sie hatte sich auf den Ellbogen gestützt und sah ihn mit Sorgenfalten auf der Stirn an. Einen Moment zögerte sie, doch dann sprach sie aus, was sie gerade dachte.
 

„Ist alles in Ordnung?“ Sasuke erschrak beinahe über die Sorge in ihrer Stimme, die sie nicht vor ihm verbergen konnte. Anscheinend wollte sie das auch gar nicht. Sasuke richtete sich leicht auf und sah sie irritiert an. Dann schüttelte Sakura abwehrend den Kopf. Anscheinend hatte sie es sich doch anders überlegt oder sie war zu dem Schluss gekommen, dass es sie nichts anging. Sasuke ließ seinen Kopf seufzend in sein Kissen zurücksinken. Warum sollte er es ihr nicht erzählen? Am Ende machte sie sich sonst nur unnötig Sorgen. Wahrscheinlich hatte sie gehört, dass er ein zweites Mal duschen gegangen war. Das hatte sie bestimmt stutzig gemacht. Sasuke lächelte kurz. Ja, Sakura war scharfsinnig wie immer.

„Mir geht’s gut. Mir war nur etwas schwindelig“, beschwichtigte er. Sakura ließ ein kleines „Aha“ hören und legte sich dann auch wieder hin. Sasuke rang einen Moment mit sich, ob er die folgenden Worte wirklich aussprechen sollte. Und wieder dachte er daran, was Naruto an seiner Stelle getan hätte.

„Mach dir keine Sorgen, Sakura!“ Auf eine Reaktion wartend sah er sie an. Einige Sekunden herrschte Stille.

„Ja, du hast wie immer alles im Griff, oder?“ Sie klang gleichzeitig verärgert und belustigt. Sasuke wusste nicht, ob oder was er darauf antworten sollte. Diesen Sarkasmus war er nicht gewohnt.

„Was denkst du gerade?“ fragte Sakura plötzlich. Der Sarkasmus und die Sorge aus ihrer Stimme waren verschwunden. Jetzt war sie nur noch neugierig. Sasuke überlegte kurz.

„Nicht viel…“ Er hörte, wie Sakura etwas lauter als normal ausatmete. Ein Anzeichen ihrer Entrüstung. Seine Antwort war zugegebener Maßen auch nicht besonders geistreich gewesen.

„Ich glaube“, begann Sasuke. „Ich frage mich wie es wird… Was in der Zukunft passieren wird.“ Sakura nickte zustimmend. Bestimmt hatte sie sich darüber auch schon ihre Gedanken gemacht.
 

„Sasuke?“ kam es nach einigen Minuten der Stille. Er war noch nicht eingeschlafen, er hatte nicht einmal die Augen geschlossen. Doch dieses mal starrte er weiter an die Decke.

„Hm?“ machte er nur und forderte Sakura so zum sprechen auf. Einen Moment war es ruhig, als überlegte Sakura, ob sie ihre Gedanken wirklich aussprechen sollte.

„Gute Nacht!“ sagte sie schließlich. Sasuke war sich sicher, dass sie eigentlich etwas anderes hatte sagen wollen.

„Gute Nacht!“ erwiderte er und schloss schließlich die Augen.
 

„Also sind die beiden wirklich ineinander verliebt?“ Prustend spuckte Naruto die Nudelsuppe aus, die sich gerade in seinem Mund befand. Er hustete laut und klopfte sich luftringend auf den Brustkorb. Sai tätschelte ihm mitleidig dem Rücken und runzelte die Stirn.

„Hab ich was falsches gesagt?“ fragte er schuldbewusst und sah seinen Gegenüber fragend an. Naruto versuchte seine Lungen wieder mit Luft zu füllen und atmete erleichtert durch, als der Sauerstoff endlich wieder durch seinen Körper strömte. Sai schien verunsichert, da er noch immer nicht geantwortet hatte.

„Ich meine ja nur… Ich hab in einem Buch gelesen, dass eine Hochzeit normalerweise auf Liebe und Vertrauen beruht. Aber bei den beiden bin ich mir nicht so sicher, ob- ich weiß nicht. Vielleicht ist mir da auch etwas entgangen!„ erklärte er stirnrunzelnd. Naruto warf seine Stäbchen auf den Tisch in dem kleinen Restaurant. Er versuchte ruhig zu bleiben.

„Hör mal, Sai… Nicht alles, was in deinen tollen Büchern steht, stimmt. Verstanden? Du redest manchmal so einen Blödsinn!“ Erschrocken stellte Naruto wieder einmal fest, wie sehr ihm dieses Thema zu schaffen machte. Sasuke und Sakura spielten ihre Rollen unwahrscheinlich gut, das musste er zugeben, doch er wusste ganz genau, dass diese Hochzeit nicht das geringste mit Gefühlen zu tun hatte- zumindest was Sasuke betraf. Bei diesem Gedanken verzog der Blondschopf ärgerlich das Gesicht. Was, wenn sein bester Freund seiner besten Freundin wieder das Herz brechen würde… Was, wenn Sakura noch immer in Sasuke verliebt war, und er ihre Gefühle nicht erwiderte?
 

„Aber wenn sie keine Gefühle füreinander haben, warum heiraten sie dann? Das ergibt doch gar keinen Sinn!“ überlegte Sai laut und schob sich ein paar Nudeln in den Mund.

„Da hast du ganz recht“, flüsterte Naruto, sodass Sai es nicht hören konnte. Er dachte an den gestrigen Abend. Es war ihm vorgekommen wie damals und eigentlich war er glücklich darüber. Doch so sollte es eigentlich nicht sein. Im Moment müsste er das fünfte Rad am Wagen sein, wenn er mit seinen alten Freunden unterwegs war. Normalerweise sollten sie ihn gar nicht beachten, sich irgendwelche Liebeserklärungen zu säuseln uns sich verliebte Blicke zuwerfen, ohne die Anwesenheit des Blonden überhaupt zu bemerken. War es bei Verliebten nicht so? Und wären sie wirklich so glücklich und verliebt, müsste er, Naruto, das doch eigentlich merken. Denn wer kannte sie besser als er?
 

„Das ist seltsam…“ Sai schien gründlich über die ganze Situation nachzudenken und einen Sinn darin zu erkennen. Doch dann kam ihm anscheinend ein anderer Gedanke.

„Meinst du, sie haben dann überhaupt miteinander geschlafen?“ Er sagte es so sachlich und dezent, dass es sich anhörte, als würde er Naruto etwas über das Wetter fragen. Naruto wurde für einen Moment schwarz vor Augen, dann klingelten Sais Worte in seinem Kopf wie eine Sirene. Die Hochzeitsnacht… Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Doch er hätte es als sowieso total abwegig empfunden, dass die beiden überhaupt in demselben Zimmer schlafen würden. Und doch, jetzt wo Sai es ausgesprochen hatte, packte ihn die Panik. Angewidert schob er seine Nudelsuppe von sich. Er verspürte plötzlich keinen Hunger mehr, sondern eher eine aufkeimende Übelkeit.

„Ich meine, in einem der Bücher stand, dass man ohne wahre Gefühle nicht miteinander-“ Naruto unterbrach ihn.

„Sai, halt die Klappe!“ Verwundert sah der Schwarzhaarige zu Naruto, der die Worte nur durch zusammengebissene Zähne herausgepresst hatte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und es sah so aus, als müsse er sich anstrengen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Also schwieg er lieber.

„Ich muss weg!“ Abrupt stand Naruto auf und warf dabei seinen Stuhl um. Bevor Sai ihm noch nachrufen konnte, war der Blondschopf schon um die nächste Ecke verschwunden.
 

Nachdenklich drehte Tsunade das Reagenzglas zwischen ihren langen Fingern. Die weiße Substanz, die aussah wie Rauch, war ständig in Bewegung und wurde nur durch den Stöpselverschluss davon abgehalten, sich im ganzen Raum zu verteilen. Auch wenn sie das Glas nun schon mehrere Minuten betrachtete, konnte sie sich keinen Reim aus dieser Sache machen. Von Orochimaru konnte dieser Teil des Chakras nicht sein, da war sie sich zu hundert Prozent sicher. Aber warum ausgerechnet Sasuke? Wie kam es dazu? Eine seltsame Ironie des Schicksals?

>Verdammt, was hat das nur zu bedeuten?< Heute morgen hatte Tsunade schon erwogen, den Uchiha aufzusuchen und ihn zur Rede zu stellen. Doch ihr wurde schnell klar, dass Sasuke nichts von dem Geheimnis wusste, das ihn umgab. Das hätte sie ihm angemerkt. Leise verfluchte sie sich, dass sie selbst nichts gemerkt hatte. Schließlich war sie ständig im Kontakt mit seinem Chakra, da sie es ihm regelmäßig abzapfte. Wie konnte es passieren, dass sie nicht darauf aufmerksam geworden war? Auch bei einer sehr geringen Menge dieses Chakras war es trotzdem beinahe unmöglich, es zu übergehen. Doch sosehr Tsunade ihre Gedanken auch um das weiße Chakra und Sasuke kreisen ließ, sie wurde nicht schlauer.
 

Plötzlich klopfte es an der Tür. Tsunade merkte schon an dem kräftigen und dringenden Laut, dass etwas nicht stimmte. Sie bat den Besucher schnell herein. Es war Temari.

„Tsunade! Wir haben ein Problem. Im Krankenhaus sind aufgrund der vielen Missionen und der Grippewelle zu viele Arbeitskräfte ausgefallen. Wir brauchen unbedingt Hilfe!“ Sofort stand Tsunade auf. Das Reagenzglas hatte sie bereits vor Temaris Eintreten wieder gut versteckt. Mit schnellen Schritten liefen sie den Korridor entlang.

„Habt ihr schon nach allen möglichen Aushilfskräften ausgeschickt?“ fragte der Hokage in fachmännischem Ton. Temari nickte.

„Na das war ja dann wohl eine kurze Flitterwoche für Sakura!“ meinte Tsunade. Doch keinerlei Mitleid klang in ihrer Stimme mit. Temari musste grinsen.

„Sie wird es überleben. Ich glaube kaum, dass sie zuhause sehr viel verpassen wird!“

Schnell kamen sie im Krankenhaus an. Tsunade war verwundert. Es gab zwar kaum Schwerverletzte, dennoch schien ganz Konoha auf einmal krank geworden zu sein. Sie krempelte die Ärmel nach oben und warf sich ins Getümmel.

„Na dann machen wir uns mal an die Arbeit!“
 


 


 

Naja, der Titel für das Kapi ist ein bisschen schwach. Mir ist aber nichts anderes eingefallen.

Ich fand es super, dass ihr beim letzten Mal so viele Kommis geschrieben habt! *freu*

Macht weiter so ^^

Das motiviert mich wirklich sehr.

Ich hoffe, es hat euch gefallen! Ich bin wie immer für jede Art von Kritik (und natürlich auch Lob) offen! ^^
 

Bis demnächst

EURE DREAMDAY

Babyalarm!

So, das längste Kapitel bisher! Bin mal gespannt, wie es euch gefällt. Ich habe übrigens beschlossen, das mit den Überschriften zum aussuchen nicht zu machen, da die Idee nicht so gut angekommen ist bzw. hat sich kaum jemand dazu geäußert. Aber das kann man ja vielleicht später auch noch machen… mal sehen…

Auf jeden Fall wünsch ich euch jetzt viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY!
 


 

BABYALARM
 

„Sakura! SAKURA, hier lang. In Zimmer 67 wird noch dringend Hilfe benötigt!“

„Ich komme!“ Sakura krempelte die Ärmel ihres Pullovers nach oben. Sie hatte bereits drei Behandlungen hinter sich. Eine Routineuntersuchung bei einem Grippepatienten, eine Operation bei einem dreifachen Bruch und die Heilung einer tiefen Schnittwunde, die zwei Organe getroffen hatte. Gerade der letzte Eingriff hatte Sakura viel Chakra gekostet und langsam kam sie außer Atem. Es war alles so hektisch. Glücklicherweise waren viele Patienten nur leicht verletzt, doch es waren so viele Leute im Krankenhaus, dass man sogar einige Betten in den Korridor stellen musste. Sakura band sich ihre Haare erneut zu einem Zopf, da das Gummi nicht so richtig halten wollte. Gleichzeitig rannte sie den Gang entlang und folgte der Anweisung ihrer Kollegin. Schon von weitem konnte sie Schreie einer Frau hören, die unheimliche Schmerzen zu erleiden schien. Sie trat ins Zimmer. Erleichtert sah eine junge, unerfahrene Krankenschwester sie an.
 

„Wie kann ich helfen?“ fragte Sakura und trat auf das Krankenbett zu, in dem sich die schweißgebadete Patientin krümmte. Die Schwester machte Sakura den Weg frei und nun sah Sakura es. Der Bauch der Patientin war zu einer dicken Kugel geformt. Sakura begriff sofort. Die Frau war schwanger und lag in den Wehen.

„In welchen Abständen kommen die Wehen?“ fragte Sakura an die Krankenschwester gewandt und stellte sich neben die junge Frau.

„Sie sind beinahe durchgehend. Eigentlich müsste es schon längst losgehen, aber ich glaube, irgendetwas stimmt nicht“, erwiderte die Krankenschwester. Ohne groß überlegen zu müssen, tastete Sakura den prallen Bauch der jungen Frau ab. Sie konnte nicht viel älter sein als sie. Freundlich und aufmunternd sah sie in das schmerzverzerrte Gesicht.
 

„Ich bin Sakura und wie heißen sie?“ Sie wollte die Patientin jetzt vor allem ablenken.

„Mihai!“ stieß die Frau zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Inzwischen hatte Sakura schon herausgefunden, was los war.

„Okay. Mihai, ihre Zwillinge liegen in der falschen Position, deshalb können sie nicht heraus kommen. Ich glaube, wir müssen einen Kaiserschnitt machen!“ sagte sie schnell, aber verständlich. Mihai schüttelte energisch den Kopf und schrie wieder.

„Das ist der beste Weg, um sie und ihre Kinder am wenigsten zu gefährden. Aber wenn sie nicht zustimmen, dann werde ich mein möglichstes tun um die Babys auf natürlichem Wege und gesund mit ihnen auf die Welt zu bringen“, sagte Sakura und hoffte inständig, dass die Patientin einem Kaiserschnitt zustimmen würde. Wenn bei der Geburt etwas schief laufen würde, könnte sich die Nabelschnur von einem der Babys um den Hals des anderen wickeln und das hätte fatale Folgen.

„Koichi!“ flüsterte Mihai auf einmal und sah wehmütig zur Tür. Das war bestimmt ihr Mann- oder Freund, wie auch immer.

„Wir können nicht warten, Mihai. Sie müssen sich entscheiden!“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. Glücklicherweise kam in diesem Moment ein junger Mann ins Zimmer gestürmt und hastete an Mihais Seite. Es war Koichi. Sie flüsterte seinen Namen und griff nach seiner Hand.

„Es wird alles gut, Schatz! Ich bin jetzt hier“, sagte er und versuchte ruhig zu klingen, was ihm aber kein bisschen gelang.
 

Sakura hatte plötzlich ein seltsames Bild vor Augen. Was, wenn sie an Mihais Stelle wäre. Würde Sasuke auch so besorgt an ihre Seite treten? Wäre er genauso aufgeregt und gleichzeitig glücklich?

„Sakura! SAKURA!“ Die Kollegin holte sie aus ihren Gedanken. Verstört schüttelte Sakura den Kopf und versuchte, dieses seltsame Bild zu verdrängen.

„Also?“ Abwartend sah sie Mihai an, die abwechselnd sie und Koichi ansah. Schließlich nickte sie zustimmend. Erleichtert gab Sakura der Krankenschwester Anweisungen, die alles für den Kaiserschnitt vorbereiten sollten. Aufmunternd legte Sakura der in Wehen liegenden Frau eine Hand auf die Schulter.

„Es wird alles gut gehen, das verspreche ich ihnen!“
 

Abwesend starrte Sakura an die weiße Wand der Cafeteria. Sie merkte nicht, dass Temari sich neben sie setzte.

„Hey, wie ich höre hast du gerade dein erstes Baby zur Welt gebracht!“ sagte sie, als wolle sie ihr dazu gratulieren.

„Zwillinge… Es sind Zwillinge“, verbesserte Sakura die Blondine und starrte weiterhin geradeaus.

„Ein Junge und ein Mädchen.“ Sakura lächelte, doch eigentlich war ihr zum heulen zumute. Sie wurde dieses Bild einfach nicht mehr los. Sie merkte bereits, dass sie die Panik überkam, doch sie wollte die Möglichkeit gar nicht erst in Betracht ziehen. Und dennoch brauchte sie jetzt Gewissheit. Sie verfluchte sich selbst, dass sie nicht fähig war, sich selbst zu untersuchen, da sie sich mit Schwangerschaften nicht so gut auskannte, doch sie würde sich auch keinesfalls hier testen lassen. Sie wollte nicht, dass jemand davon erfuhr. Sie würde wohl auf den guten alten Schwangerschaftstest zurückgreifen müssen. Bis jetzt zeigte sie zwar keinerlei Anzeichen einer Schwangerschaft, doch es war schließlich erst zwei Nächte her, dass…

„Hey, alles in Ordnung?“ fragte Temari plötzlich besorgt. Sie hatte sich näher zu Sakura gebeugt, die inzwischen kreidebleich geworden war.

„Jaaah… Mir geht’s gut!“ Sakura nickte mechanisch und stand auf.

„Ich muss weitermachen. Meine Pause war lange genug!“

„Moment mal! In dem Zustand wirst du sicher keine Patienten mehr behandeln. Ich glaube, du hast dir die Grippe eingefangen. Geh am besten nach Hause und ruh dich aus!“ Temari hatte sich ihr in den Weg gestellt und sah sie durchdringend an. Sakura schüttelte den Kopf.

„Nein, mir geht es gut, wirklich!“ sagte sie, sah Temari aber nicht in die Augen und versuchte, sich an ihr vorbei zu drängen. Aber Temari gab nicht nach.

„Das kommt gar nicht in Frage! Du gehörst ins Bett! Wenn es dir morgen besser geht, kannst du ja wieder helfen, aber im Moment bist du eher eine Ansteckungsgefahr. Komm, Sakura, geh nach Hause!“ versuchte Temari sie zu überreden. Sakura blieb stur.

„Mir fehlt nichts!“ erwiderte sie genervt. Doch sie spürte, dass sie die Übelkeit übermannte. Das sah wohl auch Temari, denn die hob triumphierend eine Augenbraue.

„Ja, klar! Soll ich Sasuke anrufen, dass er dich abholen soll?“ fragte sie und nahm Sakuras energisches Kopfschütteln spöttisch zur Kenntnis. Dann zuckte sie mit den Schultern.

„Gut, dann nicht. Aber gehen wirst du trotzdem!“ Mit diesen Worten schob sie Sakura vor sich her, bis zum Ausgang. Die rosahaarige schob schmollend ihre Unterlippe vor.

„Echt, Sakura, ruh dich aus!“ sagte Temari und wandte sich schon ab, rief aber noch ein schnelles „Ach ja, Gute Besserung!“ über die Schulter.

Mürrisch setzte sich Sakura in Bewegung. Sie hatte gehofft, das Problem noch etwas vor sich her schieben zu können, doch jetzt musste sie da wohl durch. Sie schlug den Weg zur Apotheke ein und betete, dass dort niemand in der Nähe war, den sie kannte.
 

Sakura war den Tränen nahe, als sie auf den kleinen Apparat in ihren zitternden Händen starrte. Wie konnte so ein kleines Ding nur über ein ganzes Leben entscheiden? Wie konnte ein kleiner Strich deine ganze Zukunft beeinflussen? Wie viele Frauen würden wohl Luftsprünge machen bei diesem Zeichen, dass ihnen die Gewissheit gab, dass sie schwanger waren? Doch sie schaffte es nicht einmal darauf zu pinkeln. Sie konnte es einfach nicht. Wenn sie es tun würde, gäbe es kein Zurück mehr. Dann würde es heißen: Schwanger oder nicht schwanger. Sakura ließ sich langsam an der Badewannenwand hinunter sinken. Wie sehr wünschte sie sich, nicht schwanger zu sein! Und genau das machte sie so traurig. Tränen benetzten jetzt ihr Gesicht. So sollte es nicht sein. Sie müsste sich freuen, überhaupt in Erwägung zu ziehen, dass sie schwanger sein könnte. Doch sie wollte kein Kind. Nicht jetzt. Vielleicht wäre sie später irgendwann reif genug dafür. Vielleicht, wenn sie einen anderen, ganz normalen und sie liebenden Mann hätte…

„Verdammt…“ Sakura schluchzte leise und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Eigentlich war es völlig unnötig, hier so eine Panik zu schieben. Es bestand schließlich die Möglichkeit, dass sie gar nicht schwanger war. Doch allein der Gedanke daran… Sie war heilfroh, dass Sasuke nicht da war. Er hatte wahrscheinlich damit gerechnet, dass Sakura den ganzen Tag im Krankenhaus verbringen würde und war bestimmt spazieren oder vielleicht traf er sich auch mit Naruto. Das war Sakura im Moment egal. Hauptsache, er war nicht da! Sie versuchte sich zusammenzureißen und endlich auf dieses bescheuerte Stäbchen zu pinkeln. Es war, wie es war. Ob sie es wusste, oder nicht, machte da keinen großen Unterschied. Sie beschloss, die Sorgen herunterzuschlucken und sich all ihre Panik für das Ergebnis aufzusparen. Vielleicht machte sie sich ja auch ganz umsonst so viele Gedanken.
 

>Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht!< Unruhig ging sie in dem Bad auf und ab. Sie zwang sich, nicht auf das Waschbecken zu sehen, auf dem der –endlich- gemachte Test lag.

Noch 30 Sekunden, dann würde sie Gewissheit haben.

29 Sekunden, 28 Sekunden. Sakura fuhr sich nervös durch die Haare.

25 Sekunden, 24 Sekunden, 23 Sekunden. Sie schlang die Arme um ihren Körper.

19 Sekunden, 18 Sekunden, 17 Sekunden, 16 Sekunden. Sakura hoffte, dass Sasuke jetzt nicht nach Hause kommen würde.

14 Sekunden, 13 Sekunden, 12 Sekunden, 11 Sekunden. >Oh mein Gott!<

8 Sekunden, 7 Sekunden, 6 Sekunden. Sakura kniff die Augen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten.

4 Sekunden, 3 Sekunden, 2 Sekunden. Sakura konnte einen Schrei nicht mehr zurück halten.

1 Sekunde…

>Ich kann das nicht! Ich KANN nicht!< Mit geschlossenen Augen tastete sie sich zum Waschbecken vor und griff nach dem Test. Zum Glück konnte man so ein Ergebnis nicht fühlen! Jetzt musste sie nur noch die Augen auf machen. >Ich muss sie nur öffnen. Und wovor habe ich eigentlich solche Angst? Das ist nur ein dummer Streifen, nur ein…< Sakura riss die Augen auf. Ihre Pupillen brauchten einen Moment, bis sie wieder scharf sehen konnten. Und dann sah sie es:

Nichts.

Sakura griff nach der Packungsbeilage. Nichts, das hieß doch, dass sie nicht schwanger war, oder? Dass sie aufatmen konnte… Und da stand es schwarz auf weiß:

EIN Streifen bedeutet SCHWANGER. KEIN Streifen bedeutet NICHT SCHWANGER.

Wie von selbst liefen Sakura Tränen über die Wangen. Sie spürte zwei Dinge gleichzeitig. Erleichterung und Missmut, weil sie erleichtert war.

„Oh Gott!“ Ihre Füße versagten ihr den Dienst. Sie sank auf die Knie. Sie versuchte das Schluchzen zu unterdrücken, doch es ging nicht. Sie war so froh.
 

„Sakura?“ Erschrocken fuhr sie herum. Sasuke! Hektisch packte Sakura den Test, die Anleitung und die Verpackung und warf sie in den Mülleimer. Dann warf sie noch etwas Klopapier hinterher. Nur zur Sicherheit, damit Sasuke den Test auf keinen Fall sah. Schnell richtete sie sich auf und wischte sich die Tränen vom Gesicht. Sie nahm hastig einen Schluck Wasser, damit ihre Stimme wieder normal klang.

„Sakura?“ Sasuke befand sich bereits im Schlafzimmer, das konnte sie hören. Er klang besorgt. Noch einmal sah sie sich um, ob sie auch wirklich alle Spuren beseitigt hatte, dann betrachtete sie sich noch kurz im Spiegel, strich sich die Haare aus dem Gesicht und schloss schließlich die Tür auf.

„Ja, ich bin hier!“ sagte sie. Ihre Stimme war noch etwas brüchig, doch das könnte sie auf ihre angebliche „Krankheit“ schieben, die Temari bei ihr vermutete. Sasuke stand direkt vor ihr und sah sie prüfend an. Anscheinend war er verwundert, dass sie ihm so lange nicht geantwortet hatte. Sakura merkte sofort, dass er ihre von den Tränen geröteten Augen betrachtete.
 

„Ist alles in Ordnung?“ fragte er und zog dabei eine Augenbraue nach oben. Sakura hoffte, dass sie gut genug schauspielern konnte und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht genau… Temari meint, ich habe die Grippe!“ Sakura tapste auf das große Bett zu und versuchte erschöpft zu wirken. Das fiel ihr allerdings nicht schwer, denn sie hatte wirklich hart geschuftet und der Schock und die Erleichterung saßen ihr noch in den Knochen. Sie setzte sich auf die Bettdecke und ließ ihre Füße schlaff hinunter hängen. Sasuke kam auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Sakuras Herz begann schneller zu pochen, doch nicht aufgrund der Berührung, sondern weil sie befürchtete, dass Sasuke nicht auf ihre Lüge hereinfallen würde.

„Du glühst richtig!“ Sakura zuckte gleichgültig die Achseln.

„Wahrscheinlich muss ich mich nur ein bisschen ausruhen!“ beschwichtigte sie und hoffte, dass sie ihm so für den Rest des Tages aus dem Weg gehen konnte. Demonstrativ schlüpfte sie unter die Bettdecke. Sasuke nickte. Ohne ein weiteres Wort verschwand er. >Was für ein fürsorglicher Ehemann< dachte Sakura. Doch ehe sie sich darüber aufregen konnte, betrat Sasuke wieder das Zimmer. Er trug eine kleine Schüssel, die er auf dem Nachtkästchen abstellte. Er setzte sich auf die Bettkante und wrang den Lappen über dem kalten Wasser aus und reichte ihn Sakura, die ihn erstaunt ansah. Das hatte sie definitiv nicht erwartet. Und es war irgendwie richtig… süß von Sasuke.
 

„Danke!“ Damit nahm sie den kühlen Lappen entgegen und legte ihn sich auf die Stirn. Sofort überkam sie ein schlechtes Gewissen. Müsste sie Sasuke nicht erzählen, dass sie einen Test gemacht hatte? Aber eigentlich war das ja völlig egal, da er ja negativ ausgefallen war. Es gab also keinen Grund, es zu erwähnen… Das redete Sakura sich im Moment wenigstens ein.

„Das sind ja tolle Flitterwochen!“ sagte Sasuke, der aus dem Fenster starrte. Es war nicht vorwurfsvoll gemeint, eher mitleidig. Sakura lächelte.

„Ist nicht so schlimm… Vielleicht bin ich ja morgen schon wieder gesund!“ Sasuke konnte ja nicht ahnen, wie sicher sich Sakura bei ihrer Annahme sein konnte.

„Hoffentlich!“ sagte er und klang dabei aufrichtig. Ob er nur keine Lust hatte sie zu pflegen? Oder wollte er etwa noch etwas von ihren Flitterwochen haben? Doch das konnte sich Sakura kaum vorstellen. Sasuke hatte bestimmt etwas Besseres zu tun, als seine Zeit mit ihr zu verbringen. Sie betrachtete ihn einige Sekunden –was er nicht bemerkte, da er noch immer nachdenklich aus dem Fenster sah-, dann fielen ihr die Augen zu.
 

Zum dritten Mal an diesem Tag überkam Sasuke eine grauenvolle Übelkeit, die einen galleartigen Geschmack in seinem Mund verursachte. Er hatte sich gerade umgezogen. Es war zwar erst acht Uhr abends, doch er beschloss, Sakura im Bett ein wenig Gesellschaft zu leisten. Er grinste kurz. Wie sich das anhörte… Er setzte sich auf die Badewanne und wartete, bis das Schwindelgefühl nachließ. Er war sich sicher, dass er sich nicht bei Sakura angesteckt hatte, doch er hatte allerdings auch keine Ahnung, weshalb es ihm in den letzten Tagen so schlecht ging. Er hatte keine erhöhte Temperatur und die Übelkeit kam immer ganz plötzlich. Glücklicherweise verschwand sie auch genauso schnell wie sie kam. Etwas stabiler richtete Sasuke sich wieder auf und wollte sich gerade ein Handtuch nehmen, als seine Füße einfach umklappten und sein Kopf hart gegen die Fließen der Badewanne knallte.

„Verdammt!“ Das Handtuch lag neben ihm auf dem Boden und genervt stellte er fest, dass er auch noch den Mülleimer umgeschmissen hatte. Sasuke stöhnte. Er spürte, wie langsam Blut über seine Haare lief. Er nahm das Handtuch und presste es an die Wunde, mit der anderen Hand stellte er den Eimer wieder auf und begann, den verstreuten Inhalt wieder hineinzuwerfen.

„Sasuke?“ Natürlich, Sakura konnte ihn gar nicht überhört haben. Sie klopfte an die Tür.

„Kann ich reinkommen?“ fragte sie besorgt. Sasuke brummte nur zur Bestätigung und sammelte den Müll weiter ein. Als Sakura das sah, riss sie erschrocken die Augen auf.

„Sasuke, nicht!“ Er hob gerade das Klopapier auf, das sie nach dem Schwangerschaftstest in den Mülleimer gestopft hatte. Dann erstarrte sie. Dort lag er. Direkt vor Sasukes Augen. Auch er rührte sich nicht. Sakuras Herz hämmerte so laut, dass sie befürchtete, Sasuke könnte es hören. Was ging jetzt wohl in ihm vor? Ganz langsam kam wieder Leben in den Uchiha. Wie in Zeitlupe griff er nach dem kleinen Ding, das Sakura in diesem Moment im Stillen verfluchte. Er starrte den Test an, sagte jedoch nichts.
 

„Er ist negativ!“ hörte Sakura sich sagen, doch ihre Stimme kam ihr ziemlich fremd vor. Sie hoffte, ihn damit zu beruhigen, obwohl sie nicht einmal wusste, ob er sich überhaupt aufregte. War er sauer? Er wollte doch wohl keine Kinder- zumindest noch nicht… Sakura erinnerte sich, wie so oft, an Sasukes Pläne, nach denen er sein ganzes Leben ausgerichtet hatte. Itachi war bereits tot, wollte er jetzt etwa seinen Clan wieder aufbauen? Sakura wurde bei dem Gedanken ganz schwarz vor Augen. Dann wäre sie die ungeliebte Brutmaschine, die nur Mittel zum Zweck war. Angewidert fuhr Sakura ein Schauer über den Rücken. Hatte Sasuke sie deswegen geheiratet? Nur deswegen- und weil es sich gut vor den Ältesten machte?

„Das ist… wahrscheinlich besser so“, sagte Sasuke leise nach schier endloser Zeit. Sakura erwachte aus ihrer Starre und nahm ihre Umgebung wieder wahr. Einen Moment noch betrachtete Sasuke den Test, dann warf er ihn zusammen mit dem restlichen Müll zurück in den Eimer. Das Handtuch noch immer fest an seinen Kopf gepresst stand er auf und drehte sich zu Sakura um. Diese starrte ängstlich an ihm vorbei. Auf keinen Fall könnte sie ihm jetzt in die Augen sehen. Kurz dachte Sakura, er würde einfach an ihr vorbei laufen und sie so verloren stehen lassen, doch er hielt neben ihr inne. Sie spürte, dass er sie ansah, doch da sie sich darauf konzentrierte, seinem Blick auszuweichen, konnte sie nicht sagen, was er fühlte. Ihr Atem ging schneller und ihre Augen wurden glasig. Dieser Moment war peinlich und demütigend. Am liebsten wäre sie in irgendeinem Loch verschwunden.
 

Sie fuhr leicht zusammen, als er sie am Arm ergriff und sanft mit sich aus dem Bad zog. Wie in Trance folgte sie ihm. Dies war einer der wenigen Momente, in dem seine Hände wärmer waren als ihre Haut. Sie war sich sicher, dass ihr Blut erstarrt war und ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen. Doch ihr heftiger Atem bewies eher das Gegenteil. Behutsam drückte er sie auf des Bett und setzte sich –im Schneidersitz- vor sie auf den Boden, ihr den Rücken zugewandt. Langsam ließ er das Handtuch sinken. Als Sakura das Blut sah, wurden ihre Gedanken wieder klar. Sie wusste, was Sasuke beabsichtigte und obwohl sie immer noch geschockt über das gerade passierte war, konnte sie sich jetzt voll und ganz auf seine Wunde konzentrieren. Sie wusste nicht, ob Sasuke sie damit ablenken wollte, oder ob er einfach seine Schmerzen loswerden wollte- jedenfalls war sie ihm dankbar dafür. Sie brachte das Blut zum Stillstand und ließ neue Haut über die Wunde wachsen. Das war eine ihrer leichtesten Übungen. Es war schnell vorbei. Sasuke seufzte erleichtert. Obwohl er keinen Mucks von sich gegeben hatte wusste Sakura, dass diese Wunde sehr schmerzhaft gewesen sein musste.

„Vielleicht hast du eine Gehirnerschütterung“, sagte sie leise und etwas unsicher. Sasuke rührte sich nicht.

„Danke!“ murmelte er. Damit war für ihn das Thema Gehirnerschütterung wohl erledigt. Sakura traute ihm allerdings auch zu, dass er das soweit selbst beurteilen konnte. Noch immer machte der Uchiha keine Anstalten sich zu bewegen.

„Bist du… erleichtert?“ Sakura zuckte zusammen. Es lag etwas völlig neues in Sasukes Stimme. Sie konnte es nicht genau identifizieren, doch es klang irgendwie traurig; als würde er sich selbst verabscheuen. Was sollte sie ihm darauf antworten? Natürlich war sie erleichtert. Doch gleichzeitig verurteilte sie sich dafür, dass sie so empfand. Vielleicht fühlte Sasuke ja genau dasselbe…

„Sasuke…“ Sakura zögerte lange. Es war unausweichlich, dass sie ihre Gedanken aussprach und dennoch hatte sie Angst davor.

„Sasuke, ich… ich kann nicht mehr mit dir schlafen…“
 


 

Tjaaa… Das war’s auch schon wieder ^^

Ich hoffe, ihr wart zufrieden! Im nächsten Kapi kommen wahrscheinlich auch mal wieder die anderen Charaktere mehr ins Spiel. Ihr dürft gespannt sein! ^^
 

BIS DEMNÄCHST

Eure dreamday

Das Frühlingsfest

Wow, ich bin total stolz auf mich, dass ich es endlich schaffe, längere Kapis zu schreiben! ^^'

Also, ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY
 


 

DAS FRÜHLINGSFEST
 


 

Es war noch früh am Morgen als Sakura die Augen aufschlug. Sie hatte sofort ein breites Lächeln auf den Lippen. Heute gab es in Konoha ein großes Fest. Es fand nur alle zehn Jahre statt und an das letzte konnte sich Sakura kaum erinnern. Sie war so jung gewesen. Aber es war etwas ganz besonderes gewesen… Sie seufzte und schwang sich aus dem Bett. Sasuke war natürlich schon lange wach. Wahrscheinlich war er wieder spazieren, wie beinahe jeden Morgen. Ihr Kimono hing schon bereit und wartete begierig darauf, angezogen zu werden. Zehn Minuten später sah Sakura kritisch in den Spiegel. Der festliche Kimono stand ihr wirklich gut. Dennoch war es etwas ungewohnt für sie. Normalerweise machte sie sich nicht besonders hübsch. Sie war unschlüssig, ob sie sich auch etwas schminken sollte. Eigentlich mochte sie es nicht so gern, aber so ein Fest war die perfekte Gelegenheit dazu. > Ich kann’s ja mal probieren! < Sakura fragte sich langsam, ob Sasuke auch auf das Fest gehen würde. Seit dem peinlichen Zwischenfall mit dem Schwangerschaftstest versuchte sie, ihm aus dem Weg zu gehen und er machte ihr das nicht gerade schwer. Zwar hatte er ein paar Mal versucht, mit ihr darüber zu reden, doch sie war ihm entweder ausgewichen oder ohne ein weiteres Wort verschwunden. Das war ziemlich unhöflich und kindisch, das wusste sie, doch es war ihr immer noch unglaublich peinlich. Und dass sie ihm gesagt hatte, sie würde bis auf weiteres nicht mehr mit ihm schlafen, machte die ganze Situation auch nicht gerade besser. Wenn sie wenigstens wüsste, wie er darüber dachte. Wenn sie nur wüsste, ob er unbedingt Kinder wollte, oder ob er einfach seinen Bedürfnissen nachgehen wollte. Aber sie würde ihn niemals darauf ansprechen können. Sakura schüttelte den Kopf. Und was, wenn sie es nicht schaffen würde, an sich zu halten? Jede Nacht lag sie ungewöhnlich lange wach und horchte auf Sasukes ruhigen Atem. Sie wusste nicht, ob er immer vor ihr einschlief, oder ob er nur so ruhig atmete, sie jedoch überkamen immer wieder die Erinnerungen an die Hochzeitsnacht. Darauf müsste sie wohl ziemlich lange verzichten…
 

Eine halbe Stunde später war sie endlich fertig und da klingelte es auch schon an der Tür.

„Ich komme!“ rief sie vergnügt, nicht mehr an Sasuke denkend, und eilte zur Tür. Es waren Naruto und Hinata.

Der junge Ninja trug einen orangenen Kimono mit vielen Stickereien. Außerdem hatte er sich- und wie sollte es auch anders sein- das Gesicht bemalt. Es sah überraschend gut aus. Hinata dagegen war sehr schlicht gekleidet, dennoch sah sie sehr hübsch aus.

„ Bist du fertig?“ fragte Naruto ungeduldig. Sakura nickte.

„Kommt Sasuke nicht mit?“ fragte Hinata und sah sich kurz um, ob Sasuke da war. Sakura schüttelte nur den Kopf und versuchte, nicht zu peinlich berührt auszusehen. Wie gerne würde sie mit einer ihrer Freundinne über den Vorfall mit dem Test reden. Doch sie traute sich nicht. Sie würden es wohl kaum verstehen, dass Sakura Panik vor einer Schwangerschaft hatte, da sie und Sasuke doch jedem ein glückliches Ehepaar vorspielten.

„Na dann mal los!“ Der Junge nahm die Mädchen in seine Arme und trottete los.

„Du kannst es wohl nicht erwarten, was?“ fragte Sakura amüsiert. Doch auch sie war schon ganz unruhig. Sie verdrängte die Gedanken an ihren Mann und lächelte.

> Ich glaube das wird ein wunderschöner Abend! <
 

„Hey, schaut mal! Luftballons!“ rief Naruto begeistert und zeigte nach oben.

„Oh! Die sind ja süß!“ Hinatas Augen glänzten. Auch Sakura lächelte bei dem Anblick der vielen bunten Ballons, die in der Luft zu einer riesigen Wolke zusammengebunden waren.

„Wartet kurz, ich hol welche!“ er eiste sich von den beiden los und lief davon. Sakura schüttelte grinsend den Kopf. Dann fiel ihr Blick auf Hinata. Sie lächelte selig vor sich hin.

„Du hast ihn sehr gern, oder?“ fragte Sakura die Schwarzhaarige. Diese sah sie erschrocken an.

„Ich finde, ihr passt gut zusammen!“

„Aber wir sind doch gar nicht…“ Sakura sah sie vielsagend an.

„Du tust ihm gut! In deiner Gegenwart wirkt er fast manchmal ein bisschen… erwachsen!“ Die Mädchen brachen in Gelächter aus.

„Hey, was ist so komisch?“ meldete Naruto sich zurück. Über seinem Kopf schwebten zwei Luftballons.

„Ach nichts!“ lehnte Sakura ab.

„Hier!“ Naruto gab Sakura einen Luftballon, der aussah wie eine Kirschblüte.

„Ich dachte mir, der passt ganz gut zu dir!“ er zwinkerte ihr zu.

„Danke!“ meinte Sakura strahlend.

„Und der ist für dich!“ damit übergab Naruto dem anderen Mädchen einen Ballon in Herzform. Hinata wurde sofort rot.

„Vielen Dank!“
 

Sakura warf Hinata noch einen vielsagenden Blick zu, dann wandte sie sich wieder den Ständen zu. Irgendwie hatte sie das Gefühl, es wäre der perfekte Zeitpunkt, die beiden alleine zu lassen. Schon seit einiger Zeit schien es zwischen den beiden zu knistern. Sakura freute sich für die beiden, vor allem für Naruto. Hinata war wirklich nett und Naruto hatte etwas Glück wirklich verdient. Sakura konnte sich ein Leben ohne ihren besten Freund nicht mehr vorstellen. Es gab niemanden, dem sie mehr vertraute. Sie redete mit ihm über alles und sie wusste, dass er sie immer verstand und sie unterstützte. Jetzt war sie froh, dass jemand in sein Leben getreten war, der ihn glücklich machen konnte. Und Hinata war genau die richtige dafür. Sie war zwar das genaue Gegenteil von Naruto, aber so ergänzten sie sich prächtig. Jetzt musste sie sich nur noch eine gute Ausrede einfallen lassen, um sich von den beiden zu trennen.

„Oh nein!“ Naruto und Hinata drehten sich verwundert um.

„Was ist denn, Sakura?“ fragte das Mädchen besorgt.

„Ach, nichts schlimmes. Ich hab nur meine Handtasche zuhause vergessen!“ log Sakura.

„Oh… sollen wir sie schnell holen gehen?“ bot Naruto ihr an. Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Nein! Das schaff ich schon allein! Wir sehen uns später. Amüsiert euch schön!“
 

Sakura winkte den beiden noch einmal und drehte dann um. Natürlich hatte sie nicht wirklich vor, noch mal nach Hause zu gehen. Sie würde einfach in die andere Richtung laufen. Nachdem sie außer Sichtweite der beiden anderen war, verlangsamte sie ihr Tempo wieder und schlenderte an den Ständen vorbei. Überall roch es so wunderbar nach Essen oder den Kräutern, die zum Verkauf angeboten wurden. Die junge Frau nahm die Düfte tief in sich auf. Sie kam an einem Stand mit vielen bunten Armbändern vorbei und sah sie sich etwas genauer an. Es waren viele schöne dabei, vor allem ein weißes mit hellblauen Steinen hatte es ihr angetan. Sie wollte es gerade in die Hand nehmen, als sie eine andere Hand berührte. Sie zuckte leicht zurück und sah auf. Ihre Augen trafen auf tiefes Schwarz. Für einen Augenblick erkannte sie gar nicht, wer ihr gegenüber stand.

„Sasuke!“ meinte sie dann verwundert. Sie war sich sicher gewesen, dass er nicht auf dem Fest erscheinen würde, deshalb hatte sie ihn gar nicht erst gefragt, ob sie zusammen hingehen wollten. Außerdem konnte sie ihm immer noch nicht in die Augen sehen. Er sah einfach gut aus. Er trug einen Kimono in verschiedenen Blautönen und seine Haare hatte er ausnahmsweise gebändigt, sodass sie ihm nun geschmeidig in den Nacken fielen. Erstaunlicherweise hatte auch er sich das Gesicht bemalt. Jedoch nicht so auffällig wie Naruto. Zwei schlichte Tränen schmückten seine rechte Wange. Sakura stand der Mund offen. Sasuke widmete sich wieder dem Armband und nahm es näher in Betrachtung.

„So überrascht, mich zu sehen?“ fragte er beiläufig, musste aber grinsen. Sakura erwachte aus ihrer Starre und riss sich von seinem Anblick los. Sie errötete leicht.

„Naja… ich dachte, du magst solche Feste nicht!“ erklärte sie und begutachtete die anderen Armbänder.

„Tu ich auch nicht!“ Sasuke ergriff Sakuras Hand und legte ihr das weiße Armband an. Sakura sah ihn mit großen Augen an. Sasuke legte ein paar Münzen auf den Tisch und ging dann weiter. Moment! Hatte er Sakura gerade das Armband gekauft? Sie lief ihm hinterher und hatte ihn schnell eingeholt.

„Warte!“ rief sie und hielt ihn am Arm fest. Er blieb stehen und sah sie abwartend an. Sakura stand einen Moment ratlos vor ihm. Was sollte sie denn jetzt sagen?

„Es tut mir Leid, wie ich mich in den letzten Tagen verhalten habe. Ich war nur so… Es war mir so peinlich! Und ich wusste nicht, ob du sauer bist oder so…“ Sakura flüsterte fast und sah verlegen zu Boden. Sie bemerkte nicht, dass Sasuke kurz lächelte. Nach wenigen Augenblicken setzte er sich wieder in Bewegung und beachtete sie nicht weiter.

„Warte! Wenn du jetzt hier bist, können wir uns das Fest doch gemeinsam ansehen!“ schlug Sakura vor. Sie hatte es ausgesprochen, bevor sie darüber nachgedacht hatte. Sasuke antwortete nicht, sondern lief einfach weiter, doch das konnte Sakura nicht auf sich sitzen lassen. Sie kam hinterher und schob sich schnell vor ihn, sodass er stehen bleiben musste.

„Entschuldigung! Ich hab das gerade nicht ganz verstanden. War das ein Ja?“ Sasuke musste grinsen. Sakura sah einfach bezaubernd aus, wie sie so vor ihm stand.

„Na schön!“ gab er sich geschlagen.
 

„Neiji?“ Der Hyuga schreckte aus seinen Gedanken und wandte sich wieder Tenten zu, die ihn etwas besorgt ansah. Die beiden waren mit Lee zusammen auf das Fest gegangen, doch der hatte sich nicht mehr von den Süßigkeitenständen trennen können.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte das Mädchen stirnrunzelnd.

„Ja, klar!“

„Gut! Dann können wir ja jetzt Karussell fahren!“ Neiji sah sie kurz entgeistert an. Glaubte sie wirklich, dass er so etwas tun würde?

„Nein!“ sagte er entschieden, worauf Tenten einen Schmollmund zog.

„Ach komm schon, Neiji! Das wird bestimmt lustig!“ Sie zog ihn lächelnd in Richtung Karussell. Da sah er seine Rettung nahen.

„Schau, da ist Sakura! Die fährt bestimmt mit dir!“ Er wies nach links und da tauchte auch schon Sakura in Begleitung von Sasuke auf. Tenten winkte den beiden freudestrahlend zu, woraufhin die beiden sich zu ihnen gesellten.

„Hi, schön euch zu sehen!“ begrüßte Sakura die beiden. Neiji und Sasuke nickten lediglich kurz.

„Sakura komm! Wir fahren mit dem Karussell!“ und schon zog Tenten das andere Mädchen mit sich. Sakura zuckte lediglich mit den Schultern und ließ es mit sich geschehen. Die beiden Männer warteten währenddessen brav, bis sie zurückkamen.

„Ich wusste gar nicht, dass du mit Sakura hier bist!“ begann Neiji nach einer Weile und hielt seinen Blick auf das Karussell gerichtet, das sich nun langsam in Bewegung setzte.

„Was spricht dagegen, mit seiner Frau auf ein Fest zu gehen?!“ Auch Sasuke beobachtete das Karussell. Genauer genommen ruhte sein Blick auf Sakura, die gerade ausgelassen lachte.
 

Doch dann erweckte etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Dank seiner geschulten Ohren konnte er über das Gerede der anderen Leute hinweghören und lauschte jetzt nur noch einer Unterhaltung dreier junger Männer. Sie waren in seinem Alter, vielleicht ein oder zwei Jahre älter.

„Ja, das ist echt eine Augenweide!“ sagte einer der Typen und Sasuke konnte an seinem Ton erkennen, dass er breit grinste.

„Ich würde sie auf jeden Fall nicht von der Bettkante stoßen!“ sagte einer seiner Kameraden mit einer tiefen, rauen Stimme.

„Hey, ich habe sie entdeckt, klar? Also gehört sie mir! Ich werd ihr erst mal einen Drink ausgeben und dann… wer weiß!“ Der dritte hörte sich wenigstens nicht so überheblich an wie seine Freunde. Aber Sasuke vermutete stark, dass er da gerade drei ziemliche Aufreißer belauschte. Wie konnte man nur so auf diese eine Sache fixiert sein? Vor allem, da `diese Sache` so etwas unangenehmes wie heimliche Schwangerschaftstests mit sich zog… Sein Blick war noch immer auf das Karussell gerichtet, das bereits wieder langsamer wurde. Sakura und Tenten lachten immer noch ausgelassen auf ihren Metallpferdchen. Als das Karussell anhielt, sprangen sie leichtfüßig aus dem Sattel. Suchend sahen sie sich um. Wahrscheinlich hatten sie bei dem ständigen Kreisen die Orientierung verloren und hielten jetzt nach ihm und Neiji Ausschau. Dieser stieß ihn plötzlich in die Rippen.

„Hey!“ sagte er nur und wies links neben das Karussell. Drei Typen kamen auf die beiden Mädchen zugelaufen. Sasuke erstarrte. Das mussten die Aufreißer sein, die er belauscht hatte. Hatten sie etwa über Tenten oder Sakura geredet? Seine Vermutung bestätigte sich, als sie vor den Mädchen inne hielten und einer der drei Sakura ansprach.

„Hey, da macht jemand deine Frau an!“ meinte Neiji belustigt und grinste. Sasuke erwiderte nichts und beobachtete die Szene. Es interessierte ihn, wie Sakura reagieren würde. Die Absichten der Männer waren klar, doch er konnte ja eingreifen, falls es nötig war. Außerdem konnte sich Sakura selbst verteidigen.
 

„Hey, Schönheit. Darf ich dir vielleicht einen Drink ausgeben? Wir sind neu in der Stadt und suchen noch nach einer netten Begleitung!“ Dabei sah er charmant zwischen Sakura und Tenten hin und her. Die beiden waren ziemlich überrascht und wechselten einen verwirrten Blick.

„Also eigentlich…“ begann Sakura, doch sie verstummte, als sie den flehenden Blick des jungen Mannes bemerkte. Sie ließ ihren Blick unbewusst an ihm hoch und runter gleiten. Er sah nicht schlecht aus, aber er war natürlich kein Vergleich zu Sasuke.

„Bitte!?“ jetzt zog dieser Typ sogar noch einen Schmollmund. Das war ja irgendwie alles ganz niedlich… Tenten stupste Sakura an und nickte mit dem Kopf zur Seite. Sakura folgte ihrer Richtungsdeutung und sah Neiji und Sasuke an einem Stand stehen, die Szene beobachtend. Sakura dachte sich nichts dabei. Es war so gut wie unmöglich, dass Sasuke etwas dagegen haben könnte und auf einen Drink eingeladen zu werden, wäre Mal eine nette Abwechslung.

„Warum nicht!?“ sagte Sakura und lächelte den jungen Mann freundlich an. Dieser strahlte, doch etwas Verschmitztes lag in seinen Augen. Er ergriff ihre Hand.

„Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Sidei Hiltan. Und das sind meine Freunde Ray und Ponta.“

„Ich bin Sakura. Das ist meine Freundin Tenten!“ Er nickte Tenten freundlich zu und hob Sakuras Hand an seine Lippen und küsste ihre Haut. Sakura bekam eine Gänsehaut. Sie wusste nicht, ob sie das nun gut oder schlecht finden sollte. Plötzlich spürte sie noch etwas ganz anderes. Ein Arm, der sich um ihre Schultern schmiegte. Erst dachte sie, Sidei hätte sich schnell neben sie gestellt, doch dieser stand noch immer vor ihr, den Neuankömmling verwirrt betrachtend. Verwundert sah sie auf.

„Was willst du denn? Hau ab, ich habe mich gerade mit dem Mädchen hier verabredet, alles klar? Wer bist du überhaupt?“ knurrte Sidei, fast als wollte ihm jemand seine Beute wegschnappen.

„Mein Name ist Sasuke Uchiha. Und ich bin der Ehemann!“ Sasuke war vollkommen ruhig. Sakura vermutete, dass er sich wahrscheinlich sogar amüsierte. Mit einer lockeren Bewegung befreite Sasuke Sakuras Hand aus Sideis Griff. Dieser tobte innerlich vor Wut. Mit einem schnellen Blick auf die Eheringe vergewisserte sich Sidei, dass Sasuke die Wahrheit sagte. Einen Moment glaubte Sakura, dass er auf Sasuke losgehen würde, doch er tat es nicht. Vielleicht lag das auch daran, dass nun auch Neiji zu ihnen stieß und die Typen finster ansah.

„Blöde Gans, das hättest du auch gleich sagen können!“ Sakura schnappte bei Sideis Beleidigung nach Luft. Doch sie kam gar nicht dazu ihn anzuschreien. Sasuke machte einen bedrohlichen Schritt auf Sidei zu, hielt Sakura aber immer noch in seiner Umarmung.

„Du solltest jetzt besser gehen!“ sagte er leise und ziemlich finster. Sakura war im Augenblick sehr froh, dass Sasuke auf ihrer Seite war. So wütend wie er war, würde sie ihm nicht gegenüber stehen wollen. Sie fragte sich, ob Sasuke das gerade alles nur spielte, oder ob er wirklich keinen anderen an ihrer Seite duldete. Betrachtete er sie als sein Eigentum? Einerseits machte sie dieser Gedanke ziemlich wütend, aber irgendwie auch glücklich. Ray und Ponta zogen Sidei mit sich, der nur widerwillig mitging und Sasuke noch einen bösen Blick zuwarf. Sakura merkte, wie Sasuke sich neben ihr entspannte, doch noch immer ruhte sein Arm auf ihrer Schulter. Das fühlte sich gut an. Daran könnte sie sich gewöhnen.
 

„Danke. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen!“ sagte Sakura und verrenkte leicht den Hals, um zu ihm aufsehen zu können.

„Ich wollte nur nicht, dass du in eine bedrängte Situation gerätst!“ beschwichtigte Sasuke und erwiderte ihren Blick. Hinter ihnen räusperte sich Neiji. Ja richtig, der war ja auch noch da. Sakura hatte ihn und Tenten fast vergessen…

„Hey, ist das in Ordnung, wenn wir euch alleine lassen? Mir geht es nicht so gut…“, meldete sich Tenten zu Wort. Wieso waren zurzeit bloß alle krank?

„Oh. Soll ich dich schnell untersuchen? Nicht, dass du dir auch noch die Grippe eingefangen hast!“ Tenten schüttelte schnell den Kopf und ergriff Neijis Arm.

„Nein, schon gut. Neiji, du bringst mich doch nach Hause, oder?“ Der Angesprochene nickte stumm, da zog ihn das Mädchen auch schon mit sich.

„Tschüss ihr beiden!“ rief sie noch über die Schulter zurück, dann waren sie schon im Tumult verschwunden.

„Gute Besserung“, murmelte Sakura verwirrt. Das war aber ein schneller Abgang. Konnte es sein, dass…

„Sasuke, glaubst du, Tenten will etwa mit Neiji allein sein?“ Sie dachte gar nicht darüber nach, dass sie ihm diese Frage stellte. Wenn sie früher mit Naruto über solche Dinge geredet hatte, hatte der Blonde immer nur mit den Schultern gezuckt und Sakura beim Laut-Denken zugehört. Dass sie jetzt eine Antwort erhielt, verwirrte sie fast ein bisschen.

„Ich glaube eher, sie wollten jemand anderen alleine lassen!“ Sasukes Atem streifte ihre Wange. Sakura schauderte. Er bemerkte bestimmt, wie sie sich unter seinem Arm versteifte, doch er ließ sich nichts anmerken. Er setzte sich in Bewegung, sie ließ sich von ihm mitziehen. Sakura versuchte sich auf die Stände zu konzentrieren, an denen sie vorbeischlenderten, doch das wollte ihr nicht so recht gelingen. So nah war sie Sasuke selten, schon gar nicht in den letzten Tagen.

„Sasuke, du musst mich nicht im Arm halten. Wenn du das glückliche Paar spielen willst reicht es, wenn wir Händchen halten oder so!“ flüsterte sie ihm so leise zu, dass sie sich selbst kaum hörte.

„Ist es dir unangenehm?“ fragte der Uchiha, sah sie jedoch nicht an und begutachtete einen Gewürzstand, der hunderte verschiedene Düfte in ihre Richtung trug. Sakura zögerte.

„Nein“, gab sie dann kleinlaut zu.

„Dann gibt es keinen Grund, irgendetwas zu verändern!“ Wie um seine Worte noch zu unterstreichen zog er sie noch etwas näher zu sich. Sakuras Herz begann schneller zu klopfen. Dieser Moment hatte doch tatsächlich so etwas wie ein romantisches Flair. Sie fühlte sich gerade wirklich wie eine frisch verheiratete junge Frau. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen.
 


 

Soooo. Das war’s mal wieder. Und, wie hat‘s euch gefallen? Die Stelle mit dem fremden Typ ist ein bisschen komisch geworden, aber sonst bin ich ganz zufrieden. ^^
 

BIS DEMNÄCHST

Eure dreamday

Die doofe, perfekte kleine Einheit und das fünfte Rad am Wagen

Eigentlich hatte ich vor, noch einen Teil zum Frühlingsfest zu schreiben. Da dieser aber völlig misslungen ist, gibt es jetzt dieses Kapi mit einer wundervollen Überschrift^^

Dieses Mal gibt es sogar einen Hinweis darauf, was beim nächsten Mal passiert… Seid gespannt!!!

Viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY
 


 


 

DIE DOOFE, PERFEKTE KLEINE EINHEIT UND DAS FÜNFTE RAD AM WAGEN
 


 

Sasuke achtete nicht auf den heftigen Regen, der bereits seit einer halben Stunde auf ihn niederprasselte. Auch die anderen Leute schienen den Wolkenbruch nicht weiter zu beachten. Selbst wenn er jetzt geweint hätte, wären seine Tränen nicht aufgefallen. Doch er tat es nicht. Er spürte nur einen tiefen Kloß in seinem Hals und das Gefühl, dass ihm alles entglitt. Schon einmal hatte er dieses Gefühl gehabt. Damals, als er dachte, er hätte Sakura getötet. Und jetzt war sie wieder da. Diese Leere. Wie hatte das nur passieren können? Sasuke konnte sich nicht mehr daran erinnern, was genau vorgefallen war. Es ging alles zu schnell. Er hatte nur zugesehen, sich wie in Zeitlupe bewegt. Und er hatte nichts getan; nichts, um das zu verhindern; zu verhindern, dass seiner Frau etwas zustieß. Er war ein schlechter Gefährte. Wahrscheinlich der schlechteste, den man sich vorstellen konnte. Er hatte sie ja nicht einmal geliebt. Und eigentlich hatte er im Voraus gewusst, dass er sie nicht glücklich machen konnte. Doch er wollte nie, dass ihr etwas passierte…
 

Doch jetzt war es zu spät. Wie versteinert starrte Sasuke auf Sakuras Grab. Wie ein unheimliches Heulen waren Schluchzer von ein paar Trauernden zu hören. Neben Sasuke kniete Naruto und krümmte sich wegen dem Schmerz, den sein gebrochenes Herz verursachte. Plötzlich wurde alles schwarz und Sasuke hatte das Gefühl, als würde er fallen…
 

Mit einem heftigen Zucken wachte Sasuke auf. Er war schweißgebadet und atmete stoßweise. Unter der Decke neben ihm bewegte sich Sakura leicht. Um sie nicht zu wecken verließ er das Zimmer im Dunkeln. Mitten auf der Treppe ließ er sich nieder und versuchte sich wieder zu beruhigen. Was für ein scheußlicher Albtraum! Der kalte Flur ließ seinen Schweiß schnell verschwinden, doch jetzt war ihm kalt. Er hatte aber keine Lust wieder ins Bett zu gehen.

Um seine trockene Kehle etwas zu beruhigen holte er sich ein Glas Wasser aus der Küche. Er lehnte sich gegen das Fenstersims und betrachtete die Sterne. Von weitem war ein Feuerwerk vom Fest zu hören, gerade laut genug, um nicht vom Schwarz der Nacht verschluckt zu werden.

>Warum träume ich so etwas? < Verärgert über sich selbst leerte er sein Glas.

„Sasuke?“ fragte Sakura unsicher. Sie hörte sich besorgt an. Schon wieder. Sasuke wandte ihr leicht den Kopf zu, sah dann aber wieder nach draußen.

„Ist alles in Ordnung?“ Mit leisen Schritten kam sie auf ihn zu und hielt in einem Meter Abstand inne.

„Ja!“ antwortete er ruhig und drehte sich zu ihr um. Er hob eine Hand und wuschelte kurz durch ihr Haar.

„Ich habe dir doch gesagt, du sollst dir nicht so viele Gedanken machen!“ Sakura senkte verlegen den Kopf und versuchte, ihre zerzausten Haare wieder in Ordnung zu bringen.

„Ich weiß“, flüsterte sie.

„Aber du hältst dich doch auch nicht daran!“ sagte sie mit gespielt vorwurfsvollem Ton. Sasuke lächelte kurz.

„Ja, das stimmt“, gab er zu und warf wieder einen Blick aus dem Fenster. Sakura tat es ihm gleich und lehnte sich an das Fenstersims. Plötzlich spürte sie einen leichten Druck auf ihrer Schulter. Schnell realisierte sie, dass Sasuke hinter ihr stand und seinen Kopf auf sie stützte. Erschrocken starrte sie wieder aus dem Fenster und versuchte sich nicht zu bewegen. Ihr Herz fing unkontrolliert an zu rasen, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sasuke konnte ja nicht wissen, wie gut er roch, oder dass sein Kinn an ihrer Schulter tausend elektrische Schläge in ihrem Körper verursachten. Warum reagierte sie nur so heftig auf ihn? Sie war doch nicht mehr in ihn verliebt…oder? Das hatte sie sich zumindest erfolgreich eingeredet. Natürlich ließ er sie nicht kalt, sonst hätte sie ihn wohl kaum geheiratet. Das war aber doch eher so etwas wie ein… Freundschaftsdienst gewesen…Hoffentlich sah er das auch so. Oder glaubte er, dass sie immer noch in ihn verliebt war? Das wäre ja zu peinlich!
 

Aber Liebe hin oder her: Sakura spürte ein unglaubliches Verlangen nach Sasuke. Und das hatte absolut nichts mit Gefühlen zu tun. DAS wollte ganz allein ihr Körper. Irgendwie kam sich Sakura bei ihren heftigen Gefühlen schäbig vor. Sollten nicht eher Männer so einen Drang nach körperlicher Nähe haben?

„Lass uns wieder ins Bett gehen“, flüsterte Sasuke. Sein warmer Atem an ihrem Hals löste eine Gänsehaut bei Sakura aus. Er nahm sie bestimmt aber vorsichtig am Handgelenk und zog sie langsam hinter sich her. Sakuras Gedanken überschlugen sich. Sasuke konnte sich doch hoffentlich noch an ihre Abmachung erinnern, was den Sex betraf- oder besser den nicht-Sex. Naja, genau genommen hatte er sich ja nicht direkt dazu geäußert, aber er würde wohl kaum über sie herfallen, wenn sie es nicht wollte.

>Das ist ja das Problem! Ich will es unbedingt! < Und wieder schämte sie sich für ihre Gedanken. Das Kribbeln an ihrem Handgelenk hörte nicht auf, bis Sasuke sie auf der Treppe losließ. Doch sie folgte ihm weiter, wie in Trance. Ihr war egal, was passieren würde, wenn sie im Schlafzimmer angelangt waren. Er sollte entscheiden. Sie würde sich ihm hingeben.

„Stopp!“ Verwundert drehte Sasuke sich zu der jungen Frau um.

„Was ist?“ Sakura kniff kurz die Augen zusammen und verfluchte sich innerlich. Hatte sie das etwa eben laut gesagt? Sie hatte sich nur am Denken hindern wollen.

„Ähm… Nichts, vergiss es.“ Skeptisch sah der Uchiha sie an, ging aber letztendlich voran ins Schlafzimmer.

„Ich muss ganz dringend mal ins Bad!“ sagte Sakura schnell sobald ihr Blick auf das Bett fiel und huschte an ihm vorbei. Sasuke versuchte gar nicht erst zu verstehen, was nun wieder in die junge Frau gefahren war. Er war viel mehr damit beschäftigt sich zu fragen, weshalb er ihr schon wieder so nahe gekommen war, als wäre es für ihn selbstverständlich. Na gut, er musste zugeben, dass er sich in ihrer Nähe einfach wohl fühlte und das ihr Nachthemd nicht gerade dazu beitrug, dass er reine Gedanken hatte, doch er hatte gedacht, dass er über solchen Sachen stehen würde.

>Ich sollte aufhören Sakura als potentielles Sexobjekt zu betrachten! So nötig habe ich es auch nicht… Außerdem ist das Risiko viel zu hoch…< Vor seinem inneren Auge sah er wieder den Schwangerschaftstest. Nein, danke. Ein Kind konnte er wirklich nicht gebrauchen. Vielleicht mal in zehn Jahren oder so…

Doch seine selbstauferlegte Verpflichtung zur Enthaltung konnte ihn leider nicht davon abbringen, in dieser Nacht von seiner Hochzeitsnacht zu träumen…
 

Nachdem sich Naruto mindestens zwanzig Mal in seinem Bett herumgewälzt hatte, beschloss er schließlich aufzustehen. Für manche Leute war es vielleicht normal, um neun Uhr morgens aufzuwachen- doch das galt nicht für ihn. Schlaftrunken schwankte er also zum Kühlschrank und trank erst einmal etwas Milch. Erschrocken ließ er die Flasche fallen, als es an der Tür klingelte.

„Na toll. Auch das noch!“ Mürrisch stieg er über die Scherben und ging zur Tür. Als er seine Besucher sah, war er im ersten Moment ziemlich verdutzt, dann verfinsterte sich seine Miene.

„Guten Morgen, Naruto!“ Der Blondschopf sah von Sakura zu Sasuke und wieder zurück. Mit einem knappen „Hi“ ließ er sie eintreten.

„Was verschafft mir die Ehre?“ fragte er mit einem sarkastischen Unterton. Sakura schien dies nicht zu bemerken und strahlte ihn an.

„Ich wollte sehen, ob du mal wieder im Chaos versinkst!“ sagte die junge Frau grinsend und blieb mit ihrem Blick an der zerbrochenen Flasche hängen.

„Was für ein Glück, du bist gekommen, um mich zu retten!“ Naruto machte sich daran, die Scherben aufzusammeln. Sasuke lehnte sich währenddessen an eine Wand und betrachtete das Schauspiel. Dieses Mal hatte Sakura die Ironie in den Worten ihres Freundes deutlich gehört.

„Hast du schlechte Laune?“ fragte sie erstaunt. Das kam selten bei dem Blondschopf vor. Naruto zuckte mit den Schultern und schmiss die Überreste der Flasche in den Müll.

„Es kann ja nicht jeder so perfekt sein wie ein Uchiha!“ murmelte er vor sich hin. Sakura begriff, dass Naruto tatsächlich mit dem falschen Fuß aufgestanden war. Die kleine Stichelei gegen Sasuke ignorierte sie einfach und versuchte Naruto etwas aufzuheitern.

„Schon klar, du bist sauer, weil wir dich aufgeweckt haben… Was hältst du von einer Wiedergutmachung? Wir könnten dich zum Essen einladen. Was sagst du?“

Naruto platzte der Kragen.
 

„Wir? WIR? Verstehe, ihr seid jetzt eine kleine Einheit und damit ihr kein schlechtes Gewissen bekommt, besänftigt ihr mich- den Störenfried- mit einem Essen. Wie originell. Ich habe aber leider keine Lust, das fünfte Rad am Wagen zu spielen!“ Verblüfft sah Sakura den jungen Mann an.

„Schon in Ordnung. Ihr hättet euch nicht die Mühe machen müssen, vorbeizugucken. Die letzten Tage habe ich ja auch ganz gut alleine verbracht!“ Sakura wunderte sich, was plötzlich in ihn gefahren war. Vorgestern beim Fest hatten sie sich doch noch so gut verstanden.

„Verschwende deine Zeit nicht mit mir. Du hast ja jetzt den perfekten Mann, der immer alles richtig macht. Ich komme schon klar!“ Sakura trafen seine Worte tief und sie wusste nicht, was sie ihm antworten sollte. Naruto wischte die verbliebene Milch vom Boden und schleuderte den Lumpen ebenfalls in den Müll.

„Was ist? Verschwindet schon. Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst!“

„Naruto, es reicht jetzt!“ Sasuke sagte es ganz ruhig und sah dabei zu Sakura, die den Tränen nahe war. Naruto bemerkte dies auch, ließ sich davon aber nicht beeindrucken.
 

„Ihr habt doch bestimmt was besseres zu tun- ich will auch gar nicht wissen, was. Die Einzelheiten könnt ihr für euch behalten. Ich will euch in eurer Zweisamkeit nicht stören!“

„Wenn du eifersüchtig bist, kannst du es auch einfach sagen“, Sasuke sah Naruto prüfend an, der wütend die Augen zusammenkniff. Sakura sah nur zwischen den beiden hin und her.

„Wie kommst du darauf, dass ich eifersüchtig bin? Ich kann es einfach nicht glauben, dass Sakura wirklich so dumm war, sich auf dich einzulassen.“

„Naruto-“ mischte sich Sakura jetzt ein, doch er unterbrach sie.

„Was kannst du ihr schon bieten, he!?“

Stille…

„Schläfst du mit ihr?“

Stille…

„Oh mein Gott! Oh – mein – GOTT!“

„Naruto…“ Sakura wusste nicht, was sie ihm sagen sollte, doch so sollte er nicht denken. Er sollte nicht glauben, dass sie vollkommen unglücklich war und sich ihre Beziehung nur auf das eine beschränkte- das eine, das nur einmal passiert war!

„Geht…“ Er sah weder Sasuke noch Sakura an. Sakura wollte mit Naruto reden, doch Sasuke schüttelte mit dem Kopf.

„Komm.“ Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, schluchzte Sakura laut. Dieser spontane Besuch hätte eigentlich nicht in einem Fiasko enden sollen.

„Gehen wir nach Hause!“ Sasuke nahm die erschütterte Sakura in den Arm und führte sie heim.
 


 


 

Tja, von wegen Friede-Freude-Eierkuchen. Da macht Naruto Sakura doch riesige Gewissensbisse. Und nächstes Mal zieht noch eine dunkle Wolke auf. Was Sakura wohl von einer Affäre hält?

Lasst euch überraschen, denn es kommt alles anders, als ihr denkt!

^^
 

BIS DEMNÄCHST

Eure dreamday

Verrückt nach Sasuke!

Also gleich mal vorweg: Das mit der Affäre hatte leider erst im nächsten Kapitel Platz. Ich hatte nicht gedacht, dass die Krankenhausszene so lange wird. Die Spannung hält sich mal eher wieder in Grenzen, aber ich hoffe, ihr seid trotzdem zufrieden! ^^

Viel Spaß beim lesen!
 


 

ENJOY
 


 

VERRÜCKT NACH SASUKE!
 

Sakura fühlte sich schlapp und unausgeruht, als sie am nächsten Tag zur Arbeit ging. Seit der Hochzeit war nun genau eine Woche vergangen. Die Flitterwochen waren vorbei. Sasuke musste nun wieder zu Tsunade, um sein Chakra überprüfen zu lassen. Obwohl sie im Krankenhaus sehr viel zu tun hatte- Tsunade hatte sie für ein paar Tage dort eingeteilt, da die Einrichtung immer noch überfüllt war- konnte sich Sakura einfach nicht konzentrieren. Die Auseinandersetzung mit Naruto ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Er war doch nicht wirklich eifersüchtig auf Sasuke, oder? Er mochte doch Hinata, oder hatte sich Sakura da getäuscht.

>Wahrscheinlich ist er nur sauer, dass ich so viel Zeit mit Sasuke verbringe seit er wieder da ist, und er nicht!< Je mehr Sakura darüber nachdachte, umso eindeutiger wurde es. Natürlich, es war doch vollkommen logisch, dass Naruto sich vernachlässigt fühlte. Er hatte so hart dafür gekämpft, dass Sasuke endlich wieder zurückkommen konnte und jetzt sah er seinen besten Freund, den er so sehr vermisst hatte, kaum. Sakura erinnerte sich daran, wie sehr sie Sasuke anfangs vermisst hatte. Und ihre Leere niemals ganz verschwunden war. Doch jetzt hielt sie es schon beinahe wieder für selbstverständlich, dass sie Sasuke jeden Tag sah.

„Entschuldigung, aber sitzt der Verband auch wirklich richtig so?“ Sakura schreckte aus ihren Gedanken und sah die leicht faltige, klein gewachsene Frau stirnrunzelnd an.

„Ich meine nur: Ist er auch nicht zu fest, der Verband?“ Sakura überprüfte ihre Arbeit und dachte schon, sie hätte ihn nicht richtig gebunden, doch er war tadellos. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, der ist perfekt so: Sitzt, passt und hat Luft!“ Sie warf dem Sohn der Frau ein Lächeln zu und beugte sich etwas zu ihm hinunter.

„Du warst ganz schön tapfer! Als Belohnung darfst du dir an der Rezeption was zum Naschen holen, in Ordnung?“ sagte sie freundlich. Der Junge nickte strahlend.

„Aber nur, wenn du mir versprichst, in Zukunft etwas vorsichtiger zu sein!“

„Ich werde aufpassen, ganz bestimmt. Aber ich muss hart trainieren, da muss man schon mal was riskieren!“

„Trainieren? Für was denn?“ fragte Sakura neugierig und setzte sich zu ihm auf die Behandlungstrage.

„Ich will ein großer und berühmter Ninja werden!“ Seine Mutter, die neben ihm stand, legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte bedauernd mit dem Kopf.

„Er hat sich diese Flause leider in den Kopf gesetzt und ich kann ihn nicht mehr davon abbringen!“

„Hmh, ganz bestimmt nicht. Ich will unbedingt so werden wie der Mann, den ich auf der Lichtung gesehen habe! Der war so stark und superschnell!“

„Ich bitte dich, Targo. Ein Ninja- das ist doch kein richtiger Beruf! Schlag dir das aus dem Kopf!“

„Ich will aber so ein cooler Ninja werden!“ Seine Mutter verdrehte die Augen. Sakura wurde die Frau langsam unsympathisch. Anscheinend hatte sie keine Ahnung was es hieß, Ninja zu sein und wie viel sich ihr Sohn da vorgenommen hatte. Hoffnungsvoll wandte sich Targo an Sakura.

„Glaubst du, dass ich ein Ninja werden kann? Glaubst du, ich bin stark genug?“ Sakura lächelte.

„Wenn du fest an dich glaubst und hart trainierst kannst du es bestimmt schaffen!“ Jetzt grinste der Kleine über beide Ohren.
 

Missmutig über Sakuras Zuspruch wollte sich seine Mutter gerade verabschieden, als er begeister auf und ab hüpfte und rief: „Da ist er! Das ist der Mann von der Lichtung!“ Seine Mutter und Sakura folgten seiner Richtungsanweisung. Überrascht erkannte Sakura Sasuke, der durch den Gang lief. Anscheinend suchte er sie, denn als er sie bemerkte, steuerte er direkt auf sie zu.

„Hallo!“ sagte Targo freudestrahlend und sah zu Sasuke auf. Dieser wandte den Blick dem Kleinen zu und brauchte nur einen Augenblick, um ihn wieder zu erkennen.

„Hey, hast du deine Wurftechnik schon verbessert?“ Targos Augen strahlten, als er die gewünschte Aufmerksamkeit bekam und nickte heftig. Amüsiert nahm Sakura die Reaktion seiner Mutter zur Kenntnis, als diese Sasuke erkannte. Targo hopste von der Trage und ergriff Sasukes Hand, die viel größer war als seine.

„Komm, wir gehen zusammen trainieren, ja?“ Targo zog an Sasukes Hand und Sakura war erstaunt, wie anziehend Sasuke auf den Jungen wirkte. Plötzlich hielt Targo inne und starrte auf den Ring, der sich an Sasukes Ringfinger befand. Einen Moment lang stand ihm der Mund offen.

„Woooow! Du bist ja schon verheiratet!“ Sakura wollte zu gerne wissen, was gerade in Sasuke vorging. War er dem Jungen gegenüber nur reserviert oder konnte er wirklich gut mit Kindern umgehen? Dieser Gedanke hätte sie fast auflachen lassen, doch sie konnte sich gerade noch beherrschen.

„Targo, wir sollten jetzt gehen!“ Weder ihr Sohn noch Sasuke würdigten sie eines Blickes.

„Sie ist bestimmt die schönste Frau, die es auf der Welt gibt!“ Sasuke sah zu Sakura auf. Seine Lippen umspielte ein Lächeln.

„Ich weiß nicht. Das musst du selbst entscheiden!“ Als Targo Sasukes Worte bewusst wurden, sah er Sakura ehrfürchtig an. Aus dem Augenwinkel bemerkte Sakura, wie Targos Mutter sie nun abschätzend ansah und wohl zu dem Schluss kam, dass eine junge Frau nicht ganz dicht sein konnte, wenn sie mit jemandem wie Sasuke zusammen war. Targo nickte anerkennend.

„Ja. Definitiv die schönste Frau, die ich je gesehen habe!“ Anscheinend reichte es der Mutter jetzt, denn sie packte ihren Sohn bei der Hand und zog ihn aus dem Zimmer.

„Auf Wiedersehen!“ sagte sie reserviert und drehte sich auf dem Absatz um. Targo winkte begeistert zum Abschied.

„Wir sehen uns bestimmt bald mal wieder!“ rief er noch ihm gehen.

„Vergiss nicht, dir deine Süßigkeiten abzuholen!“ rief Sakura ihm hinterher und stand auf.
 

„Oh man! So würde ich niemals mit meinem Kind umspringen!“

„Sie hat nur Angst, dass ich ihn auffressen könnte!“ Sakura lachte amüsiert und sah Sasuke dann an.

„So. Du bist also schon zum Vorbild von kleinen Ninjas mutiert!?“ Sasuke zuckte mit den Schultern.

„Ich habe nur ein Kunai aufgefangen, das war alles.“ Sakura schüttelte grinsend den Kopf.

„Was machst du denn überhaupt hier?“

„Tsunade hat mir gerade mein letztes bisschen Chakra abgezapft und wo ich schon mal hier bin, kann ich dir auch einen Besuch abstatten. Das gehört sich doch so für brave Ehemänner!“ Die Ironie in seiner Stimme war kaum zu überhören. Sakura streckte ihm die Zunge raus. Doch plötzlich wurde sie ernst.

„Du, sag mal, Sasuke…“ Sie kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Mihai platzte in den Raum, mit den Zwillingen auf dem Arm.

„Sakura! Wie gut, dass ich dich gefunden habe. Kannst du…“ Als sie Sasuke bemerkte, schien sie peinlich berührt zu sein.

„Oh, entschuldigt… Störe ich?“ Sakura lächelte und schüttelte den Kopf.

„Nein, gar nicht. Wie geht es denn den Kleinen?“ Sie trat auf Mihai zu. Diese zeigte stolz ihre beiden Sprösslinge.

„Ach, Chinn ist etwas erkältet, aber Sakura geht es blendend!“ Verwundert sah Sakura auf.

„Du hast sie Sakura genannt?“ Mihai nickte freudestrahlend.

„Du warst unsere Retterin. Und ich finde, der Name passt zu ihr!“ Sakura war sehr gerührt. Vorsichtig strich sie dem kleinen Baby über die Wange. Die kleine Sakura rümpfte ihre Stupsnase.

„Oh, sie sind so süß… Aber Chinn sieht tatsächlich etwas kränklich aus.“

„Genau deshalb bin ich gekommen. Ich wollte schnell zum Kinderarzt, aber Koichi muss arbeiten und ich hatte gehofft, naja, dass du kurz auf die Kleine aufpassen kannst, während ich mit Chinn weg bin. Es dauert nur ein paar Minuten!“

„Äh… klar!“
 

„Vielen Dank, Sakura. Du tust mir echt einen riesen Gefallen. Hier…“ Vorsichtig übergab Mihai ihr Kind an dessen Namensverwandte.

„Ich bin gleich wieder da. Getrunken hat sie erst und sie hat auch eine frische Windel, also sollte sie erst mal ganz zufrieden sein, denke ich. Bis gleich. Und vielen Dank nochmal!“

„Kein Problem!“ Etwas ratlos stand Sakura mit der Kleinen im Arm da. Und was jetzt?

„Ooooh. Du bist so süß!“ Sakura konnte sich einfach nicht an dem Baby satt sehen. Mit dem einen Arm hielt sie Sakura sicher fest, mit der anderen Hand strich sie vorsichtig über die winzige Hand. Mit einer Kraft, die Sakura für unmöglich bei so einem kleinen Wesen gehalten hätte, umfasste die kleine Sakura ihren Zeigefinger und hielt ihn ganz fest.

„Du bist so eine Süße… und du hast so einen wunderschönen Namen. Sakura…“ flüsterte sie und war völlig vertieft in die tiefblauen Augen des Babys.

„Hey, gewöhn dich nicht zu sehr an sie. Du musst sie auch wieder hergeben!“ sagte Sasuke leicht spöttisch. Doch er redete leise, um die Kleine nicht aufzuschrecken.

„Ich weiß. Es ist nur… ich hatte noch nie ein Baby im Arm. Sie ist… einfach so süß! Und ich habe geholfen sie zur Welt zu bringen.“
 

„Was wolltest du vorhin sagen, bevor Mihai hereingeplatzt ist?“ Sakura versuchte sich auf etwas anders zu konzentrieren, als das Baby in ihrem Arm.

„Ach ja… Ich wollte mit dir über Naruto sprechen!“ Sasuke wurde hellhörig.

„Ich dachte… ich weiß auch nicht genau, aber glaubst du nicht auch, dass er sich einfach vernachlässigt fühlt? Ich meine, wir waren beinahe jeden Tag zusammen und als du wieder da warst… Also nach der… Hochzeit (es fiel Sakura noch immer nicht leicht, dieses Wort auszusprechen) …wir haben uns einfach nicht bei ihm gemeldet. Er war so glücklich, dass du wieder da bist, und dann verbringst du kaum Zeit mit ihm. Und ich hatte plötzlich auch keine Zeit mehr für ihn. Ich glaube, er fühlt sich einfach wie das fünfte Rad am Wagen.“

Sasuke erwiderte nichts. Er war sich sicher, dass Sakura schon eine Lösung parat hatte. Also wartete er einfach ab, bis sie damit herausrückte.

„Was hältst du davon, wenn wir ausgehen? Mit den anderen, meine ich.“ Sasuke zuckte mit den Schultern.

„Wer genau sind >die anderen<?“ hakte er nach.

„Naja, einfach alle. Naruto, Sai, Hinata, Ino, Shikamaru, Tenten, Lee, Kiba, Neiji, Shino, Choji. Vielleicht auch Temari und Gaara. Einfach alle eben. Was sagst du?”

„Von mir aus!“

„Gut, dann sage ich Ino bescheid, dass sie alles organisiert. Das freut sie bestimmt.“
 

„Sakura, hast du mal kurz Zeit. Ich habe hier eine Patientin mit gebrochenem Handgelenk!“ Temari wartete die Antwort nicht lange ab und schob eine alte, knöchrige Frau vor sich her in das Zimmer. Als sie Sasuke bemerkte, hob sie kurz eine Augenbraue. Anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, Sasuke hier anzutreffen.

„So, Frau Zintujo. Setzten sie sich einfach hier hin. Meine Kollegin wird sich gleich um sie kümmern.“

„Jaja, vielen Dank!“ langsam ließ sich die alte Dame auf die Trage sinken und stöhnte dabei leicht auf. Temari wandte sich an das frische Ehepaar und sah neugierig zu dem Baby.

„Wow, das ging aber ganz schön schnell mit dem ersten Kind!“ sagte sie frech und trat näher.

„Das ist die Kleine von Mihai. Die Zwillinge, weißt du noch?“ Temari seufzte, als die kleine Sakura einen brabbelnden Laut von sich gab und ihre Hände nach Sakura ausstreckte.

„Kannst du sie mal kurz nehmen, damit ich mich um Frau Zintujo kümmern kann?“ Temari hob abwehrend die Hände und entfernte sich Richtung Tür.

„Tut mir Leid, ich habe keine Zeit, sonst hätte ich mich ja selbst um die Dame gekümmert. Lass das doch deinen Gatten machen!“ Ein breites Grinsen huschte über Temaris Lippen. Mit einem schnellen Winken stahl sie sich aus dem Zimmer. Sakura ließ die Schultern hängen- soweit ihr das mit dem Kind im Arm möglich war. Mit einem flehenden Blick drehte sie sich zu Sasuke um. Dieser schien schon zu ahnen, was sie vor hatte und sah sie mahnend an.

„Sasuke, kannst du bitte-“ Genau im falschen Zeitpunkt fing die kleine Sakura an zu schreien.

„Bitte Sasuke!“ Sasuke verdrehte genervt die Augen.

„Das ist das erste und letzte Mal, dass du mich zu so etwas überredest!“ Für einen kurzen Augenblick verstummte die kleine Sakura, doch als sie von Uchiha zu Uchiha übergeben wurde, ließ sie ihrer Stimme wieder freien Lauf. Sakura wandte sich schnell der Patientin zu, die geduldig wartete und selig lächelnd Sasuke und das Baby anstarrte.

„Jaja, die jungen Väter heutzutage. Wollen keine Verantwortung mehr übernehmen!“ Sakura lächelte kurz und entschied sich, die alte Dame einfach in dem Glauben zu lassen, dass Sasuke da mit seinem Baby stehen würde.

„Wie lange brauchst du, um ein Handgelenk zu bandagieren?“ fragte Sasuke über das Geschrei hinweg. Für einen kurzen Moment wurde es wieder ganz still, doch es blieb nicht lange so ruhig.

„Sasuke!“ Sakura sah ihn erstaunt an. „Mach das nochmal!“

„Was?“ Kurze Stille. Dann wieder Geschrei.

„Sag etwas!“ Stirnrunzelnd sah der junge Mann sie an.

„Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Was soll ich-“ Und da fiel es auch Sasuke auf. Sobald seine Stimme ertönte, verstummte das Baby in seinen Armen.

„Sie mag deine Stimme. Rede mit ihr, dann beruhigt sie sich!“ Sakura drehte sich wieder zu Frau Zintujo, um vor Sasuke ihr Grinsen zu verstecken. Es stimmte also wirklich:

Die Kinder waren völlig verrückt nach Sasuke!
 


 

Haha! Ich stell mir das so lustig vor: Sasuke mit klein-Sakura im Arm! ^^

Also beim nächsten Mal steht das Treffen der Freunde im Vordergrund. Und was sich da wohl so alles ergibt… ?

Seid gespannt!

Bin wie immer offen für Kritik, Lob und sonstige Anmerkungen!
 

Bis demnächst

EURE DREAMDAY

Affären und andere Hindernisse - Teil 1

SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRY das ihr so lange auf ein neues Kapi warten musstet. Aber ich war in letzter Zeit total im Stress und dann war ich auch noch auf Studienfahrt. Also, jetzt geht es auf jeden Fall wieder weiter mit meiner FF. Das Kapitel ist nicht gerade der Hammer, aber ich wollte euch unbedingt neuen Lesestoff bieten.
 


 

ENJOY!
 


 


 

AFFÄREN UND ANDERE HINDERNISSE - TEIL 1
 


 

Kaum war die Sonne über Konoha aufgegangen, zogen dicke Wolken auf, die den Himmel wieder verdunkelten. Es dauerte nicht lange und schon prasselte der Regen auf die Erde hinab, benetzte die Dächer der Häuser und verlieh den bereits tiefgrünen Pflanzen einen strahlenden Glanz. Hin und wieder konnte sich ein Lichtstrahl seinen Weg durch die Wolkendecke bahnen und warf somit einen hellen Fleck auf das von Nebel umgebene Dorf. Über dem Berg, in den die Gesichter der Hokage gemeißelt waren, entstand ein farbenfroher Regenbogen. Und obwohl der Himmel all seine Feuchtigkeit zurück auf die Erde zu schicken schien, zwitscherten die Vögel und kündigten mit ihrem fröhlichen Lied den Tag an.
 

Das Dorf erwachte langsam zum Leben, als die Erde schon feucht war und sich auf den Straßen Pfützen und kleine Rinnsale gebildet hatten. Die vielen verschiedenen Geschäfte öffneten eins nach dem anderen und allmählich trauten sich auch die Bewohner von Konoha-Gakure auf die Straßen, andere dagegen lagen noch in ihren Betten und genossen die kuschelige Wärme unter der Decke. So auch Sasuke, der bereits seit mehreren Minuten wach war, aber keine Lust hatte seine Augen zu öffnen, geschweige denn das gemütliche Bett zu verlassen. Neben sich hörte er die leisen, regelmäßigen Atemgeräusche von Sakura. Das war irgendwie sehr beruhigend und einschläfernd, aber noch besser war es, den Vögeln beim Singen zuzuhören. Der junge Uchiha wunderte sich noch immer, warum ihn in letzter Zeit keine Albträume mehr plagten, die ihm seit Ewigkeiten immer wieder den Schlaf raubten. Aber genau deshalb war er zurzeit so ausgeschlafen wie selten zuvor, auch wenn die geringe Chakramenge in seinem Körper seine Euphorie etwas trübte. Er verspürte einen unglaublichen Drang einfach aufzustehen und trainieren zu gehen, wie er es früher immer getan hatte. Schließlich entschloss er sich, seinem Wunsch einfach nachzukommen. Der Regen auf seiner Haut würde ihm gut tun. Dadurch konnte er seinen Körper noch intensiver wahrnehmen. Lautlos schlug er die Decke zurück und richtete sich auf. Für einen Moment ruhten seine Augen auf der schlafenden Sakura.

> Sie sieht so friedlich aus wenn sie schläft< Sasuke gab sich einen Ruck und verließ das Bett. Er streckte sich und sah zufrieden aus dem Fenster. Ja, das war das perfekte Wetter, um wieder mit dem Training anzufangen- und das nicht zuletzt, weil es bei dem Regen sehr unwahrscheinlich war, dass ihm jemand zusah.
 

Als er zurückkam – ziemlich erschöpft und völlig nass, aber zufrieden- herrschte im Haus vollkommene Stille. Er legte direkt neben der Tür seinen triefenden Pullover ab, damit er nicht die ganze Wohnung befeuchtete, obwohl das nicht allzu viel nützte, da seine Hose ebenfalls klitschnass war. Jetzt wollte er erst einmal heiß duschen. Auf dem Weg zum Schlafzimmer rief er nach Sakura, da sie definitiv nicht im Erdgeschoss war. Dabei fuhr er sich durch seine tropfenden schwarzen Haare.

„Sakura?“

„Ja, ich bin im Schlafzimmer!“ kam ihre Stimme zurück. Im nächsten Moment sah er sie schon, da er bereits das Ende der Treppe erreicht hatte und in das Zimmer mit dem großen Bett blicken konnte. Sie stand vor ihrem gemeinsamen Kleiderschrank, dessen Türen sperrangelweit geöffnet waren. Sasuke lehnte sich gegen den Türrahmen und betrachtete Sakura, die den Inhalt des Schranks genau zu studieren schien. Sie sah nicht einmal zu ihm herüber, obwohl er sich sicher war, dass sie wusste, dass er den Raum betreten hatte.

„Was machst du?“ fragte er stirnrunzelnd. Sakura konnte sich erst nach einigen Sekunden vom Kleiderschrank losreißen und sah ihn dann an. Sie wirkte leicht verzweifelt.

„Ich habe keine Ahnung, was ich heute zum Essen anziehen soll!“ Sie zog einen Schmollmund und warf ihren Kleidern einen bösen Blick zu. Sasuke lächelte kurz.

„Das ist doch vollkommen egal.“

„Nein, ist es nicht!“ erwiderte die junge Frau trotzig. Sasuke trat näher und warf ebenfalls einen Blick in den Kleiderschrank.

„Zieh doch einfach an, was dir am besten gefällt“, schlug er dann vor.

„Das ist ja das Problem. Ich kann mich nicht entscheiden… Wo ist dein Pullover?“ Sasuke ging in Richtung Bad und zeigte mit dem Finger nach unten, um Sakuras Frage zu beantworten.

„Ich gehe duschen.“
 

„Warte!“ Sakura packte ihn am Oberarm und zog ihn wieder zurück. Dabei versuchte sie, ihm nicht allzu auffällig auf seine Muskeln an seinem makellosen Oberkörper zu starren. Sie schob ihn direkt vor den großen Schrank und stellte sich neben ihn.

„Erst musst du mir helfen.“ Sasuke verdrehte leicht genervt die Augen. Warum war es Frauen nur immer so wichtig, was sie trugen? Nun ja, eigentlich war Sakura bei diesem Thema ja nicht so penetrant. Aber Sasuke wusste nicht, ob er es gut oder schlecht finden sollte, dass sie manchmal eben doch nur ein ganz normales Mädchen war.

„Wieso ist das so wichtig? Glaubst du, du könntest Naruto mit deinem Outfit besänftigen?“ Sakura presste ihre Lippen zusammen und sah Sasuke für einen Moment finster an.

„Schon möglich!“ Sasuke seufzte und fing an, ihre Kleidung zu studieren.

„Du brauchst dir übrigens keine Gedanken mehr zu machen. Ich habe Naruto vorhin getroffen. Wir haben das geklärt.“

„Also hat er sich wieder beruhigt?“

„Ja, er hat sich wieder eingekriegt.“

„Wie hast du das denn geschafft?“

„Wir haben gekämpft.“

„Bitte was? Ihr habt darum gekämpft, ob er weiterhin sauer auf uns ist?“ Sasuke nickte.

„Ja. Und er hat die Wette verloren.“ Nun war Sakura völlig perplex.

„Was? Du hast Naruto geschlagen? Und das ohne-“

„Nein, so war es nicht. Wir haben vereinbart, dass er sich wieder normal verhalten muss, wenn ich verliere! Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, dass ich aufgebe. Er hält mich wohl für einen schlechten Verlierer!“ Sakura ließ die Schultern sinken.

„Das macht die ganze Situation auch nicht besser. Wenn er nur so tut, als würde es ihm nichts ausmachen-“ Sasuke unterbrach seine Erkundungstour durch Sakuras Kleiderschrank und gab ihr eine Kopfnuss.

„Du verstößt schon wieder gegen unsere Abmachung!“ Sakura rieb sich die Stelle, an der Sasuke sie gestupst hatte.

„Das war gar keine Abmachung. Du hast einfach so beschlossen, dass ich aufhören soll zu denken!“ Wieder zog sie einen Schmollmund. Sasuke widmete sich wieder seiner Arbeit.

„Kann sein… Jedenfalls haben Naruto und ich geredet. Und er ist wirklich nicht mehr sauer. Hier!“ Er drückte Sakura ein hellblaues Kleid in die Hand.

„Kann ich jetzt gehen?“ fragte er ironisch und entließ sich bereits selbst, indem er nun endlich im Bad verschwand. Sakura nickte und biss sich auf die Unterlippe. So viel hatte Sasuke schon lange nicht mehr mit ihr geredet.

>Er ist gut drauf. Wie immer, wenn er mit Naruto zusammen war.<
 

-8 Stunden später-

Es waren nicht so viele gekommen, wie Sakura es erwartet hatte. Ino hatte zwar alle über das gemeinsame Essen in einem kleinen gemütlichen Restaurant in der Nähe ihres Blumenladens informiert, doch es hatten einige abgesagt. Lee war auf Trainingsreise, Gaara traf sich mit Tsunade und ein paar anderen wichtigen Leuten, Choji, Shino und Kiba waren krank und Neiji hatte ebenfalls keine Zeit. Nun saßen sie zu neunt um einen runden Tisch und warteten auf ihr Essen (Sitzordnung: Sasuke- Sakura- Hinata- Naruto- Shikamaru- Tenten- Ino- Sai- Temari). Alle schienen sehr fröhlich zu sein. Bis auf Sai, der unentwegt auf die Tischplatte starrte und Sasuke hin und wider einen bösen Blick zuwarf. Und Sakura fiel auf, dass auch Ino nicht besonders glücklich zu sein schien.

„Also… was gibt’s neues?“ versuchte sie ein Gespräch anzufangen. Tenten begann sofort über ihre neuesten Trainingsfortschritte zu berichten und wie nervig Lee doch immer war und Neiji im Gegensatz zu ihm so erwachsen, was Ino sofort veranlasste, ihre miese Laune abzulegen und mit zu lästern. Sakura versuchte bereits seit mehreren Minuten Augenkontakt mit Naruto zu kriegen, doch dieser war so in ein Flüstergespräch mit Hinata vertieft, dass er es nicht bemerkte. Etwas erschrocken stellte Sakura fest, dass es ihr ein kleines Ziehen im Magen versetzte, wenn sie die beiden so innig miteinander sah. Doch sie hatte nicht allzu viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn nur wenige Sekunden später legte sich ein Arm um ihre Schultern und zog sie etwas zur Seite. Nun lehnte sie an Sasuke, der den Kopf soweit senkte, dass seine Haare ihre Stirn streiften. Ihr Herz klopfte schneller. Was sollte das denn jetzt? Spielte er etwa den verkuschelten Ehemann?

„Wenn du Naruto weiter so anstarrst muss ich langsam eifersüchtig werden!“ flüsterte er mit einem unüberhörbaren Anteil an Ironie. Doch Sakura konnte nicht lachen, da Sasukes Atem ihren Hals streifte und ihr somit eine Gänsehaut verursachte. Sie beruhigte sich aber schnell wieder und drehte den Kopf leicht, um ihm ihr Grinsen zu zeigen.

„Ja, das würde ich zu gerne mal erleben!“ sagte sie verschmitzt und brachte so auch ihn zum grinsen. Auch wenn Sakura bewusst war, dass Sasuke diese tiefe Zuneigung nur spielte, so schien es ihm heute aber keinesfalls schwer zu fallen, ihr mindestens zehn Sekunden in die Augen zu sehen, sodass sie fast dahin geschmolzen wäre. Als ihr die Stille um sie herum bewusst wurde, schielte sie in die Runde. War das peinlich! Alle starrten die beiden an.

„Macht ruhig weiter! Lasst euch nicht stören!“ winkte Temari grinsend ab.

„Ja, da kennst du dich ja fantastisch aus, oder?“ Ino schlug mit den Händen auf den Tisch, sprang auf, sodass sogar ihr Stuhl umkippte und rannte aus dem Gebäude. Alle sahen Temari entsetzt an. Diese schien allerdings selbst ratlos zu sein, denn sie runzelte fragend die Stirn.

„Was hatte das denn zu bedeuten?“ fragte Tenten perplex.

„Sie schien sehr aufgebracht zu sein!“ sagte Hinata mitfühlend.

„Ach was, die kriegt sich bestimmt gleich wieder ein. Du kennst doch Ino“, beschwichtigte Naruto ihre Bedenken. Sakura befreite sich aus Sasukes Umarmung und stand auf.

„Ich sehe mal lieber nach ihr. Bis später!“

„Soll ich mitkommen?“ Temari wirkte mitgenommen, obwohl sie nicht einmal wusste, was Ino mit ihren Worten gemeint hatte. Sakura schüttelte den Kopf.

„Lieber nicht. Ino kann sehr zickig sein, wenn sie will!“
 

Sakura wusste nicht einmal genau, ob Ino nun auf Temari oder auf sie sauer war. Hatte es ihr missfallen, dass sie sich so gut mit Sasuke verstand? Doch bisher hatte sie sich doch so für Sakura gefreut. Nein, Ino wollte bestimmt nichts mehr von Sasuke. Aber was war es dann? Was konnte Temari getan haben, das ihre Freundin so verärgerte?

Glücklicherweise war Ino nicht weit gelaufen. Sie stand unter dem nächsten Vordach eines kleinen Ladens und verfluchte den Regen. Sakura stellte sich schnell zu ihr, um dem kühlen Nass zu entkommen. Die Blondine sah sie leicht verärgert an.

„Du musst mir nicht hinterherlaufen. Es ist alles in Ordnung!“ sagte sie bissig.

„Ja, deshalb hast du Temari auch gerade so angeschnauzt“, meinte Sakura augenrollend. Ino konnte ihr nichts vormachen.

„Ts. Die Tusse ist mir völlig egal. Die soll machen was sie will… und mit wem sie will!“ Entgeistert sah Sakura ihre Freundin an. Wovon redete sie da eigentlich?

„Willst du mir nicht einfach sagen, was los ist?“ Ino schüttelte den Kopf.

„Ach komm schon, Ino. Wenn du die ganze Zeit rumgrübelst platzt du irgendwann.“ Wieder schüttelte Ino den Kopf und biss sich auf die Lippe. Sakura legte den Kopf schief.

„Ino…“

„Sie hat mit Shikamaru rumgemacht, okay?“ Wow, das saß.
 


 

Tja, ich hatte ja nie behauptet, dass Sasuke eine Affäre anfängt ^^

Also Shikamaru und Ino sind zwar nicht zusammen, aber Ino empfindet leider mehr für den smarten Shika, als sie sich bisher eingestanden hat. Ob die Situation eskaliert? Das erfahrt ihr in TEIL 2!

Ich hoffe, es hat euch gefallen. Und ich freue mich wie immer über jegliche Anmerkungen.
 

BIS DEMNÄCHST

dreamday

Affären und andere Hindernisse- Teil 2

So, weiter geht’s. Hab mich extra beeilt, weil ihr letztes Mal so lange auf ein neues Kapi warten musstet. Dieses Mal kommt etwas mehr „Körpereinsatz“ ins Spiel ^^

Ich werde demnächst auch endlich mal aufdecken, was es mit dem *geheimen Reagenzglas* auf sich hat.

Aber jetzt bin ich erst mal gespannt, wie euch das Kapi gefällt!
 


 

ENJOY!
 


 

AFFÄREN UND ANDERE HINDERNISSE- TEIL 2
 

Seufzend entledigte sich Sakura ihrer unbequemen Schuhe. Das war vielleicht ein Abend! Ino war nach ihrem Ausraster natürlich nicht mit zurück ins Restaurant gekommen und Sakura hatte sich die ganze Zeit beherrschen müssen, nicht ständig zwischen Temari und Shikamaru hin und her zu sehen. Doch sie konnte sich das einfach nicht vorstellen. Gaaras quirlige, freche Schwester und der von allem genervte Shikamaru? Das war wirklich komisch. Seltsamerweise hatte es Sakura überhaupt nicht überrascht, dass Ino eifersüchtig war. Sie hatte wohl schon länger geahnt, dass Ino mehr für den jungen Mann empfand als nur Freundschaft. Wieso hatte sie ihm nie etwas gesagt? Und wieso war es Shikamaru nie selbst aufgefallen?

>Naja, so zickig wie Ino immer zu ihm ist- kein Wunder, dass er sie nicht gerade für einen Sympathieträger hält.< Trotzdem tat Ino ihr Leid. Sakura wusste, dass ihre Freundin ein sehr gutes Herz hatte, auch wenn sie manchmal ziemlich nervig sein konnte. Andererseits freute sie sich auch irgendwie für Temari und Shika. Doch was genau war das nun zwischen den beiden? Heute Abend hatten sie keine besonderen Anstalten gemacht, ihr Verhältnis öffentlich zu machen.

>Haben sie etwa nur eine körperliche Beziehung? Mann! Das ist so verwirrend!<

„Sakura!“ Sasuke sah sie abwartend an. Hatte er etwa gerade etwas gesagt?

„Was?“ fragte sie und schüttelte ihren Kopf, um wieder klar denken zu können.

„Du bist mit deinen Gedanken ganz wo anders“, stellte der Uchiha fest. Sakura sah ihn entschuldigend an, begab sich in die Küche und schenkte sich Wein ein. Sie brauchte jetzt ganz dringend eine Ablenkung. Und Alkohol benebelte ihre Gedanken ziemlich schnell. Erst als sie den ersten Schluck genommen hatte fiel ihr auf, dass sie Sasuke einfach im Flur hatte stehen lassen. Ganz schön unhöflich. Sie drehte sich um und wollte nach ihm rufen, doch da schoben sich zwei Hände schnell unter ihre und nahmen ihr das Weinglas weg. Nachdem Sasuke einen großen Schluck Rotwein genommen hatte, zog er eine Augenbraue hoch.
 

„Willst du mir nicht sagen, was Ino zu dir gesagt hat? Seit du ihr nachgerannt bist, bist du völlig durch den Wind.“ Wie fürsorglich Sasuke sein konnte. Oder war er nur neugierig? Egal. Das waren beides neue Seiten, die Sakura noch nicht an ihm kannte. Wie gerne hätte sie sich jetzt einfach an ihn gelehnt und ihren Kopf an seiner Schulter vergraben. Bei Naruto hätte sie das sofort getan… Sie nahm ihm das Glas wieder weg und leerte es in wenigen Zügen. Sie überlegte kurz, ob sie Inos Geheimnis preisgeben sollte, doch sie entschied sich schnell dafür, mit Sasuke darüber zu reden. Sie konnte ihm vertrauen. Sie verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen und sah ihn dann schuldbewusst, als könnte sie irgendetwas dafür, an.

„Shikamaru hat eine Affäre mit Temari!“ Wenn Sakura an Inos traurigen Gesichtsausdruck zurückdachte, wurde ihr selbst das Herz schwer. Wie schlimm musste es sein zu wissen, dass die Person, in die man verliebt war, mit einer anderen zusammen war. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Sasuke sie unter den Armen packte und auf die Arbeitsfläche direkt neben dem Herd hob. Bevor sie realisierte, was überhaupt passierte, küsste er sie auf die Stirn. Seine Lippen waren wunderbar angenehm auf ihrer Haut, auch wenn er sie kaum berührte. Als er sie dann ansah, versuchte sie ihre Überraschung und ihren schneller werdenden Herzschlag zu ignorieren.

„Versuchst du mich etwa abzulenken?“ fragte sie mit einem schwer erarbeiteten ironischen Ton. Für einen Moment sah er sie nur an.

„Klappt es denn?“ fragte er mit leiser Stimme. Sakura spürte regelrecht, wie sich ein Schalter in ihrem Kopf umlegte und sie nur noch an eines denken ließ: Sasuke. Ob es am Alkohol lag oder an der Anziehungskraft des Uchiha- sie beugte sich vor und tat es ihm gleich. Sie küsste ihn auf die Stirn.

„Es funktioniert!“ flüsterte sie und hatte keine Ahnung, wie das auf Sasuke wirken würde. Er schien ihre Nähe jedoch nicht abzulehnen, sonst hätte er nicht den ersten Schritt gemacht. Sie verweilte mit ihren Lippen noch einen Augenblick auf seiner Haut und zog sich dann in Zeitlupe von ihm zurück, als er plötzlich eine schnelle Bewegung machte und ihren Mund mit seinen Lippen versiegelte. Sakura schoss sofort das Blut in den Kopf. Sie starrte in seine schwarzen Augen, die sie unverwandt ansahen. Das verlieh ihrem Kuss ein solch intensives Gefühl, dass Sakura für einen kurzen Moment zitterte. Schnell unterbrach sie den Kuss, um Sasuke nicht zu zeigen, was er für eine Wirkung auf sie hatte.
 

„Und was ist so schlimm an der Affäre?“ Wie konnte Sasuke einfach so tun, als ob gerade nichts gewesen wäre? Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Nein, ganz bestimmt nicht! Ihr ganzer Körper stand noch unter Strom und ihre Lippen kribbelten angenehm.

„Ino mag Shikamaru mehr als einen Freund…“ Wenn Sasuke den Kuss ignorierte, dann tat sie das eben auch. Der junge Uchiha nahm das Glas in die Hand und schenkte noch einmal Wein nach. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, hielt er es Sakura hin.

„Willst du mich abfüllen?“ fragte sie stirnrunzelnd und leerte das Glas bis zur Hälfte.

„Was hätte ich denn davon?“ Sakura verfluchte Sasuke dafür, dass er seine Stimme leicht anrüchig klingen ließ. Um sich aus dieser verzwickten Situation zu befreien, schubste sie ihn mit den Füßen leicht von sich. Doch das hatte leider nicht den gewünschten Effekt, mehr Abstand von ihm zu bekommen, denn er packte sie blitzschnell am Fußknöchel und zog sie bis an den Rand der Arbeitsfläche, sodass sie sich nicht mehr darauf halten konnte und zu Boden glitt. Jetzt war er wieder ein gutes Stück größer als sie- und ihr viel zu nahe. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden. Erschrocken sah sie ihn an, da sie nicht mit einer solch schnellen Reaktion gerechnet hatte. Sakura neigte den Blick, damit sie seinen zufriedenen Gesichtsausdruck nicht sah. Schön dass er sich freute, sie erschreckt zu haben. Konnten sie jetzt vielleicht mit diesen Spielchen aufhören? Anscheinend ignorierte Sasuke ihre Gedanken einfach, denn er beugte sich zu ihr herunter. Sakuras Augen weiteten sich, als seine Wange ihre streifte und sie wenige Sekunden später seine Lippen auf ihrem Hals spürte, direkt unter ihrem rechten Ohr. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Was tat Sasuke da? Seit ihrer Hochzeitsnacht waren sie sich nicht mehr so nahe gekommen- und das war schließlich so etwas wie eine Pflicht gewesen. Das Armband, das er ihr geschenkt hatte, brannte wie Feuer an ihrem Handgelenk, das sich wie von selbst bewegte und an Sasukes Wange legte. Er zog seinen Kopf zurück, um sie anzusehen. Sein warmer Atem streifte ihre Wange. Sakura versuchte verzweifelt sich gegen den Drang ihn zu küssen zu wehren. Vergeblich.

>Ach was soll’s!< dachte sie und presste ihre Lippen auf seine. Ihr war egal, was er jetzt dachte, ob er es wollte oder wie das ihr Verhältnis beeinflussen würde. Er war ihr Mann und sie hatte ein gutes Recht, ihn zu küssen! Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und lehnte sich an ihn. Seiner Reaktion zufolge war er ihrem Vorhaben nicht abgeneigt, denn auch er legte die Arme um sie und zog sie noch enger an sich. Beide kribbelte es dabei, dem anderen so nahe zu sein. Doch das genügte nicht. Bald wurde der Kuss intensiver und fordernder. Sakura fragte sich, wie Sasuke nur so gut küssen konnte. Er verdrehte ihr völlig den Kopf. Doch bei diesem Gedanken kamen ihr auch schon wieder die Vorstellungen von anderen Frauen in den Sinn. Nun bekam der Kuss einen bitteren Nebengeschmack. Sie legte ihre Hände gegen seine Brust und schubste ihn so leicht von sich. Noch etwas außer Atem und völlig überwältigt von der Elektrizität, die Sasuke bei ihr auslöste, drehte sie sich schnell um und trank den Rest des Weins, um eine Erklärung für ihr Verhalten zu liefern.
 

Sasuke grinste zufrieden. Irgendwie fand er es total amüsant, wie Sakura sich verhielt. Sie versuchte vergebens zu verbergen, dass sie sich von ihm sehr angezogen fühlte. Sasuke hatte es längst gemerkt. Er konnte es in ihren Augen sehen. Nach all der Zeit war sie immer noch wie ein offenes Buch für ihn. Schon damals hatte er es ihr angesehen, wenn sie ihn angehimmelt hatte. Doch jetzt lag etwas ganz anderes in ihrem Blick: Verlangen. Und so schwer es ihm auch fiel, er hielt sich zurück, um nicht über sie herzufallen. Doch er konnte einfach nicht widerstehen, ihr wenigstens diesen Blick mit einem Kuss oder einer ähnlichen Aktion zu entlocken. Sie war einfach zu süß, wenn sie unsicher war.
 

Die Tür zu Shikamarus Zimmer wurde achtlos aufgestoßen und einen Moment später stolperten Shikamaru und Temari eng umschlungen in den Raum. Sie küssten sich ununterbrochen, während Shikamaru langsam das Bett ansteuerte. Temari gab einen kurzen Schrei von sich, als sie rücklings auf das Bett fiel und Shikamaru sich auf sie legte. Sie kicherte kurz.

„Gott sei Dank wohnst du nicht mehr bei deinen Eltern!“ sagte sie grinsend und gab dem jungen Mann einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Auch Shika lächelte kurz, senkte dann seinen Kopf und besiegelte ihre Lippen mit einem sanften Kuss, der schnell fordernder wurde. Ohne lange zu zögern streifte sie ihm sein T-Shirt über den Kopf und bewunderte kurz seinen gutgebauten Körper. Sie fuhr mit dem Zeigefinger die Konturen seiner Muskeln nach.

„Was gibt’s denn da zu gucken?“ fragte er sarkastisch, umfasste ihre Handgelenke und schob ihre Arme über den Kopf. So konnte sie sich nicht groß wehren, als er anfing ihren Hals zu liebkosen. Nicht, dass sie sich hätte wehren wollen… Als er gerade eine Hand unter ihr Shirt schob, brach sie ihren intensiven Kuss ab. Er hielt sofort in seiner Bewegung inne.

„Was ist?“ fragte er stirnrunzelnd. Temari wich seinem Blick aus. Er rollte sich von ihr herunter und sah sie fragend an.

„Ist alles in Ordnung?“ Hatte er etwa etwas falsch gemacht? Doch es war ja nicht so, als ob das ihr erstes Mal wäre… Was hatte sie also?

„Es ist nur…“ Temari schüttelte den Kopf und stützte ihn auf einer Hand ab.

„Ich muss immer wieder an Ino denken. Was hab‘ ich denn falsch gemacht? Ich verstehe das einfach nicht!“ sagte sie kleinlaut und wirkte sehr betroffen. Shikamaru verdrehte die Augen.

„Temari, du darfst Ino nicht so ernst nehmen. Sie ist immer so zickig. Das kann man einfach nicht abstellen. Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen, nur weil sie mal wieder einen Aufstand macht.“ Temari sah Shikamaru skeptisch an.

„Du sprichst aber nicht gerade in den höchsten Tönen von deiner Teamkameradin. Ihr kennt euch doch schon so lange. Solltest du sie da nicht eher verteidigen?“ Shikamaru zuckte die Achseln.

„So ist Ino halt. Irgendwann gewöhnt man sich daran. Ich sage ja auch gar nicht, dass ich sie nicht leiden kann. Sie ist schon ganz okay… nur eben etwas anstrengend.“ Er streifte mit seiner Nase über ihre Wange und küsste sie auf die Stirn, die Nase und anschließend auf die Lippen.

„Mach dir keinen Kopf, okay?“ Temari nickte und zog Shikamaru dann zu sich herunter. Doch gleich darauf unterbrach sie den Kuss wieder.

„Und du meinst nicht, dass das was… mit dir zu tun haben könnte?“

„Was meinst du?“ Temari schnaufte. Wie konnte jemand mit einem so hohen IQ nur so begriffsstutzig sein?

„Ich meine, dass sie dich vielleicht mag…also, SEHR mag…“, sagte sie betont langsam, damit er auch ja verstand, was sie damit meinte. Shikamarus Gehirn arbeitete kurz, dann begriff er.

„Ach was. Ino würde niemals- nein, das ist unmöglich. Glaub mir, ich weiß wie sie tickt. Sie steht auf solche Schönlinge wie Sasuke. Ich bin nicht- wie kommst du überhaupt darauf?“

„Ich dachte nur… Das ist der einzige Grund der mir einfällt, weshalb sie etwas gegen mich haben könnte.“ Shikamaru seufzte und zog Temari an sich. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und er legte die Arme um sie.

„Denk nicht so viel über Ino nach. Du hast überhaupt nichts gemacht. In Ordnung?“ Temari drückte sich an ihn und schloss die Augen.

„Okay!“

In dieser Nacht fand Shikamaru nicht besonders viel Schlaf. Ununterbrochen dachte er über Temaris Worte nach. Nein, das war unmöglich! Ino konnte nicht in ihn verliebt sein- oder?
 


 

Ich setzte große Hoffnungen auf euch, dass wir die 100-Kommi- Grenze überschreiten. Juhu! Dann gibt es auch ein neues, süßes Bild zum Dahinschmelzen! ^^

Ich hoffe, euch hat das Kapi gefallen!
 

BIS DEMNÄCHST

Dreamday

Affären und andere Hindernisse - Teil 3

Die 100-Kommi-Grenze ist geknackt! Jeah! Vielen, vielen Dank!

Jetzt geht es weiter mit dem nächsten Kapi!

Viel Spaß beim lesen!

^^
 

ENJOY!
 


 

AFFÄREN UND ANDERE HINDERNISSE - TEIL 3
 


 

Es war noch mitten in der Nacht, als Sakura aufwachte. Zunächst starrte sie an die Decke. Sie war extra spät ins Bett gegangen, um nicht in eine verzwickte Situation mit Sasuke zu geraten. Jetzt drehte sie sich zur Seite, um ihn ansehen zu können. Sie beobachtete, wie sich sein Brustkorb regelmäßig hob und senkte.

>Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Das erinnert mich an früher…< Vorsichtig hob sie eine Hand und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er war so schön… Sakura stutzte.

>Ich… ich werde mich doch nicht wieder in ihn verlieben, oder?... Oder haben sich meine Gefühle für ihn etwa nie wirklich verändert?<
 

Sasuke spürte, wie zwei Finger über seine Stirn streiften und eine Haarsträhne zur Seite schoben. Er öffnete die Augen nicht und wartete. Einige Sekunden verstrichen, in denen er nur Sakuras leisen Atem hörte, dann berührte ihn etwas an der Wange. Weich und warm. Das mussten ihre Lippen sein. Er war verwundert, als er einen Druck auf seiner Brust spürte. Ihre Haare kitzelten ihn am Hals und an der Schulter und ihr warmer Atem drang durch sein T-shirt. Sasuke spürte, dass ihn diese Berührungen nicht gerade kalt ließen. Was machte Sakura da?
 

Die junge Uchiha schloss die Augen. Es fühlte sich gut an, so dicht bei Sasuke zu liegen, den Kopf auf seiner Brust. Ob er wohl aufgewacht war? Doch wenn sie ehrlich war, kümmerte Sakura das im Moment relativ wenig. Sie musste es einfach testen. Sie musste wissen, was sie fühlte.

>Nein, das ist keine Liebe. Das ist nur der Drang nach Nähe. Wahrscheinlich wäre es mit jedem anderen auch so.< Sakura erinnerte sich daran, wie es sich anfühlte, Naruto so nahe zu sein. Wie es war, ihn zu umarmen. >Es gibt keinen Unterschied, da bin ich mir sicher...<
 

Einige Stunden später beim Frühstück schwiegen sich die beiden wieder einmal an. Sasuke warf seiner Frau hin und wieder einen prüfenden Blick zu. Sie schien noch etwas verlegen wegen gestern. Der Kuss hatte sich wohl in ihr Gedächtnis gebrannt. Verwundert stellte er fest, dass sie immer noch das Armband trug, das er ihr beim Frühlingsfest gekauft hatte. Als es an der Tür klopfte wurde er aus seinen Gedanken gerissen und stand auf. Es war einer von Tsunades Leuten.

„Was gibt’s?“ fragte er gleichgültig und sah den jungen Mann genervt an. Was wollten die jetzt schon wieder von ihm? Der Besucher drückte ihm einen Brief von Tsunade in die Hand und verschwand ohne ein weiteres Wort. Er nickte lediglich kurz mit dem Kopf zur Verabschiedung. Sasuke schloss die Tür hinter sich und öffnete auf dem Weg zurück in die Küche das Schreiben.

„Wer war das?“ fragte Sakura als er das Zimmer betrat. Sasuke setzte sich und überflog die Zeilen.

„Nur ein Bote!“ sagte er nebenbei und runzelte die Stirn, als er die Nachricht las. Dann streckte er Sakura das Papier hin, das sie mit fragendem Blick entgegennahm.

„Wir sollen uns mit Tsunade und Gaara treffen?“ fragte sie, nachdem sie zu Ende gelesen hatte. Der Uchiha zuckte mit den Schultern.

„Sieht wohl so aus…“ Ohne weiter darauf einzugehen führte er sein Frühstück fort. Auch Sakura legte den Brief beiseite, doch sie hatte ein komisches Gefühl im Magen. Was hatte das wohl zu bedeuten?

„Wo ist dein Ring?“ fragte Sasuke zwischen zwei Bissen und warf einen kurzen Blick auf Sakuras Hand. Diese folgte seinen Augen und erschrak.

„Oh! Ich habe vergessen ihn anzuziehen!“ Seltsam. Das war ihr bisher noch nie passiert. Sasuke zog kurz die Augenbrauen zusammen. Sie legte das Armband an, vergaß aber ihren Ehering?

„Sag bloß, du machst dir immer noch Gedanken wegen Ino,“ sagte er ahnend. Sakura seufzte.

„Um ehrlich zu sein schon. Ich kann einfach nicht anders… Am besten gehe ich sie später mal besuchen.“ Sasuke nickte und nippte an seinem Orangensaft.

„Kommst du mit?“ fragte sie nach ein paar Sekunden. Sasuke überlegte kurz.

„Von mir aus.“
 

„Ja,Mama. Ich habe hier alles im Griff. Mach dir keine Sorgen… Ja, bis dann.“ Genervt legte Ino den Hörer wieder auf die Gabel. Nur weil ihre Mutter im Urlaub war dachte sie, dass der ganze Laden in einem Chaos untergehen würde. Als ob Ino das nicht gebacken kriegen würde.

>Das ist schließlich nur ein kleiner Blumenladen. Was glaubt sie denn, was ich auf meinen Missionen schon alles gemacht habe. Ts, als ob ich dann den Laden hier nicht schmeißen könnte!<

Aber das war jetzt auch egal, denn heute fand sie einfach alles irgendwie nervig. Schon als sie aufgestanden war, hatte sie das Gezwitscher der Vögel fast um den Verstand gebracht. Eigentlich brauchte sie dringend etwas Erholung. Doch sie hatte Angst, dass sie ins Grübeln kommen würde, wenn sie sich nicht mit Arbeit überhäufte. Und sie wollte nicht riskieren an eine bestimmte Person zu denken. Da wollte sie sich lieber überlasten. Die nächste Ablenkung betrat in diesem Augenblick glücklicherweise den Laden.
 

„Sakura. Sasuke. Das ist ja eine Überraschung!“ Ino trat hinter dem Tresen hervor und gesellte sich zu dem Paar.

„Was führt euch denn hierher?“ Sakura zuckte mit den Schultern.

„Nichts besonderes. Wir waren nur gerade in der Gegend und da wollten wir mal vorbeischauen…“

„Sakura hat sich Sorgen gemacht“, mischte sich Sasuke kurzerhand ein. Sakura stupste ihm ihren Ellbogen in die Rippen und sah ihn strafend an. Er kümmerte sich nicht weiter darum und entfernte sich ein wenig, um sich einige Pflanzen anzusehen. Entschuldigend sah Sakura ihre Freundin an. Diese zuckte mit den Schultern.

„Schon okay. Ich war gestern auch ziemlich schräg drauf. Tut mir Leid, dass ich so ausgerastet bin.“

„Bei mir musst du dich nicht entschuldigen!“ Damit wies Sakura dezent auf eine Wiedergutmachung bei Temari hin. Ino ließ sich auf eine Kiste plumpsen.

„Ja, ich weiß… Lass uns über was anderes reden, in Ordnung?“

„Ich schau mal kurz bei Naruto vorbei!“ meldete Sasuke sich kurz zu Wort und zog sich somit dezent zurück. Sakura winke ihm hinterher.

„Na gut. Bis später!“ Insgeheim war sie von seinem Einfühlungsvermögen ziemlich beeindruckt. Er ließ sie extra allein, damit sie in Ruhe ihre Frauengespräche führen konnten. Süß.

„Also…“, riss Ino sie aus ihren Gedanken.

„Also…was?“

„Wie ist es so mit Sasuke?“ Sakura runzelte die Stirn.

„Was meinst du?“ Ino kicherte.

„Jetzt tu nicht so unschuldig! Du weißt ganz genau, was ich meine!“

„Tut mir Leid, nein!“

„Komm schon. Ich meine, wie ist er… im Bett?“ Sakura sog schockiert Luft ein.

„INO!“ Sie kniff ihre Freundin strafend in den Arm.

„Aua! Ich bin doch nur neugierig!“

„Du bist wirklich unmöglich!“

„Ja kann schon sein... Jetzt erzähl schon!“ Sakura seufzte.

„Das geht dich überhaupt nichts an.“

„Ich wette er ist ziemlich gut.“

„Ino!“

„Was denn?“

„Hör auf damit. Ich werde nicht mit dir darüber reden!“

„Oh, Sakura…Oh, Sasuke…Sakura…mh…“, imitierte Ino die beiden und konnte dabei ihr Lachen kaum unterdrücken.

„Ino, lass das!“ Sakura versuchte vergeblich ihr den Mund zuzuhalten.

„Oh ja, Sasuke!...“

„Okay, okay, okay! Schon gut! Sei still, ich rede. Wenn du nur endlich damit aufhörst!“ So hatte Sakura sich dieses Gespräch nicht vorgestellt. Was sollte sie denn jetzt sagen?

„Also um ehrlich zu sein… er…er…ist gut. Ziemlich…gut. Aber ich habe natürlich keine Vergleichsmöglichkeiten...“ Oh Gott, war ihr das peinlich. Inos Grinsen wurde immer breiter und Sakura lief knallrot an.

„Aber ich bin nicht gekommen, um DARÜBER zu reden. Eigentlich wollte ich eher wissen, wie es dir geht“, sagte sie, nachdem sie sich geräuspert hatte. Ino hob abwehrend die Hand.

„Das ist doch langweilig, ich finde es viel interessanter, deinen Geschichten zu lauschen.“ Sakura stand abrupt auf und straffte die Schultern.

„Ich werde dir überhaupt keine Geschichten erzählen, das kannst du vergessen!“ sagte sie peinlich berührt.

„Gut, und ich werde dir auch nichts über meine Probleme erzählen!“

„Schön. Dann gehe ich eben!“ Eingeschnappt zog Sakura von dannen. Sollte Ino doch vor Eifersucht und Kummer schmoren, das war ihr doch egal! Doch bereits als sie um die nächste Ecke bog war ihr Ärger verflogen und sie ließ die Schultern hängen. Hatte sie Ino ernsthaft erzählt, dass Sasuke ein guter Liebhaber war? Oh nein! Hoffentlich hielt Ino ausnahmsweise mal den Mund!
 

Ohne weiter darüber nachzudenken machte sie sich auf den Weg zu Narutos Wohnung, um Sasuke abzuholen und ihrem besten Freund gleichzeitig einen Besuch abzustatten. Verwundert öffnete Naruto die Tür und seine Miene hellte sich auf, als er Sakura erblickte.

„Hey, was machst du denn hier?“ fragte er erfreut und ließ sie eintreten.

„Ich dachte mir, ich sollte mal wieder vorbeischauen. Und ich wollte Sasuke abholen“, erklärte sie gutgelaunt, doch der Blondschopf runzelte die Stirn.

„Sasuke? Der ist nicht hier!“

„Oh… dann war das vorhin wirklich nur eine Ausrede… auch egal. Wie geht es dir?“

„Na prima, jetzt wo du da bist!“ heuchelte er mit einem verschmitzten Lächeln. Sakura rümpfte theatralisch die Nase.

„Soso!“
 

„Komm rein. Ist doch blödsinnig, wenn wir hier so dumm im Gang rumstehen. Möchtest du was trinken?“ Sakura schüttelte den Kopf und folgte Naruto ins Wohnzimmer. Sie nahmen auf dem kleinen, zerschlissenen Sofa Platz. Für einen Moment herrschte peinliche Stille, dann seufzte Naruto und zauberte ein Lächeln auf die Lippen.

„Ich hoffe, du bist nicht mehr sauer, weil ich letztens so ausgerastet bin.“

„Ach das. Hab ich schon längst vergessen. Außerdem warst du ja zu Recht böse auf uns. Wir hätten uns einfach eher mal wieder melden sollen.“

„Ihr wart wahrscheinlich mit anderen Sachen beschäftigt…“ Naruto hatte die Stimme gesenkt und seine Augen fixierten hartnäckig einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand. Sakura seufzte innerlich. Mussten sie denn unbedingt darüber reden? Gerade erst hatte sie Ino abgewimmelt, doch Naruto gegenüber fühlte sie sich irgendwie schuldig. Als hätte er ein Recht zu erfahren, was vorgefallen war. Sie hatte ihm schon zu lange etwas vorgespielt. Jetzt war Schluss damit. Sie wollte ihren besten Freund nicht länger belügen und außerdem brauchte sie jemanden, mit dem sie über alles reden konnte. Sakura holte tief Luft und sah Naruto dann mit einem festen Blick an.

„Ich weiß nicht, ob es überhaupt nötig ist, dir das zu sagen… ich vermute, du hast es die ganze Zeit gewusst, aber ich will es dir jetzt ins Gesicht sagen… Die Hochzeit… hat nicht stattgefunden, weil unsere Gefühle uns dazu getrieben haben. Es war…“

„Ich weiß. Du wolltest ihm nur helfen.“ Seine Aussage klang jedoch eher nach einer Frage. Naruto wollte wissen, was Sakura für Sasuke empfand.

„Ja, ich wollte ihm helfen!“ sagte sie fest und ging damit nicht weiter auf seine Bemerkung ein.

„Und ich weiß bis heute nicht, ob das ein riesiger Fehler war oder nicht. Wahrscheinlich wird sich das erst in der Zukunft zeigen. Aber dennoch hielt ich es für richtig!“

„Du hast viel dafür geopfert!“ bemerkte Naruto. Sakura wunderte sich, warum er ihr nicht gleich auf die Nase band, dass sie mit dieser Tat ihr ganzes Leben ruiniert hatte. Oder dachte er nicht so? Glaubte er, das mit Sasuke und ihr könnte klappen? Dachte er, es könnten reale Gefühle entstehen- auf beiden Seiten?

„Es ist komisch… auch wenn ich jetzt so eng mi Sasuke zusammenlebe und er mir seinen Respekt versprochen hat… ich komme immer noch zu dir, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, obwohl man doch eher mit seinem Mann über so etwas spricht, oder?“ Naruto fixierte sie einen Augenblick und zuckte dann mit den Schultern.

„Ich weiß nicht wie eine Ehe funktioniert… und eine ´arrangierte` noch dazu.“
 

„Ich glaube ich kann ihm nicht so sehr vertrauen wie dir“, flüsterte Sakura und starrte auf den Teppich unter ihren Füßen.

„Sakura…“ Die junge Frau sah auf. Narutos Augen bohrten sich in ihre, als wollte er irgendetwas in ihnen lesen.

„Liebst du ihn noch?“ Die Frage traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie zitterte leicht, als sie sich daran erinnerte, dass sie sich heute Morgen genau die selbe Frage gestellt hatte. Und sie hatte sich gefragt, ob sie bei Naruto das selbe empfinden würde.

„Ich weiß es nicht!“ flüsterte sie. So schnell wie sie sich in diesem Moment bewegte konnte Naruto gar nicht reagieren und bevor er wusste, was los war spürte er ihre Lippen auf seinen. Heiße Flammen schienen in seinem inneren aufzulodern. Doch so schnell sie gekommen waren, so schnell verschwanden sie auch. Sakura fühlte genau das gleiche. Als sie realisierte, was sie tat unterbrach sie den Kuss abrupt. Erschrocken sah sie Naruto an.

„Tut mir Leid, ich weiß nicht, was ich… ich gehe jetzt besser!“ So schnell sie konnte, ohne dass es fluchtartig wirkte, verließ sie die Wohnung. Naruto stand ratlos und noch völlig überwältigt an der Eingangstür. Was um Himmels Willen hatten sie da gerade gemacht?
 


 


 

*ganzbreitgrins*

Tja, ich wette, DAS hattet ihr nicht erwartet! ^^

Bin aber gespannt auf eure Reaktionen!
 

bis demnächst

EURE DREAMDAY

Love happens

Nihao. Endlich geht es weiter! Das Kapitel ist zwar nicht so lang, aber WICHTIG!

Viel SPaß beim lesen!
 

ENJOY
 


 

LOVE HAPPENS
 

Zögernd stand Sakura vor der Haustüre und zappelte nervös herum.

>Bitte lass Sasuke nicht da sein!< flehte sie und sah kurz zum Himmel. Dieser war mit kleinen, weißen Wölkchen gesprenkelt. Sakura atmete tief durch und öffnete schließlich die Tür. Wie in Zeitlupe hängte sie ihre Jacke auf und legte den Schlüssel zurück auf die Kommode. Als sie ins Wohnzimmer spähte konnte sie Sasuke nirgends entdecken. Sie rief seinen Namen und hoffte innerlich, keine Antwort zu bekommen. Doch dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt. Sasuke tauchte mit einer Teekanne aus der Küche auf und begrüßte sie.

„Das war wohl ein längeres Gespräch mit Ino“, meinte er und stellte das Porzellan auf dem Wohnzimmertisch ab. Er ging zurück in die Küche und holte zwei Tassen aus dem Schrank, die er füllte und Sakura eine davon hinhielt. Die junge Frau nahm die Tasse dankend entgegen und starrte dann auf den Teppich. Am liebsten wollte sie jetzt im Erdboden versinken.

„Alles in Ordnung?“ fragte Sasuke stirnrunzelnd und setzte sich auf die Couch. Sakura nickte nur und ließ sich auf dem Sessel ihm gegenüber nieder. Sie pustete ein paarmal über das dampfende Getränk und nahm einen zaghaften Schluck. Es war sehr heiß.
 

>Klar ist alles in Ordnung. Bis auf die Tatsache, dass ich gerade deinen besten Freund geküsst habe…< Sakura fühlte sich schon unwohl genug, doch als Sasuke sie neugierig musterte, zitterten beinahe ihre Knie.

„Also… Was hat Ino gesagt?“ Warum musste Sasuke gerade heute so neugierig sein? Sakura brachte in dieser Situation kein Wort heraus. Sie konnte Sasuke nicht einmal ansehen. Und dabei wusste sie noch nicht einmal, ob ihm der Kuss irgendetwas ausmachen würde. Schließlich liebte er sie nicht. Wieso sollte er also eifersüchtig sein? Aber Sakura fühlte sich trotzdem nicht wohl bei dem Gedanken, Sasuke die Wahrheit zu sagen. Vielleicht sollte sie ihm einfach nichts davon erzählen. Dann wäre es nicht so kompliziert…

„Sakura!“ holte ihr Mann sie aus den Gedanken. Ihr Mann… hatte sie gerade so etwas wie Ehebruch begangen? Bei dem Gedanken wurde Sakura ganz schlecht. Was war nur los mit ihr? Wieso hatte sie das getan? Sie konnte doch nicht einfach so über Naruto herfallen… Unruhig rutschte sie auf den Polstern hin und her und trank ihren Tee mit ein paar schnellen Zügen aus.

„Ich muss ins Bett“, sagte sie benommen und stand schnell auf. Bloß weg von Sasuke. Seine pure Anwesenheit machte ihr ein schlechtes Gewissen.

„Warte!“ Sakura erstarrte. Sasuke war zwar ruhig, doch sein Tonfall ließ nichts Gutes verheißen. Langsam drehte sich Sakura wieder zu ihm um. Anscheinend waren ihr ihre Gedanken auf die Stirn geschrieben, denn Sasuke betrachtete sie misstrauisch.
 

„Kannst du mir mal sagen, was mit dir los ist?“

„Nichts.“ Das war wenig überzeugend. Sasuke seufzte und sah seine Frau eindringlich an.

„Sakura, lüg mich nicht an.“ Der jungen Uchiha schossen plötzlich Tränen in die Augen.

>Verdammt! Wieso muss ich mich immer selber verraten!< Sie wandte den Kopf ab und schniefte leise. Mit dem Ärmel ihres Pullovers wischte sie sich schnell über die Augen.

„Ich bin nur…“ sie schluchzte wieder.

„... so wütend!“ Erstaunt sah Sasuke sie an.

„Auf mich?“ fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Jetzt kapierte er gar nichts mehr. Sakura schüttelte den Kopf und musste sich zusammenreißen, um sich ihren Tränen nicht völlig hinzugeben.

„N-Nein!“ Sie atmete tief aus und versuchte sich zu beruhigen. Sasuke stand auf und machte einen Schritt auf sie zu um sie zu trösten, doch sie wich vor ihm zurück.

„Nicht.“ Jetzt war Sasuke wirklich besorgt. So seltsam verhielt sich die junge Frau normalerweise nicht. Was war nur los mit ihr? Wieder machte er einen Schritt auf sie zu und streckte einen Arm nach ihr aus, doch wieder wich sie zurück.

„Wieso bist du wütend?“ fragte er mit sanfter Stimme. Sakura spürte einen dicken Kloß in ihrem Hals.

„Na weil ich Naruto geküsst habe!“ schrie sie dann. Endlich war sie es los. Sollte Sasuke doch jetzt denken oder machen was er wollte. Nun war es sowieso zu spät.

Einige unerträgliche Minuten herrschte Stille, in denen Sakura nur auf den Boden starrte und Sasuke seinem Gesichtsausdruck nach intensiv nachdachte.
 

„Warum?“

„Warum! Warum? Kein Ahnung, woher soll ich das wissen!“ Zärtlich strich Tenten Sakura über den Rücken und seufzte.

„Oh Mann, Wir haben wohl zurzeit alle ein ziemliches Durcheinander, was die Liebe angeht!“ Sakura nickte nur stumm.

„Wieso alle? Was geht bei dir schief?“ Tenten biss sich auf die Unterlippe und wich Sakuras Blick aus. Sie zögerte mit ihrer Antwort.

„Ich habe mit Neiji geschlafen!“ flüsterte sie und kniff die Augen zusammen. Sakura ließ einen kurzen Schrei von sich. Tenten legte einen Finger auf die Lippen.

„Psst! Aber bitte sag es keinem, Sakura. Ich habe nämlich keine Ahnung, wie es weitergehen soll.“

„Bist du denn in ihn verliebt?“ Einen Moment herrschte Stille.

„Ich glaube schon.“ in ihrer Stimme war klar zu erkennen, dass sie froh war, es endlich jemandem erzählen zu können und es laut auszusprechen. Doch ihr Enthusiasmus verschwand schnell.

„Ich habe allerdings keine Ahnung, was Neiji empfindet. Und ich traue mich einfach nicht mit ihm darüber zu reden.“

„Aber das musst du. Tenten, ich glaube nicht, dass Neiji unüberlegt mit dir… also, du solltest ihn wirklich fragen.“

„Ich weiß, aber das ist leichter gesagt als getan.“

„Weiß er denn, was du für ihn empfindest?“ Tenten schüttelte den Kopf.

„Mann, das ist ja ein Ding. Dieses Jahr schlägt der Frühling aber echt zu, was?“ Sakura fühlte sich schon wieder besser. Sasuke hatte ihr keine Szene wegen dem Kuss gemacht, doch dazu hatte sie ihm auch nicht viel Zeit gelassen, da sie einfach weggerannt war, und wenigstens wusste sie jetzt, dass sie nichts für Naruto empfand. Das hieß andersrum jedoch, dass sie für Sasuke mehr fühlte, als sie sich eingestehen wollte.

>Wie fatal. Ich bin in meinen Mann verliebt… Es könnte schlimmer sein!<

„Also… glaubst du, das mit dir und Sasuke renkt sich wieder ein?“ fragte Tenten. Sakura zuckte mit den Achseln. Was sollte sich denn groß einrenken. Eigentlich führten sie ja gar keine richtige Beziehung. Aber sollte das ewig so weiter gehen? Nebeneinander her leben… ohne Gefühle? Das konnte und wollte sie nicht.

„Ich muss nochmal mit ihm reden!“ beschloss sie und sagte es eher zu sich selbst als zu Tenten.
 


 

Zuhause schlich Sakura leise durchs Haus, ohne ein Licht einzuschalten. Sasuke schien nicht da zu sein und falls doch wollte sie nicht, dass er auf ihre Anwesenheit aufmerksam wurde. Doch die Mühe hätte sie sich sparen können. Erst spät nachts kam er leise ins Zimmer geschlichen und legte sich ohne ein Wort ins Bett. Irgendwann hielt Sakura die Stille nicht mehr aus.

„Willst du nicht darüber reden?“ fragte sie ihn beinahe vorwurfsvoll.

„Ich dachte, dein fluchtartiges Verschwinden war ein Zeichen dafür, dass DU nicht darüber reden willst.“ Sakura schwieg einen Moment und zog die Decke bis zur Nase. Da hatte er Recht. Eigentlich wollte sie nicht darüber reden. Aber wenn sie es nicht tat, würde sie irgendwann platzen.

„Wenn das irgendetwas zu bedeuten hat wirst du es mir wohl früher oder später sagen“, meinte Sasuke nachdenklich.

„Hat es nicht!“ schoss es aus Sakura heraus. „Es hatte nichts zu bedeuten. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist… Ich war wohl einfach etwas durcheinander.“ Sasuke hob eine Augenbraue. Aha. Das war aber noch lange kein Grund über Naruto herzufallen. Hatte Sakura etwa doch Gefühle für den Blonden?

„Um ehrlich zu sein…“, Sakura machte eine wohlüberlegte Pause bevor sie weitersprach. „Ich wollte wissen wie es ist… Einen anderen zu küssen.“ Verlegen starrte sie an die Wand. Sasuke stützte seinen Kopf auf seine Hand und sah Sakura nachdenklich an. Sie wagte nicht in seine Richtung zu sehen. Denn dann würde sie bestimmt wieder rot werden.
 

„Ich meine, für dich ist das vielleicht nichts besonderes, aber ich hab nunmal nicht so viel Erfahrung wie du und ich…“

„Warte mal“, unterbrach sie der Uchiha. „Wer sagt denn, dass ich erfahren bin?“ Sakura konnte nicht genau sagen, was sein Tonfall bedeutete. Sie wünschte sich jedoch sofort, dieses Thema nicht angesprochen zu haben. Sie zuckte nur mit den Schultern und sah ihn flüchtig an.

„Na ja, ich dachte… also ich meine, es ist doch offensichtlich, dass…“

„Dass… was?“

„Dass ich nicht die erste war“, flüsterte Sakura und zog die Bettdecke noch etwas höher. Jetzt war sie knallrot im Gesicht, das spürte sie. Hatten sie nicht gerade noch über Naruto geredet?

„Und deshalb musstest du Naruto küssen?“ fragte Sasuke verwirrt und schien gleichzeitig belustigt. Sakura richtete sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

„Nein, ich wollte mir nur über meine Gefühle klar werden. Ich dachte, wenn es sich bei Naruto genauso anfühlt, dann ist alles in Ordnung!“

>Ups! Jetzt hab ich zu viel gesagt!< Sakura schlug sich die Hand vor den Mund.

„Dann ist alles in Ordnung?“ machte er Sasuke nach. Auch er setzte sich nun hin und überragte Sakura somit um einen halben Kopf. Sie hatte sich allerdings von ihm abgewendet und versuchte krampfhaft ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Was meinst du damit?“ fragte Sasuke nach einem Moment der Stille.

Sie sah ihn gleichzeitig wütend und verzweifelt an und schrie:
 

„Dass ich Angst habe, dass ich mich wieder in dich verliebt habe!“
 


 


 

So, das war's auch schon wieder. Bin wie immer gespannt auf eure Meinungen.
 

Liebe Grüße

DREAMDAY

Wie im Himmel... und in der Hölle! - Teil1

Und shcon geht's weiter! Diesesmal hab ich mich extra beeilt!
 


 

ENJOY!
 

WIE IM HIMMEL… UND IN DER HÖLLE! – TEIL 1
 

Zuhause schlich Sakura leise durchs Haus, ohne ein Licht einzuschalten. Sasuke schien nicht da zu sein und falls doch wollte sie nicht, dass er auf ihre Anwesenheit aufmerksam wurde. Doch die Mühe hätte sie sich sparen können. Erst spät nachts kam er leise ins Zimmer geschlichen und legte sich ohne ein Wort ins Bett. Irgendwann hielt Sakura die Stille nicht mehr aus.

„Willst du nicht darüber reden?“ fragte sie ihn beinahe vorwurfsvoll.

„Ich dachte, dein fluchtartiges Verschwinden war ein Zeichen dafür, dass DU nicht darüber reden willst.“ Sakura schwieg einen Moment und zog die Decke bis zur Nase. Da hatte er Recht. Eigentlich wollte sie nicht darüber reden. Aber wenn sie es nicht tat, würde sie irgendwann platzen.

„Wenn das irgendetwas zu bedeuten hat wirst du es mir wohl früher oder später sagen“, meinte Sasuke nachdenklich.

„Hat es nicht!“ schoss es aus Sakura heraus. „Es hatte nichts zu bedeuten. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist… Ich war wohl einfach etwas durcheinander.“ Sasuke hob eine Augenbraue. Aha. Das war aber noch lange kein Grund über Naruto herzufallen. Hatte Sakura etwa doch Gefühle für den Blonden?

„Um ehrlich zu sein…“, Sakura machte eine wohlüberlegte Pause bevor sie weitersprach. „Ich wollte wissen wie es ist… Einen anderen zu küssen.“ Verlegen starrte sie an die Wand. Sasuke stützte seinen Kopf auf seine Hand und sah Sakura nachdenklich an. Sie wagte nicht in seine Richtung zu sehen. Denn dann würde sie bestimmt wieder rot werden.

„Ich meine, für dich ist das vielleicht nichts besonderes, aber ich hab nunmal nicht so viel Erfahrung wie du und ich…“

„Warte mal“, unterbrach sie der Uchiha. „Wer sagt denn, dass ich erfahren bin?“ Sakura konnte nicht genau sagen, was sein Tonfall bedeutete. Sie wünschte sich jedoch sofort, dieses Thema nicht angesprochen zu haben. Sie zuckte nur mit den Schultern und sah ihn flüchtig an.

„Na ja, ich dachte… also ich meine, es ist doch offensichtlich, dass…“

„Dass… was?“

„Dass ich nicht die erste war“, flüsterte Sakura und zog die Bettdecke noch etwas höher. Jetzt war sie knallrot im Gesicht, das spürte sie. Hatten sie nicht gerade noch über Naruto geredet?

„Und deshalb musstest du Naruto küssen?“ fragte Sasuke verwirrt und schien gleichzeitig belustigt. Sakura richtete sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

„Nein, ich wollte mir nur über meine Gefühle klar werden. Ich dachte, wenn es sich bei Naruto genauso anfühlt, dann ist alles in Ordnung!“

>Ups! Jetzt hab ich zu viel gesagt!< Sakura schlug sich die Hand vor den Mund.

„Dann ist alles in Ordnung?“ machte er Sasuke nach. Auch er setzte sich nun hin und überragte Sakura somit um einen halben Kopf. Sie hatte sich allerdings von ihm abgewendet und versuchte krampfhaft ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Was meinst du damit?“ fragte Sasuke nach einem Moment der Stille.

Sie sah ihn gleichzeitig wütend und verzweifelt an und schrie: „Dass ich Angst habe, dass ich mich wieder in dich verliebt habe!“
 


 

Sasuke machte so etwas wie einen verzweifelten Seufzer und fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht.

„Sakura!“ Das Mädchen hasste es, wenn er gleichzeitig tadelnd und mitleidig klang. Ihre Wut auf sich selbst wandelte sich langsam in eine Wut auf ihren Mann um.

„Was denn? Glaubst du, ich hab‘ das geplant!? Ich kann meine Gefühle nunmal nicht steuern!“ Jetzt war es endgültig zu spät. Nun konnte sie ihr Geständnis nicht mehr zurücknehmen.

>Was soll’s. Irgendwann hätte er es sowieso gemerkt!< Sakura war über ihre eigene Überzeugung, das richtige getan zu haben selbst erstaunt. Was war denn los mit ihr? Seit wann konnte sie so offen zu ihren Gefühlen stehen und wieso hatte sie keine Angst davor wie Sasuke reagieren würde? Vielleicht, weil sie das alles schon einmal durchgemacht hatte…?

>Naja, schlimmer als damals kann es ja schließlich nicht werden, oder?< dachte sie.

„Sakura, ich kann dir nichts versprechen.“ Sasuke hatte sich langsam wieder gefasst. Schließlich hatte auch er dieses Geständnis schon einmal gehört.

„Schon gut. Solange du mich nicht wieder KO schlägst…“ Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen.

„Weißt du, als ich dich geheiratet habe wusste ich, dass ich nicht viel zu erwarten hatte- aber da war ich mir auch noch nicht über meine Gefühle im klaren. Ich wollte dir nur helfen und das will ich auch jetzt noch. Ich verlange nicht von dir, dass du mir dieselben Gefühle entgegen bringst, die ich für dich habe.“ Sakura war ganz ruhig und gefasst. Sie war weder wütend noch traurig. Sie war einfach froh, so offen mit Sasuke darüber reden zu können. Endlich!

„Du hast dich ganz schön verändert“, sagte Sasuke nachdenklich und sah die junge Frau an.

„Damals hast du mich angefleht zu bleiben, oder dich mitzunehmen. Und jetzt… verlangst du überhaupt nichts mehr von mir.“

Sakura war für einen Augenblick stolz darauf, dass er das auch so sah.
 


 

„Es ist traurig… das du dich schon aufgegeben hast.“

WUM! Das war wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Wie meinte er das? Perplex und völlig überrumpelt von dieser Aussage starrte sie ihn an.

„Was…Ich meine, was soll das? Was meinst du damit? Ich hab mich… also ich hab mich doch nicht aufgegeben. Was redest du da für einen Unsinn?“ Sasuke lächelte schief.

„Ach ja? Wenn man vom Leben nichts mehr erwartet und darauf eingestellt ist für immer unglücklich zu sein,… dann hat man sich noch nicht aufgegeben?“ Sakura schwieg.

„Ich weiß das so genau, weil es mir genauso ging. Ich hatte mich schon aufgegeben…Weißt du, ich hab mich schon immer gefragt, wieso du das für mich getan hast. Denn du hast gewusst, dass ich vielleicht niemals genug für dich empfinden würde… und trotzdem hast du es getan.“ In diesem Moment wurde Sakura klar, dass Sasuke nicht Recht hatte mit dem was er sagte. Sie schüttelte den Kopf und lächelte leicht.

„Nein, ich hab mich nicht aufgegeben. Ich weiß nämlich… ich bin mir sicher, dass ich ohne dich nicht glücklich werden könnte. Für mich ist es schon genug, dass du wieder da bist und dass unsere Freundschaft immer noch besteht. Ich bin so froh, dass Naruto endlich wieder an etwas anderes denken kann als dich und das wir dich wiederhaben. Das ist schon genug. Es ist-“

Sie konnte nicht mehr weitersprechen, da sie zu überrumpelt war, als Sasuke sie an sich zog. Sie fühlte seine starken Arme, seine Wärme und seinen Atem auf ihrer Haut. Sie drückte sich noch enger an ihn und er umschloss sie noch fester.

„Siehst du, es ist genug. Es ist genug!“ flüsterte sie und war sich sicher, dass Sasuke in diesem Augenblick dasselbe fühlte wie sie. Er strich ihr übers Haar.

„Es ist Geborgenheit“, sagte Sasuke leise. Sakura nickte kaum merklich. „Ja.“
 


 

Sakura hatte keine Ahnung, wie lange Sasuke noch so verharren wollte. Schon eine geschlagene halbe Stunde hielt er sie so in den Armen. Bei dem Gedanken, dass er vielleicht im Sitzen eingeschlafen war, musste sie kurz grinsen. Sasukes Arme, die ab und zu über ihren Rücken und ihr Haar strichen, verrieten jedoch das Gegenteil.

„Du warst die erste.“ Sasuke hatte nur geflüstert, doch Sakura hatte es deutlich gehört. Und sie spürte auch deutlich ihren Herzschlag, der sich sofort beschleunigte. Auch Sasuke musste das gemerkt haben, denn er gab ein leises heiseres Lachen von sich. Sakura war froh, dass sie ihr Gesicht an seiner Brust verbergen konnte, sodass er nicht sah, wie sie errötete.

„Versprichst du mir etwas?“ fragte Sakura nach einer langen Pause. Sie spürte, wie Sasuke auf sie herabsah. Er antwortete jedoch nicht.

„Kannst du so tun, als wüsstest du nicht, was ich für dich empfinde?“ Dieses Mal spürte sie einen leichten Ruck, der durch Sasukes Körper ging.

„Ich will nicht, dass du dich mir gegenüber anders verhältst als bisher. Und ich möchte nicht, dass du denkst, dass es mich verletzen würde, wenn du… mir nahe bist“, erklärte sie.

Sasuke gab ihr sein Einverständnis, indem er seinen Kopf neigte und sie küsste. Auf die Stirn, die Nase, die Wange und den Mund.

„Kannst du mir auch was versprechen?“ Sakura spürte den heißen Atem ihres Mannes an ihrem Hals und nickte. Eine kurze Stille trat ein.

„Kannst du aufhören andere Männer zu küssen?“ Verwundert sah Sakura den Uchiha an. Also machte es ihm doch etwas aus! Sie nickte nur stumm. Endlich entließ Sasuke sie aus der Umarmung. Verlegen starrte sie auf das Bettlaken und fuhr mit dem Finger einige Falten nach. Sie spürte Sasukes Blick, der auf ihrer Hand haftete und ihren Bewegungen folgte. Sakura biss sich auf die Lippen. Ihr brannte die ganze Zeit schon eine Frage auf den Lippen. Doch sollte sie sie wirklich aussprechen? Sie würde bestimmt wieder erröten. Gleichzeitig merkte sie, dass Sasuke wusste, dass sie etwas sagen wollte und deshalb das Schweigen nicht brach. Sie atmete einmal tief durch und versuchte so beiläufig wie möglich zu klingen.

„Und ich war wirklich die erste?“ Die junge Uchiha konnte förmlich spüren, wie Sasuke die Augen verdrehte.

„Kannst du denn an nichts anderes denken?“ fragte er gespielt genervt. Sakura schüttelte heftig den Kopf. Sasuke ergriff ihre Hand und stoppte somit die Glättung der nächsten Falte.

„Und wenn ich dich etwas ablenke?“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie sanft. Ein Schauer überlief das Mädchen. Wie konnte er ihre Gefühle nur so ausnützen? Doch leider merkte sie, dass seine Taten die gewünschte Wirkung erzielten: Sakura konnte sich nicht mehr konzentrieren.
 

„Findest du es richtig, das so auszunutzen?“ fragte sie deshalb versuchsweise. Doch sie hegte nicht viel Hoffnung auf den Appell an Sasukes Gewissen.

„Wieso? Es scheint dir nicht gerade unangenehm zu sein!“ Als er mit seiner Zungenspitze ihren Handrücken berührte, entzog sie ihm diese blitzschnell und wandte sich errötend und schnell atmend ab. Sakura versuchte vergeblich, sich auf etwas anderes zu konzentrieren: Das Muster des Teppichs, das Fenster, die Farbe der Vorhänge, die Tür… Doch die durchaus reelle Anwesenheit Sasukes hinter ihr konnte sie einfach nicht ignorieren.

„Du Sadist!“ murrte sie, als er begann ihren Hals zu liebkosen, zuerst mit den Händen, dann mit den Lippen. Mit letzter Willenskraft presste sie einen Satz zwischen den Zähnen hervor.

„Ich hoffe, du erinnerst dich noch an unsere Abmachung!“

„Wenn du mir sagst, dass ich aufhören soll, werde ich es tun“, antwortete er zwischen zwei Küssen auf ihren Nacken.

>Sag ihm, er soll aufhören! Sag es! Sag es…<

Doch Sakura sagte es nicht…
 

Tenten atmete tief ein, bevor sie die Klingel betätigte, über dem das Hyuga- Schild hing. Sie spielte mit dem Gedanken wieder zu verschwinden, bevor jemand kam, doch da wurde die Tür schon geöffnet. Sie sah in das überraschte Gesicht von Neiji. Das war seltsam. Wann sah der Hyuga schon mal überrascht aus?! Er fasste sich jedoch schnell wieder.

„Tenten“, meinte er etwas lahm. Das Mädchen wünschte sich niemals hierhergekommen zu sein. Doch jetzt war es zu spät.

„Hi!“, sagte sie und versuchte dabei nicht schüchtern zu klingen. Einen Moment starrte Neiji sie an, während sie den Blick auf den Boden richtete, doch dann besann er sich und bat sie herein. Er bot ihr Tee an, doch sie lehnte ab. Er führte sie ins Wohnzimmer- inzwischen lebte er in seiner eigenen Wohnung. Unbeholfen standen sie sich gegenüber. Schließlich seufzte Tenten.

„Wir müssen reden…“

Neiji nickte ernst.
 

„Ich liebe dich!“ Kopfschüttelnd stand Ino vor dem Spiegel.

„Nein, so direkt kannst du das auf keinen Fall sagen, Ino!“ sagte sie zu sich selbst. Sie machte einen neuen Versuch.

„Also, Shikamaru. Vielleicht hast du schon bemerkt, dass etwas zwischen uns anders ist… und ich wollte dir sagen… ach nein, das geht auch nicht!“ verzweifelt ließ sie sich auf den Stuhl sinken und starrte ihr Spiegelbild an.

„Was findet er nur an dieser blöden Kuh?“ Natürlich war mit der blöden Kuh Temari gemeint.

„So hübsch ist sie nun auch wieder nicht. Und es ist ja nicht so, als ob sie und Shikamaru immer die besten Freunde gewesen wären… Ach Mann!“ Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände und befand sich nach längerer Betrachtung eindeutig hübscher als Temari.

„Außerdem kenne ich ihn doch viel besser als sie! Was hat sie nur, was ich nicht habe?!“ Verzweiflung machte sich in Ino breit. Wie sollte das nur weiter gehen? Sie konnte Shikamaru nicht mehr in die Augen sehen. Und sie konnte auch nicht hinnehmen, dass eine andere nun an seiner Seite war. Das musste sie verhindern! Sie packte entschlossen ihre Handtasche, prüfte ihre Erscheinung noch einmal im Spiegel und knallte ihre Zimmertür lauthals zu.

„So mein Lieber, jetzt werden ganz andere Seiten aufgezogen!“
 


 

So. Das war's. Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat!
 

BIS DEMNÄCHST

eure dreamday

Licht und Wärme

Ähem *hüstel*

Unglaublich, aber wahr. Nach einem Jahr geht es weiter. Nur so im voraus, ich hab keine Ahnung, ob oder wann ich wieder weiterschreibe, aber ich hab heut Naruto Shippuden im Fernsehen gesehen und hatte irgendwie den Drang meine FF zu erweitern.

Ich hoffe sehr, es gibt noch ein paar Leute, die das interessiert...
 

Und ich hoffe natürlich, dass es euch gefällt und das mein Schreibstil sich nicht zu sehr verändert hat... bzw. sich nicht verschlechtert hat. Für kleinere mögliche Fehler entschuldige ich mich im voraus, aber ich hab das in so ner Hektik geschrieben, damit ich die Idee nicht wieder vergesse, dass meine Finger kaum hinterher gekommen sind.
 

(Wäre vielleicht empfehlenswert, noch mal in die letzten Kapitel reinzuschaun, um euer Gedächtnis aufzufrischen... Ich musste das jedenfalls ^^)
 

So, jetzt will ich euch nicht länger mit Vorreden nerven und euch auf die Folter spannen. Hier ist das nächste Kapitel:
 

LICHT UND WÄRME
 


 

„Also…“, verlegen stand Neiji im Raum, die Hände hinter dem Nacken verschränkt, und sah abwechselnd zu Tenten und dem Fenster. Es sah so aus, als würde er ernsthaft mit dem Gedanken spielen, durch das Fenster zu flüchten. Das Mädchen tat es ihm gleich und lächelte immer wieder verlegen.

„Also…“, begann Tenten und versuchte so sachlich und unbekümmert wie möglich zu wirken.

„Ich denke, du weißt, worüber ich mit dir reden wollte…!?“ Neiji nickte ernst. Es brachte sowieso nichts, dieses Thema noch länger aufzuschieben. Tenten brauchte allerdings ein paar Minuten, bis sie die richtigen Worte fand.

„Letztens… war das nur… ein Unfall oder so? Ich meine…“ Sie brach ab. Wie hörte sich das denn an. Ein Unfall? Sowas passierte nicht einfach aus Versehen! Die Situation war sowieso vollkommen komisch gewesen…
 

Sie waren gerade dabei, den neuen Trainingsplan zu entwickeln- Lee war wie so oft nicht aufgetaucht- als Tenten sich in den Finger schnitt.

„So ein Mist!“ fluchte sie und deckte die Wunde mit dem Ärmel ab. Grinsend holte Neiji aus einer Schublade den Verbandskasten. Für eine leichte Schnittwunde blutete der Finger ziemlich stark. Der Stoff des Pullovers färbte sich an entsprechender Stelle schnell rot.

„Nicht zu glauben, dass die Waffenexpertin so unvorsichtig mit einer Schere umgeht!“ meinte er lächelnd. Tenten streckte ihm darauf nur die Zunge raus.

„Na gib mal her.“ Neiji nahm die zu verarztende Hand an sich und überprüfte den Schaden.

„So schlimm ist es nicht“, beschwichtigte er und Tenten sah ihm zu, wie er die Wunde desinfizierte und ein Pflaster darauf klebte. Erst als er fertig war und sie ansah bemerkte sie, wie nah sie ihm gekommen war. Sie machte große Augen. Sie schienen sich unendlich lange nur anzustarren, ehe sie beinahe gleichzeitig die Augen schlossen und in einen langen Kuss verfielen. Der Rest ging ziemlich schnell von statten.
 

„Sasuke!“ verwundert und leicht panisch stand Naruto vor dem jungen Uchiha, der soeben in seiner Tür aufgetaucht war. Sein bester Freund. Der Mann seiner besten Freundin. Seiner besten Freundin, die er geküsst hatte. Naruto schluckte schwer. Wusste er es? Hatte Sakura es ihm etwa erzählt? Doch Sasukes Miene verriet nichts davon.

„Komm rein!“ Mit diesen Worten machte er dem schwarzhaarigen Platz. Sie setzten sich aufs Sofa, wobei Naruto gleich wieder die Erinnerung an den Kuss hochkam.

„Und?“ fragte er nach einigen Minuten der Stille. Wie immer war er derjenige, der das Schweigen nicht aushielt.

„Wie läuft es denn so… mit Sakura und dir?“ Diese Frage schien ihm irgendwie unangebracht, doch durch Sasukes Reaktion erhoffte er sich eine Antwort darauf, ob Sasuke Bescheid wusste.
 

„Keine Ahnung. Wie läuft es denn mit DIR und Sakura?“ Verdammt! Er wusste es! Er hatte von dem Kuss erfahren. Wieder schluckte Naruto. Auch wenn Sasuke völlig ruhig wirkte, wusste Naruto nicht, ob das nur die Ruhe vor dem Sturm war. Er sah zu Boden.

„Es tut mir Leid. Ich wollte das-„ Doch Sasuke unterbrach ihn, immer noch ruhig, aber ernst. „Über leg dir genau, was du sagst!“mahnte er den Blonden. Naruto schwieg für einen Moment.

„Was meinst du?“ fragte er schließlich, was Sasuke dazu veranlasste mit den Augen zu rollen.

„Ich meine- dass ich wissen will, ob du für Sakura mehr empfindest als nur Freundschaft.“ Narutos Ohren glühten. Er wurde verlegen.

„Das war mal… früher“. Sasuke sah ihn nur an. Er wusste das. Naruto hatte schon immer eine Schwäche für Sakura gehabt. Naruto seufzte.

„Aber das ist jetzt vorbei.“
 

„Ich hasse dich!“ Ups, das war eigentlich nicht der geplante Satz gewesen. Eigentlich hatte Ino vorgehabt, Shikamaru ihre Gefühle zu gestehen und ihn dann davon zu überzeugen, dass sie viel besser zu ihm passte als Temari. Doch als genau diese falsche Schlange ihr die Tür öffnete, rutschte es ihr einfach heraus. Entgeistert sah Temari die Blondine an.

„Wie bitte?“ Eigentlich wollte Ino sich entschuldigen, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Sie straffte die Schultern und sah an Temari vorbei in Shikamarus Wohnung.
 

„Ich muss mit Shikamaru sprechen“, sagte sie gereizt. Temari sah Ino ratlos an. Sie wusste nicht, wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollte.

„Er ist nicht da“, sagte sie deshalb nur und wartete auf Inos Reaktion.

„Das macht nichts. Dann warte ich eben hier auf ihn!“ Ino schob sich an Temari vorbei und lief schnurstraks ins Wohnzimmer. Die andere junge Frau stand einen Moment hilflos an der noch offenen Tür und brauchte ein wenig Zeit, bis sie sich besann, die Tür schloss und Ino folgte. Normalerweise war Temari nicht auf den Mund gefallen, doch sie wusste nicht, wie sie sich Ino gegenüber verhalten sollte. Sie lief ein paarmal vor dem Sofa auf und ab, auf dem Ino saß. „Na schön…“, sagte sie schließlich. „Ich stelle diese Frage nur ein einziges Mal, damit wir das endlich hinter uns haben. Bist du in Shikamaru verliebt?“ Ino sah Temari mit einem scharfen Blick an.

„Bist du denn in ihn verliebt?“ stellte sie die Gegenfrage.

„Ich weiß nicht… Kann schon sein!“ Mit so einer offenen Antwort hatte Ino nicht gerechnet. Sie senkte den Kopf und starrte auf ihre Schuhe. Sie fühlte sich auf einmal ziemlich fehl am Platz.

„Hm… Also ich schon.“

Es herrschte ziemlich lange Schweigen. Temari setzte sich mit etwas Abstand neben Ino.

„Ich wollte dir Shikamaru nicht wegnehmen…“

Ino schluckte schwer und starrte weiter auf ihre Füße.

„Ich weiß auch nicht, ob er das mit… uns überhaupt ernst nimmt und ich weiß auch nicht, was ich mir selbst davon erhoffe. Es ist einfach passiert.“

„…einfach passiert…“ wiederholte Ino. Temari nickte. Es tat ihr Leid, dass Ino auf einmal so niedergeschlagen war. Sie hatte schon mit einem Tobsuchtanfall gerechnet.

Ino zuckte nach einiger Zeit mit den Schultern.

„Wahrscheinlich… habe ich einfach zu lange gebraucht, bis ich es kapiert habe. Er war die ganze Zeit direkt vor meiner Nase…“

„Ino, es tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht, ehrlich!“

„Tut es dir so leid, dass du ihn mir überlassen würdest, wenn ich dich darum bitten würde?“

Temaris Schweigen war bereits genug Antwort. Ino lächelte schief.

„Ja, das dachte ich mir. Ich hätte es auch nicht anders gemacht. Also…“ Sie erhob sich, Temari ebenfalls. Sie gingen zur Tür.

„Ich wünsche dir viel Glück mit Shikamaru, solange du es noch genießen kannst. Aber ich werde nicht kampflos aufgeben!“ Ino sah Temari fest in die Augen. Diese nickte.

„Möge die bessere gewinnen!“ Mit diesen Worten war Ino verschwunden. Mit gemischten Gefühlen schloss Temari die Tür.
 

„Wo warst du?“

„Bei Naruto.“

„Wieso hast du nichts gesagt. Ich wäre mitgekommen.“

„Ja, ich weiß… Ich wollte alleine mit ihm reden.“

„Sasuke, ich habe dir doch gesagt: Der Kuss hatte nichts zu bedeuten!“

„Ja. Für dich nicht.“ Sakura erschrak. Was sollte das heißen. War Naruto… Nein, er war doch jetzt mit Hinata zusammen- zumindest fast. Sasuke grinste plötzlich.

„Jetzt hast du aber Schiss gekriegt, was?“

„Oh. Du bist so fies!“ Sasuke schien sehr zufrieden mit sich zu sein.

„Ja, mach dich ruhig lustig. Ich finde das nicht witzig!“

„Ich fand es auch nicht besonders komisch, dass du Naruto geküsst hast“, konterte der Uchiha. Sakura verdrehte die Augen und schubste Sasuke leicht. Dieser wich einen Schritt zurück und sah sie funkelnd an.

„Das wagst du nicht noch einmal!“ drohte er, allerdings nicht besonders ernst. Sakura zog herausfordernd eine Augenbraue nach oben.

„Willst du’s drauf ankommen lassen?“ provozierte sie ihn weiter. Das ließ er sich nicht gefallen und griff an. Er packte sie an den Handgelenken und drückte sie gegen die Wand. Sakura keuchte kurz auf. Er ging vorsichtig mit ihr um, dennoch hatte sie sich erschrocken. Immer noch funkelte sie ihn trotzig an. Natürlich war er viel stärker als sie, doch sie wollte sicher nicht einfach so klein bei geben.
 

„Gibst du auf?“ fragte Sasuke, schien allerdings schon mit ihrer Antwort zu rechnen.

„Niemals!“ flüsterte Sakura und versuchte, ob sie vielleicht doch wieder irgendwie freikam. Vergebens. Den kläglichen Befreiungsversuch bemerkte auch Sasuke und verzog die Lippen zu einem fiesen Grinsen. Um das Gefängnis noch zu verstärken presste er seinen Körper gegen ihren. Jetzt war sie beinahe bewegungsunfähig. Er hatte allerdings nicht bedacht, was diese Nähe zu ihr in ihm auslösen würde. Verdammt, diese männlichen Bedürfnisse waren manchmal echt unangebracht. Und trotzdem konnte er jetzt an nichts anderes mehr denken. Szenen aus der Hochzeitsnacht kamen in seinem inneren Auge wieder zum Vorschein. Sein Atem wurde schneller. Sein Problem schien auch Sakura zu bemerken. Und wie sie es merkte…
 

„Ich könnte dir einen Handel vorschlagen“, hauchte sie. Es war ungewohnt für sie, die unnahbare, begehrenswerte Frau zu spielen. Doch es machte ihr Spaß.

„Ich bin ganz Ohr!“ sagte Sasuke ebenfalls verführerisch. Mist, Sakura hatte ganz vergessen dass er die gleiche Wirkung auf sie haben konnte, wie sie auf ihn. Sie räusperte sich und bewegte absichtlich ihre Hüften, die an seine gepresst waren. Die beabsichtigte Reaktion trat sofort ein. Sasuke sog scharf Luft ein und funkelte sie aus seinen pechschwarzen Augen an.

> Ach, scheiß doch auf den Handel! < Sakura legte ihre Lippen auf die ihres Mannes, der im ersten Moment verwundert stillhielt, dann den Kopf aber zurücknahm und sie amüsiert ansah.

„Das ist dein Angebot? Sex gegen Freiheit?“ Sakura verfluchte sich innerlich. So war das eigentlich nicht geplant gewesen. Sie hatte ihn mit einem leckeren Essen oder so bestechen wollen, doch dann war es einfach über sie gekommen. Natürlich hatte Sasuke das in den falschen Hals bekommen.

„Nein!“ sagte sie entgeistert. Konnte er sich denn nicht mehr an ihre Absprache erinnern? Seit ihrer Hochzeit hatten sie nicht mehr miteinander geschlafen. Ok, das eine Mal waren sie kurz davor gewesen, aber wie sie damals festgestellt hatte, konnte Sasuke sich auch zurückhalten.

„Wie schade!“ Sasuke ließ seinen Blick nach unten schweifen, direkt auf ihr Dekolleté.
 

„Suchst du was Bestimmtes?“ fragte Sakura nach einigen Sekunden.

„Schon gefunden!“ Bevor Sakura noch etwas erwidern konnte, besiegelte Sasuke ihre Lippen mit einem Kuss. Sakura schloss sofort die Augen und versuchte nicht sich zu wehren. Jetzt presste er seinen Körper noch enger an ihren. Sakura keuchte leise. Sasuke ließ von ihren Handgelenken ab und schlang seine Arme um sie. Sakura erwiderte den Kuss, und Sasuke wurde schnell fordernder. Er fuhr mit der Zunge über ihre Lippen, um sie um Einlass zu bitten, den sie ihm auch gewährte. Sakura krallte ihre Hände in Sasukes Haar und ließ alles mit sich geschehen. Wenige Augenblicke später hob Sasuke sie hoch und sie schlang ihre Beine um seine Hüften. Er steuerte in Richtung Treppe. Heftig atmend und die Lippen kaum voneinander ablassend kamen sie ins Schlafzimmer. Unsanft verfrachtete der Uchiha sich und seine Frau aufs Bett und befreite sie schnellstmöglich von dem lästigen Kleid. Er ließ seine Hände über ihre Hüften gleiten, hinunter zu ihrem wohlgeformten Po, wieder hinauf bis zum Hals, dann zum Rücken. Sakura seufzte wohlig und zog ihn näher zu sich. Sie fuhr mit den Händen unter sein Shirt und spürte seine leichte Gänsehaut, dann zog sie ihm den überflüssigen Stoff aus und suchte sofort wieder seine Lippen. Sasuke liebkoste ihren Hals und wollte gerade den Verschluss ihres BHs öffnen, als…
 

RRRIIIIING.
 

Unruhig atmend öffnete Sasuke die Augen. Wo kam denn das Klingeln her? Sakura neben ihm wälzte sich zur Seite und schlug auf den Wecker. Verdammtes Ding! Warum musste er gerade jetzt losgehen. Als Sasuke bemerkte, wie schwer sein Atem ging, war er allerdings froh darüber. Er brauchte zwei Sekunden, um zu begreifen, dass er das alles nur geträumt hatte. Noch zwei Sekunden länger und…

>Oh Gott! Ich werde doch wie Jiraya!< Dieser Traum war so real gewesen. War er jetzt nur noch triebgesteuert? Apropos Trieb… mit einem schnellen prüfenden Blick stellte er erleichtert fest, dass seine Erregung aus dem Traum sich nicht auch auf die Realität übertragen hatte. Gott sei Dank! DAS wäre sogar ihm peinlich gewesen.

„Alles in Ordnung mit dir?“ holte Sakura ihn aus seinen Gedanken. Man, wenn die wüsste was für Gedanken er hatte…

„Ja, wieso?“ Routiniert wie immer schaltete er sofort auf cool. Doch im Innern war er total aufgewühlt. Nicht nur das, was sie im Traum getan hatten, brachte ihn völlig durcheinander, sondern auch die Tatsache, dass er Sakuras Gedanken hatte lesen können.

„Du bist schweißgebadet!“ gab Sakura zurück und sah ihn prüfend aus ihren noch verschlafenen Augen an. Sasuke grinste kurz. Das war ganz sicher nur ein Traum gewesen! Die echte Sakura war niemals so verführerisch wie in seinen nächtlichen Vorstellungen.
 

„Ist dir wieder übel?“ fragte sie besorgt und legte eine Hand behutsam auf Sasukes kalte Schulter. Seine Haut kribbelte sofort. Er richtete sich leicht auf und stütze sich auf seinen Ellbogen, um Sakura zu küssen. Ganz schwach nur, nur den Hauch einer Berührung und trotzdem bekam er eine Gänsehaut.

„Nein, alles okay“, beschwichtigte er sie und sah ihr direkt in die Augen. Er konnte förmlich zusehen, wie Sakura rot wurde und sich ihre Nackenhaare aufstellten. Nein, sie war wirklich nicht wie in seinem Traum. Trotzdem würde er jetzt gerne da weitermachen, wo sie im Traum aufgehört hatten… Anscheinend spielgelte sich das auch in seinen Augen wieder – was er nicht versuchte zu verhindern – weshalb Sakura sofort aus dem Bett flüchtete.

„Ich gehe baden!“ sagte sie schnell und huschte eilig an ihm vorbei.

„Wir könnten Wasser sparen und gemeinsam baden.“ Wie erstarrt blieb Sakura stehen. Jede einzelne Faser ihres Körpers zuckte und jedes einzelne Haar stellte sich zu Berge. Sie sah aus wie ein Eisberg. Vollkommen regungslos. Sasuke amüsierte sich prächtig. Ja, das war genau die richtige Ablenkung von seinem Traum. Je mehr er Sakura in Verlegenheit brachte, und umso schüchterner sie sich verhielt, desto besser konnte er sich wieder auf andere Dinge konzentrieren. Außerdem machte es einfach einen riesen Spaß. Er wusste, dass er gerade ziemlich fies war… aber hey, sie hatte einen anderen geküsst! Mussten Ehemänner ihre Frauen dafür nicht bestrafen?

Fest entschlossen, sein Vorhaben bis zum Ende durchzuführen, stand er auf, streifte sie dabei wie zufällig an der Schulter, was ihr einen sichtbaren Schauer über den Rücken jagte, und zog im Vorbeigehen sein T-Shirt über den Kopf und ließ es achtlos zu Boden fallen.
 

Sakura schluckte schwer und hatte Mühe, ihren Atem unter Kontrolle zu halten. Was war denn einmal in den gefahren? Er musste wohl doch krank sein. Oder was sollte das sonst? Zusammen baden um Wasser zu sparen?! Als wäre er so umweltbewusst… oder so knapp bei Kasse… Vielleicht hatte er aber auch einfach männliche Bedürfnisse?!

Sakura schüttelte entschieden den Kopf. Das konnte er sich aber sofort wieder abschminken! Um seine Bedürfnisse musste er sich schon selber kümmern. Sie hielt sich an ihre Abmachung. Sie wäre schon einmal fast schwach geworden, und da war es schon viel zu knapp gewesen. Die Gedanken an den Verführungsversuch machten die Sache aber nicht gerade einfacher. Sie erinnerte sich an Sasukes geschulte Lippen auf ihrer Haut – fast überall, seine gekonnten Küsse... Und seine Hände… sein göttlicher Körper…

> NEIN! Hör auf. Böses Mädchen! <
 

Sasuke stutze. Das hatte sich gerade angehört, als hätte sich Sakura selbst geschlagen. Er musste ein Lachen unterdrücken und regulierte die Temperatur des Badewassers. Natürlich dachte er nicht im Traum daran, dass sie sich das trauen würde. Sie versank wahrscheinlich gerade vor Scham im Erdboden. Oder würde sie fluchtartig das Haus verlassen? Ach, ganz egal. Sasuke hatte jetzt wirklich Lust auf ein Bad. Aber er musste erst seine Show zu Ende bringen. Also streckte er den Kopf durch die Tür und sah sie fragend.

„Was ist? Kommst du?“ fragte er unschuldig. Ihm entging nicht, dass sie sich noch keinen Zentimeter bewegt hatte und ihr Ausdruck im Gesicht war einfach göttlich. Vor allem, als ihre Augen zu seinem durchtrainierten Oberkörper schweiften. Sasuke musste sich zwingen, keine Miene zu verziehen. Das hätte er schon viel früher tun sollen. Sakura war eine prächtige Alleinunterhaltung.

„Sakura!“ Endlich bewegte sie sich wieder und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
 

„Ähehehe…“ Sakura lachte nervös. Verdammt, er meinte das doch tatsächlich ernst. Er schien keinen Schimmer zu haben, was er damit bei ihr auslöste. > Hilfe. Meine Knie werden weich. Ich kann seinem Anblick nicht mehr lange wiederstehen… < Wie konnte sie sich nur aus dieser Situation befreien? Sie konnte keine Ausrede erfinden, warum sie ganz plötzlich weg musste. Es war Wochenende – den Wecker hatte sie nur vergessen auszuschalten – und erst gestern hatte sie Sasuke auf die Nase gebunden, dass sie noch keine Ahnung hatte, was sie heute unternehmen sollte. Ich bin so blöd, warum kann ich nicht einfach mal meine Klappe halten!? Als ihr bewusst wurde, dass Sasuke sie immer noch abwartend ansah, winkte sie nervös lächelnd ab. „Ich komme gleich.“

> Was soll das denn? Ich komme gleich? Das werde ich mit Sicherheit nicht tun! < Erleichter sah sie, dass Sasuke jetzt wenigstens wieder im Bad verschwand. Und was jetzt? Die Flucht ergreifen? Dann könnte sie ihm doch ewig nicht mehr in die Augen sehen… Aber mit ihm baden?! Niemals. Das kam gar nicht in Frage. Das wäre noch schlimmer als einfach abzuhauen.

> Scheiße! Scheiße! Scheiße! < Sakura könnte heulen. Was sollte sie nur tun?
 

Gespannt lauschte Sasuke, was sich im Nebenzimmer tat. Eine ganze Weile erst mal nichts. Die Wanne war bereits halbvoll, als Sakura zögernd im Türrahmen auftauchte. Sasuke sah sie kurz an und tauchte dann eine Hand ins Wasser. Es hatte genau die richtige Temperatur. Er füllte etwas Badesalz in die Wanne und ließ noch etwas heißes Wasser nachlaufen, sodass etwas Schaum entstand. Die Fenster im Bad beschlugen sich, so warm war das Wasser. Auch Sakura sah etwas benebelt aus, doch das lag wohl eher an seinem Anblick. Immer noch unterdrückte er ein Grinsen. Was hatte sie sich wohl für eine Ausrede einfallen lassen.

„Sasuke…“, begann sie schüchtern. Er sah auf, die Unschuldsmiene wieder aufgesetzt.

„…Ich kann nicht mit dir baden…“ sagte sie so leise, dass das Plätschern des Wasserhahns sie fast übertönte. Sasuke schraubte ihn zu und stand vom Wannenrand auf. Mit so viel Ehrlichkeit hatte er gar nicht gerechnet. Er kam langsam auf Sakura zu und strich ihr eine Strähne ihres rosanen Haares hinter die Ohren. Sie machte große Augen.

„Warum nicht?“ hauchte Sasuke und fixierte sie genau. Er wusste, dass es Sakura unangenehm war, wenn er sie so direkt, und vor allem so lange, ansah. Wie erwartet senkte sie den Blick.

„Du weißt wieso“, flüsterte sie.
 

Langsam tat Sakura ihm Leid. Sie stand vor ihm wie ein kleines Häufchen Elend. Er fühlte sich plötzlich wie eine Glucke, die ihr Küken beschützen wollte.

„Hey!“ Er legte ihr die rechte Hand an die Wange und die linke auf ihren Arm, doch das fasste sie anscheinend falsch auf, denn zwei Sekunden später fand er sich in dem heißen Badewasser wieder. Prustend kam er wieder an die Oberfläche und wischte sich die Haare aus dem Gesicht. Eine erschrockene Sakura starrte ihn an, dann legte sie ein verlegenes und entschuldigendes Lächeln auf. Wenige Augenblicke prustete sie los.

„Tut mir Leid!“ sagte sie zwischen zwei Lachanfällen. Sasuke verengte die Augen zu Schlitzen. > Du siehst nicht so aus, als würde es dir Leid tun! <

„Na warte!“ Ein schneller Handgriff, ein kurzer Ruck, und schon war auch Sakura klatschnass.

„Hey!“ kreischte sie, fing aber gleich darauf wieder an zu lachen. Sasuke grinste. Sakura bespritzte ihn mit Wasser, was er natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnte. Eine wilde Wasserschlacht entbrannte. Sakura quietschte immer wieder auf, wenn sie von einer kleinen Fontäne erwischt wurde. Da Sasuke gnadenlos war und sie zweifelsohne viel mehr abbekam als er, versuchte sie irgendwann, seine Hände festzuhalten, um zurückschlagen zu können. Doch sie unterschätzte seine Kraft. Er drehte den Spieß um und fesselte ihre Handgelenke mit seinen Händen und drückte sie unter Wasser. Als sie prustend wieder auftauchte und nach Luft japste merkte sie erst, dass Sasuke jetzt halb auf ihr lag. Sie schluckte schwer. Aufgrund Sakuras Gesichtsausdruck bemerkte jetzt auch Sasuke, wie nah sie sich auf einmal waren. Und ihm fiel auf, wie verdammt ähnlich diese Situation seinem Traum war. Er lockerte den Griff um ihre Handgelenke etwas, ließ aber nicht los. Doch wenn sie wollte, könnte sie sich jetzt befreien und ihn von sich stoßen…
 

Sasuke senkte seinen Kopf herunter zu Sakura, die Sasuke zuerst unsicher ansah und dann die Lider senkte. Langsam legten sich seine Lippen auf ihre. Minuten schienen zu vergehen, ehe er diesen schlichten Kuss beendete und sie wieder ansah. Ihre Wangen waren gerötet. Ob das von dem heißen Wasser oder dem Kuss kam, konnte er nicht sagen. Er löste eine Hand von seiner Fessel und strich mit dem Handrücken über ihre Wange. Er konnte in ihren Augen wie in einem Buch lesen. Und er zuckte kurz zusammen, als er sich an ihre Worte erinnerte. „Ich habe Angst, dass ich mich wieder in dich verliebt habe!“ Er wollte schon von ihr ablassen, denn das was er hier tat, war mit Sicherheit nicht gut für Sakura, aber ihre Augen hielten ihn fest. Würden sie nicht sowieso für immer zusammenbleiben? Schließlich waren sie jetzt verheiratet. Es war doch keine Schande, dass eine Frau ihren Mann liebte, nur dass der Mann seine Frau nicht liebte…

Sasuke fragte sich langsam, ob diese Anziehung, die er gerade für Sakura empfand, nur auf körperlicher Basis beruhte. Konnte er, der immer so viel Hass in sich getragen hatte,… konnte er vielleicht irgendwann mehr für Sakura empfinden? Oder… ohne es zu wissen… ohne es geahnt zu haben… ohne es je in Erwägung zu ziehen… tat er es vielleicht schon?
 

Sakura befreite eine ihrer Hände und strich Sasukes triefnasses Haar nach hinten. Er war so schön… so wunderschön… und auch wenn er sie nicht liebte: Er gehörte ihr! Sie reckte ihren Kopf nach oben und küsste ihn. Mit ihrer freien Hand fuhr sie in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. Jetzt löste sie auch die andere und legte sie auf seine Schulter, dort, wo Orochimarus Mal war. Dann glitt sie weiter nach unten auf seinen Rücken. Sie konnte ein paar alte Narben spüren. Wie froh sie war, dass er all das hinter sich hatte. Er hatte so viel Zeit in der Finsternis verbracht… Jetzt wollte sie ihm etwas Sonne schenken. Licht und Wärme.
 


 


 


 

HOFFENTLICH gefällt es euch. An Leidenschaft dürfte es diesesmal auf jeden Fall nicht fehlen ^^

Finde das Kapitel eigentlich ganz gelungen. Würde wirklich, wirklich, wirklich gerne wissen, wie es euch gefallen hat, also hinterlasst bitte einen Kommi.

Schon allein, um zu erfahren, ob überhaupt noch jemand das hier liest.

Ich werde - wie dieses mal auch - eine ENS an alle Kommi-Hinterlasser schreiben, FALLS es weitergeht.
 

Eure dreamday

Wie im Himmel... und in der Hölle - Teil 2

Hi Leute!

Also erstmal bin ich echt superfroh, dass sich noch Leute gefunden haben, die meine FF weiterlesen! Und ein riiiiiiiiiiiiesen Dankeschön an die Kommischreiber! So, da ist auch schon das nächste Kapitel. X-tra LARGE ^^

Hoffe, dass es euch gefällt. Geht jetzt mal in eine etwas andere Richtung.

Also fiel Spaß beim lesen.
 

ENJOY
 


 

Wie im Himmel… und in der Hölle – Teil 2
 


 

Sakura befreite eine ihrer Hände und strich Sasukes triefnasses Haar nach hinten. Er war so schön… so wunderschön… und auch wenn er sie nicht liebte: Er gehörte ihr! Sie reckte ihren Kopf nach oben und küsste ihn. Mit ihrer freien Hand fuhr sie in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. Jetzt löste sie auch die andere und legte sie auf seine Schulter, dort, wo Orochimarus Mal war. Dann glitt sie weiter nach unten auf seinen Rücken. Sie konnte ein paar alte Narben spüren. Wie froh sie war, dass er all das hinter sich hatte. Er hatte so viel Zeit in der Finsternis verbracht… Jetzt wollte sie ihm etwas Sonne schenken. Licht und Wärme.
 

Wie wunderbar es war, Sasukes Haut zu spüren, seine Muskeln, und seine Hände, die inzwischen auf ihren Hüften ruhten. Eine zumindest, mit der anderen stützte sich Sasuke auf der Wanne ab, damit nicht sein volles Gewicht auf ihr lastete. Ob ihr nun von dem heißen Wasser und dem aufsteigenden Dampf schwummrig war, oder weil Sasuke ihr so nahe war, konnte Sakura beim besten Willen nicht sagen. Sie spürte nur seine warmen Lippen, die sich an ihrem vom Dampf feuchten Hals herab tasteten. Eine Hand legte sie auf seine harte Brust, die andere ließ sie auf seinem Oberarm ruhen. Oh man, hatte Sasuke Muskeln. Bei jeder noch so kleinen Bewegung merkte Sakura, wie seine Armmuskeln arbeiteten. > Oh Gott, ich verliere gleich den Verstand, wenn er so weitermacht… <
 

„Ich störe nur ungern…“ Erschrocken fuhren die beiden auseinander und starrten den Eindringling an, der lässig an dem Türrahmen lehnte. Sasuke verfluchte sich in Gedanken, dass er seine Anwesenheit nicht gespürt hatte. Normalerweise wäre ihm sowas nie passiert. Aber heute war er einfach zu abgelenkt…

Es war ein Ninja, der die beiden gestört hatte, unverkennbar, mit der grünen Jacke und dem Konoha-Wappen. Sasuke stand in null-komma-nichts vor ihm, triefend nass allerdings. Sakura blieb lieber, wo sie war. Sie trug zwar noch ihr Nachthemd, aber wer weiß, ob der Stoff durch das Wasser durchsichtig wurde. Und der Schaum bat einen guten Sichtschutz.

„… aber ich muss euch bitten mit mir zu kommen.“ Der Ninja schien sich gar nicht daran zu stören, die beiden unterbrochen zu haben.

„Wer hat dich geschickt?“ fragte Sasuke argwöhnisch. Es wunderte ihn weder, dass ein Ninja so leicht in sein Haus eindringen konnte – da er vor niemandem etwas zu fürchten hatte, schloss er niemals ab – und auch nicht, dass jemand nach ihm verlangte. Das hatte ja nicht ewig so friedlich bleiben können. Es war ihm sowieso schon zu ruhig gewesen seit der Verhandlung, denn einige Mitglieder des Rates, der damals über sein Schicksal entschieden hatte, sahen ihn als einen Dorn im Auge und wollten sicherlich etwas dagegen unternehmen. Er sah seinen Gegenüber durchdringend an. Dieser sah aber nur kurz zwischen Sakura und ihm hin und her und drehte sich dann um.

„Zieht euch was an. Ich warte draußen!“ Als er verschwunden war, platzte der rot angelaufenen Sakura der Kragen. Sie ballte die Hand zur Faust.

„Was war das denn für ein unhöflicher Typ. Hat der keine Manieren? Der hat anscheinend noch nie was von Privatsphäre gehört. So ein ekelhafter Idiot. Dem werde ich – hey!“

Sasuke hatte ihr ein Handtuch übers Gesicht geworfen.

„Zieh dich an!“

„Grrrrrrrrrr… Sasuke, du…!“ Doch Sakura hielt jetzt lieber keine Schimpfrede über ihn. Vielleicht konnte der Störenfried sie hören. Und das würde gar keinen guten Eindruck machen.
 

Blitzschnell war Sasuke im Nebenzimmer verschwunden. Sakura wickelte sich nur schnell das Handtuch um und ging ins Schlafgemach, um sich Klamotten ins Bad zu holen um sich dort umzuziehen, denn das würde sie bestimmt nicht vor Sasuke tun. Doch er war schon weg. > Na immerhin hat er noch so viel Taktgefühl. Wenn er mich schon so herumkommandiert… <

Auch Sakura beeilte sich jetzt und kam mit mintfarbenem Rock und weißem Top nach draußen, wo der Störenfried und der Diktator schon auf sie warteten. Der Ninja verlor keine Zeit und machte sich sofort auf den Weg, als sie komplett waren.

„Folgt mir.“ Sakura zog verärgert eine Augenbraue nach oben, die gefährlich zuckte. Was bildete der sich denn ein? > Er könnte sich wenigstens entschuldigen! <

„Das schien mir ja ein ziemlich *heißes* Bad zu sein.“ Jetzt war es aber genug! Sakura ließ ihre Finger knacken und wollte gerade zu einem heftigen Schlag ausholen, als Sasuke ihre Hand ergriff. Er ließ es so aussehen, als suchte er nur ihre Nähe. Doch Sakura wusste, dass er sie von ihrem Vorhaben abbringen wollte. Sie atmete tief durch und ließ den Groll verdampfen. Das war bestimmt besser so, das wusste sie genauso wie Sasuke, der sie wieder losließ, als er bemerkte, dass sie sich entspannte. Aber so ein rotzfreches Benehmen brachte sie einfach immer in Rage.
 

Sakuras Herz klopfte immer noch heftig von der leidenschaftlichen Szene in der Wanne. Ihre Wangen röteten sich leicht und sie vermied es, in Sasukes Richtung zu sehen. Jetzt waren sie schon wieder so kurz davor gewesen… Sie musste besser aufpassen. Die Folgen wären zu… ja, zu was…? Wunderschön? Unvergesslich? Sakura schüttelte den Kopf. Nein. Es war zwar unglaublich toll, Sasuke so nahe zu sein, aber wenn sie nun doch schwanger würde… Niemals! Das kam gar nicht in Frage. Sie konnte doch kein Kind von einem Mann bekommen, der sie nicht wirklich liebte. Außerdem war sie viel zu jung…

Aber würden sie diese wundervollen Stunden aus der Hochzeitsnacht dann nie wieder wiederholen?

> Konzentrier dich endlich auf was anderes! < mahnte sich Sakura in Gedanken. Ihr entging nicht, dass Sasuke hin und wieder zu ihr herüber blinzelte um zu prüfen, ob sie sich im Griff hatte.
 

Sie gingen nicht in Richtung der Anbu-Station. Sasuke war nicht verwundert, dass sie das Gefängnis ansteuerten. Sakura neben ihm stutzte allerdings, als es ihr auffiel.

Gefängnis schön und gut… Aber warum wollten sie, dass Sakura mitkam? Sasuke rechnete mit allem möglichen. Vielleicht hatten sie doch entschlossen, ihn hinter Schloss und Riegel zu bringen? Aber dann hätte Tsunade mit Sicherheit vorher Bescheid gesagt. Sasuke folgerte daraus, dass der Hokage keine Ahnung hatte, was hier gerade passierte. Und das wiederum war durchaus beunruhigend. Ein Attentat, das man später so hindrehte, als hätte er zuerst angegriffen? Von nun an war Sasuke äußerst aufmerksam. Er nahm jede Bewegung, jedes Geräusch und jeden Geruch wahr. Doch es war nichts Ungewöhnliches festzustellen. Vielleicht übertrieb er es ja doch mit seinem Misstrauen. Das hatte ihm schon damals das Gehirn vernebelt.
 

„Hier rein!“ Sie befanden sich im ersten Stock. In der Büroabteilung. Sasuke trat zuerst ein, dann Sakura. Der Störenfried legte einen Umschlag auf den Schreibtisch und stellte sich in eine Ecke. Die Tür knallte zu, weswegen Sakura kurz zusammenzuckte. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was das hier sollte. Sie hatte eigentlich angenommen, dass Tsunade nach ihnen verlangt hatte, doch dann wären sie nicht hierher gebracht worden. Sie hätten diesem Typen gar nicht erst folgen sollen. Doch Sasuke durfte sich keinen einzigen Ungehorsam mehr leisten, wenn Anweisungen von oben kamen…

Der große, schwere Stuhl hinter dem dunklen Holztisch bewegte sich langsam. Er drehte sich um 180 Grad und endlich sahen die beiden, wer sie hierher bestellt hatte. Sasukes Blick verfinsterte sich. Wer auch immer das war – er sah nicht so aus, als würde er besonders freundlich mit ihnen umgehen. Unbewusst machte Sasuke einen kleinen Schritt nach vorne und schob sich so etwas vor Sakura. Sie hatte damit nichts am Hut. Sollte der Typ mit ihm machen, was er wollte.

„Schön euch zu sehen, Sasuke, Sakura.“ Der magere Mann nickte beiden kurz zu.

„Wer sind Sie?“ fragte Sakura irritiert. Irgendwo hatte sie den Mann schon einmal gesehen… diese eingefallenen Wangen und die tiefen schwarzen Augenränder. Er lachte kurz heiser.
 

„Du kannst dich nicht erinnern, kleine Sakura, kein Wunder. Es ist schon lange her, seit wir uns begegnet sind. Du warst noch ganz am Anfang deiner Ausbildung bei Tsunade.“ Sakura überlegte fieberhaft. Außerdem passte es ihr nicht, dass er sie klein genannt hatte. Als wäre sie noch ein Kind…

„Mein Name ist Sungu. Ich bin medizinischer Sicherheitsbeauftragter.“ Jetzt dämmerte es Sakura. Bei dem Rundgang, den sie ganz zu Anfang mit Tsunade gemacht hatte, war ihr der Typ aufgefallen. Er war ihr unheimlich gewesen, mit seinen ganzen Reagenzgläsern und dem starren Blick. Auch jetzt noch waren ihr seine funkelnden Augen, die sie durch seine Halbmondbrille anstarrten, unangenehm.

„Warum haben Sie uns herbestellt?“ fragte Sasuke ganz sachlich, und auch ein bisschen von oben herab. Es reichte ihm langsam mit diesem Getue. Die vorgezogenen Vorhänge, die ein unheimliches Licht auf den Typen warfen, das geheimnisvolle Lächeln, der irre Blick – das war doch alles nur Show; und konnte ihn ganz sicher nicht beeindrucken, geschweige denn einschüchtern. Was dachte dieser Typ denn, mit wem er sich hier unterhielt. Er musste doch wissen, wer Sasuke war. Immerhin hatte er ihn herbringen lassen.
 

„Machen wir uns nichts vor…“ Sungu griff nach dem Umschlag, den der Anbu vorhin dort abgelegt hatte, und öffnete ihn.

„… seit dem Tag, als Sasuke wieder in Konoha eingetroffen ist und dann auch noch von den Ältesten freigesprochen wurde, konnte ich dem Frieden nicht trauen.“ Sasuke hörte geduldig zu, Sakura hingegen wurde etwas nervös. Was wollte dieser Typ nur?

„Und als ich dann von euren Hochzeitsplänen erfuhr, wurde ich noch stutziger.“ Sakura runzelte die Stirn. Was ging den das überhaupt an? Sungu stand auf, den Umschlag immer noch in der Hand.

„Meine Vermutung ist, dass mindestens einer von euch etwas im Schilde führt. Na, Sakura?! Bist du eingeweiht oder benutzt dich dieser Uchiha nur? Die wundervolle Beziehung, die ihr allen vorspielt, ist doch in Wahrheit nur eine Fassade, damit keiner Verdacht schöpft und Sasuke sich in Sicherheit wiegen kann.“ Er kam auf die beiden zu und blieb zwei Meter vor ihnen stehen.

„Obwohl ich zugeben muss, dass ihre eure Rollen sehr überzeugend spielt!“ Er zog etwas aus dem Umschlag heraus und hielt es Sasuke und Sakura hin.

„Das…“ Sakura war fassungslos.

„Sie bespitzeln uns?“ fragte Sasuke scharf und riss ihm die Fotos aus der Hand. Es waren Sofort-Entwicklungen. Er ging sie schnell durch.
 

Das erste zeigte ihn und Sakura in der Wanne, wie sie sich küssten.

Sasuke und Sakura gemeinsam auf dem Frühlingsfest.

Sasuke und Sakura vor dem Altar.

Der Kuss vor dem Altar.

Weitere Fotos, auf denen Sasuke und Sakura zusammen unterwegs waren, sich aber nicht miteinander beschäftigten.

Das reichte jetzt. Finster sah Sasuke Sungu an, der schief grinste.

„Aber ihr seid nicht so gut, wie ihr glaubt.“ Nun holte er weitere Fotos hervor.
 

Sakura, die mit ihrer Bettwäsche auf dem Sofa kauerte. Sasuke, der alleine im Bett lag. „War das nicht eure Hochzeitsnacht?“

Sakura, die einen Handkuss von einem anderen Mann bekam und ihn freundlich anlächelte. Das war der Typ auf dem Frühlingsfest gewesen.

Sakura, die erleichtert einen negativen Schwangerschaftstest in der Hand hielt.

Sakura, die Naruto küsste.

Sakura, die ausgelassen mit Naruto lachte.

Sakura mit Naruto beim Nudelsuppe-essen.
 

Sakura biss sich auf die Lippen. Sie verstand sofort, wie das für Sungu aussah. Und dieser sprach es auch augenblicklich aus.

„Ich bin der Überzeugung - und nach diesen Beweisfotos werde ich nicht der einzige sein -, dass eure wunderbare Scheinehe hiermit aufgeflogen ist. Sakura hat nämlich eigentlich ein Verhältnis mit Naruto Uzumaki. Es kam mir sowieso schon seltsam vor, dass eine Frau einen Mann heiratet, der ihren zweiten Körper getötet hat. Und um deinem Freund Naruto einen Gefallen zu tun, heiratest du seinen besten Freund, damit der in Konoha bleiben kann. Und als du von Naruto glaubtest schwanger zu sein, warst du natürlich supererleichtert, dass der Test negativ war. Denn von jemand anderem als Naruto konntest du selbstverständlich kein Kind bekommen, denn du hast noch nie mit deinem sogenannten Ehemann geschlafen. Und ein DNA-Test hätte die ganze Geschichte ruiniert. Tja, obwohl ihr euch echt Mühe gegeben habt, den Schein aufrecht zu erhalten – und ich muss euch echt dafür loben, dass ihr meine Spione bemerkt habt und dann solche herzzerreißenden Momente inszeniert habt – bin ich euch auf die Schliche gekommen. Ihr seid entlarvt. Eure tollen Liebesszenen überzeugen mich nicht.“
 

Einen Moment herrschte Stille. Sakuras Herz pochte immer schneller. Was nun?

„Lehnen Sie sich da nicht ein bisschen weit aus dem Fenster?“ Sakura war heilfroh, dass Sasuke so ruhig blieb. Aber das schien Sungu anscheinend leider nicht zu beeindrucken.

„Finden wir es doch heraus!“ Sungu wechselte in einen fachmännischen Ton.

„Wie wäre es mit einem Lügendetektor-Test, Sasuke?“ schlug er vor. Sasuke sagte nichts.

„Wenn du deine Frau wirklich liebst, hast du ja nichts zu befürchten, wenn ich dich danach frage. Hab ich recht?“ Sungus Augen funkelten voller Vorfreude. Er war sich seiner Sache anscheinend ziemlich sicher. Aber Sakura merkte langsam, dass sie kurz davor waren, ertappt zu werden. Es stimmte ja nicht alles, was er behauptete. Aber wenn Sungu Sasuke bei dem Test wirklich fragte, ob er Sakura liebte, war alles vorbei.

„Sasuke wird gar nichts machen! Wir haben nichts getan und sie haben kein Recht, einen Lügentest zu verlangen!“ sagte Sakura mit fester Stimme.

„Der Meinung bin ich allerdings auch!“ Mit diesen Worten trat Tsunade in den Raum. Sungu und der Anbu sahen sie genauso überrascht an wie Sasuke und Sakura.

„Sungu, was denken sie sich denn? Sie können doch nicht einfach so ein Verhör abhalten. Vor allem nicht, ohne mich vorher zu informieren!“ Sungu wirkte zwar etwas eingeschüchtert, doch er sah nicht so aus, als ob er klein bei geben wollte.
 

„Aufgrund der Testergebnisse, die die Chakrauntersuchungen ergeben haben, habe ich jede Menge Gründe.“ Tsunade erstarrte kurz.

„Woher wissen Sie davon?“ Sakura sah unruhig zwischen Sungu und dem Hokage hin und her. Was war denn so besonders an den Ergebnissen? Sie sollten doch nur etwas Aufschluss über Sasukes Leben bei Orochimaru und seine Kraft liefern. Etwas nervös öffnete Tsunade die Vorhänge, damit die Sonne das Zimmer wieder erhellen konnte.

„Die lagen da so rum…“ murmelte Sungu ertappt.

„Das wird noch Folgen haben!“ donnerte Tsunade, doch sie wusste, dass Sungu eigentlich Zutritt zu den geheimen Daten hatte. Es passte ihr nur nicht, da die Daten eigentlich noch nicht freigegeben waren. Er hatte sich also illegal Zutritt verschafft. Aber das Sungu misstrauisch war konnte sie verstehen, denn die Ergebnisse waren beunruhigend. Da kam ihr eine Idee.

„Haben sie denn nur Sasukes Ergebnisse gelesen?“ Vier Augenpaare sahen die Frau fragend an. Wer war denn sonst noch untersucht worden?

„Ich verstehe nicht.“

„Wir haben auch das Chakra von Sakura überprüft.“

„Aber das hat doch nichts mit Sasuke zu tun. Er stellt meiner Meinung nach immer noch eine Bedrohung für das ganze Dorf dar. Wenn sie mir nur gestatten, ein paar Tests zu machen…“

Tsunade war wohl bewusst, dass es sich wie ein Lauffeuer verbreiten würde, wenn sie Sungu diese Untersuchungen nicht bewilligen würde. Man würde den Verdacht schöpfen, dass sie etwas zu verbergen hatte. Und Misstrauen konnte sie als Hokage ganz gewiss nicht brauchen.

„Von mir aus. Aber wir werden die Tests mit meinen qualifizierten Leuten durchführen“, willigte Tsunade ein. Sakura sah ihre Lehrerin entgeistert an. Hatte sie denn keine Ahnung, was für Folgen ein Lügendetektor-Test haben würde? Und das noch mit mehreren Zeugen, die dann alle die Gewissheit hätten, dass Sasuke nicht in sie verliebt war; also ein Lügner war, dem man nicht trauen konnte und der demnach immer noch gefährlich war – zumindest in den Augen einiger Leute.

„Ich mache den Test!“ warf sie in den Raum. Vielleicht konnte sie diese ausweglose Situation umgehen. Wenn man sie fragen würde, ob sie Sasuke liebte, konnte sie getrost die Wahrheit sagen. Sie musste nicht lügen. Und das brächte bei solch einem Test auch herzlich wenig.

„Nein, Sasuke wird es tun“, beharrte Sungu. Tsunade seufzte. Sie hoffte inständig, dass das alles irgendwie ein gutes Ende nehmen würde.

„Sasuke, bist du damit einverstanden?“ fragte Tsunade den Uchiha.

„Nein“, gab dieser cool zurück. Doch leider zählte seine Meinung nicht besonders viel.

„Tut mir Leid, Sasuke. Aber uns bleibt keine andere Wahl. Ich trommle ein paar Leute zusammen, dann können wir anfangen. Bereiten sie schon mal alles vor, Sungu.“
 

Sasuke kam sich vor wie im Zoo. Da er nun in einem Verhörsaal saß, an den Lügendetektor angeschlossen, an den Stuhl gefesselt wie ein Tier - warum auch immer - konnte er zwar niemanden sehen, außer der Frau, die das Gerät bediente, aber er wusste, dass hinter der ihm gegenüberliegenden Scheibe einige Leute standen, die dem Test gespannt entgegenfieberten. Tsunade hatte Sakura erlaubt, dabei zu sein. Sungu und sein Gehilfe waren natürlich auch da. Sungu würde die von ihm aufgelisteten Fragen über einen Lautsprecher an Sasuke stellen. Kakashi war der einzige, den Sakura sonst noch kannte. Tsunade hatte Intaki, ihre Chakraspezialistin, mitgebracht. Und auch einige andere Leute aus dem Labor waren da, in dem der Fund gemacht wurde, weswegen die ganze Sache hier überhaupt stattfand.

Den Anwesenden wurde erklärt, dass Sasuke nicht einmal unbedingt eine Antwort geben musste. Schon allein die Reaktion seines Pulses konnte genug verraten.
 

Dann gab die Frau am Lügendetektor ein Zeichen, dass es losgehen konnte.

> Bitte lass es gut gehen! < flehte Sakura in Gedanken. Doch sie hatte keine Ahnung, wie Sasuke den Lügentest überlisten konnte. Selbst wenn er seine Aussagen verweigerte, was er durchaus durfte – und sie vermutete stark, dass er das tat, denn er hatte dem Test ja eigentlich nicht einmal zugestimmt - konnte man wahrscheinlich die Antwort an dem Ausschlagen der Nadel erahnen.

Sungu stellte zunächst ein paar einfache Fragen, die Gewissheit geben sollten, dass der Lügendetektor funktionierte.

„Ist ihr Name Sasuke Uchiha?“ Sasuke gab keine Antwort. Doch die Nadel schlug nicht weiter aus als gewöhnlich. Also bejahte er die Frage damit.

„Leben sie zurzeit in Konoha-Gakure?“ Wieder das gleiche Spiel. Sasuke starrte auf die Glaswand, wohlwissend, dass dahinter alle gespannt auf seine Antworten waren.

„Haben sie Konoha für einige Zeit verlassen?“ Die Nadel bewegte sich weiterhin sachte hin und her und hinterließ ein kleines Zickzack-Muster auf dem Papier.

„Geben sie zu, dass sie ihr Dorf verraten haben und Menschen Schaden zugefügt haben?“

„Sind sie mit Sakura Haruno verheiratet?“

Sasuke schloss die Augen und zog die Augenbrauen zusammen. Die Nadel gab einen kurzen Ausschlag. In diesem Fall nur ein Zeichen dafür, dass sein Puls schneller wurde. Alle Anwesenden betrachteten gespannt das Geschehen. Sungu grinste schief. Ab hier würde es nicht mehr so angenehm sein! Er war sich sicher, sobald die Scheinehe zwischen Sasuke und dem Mädchen aufflog, wäre Sasuke nicht mehr in der Stadt willkommen. Oder zumindest würde man ihm mehr Misstrauen entgegenbringen. Den Chakratesten zufolge gab es auch allen Grund dazu.

„Kannten sie Sakura Haruno, bevor sie Konoha verlassen haben?“ Die Nadel schlug wild aus. Ein Raunen ging durch die Menge. Schließlich wussten alle, dass Sasuke und Sakura früher in einem Team waren. Die Frau an dem Gerät blickte etwas nervös auf die Nadel, die sich jetzt langsam wieder beruhigte. Anscheinend nur ein kurzer technischer Fehler.

„Haben sie in ihrer Hochzeitsnacht den Geschlechtsakt vollzogen?“ Sakura hörte die Frage gar nicht. Sie betrachtete Sasuke genauer. Er sah so aus, als würde er sich unglaublich konzentrieren. Natürlich erweckte es für alle andern nur den Anschein, als würde er versuchen, sich auf die Fragen zu konzentrieren und sie irgendwie zu beeinflussen, indem er an etwas anderes dachte.
 

Sakura hatte recht. Sasuke war gerade dabei, sich in eine Art Trance zu begeben. Er hatte nicht die Absicht, irgendetwas über ihn und Sakura Preis zu geben. Nicht nur, weil die Konsequenzen verheerend sein konnten, sondern auch, weil es niemanden etwas anging. Die ersten Fragen hatte er über sich ergehen lassen, damit alle glaubten, er würde mitspielen und dass das Gerät funktionierte.

Er hatte sich in der Zeit bei Orochimaru selbstständig beigebracht, hundertprozentige Kontrolle über seinen Puls zu erlangen. Er hätte den Test vielleicht problemlos bestanden, aber wie er heute Morgen feststellen musste, raubte Sakura ihm einiges an Konzentration. Aber er sah noch einen weiteren Weg, um den Test mühelos zu bestehen. Er ging tief in sein Innerstes und achtete auf seinen Herzschlag. Er glich seinen Atem seinem Puls an.
 

Alles ausblenden… Er hörte Sungu und seine Fragen nicht mehr.

Nichts mehr fühlen, außer das Herz…
 

Sungu war sich sicher, dass er Sasuke mit seinen Fragen in der Tasche hatte. Trotzdem war er erstaunt, dass seine letzte Frage die Nadel nicht zum Ausschlag gebracht hatte. Er versuchte es weiter. Dann hatten sie es eben einmal getan. Klar, wahrscheinlich, um bei einer möglichen Untersuchung Sakuras kein Aufsehen zu erregen, weil sie noch Jungfrau war. Demnach hatte sie erst danach mit Naruto geschlafen… Er versuchte es weiter. Er würde die Wahrheit schon noch aus ihm rausbekommen!
 

„Haben sie in ihrer Ehe mehr als einmal Geschlechtsverkehr mit ihrer Frau gehabt?“ Die Frau am Lügendetektor schien etwas verwirrt.
 

„Hatten sie schon vor ihrer Ehe Geschlechtsverkehr mit Sakura?“ Die Nadel schlug so ungleichmäßig aus, wie sie es noch nie gesehen hatte.
 

„Hatten sie bereits mit anderen Frauen ein körperliches Verhältnis?“ Sie prüfte, ob das Gerät auch richtig angeschlossen war.
 

„Lieben sie Sakura?“
 

Plötzlich kam die Nadel zum erliegen und Sasukes Kopf fiel zur Seite. Erschrocken sprang die Frau von ihrem Stuhl auf und schrie.

„Oh mein Gott. Herzstillstand. Er hat keinen Puls mehr!“ Einen Moment passierte gar nichts, dann brach Tumult aus. Sakura rannte nach dem ersten Schockmoment sofort aus dem Zimmer und in den Verhörsaal hinein. Sie befreite Sasuke aus den Fesseln des Stuhls und legte ihn auf den Boden.

> Dann hat er sich vorhin doch nicht konzentriert. Er hatte Schmerzen! < Sakura verfluchte sich. Wie hatte sie das nur so falsch einschätzen können? Sasuke hatte doch immer wieder diese Schwächeanfälle gehabt. Tsunade war sofort neben ihr. Gemeinsam versuchten sie ihn wiederzubeleben. Kakashi auf der anderen Seite der Spiegelglaswand starrte fassungslos auf das Geschehen. Wie hatte das nur passieren können? War es das, was die Testergebnisse verrieten? Das Sasuke krank war? Nein, das konnte nicht sein. So stellte er doch keine Gefahr da, wie Sungu behauptet hatte. Oder konnte es vielleicht sein…

> Sasuke, du schlauer Hund! < Er grinste unter seiner Maske. Was hatte Sasuke doch für beeindruckende Fähigkeiten.

„Komm schon, Sasuke!“ rief Sakura und beatmete ihn bereits zum fünften Mal. Sie handelte instinktiv, konnte eigentlich noch gar nicht begreifen, was soeben passiert war.

„Mach schon, Junge!“ Presste Tsunade zwischen den Lippen hervor.

„Sind sie jetzt zufrieden? Sie und ihre dämlichen Fragen“, keifte Intaki Sungu an, der geschockt auf den leblosen Körper des jungen Mannes starrte. Das war nicht seine Absicht gewesen.
 

Dann endlich, die Erlösung. Sasukes Körper durchfuhr ein Ruck und er sog hektisch Luft ein. Sakura fiel ihm um den Hals und brach in Tränen aus. Alle anderen atmeten erleichtert aus.

Tsunade stand auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Verdammt, war das knapp gewesen!

„Ist ihnen das Beweis genug?“ fragte Kakashi auf die erleichterte Sakura deutend. Sungu senkte betreten den Blick.

„Sakura… du bist schwer!“ keuchte Sasuke unter seiner Frau. Diese sah ihn durch tränenerfüllte Augen an und lächelte glücklich. Ihr war nicht entgangen, dass sie diesen Satz schon einmal von ihm gehört hatte. Vor langer, langer Zeit...

„Du hast mir so einen Schrecken eingejagt!“ sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Sasuke richtete sich langsam auf und sah wieder zu der Scheibe, hinter der irgendwo Sungu stand.

„Also, bringen wir es zu Ende“, sagte er etwas geschwächt und noch wackelig auf den Beinen. Sakura stützte ihn.

„Das ist wirklich nicht nötig, Sasuke!“ beschwichtigte Tsunade. Der junge Mann sollte sich jetzt erst mal ausruhen. Trotzdem fand sie sein Verhalten bewundernswert. Nur Sasuke konnte direkt nach einem Herzstillstand schon auf die nächste Herausforderung bestehen.

„Doch, ich möchte es so.“ Sungu nickte abwesend. Er konnte immer noch nicht glauben, was soeben passiert war und war erstaunt vom Verhaltend des Uchiha. Hatte er sich doch in ihm geirrt? Nun war sein Interesse wieder geweckt.

„Gut, machen wir weiter!“

„Aber beschränken sie es auf das Nötigste. Sasuke muss sich unbedingt ausruhen!“ ließ Tsunade verlauten.

„ Keine Sorge, ich habe nur noch eine Frage!“ sagte Sungu. Mit Sakuras Hilfe setzte sich Sasuke wieder auf den Stuhl und steckte sich die Pulsmesser an. Wieder gab die – jetzt völlig aus der Bahn geratene – Testerin ein Okayzeichen. Dann stellte Sungu seine letzte Frage.

„Wollen sie aufrichtig versuchen, sich zu bessern und ein gutes Leben führen und Konoha und seinen Einwohnern nicht mehr schaden?“
 

Sasuke beeinflusste seinen Puls nicht mehr.
 

Und die Nadel schlug nicht aus.
 


 

Sooooooooo, das wars auch schon wieder. Ich denke, dieses Mal kann man nicht an der Länge meckern. ^^ Und was haltet ihr davon?

Bin gespannt auf eure Kritik und Meinungen.
 

LIEBE GRÜßE
 

dreamday

Wie im Himmel... und in der Hölle - Teil 3

So, weiter gehts.

Heute keine langen Vorreden. Wünsche euch einfach viel Spaß beim lesen. ^^
 

ENJOY
 


 


 

WIE IM HIMMEL… UND IN DER HÖLLE – Teil 3
 

Den restlichen Tag ruhte sich Sasuke erst mal aus. Unter der strengen Aufsicht von Sakura natürlich. Diese war gerade so mit einem riesen Schrecken davon gekommen. Wie hatte das nur passieren können? Sasuke war doch nicht ernsthaft krank? Aber nachdem Tsunade ihn auf ihr Drängen hin gründlich untersuchte und nichts feststellen konnte, beruhigte das Sakura sehr. Sie wies noch auf die Schwindelanfälle hin, doch Tsunade erklärte ihr, dass das nichts damit zu tun hatte.

„Und die Testergebnisse? Irgendetwas kann damit ja nicht stimmen“, hakte Sakura nach.

„Du meinst, irgendetwas stimmt mit MIR nicht!“ berichtigte Sasuke. Doch auch er wollte jetzt endlich wissen, warum Sungu dieses ganze Theater überhaupt veranstaltet hatte. Tsunade seufzte.

„Morgen werdet ihr alles erfahren. Ich erkläre euch alles in meinem Büro. Doch für heute sollte Sasuke sich erst mal ausruhen. Ich erwarte euch dann morgen um halb zehn.“

Sakura begleitete Tsunade noch zur Tür, während Sasuke es sich auf dem Sofa bequem machte.

„Und es ist wirklich alles in Ordnung mit ihm?“ fragte Sakura leise, als Tsunade aus der Tür trat. Diese sah Sakura lächelnd an.

„Aber ja… Zumindest was seine Gesundheit angeht. Sorge dafür, dass er sich heute aber nicht mehr anstrengt. Er wird ziemlich erschöpft sein. Auch wenn er…“

„…es nicht zeigt“, beendete Sakura den Satz. Tsunade nickte lächelnd.

„Bis morgen.“ Sakura schloss die Tür hinter dem Hokage und atmete tief durch. Irgendwie war alles nochmal gut gegangen.
 

Als sie zurück ins Wohnzimmer kam, lag Sasuke mit geschlossenen Augen auf der Couch. > Ob er schläft? < Sie kniete sich neben ihn und betrachtete ihn einen Moment. Beinahe hätte sie ihn für immer verloren… Sakura hob eine Hand und strich mit dem Zeigefinger über seine Wange.

„Ich wollte dich nicht so erschrecken“, sagte Sasuke leise, die Lider weiterhin geschlossen. Er schlief also doch nicht. Ts, er wollte sie nicht erschrecken! Als ob er irgendwas dafür konnte!

Sakura ahnte ja gar nicht, wie falsch sie lag. Und sie wollte jetzt auch nicht weiter daran denken.

„Ich bin gespannt, was Tsunade uns morgen berichten wird.“ Jetzt schlug Sasuke doch die Augen auf.

„Ja… ich auch.“ Er ergriff Sakuras Hand, die immer noch auf seiner Wange ruhte, und umschloss sie mit seiner. Auf diese Hände hatte er sich verlassen, dass sie ihn wieder ins Leben zurück holten. Und er hatte keinen Moment gezweifelt, ob sie es schaffen würden. Sakura wurde zwar leicht rot, doch sie blieb ganz ruhig und setzte sich auf den Boden, neben Sasuke. Der Uchiha schloss wieder die Augen. Wenig später war er bereits eingeschlafen.
 

„Guten Morgen!“ begrüßte Tsunade die Truppe, die sich in ihrem Büro versammelt hatte. Sungu und sein Komplize, Intaki, Kakashi, Sasuke und Sakura hatten sich hier eingefunden. Und auch Naruto, der geschockt von den Ereignissen des gestrigen Tages erfahren hatte, war gekommen.

„Ich habe euch hierher bestellt, um euch einige wichtige Erkenntnisse mitzuteilen. Einerseits freut es mich, sagen zu können, dass Sasuke die wichtigste – und meiner Meinung nach die einzig wichtige – Frage des Lügendetektor-Tests bestanden hat. Wir können uns also sicher sein…“ sagte sie mit einem vielsagenden Blick zu Sungu, der bereits jetzt betreten drein guckte.

„… dass Sasuke keine bösen Absichten hat.“ Tsunade machte eine kurze Pause und seufzte.

„Das führt mich allerdings gleich zu dem zweiten Thema, das ich mit euch besprechen wollte. Wie ihr alle wisst, haben wir Sasukes Chakra untersucht, um etwas mehr über ihn und auch Orochimaru zu erfahren. Denn durch das Mal, das inzwischen inaktiv ist, fließt immer noch eine gewisse Mange Chakra von ihm in Sasuke.“ Tsunade öffnete einen Holzkasten, in dem sich mehrere geschlossene Reagenzgläser befanden. Sie hob eines davon hoch.

„Dies hier ist Sasukes Chakra. Und dies ist eine Mischung aus Sasukes und Orochimarus Chakra.“ Sie hob ein zweites Reagenzglas hoch. Im Gegensatz zum ersten beinhaltete dieses nicht nur gewöhnliches, blaues – aber stark konzentriertes - Chakra, das von Sasuke stammte, sondern auch ein lilanes.

„Das lilane Chakra stammt von Orochimaru. Sein Chakra dominiert über das von Sasuke. Da es aber nur in geringen Mengen vorhanden ist, sollte das aber kein Problem darstellen… Das dachten wir zumindest. Denn wie sich bei genaueren Untersuchungen zeigte, absorbiert Orochimarus Chakra das von Sasuke und wandelt es somit in sein eigenes um.“

Die Anwesenden sahen Tsunade fassungslos und überrascht an. Sasukes Miene verfinsterte sich. Das bedeutete also…

„Das bedeutet, dass Sasuke nach und nach immer mehr von Orochimarus Chakra infiziert wird. Auch wenn dieser Prozess wirklich sehr langsam voranschreitet, ist er doch nicht aufzuhalten.“

Alle sahen betreten zu Boden. Außer Intaki, die bereits mehr wusste.
 

„Das dachten wir zumindest. Denn wir haben bei den Untersuchungen noch einen höchst erstaunlichen Fund gemacht. Zunächst wussten wir nicht, was wir damit anfangen sollten. Denn solch eine Art von Chakra konnte eigentlich weder Orochimaru, noch Sasuke besitzen. Doch wir hatten uns bei den Untersuchungen so sehr auf die beiden konzentriert, dass wir völlig vergessen hatten, aus welchem Körper wir die Chakren eigentlich bezogen. Und das war dein zweiter, toter Körper, Sakura. Dies hier ist ein Teil deines Chakras!“ Tsunade holte nun noch ein drittes Reagenzglas hervor. Der Inhalt war weiß.

„Was ist das?“ fragte Naruto neugierig. Er vermutete, dass er mal wieder der einzige war, der keine Peilung hatte, was hier vor sich ging. Doch die anderen machten genau so ahnungslose Gesichter wie er.

„Das kann doch nicht sein.“ Sungu starrte fassungslos auf das Reagenzglas. Er schluckte schwer. Dann sah er Sakura argwöhnisch an.

„Ich hatte ja keine Ahnung…“

„Dies ist das Chakra einer Judaiko“, erklärte Intaki. „Eine Judaiko besitzt reines Chakra, wie man an der Farbe erkennen kann. Es ist weiß.“

„Das Chakra einer Judaiko - ihr Aizu - ist weder stärker als gewöhnliches Chakra, noch hat es besondere Fähigkeiten“, erzählte Tsunade weiter. „Bis auf eine: Es läutert andere Chakren.“

Ungläubige Augen starrten Tsunade an. Eine Weile herrschte Schweigen.

„Soll das heißen… Sakura läutert Sasuke?“ fragte Naruto ungläubig.

„Ganz recht, Naruto. Sie könnte Sasuke von Orochimarus Chakra läutern. Aber man muss erst richtig lernen, wie das funktioniert. Ohne den richtigen Umgang ist ihr Aizu nicht anders als das Chakra aller anderen Menschen. Außer, dass es eine andere Farbe hat.“

„Cool!“ Naruto war sichtlich beeindruckt. Sakura selbst konnte allerdings noch gar nicht fassen, was sie da gerade gehört hatte. Aizu? Judaiko? Sie sollte eine Judaiko sein? Sie hatte ja noch nicht einmal gewusst, dass es sowas überhaupt gab.

„Ich möchte mich bei euch beiden entschuldigen“, sagte Sungu plötzlich kleinlaut. „Ich habe mich unmöglich benommen. Aber ich wollte Konoha einfach beschützen.“

„Und den Ruhm einheimsen“, vervollständigte Intaki ihn spitz. Sungu senkte den Kopf.

„Es tut mir wirklich Leid!“
 

„Ist schon in…“ Sakura wurde vom Klopfen an der Tür unterbrochen. Tsunade bat den Ankömmling herein. Doch ihrem Gesichtsausdruck zufolge hatte sie nicht mit diesem Besuch gerechnet.

Allen voran ging ein dicker, untersetzter Mann, der einen scheinbar viel zu engen Anzug trug, und dessen Krawatte ihm den Hals zuzuschnüren schien. Auch wenn diese Kleidung ihn eher lächerlich aussehen ließ, verging einem das Grinsen spätestens, wenn man in sein grimmiges, bärtiges Gesicht sah. Er hatte kleine, aber wachsame Augen und sein Schritt war energisch und selbstsicher. Ihm folgten drei Ninjas, Anbus um genauer zu sein. Auch sie guckten nicht gerade freundlich drein, sondern eher so, als wären sie gerade auf einer wichtigen Mission. Ihr Anführer sah sich schnell im Raum um – sein Blick blieb kurz an Sasuke hängen – und wandte sich dann an den Hokage.

„Tsunade, wie ich sehe ist der Grund, warum wir dich heute aufsuchen, bereits anwesend.“ Anscheinend war dieser kleine Mann ein hohes Tier, ansonsten hätte Tsunade ihn bereits gebeten, später noch mal zu kommen.

„Was führt dich her, Dangda?“

„Wir hörten von den Untersuchungsergebnissen von Sasuke Uchiha“, meldete sich einer der Anbu zu Wort. Tsunade nickte. Das hatte sie fast erwartet. Sie nahm eine Akte von ihrem riesigen Schreibtisch und übergab sie an einen der Anbu.

„Hier steht alles genau drin. Ich gebe zu, dass die Ergebnisse beunruhigend sind, doch wir haben bereits einen Plan, um damit fertig zu werden.“ Die Männer überflogen die Seiten, in denen ein ausführlicher Bericht stand. Einer der Anbu kräuselte an einer Stelle die Stirn und sah Tsunade fragend an.

„Sakura Uchiha?“ Anscheinend war er sehr über ihren Nachnamen überrascht. Tsunade ging auf Sakura zu und legte ihr einen Arm um die Schultern.

„Ganz recht. Sakura wird die Lösung des ganzen Problems sein“, sagte sie zuversichtlich. Sakura währenddessen fühlte sich sehr unwohl in ihrer Haut. Es gefiel ihr gar nicht, dass sie auf einmal so im Mittelpunkt stand. Sie musste die ganze Sache selbst erst einmal verdauen. Natürlich, es war toll, Sasuke helfen zu können, aber was, wenn sie es nicht schaffte? Wenn sie zwar eine Judaiko war, ihr Aizu aber nicht kontrollieren konnte? Die Neuankömmlinge betrachteten sie misstrauisch. Anscheinend hatten sie genau dieselben Bedenken.

„Das ist ja alles schön und gut. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, beherrscht sie ihr Aizu noch nicht. Und das zu erlernen dauert eine halbe Ewigkeit“, warf ein Anbu ein.

„Und bis dahin könnte Sasuke schon längst von Orochimarus Chakra eingenommen worden sein“, folgerte ein anderer.

„Ich kann ihnen versichern, meine Herren, wenn es um den Umgang mit Chakra geht, habe ich noch keinen Schüler gehabt, der besser war als Sakura.“ Es war das erste Mal, dass Kakashi das Wort ergriff.
 

„Trotzdem wird es Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern. Wenn man nicht rechtzeitig mit der Läuterung beginnt, wird das Mal des Fluches wieder aktiv“, gab der dritte Anbu zu zweifeln.

„Es gibt Berichte aus der Geschichte, in denen Judaikos ihre Kräfte instinktiv eingesetzt haben, ohne jemals etwas über ihr Aizu erlernt zu haben, oder überhaupt zu wissen, welche besonderen Fähigkeiten sie haben.“

„Und ist das bei Sakura der Fall? Hat sie jemals ihr Aizu unbewusst eingesetzt?“ Tsunade senkte betreten den Kopf. Nein, nicht dass sie wüsste…

„Ja.“ Alle sahen verwundert zu Sasuke. Diesem schien ein Licht aufzugehen. Jetzt machte das alles einen Sinn.

„Damals im Wald, nachdem Orochimaru mir das Mal des Fluchs verpasst hatte, haben uns Ninjas angegriffen. Ich war so wütend, dass das Mal aktiv wurde und ich hätte sie beinahe alle beseitigt…“ Auch Sakura erinnerte sich nun an die Situation.

„… aber Sakura hat mich aufgehalten.“

„Willst du damit sagen, dass sie die unglaublichen Kräfte des Mals einfach so gestoppt haben soll?“ Ungläubig sahen ihn die vier Männer an.

„Und wie hat sie das bitteschön gemacht?“ fragte einer der Anbus spöttisch. Sasuke zögerte kurz. Würden sie ihm das überhaupt glauben?

„Sie… hat mich umarmt.“ Die drei Anbu fingen an zu lachen. Dangda merkte allerdings, wie ernst Sasuke das meinte. Sein Blick schweifte von Sasuke zu Sakura.

„Du bist also Sasukes Frau?“ fragte er tonlos. Die Anbu verstummten. Sakura nickte nur. Sie brachte kein Wort heraus.

„Und wie ich gehört habe eine ausgezeichnete Medic-Nin und Schülerin von Tsunade.“ Nach kurzem Zögern nickte Sakura wieder.

„Ich glaube, dass du dein Aizu schnell beherrschen wirst. Dennoch… möchte ich Gewissheit haben, wie sehr Orochimarus Chakra Sasuke bereits beeinflusst.“

„Was schlägst du vor?“ fragte Tsunade Dangda. Sie ahnte nichts Gutes. Dieser seufzte.

„Wenn es einen anderen Weg gäbe, würde ich mein Vorhaben gerne außer Acht lassen. Aber wie ich vermute, kann man die wahre Gefahr, die von Orochimarus Chakra ausgeht, nur feststellen, wenn man Sasukes Reizschwelle austestet.“
 

„Und was soll das bedeuten?“ fragte Naruto genervt. Konnte der sich nicht mal einfacher ausdrücken? Das war ja zum verrückt werden.

„Das bedeutet, dass sie Sasuke foltern wollen“, erklärte Kakashi tonlos. Tsunade schüttelte energisch den Kopf und die anderen sahen die Anbu und Dangda fassungslos an.

„Seid ihr bescheuert? Ihr könnt Sasuke doch nicht…“

„… Naruto, sei still! Das kommt gar nicht in Frage. Wir werden keinen unserer eigenen Leute foltern!“

„Auch wenn von ihm eine große Gefahr ausgehen könnte? Ich glaube ja, dass Sasuke keine bösen Absichten hat. Aber das schließt leider nicht aus, dass Orochimarus Chakra ihn irgendwann beherrscht.“

„Und wir sind nicht die einzigen, die diese Bedenken haben.“ Damit übergab ein Anbu Tsunade eine Liste. Eine Liste mit Namen von angesehenen Leuten und hohen Tieren, sowohl aus Konoha als auch aus anderen Städten. Es war eine lange Liste… Tsunade seufzte. Was sollte sie dem schon entgegensetzen? Es war wie mit dem Lügentest. Wenn sie nicht ihr Einverständnis gab, würden die Leute misstrauisch werden. Und letztendlich würden sie ihr Vorhaben ja sowieso durchbringen. Sie sah etwas verzweifelt zu Sasuke und Sakura.
 

„Ich bin einverstanden!“

„Sasuke!“ Sakura fasste ihren Mann am Arm und sah ihn ungläubig an. Hatte er etwa den Verstand verloren? Er wollte sich freiwillig foltern lassen? Sasuke beachtete sie jedoch gar nicht und sah Dangda fest in die Augen. Dieser nickte nach einigen Sekunden.

„Eine weise Entscheidung, Junge. Wir bereiten alles vor. Wir erwarten dich morgen Abend um acht Uhr. Tsunade, Kakashi, ihr werdet sicher auch kommen wollen.“

Nun ja, von wollen konnte keine Rede sein. Aber natürlich würden sie kommen um zu überprüfen, ob alles mit rechten Dingen zuging. Und falls nicht, würden sie energisch einschreiten. Beide nickten also.

„Ich will mitkommen!“

„Naruto, sei endlich still!“ zischte Kakashi.

„Ich möchte auch dabei sein!“ sagte Sakura mit leicht zittriger Stimme. Sie wusste selber noch nicht, ob sie das wirklich wollte, aber sie sollte bei ihm sein, wenn man ihn…

„Nein.“ Mit Widerspruch hatte sie schon gerechnet. Allerdings von Tsunade oder Dangda.

„Sasuke…“ Sasuke sah sie an und schüttelte den Kopf. Sakura biss sich auf die Unterlippe, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.

„Ich halte das auch nicht für eine gute Idee“, warf Tsunade ein. Sakura sollte das nicht mit ansehen.

„Gut. Also sehen wir euch drei morgen.“ Die Anbu und Dangda rückten ab.

„Das ist doch nicht dein Ernst, oder, Tsunade? Du lässt das doch nicht zu!“ sagte Naruto aufgebracht, als die Tür zufiel. Tsunade seufzte. Sie fühlte sich auf einmal sehr schlapp.

„Ich kann da nichts machen, Naruto. Sasuke muss das jetzt durchziehen.“

„Du hättest nicht einfach so zustimmen dürfen, Idiot!“ Naruto sah Sasuke wütend an. Wie hatte er nur so leicht aufgeben können?

„Es wäre sowieso darauf hinausgelaufen“, versuchte Kakashi die Situation zu beruhigen.

„Es tut mir so Leid, das ist alles meine Schuld. Wenn ich nicht mit dem Lügentest angefangen hätte…“

„Krieg dich mal wieder ein, es dreht sich nicht alles nur um dich, ja? Die hätten das so oder so gemacht. Die haben nur auf einen Grund gewartet, um endlich mit ihrer Forderung anrücken zu können.“ Intaki platzte der Kragen. Dieser dumme Sungu hielt sich doch tatsächlich für den Mittelpunkt der Welt.

„Wir könnten Sasuke einfach von hier wegbringen, bis Sakura ihr Chakra-Ding drauf hat und ihn läutern kann. Dann können sie nichts mehr sagen“, schlug Naruto vor.

„Das bringt doch nichts, Naruto. Sie würden ihn finden. Und den Ärger hätte ich dann am Hals“, wand der Hokage ein.

„Aber wir können doch nicht nur da sitzen und nichts tun!“
 

„Doch. Und genau das werden wir auch. Und wenn du jetzt nicht mit deinen verrückten Ideen aufhörst, muss ich dich wohl einsperren lassen!“ drohte Tsunade genervt.

„Uns sind nun mal die Hände gebunden, Naruto. Außerdem sind Tsunade und ich morgen vor Ort und passen auf, dass sie ihre Untersuchungen nur auf das nötigste beschränken“, versuchte Kakashi den Jungen zu beschwichtigen. Doch das ging voll nach hinten los. Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und sah Kakashi finster an.

„Untersuchungen? UNTERSUCHUNGEN? Warum beschönigst du das so? Sie werden Sasuke foltern!“

„Halt die Klappe, Naruto!“ knurrte Sasuke. Er hatte jetzt langsam genug. Er tat ja gerade so, als würde es ihm morgen selbst an den Kragen gehen.

„Nein. Wie soll ich denn bei so einer Sache ruhig bleiben. Ich werde sicher nicht…“

Ein weiteres Mal fiel die Tür zu und auf einmal kehrte wieder Ruhe in Tsunades Büro ein. Die Anwesenden sahen sich im Raum um. Sakura war weg. Sasuke seufzte.

„Ich geh sie suchen.“ Damit war auch Sasuke verschwunden.

„Ja, toll. Geh ruhig, wenn ich mit dir rede. Du Feigling!“ Tsunades Ader auf der Stirn pochte gefährlich.

„Es reicht jetzt langsam, Naruto!“
 


 


 

So, jetzt eeeeeeeeeeendlich die Auflösung, was sich im geheimen Reagenzglas verbirgt. ^^ Hat ja auch lange genug gedauert.

Hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat (und dass ihr mir kleine Fehler verzeiht ^^)
 

LIEBE GRÜßE

eure dreamday

Wie im Himmel... und in der Hölle - Teil 4

So, und schon versorge ich euch mit neuem Stoff ^^

Wird diesesmal etwas heftiger als sonst. Aber was soll ich sagen: Abwechslung braucht der Mensch!
 

ENJOY
 


 

WIE IM HIMMEL… UND IN DER HÖLLE – Teil 4
 

„Sakura?“ Sasuke warf seine Schlüssel achtlos auf die Kommode und ging ins Wohnzimmer. Es kam keine Antwort und von Sakura war keine Spur.

„Sakura?“ er warf einen schnellen Blick in die Küche. Nichts. Er ging mit schnellen Schritten die Treppe hinauf. Wie ihn das nervte. Jetzt musste er sie trösten, obwohl es ihm doch an den Kragen ging! Warum war sie auch immer so empfindlich. Im Schlafzimmer war sie jedoch auch nicht. Er öffnete die Badtür und warf einen schnellen Blick-

„RAUS!“

Sasuke wandte sich schnell ab und schloss die Tür hinter sich.

Bubum. Bubum. Bubum.

Verdammt! Warum pochte sein Herz auf einmal wie wild gegen seinen Brustkorb und warum durchfuhr seinen ganzen Körper ein Kribbeln? Wie erstarrt stand der junge Uchiha da, die Türklinke noch immer in der Hand.

Er hatte alles gesehen… Von hinten zumindest. Aber das reichte schon, um ihn aus der Fassung zu bringen. Mist, diese männlichen Bedürfnisse konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen! Sasuke fiel auf, dass er Sakura noch nie wirklich nackt gesehen hatte. In ihrer Hochzeitsnacht war es schließlich schon dunkel gewesen…

Wie in Trance schleifte er zum Bett und setzte sich auf dessen Kante. Er versuchte das Bild loszuwerden. Vergeblich.
 

Zehn Minuten später kam Sakura aus dem Bad, in ein Nachthemd gehüllt, die Haare mit einem Handtuch trocknend. Sie war hochrot angelaufen.

„Ich dachte, du kommst erst später zurück“, sagte sie mit zittriger Stimme und öffnete den Kleiderschrank. Vielleicht sollte sie lieber noch eine lange Hose anziehen...

Als Sasuke nichts erwiderte drehte sie sich zu ihm um. Er starrte immer noch abwesend auf einen Punkt an der Wand. Sakura verfluchte sich innerlich. Als ob er einen Gedanken an diese für sie peinliche Situation verschwenden würde. Er hatte weiß Gott andere Probleme. Sakura kam auf den Uchiha zu, legte das Handtuch aufs Bett und kniete sich vor ihren Mann. Als sie ihn ansah, senkte er den Blick. Sakura war erschrocken, wie schlecht es Sasuke anscheinend mit der Situation ging. Eben bei Tsunade hatte er noch so gefasst gewirkt. Sie hatte ja keine Ahnung, dass Sasukes Verhalten gar nichts damit zu tun hatte. Sie legte ihm eine Hand aufs Knie um ihn zu beruhigen, doch das bewirkte anscheinend genau das Gegenteil, denn er schreckte schnell hoch. Ebenso schnell erhob sich Sakura und sah ihn erschrocken an. Was war denn in ihn gefahren? Auch wenn die Situation verzwickt war, so verhielt Sasuke sich normalerweise nicht.
 

Nur wenige Zentimeter trennten Sasuke von Sakura, die ihn mit großen Augen ansah. Konnte sie nicht damit aufhören? Das war ja geradezu eine Aufforderung, über sie herzufallen. Sein Gesicht durchzog ein gequälter Ausdruck. Sakura interpretierte die ganze Situation aber völlig falsch, denn sie nahm seine Hand und drückte sie fest.

„Sasuke, schon gut.“ Na toll, jetzt hatte sie es geschafft. Er konnte nicht anders. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Er nahm Sakuras Gesicht in beide Hände und presste seine Lippen auf ihre. Völlig verdattert stand Sakura regungslos da, doch nach wenigen Augenblicken schloss auch sie die Augen. Ehe sie sich versah hatte Sasuke sie aufs Bett gedrückt und bearbeitete ihre Lippen mit seinen, und ihren Körper mit seinen Händen. Darauf war sie irgendwie gar nicht gefasst gewesen. Völlig überrumpelt hielt sie einige Momente still.

>Das ist nicht richtig. Ich muss ständig daran denken, was sie morgen mit ihm machen werden. Ich kann nicht…<
 

„Sasuke!“ Sakura presste es zwischen zwei Küssen hervor, denn Sasuke ließ ihr kaum Zeit um Luft zu holen. Er reagierte nicht.

„Sasuke!“ Sie schloss ihre Hände um seine Arme und übte einen leichten Druck aus, damit er aufmerksam wurde. Ohne Erfolg. Als er sie erneut küssen wollte, drehte sie den Kopf zur Seite und wand sich unter ihm.

„HÖR AUF!“ Endlich hielt er inne. Wieder sah er sie nicht an.

„Sasuke…“ Sakura schob eine Hand unter sein Kinn, doch er ging schnell von ihr runter und setzte sich mit dem Rücken zu ihr.

„Entschuldige…“ sagte er leise. Sakura setzte sich ebenfalls hin und starrte auf Sasukes Rücken.

„… Du musst dich nicht entschuldigen.“ Eine unangenehme Stille breitete sich aus. Sakura rückte irgendwann näher zu Sasuke, schlang die Arme um seine Brust und lehnte sich an seine Schulter.

„Hast du Angst?“ fragte die junge Uchiha, als sie einige Minuten so ausgeharrt hatten. Sie bekam keine Antwort.

„Ich habe Angst“, flüsterte sie und presste ihr Gesicht an seinen Rücken. Sie wollte die Tränen auf jeden Fall zurückhalten. Schließlich war nicht sie es, der morgen so etwas Schlimmes bevorstand. Sie wollte wenigstens dieses Mal stark sein. Für Sasuke!
 

„Sasuke…“ Das Sasuke nicht mit ihr darüber sprach, machte es auch nicht gerade besser.

„Ich hoffe, dass Orochimarus Chakra sich schon weit ausgebreitet hat“, flüsterte sie wieder. Sasuke erstarrte und drehte sich zu ihr um.

„Ich meine, dann müssen sie dich nicht lange foltern… und ich werde versuchen mein Aizu schnell zu beherrschen.“ Endlich lächelte Sasuke.

„Du bist unmöglich!“ sagte er. Doch er hatte schon genau denselben Gedanken gehabt. Jetzt war es Sakura die Sasuke küsste. Allerdings nur ganz kurz und ganz schwach. Damit gab sich Sasuke allerdings nicht zufrieden. Er besiegelte ihre Lippen mit einem langen, aber einfachen Kuss. Sakura lehnte ihre Stirn schließlich an seine und schlug die Lider nieder.

„Ich kann es nicht ertragen, wenn ich an morgen denke!“

„Dann denk nicht daran.“

„Wenn das so einfach wäre…“

„Soll ich dich etwas ablenken?“ Sakura wusste ja bereits, wie seine Ablenkungsmanöver aussahen.

„Nein!“

„Halt mich einfach fest!“ Und das tat er.
 

Sasuke wurde an einer Bahre festgeschnallt, die nicht ganz waagrecht war. An den Hand- und Fußgelenken wurde er in Eisenketten gelegt. Um den Bauch wurde er mit einem Lederriemen fixiert. Sein T-Shirt hatte er ausziehen müssen. Das kalte Metall an seinem Rücken verursachte ihm eine Gänsehaut. Doch das würde bald das geringere Problem werden. Nur ein Mann befand sich mit Sasuke in der kleinen Kabine. Diese war vollkommen leer bis auf die kahle Glühbirne, die von der Decke hing und nur schwaches Licht spendete, und einen Koffer, der in einer Ecke stand. Darin mussten sich die Folterinstrumente befinden. Zu Sasukes rechten befand sich eine verspiegelte Glaswand, hinter der sich Dangda, Tsunade, Kakashi und Ruhka -einer von Dangdas Gefolgsleuten - befanden. Es sollten nur so wenig Menschen wie möglich zusehen müssen. Vor dem Gebäude hatte Naruto Tsunade noch angefleht und angeschrien, dass sie das nicht zulassen durfte, doch mit einem scharfen Blick, der keine Widerreden mehr duldete, hatte der Hokage ihn zum Schweigen gebracht. Er hatte sich im Schneidersitz neben die Tür gesetzt und die Arme vor der Brust verschränkt. „Na schön. Dann warte ich hier, bis es vorbei ist!“
 

Sasuke wandte seinen Blick von dem Spiegel ab. Er konnte sich gerade selbst nicht in die Augen sehen. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, gleich gefoltert zu werden, aber nichts dagegen zu unternehmen. Er hatte es bis gerade eben vermieden, über das Kommende nachzudenken, doch jetzt konnte er nicht mehr anders. Bevor er sich jedoch genaueres ausmalen konnte, trat der Anbu, der die Folterung durchführen würde, neben ihn.

„Können wir anfangen?“ fragte er an Sasuke gewandt. Dieser starrte an die Decke. Er hatte sich vorgenommen, keine Miene zu verziehen, solange es ihm gelang… doch wie lange würde er das durchhalten? Und wann würde Orochimarus Chakra anfangen sich zu wehren?

Sasuke gab sein Einverständnis mit einem Nicken. Hinter der Glaswand war Tsunade bis eben unruhig hin und her gegangen, doch jetzt zwang sie sich still zu stehen. Wie sie ihren Job gerade hasste!
 

„Tsunade wird sich nachher sofort um deine Verletzungen kümmern. Du wirst keine bleibenden Schäden davontragen“, sagte der Anbu zu Sasuke, während er seinen Arm ergriff.

> Wie beruhigend! < Sasuke brachte seinen Gedanken gerade noch zu Ende, als ihn auch schon ein stechender Schmerz am Arm überwältigte, den der Anbu mit einer schnellen ruckartigen Bewegung in einen unmöglichen Winkel verdrehte. Sasuke biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Er wollte nicht sehen, was als nächstes passierte. Der Schmerz an seinem Oberarm ließ zunächst nicht nach, pochte gewaltig in jeder Faser und ebbte erst nach einer schier endlosen Zeit ab. Sasuke wusste, dass diese Ewigkeit eigentlich nur Minuten waren, die der Anbu ihm gab, um sich zu erholen. Er versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren als die Schmerzen, doch es klappte nicht. Die Ablenkung, die er dann bekam, machte es allerdings nicht gerade besser. Der Anbu schlang ihm in Windeseile einen etwa 3 cm breiten Lederriemen um den Hals und schnürte ihm so die Luft ab. Zunächst war das nicht so schlimm, denn Sasuke kam verhältnismäßig lange ohne Luft aus. Und er wusste, dass sie ihn nicht erwürgen würden, doch obwohl sein Verstand sich dessen sicher war, spielte sein Körper plötzlich verrückt. Seine Lunge schnappte verzweifelt nach Luft. Vergeblich. Und sein Körper fing an unkontrolliert zu zittern und zu zucken. Sasuke fühlte sich, als würde er von oben auf seinen Körper hinabsehen, der gerade durchdrehte. Sie würden ihn nicht umbringen. Sie würden nicht… Langsam wurden Sasukes Gedanken schwächer, leiser…

Gerade als er glaubte das Bewusstsein zu verlieren, löste sich der Druck von seinem Hals, dessen Adern zum bersten angespannt waren, und ein erlösender Luftstrom erfüllte seine Lunge. Wieder hatte er den Test bestanden. Was würde als nächstes kommen?
 

Der Anbu wickelte den Lederriemen nun um Sasukes Unterarm, etwa zehn Zentimeter über das Handgelenk. Er schnürte ihn soweit zu, dass Sasuke sich nicht sicher war, ob er gleich sein Fleisch zerteilen würde. Er spürte, wie sein Blut versuchte, seine geregelte Bahn zu laufen, doch das Leder war unerbittlich und ließ es nicht durch. Es war ein komisches Gefühl zu spüren, wie sich das Blut an dem Riemen staute und die Blutzirkulation in seiner Hand zum Stillstand kam. Es war unangenehm, aber nicht sehr schmerzhaft. Sasuke öffnete die Augen um zu begreifen, was das sollte. Genau in dem Moment spritzte der Anbu ihm etwas in den Handrücken.

„Gift“, sagte er tonlos. Das hätte er allerdings gar nicht mehr erklären müssen. Sasuke spürte, wie sich das brennende Mittel in seiner Hand ausbreitete. Zunächst kribbelte es stark, als würden riesige Ameisen durch seine Adern krabbeln. Doch dann schwoll der Schmerz an. Die Ameisen wurden zu Reißnägeln, die immer schneller und schneller durch seine Blutbahn tobten. Seine Hand wurde immer blauer. Ob das von der Blutarmut oder dem Gift kam konnte er nicht sagen. Sasuke hielt es jetzt gut für möglich, dass sich Orochimarus Chakra bemerkbar machte, denn sein Körper wurde nun von innen beschädigt, wo sich auch sein Chakra befand. Aber nichts passierte, außer dass er langsam glaubte, dass ihm die Hand jeden Moment abfiel. Er presste seine Lippen fest aufeinander um den Schrei nicht entweichen zu lassen, der seine Kehle erdrückte.
 

Endlich spritzte ihm der Anbu dann das Gegenmittel. Die Reißnägel wurden wieder zu Ameisen. Und auch diese verschwanden irgendwann aus seinen Adern. Erst jetzt, als er sich langsam wieder auf etwas anderes konzentrieren konnte, wurde ihm kalt. Er war am ganzen Körper schweißgebadet.

Der Anbu ließ ihm jetzt allerdings keine Verschnaufpause mehr. Natürlich. Er musste seinen Körper zunehmend reizen. Wenn Sasuke sich zwischendrin immer wieder erholte, würde der gewünschte Effekt nicht auftreten. Aus den Augenwinkeln sah Sasuke, wie der Anbu nun einen Kasten zu ihm trug, von dem einige Drähte abstanden. Ein Elektroschocker.

Mit ein paar schnellen Handgriffen hatte der Anbu die Elektroden an verschiedenen Stellen an Sasukes Körper verteilt. Dann setzte er ohne Vorwarnung den ersten Stoß frei. Wieder kam sich Sasuke vor, als würde er von oben auf seinen Körper herabsehen, der wild zuckte. Seine Augen waren weit aufgerissen. Auch sie konnte er nicht mehr kontrollieren. Nach fünf Sekunden schaltete der Anbu den Strom ab. Erst jetzt konnte Sasuke wieder atmen, dafür umso keuchender. Er war noch verwirrt von diesem Erlebnis, als schon der nächste Schock folgte. Dieses Mal war es stärker. Und länger. Jede Ader unter Sasukes Haut trat hervor, jeder Muskel spannte sich an und zitterte.

Beim dritten Mal hielt er es nicht mehr aus. Er schrie.

Nach schier endlosen Versuchen erlöste der Anbu ihn und nahm die Elektroden von ihm. Sasuke war völlig fertig. Auch jetzt zitterte er noch. Er fühlte sich, als wäre er zehn Tage durchgerannt und hätte seitdem nicht geschlafen. Sein Atem ging langsam und rasselnd.
 

„Wollen Sie ihm nicht mal eine Pause geben?“ fragte Tsunade, die versuchte, gefasst zu klingen. Gott sei Dank waren Sakura und Naruto nicht hier. Sie wären durchgedreht. Der Hokage hielt es ja selbst kaum aus. Doch der Anbu holte bereits ein Messer hervor.
 

Sasuke hatte die Augen vor Anstrengung geschlossen. Würde ihn nicht noch die Erinnerung an den Schmerz durchfahren, wäre er sofort eingeschlafen.

Keine Sekunde später schrie er wieder auf, als die Klinge des Messers in sein Fleisch über den Rippen schnitt. Der Anbu setzte die Klinge nur an Sasukes linker Seite an, damit er nicht Gefahr lief eines seiner Organe zu erwischen, falls er unerwartet zuckte oder dergleichen. Sasuke spürte, wie das warme Blut über seine Haut floss. Zunächst nur ein paar Tropfen. Der Anbu machte einen zweiten Schnitt daneben, der weitaus tiefer war. Sasuke kniff die Augen und Zähne zusammen. Hätte der Anbu ihn am Anfang geschnitten, hätte es nicht so viel ausgemacht, doch jetzt, wo sein Körper bereits völlig erschöpft war, war es hundertmal schlimmer. Vier Schnitte setzte der Anbu insgesamt. Jedes Mal tiefer und länger. Sasuke wartete jetzt einfach nur noch darauf, dass es aufhörte. Die Erschöpfung wurde durch den Blutverlust noch gestärkt. Sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Brust und Sasuke spürte nichts mehr außer dem stechenden Schmerz der Schnittwunden. Beim letzten Schnitt durchfuhr ihn so ein gewaltiger Schmerz, dass er wider aufschrie. Doch er merkte schnell, dass der Schmerz gar nicht so sehr von seinen Rippen herrührte, als von seiner Schulter. Sasuke riss die Augen auf. Nein! Das konnte doch nicht sein! Nur am Rande seines Bewusstseins sah er, wie der Anbu das Messer nun unter ein Feuerzeug hielt, um es zu erwärmen. Sasuke versuchte irgendwie, sich zu sammeln, seine innere Kraft gegen das aufzubäumen, was gleich geschehen würde.
 

> Nein. Nein. Nicht. Hört auf. Wenn es noch weiter geht, dann… <

Doch schon brannte sich das glühende Eisen in seine rechte Brust. Sasuke schrie. Schrie zunächst von dem Schmerz, den die Klinge auslöste, doch nur wenige Augenblicke. Dann schrie er von dem furchtbaren Schmerz, der in seiner Schulter aufblühte. Er fühlte sich, als würde er von innen verbrennen. Er versuchte, es irgendwie aufzuhalten. Doch es war sowieso zu spät.

Er schrie, obwohl er es nicht wollte. Das hier war schlimmer als alles, was davor passiert war. Es war genau wie damals. Oder noch schlimmer?

„Da! Seht doch.“ Ruhkas Augen weiteten sich. Er starrte auf Sasukes Schulter.

„Ja“. Dangda nickte.

„Das ist es. Das ist das Mal des Fluches.“
 


 


 

Jetzt bin ich mal gespannt, wie es euch gefallen hat. Das war ja mal was ganz anderes... Und ich habe Sasuke das echt nicht gerne angetan, aber in der Story macht sich das einfach ziemlich gut...

Ich hoffe, ihr schreibt fleißig Kommis ^^
 

Liebe Grüße

EURE DREAMDAY

Wie im Himmel... und in der Hölle - Teil 5

Weiter geht's. ^^
 

ENJOY
 


 

WIE IM HIMMEL... UND IN DER HÖLLE - Teil 5
 

In Windeseile breitete sich das Mal aus, übersäte Sasukes Körper mit schwarzen Flecken, und bereitete ihm unheimliche Schmerzen. Er schrie. Schrie, weil er die Verwandlung aufhalten wollte, schrie, weil die Schmerzen unerträglich waren. Er wollte, dass es aufhörte, das Feuer, das ihn von innen auffraß. Sein Körper bebte. Orochimarus Mal überdeckte nun seinen ganzen Körper. Seine Augen, Haut und Haare veränderten sich. Er spürte den starken Druck in seinen Schulterblättern, merkte wie die Flügel begannen, sich zu bilden.
 

Dangda drückte auf einen Knopf, der die Sprechanlage aktivierte.

„Kommen Sie raus da“, sagte er zu dem Anbu, der Sasukes Verwandlung ungläubig mit ansah. Er folgte der Anweisung sofort. Irgendetwas stimmte nicht. Das Chakra, das von diesem Typen ausging… Dem Anbu lief es kalt den Rücken runter. Schnell hatte er den Raum verlassen, die Tür fest hinter sich verriegelt, und eilte zu Tsunade und den anderen hinter die Glaswand.

„Was passiert da?“ fragte er mit entsetztem Blick auf den Uchiha.

„Das ist Orochimarus Chakra“, sagte Kakashi bitter. Auch er hatte die Augen starr auf Sasuke gerichtet. Dieser schrie sich gerade die Seele aus dem Leib. Die Flügel schossen nun aus seinem Rücken heraus und drückten ihn weg von der Bahre. Sie pressten sich gegen die Bahre und versuchten den Körper irgendwie frei zu bekommen. Der Lederriemen um seinen Bauch riss, doch die Eisenketten um Hand- und Fußgelenke gaben nicht so schnell nach. Dennoch zerrten die Flügel, die wie zwei riesige Hände aussahen, weiter. Das Eisen Schnitt in Sasukes Fleisch, der die Augen wild verdrehte. Blut trat aus den Schnittwunden, mehr als zuvor.

„Ist er noch bei Sinnen?“ fragte Ruhka angewidert. Niemand antwortete ihm.
 

Endlich rissen die Ketten auf, jedoch nicht ohne Sasuke noch weiter ins Fleisch zu schneiden. Sein Körper richtete sich wie in Trance auf, hinunter von der Bahre. Den Kopf hatte er gesenkt. Er ging zwei Schritte, gestützt von den Flügeln, denn er konnte sich kaum aufrecht halten. Das Blut rann von den Schnittwunden an seiner Seite hinab, an dem Bein hinunter und bildete eine Pfütze auf dem Fußboden. Gespannt warteten die Anwesenden hinter der Scheibe, was nun passieren würde. Würde dieses Wesen… dieses Monster jetzt Amok laufen? War das überhaupt noch Sasuke? Hatte er noch die Kontrolle über seinen Körper oder war das allein Orochimarus Chakra?

Eine schier endlose Zeit verging, in der nichts passierte. Keiner wagte, sich zu rühren. Nur Sasukes rasselnder Atem war zu hören. Schließlich betätigte Kakashi den Lautsprecher.

„Sasuke?“ Nichts passierte. Tsunades Hände zitterten leicht. Was, wenn sie zu weit gegangen waren? Wenn Orochimarus Chakra nun Besitz von Sasukes Körper genommen hatte, und diese Verwandlung nicht mehr rückgängig zu machen war? Außerdem wusste sie, dass Orochimarus Chakra das von Sasuke schneller umwandelte, wenn das Mal aktiv war. Die Konsequenzen waren verheerend… unvorstellbar.

> Wir müssen ihn wieder zurückholen! < Ihr Herz klopfte wie wild.
 

„Sasuke!“ ertönte Kakashis Stimme ein zweites Mal. Nun regte sich etwas in diesem Monster. Ganz langsam hob sich der Kopf des Ungetüms. Würde es gleich versuchen, sie alle anzugreifen?

Doch als Tsunade dem Wesen in die Augen sah, konnte sie Sasuke darin erkennen. Er starrte auf die Glasscheibe, mit einem unausgesprochenen Schmerz im Blick. Eine dünne Blutrinne suchte sich den Weg über Sasukes Mundwinkel. Dann verließen ihn die Kräfte und er sackte zusammen. Nur wenige Sekunden später lag nicht mehr das Monster, sondern Sasuke auf dem kalten Steinboden. Tsunade vergeudete keine Sekunde und eilte zu Sasuke, um die schlimmsten Wunden zu lindern.

„Er hat es erstaunlich lange durchgehalten!“ meinte Dangda anerkennend.

„Ja. Sind Sie jetzt zufrieden?“ Kakashi warf ihm einen bitteren Blick zu und ließ Dangda, Ruhka und den Anbu alleine zurück.
 

Das Geräusch eines Messers weckte Sasuke. Zunächst erschrak er. Hatte er das Bewusstsein verloren? Waren sie immer noch dabei ihn zu foltern? Er konnte nicht sagen, wie lange er weggetreten war. Vielleicht einige Stunden. Vielleicht aber auch nur wenige Sekunden. Er hatte nicht einmal die Kraft, seine Augen zu öffnen. Und wenn man ihn immer noch folterte, wollte er das auch gar nicht. Aber Moment mal… hatte man nicht schon aufgehört ihm weh zu tun? War da nicht ein noch viel schlimmerer Schmerz gewesen? Hatte er sich nicht befreit? Jetzt hätte er die Augen aufgerissen, wenn er gekonnt hätte. Er lauschte genauer auf die Geräusche des Messers. Es schnitt definitiv in etwas, aber warum fühlte er keine Schmerzen? Hatte er etwa jegliches Gefühl in seinem Körper verloren? Doch langsam kam ihm dieses Geräusch bekannt vor… Natürlich, es war ein Messer, das einen Apfel schnitzte!

„Sakura.“ Er konnte es nur flüstern, doch sofort bekam er Antwort. Eine weiche, warme Hand ergriff die seine.
 

„Sasuke, du bist wach!“ Oh nein, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Konnte Naruto seine Lautstärke nicht etwas runter schrauben? Endlich fand er die Kraft die Augen zu öffnen. Es war, als hätte er jegliche Kontrolle über seinen Körper verloren. Wie ein Kleinkind, das seine Motorik noch verbessern musste.

„Hi!“ Naruto hatte sich über ihn gebeugt und sah ihn prüfend an. „Na, alles klar?“

Sasukes Schmerzen waren nicht besonders schlimm. Die Schnittwunden an seinem Oberkörper und die Einschnitte an Fuß- und Handgelenken brannten etwas, besonders wenn er Luft holte, doch er hatte schon weitaus mehr ausgehalten. Er wandte seinen Blick von Naruto ab, ohne ihm zu antworten und suchte Sakuras Blick. Sie lächelte ihn an. Das tat gut! Er wäre jetzt gerne mit ihr allein gewesen, ohne den störenden Naruto, einfach nur um ihre Hand zu halten, und um ihr zuzusehen wie sie den Apfel schälte. Anscheinend konnte da jemand seine Gedanken lesen, denn Kakashi, der am Bettende stand und den er bis eben gar nicht bemerkt hatte, ergriff das Wort.

„Okay, Naruto. Du wolltest bleiben, bis er aufwacht. Jetzt können wir zu Tsunade gehen.“ Naruto seufzte genervt, lächelte Sasuke aber noch mal an, befahl im, schnell wieder auf die Beine zu kommen, und verließ dann mit Kakashi das Zimmer. Erst jetzt fiel Sasuke auf, dass er im Krankenhaus war. Er stöhnte. Wie er das hasste.
 

„Du warst sehr tapfer“, flüsterte Sakura neben ihm. Sie drückte seine Hand etwas fester. Er merkte, dass ihre Stimme etwas zitterte, doch sie weinte nicht.

„Jetzt kann niemand mehr behaupten, dass du gefährlich bist. Die Testergebnisse beweisen eindeutig, dass du ziemlich gute Kontrolle über Orochimarus Chakra hast. Ab jetzt werden sie dich in Ruhe lassen!“ Mit ihrer freien Hand strich Sakura ihrem Mann über die Wange.

„Ich möchte nach Hause“, sagte Sasuke leise, aber bestimmt. Sakura lächelte.

„Das habe ich mir fast gedacht. Tsunade hat gesagt, sobald du aufgewacht bist und gehen kannst, darfst du raus hier. Außerdem kann ich ja auf dich aufpassen.“ Sasuke wollte keine Sekunde länger warten. Er richtete sich stöhnend auf und merkte jetzt erst seine Wunden so richtig.

„Langsam. Du musst vorsichtig sein, sonst bluten die Wunden zu stark. Bleib noch ein wenig sitzen, bis sich dein Kreislauf erholt.“

Sasuke nickte und leistete keinen Widerspruch. Er fühlte sich so erschöpft und entkräftet.

„Krieg ich was von dem Apfel?“ fragte er grinsend, denn er wusste wohl, dass Sakura ihn nur für ihn geholt hatte.

„Aber klar.“ Sakura schnitzte den Apfel fertig, dann stellte sie Sasuke den Teller auf den Schoß. Dieser aß sofort. Er konnte jetzt gut ein paar Vitamine gebrauchen. Er bewegte sich allerdings langsam- für seine Verhältnisse sehr langsam.
 

Wenige Stunden später betraten sie wieder ihr Haus. Sasuke hatte das dringende Bedürfnis zu baden. Er hatte das Gefühl, als müsse er die Erlebnisse von sich abwaschen. Sakura ließ sofort ein Bad für ihn ein. Nicht zu heiß, das würden seine Wunden und sein Kreislauf nicht mitmachen. Da die Schnitte in seiner Haut ziemlich frisch und noch nicht ausgeblutet waren, hielt Sakura es für eine gute Idee, sie im Wasser zu reinigen. Sasuke wartete unten auf dem Sofa. Alleine hätte er es die Treppen nicht hochgeschafft und nach dem Weg hierher vom Krankenhaus musste er sich erst einmal erholen. Er kam sich vor wie ein steinalter, klappriger Mann.

Nach wenigen Minuten, in denen Sasuke beinahe eingeschlafen wäre, kam Sakura die Treppen wieder hinunter.

„Okay, das Bad ist fertig. Gehen wir.“ Sie half Sasuke sich aufzurichten und stützte ihn beim hinaufsteigen der Stufen.

„Den Rest schaffe ich alleine“, sagte der Uchiha als sie im Bad angelangt waren. Sakura schien skeptisch, wollte aber anscheinend auch nicht unbedingt bleiben.

„Gut… Ich lehne die Tür aber nur an. Nicht das du mir noch umkippst und ich kriege nichts davon mit. Also falls etwas ist, ruf mich.“
 

Sasuke entledigte sich vorsichtig seiner Kleider und stieg seufzend in das warme Wasser. Es tat gut, auch wenn seine Wunden anfangs ziemlich pochten. Er schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen. Doch er wurde sofort von den Erinnerungen an die Folter überrollt. Mit pochendem Herzen öffnete er die Augen wieder. Sein Atem ging schneller. Verdammt, er hatte nicht gedacht, dass ihn das so verfolgen würde! Er versuchte es erneut, doch kaum hatte er die Augen geschlossen überfluteten ihn Visionen von seiner Verwandlung in ein Monster. Einen Moment bildete er sich ein, das Mal würde wieder anfangen zu kribbeln. Er legte eine Hand auf die Stelle und seufzte.
 

„Ich werde Tsunade morgen bitten, sofort mit dem Training für mein Aizu zu beginnen“, sagte Sakura leise, die neben Sasuke im Bett lag und mit ihren Fingern über Sasukes Hand strich.

„Ich fühle nicht mehr so viel wie vorher“, erwiderte Sasuke mit einem Blick auf eben diese Hand. Es war diejenige, in die der Anbu das Gift gespritzt hatte.

„Das ist ganz normal. Das Gefühl kommt mit der Zeit wieder. Warte ein paar Tage, dann ist alles wieder beim alten.“ Sasuke hatte Sakura alles erzählt. Natürlich nicht die Einzelheiten, das wollte er ihr ersparen. Sie war sowieso erstaunlich gefasst. Als er sie darauf ansprach, lächelte sie schwach.

„Das liegt daran, dass ich mir die Augen schon ausgeheult habe, als sie dich abgeholt haben.“ Sasuke wandte ihr den Kopf zu. Sie zuckte nur entschuldigend mit den Schultern.

„Sakura…“ Sie sah ihn abwartend an. Sasuke ergriff ihre Hand und zog sie näher zu sich.

„Küss mich.“ Sakura sah ihn kurz mit großen Augen an, lächelte dann aber und rückte noch ein Stück näher. Sie legte ihre Lippen auf seine und legte eine Hand auf seinen Hals. Sie war darauf bedacht, keine seiner Wunden zu berühren. Endlich konnte Sasuke die Augen schließen ohne an den vergangenen Tag erinnert zu werden. Er spürte nur Sakuras Lippen auf seinen und ihre warme Hand auf seiner Haut. Als sich Sakura von Sasuke löste, sprach sein Blick Bände. Es genügte ihm noch nicht. Sakura zögerte keinen Augenblick ihm zu geben, was er wollte. Hätte er es verlangt, hätte sie auch mit ihm geschlafen. Sie würde alles tun, um ihn von der Folter und den Wunden abzulenken.
 

Sie küsste ihn erneut, dieses Mal bestimmter und leidenschaftlicher. Bald merkte sie, dass es nicht nur ihm gut tat, sondern auch sie selbst ablenkte. Sie musste sich zügeln, um dem Impuls, sich noch enger an ihn zu pressen, zu widerstehen. In seinem Zustand war das nicht gerade ratsam. Also küsste sie ihn einfach weiter. Er war so sanft wie selten zuvor. Ob das an der Erschöpfung lag? Sakura nahm all ihren Mut zusammen und ließ ihre Lippen weiter nach unten gleiten, an Sasukes Hals entlang, bis auf seine Brust. Sie küsste ihn ganz vorsichtig dort, wo sich jetzt ein Brandmal befand. Sie bemerkte Sasukes Gänsehaut. Die Ablenkung funktionierte also. Sie fuhr ganz behutsam mit ihrer Hand über seine Schulter und langsam über seine Brust und die wohlgeformten Bauchmuskeln. Sasuke schlang seinen gesunden Arm um ihre Hüften und zog sie noch näher zu sich. Er küsste sie wieder. Irgendwann brach Sakura den Kuss ab, lehnte ihren Kopf an Sasuke Schulter und sah ihn an. Sie fuhr mit den Fingern über seine Stirn, die Nase, die Wange, das Kinn und schließlich über seine Lippen.
 

„Ich liebe dich, Sasuke.“
 


 

SO, was sagt ihr dazu?

Ach und übrigens: Das ist das letzte Kapitel.
 

SCHOCK!
 

Aber nur das letzte mit dem Titel

"Wie im Himmel... und in der Hölle- Teil X"

Das wirkt nämlich langsam unkreativ!
 

^^

Also wie immer vielen Dank fürs reinschaun!

Und lasst mich wissen wie ihr es fandet.
 

Liebe Grüße

EURE DREAMDAY

Ich will dich nicht mehr...

Sorry, dass es mal wieder so lange gedauert hat.

Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht.

Und es tut mir Leid, wenn ich euch keine ENS schreib, aber ich bin einfach zu faul... ^^
 

Also, jetzt wünsch ich euch viel Spaß und hoffe es gefällt euch.
 


 

ENJOY
 


 

ICH WILL DICH NICHT MEHR…
 

„Und dann hat Naruto mir erzählt, was alles passiert ist, während ich weg war. Ich wollte ihm erst gar nicht glauben“, sagte Sai – der von einer langen Mission zurückgekommen war - zu Sakura, die ihm gegenüber saß und ihm lächelnd zuhörte.

„Ha, von wegen. Du untertreibst maßlos. Ausgelacht hat er mich, als wäre ich so ein Verrückter!“ protestierte Naruto, der zwischen den beiden saß.

„Das stimmt überhaupt nicht. Außerdem bist du ja auch ein Verrückter“, verteidigte Sai sich. Sasuke schaltete jetzt auf Durchzug. Diese sinnlosen Diskussionen konnte er nicht mehr mit anhören.

„Was sagst du?“ Naruto stand halb von seinem Stuhl auf und funkelte Sai an.

„Jungs! Jungs, beruhigt euch!“ mischte Sakura sich nun ein und legte Naruto beruhigend eine Hand auf den Unterarm. Sasukes Augen verweilten bei dieser Berührung, und irgendetwas ging ihm dabei gehörig gegen den Strich. Das passierte so selbstverständlich. Es war anscheinend nichts besonderes, dass sie sich so nah waren. Sasuke kam Sakura nie so nah, ohne das Gefühl zu haben, dass es ihr irgendwie unangenehm oder peinlich war. Nicht dass er ihr die ganze Zeit auf die Pelle rücken wollte, aber immer wenn er einen Schritt auf sie zu machte, machte sie einen Schritt zurück.
 

„Aber Sakura, der Typ verdreht völlig die Tatsachen!“ regte Naruto sich auf.

Sasuke verdrehte die Augen und versuchte die Streithähne auszublenden. Wieso war er überhaupt mitgekommen? Er hätte doch wissen müssen, dass es so enden würde. Neben ihm kicherte Hinata leise. Das erweckte sofort Narutos Aufmerksamkeit. Anscheinend hatte er ganz vergessen, dass sie auch noch da war. Sofort setzte er sich wieder und versuchte sich wieder zu beruhigen.

Sasuke war überrascht. Hatte Naruto etwa etwas für Hinata übrig? Das konnte er sich kaum vorstellen. Solange er sich zurückerinnern konnte, hatte der Blonde immer nur Augen für Sakura gehabt. Aber Naruto hatte ja selbst gesagt, dass das vorbei war. Sasuke hatte allerdings vermutet, dass das gelogen war. Jetzt war er sich nicht mehr sicher. Hinata war so anders als Sakura… Still, zurückhaltend…

> Aber Sakura verhält sich doch auch nicht anders… zumindest mir gegenüber. < Wenn er da so an früher zurückdachte… Aber woran lag es, dass sie sich nun so zurückhielt? Wenn er sie so mit Naruto und Sai beobachtete, hatte sie sich nicht groß verändert. Aber bei ihm…

> Vielleicht liegt es daran, dass du ein riesen Arsch bist, der dieses Mädchen geheiratet hat, ohne es zu lieben… und daraus nicht mal ein Geheimnis machst. < sagte eine leise Stimme in seinem Kopf. Was denn! Wurde er jetzt auf einmal sentimental? Sakura hatte schließlich gewusst, worauf sie sich einließ. Und nun war sie immerhin mit ihm zusammen. Sie war eine Uchiha. Was konnte sie noch mehr wollen?
 

> Wie wäre es mit Liebe? < Warum meldete sich ausgerechnet jetzt sein Gewissen? Sie waren jetzt schon mehr als drei Monate zusammen… Verheiratet. Da kam das etwas spät.

Ohne ein Wort zu den anderen stand er auf und ging. Die Freunde unterbrachen ihr Gespräch und sahen verwundert auf den nun leeren Platz.

„Hey, Sasuke!“ rief Naruto ihm nach, doch der Uchiha reagierte nicht. Naruto machte schon Anstalten, ihm zu folgen, doch Sakura hielt ihn auf.

„Ich geh schon“, sagte sie und erhob sich. Sie sah ihre Freunde noch einmal entschuldigend an, zuckte mit den Schultern und verschwand.

„Na toll…“ Sai hatte wenig Lust, noch mit Naruto an einem Tisch zu sitzen. Immerhin hatten sie sich gerade gestritten. Er hatte gelesen, dass man dann erst mal Abstand brauchte. Also verabschiedete auch er sich, nachdem er sein Glas geleert hatte.

„Da waren’s nur noch zwei!“ meinte Naruto nervös lachend und versuchte belustigt zu klingen. Hinata nickte nur schüchtern. Darauf war sie jetzt gar nicht vorbereitet. So plötzlich mit Naruto alleine zu sein… Eine Weile herrschte eine peinliche Stille zwischen den beiden und sie starrten nur in der Gegend herum.

„Möchtest du noch einen Nachtisch?“ fragte Naruto dann endlich, nachdem er tief Luft geholt hatte. Hinata zögerte. Sie hoffte, nicht rot anzulaufen.

„Ich lade dich ein!“ versuchte Naruto sie zu überreden. Schließlich nickte Hinata lächelnd. Sie antwortete jedoch erst als sie sich sicher war, dass sie ihre Stimme unter Kontrolle hatte.

„Ja, gerne.“
 

Sasuke blieb ungeduldig stehen, nachdem er bemerkt hatte, dass Sakura ihm folgte. Er drehte sich um und wartete, bis sie ihn eingeholt hatte.

„Alles in Ordnung?“ fragte Sakura geradeheraus. Sasuke seufzte innerlich. Er hatte jetzt echt keinen Nerv für Seelsorgergespräche.

„Ich will einfach nur alleine sein, Sakura“, sagte er etwas gereizt. Sakura sah ihn überrascht an. Was hatte er denn auf einmal?

„Was ist denn los?“

„Gar nichts.“ Er konnte einen scharfen Unterton nicht vermeiden. Sakura runzelte die Stirn.

„Wenn du ein Problem hast, sag es ruhig.“ Nun war auch sie etwas gereizt. Er konnte ja schlechte Laune haben, das war aber noch kein Grund dafür, so mit ihr zu reden.

„Im Moment bist du mein Problem.“ Das hatte gesessen. Sakura hob abwehrend die Hände.

„Okay. Ich bin schon weg!“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und stiefelte weiter, bis sie genug Abstand zwischen ihn und sich gebracht hatte. Doch schließlich drehte sie sich doch nochmal um, um ihm die Meinung zu sagen. Doch er war schon weg. Sakura versuchte zu ignorieren, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten. Sie wollte jetzt gar nicht weinen. Sie war einfach nur wütend. Was hatte er denn für ein Problem? Sie hatte gar nichts getan. Sakura beschloss, ihn für heute aus ihren Gedanken zu verbannen.
 

Und dann führten sie ihre Füße zu Ino, die aufgebracht im Laden ihrer Eltern herumwühlte.

„Ino?“ Sakura war sich sicher, dass ihre Freundin sie schon gesehen hatte, dennoch ließ sie nicht von ihrer Arbeit ab.

„Hi Sakura“, begrüßte die Blondine sie, während sie Kisten aufeinanderstapelte. Sakura wartete, ob Ino ihr gleich ihre Aufmerksamkeit schenken würde, doch Fehlanzeige. Sakura wusste, es war kein guter Zeitpunkt, aber sie hätte eigentlich jemanden zum reden gebraucht. Aber nachdem Ino sie weitere fünf Minuten ignorierte ging sie Richtung Ausgang.

„Möchtest du was Bestimmtes?“ fragte Ino, die nun die Kasse öffnete und begann das Geld zu zählen. Sakura zögerte. Hier war doch was gewaltig faul.

„… Ich wollte eigentlich nur ein bisschen quatschen… Aber da hab ich wohl einen schlechten Zeitpunkt erwischt…“

„Nein, nein. Wie kommst du denn darauf? Ich hab immer Zeit zu quatschen. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob es der richtige Zeitpunkt ist, denn anscheinend ist es ja nie der richtige Zeitpunkt.“ Die Ironie in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Als ihr dann noch eine Rolle Münzen aus der Hand glitten und sich auf dem Boden verteilten, fluchte sie laut.

„Ach Mist!“ Sofort kam Sakura ihr zu Hilfe und kniete sich neben Ino auf den Boden, um die Münzen wieder aufzusammeln.

„Was ist denn los, Ino?“ Nun fing das Mädchen laut an zu schluchzen und ließ sich auf den Boden fallen.

„Ich hab Scheiße gebaut, Sakura!“ Die Uchiha setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern.

„Sssh, ganz ruhig. Und jetzt ganz von vorne. Was ist passiert?“ Ino versuchte ihr Schluchzen unter Kontrolle zu bringen und holte tief Luft.

„Ich wollte letztens zu Shikamaru um ihm zu sagen, wie scheiße ich das mit ihm und Temari finde. Er war aber nicht da, sondern nur sie… und dann haben wir so was wie einen Pakt geschlossen, dass wir beide um ihn kämpfen werden… und… uuh“, sie begann wieder zu weinen, hatte sich aber schnell wieder im Griff.
 

„Und um ihn zu beeindrucken ist mir ist natürlich nichts Besseres eingefallen als ihm zu sagen… als ihm zu sagen, dass ich ihn liebe… uuhuhuuu.“ Erstaunt riss Sakura die Augen auf. Sie hatte ja gewusst, was Ino für ihren Teamkollegen empfand, doch sie hätte nie damit gerechnet, dass sie so mutig war, es ihm zu sagen. Sie strich ihr tröstend über den Rücken.

„Und… was hat er gesagt?“ Damit löste sie den nächsten Heulkrampf aus.

„Gar nichts… Er ist einfach abgehauen!“ Sakura seufzte. Arme Ino!

„Ino, das tut mir so leid!“ Sie saßen eine Weile nur da. Ino schluchzte hin und wieder und Sakura hielt sie fest im Arm.

„Tja, es kann anscheinend nicht jeder so ein Glück haben wie du!“ Sakura verzog das Gesicht. Ino bekam es mit und sah sie fragend an.

„Ich hab mich gerade mit Sasuke gestritten.“ Ino wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und sah ihre Freundin mit großen Augen an.

„Tut mir leid, ich heul dich hier voll, dabei bist du zu mir gekommen um dich auszuheulen!“

„Naja, ganz so schlimm ist es nicht…“

„Erzähl schon.“

„Nein, deine Probleme sind jetzt echt wichtiger. Das zwischen Sasuke und mir ist gar nichts.“

„Komm, sag schon. Das lenkt mich vielleicht ein bisschen ab!“ Sakura kam sich jetzt wirklich albern vor. Verglichen mit Inos Problemen hatte sie gar keine. Ihr Mann hatte nur schlechte Laune gehabt, das war’s.

„Also…“ begann Sakura, und Ino, deren Gesicht von zerlaufener Wimperntusche verschmiert war, hörte ihr aufmerksam zu.
 

Sakura hatte den ganzen restlichen Tag bei Ino verbracht. Erst hatten sie sich gegenseitig getröstet, doch dann verbannten sie die Männer aus ihren Gedanken und genossen den Tag.

Erst spät nach Mitternacht kam sie nach Hause. Sie hoffte, dass Sasuke ein schlechtes Gewissen plagte und er sich ein wenig Sorgen machte. Sie hatte sich fest vorgenommen ihn anzuschweigen.

Doch als Sakura das Haus betrat, war alles dunkel. Er wartete also nicht auf sie.

> Na schön! Ist mir auch egal! < Die junge Uchiha stiefelte lautstark die Treppe herauf. Er sollte auf jeden Fall wach werden und sehen, dass sie erst so spät nach Hause kam. Rücksichtslos knipste sie das Licht an, um sich besser im Schlafzimmer zurechtzufinden. Aber keine Spur von Sasuke.

„Das ist doch jetzt nicht wahr!“ Sakura schmiss ihre Handtasche wütend in die Ecke und trat gegen die Bettkante. Wahrscheinlich reagierte sie nur so heftig, weil der Sekt langsam wirkte, den sie mit Ino getrunken hatte.

„Na gut, du hast es so gewollt!“ Sakura kramte ihre hübscheste und aufreizendste Unterwäsche aus einer Schublade und zog sich um. Sie wollte nur darin schlafen, ohne Nachthemd. Und wenn Sasuke nach Hause kommen würde… Sie hatte nicht vor ihm zu geben, was er nach diesem Anblick wollte. Sie hatten sich in letzter Zeit eigentlich so gut zusammengerauft, aber wenn er meinte, dass er wieder so mit ihr umspringen konnte, dann hatte er sich gewaltig getäuscht. Sie liebte ihn zwar – und sie bereute gerade sehr, dass sie es ihm gegenüber zugegeben hatte – doch sie hatte auch ihren Stolz und ließ nicht so mit sich umspringen.

Sie schminkte sich noch ein wenig - gerade so viel, dass man nicht bemerkte, dass sie geschminkt war – und legte sich dann in einer Pose auf das Bett, die wie natürlicher Schlaf aussah und dennoch verführerisch wirkte. Und dann wartete sie.

… Und wartete…

… Und wartete…
 

Sie wurde von der sich senkenden anderen Betthälfte geweckt. Erst jetzt merkte sie, dass sie eine Gänsehaut hatte, weil es so kalt war. Sie hatte sich nicht zugedeckt… was ihr auf einmal super peinlich war. Der Sekt hatte seine Wirkung verloren… Schnell bedeckte sie sich mit ihrer Bettdecke und blickte zu Sasuke, der sich auf der anderen Seite auf der Bettkante niedergelassen hatte. Ihr nächster Blick fiel auf die Uhr. Es war halb fünf morgens. Sie selbst war um zwei gekommen.

„Wo warst du?“ fragte sie verschlafen, aber dennoch empört.

„Weg.“ Wow, wieder eine seiner geistreichen und informativen Antworten.

„Tatsächlich!?“ erwiderte sie schnippisch, doch Sasuke ging nicht darauf ein, sondern streifte sich sein T-Shirt über den Kopf und machte Anstalten sich hinzulegen.

„Das ist doch jetzt wohl nicht dein Ernst!“ meinte Sakura entgeistert. Sasuke richtete sich genervt wieder auf.

„Was?“

„Du willst doch jetzt nicht tatsächlich schlafen!“ Sasuke sah sie abschätzend an, dabei fiel sein Blick auf ihre spärliche Bekleidung.

„Hattest du was anderes vor?“ fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Sakura zog die Decke noch höher und funkelte ihn wütend an.

„Ich will wissen wo du warst!“

„Aber ich will es dir nicht erzählen.“ Plötzlich beschlich Sakura ein schrecklicher Gedanke. Sie waren nun schon einige Monate verheiratet und bis auf die Hochzeitsnacht hatte Sakura dem Uchiha nie nachgegeben. Was, wenn er sich anderswo holte, was er wollte…?

Sakura konnte Sasuke nicht mehr ansehen. Dieser Gedanke überflutete sie nun wie eine Lawine und drohte sie zu ersticken. Er liebte sie nicht. Ihre Ehe war nur Schein. Und er hatte ganz offensichtlich Bedürfnisse… Natürlich hatte er die, er war schließlich ein Mann!

„Warst-“ Sakura stockte. Sie brachte die Worte kaum über die Lippen. „Warst du bei einer… Frau?“ Sakura hörte Sasukes Seufzen, doch genau sehen konnte sie ihn nicht. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Licht einzuschalten, als er gekommen war. Sie wollte die Antwort auf einmal gar nicht mehr wissen. Was, wenn er ja sagte? Was dann?

„Nein“, antwortete der Uchiha nach einer schier endlosen Zeit. Sakura atmete tief aus. Gott sei Dank!

„Ich habe nachgedacht…“ Das hörte sich aber auch nicht gerade gut an. Sakura versuchte Sasukes Augen in der Dunkelheit auszumachen, doch sie konnte seine Gesichtszüge nur erahnen.

„Wir müssen das nicht mehr tun.“

„Was denn?“ Sakura verdrängte den Gedanken, dass er damit eigentlich nur eine Sache meinen konnte.

„Die haben es schwarz auf weiß, dass ich keine Gefahr mehr für Konoha darstelle… Wir müssen nicht mehr das glückliche Paar spielen.“ Sakuras Herz setzte für einen Augenblick aus. Was sollte das denn jetzt?

„Wieso sagst du das?“ Sie konnte nur flüstern.

„Sakura, unsere sogenannte Ehe bringt keinem was. Und außerdem wäre es denke ich besser für dich, wenn wir etwas Abstand voneinander halten.“ Sakuras Augen füllten sich automatisch mit Tränen, obwohl sie seine Worte noch nicht einmal begriff.

„Machst du Schluss mit mir?“ fragte sie heiser, nachdem einige Zeit Stille herrschte.

„Sakura, ich kann nicht Schluss machen, wir waren nie wirklich zusammen.“ Ein Tennisball- großer Kloß steckte in Sakuras Hals und erschwerte ihr das atmen. Doch dann erwachte sie aus ihrer Starre. Das musste sie unbedingt verhindern. Er konnte doch nicht einfach…

„Wenn du das nur machst, damit es mir besser geht, vergiss es. Dafür ist es schon zu spät!“
 

„Es geht nicht um dich, Sakura…
 

…Ich will dich einfach nicht mehr.“
 


 

So... neue Wendung!
 

Wie fandet ihr's?
 

LIEBE GRÜßE

dreamday

Tiefpunkt

Yeah! Es geht weiter!

Und Waaaaaaaaaaaaaaahnsinn! Wir haben endlich zusammen die 200-Kommi-Grenze überschritten. Juhuuuuuuuuuuuuu!

Vielen herzlichen riesen Dank an alle fleißigen Kommischreiber!
 

Aber jetzt genug der langen Vorreden, ich will euch ja nicht noch mehr auf die Folter spannen ^^
 

ENJOY
 


 

- TIEFPUNKT -
 

„Es geht nicht um dich, Sakura…
 

…Ich will dich einfach nicht mehr.“
 

Sakura spürte, wie ihr Herz bröckelte und langsam begann, sich aufzulösen, zu verbrennen, in tausend Teile zu zerspringen. Er hatte es wahrscheinlich von Anfang an so geplant. Sie für seine Zwecke benutzen, bis er sie nicht mehr brauchte, und sie dann einfach fallen lassen. Im Stich lassen. Alleine lassen.

„Sag… Sag das nicht.“ Sakura war wie erstarrt. Sie fühlte sich so unglaublich leer. Sie sah in die Finsternis, in Sasukes Richtung, und hoffte, dass sie das alles nur träumte.

„Sasuke, du… du meinst das doch nicht ernst, …oder?“ Eine Weile herrschte Stille. Sakura hörte nur ihren eigenen, unkontrollierten Atem und ihr ungleichmäßig schlagendes Herz.

„Es tut mir leid.“ Sasuke erhob sich und wollte das Zimmer verlassen, doch Sakura war blitzschnell aufgestanden und stellte sich zwischen ihn und die Tür.

„Nein. Bitte geh nicht. Bitte, Sasuke.“

„Sakura…“

„Es ist mir egal, wenn du meine Gefühle nicht erwiderst!“ …Lüge.

„Es ist mir auch egal, was die anderen denken.“ … Lüge.

„Ich will nur… ich will bei dir bleiben, bitte, Sasuke. Ich mache auch alles, was du willst. Nur lass mich nicht alleine.“ Sakura hatte das unterste Niveau erreicht. Sie bettelte ihn schamlos an. Sasuke wollte sich wortlos an ihr vorbeimogeln, doch sie hielt ihn nun am Arm fest.

„Ich verstehe das nicht… Wieso auf einmal? Wieso kann nicht alles so bleiben wie es ist?“
 

„Du nervst!“ Bam. Das war wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Sakura konnte nicht mehr anders, ihr Gesicht wurde von Tränen überflutet.

„Ich verstehe dich nicht. Wenn du mich nur als Mittel zum Zweck benutzt hast… warum hast du nicht ein anderes Mädchen genommen? Eines, das dich nicht so nervt wie ich. Wenn du mich so sehr hasst, warum hast du dann mich geheiratet?“ Schrie die Uchiha nun mit tränenerstickter Stimme. Sasukes Miene wurde steinhart.

„Weil keine andere so blind vor Liebe sein könnte wie du.“ Sasuke riss sich los und stieß die Tür energisch auf. Als Sakura die Haustüre unten zufallen hörte, ließ sie sich auf die Knie fallen und begann bitterlich zu weinen.
 

Sasuke merkte nun deutlich den Kloß in seinem Hals, der sich vor wenigen Minuten gebildet hatte. Er schnürte ihm die Kehle zu und erschwerte ihm das atmen. Er würde sich selbst für das schlagen, was er soeben getan hatte, wenn er nicht davon überzeugt wäre, dass es das Beste für Sakura war. Er konnte sie einfach nicht glücklich machen. Er würde immer Sasuke Uchiha bleiben, unfähig, für jemanden Liebe zu empfinden. Er musste das beenden, solange er noch konnte. Er hatte das schon viel zu lange zugelassen. Er hatte ihr nicht so weh tun wollen, doch er war sich sicher, dass sie sonst nicht locker gelassen hätte. Sie sollte ihn hassen. Nur so würde sie von ihm loskommen.

Seine Miene verzog sich, als er an ihr entsetztes Gesicht und die tränenerstickte Stimme dachte. Es war schwerer für ihn gewesen, als er gedacht hatte. Am liebsten hätte er alles sofort zurückgenommen, doch das wäre nicht richtig gewesen. Er musste Sakura eine Chance geben, ihn loszulassen.

Natürlich würden die Reaktionen und das Gerede der Menschen zunächst schrecklich für Sakura sein und Sasuke würde von allen wieder nur Verachtung ernten. Doch langfristig gesehen war es das einzig vernünftige. Sakura sollte einen Mann bekommen, der sie genauso liebte wie sie ihn. Und das konnte er nicht.
 

- Stunden später… -
 

Sakura erwachte aus ihrer Starre, als sie hörte, wie die Haustür aufging. Sasuke! Sie flüchtete lautlos ins Bad und kauerte sich vor die Badewanne. Er sollte ihr verheultes Gesicht nicht sehen, die verlaufene Schminke, die noch frischen Tränen… Sie legte den Kopf auf die Knie und wartete ab. Mist, er kam die Treppen hoch. Für einen kurzen Augenblick lebte in Sakura die Hoffnung auf, dass er sie suchte, weil er es sich anders überlegt hatte. Doch als sie hörte, wie er den Kleiderschrank öffnete und Sachen in eine Tasche warf, legte sich dieser Gedanke ganz schnell wieder.

> Er packt meine Sachen… Er schmeißt mich raus. < Sakura war darauf bedacht, keinen Mucks von sich zu geben, doch sie konnte ihr Schluchzen kaum unterdrücken.

> Bitte lass ihn nicht ins Bad - < Doch es war schon zu spät, Sasuke stieß die Tür auf. Sakura hielt den Kopf gesenkt. Jetzt sah er sie, das Häufchen Elend, das hoffte, übersehen zu werden.
 

Einen Moment hielt er inne und betrachtete Sakura, die völlig apathisch vor der Badewanne kauerte. Hätte Sakura jetzt den Kopf gehoben, hätte sie seinen leidenden Gesichtsausdruck gesehen. Er hatte ihr das angetan…

Als er vor den Spiegelschrank trat um weitere Sachen in einen Beutel zu packen, hatte er wieder seine steinerne Miene aufgesetzt- nur für den Fall, dass Sakura ihn doch noch einmal ansah. Er würdigte sie jedoch keines Blickes mehr. Das musste er. Sie sollte denken, dass sie ihm egal war. Nur so konnte sie ihn hassen.

Er beeilte sich, denn er wollte das hinter sich bringen. Er warf den Beutel achtlos in die halbvolle Tasche, in der er einige seiner Sachen verstaut hatte. Er schulterte sie und hielt noch einmal kurz inne. Von Sakura kam immer noch kein Mucks.

„Ich gehe für ein paar Tage in ein Hotel… Wenn du das Haus behalten willst… Von mir aus. Mach, was du willst.“ Dann ging er. Kurz bevor er die Haustür schloss, hörte er von oben ein verzweifeltes, lautes Schluchzen. Seine Kehle schnürte sich zu.

> Sakura… Es tut mir Leid. <
 

Sakura versuchte ihren Körper unter Kontrolle zu halten, doch sie schluchzte und zitterte unaufhörlich. Von den vielen Tränen, die ihr über die Wange und am Hals hinab liefen, war der Saum ihres T-Shirts bereits nass geworden. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie war ein Wrack. Ein Wrack, dem es noch schlechter ging als beim ersten Mal, als Sasuke sie verlassen hatte. Und dieses Mal würde er ganz sicher nicht mehr zu ihr zurückkehren. Wieso war das nur passiert? Warum hatte er ihr das angetan? Er hätte doch wissen müssen, was er damit bei ihr auslöste.
 

Hätte er nicht eine andere heiraten und diese für seine Zwecke benutzen können?

Hätte er nicht einer anderen schöne Augen machen können?

Hätte er nicht einer anderen durch seine Nähe ihren Verstand rauben können?

Hätte er nicht eine andere dazu bringen können, sich in ihn zu verlieben?

Oder hätte er sich nicht einfach… ändern können?

Hätte er sich nicht in sie verlieben können?

„Warum, Sasuke? Warum hast du das getan?“ flüsterte sie kaum hörbar und rollte sich auf dem kalten Boden im Bad so klein zusammen, wie sie nur konnte. Sie fühlte sich einfach nur elend. Und sie wollte, dass der Schmerz in ihrer Brust aufhörte. Am liebsten hätte sie sich das Herz einfach herausgerissen. Es war sowieso nicht mehr zu gebrauchen. Es war kaputt. Endgültig.
 

„Sasuke, das ist ja eine Überraschung!“ Naruto sah den unerwarteten Besuch erfreut an. Er war über und über mit Mehl beschmiert.

„Komm rein!“ Er putzte seine Hände kurz an einem Handtuch ab, das er locker von seinem Hosenbund baumeln ließ, und zog den Uchiha dann in seine Wohnung.

„Was verschafft mir die Ehre?“ fragte Naruto grinsend und sah Sasuke abwartend an. Dieser kam ihm irgendwie verändert vor…

„Ich wollte dich vor einem Großbrand bewahren“, meinte Sasuke und deutete in die Küche, die sich allmählich mit Rauch füllte.

„Oh verdammt!“ Naruto spurtete in die nun kleine Räucherkammer und öffnete schnell das Fenster. Dann rannte er zum Ofen. Hoffnungsvoll warf er einen Blick in die Backröhre, doch er musste enttäuscht feststellen, dass seine Arbeit nicht mehr zu retten war. Er schaltete das Gerät aus und holte das Blech mit einem Topflappen heraus und stellte es auf den Herd. Stirnrunzelnd betrachtete er das Häufchen Elend.

„Mist… so lange war ich doch gar nicht auf dem Klo…“ Normalerweise hätte Sasuke jetzt lachen müssen. Doch ihm war nicht danach zumute. Was er gleich tun würde, war nicht leicht für ihn. Er würde gleich seinen besten Freund verlieren… Aber er brauchte noch etwas Zeit. Er wollte noch ein paar Minuten mit dem Menschen verbringen, der immer an ihn geglaubt hatte und der ihn gerettet hatte.

„Was sollte das werden?“ fragte Sasuke, der sich neben Naruto gestellt hatte und den verbrannten Teig betrachtete.

„Kuchen“, sagte Naruto deprimiert und stupste den »Kuchen« verzweifelt an. Dieser fiel noch mehr in sich zusammen.

„Wieso backst du Kuchen?“ Sasuke runzelte die Stirn. Er war sich sicher, dass Naruto so gut wie nie selbst etwas zu essen machte. Wenn überhaupt vielleicht Nudelsuppe…

Narutos Lippen formten sich zu einem großen, verlegenen Grinsen. Sasuke konnte förmlich sehen, wie der Blondschopf rot wurde.

„Ich habe ein Date… mit Hinata.“

„Heute?“

„Ja, du Idiot! Traust du mir das nicht zu?“
 

. . .
 

„Sasuke?“ Jetzt erst merkte Naruto, dass Sasuke ganz und gar nicht gut aussah. Er wirkte so ernst…

„Was ist denn? Ist irgendwas passiert?“ Sasuke reagierte zunächst nicht und wich seinem Blick aus.

„Red schon, Sasuke!“

„… Du solltest deine Verabredung vielleicht besser auf einen anderen Tag verschieben...“

„Wieso denn? …Spuck schon aus, was los ist!“

„Du solltest nach Sakura sehen.“ Naruto sah den Uchiha verwirrt an.

„Sakura? Warum? Was ist denn passiert?“

„Geh einfach zu ihr!“ Schrie Sasuke nun und erschrocken von dem Auftreten seines besten Freundes tat Naruto, was er sagte. Ohne nachzudenken rannte er los. Sasuke sah ihm mit leeren Augen hinterher. Vielleicht war das das letzte Mal, dass Naruto mit ihm gesprochen hatte. Wenn sie das nächste Mal aufeinanderstießen, würde er nicht mehr so freundlich zu ihm sein…
 

„Sakura?“ Auch nach dem vierten Klingeln machte sie nicht auf. Was sollte das? Sasuke schickte ihn zu ihr und jetzt war sie gar nicht da? Und überhaupt… warum kümmerte sich der Uchiha nicht selbst um sie? Er war schließlich ihr Mann. Naruto wurde allmählich flau im Magen. Irgendetwas war hier gewaltig faul… Noch einmal rief er ihren Namen, klingelte und klopfte an die Tür, doch es kam keine Reaktion und kein Geräusch von innen. Dann fiel Naruto endlich ein, dass Sasuke niemals die Tür abschloss und als er die Klinke niederdrückte, sprang sie auf. Er trat ein und lauschte. Es herrschte Stille im Haus. Nein. Da schluchzte doch jemand…
 

„Sakura!“ Immer drei Stufen auf einmal nehmend hechtete Naruto die Treppe hinauf. Er rief noch einmal ihren Namen, doch sie antwortete nicht. Langsam wurde er panisch. Sie war nicht im Schlafzimmer, also rannte er weiter ins Bad…

Und da lag sie, zusammengekauert, regungslos, und wimmerte vor sich hin.

„Sakura!“ Er kniete sich neben sie und schüttelte sie leicht am Arm, doch sie reagierte nicht.

„Was ist denn passiert?“ Naruto überflog mit den Augen ihren Körper, ob ihr etwas fehlte- aber nichts.

„Sakura… was ist denn?“ Es machte ihn wahnsinnig, dass sie nicht antwortete. Sie schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Sie starrte nur apathisch vor sich hin.

Kurzentschlossen nahm er sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. Sie hielt sich nicht an ihm fest, ließ einfach alles mit sich geschehen. Naruto legte sie behutsam hin und deckte sie zu.

„Rede mit mir! Was ist los? Hat Sasuke…“ Jetzt war ihm klar, warum Sasuke so komisch gewesen war. Er hatte etwas mit der Sache zu tun. Nur was?

„Was hat Sasuke getan?“ Doch von Sakura kam keine Antwort, sie rollte sich nur wie ein Embryo zusammen und weinte stumm weiter.

„Okay, so geht das nicht. Ich hole Tsunade!“ Jetzt schnellte Sakuras Hand hervor und hielt ihn an seiner fest.

„Nicht“, krächzte sie, bereits heiser vom vielen weinen.

„Bleib.“ Narutos Herz krümmte sich bei dem Anblick, den Sakura ihm bot. Sie wirkte so… zerbrechlich. Er schluckte schwer, um nicht selbst in Tränen auszubrechen, und setzt sich auf die Bettkante neben sie. Sakura umklammerte jetzt mit beiden Händen die seine. Sie waren eiskalt. Wie lange hatte sie wohl da gelegen? Und vor allem wieso? Was hatte Sasuke getan?
 


 

So, bin super gespannt, was ihr davon haltet. Denn ich glaube, das hätte keiner erwartet... hoffe ich zumindest ^^
 

Freu mich wie immer über jede Art eurer Äußerungen ^^
 

Liebe Grüße

EURE DREAMDAY

Tiefpunkt -Teil 2

Und nach einer langen Pause gehts endlich weiter ^^
 

ENJOY
 


 

TIEFPUNKT - Teil 2
 

„SCHEIDUNG?“ brüllte Tsunade heraus. Sie konnte einfach nicht an sich halten. Was glaubte dieser riesen Arsch eigentlich? Dass sie ihn damit einfach so davonkommen ließ, wenn er das arme Mädchen so ins Unglück stürzte? Der junge Mann hatte den Blick zu Boden gerichtet, als wäre es ihm unangenehm, darüber zu sprechen. Aber anscheinend besaß er ja keine Gefühle. Die Augen des Hokage verengten sich zu Schlitzen und sie beugte sich gefährlich weit über ihren Schreibtisch.

„Hast du dir das auch gut überlegt?“ Ihr Gegenüber nickte nur.

„… Bist du sicher?“ Tsunade hoffte, dass er es sich noch anders überlegen würde. Ansonsten gab es kein Zurück mehr.

„Und womit begründest du dein Verlangen nach der Annullierung eurer…“ Tsunade wurde unterbrochen, als die Tür ohne Vorwarnung aufschwang.

„Was ist - Naruto!“ Warum kam der Blondschopf nur immer in den unpassendsten Moment hereingeplatzt?

„Wann lernst du endlich anzuklopfen? Ich bin gerade beschäftigt.“ Tsunade massierte sich die Schläfen.

„Ja… das sehe ich.“ Naruto betrachtete den jungen Mann auf dem Stuhl, der den Blick gesenkt hielt.

„Aber es ist echt wichtig. Du musst sofort mitkommen. Sakura… sie ist… ich weiß auch nicht… irgendwas stimmt nicht mit ihr!“ Tsunade sprang sofort alarmiert auf.

„Du wartest hier, Wangli. Rühr dich nicht von der Stelle!“ Naruto warf dem Fremden noch einen kurzen, verwirrten Blick zu und hastete dann zu Sasukes Haus, Tsunade im Schlepptau.

„Was ist eigentlich los, Naruto?“ wollte der Hokage wissen.

„Ich… ich weiß nicht genau. Aber Sakura geht es wirklich schlecht.“

„Ist Sasuke bei ihr?“ fragte Tsunade.

„Nein, eben nicht… Ich glaube, es hat was mit ihm zu tun.“ Tsunades Miene verfinsterte sich.
 

Als sie zu Sakura ans Bett trat, sah Tsunade die junge Uchiha bestürzt an. So hatte sie sie noch nie gesehen. Sie rührte sich nicht, war leichenblass und atmete flach.

„Wo ist Sasuke?“ fragte Tsunade unheilvoll. Wenn er wirklich dafür verantwortlich war… Aber was hatte er nur getan, dass Sakura jetzt in diesem Zustand war. Naruto antwortete nicht sofort, da er seine Aufmerksamkeit auf Sakura gerichtet hatte.

„Naruto!“ Jetzt erwachte er aus seiner Starre.

„Ah… er war gerade bei mir… und dann hat er mich hierher geschickt.“

„Er hat dich hergeschickt?“ fragte Tsunade verwundert. Auch Naruto wurde nun bewusst, dass irgendetwas an der Situation komisch war.

„Vielleicht ist er noch da. Ich werde ihn suchen!“ Ohne ein weiteres Wort verschwand er. Tsunade widmete sich nun der jungen Frau, die unaufhörlich zitterte.

„Sakura? Sakura, kannst du mich hören?“
 

Naruto rannte so schnell ihn seine Füße tragen konnten zu seiner Wohnung zurück. Doch von Sasuke war keine Spur mehr. >Verdammt!< Er trat wütend gegen seinen Schrank.

„Hallo?“ ertönte eine leise Stimme von der Haustür. Naruto fuhr verwirrt herum. Da stand Hinata, schüchtern im Türrahmen verweilend und Naruto unsicher ansehend.

„Warum ist denn die Tür offen?“ fragte sie errötend.

„Ach verdammt, Hinata! Dich habe ich ganz vergessen!“ Naruto konnte förmlich sehen, wie die Farbe aus Hinatas Gesicht wich. Schnell ging er auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie sah enttäuscht aus. Das hatte er nicht gewollt.

„Äh, so war das nicht gemeint! Ich habe unsere Verabredung nicht vergessen… Ich habe sogar einen Kuchen gebacken… oder es zumindest versucht. Und dann kam Sasuke und hat was von Sakura gefaselt. Oh, Sakura! Ich muss wieder zurück! Ich muss bei ihr sein. Ähm, bitte sei mir nicht böse, aber wir müssen das hier verschieben, ja? Sakura braucht mich jetzt wirklich. Also bis dann.“ Und schon stand Hinata alleine in Narutos Wohnung.

„Sakura… natürlich“, murmelte das Mädchen und ließ die Schultern hängen.
 

Tsunade hatte alles versucht, um Sakura zum reden zu bringen. Oder sie zumindest davon abzubringen, ihre restliche Körperflüssigkeit aus sich raus zu heulen. Es war kein richtiges Weinen, die Tränen hörten einfach nicht auf zu laufen, aber Sakura gab keinen Mucks von sich. Der Hokage hatte sie geschüttelt, angeschrien, geschlagen, angefleht- nichts half. Es schien, als wäre Sakuras Seele aus ihr entwichen und nur der leere Körper war zurückgeblieben. Wie ein verlassener Kokon… oder eine Leiche. Das machte Tsunade Angst. Hunderte Male hatte sie gefragt, was passiert war. Ob Sasuke etwas damit zu tun hatte. Sie hatte keine Antwort erhalten. Was um Himmels Willen war nur passiert, dass Sakura nun in dieser schlechten Verfassung war?

Nach einer Stunde gab sie es schließlich auf, und da Naruto schon lange wieder da war, überließ sie Sakura nun ihm. Schließlich wartete in ihrem Büro noch ein verzweifelter Ehemann. Naruto würde gut auf sie achtgeben. Tsunade konnte im Moment anscheinend nicht mehr für die junge Uchiha tun. Sie stand unter Schock… wegen was auch immer.
 

„Achte darauf, dass sie isst und trink. Das ist wichtig. Und lass sie nicht alleine.“ Naruto nickte nur niedergeschlagen. Er hätte sich jetzt liebend gerne auf die Suche nach Sasuke gemacht, aber wie Tsunade sagte, er konnte Sakura nicht alleine lassen.

„Sag mir Bescheid, wenn sich irgendetwas tut.“ Wieder nickte er nur. Tsunade klopfte ihm noch einmal aufmunternd auf die Schulter – obwohl ihr gar nicht danach zumute war – und ging.

Naruto kauerte sich neben das Bett auf den Boden und hielt Sakuras Hand. Eine Weile herrschte Stille, in der er sie nur besorgt musterte. Sie starrte nur an die Wand, an einen unsichtbaren Punkt, reglos. Das Herz wurde dem Ninja schwer bei diesem Anblick. Er hätte sie am liebsten geschüttelt, damit sie endlich wieder aus ihrer Trance erwachte, aber er brachte es nicht übers Herz. Außerdem würde es wahrscheinlich eh nichts nützen.

„Sakura… bitte rede mit mir. Ich halte das nicht aus.“ Er erhielt keine Antwort. Die Minuten verstrichen, langsam und qualvoll.

„Du machst mir echt Angst“, flüsterte er irgendwann, den Kopf bereits auf das Laken gelehnt, weil er ihm allmählich schwer wurde. Sakura zwinkerte. War das nur Zufall oder ein Zeichen? Naruto hob wieder den Kopf, Hoffnung flammte in ihm auf.

„Hast du Hunger? Tsunade hat gesagt, du musst unbedingt was essen. Ich mach dir was, ja?“ Er hatte so auf eine Antwort gehofft, doch sie kam nicht. > Na macht nichts < dachte er zuversichtlich. Er musste zuversichtlich sein, sonst würde er noch den Verstand verlieren. Er rappelte sich auf, die Füße taub und wackelig, weil sie eingeschlafen waren.

„Ich bin gleich wieder da“, sagte er sanft und strich ihr durchs Haar. Wie lange sie wohl schon da gelegen hatte? Und warum vor allem?

>Sasuke, verdammt. Was hast du gemacht?< fragte er sich nun schon zum hundertsten Mal. Er ballte die Hände zu Fäusten, als er die Treppe hinunter lief, nachdem er Sakura noch einen letzten Blick zugeworfen hatte, und schwor sich, Sasuke zur Rede zu stellen, sobald er ihn das nächste Mal traf. Und egal, was er dafür tun musste, er würde eine Antwort von dem Uchiha erhalten!
 

Seine Kochkünste waren nicht gerade überragend – wie er heute schon festgestellt hatte – deshalb schob er nur schnell eine Pizza in den Ofen und kochte einen Tee. Schließlich sollte das ja angeblich beruhigen. Auch wenn Naruto nicht glaubte, dass das in dieser Situation half. Er hoffte inständig, dass Sasuke irgendwann auftauchen würde und sich alles klärte. Doch dafür kannte Naruto den Uchiha schon zu gut. Da würde er vergeblich warten.
 

Es war als würde die Zeit einfach vorbeifliegen. Minuten, Stunden, Tage… Sakura hatte keine Ahnung wie lange sie nun schon hier lag, seit Naruto sie ins Bett gebracht hatte. Sie bekam nicht einmal wirklich mit, ob es Tag oder Nacht war. Naruto nahm sie nur am Rande wahr, wie eine verschwommene Erinnerung. Sie hörte ihn ab und zu reden, doch auch wenn ihr die Worte bekannt vorkamen, verstand sie kein einziges. So als würde er eine andere Sprache sprechen. Wenn er ihre Hand hielt oder ihr über das Haar strich spürte sie seine Wärme, doch es brannte jedes Mal wie tausend Nadelstiche. Ihre Haut schien gegen jegliche Berührung allergisch geworden zu sein. Sie wollte nur ihre Ruhe haben, sich weiter auf den Schmerz in ihrer Brust konzentrieren, dort, wo ihr Herz saß, das sie von innen auffraß, und warten, bis es sie endgültig verzehrt hatte. Lange konnte es nicht mehr dauern, da war sie sich sicher.
 

Doch der erlösende letzte Herzschlag kam nicht. Das kleine, verstümmelte etwas in ihrem Körper pumpte immer weiter, als wollte es sie verhöhnen, auslachen und ihr vor die Füße spucken. Als würde es ihr die Erlösung nicht gönnen. Sakura hatte schon lange aufgehört zu weinen, denn ihre Augen konnten bereits keine Flüssigkeit mehr preisgeben. Sie waren leer, restlos.
 

Die Zeit verstrich und Sakura registrierte nur teilweise, wenn Naruto das Zimmer verließ oder betrat.

„Hey, da bin ich wieder. Wie fühlst du dich?“ Naruto war doch kaum zehn Minuten weg gewesen…oder kam ihr das nur so vor? Er wirkte ausgelaugt, auch wenn er immer ien Lächeln aufgesetzt hatte. Konnte sie ihm wirklich noch länger zumuten, sie so zu sehen? Sie entschied, den stillen Kampf gegen sich selbst zu beenden. Sie suchte den Ninja mit ihren Augen, der gerade die Vorhänge zurückzog. Das Licht brannte in ihren Pupillen und sie wandte den Kopf schnell wieder ab. Es fiel ihr nicht leicht, ihren Kokon zu verlassen, sich wieder zu regen. Naruto würde Fragen stellen, er würde wissen wollen, was los war… Für einen Moment überlegte Sakura, ob sie sich wieder in sich kehren sollte, doch es gab leider Teile ihres Körpers die noch intakt waren, im Gegensatz zu ihrem Herzen. Und deshalb spürte sie nun auch den beinahe schon krampfhaften Druck in ihrer Blase. Sie versuchte sich aufzurichten, aber ihre Gelenke schienen verlernt zu haben, wie man ihr gehorchte. Sofort schnellte Naruto an ihre Seite als er merkte, dass sie sich bewegte.
 

„Sakura, na endlich! Ich hab mir schon solche Sorgen gemacht“, meinte er erleichtert und half ihr, sich hinzusetzen. Sakura fühlte sich unglaublich schwach, als hätte sie ein Jahr im Koma gelegen oder so. Ihr Hals kratzte, als sie versuchte zu sprechen. Der erste Versuch misslang, also beschränkte sie sich beim zweiten Mal auf das Nötigste.

„Toilette“, hauchte sie und hievte sich mit Narutos Hilfe vom Bett hoch. Er musste sie gut stützen, da ihre Beine ihr nach der langen Ruhepause den Dienst versagten. Im Bad angekommen schickte sie Naruto postwendend wieder heraus. Er sah sie besorgt an, doch so viel Privatsphäre räumte er ihr schließlich doch ein. Jedoch warnte er sie, dass er sofort die Tür aufbrechen würde, falls sie abschloss. Was glaubte er denn? Dass sie in Ohnmacht fiel… oder sich etwas antat… doch um sich darüber große Gedanken zu machen war sie noch zu benebelt. Als sie sich im Spiegel sah, erschrak sie kurz. Sie musste mehrmals blinzeln um sich wirklich sicher zu sein, dass sie das war. Ihre Haare waren zerzaust und fettig, ihre Haut leichenblass und an einigen Stellen zeigten sich Falten, weil sie so lange auf dem Kissen gelegen hatte ohne sich zu bewegen. Unter ihren Augen hingen tiefe dunkle Augenränder und irgendwie waren sie geschwollen. Schaudernd wandte sie sich von ihrem Spiegelbild ab und entleerte endlich ihre Blase. Danach ging es ihr schon ein bisschen besser. Um sich zumindest etwas frischer zu fühlen spritze sie sich etwas kühles Wasser ins Gesicht und putzte sich die Zähne. Und das alles sehr langsam. Sie kam sich wie ein Faultier vor. Oder ein Chamäleon. Um zu duschen fühlte sie sich noch zu wackelig auf den Beinen. Und die Badewanne… Sie weckte schmerzliche Erinnerungen an Sakura. Langsam wusste sie wieder warum sie so apathisch gewesen war in den letzten… Stunden… oder Tagen?
 

"Sakura, alles okay da drin?" fragte Naruto nervös, weil sie so lange brauchte. Genau in diesem Moment öffnete sie die Tür.

„Ja, alles in Ordnung... Wie lange bin ich eigentlich schon…so?“ Sie fand nicht einmal den richtigen Ausdruck für ihren Zustand.

„Seit drei Tagen“, antwortete Naruto und kam ihr sofort entgegen um ihre wackeligen Beine zu stützen.

„Geht es dir besser?“ Was sollte sie nur darauf antworten? Nein wäre die Wahrheit, doch das sorgenvolle Gesicht von Naruto ließ sie lügen.

„Ein bisschen, ja.“ Eigentlich wollte sie genau da weitermachen wo sie aufgehört hatte. Einfach vor sich hin zu vegetieren. Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen.

„Das ist gut. Ich bin so froh, echt jetzt. Du hast mir wirklich einen riesen Schrecken eingejagt.“ Sakura, die sich inzwischen wieder hingelegt hatte, versuchte Naruto anzulächeln, doch es fiel schwach aus.

„Warst du die ganze Zeit hier?“ Der Ninja schien etwas verwirrt über diese Frage, kurz zeichneten sich Falten auf seiner Stirn ab, doch dann lächelte er sie wieder an.

„Natürlich. Ich bin nicht von deiner Seite gewichen. Ich lass dich doch jetzt nicht alleine.“ Sakura nickte nur schwach. Sie hatte seine Anwesenheit zwar häufig gespürt, aber teilweise konnte sie sich nicht mehr erinnern, dass er da gewesen war. Sie konnte sich eigentlich an fast gar nichts erinnern… So als wäre sie tot gewesen… Nur die Schmerzen, die hatte sie immer gehabt.

„Sag mal, Sakura…“ Narutos Stimme ließ sofort erkennen, was er wissen wollte. Sakura wandte ihr Gesicht ab.

„Ich will nicht darüber reden“, unterbrach sie ihn barsch, aber mit zittriger Stimme. Naruto senkte den Kopf. So konnte es doch nicht weiter gehen!
 


 

So, das wars auch schon wieder.

Ich hoffe, es hat euch gefallen. ^^
 

Liebe Grüße

EURE DREAMDAY

Rainbow in the darkness

So,es geht weiter. Und es bleibt weiterhin düster...
 

ENJOY ^^
 

- Rainbow in the darkness -
 

Es war ein kühler, windiger Tag. Die Wolken bedeckten den Himmel und hüllten alles in ein trübes Grau. Auf der Erde in den Straßen fanden sich noch immer die Pfützen vom nächtlichen Regenguss. Die kleinen Rinnsale, die sich gebildet hatten, waren bereits wieder leer. Nur vereinzelte, alleingelassene Tropfen irrten in den Vertiefungen umher und warteten darauf, dass die Sonne kam und sie austrocknete. Die Straßen waren ziemlich leer, nur um Besorgungen zu machen oder zur Arbeit zu gehen gingen die Menschen aus dem Haus. Eine Katze saß unter einer umgekippten Kiste und beklagte sich lauthals über dieses Hundewetter. Als der Wind zunahm schüttelte sie sich empört und verschwand in einer Seitengasse, als ein Passant ihre Einsamkeit störte.
 

Sasuke kümmerte das Wetter nicht. Er bemerkte es nicht einmal wirklich. Es war ihm ganz recht, dass die Straßen so leer waren. So konnte es zu keinen unangenehmen Begegnungen kommen. Er hatte sich in den letzten Tagen in ein Hotelzimmer verkrochen. Nur gut, dass er keinen Job hatte, zu dem er erscheinen musste. Im Moment zumindest. In den letzten Wochen hatte er immer andere Sorgen gehabt, doch jetzt musste er sein Leben endlich wieder in die Hand nehmen. Alleine.

Er verdrängte den Gedanken ganz schnell wieder. Niemand würde ihn haben wollen, und er würde nicht um Arbeit betteln. Vielleicht sollte er Konoha doch wieder verlassen. Schließlich gab es nun wirklich überhaupt nichts mehr, was ihn hielt. Mit Sakura war es vorbei, Naruto konnte er somit auch gleich vergessen und er war inzwischen ein freier Mann. Es gab nichts - und niemanden- mehr, wofür er bleiben sollte.
 

„Hey! Du! Sasuke!“ Im ersten Moment zuckte Sasuke zusammen. Naruto! Naruto, der ihm die Leviten lesen wollte… Doch er war es nicht. Für einen Moment war der Uchiha beinahe enttäuscht. Vielleicht hätte er sich besser gefühlt, wenn sein bester Freund ihm die Faust ins Gesicht gerammt hätte. Er drehte sich um, um den Störenfried auszumachen.

„Du erinnerst dich doch noch an mich, oder?“ Schon stand der kleine Kerl neben ihm und zupfte an seiner Hose, um seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu erhalten. Targo.

Sasuke nickte nur. Dieser Junge schien ihn wohl zu mögen. Da war er dann inzwischen der Einzige.

„Wie geht es dir?“ Targos Augen strahlten. Er erinnerte Sasuke so sehr an Naruto, als sie noch jung gewesen waren. Sasukes Kehle war auf einmal wie zugeschnürt. Er konnte nicht antworten.

„Hat’s dir die Sprache verschlagen? Warum bist du denn allein? Wo ist deine schöne Freundin?“ Der Uchiha war fast froh, dass er so viele Fragen hintereinander stellte, so kam er gar nicht dazu, sie alle zu beantworten. Und dann kam auch noch Targos Mutter dazwischen, die aus einem Geschäft trat und sich nach ihrem Sohn umsah. Als sie erkannte, mit wem er sich unterhielt, schnaubte sie genervt. Sie konnte ihn nicht leiden. Sasuke verstand es. Er konnte sich gerade selbst nicht ausstehen. Die Frau kam auf die beiden zu und packte ihren Sohn am Arm.

„Gehen wir.“ Sie warf Sasuke nur ein sehr schwaches und unechtes Lächeln entgegen.

„Es geht ihr doch gut, oder?“ Der kleine ließ sich nicht beirren. Er hatte eben einen Narren an den Uchihas gefressen. Den Uchihas… Ihm und Sakura.

„Ja, es geht ihr gut“, hörte Sasuke sich monoton antworten.

„Schön. Sag ihr einen Gruß von mir, ja!?“ Targo winkte grinsend, während seine Mutter ihn am Ärmel wegschleifte.
 

Der Uchiha fühlte sich auf einmal unglaublich leer. Es geht ihr gut? Er hatte doch keine Ahnung. Er war sich sicher, dass er Targo eben angelogen hatte. Das Rauschen in seinen Ohren wurde lauter. Erst nach einigen Augenblicken merkte er, dass das der Regen war, der ihn bereits völlig durchnässt hatte. Seine Kleidung klebte an ihm wie eine zweite Haut. Das Wasser tropfte von seinen Haarspitzen, dem Kinn und den Fingern. Der Wind frischte nochmal auf und zog an seinen Kleidern. Doch plötzlich rissen die Wolken einen Spalt breit auf und ließen das Sonnenlicht passieren, das gierig hindurch flutete, als hätte es nur darauf gewartet, die Erde wieder zu erwärmen. Sasuke schloss die Augen und reckte sein Gesicht dem Licht entgegen. Es war angenehm, gleichzeitig diese Wärme und den Regen auf der Haut zu spüren. Als er die Augen wieder öffnete präsentierte sich ihm ein schwacher, aber naher Regenbogen. Aber er nahm ihn kaum wahr.

Er fasste sich irritiert unter sein Auge. Ein warmer Regentropfen, der sich unter die anderen, kühlen gemischt hatte?

Nein. Es war eine Träne.
 

„Sasuke?!“ Der Uchiha fuhr herum. Wer…? Ino. Schon wieder ein ungebetener Gast. Na wunderbar, jetzt musste er sich von dem Blondchen einen Vortrag über Sakura anhören. Die sollte sich da bloß nicht einmischen. Gott sei Dank regnete es, wodurch er klitschnass war, so konnte sie nicht sehen, dass er gerade eine Träne verloren hatte. Ino war jedoch noch staubtrocken unter ihrem knallgrünen Regenschirm. Sie kam auf ihn zugeeilt und bot auch ihm Schutz vor den kalten Tropfen.

„Hi. Wieso stehst du denn wie angewurzelt hier im Regen?“ Sie zog eine Augenbraue hoch, lächelte aber gleichzeitig. Sie lächelte? Hatte sie denn noch nicht mitgekriegt, was passiert war?

„Ist mit Sakura eigentlich alles in Ordnung? Ich hab sie schon eine ganze Weile nicht gesehen.“ Sie hatte also wirklich keine Ahnung. Nahm das heute denn gar kein Ende mehr? Sasuke hatte wirklich keine Lust, Ino das jetzt zu erklären. Diese sah ihn mit großen Augen an. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Das war ihm bisher nicht oft passiert. Er war zwar nicht besonders gesprächig, aber auf den Mund gefallen war er noch nie. Doch gerade war ihm alles zu viel.

„Ino, ich hab gerade keine Zeit.“ Und so ließ er sie einfach stehen, ohne ein weiteres Wort. Ihm war klar, dass er regelrecht vor ihr flüchtete. Was war nur mit ihm los?

„Dafür stand er aber ganz schön lange im Regen…“, meinte Ino nachdenklich, sah dem jungen Uchiha nach, wie er davon hastete, zuckte dann aber mit den Schultern und ging weiter ihrer Wege.
 

Naruto hätte liebend gerne die Vorhänge zurückgezogen und die Sonne hereingelassen, die gerade ihre Strahlen durch ein paar Wolken zwängte, doch Sakura hatte ihn gebeten, es dunkel zu lassen. In letzter Zeit bevorzugte sie die Dunkelheit. Das gab Naruto zu denken. Er machte sich wirklich Sorgen um Sakura, auch wenn sie inzwischen vorgab, dass es ihr besser ging. Sie schlief wieder einmal. Sie sah viel besser aus, wenn sie schlief. Entspannter, friedlicher, sorgloser. Aber zumindest nahm sie inzwischen wieder Nahrung zu sich. Nicht viel, aber immerhin. Und sie hatte wieder etwas mehr Farbe im Gesicht, aus dem er ihr nun eine verirrte Haarsträhne strich. Sie wirkte irgendwie zerzaust, anders als sonst. Ihr Strahlen war weg. Sie hatte ihn nicht einmal angelächelt, oder war bei dem Versuch kläglich gescheitert. Sie sprach auch nicht viel. Auf seine Fragen antwortete sie – wenn überhaupt – sehr eintönig. Ihre Stimme war sehr leise, als hätte sie ihre Kraft verloren. Und beim Thema Sasuke blockte sie weiterhin ab. Also herrschte meistens Stille zwischen den beiden. Meistens lag sie im Bett und schlief… oder tat so. Einmal hatte Naruto sie gefragt, ob es ihr lieber wäre, wenn er sie allein lassen würde oder jemand anderes an ihrer Seite wachte, weil er schon Angst gehabt hatte, dass ihr seine Gegenwart unangenehm war oder er sie nervte. Doch sie hatte energisch mit dem Kopf geschüttelt und ihn gebeten zu bleiben. Gut, hatte er erleichtert gedacht. Er hätte sie nicht gerne alleine gelassen, obwohl es ihn wirklich in den Fingern juckte, nach Sasuke zu suchen und endlich herauszufinden, was vorgefallen war.
 

Erschrocken fuhr er hoch, als das Telefon klingelte. Bis jetzt war es immer ruhig gewesen, nur der Hokage hatte nochmal nachgesehen, wie es der Uchiha ging. Tsunade hatte gemeint, dass ihr Sakuras Zustand zwar immer noch nicht gefiel, aber man zumindest keine Angst um sie haben musste.

Naruto war verwundert, als Ino sich am anderen Ende der Leitung meldete.

„Äh…Ino…“ Er wusste gar nicht, was er sagen sollte.

„Naruto, wieso gehst du denn ans Telefon?“ Er kam gar nicht dazu, ihr zu antworten, da sie bereits weiterredete.

„Ist irgendwas passiert? Geht es Sakura gut? Ich habe gerade Sasuke auf der Straße getroffen und er war so komisch.“ Naruto fuhr hoch.

„Sasuke? Was hat er gesagt?“

„Nicht viel. Eigentlich gar nichts.“

„Wo? Wo hast du ihn gesehen, Ino?“

„In der Nähe vom Bäcker. Warum?“

„Ich danke dir. Ich muss Schluss machen.“

„Naruto, was um Himmels Willen ist eigentlich los?“ Aber sie hörte nur noch regelmäßiges Tuten. Genervt knallte sie den Hörer auf die Gabel. Was war nur los mit allen?
 

„Sakura, ich gehe kurz weg, ja? Ich bin bald wieder da. Kommst du so lange klar?“ Sie war während des Telefonats wach geworden.

„Ja. Alles gut“, sagte sie schläfrig. Keine Minute später war er schon verschwunden. Innerlich hoffte Sakura, dass Naruto nicht vorhatte, wirklich nach Sasuke zu suchen. Ja, sie hatte das Telefonat mit angehört. Naruto war auch nicht zu überhören gewesen. Hoffentlich würde er ihn nicht finden…

Sie ging ins Bad. Ihr war auf einmal so übel. Die Vorstellung, dass Sasuke Naruto erzählte, wie er sie abserviert hatte, schnürte ihr den Hals zu. Aber für einen kurzen Augenblick stellte sie sich mit Genugtuung vor, wie Naruto den Uchiha dafür bestrafen würde, ihn erst anschrie und dann windelweich prügelte.

>Was denkst du denn!?< Ihr wurde übel. Sie beugte sich übers Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Doch es half nichts, alles drehte sich. Ihr Kreislauf war im Eimer. Sie hätte nach so langer Zeit im Bett nicht so schnell aufstehen sollen. Sie musste sich übergeben. Erschöpft ließ sie sich auf die kühlen Badfliesen sinken und schloss die Augen. Einfach nur atmen. Atmen.
 

Sie hatte das Gefühl für die Zeit völlig verloren als es an der Tür klingelte. War Naruto schon zurück? Nein, das konnte sie sich kaum vorstellen. Er gab nicht so schnell auf. Außerdem besaß er einen Schlüssel, das hieß, er benutzte ihren. Aber wer war es dann? Vielleicht Tsunade, die nach ihr sehen wollte? Ja, das musste es sein. Sie musste also öffnen, sonst würde sie sich große Sorgen machen und womöglich noch die Tür einschlagen. Langsam stand sie auf, vertraute ihrem Kreislauf noch nicht ganz. Aber es war in Ordnung. Sie würde es nach unten schaffen. Wäre Naruto nur hier geblieben. Erst auf der Treppe realisierte sie, wie schwach sie wirklich war. Sie musste sich mit aller Kraft am Geländer abstützen. Woher kam das nur? Sie konnte unmöglich so schwach sein, nur weil sie so wenig gegessen oder so lange im Bett gelegen hatte. Waren es immer noch ihre Nerven, die flatterten? An der Haustür hielt sie noch einmal inne, atmete tief, um ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Es klingelte erneut.

„Ich komme ja.“ Ihre Stimme war so leise und zittrig. Als sie die Hand auf die Klinke legte kam ihr plötzlich der Gedanke, dass es auch Ino sein konnte, die endlich erfahren wollte, was los war. Darauf hatte sie jetzt absolut keine Lust. Sie brauchte Ruhe. Bitte lass es nicht Ino sein, flehte sie im Stillen. Selbst das Herunterdrücken der Klinke strengte sie an. Sie spürte, dass sie blass war. Alles wurde etwas unscharf. Doch als sie ihren Besucher sah, entglitten ihr alle Gesichtszüge.

„Sasuke.“ Ihr wurde schwarz vor Augen und sie fiel…
 


 

Soooooooooo. Und, wie fandet ihrs?

Bin gespannt auf eure Meinungen.
 

LIEBE GRÜßE

eure dreamday

Ein neuer Pfad - Teil 1

Es geht endlich weiter. Sorry, dass es so lange gedauert hat. Hatte etwas Stress in letzter Zeit. ^^ Aber jetzt gehts ja weiter!
 

ENJOY
 

EIN NEUER PFAD - Teil 1
 

Sie spürte, dass sie blass war. Alles wurde etwas unscharf. Doch als sie ihren Besucher sah, entglitten ihr alle Gesichtszüge.

„Sasuke.“ Ihr wurde schwarz vor Augen und sie fiel…
 

Tsunades gedämpfte Stimme weckte sie. Sakura verstand jedoch nicht, was sie sagte. Das erste was sie spürte war ihr rasanter Herzschlag, als ihre letzten Erinnerungen zurückkamen. Sasuke. War er wirklich da gewesen? War er zu ihr gekommen? Oder hatte sie sich das nur eingebildet… möglicherweise nur geträumt? Sie hoffte, dass es wahr war. Andererseits – ihn wieder zu sehen verletzte sie so sehr. Die Verdrängung der letzten Tage hatte den Schmerz kein bisschen gelindert, nur unterdrückt. Jetzt war er genauso stark spürbar wie am Anfang. Vielleicht war er nur gekommen um etwas abzuholen… oder um Naruto zu sprechen. Die Hoffnung, die in dem Moment aufgeflammt war, als sie ihm die Tür geöffnet hatte, war verflogen, aufgelöst wie Rauch im endlos weiten Himmel. Nein, er würde nicht zu ihr zurückkommen. Er hatte seinen Standpunkt deutlich gemacht. Wie hatte sie auch nur für einen Augenblick in eine solche Euphorie fallen können? Sakura zog die Knie an und schob sich die Decke bis über den Kopf. Wie ein Embryo lag sie da. Eingerollt, einsam, verletzlich. Da kam es wieder, das Stechen in ihrem Herzen, das sich anfühlte, als würde jemand eine ätzende Säure darauf träufeln. Sie wollte es nicht mehr fühlen. Nichts fühlen. Nichts sehen. Nichts hören. Sie war wieder in ihr schwarzes Loch zurück gekrochen. Und dieses Mal würde sie es nicht so bald wagen, es zu verlassen, die schützenden Hüllen der Gleichgültigkeit abzustreifen und sich der Welt verletzlich auszuliefern.
 

Auch wenn sie versuchte es zu ignorieren hörte sie die Stimme des Hokage. Aber für ihre Verhältnisse war sie leise. Vermutlich wollte sie sie nicht wecken.

„Vergesst ihr da nicht etwas? Sakura ist die einzige, die gegen Orochimarus Chakra ankommt.“

„So wie es ihr jetzt geht kann sie gar nichts machen.“ Das war Naruto. Auch er war bemüht seine Lautstärke zu zügeln. Es fiel ihm sichtlich schwer. Eine Weile herrschte Stille.

„Dann müssen wir wohl zusehen, wie er sich in ein Monster verwandelt.“ Kakashis Stimme klang bitter, beinahe sarkastisch. Sasuke war wohl nicht mehr da. Ob er überhaupt hier gewesen war als Naruto, Tsunade und Kakashi gekommen waren? Hatte er sie aufgefangen, als sie bewusstlos geworden war? Oder sie einfach liegen lassen? Sakura schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht mehr daran denken. Im Moment beschäftigte sie viel mehr das Gespräch der anderen. Sie hatte noch gar nicht daran gedacht, dass Sasuke jetzt ziemlich schlechte Aussichten hatte. Ohne ihre Hilfe würde er bald nicht mehr derselbe sein…

Erneut breitete sich Schweigen aus.

„Es muss doch auch einen anderen Weg geben!“ meinte Naruto verzweifelt.

„Das ist nicht nötig.“ Sie alle sahen auf, als Sakura die Treppe herunter gewankt kam. Tsunade sah sie ebenso erstaunt und besorgt an wie Naruto. Und auch Kakashi, der sie seither das erste Mal sah, schien geschockt von ihrem Zustand. Mühsam brachte sie die letzten Stufen hinter sich und sah entschlossen in die drei Augenpaare, die sie unentschlossen musterten. Doch sie war entschlossen.

„Ich werde lernen mein Aizu zu beherrschen. Und ich werde es bei Sasuke anwenden.“ Überraschte Blicke waren die Folge. Sie selbst hatte kurz mit sich ringen müssen, aber immerhin ging es hier um ein Menschenleben. Sie würde es auch für jeden anderen tun, egal was sie empfand…

Ein Geräusch aus der Küche ließ sie aufhorchen. War etwa noch jemand hier? Leise, kaum hörbare Schritte, dann trat er ins Wohnzimmer. Sasuke.

Sakuras Augenlider flatterten. Sofort senkte sie den Blick. Sie wagte es nicht ihn anzusehen. Auf einmal war es ihr so unendlich peinlich, dass sie sich seinetwegen so gehen ließ. Aber hatte er nicht gewusst, was er ihr antat? Hatte sie ihm nicht kurz zuvor noch zugeflüstert, dass sie ihn liebte? Bei dem Gedanken drehte sich ihr der Magen um.
 

Und das erste Mal seit er gegangen war machte sich ein weiteres Gefühl in ihr breit, das ihr jetzt als das einzig richtige erschien. Es war plötzlich so deutlich. Hass. Was für ein Mensch musste man sein, um jemandem so etwas anzutun? Er konnte keine Gefühle haben, kein Mitleid, kein Herz. Er war kalt, unbarmherzig und böse. Genau wie Orochimaru. Sie erschrak bei dem Gedanken. Hatte vielleicht das Chakra etwas damit zu tun? So schnell es ging verdrängte sie die Idee wieder. Es gab keine Entschuldigung für Sasukes Verhalten, sie brauchte nicht nach einem Grund zu suchen, warum er sie nicht wollte… Aber dennoch gab es nur einen Weg, um das herauszufinden, um wirklich sicher zu sein… Sie musste Orochimarus Chakra in Sasukes Körper auslöschen, vollkommen, bis auf den letzten Rest. Dann musste sie kein Mitleid mehr mit ihm haben und konnte vollkommen sicher sein, dass er ganz allein ihr so weh getan hatte. Dann konnte sie ihn wirklich hassen.
 

Es war, als würde keiner der Anwesenden wagen, etwas zu sagen. Und sie wollte die unerträgliche Stille schon unterbrechen, als Sasuke ihr zuvor kam.

„Du musst das nicht tun.“ Er klang reserviert, beinahe etwas unsicher.

„Ich weiß. Aber ich glaube, keiner von uns hat Lust auf eine schlechte Kopie von Orochimaru. Also werde ich nicht zulassen, dass du so wirst.“ Innerhalb von Sekunden hatte Sakura sich dazu entschieden, den Schleier der Gleichgültigkeit über sich zu breiten, allerdings nur was Sasuke betraf. Er war es nicht Wert, dass sie ihr Leben für ihn wegwarf und ihre Gedanken und ihr Herz an ihn verschwendete. Sie würde lernen ihn nicht mehr zu lieben. Wie auch immer das funktionieren sollte, sie würde einen Weg finden. Sasuke sah einem geprügelten Hund gerade sehr ähnlich. Gleichzeitig schien er überrascht. Anscheinend hatte er nicht mit ihrer Hilfe gerechnet. Oder dass sie überhaupt noch mit ihm sprach. Aber sie würde ihm ihren Schmerz nicht mehr zeigen. Niemandem, bis sie es selbst überwunden hatte. Es sollte sich keiner mehr Sorgen um sie machen müssen.

„Wie lerne ich am besten mit meinem Chakra umzugehen?“ wandte sie sich an die noch etwas verwirrte Tsunade.
 

„Ähm, ich… Ich kann dir darüber nicht viel beibringen. Es gibt aber einen Ort, an dem bis jetzt die meisten Judaikos gelernt haben ihre Fähigkeit zu kontrollieren. Es ist ein uralter Tempel, der seit Jahrhunderten dieses Geheimnis bewahrt und an die wenigen Auserwählten weitergibt, die deine Gabe besitzen, Sakura.“ Gespannt hörten alle zu, was Tsunade zu erzählen hatte.

„Es wird auf jeden Fall einige Monate dauern, bis du dein Aizu vollständig beherrschst. Deshalb schlage ich vor – wenn du das wirklich machen willst – dass du so schnell wie möglich dorthin aufbrichst. Außerdem wirst du dich dort gut erholen können.“ Sie sagte die letzten Worte nicht ohne einen bitteren Nachgeschmack und einen mahnenden Blick auf Sasuke. Er hatte ihnen erzählt, dass er sich von Sakura getrennt hatte. Jedoch hatte er auch ihnen nicht die wahren Gründe genannt.

Sie hatte es damals schon geahnt. Das hatte einfach nicht gut gehen können mit den beiden. Auf lange Zeit gesehen war die Trennung wahrscheinlich sogar die beste Lösung.
 

„Ich werde mitgehen!“ Natürlich wollte Naruto das.

„Das geht nicht. Dieser Tempel ist einem Kloster sehr ähnlich. Männer haben auf dem Gelände keinen Zutritt. Das ist strengstens verboten.“ Naruto sah enttäuscht aus.

„Also besitzen nur Frauen das Aizu?“ fragte Kakashi. Tsunade nickte.

„Aber ich kann sie doch besuchen!?“ Tsunade schüttelte den Kopf. Naruto war enttäuscht.

„Nein, das wird nicht möglich sein. Niemand von uns wird zu ihr dürfen. Sie muss sich dort völlig auf ihre Ausbildung konzentrieren. Jede Störung könnte den Prozess verlängern. Das willst du doch nicht. Oder?“ Naruto sah zuerst betreten zu Sakura, dann zu Sasuke. Man merkte sofort, dass er unglaublich sauer auf den Uchiha war, und es würde wahrscheinlich eine Ewigkeit dauern, bis er ihm verzeihen konnte, doch ihre Freundschaft würde das vermutlich überstehen. Und er wollte natürlich auch, dass Sakura Sasuke von Orochimarus Chakra befreite.

„Nein, natürlich nicht, aber-“ Er wurde einfach unterbrochen.

„Bist du dir auch wirklich sicher?“ fragte Kakashi die junge Uchiha eindringlich. Bis jetzt hatte er sich eher rausgehalten. Sakuras Anblick ließ ihn zweifeln, ob sie im Moment überhaupt dazu im Stande war, diese Reise und Ausbildung auf sich zu nehmen. Andererseits schien sie sich schon längst entschieden zu haben. Sakura nickte ernst.

„Ich werde so bald wie möglich aufbrechen.“

„Du musst erst mal wieder richtig zu Kräften kommen. Aber ich denke, in einer Woche kann ich dich dort hinbringen. Ich bin sicher, dass du schnell Forstschritte machen wirst.“ Und im Stillen hoffte der Hokage, dass die weisen Frauen hinter ihren geheimen Mauern ihr nicht nur beibrachten, wie sie mit ihrem Aizu umgehen konnte, sondern auch mit ihrem gebrochenen Herzen.
 


 

So, leider nicht so lang, aber ich hoffe, ihr seid trotzdem zufrieden.
 

bis demnächst

EURE DREAMDAY

Ein neuer Pfad - Teil 2

Es geht weiter!

So, bei dem ein oder anderen legen sich heute mal die Schalter um und bringen die grauen Zellen in Schwung. Wird ja wohl auch langsam Zeit, oder…?

Seid gespannt.
 

ENJOY
 

EIN NEUER PFAD – Teil 2
 

Sie hatte darauf bestanden, dass er wieder in die Wohnung zog, doch er fühlte sich nicht besonders wohl dabei. Natürlich war sie weg und sie würde auch nach ihrer Rückkehr nicht mehr hier wohnen, aber alles erinnerte ihn an sie. Und das weckte die Schuldgefühle. Eine schreckliche Sentimentalität, die er früher kaum zu spüren bekommen hatte. Ohne Gefühle ließ es sich eben doch leichter leben. Wenn er im Bett lag dachte er an die Hochzeitsnacht, wie verantwortungslos er sich benommen hatte. Er hätte doch wissen müssen, dass ihre Gefühle für ihn durch diese Nähe wieder kommen würden. Wahrscheinlich hatte er es einfach genossen, sich auch mal fallen zu lassen, seinen Trieben freien Lauf zu lassen und nicht über Konsequenzen nachzudenken. Aber genau das war der Fehler. Er hätte eben daran denken müssen, was er mit seinem Verhalten bei Sakura auslöste. Sie war ihm so anders vorgekommen. So viel älter, reifer und stärker. Tja, das war sie auch. Doch ihr Herz war wohl immer noch dasselbe.
 

Sasuke wälzte sich vom Rücken auf den Bauch. Er konnte einfach nicht schlafen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er nun seit fast fünf Stunden versuchte einzuschlafen. Aber sein Kopf war voll. All seine Gedanken kreisten um Sakura. Und er kam immer wieder an den gleichen Punkt: Es war alles nur seine Schuld. Wie er es auch drehte und wendete. Sakura hätte ja wissen müssen, auf was sie sich einlässt. Sie hätte ihre Gefühle besser unter Kontrolle haben müssen. Blablabla. Es half nichts. Er fühlte sich elend. Und die Blicke und Kommentare der anderen waren dabei nicht gerade hilfreich. Tsunade schrie ihn nur noch an, wenn sie ihn traf, Kakashi strafte ihn mit tadelnden Blicken, Naruto ging ihm aus dem Weg und redete kein Wort mit ihm, Sai machte eine abfällige Bemerkung nach der anderen und Ino hatte ihm vorgestern sogar eine gescheuert. Er schien ihren Abdruck immer noch zu spüren, wenn er jetzt mit der Hand über seine Wange fuhr. Ehrlich gesagt war er darüber aber ganz froh gewesen. Endlich fühlte er sich etwas besser, weil ihm jemand wirklich die Meinung gegeigt hatte und ihm gegeben hatte, was er verdiente. Die Euphorie hatte aber nur solange angehalten, bis er zuhause war.
 

Mit einem Seufzen richtete Sasuke sich auf und fuhr sich mit den Händen über das müde Gesicht. Sein Körper wollte schlafen, aber sein Gehirn gab keine Ruhe. Erinnerungen an intime Momente kamen wieder hoch, wenn er auf Sakuras Bettseite sah. Ihre Hände, ihre Augen, ihre Lippen. Gänsehaut. Sasuke schüttelte den Kopf. Ihr Lächeln… Das reichte, er musste sich unbedingt wieder einkriegen. Nur weil er sich inzwischen so an ihre Gesellschaft gewöhnt hatte durfte er jetzt hier alleine nicht durchdrehen. Sie würde nicht wieder kommen. Zumindest nicht zu ihm. Sasuke stand auf. Eine kalte Dusche würde ihm jetzt bestimmt gut tun. Doch nach zwei Schritten spürte er einen stechenden Schmerz, dort wo sein Herz saß. Er versuchte langsam und ruhig zu atmen. Es tat weh. In letzter Zeit hatte er einfach zu viel Stress gehabt. Er musste sich ausruhen, es ruhig angehen lassen. Der Schmerz war bald verklungen. Doch statt Ablenkung und einem kühlen Kopf fand Sasuke etwas ganz anderes im Bad. Die Badewanne… ihm wurde ganz warm bei dem Gedanken, was hier passiert war. Verdammt, an diese männlichen Triebe würde er sich wohl nie ganz gewöhnen können. Sie beeinträchtigten ihn zunehmend. Auch die Erinnerungen an den Schwangerschaftstest kamen wieder hoch. Was für ein Glück war es doch gewesen, dass er negativ gewesen war. Wenn es anders gewesen wäre… Sasuke schlüpfte so schnell wie möglich aus seinen Klamotten und hielt seinen überhitzten Kopf unter eiskaltes Wasser. Das vertrieb alle Gedanken, und genau das brauchte er gerade ganz dringend.
 

Sakura spürte die Energie, die Wärme, die ihr Chakra ausstrahlte, wenn sie es in einem gleichmäßigen Fluss durch ihren Körper fließen ließ. Es musste immer gleichschnell und in der gleichen Konzentration transportiert werden, sonst verlor es seine Wirkung. Das war schwieriger, als sie es sich vorgestellt hatte. Auch für sie, die so gut mit ihrem Chakra umgehen konnte. Es war nicht sehr anstrengend, aber wenn man nur für einen kurzen Augenblick den Faden verlor, musste man nochmal von neuem beginnen, den Körper erst mal wieder ins Gleichgewicht bringen, die Gedanken leeren und sich nur auf den Körper konzentrieren. Es tat ihr gut. Sie dachte nicht viel nach. Manchmal kam es ihr so vor, als würde die richtige Sakura, die noch vor wenigen Tagen so gelitten hatte, einfach neben ihr stehen und nur darauf warten, wieder von ihrem Körper Besitz zu ergreifen und sie mit ihren negativen und pessimistischen Gedanken wieder in den Abgrund zu ziehen. Doch das passierte nicht. Sie war vollkommen ruhig. Ausgeglichen. Rein.
 

Wieder stand er im Regen. Zu dieser Jahreszeit war es angenehm, die Nachtluft warm, die Tropfen leicht und erfrischend auf der Haut. Es war ganz still bis auf den Regen. Keiner war mehr wach. Die Straßen waren leer. Er war allein. Der Mond war beinahe voll und erhellte somit das Dorf mit seinem sanften Licht. Doch auch hier gelang es ihm nicht abzuschalten. Warum hatte er Sakura überhaupt geheiratet? Er hätte es auch bestimmt so irgendwie geschafft, die Ältesten davon zu überzeugen, dass er keine Gefahr mehr darstellte. Sasuke zweifelte an seinen eigenen Gedanken. Nein, es war hilfreich gewesen, aber hätte er sich nicht ein x-beliebiges Mädchen suchen können? Eines, das nichts für ihn empfand. Eines, das ihn nicht kannte. Eines, das ihm nichts bedeutete…

„Sasuke!“ Er war beinahe froh, dass ihn Naruto aus seinen Gedanken riss. Langsam kam er auf ihn zu. Sasuke drehte sich zu ihm um.

„So spät noch wach?“ Es tat Sasuke ausnahmsweise mal nicht gut, das sein Freund so tat, als wäre nichts gewesen. In den letzten Tagen hatte er sich das zwar immer gewünscht, denn von Naruto gemieden zu werden, war so ziemlich die schlimmste Bestrafung, die er bekommen konnte. Doch genau das fehlte ihm jetzt. Als hätte er nichts verbrochen. Das hielt er nicht aus. Er seufzte tief. Er wusste selbst nicht, was er wollte. Was war nur los mit ihm?
 

„Ja, ich kann auch nicht schlafen.“ Naruto sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an und wandte sich dann zum Mond.

„Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich dich am besten vermöbeln soll, aber über das ganze Gegrübel hab ich die Lust dazu verloren.“ Sasuke konnte nicht lachen.

„Mir wäre es lieber, du würdest es tun“, erwiderte er ernst.

„Sag das nicht. Ich könnte es mir nochmal anders überlegen.“ Auch Naruto spaßte nicht. Dann seufzte er.

„Aber damit wäre Sakura auch nicht geholfen.“ Sie gingen ein paar Schritte schweigend nebeneinander her und setzten sich dann auf einen Hügel, der den Blick auf einen Teil des Dorfes freigab. Es hatte aufgehört zu regnen.

„Es tut mir wirklich Leid.“

„Sag das nicht mir, sag das Sakura.“ Sasuke hatte keine Gelegenheit mehr gehabt, mit Sakura zu sprechen, bevor sie abgereist war. Das hieß, Ino und Tsunade hatten dafür gesorgt, dass zwischen den beiden mindestens 200 Meter Abstand herrschte. Wenn er wirklich gewollt hätte, hätte er einen Weg gefunden, doch er hatte sie gemieden. Sie wollte ihn bestimmt sowieso nicht sehen. Es würde schon schlimm genug für sie sein, wenn sie zurück kam und ihn behandeln musste. Der Uchiha kam sich so hilflos vor, weil er selbst nichts gegen das fremde Chakra in seinem Körper tun konnte. Niemand konnte das. Außer seine Frau.

„Ich frage mich, wie lange sie weg sein wird.“ Naruto klang enttäuscht und besorgt. Enttäuscht, weil er sie nicht hatte begleiten dürfen und die Stadt dieser geheimnisvollen Aizu-Frauen niemals zu Gesicht bekommen würde und besorgt, weil er nun keine Ahnung hatte, wie es ihr ging. Sasuke hatte keine Antwort auf seine Frage. Er hatte sich auch schon Gedanken darüber gemacht. Je früher sie wieder kam, umso geringer war Orochimarus Chakra in seinem Körper und umso weniger musste sie ihn behandeln. Doch je mehr Zeit verstrich, umso besser hatte sie vielleicht Sasukes Entscheidung verkraftet. Er wusste nicht, was er mehr wollte. Bei beiden Varianten dachte er jedoch eher an Sakuras Wohl als an seines.
 

„Naruto?“

„Hm?“

Erst sagte Sasuke nichts, denn er war sich nicht sicher, ob er es überhaupt aussprechen sollte. Naruto sah ihn geduldig abwartend an.

„Denkst du, sie verzeiht mir irgendwann?“ Naruto rümpfte nachdenklich die Nase.

„Vielleicht. Wenn sie dich oft genug verdroschen hat.“ Jetzt rang sich doch ein kleines Lächeln zu dem Uchiha durch. Naruto lachte ausgelassen. Sasuke wusste, dass er ihm zumindest vergeben hatte. Er war erleichtert. Naruto rollte sich auf den Bauch.

„Sasuke?“ Narutos Ton war wieder völlig ernst und nachdenklich.

„Was genau… empfindest du für Sakura? Ich weiß, dass sie dir nicht total egal ist. Das kann sie einfach nicht. Aber dann verstehe ich nicht, warum…“

„Naruto, das ist…“

„Kompliziert? Schon klar, deshalb frage ich ja. Ich will nur wissen… Hast du sie wirklich so verletzen müssen?“ Der Beschützerinstinkt in Naruto kam wieder hoch. Dieses Mal herrschte wirklich lange Stille zwischen ihnen. Sasuke rupfte ein paar Grashalme aus der Wiese und drehte sie in der Hand.

„Ich wollte, dass sie mich hasst.“ Naruto spürte, wie ernst Sasuke das meinte und war geschockt von dieser Antwort. Er setzte sich wieder auf und sah seinen Gegenüber fassungslos an.

„Was? Dich hassen? Was meinst du damit?“

„Naja, damit meine ich genau das. Sie soll mich hassen.“

„Aber warum? Das macht doch überhaupt keinen Sinn.“

„Sie kann nur von mir loskommen, wenn sie mich hasst. Und das muss sie, denn ich kann ihr einfach nicht das geben, was sie braucht.“ Es kam aus ihm herausgesprudelt, als hätte er lange darauf gewartet, es jemandem erzählen zu können. Dabei hatte er es für sich behalten wollen. Wenn Naruto etwas vor Sakura rausrutschte war der ganze Plan dahin, alles umsonst.

„Du willst, dass sie glücklich ist.“ Man konnte förmlich sehen, wie über Narutos Kopf eine Glühbirne anging. Dann lächelte er.

„Das heißt, sie ist dir nicht egal.“
 

„Nein.“

„Aber sie ist nicht glücklich, Sasuke, hast du das nicht gemerkt? Sie ist todtraurig. Ich hab mir echt riesige Sorgen um sie gemacht. Alles nur deinetwegen.“

„Ja, sie ist jetzt vielleicht noch unglücklich. Aber auf lange Zeit gesehen…“

„Unsinn. Das glaube ich nicht.“ Naruto schüttelte den Kopf.

„Auch in zehn Jahren wird es ihr nicht anders gehen. Vielleicht hat sie es dann überwunden, aber sind wird nicht glücklich sein. Für Sakura gab es immer nur den einen. Und das bist nun mal du. Sie wusste doch, dass du nie so viel für sie empfinden würdest wie sie für dich.“ Sasuke war erstaunt, wie gut Naruto eigentlich Bescheid wusste.

„Hättest du das Spiel nicht einfach weiter spielen können? Ihr kamt doch ganz gut miteinander zurecht. Oder war es so schwer für dich, mit ihr zusammen zu leben? Es sah eigentlich nicht danach aus. Und ehrlich gesagt… du kriegst wahrscheinlich nie wieder eine bessere ab als Sakura. Die hätte das schon mit dir ausgehalten. Ich glaube, es ging dir dabei gar nicht so sehr um Sakura, sondern eher um dich selbst. Aus irgendeinem Grund konntest du nicht mehr so weiter machen.“ Auch wenn Sasuke noch nie so darüber gedacht hatte, mit jedem Wort merkte er, dass Naruto recht hatte. Aber warum? Warum hatte er Sakura dann verlassen? Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sein Herz schmerzte wieder, wie vorhin. Er fasste noch nicht so richtig, was er versuchte zu begreifen. War es wirklich so? Konnte es sein? Naruto sprach aus, was er dachte.

„Du hattest keine Angst, dass Sakura nicht mehr von dir loskommt. Es war genau anders rum.“
 


 

Surprise, Surprise! Und, wie fandet ihrs? Bin super gespannt auf eure Meinungen. Und sorry übrigens, wenn ich keine ENS schreibe. Wer gerne wieder benachrichtigt werden will, wenns weiter geht, einfach Bescheid sagen ^^
 

Bis demnächst

EURE DREAMDAY

Time flies

Tut mir Leid, dass es mal wieder so lange gedauert hat. GOMEN! Ich hoffe, das euch das Kapitel wenigstens etwas entschädigt!
 

ENJOY!
 

- TIME FLIES -
 

„Du hattest keine Angst, dass Sakura nicht mehr von dir loskommt. Es war genau anders rum.“
 

Es war nicht ganz so, wie Naruto es vermutet hatte, aber es kam dem schon sehr nahe. Ja, er hatte gemerkt, dass Sakura immer wichtiger für ihn wurde und bevor sie merkte, dass sie doch nicht mit ihm leben konnte oder wollte, und er wieder jemanden verlor, der ihm wichtig war, hatte er sich rechtzeitig zurückgezogen. Erst jetzt merkte er, dass er Sakura genau das angetan hatte, was er bei sich zu vermeiden versucht hatte. Er war eben ein Egoist.
 

„Sakura?“ Yagashi war immer wieder fasziniert davon, wie sehr sich die Uchiha in ihr Training vertiefte. Manchmal schien es, als wollte sie gar nicht mehr aus ihrer Trance erwachen. Endlich reagierte Sakura auf ihre Worte und öffnete langsam die Augen. Es sah fast so aus, als wäre sie aus einer anderen Welt gerissen worden. Nun, manchmal war das so beim meditieren. Man ließ seinen Körper hinter sich und beschäftigte sich nur noch mit seiner Seele. Man reinigte sich von bösen Gedanken und schlechten Erinnerungen, ohne diese jedoch zu vergessen. Der schwerste Schritt dahin war die Akzeptanz von allem, was einem wiederfahren war. Alles danach war vergleichbar einfach.
 

„Essenszeit.“ Man redete hier nicht viel, zumindest nicht im Alltag. Gäste wie Sakura, die hierherkamen, führten jedoch jeden Tag ein Gespräch mit der ehrwürdigen Mutter, um von ihren Fortschritten und Problemen zu berichten. Sie war das Oberhaupt des Klosters und beherrschte neben einer anderen Frau hier als einzige das Aizu. Alle waren überrascht gewesen, als Mamduce die Nachricht von Tsunade erhalten hatte, dass sie eine Schülerin mit dieser seltenen Gabe zu ihnen schicken würde. An diesem Tag hatten sich alle zwanzig Nonnen, die auf dem riesigen Areal lebten, getroffen und Sakura willkommen geheißen. Am nächsten Tag schon waren sie wieder in ihre Häuser zurückgekehrt. Nur Mamduce – die ehrwürdige Mutter -, Yagashi – die als Waisenkind abgegeben wurde und inzwischen 12 war und Mamduces Schützling – und Natai – die ebenfalls das Aizu besaß – kümmerten sich nun um sie. Yagashi war etwas eifersüchtig auf das Mädchen aus Konoha, weil sie so viel Aufmerksamkeit erregte und viel hübscher war als sie. Doch sie wusste auch, dass diese junge Frau sehr traurig war und ihr Körper in einer schlechten Verfassung war. Also versuchte sie freundlich zu sein. Eigentlich wusste sie auch, dass ihre Eifersucht dumm und kindisch war, und jedes Mal, wenn sie Sakura sah, fühlte sie Mitleid, obwohl sie nicht genau wusste, was ihr zugestoßen war. Doch sie hatte diese große Traurigkeit in ihren Augen und ihrer Aura, auch wenn sie versuchte es zu verbergen. Mamduce hatte zu Yagashi gesagt, dass sie das später einmal verstehen würde. Das hatte sie am meisten gestört. Sie war doch kein kleines Kind mehr.
 

Jetzt ging Yagashi neben Sakura her und warf ihr hin und wieder einen Blick zu. Natürlich bemerkte Sakura dies, versuchte es jedoch zu ignorieren. Sie hatte schon vom ersten Tag an gespürt, dass das junge Mädchen sie nicht besonders zu mögen schien, auch wenn sie den Grund nicht kannte. Als Yagashi sie zum zwanzigsten Mal schräg von der Seite musterte sprach Sakura sie darauf an.

„Was ist denn, Yagashi?“ Angesprochene verschränkte die Arme vor der Brust. Trotzig rümpfte sie die Nase und lief etwas schneller. Sakura schmunzelte nur über ihr Verhalten und ließ sie den Abstand zwischen sich beiden vergrößern.
 

„Du bist zu abgemagert, Sakura. Iss, das braucht dein Körper. Dein Geist kann sich nicht konzentrieren wenn seine Kraftquelle versiegt.“ Mamduce redete wie immer völlig ruhig mit ihrer tiefen, etwas rauen, Stimme. Sie war sehr nett, einfühlsam und geduldig. Aber Sakura hatte das Gefühl, dass man ihr nicht wiedersprach oder einen Rat ihrerseits nicht befolgte. Was sie sagte, war Gesetz. So kam es ihr zumindest vor. Ihre Aura war nicht erdrückend, aber einnehmend und sehr präsent. Und sie wollte nicht wagen sich ihr zu wiedersetzen. Also nickte sie nur und gehorchte, auch wenn ihr Appetit nicht zurückgekehrt war. Ihr Körper war immer noch wie tot, nur ihr Geist zwang sie, weiterzumachen.

Aber es ging ihr schon besser. Manchmal, wenn auch noch sehr selten, vergaß sie ihren Kummer. Sie dachte nicht mehr unablässig an Sasuke, versuchte zu vergessen, was passiert war. Versuchte, ihm zu vergeben... Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie schon hier war, aber es fühlte sich ewig an. Dieser Ort war wirklich etwas Besonderes und ihr Aizu gehorchte ihr mehr und mehr. Aber genau dann musste sie an den Mann denken, wegen dem sie hier war. Vergebung, sagte Mamduce immer, sei viel schwieriger zu erlernen als der Umgang mit ihrem Aizu. Und sie hatte so recht.
 

„Ich verstehe… Das ist ja schrecklich.“ Hinata fühlte sich auf einmal so blöd, weil sie noch eifersüchtig gewesen war, als Naruto sie einfach hatte stehen lassen und zu Sakura gerannt war. Jetzt, nachdem sie die ganze Geschichte kannte, tat es ihr Leid.

„Ich hatte ja keine Ahnung… Wie geht es Sakura jetzt?“ Naruto zuckte nur mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht. Es darf ja niemand zu ihr in dieses komische Dorf. Aber ich hoffe, dass es ihr besser geht.“ Hinata nahm seine Hand.

„Ja, ich auch. Sie wird schon wieder. Sie ist doch ein starkes Mädchen.“

„Ja du hast Recht… Danke Hinata.“ Als er sie ansah, wurde sie etwas rot, doch sie wich seinem Blick nicht aus und sah ihn aufmunternd an. Sie war so froh gewesen, als er sie erneut um ein Date gebeten hatte, als Wiedergutmachung sozusagen. Doch sie war mit gemischten Gefühlen zu dem Cafe gegangen, in dem sie sich verabredet hatten. Sie hatte wirklich geglaubt, dass Sakura ihm einfach wichtiger war als sie. Aber im Nachhinein war sie froh, dass er sich um Sakura gekümmert hatte. Was Sasuke getan hatte war einfach grausam. Wie hatte er das der armen Sakura nur antun können? So gutgläubig, wie Hinata eben war, hatte sie wirklich gedacht, dass die beiden glücklich waren. Doch anscheinend sah es in Wahrheit ja anders aus.

Naruto erzählte niemandem von seiner Vermutung, was Sasukes Gefühle für Sakura betrafen. Und da dieser alles abgestritten hatte, konnte er noch nicht sicher sein. Außerdem war es seine Sache… auch wenn es Naruto entschieden gegen den Strich ging sich da raus zu halten.

„Ich bin froh, dass du mich noch einmal gefragt hast, ob ich mit dir ausgehen möchte. Ich habe mich wirklich sehr gefreut.“ Hinata sprang endlich über ihren Schatten. Sie wollte Naruto einfach etwas ablenken und ihn zum lächeln bringen. Das gelang ihr auch prompt.

„Naja, ich hab dich letztes Mal einfach so stehen lassen. Das musste ich doch wieder gut machen.“ Hinata nickte.

„Das ist schön.“
 

„Moment, ich komme“, rief Ino, als sie die Türglocke des Ladens hörte, und trat hinter den vielen Kartons, die sie noch auspacken musste, hervor. Und erstarrte.

„Du.“ Mehr bekam sie nicht raus. Was sollte sie auch sagen? Es war langsam an der Zeit, dass er sich mal zu den Geschehnissen der letzten Tage äußerte.

„Hallo Ino.“ Shikamaru fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Er wusste, dass er endlich mit Ino reden musste, aber den ganzen Weg hierher war ihm nichts Passendes eingefallen. Eigentlich hatte er ja keine Ahnung, was er von der ganzen Sache halten sollte. Sie hatte ihm einfach so gesagt, dass sie in ihn verliebt war. Wie sollte er damit umgehen?

„Was willst du?“ fragte Ino unfreundlich und wandte sich den Kartons wieder zu. Er hatte nicht erwartet, dass sie so abweisend sein würde.

„Ino, wir müssen reden.“

„Müssen wir nicht.“ Ino hievte einen der oberen Kartons auf den Tresen und öffnete ihn.

„Ino…“ Shikamaru wusste nicht, was er tun sollte. Nur ein falsches Wort würde genügen, und Ino würde in die Luft gehen.

„Lass uns doch darüber reden.“ Ino knallte die Übertöpfe auf den Tisch und drehte sich ruckartig zu ihm um. Er wich sofort einen Schritt zurück. Gleich würde die Bombe platzen…
 

„Ich finde, deine Reaktion war schon Antwort genug. Du musst es nicht noch ausweiden.“ Ja, dass er weggerannt war, war ein Fehler gewesen, aber die ganze Sache hatte ihn total überfordert.

„Es tut mir Leid. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist.“

„Das pure Entsetzen, würde ich sagen.“ Ino stemmte die Hände in die Hüften. Gut, dass sie ihre Tränen einfach in Wut umwandeln konnte.

„Nein, so war das nicht…“

„Ach ja, wie denn dann, Shikamaru, hm? Du hättest dein Gesicht mal sehen sollen. Als könnten dich diese drei kleinen Worte umbringen. Du konntest nicht schnell genug verschwinden.“

„Du hast mich einfach so überrascht damit.“

„Ja, vielleicht kam das etwas plötzlich, aber da du in letzter Zeit immer mehr in der Gegend rumvögelst dachte ich, es sei langsam mal an der Zeit, bevor es zu spät ist.“

„Das mit Temari ist nichts Ernstes.“

„Na dann bin ich ja beruhigt.“ Die Ironie in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

„Ehrlich!“

„Ach ja? Hast du ihr das auch gesagt?“

„Sie weiß das doch.“

„Hah! Von wegen. Es sieht so aus, als solltet ihr mal eure Prinzipien klären, bevor du noch jemanden verletzt.“
 

„Ino, das geht dich echt nichts an.“ Verdammt, hatte er sich nicht mit ihr aussprechen wollen? Das ging nun irgendwie nach hinten los.

„Okay, wenn du meinst. Dann erzähle ich dir eben nicht, dass die kleine Temari ganz genauso verschossen in dich ist wie- ist ja auch egal.“ Shikamaru traute seinen Ohren nicht. Nicht Temari auch noch. Ino verspürte ein kleines bisschen Genugtuung, als sie sein geschocktes Gesicht sah.

„Ja, so wie es aussieht verdrehst du uns allen den Kopf“, sagte Ino spöttisch.

„Ino, es tut mir wirklich leid, aber ich…“

„Jaja, du erwiderst meine Gefühle nicht, und möchtest lieber, dass wir Freunde bleiben. Blablabla. Verschon mich damit, ja?“

„Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hab noch nie darüber nachgedacht… über eine ernsthafte Beziehung.“

„Dann wär’s mal langsam an der Zeit, denn mit deinem rücksichtslosen und egoistischen Verhalten tust du Menschen weh. Du tust mir weh. Und Temari auch.“ Sowas, jetzt verteidigte sie schon Temari vor dem Idioten. Irgendwas lief hier falsch.

„Ich treffe mich nicht mehr mit ihr. Nicht seitdem…“ Eine Weile herrschte Stille.

„Das macht es nicht besser. Du solltest ernsthaft darüber nachdenken, was du willst, bevor du noch mehr Schaden anrichtest.“ Shikamaru sah betreten zu Boden.

„Du hast Recht, es tut mir leid.“ Er ging rückwärts aus dem Laden und hielt den Blick gesenkt, wie jemand, der versuchte unversehrt aus einem Raubtierkäfig zu entkommen. Als er gegangen war seufzte Ino laut. Fast hätte er ihr leid getan. Diese verdammte Liebe! Macht alles kaputt.
 


 

...Hm, irgendwie ist das ein Patchwork Kapitel ^^ Aber mir ist aufgefallen, dass ich alle anderen Charaktere in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt hab. Also jetzt ein kleines Update in den anderen Beziehungskisten. Aber ich kann euch trösten, vosaussichtlich wird Sakura im nächsten Kapitel nach Konoha zurückkehren.

Und wer weiß, was dann passiert...!? ^^
 

Bis demnächst

EURE DREAMDAY

Verkehrte Welten

Waaaaaaah! Es tut mir sooooo Leid! Ich dachte, ich hätte das neue Kapi schon längst on! Verdammt, bitte schlagt mich nicht! *1.000.000 mal verbeug*

Ich hoffe, das Kapi entschädigt euch wenigstens dafür, denn endlich treffen die beiden Uchihas wieder aufeinander!

So, jetzt habt ihr lange genug gewartet, fangt schon an zu lesen! ^^
 

ENJOY!!!
 


 

- VERKEHRTE WELTEN -
 

Sakura fühlte sich irgendwie fremd in Konoha. Sie war eigentlich gar nicht so lange weg gewesen und trotzdem hatte sich alles verändert. Nicht die Stadt, sondern sie selbst. Das war immer noch ihr Zuhause, aber seltsamerweise fühlte es sich nicht so an, als würde sie nicht mehr hierher passen. Sie freute sich darauf ihre Freunde wieder zu sehen und sie war gespannt darauf, wie sie reagieren würde, wenn sie Sasuke gegenüber stand. Mamduce hatte ihr gesagt, dass Sakura erst wirklich wissen würde, wie gut sie die Trennung überwunden hatte, wenn sie ihn wieder sah. Und sie brannte noch mehr darauf, endlich ihr Aizu einzusetzen. Drei Monate waren vergangen seit sie aufgebrochen war und sie hatte mehr gelernt als sie erwartete hatte. Sie war gelassener, ausgeglichen und ruhiger. Sie hatte keine Angst vor einer Begegnung mit Sasuke. Sie war nur neugierig wie sie sich beide verhalten würden. Doch heute wollte sie erst einmal wieder richtig ankommen und sich eine Bleibe suchen. Sie hatte schließlich kein Zuhause mehr. Früher hätte sie das unglaublich traurig und verzweifelt gemacht, aber nun machte ihr das nichts mehr aus. Sie würde schon irgendwo unter kommen. Schon auf dem Rückweg hatte sie beschlossen, als erstes bei Tsunade vorbeizuschauen und sich zurückzumelden. Mamduce hatte ihr geraten, erst einmal nicht im Krankenhaus zu arbeiten, da die Behandlung von Sasuke anstrengend genug sein würde, doch Sakura hatte sich noch nicht entschieden, ob sie diesen Rat befolgen wollte.
 

„Sakura!“ Tsunade stand sofort auf und nahm die Uchiha mit einer festen Umarmung in Empfang.

„Ich hatte dich noch gar nicht zurück erwartet. Wie geht es dir?“ Sakura holte erst mal tief Luft als der Hokage sie wieder los ließ.

„Gut. Ich hatte eine tolle Zeit.“ Tsunade sah sie prüfend an, ob sie auch die Wahrheit sagte, dann nickte sie zufrieden und setzte sich wieder hinter ihren Schreibtisch, der mit Akten überhäuft war. Sakura warf einen flüchtigen Blick darauf und Tsunade seufzte.

„Verdammter Papierkram. Wie konnte ich diesen Job nur annehmen?“ Sakura grinste.

„Ich kann dir dabei helfen, wenn du möchtest. Mamduce meinte, ich sollte in der ersten Zeit sowieso nicht im Krankenhaus arbeiten, weil ich schon genug mit Sasukes Chakra zu tun haben werde.“ Wieder sah der Hokage sie prüfend an.

„Bist du nervös… wenn du daran denkst, ihn wieder zu sehen?“

„Nein“, antwortete Sakura wahrheitsgemäß. Aber Tsunade glaubte ihr nicht und zog eine Augenbraue hoch. Sakura hatte jedoch keine Lust, das Thema weiter auszuweiden.

„Soll ich dir nun damit helfen oder nicht?“ Tsunade gab sich geschlagen und legte das Thema Sasuke auf Eis. Wortlos, aber mit einem dankbaren Grinsen streckte sie Sakura die erste Akte entgegen. Diese nickte eifrig, stellte ihre Reisetasche in eine Ecke und begann mit der Arbeit. Eine Weile arbeiteten sie schweigend und Sakura war froh, dass sie sich nützlich machen konnte. Nach zwei Stunden beschloss Tsunade dann, dass es für heute reichte und sie keine Buchstaben und Zahlen mehr sehen konnte. Sie unterhielten sich ein bisschen über das Training und die Fortschritte von Sakura, dann kamen sie auf ihre Wohnsituation zu sprechen.

„Wo willst du eigentlich schlafen?“ Sakura zuckte nur mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, heute Nacht geh ich ins Hotel. Es wird sich schon irgendwas finden.“

„Du kannst doch sicher bei deinen Freunden unterkommen. Was ist mit Naruto?“ Daran hatte Sakura auch schon gedacht. Aber wenn sie überlegte, wie chaotisch Naruto war…

„…und außerdem steht er kurz davor, mit Hinata anzubandeln. Da ist das glaube ich etwas unangebracht.“ Tsunade war überrascht, dass Naruto anscheinend etwas von Hinata wollte. Sie hatte immer geglaubt, dass- ach, war ja auch egal. Sie mussten eine Lösung für Sakura finden.

„Und was ist mit Ino? Oder eines der anderen Mädchen?“ Sakura schüttelte entschieden den Kopf.

„Die haben gerade alle Beziehungsstress und ich will nicht… Ich brauche einfach meine Ruhe.“

„Verstehe schon. Keine Männergeschichten. Hm…“

„Mach dir keine Gedanken, ich werde schon was finden!“

„Das hoffe ich doch. Zur Not kommst du zu mir.“

„Danke für das Angebot... Also, ich gehe jetzt besser. Soll ich morgen wieder kommen und dir helfen, das Chaos zu beseitigen?“ Sakura deutete auf die immer noch nicht viel kleineren Stapel auf Tsunades Schreibtisch. Tsunade nickte.

„Ich bitte darum. Ach und Sakura! Wenn irgendetwas ist, wenn du etwas brauchst, oder reden möchtest…“

„Okay!“ sagte Sakura beiläufig und war schon aus der Tür verschwunden. Es schien ihr wirklich gut zu gehen. Aber Tsunade traute dem Frieden nicht. Nicht, wenn sie daran dachte, in welchem Zustand Sakura gewesen war, als sie vor drei Monaten gegangen war. Hatte die Zeit wirklich ausgereicht, um ihre Wunden zu heilen?
 

„Und? Wie geht es voran?“

„Die Eltern hassen mich, aber mit den Knirpsen komme ich ganz gut klar.“ Sasuke grinste. Tsunade rümpfte die Nase. Ja, sie hatte schon gehört, wie toll der Uchiha bei den Kids ankam. Sie konnte das überhaupt nicht verstehen. Sasuke war nicht gerade bekannt dafür, unglaublich kinderlieb zu sein und trotzdem lagen ihm die Nachwuchs-Ninjas zu Füßen. Ihnen machte Sasukes Vorgeschichte nichts aus und mit seinen Fähigkeiten hinterließ er wohl einen bleibenden Eindruck. Er unterrichtete keine kleinen Ninjas, nur Möchtegerne, die mal ausprobieren wollten, wie es sich anfühlte ein Ninja zu sein. Zwischen sechs und zehn Jahren waren die Kinder. Anfangs war es nur eine Woche gewesen, in der die Kleinen von 9:00 Uhr bis 16:00 Uhr Ninja spielen konnten, doch die meisten waren so begeistert, dass sie weitermachen wollten. Also waren es nun insgesamt drei Kurse, für Anfänger, Fortgeschrittene und „kleine Super-Ninjas“. Der Name war natürlich nicht auf Sasukes Mist gewachsen, aber den Kleinen gefiel das nun mal. Und da beinahe alle Kinder nur zu Sasuke wollten – anfangs sollte Sai die Fortgeschrittenen übernehmen – war dieser nun ausreichend beschäftigt und die Stunden wurden gekürzt. So dauerte der Anfängerkurs nun von 11:00 Uhr bis 16:00, für Fortgeschrittene gab es Training von 16:30 bis 20:30 und die kleinen Super-Ninjas waren von 6:00 bis 11:00 in Aktion. Viel Pause brauchte Sasuke nicht. Dennoch hatte Tsunade beschlossen, ihm Sai als Verstärkung zu schicken. So konnten sie einfach auch mehr Kinder in einen Kurs nehmen. Circa 15 Strolche hüpften also pro Kurs um die beiden Männer herum. Der Hokage hatte Sai auch eingesetzt, damit er ihr Bericht erstatten konnte, wie Sasuke sich anstellte. Wie erwartet gab es weder einen Kennen-lern-Kreis, noch viel Gelächter oder Pausen und Süßigkeiten. Aber die Kinder lernten etwas. Und das gefiel ihnen. Sie waren diszipliniert und aufmerksam, hörten gut zu und sogen alles auf, was Sasuke sagte. Doch eigentlich redete er eher wenig. Er demonstrierte lieber, was er von den Kleinen wollte. Und er verlangte nicht zu viel, auch wenn er einige Knirpse an ihre Grenzen trieb. Hier und da gab es auch mal Tränen, aber bei Tsunade verlief das Training auch nicht anders. Sasuke kümmerte sich um die Kids, besser, als Tsunade erwartet hatte. Das größte Problem war eigentlich die Zusammenarbeit zwischen ihm und Sai. Die Kinder interessierten sich nicht besonders für ihn und Sasuke machte keine Anstalten, ihn irgendwie zu integrieren. Also war er wirklich eher Beobachter als Helfer, aber Tsunade hatte Sai geraten, den Uchiha einfach machen zu lassen. Sie hatte gehofft, dass Sasuke ihn irgendwann akzeptieren würde. Doch im Moment wurde genau das zum Problem…

„Das ist schön zu hören. Und was halten die Kleinen von Sai?“ Sasuke verschränkte die Finger ineinander und schmunzelte selbstgerecht.

„Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt wissen, dass er existiert.“ Tsunade verdrehte die Augen. Früher hatte er das mit Naruto gemacht, jetzt ging das Spielchen „Wer-hat-den-längeren“ von neuem mit Sai los.

„Hör mal Sasuke, das kann nicht so weitergehen. Ihr müsst gute Vorbilder für die Kinder sein. Und da gehört auch Teamarbeit dazu.“

„Keine Angst, das lernen sie schon. Aber dazu brauche ich Sai nicht.“ Tsunade atmete tief durch. So war Sasuke nun mal. Warum regte sie sich überhaupt noch auf?

„Vielleicht. Trotzdem möchte ich, das du mehr mit ihm zusammen arbeitest.“

„Erst setzt du mir die Kids vor die Nase ohne mich zu fragen, aber was du jetzt verlangst ist echt zu viel.“ Ironie, die ernst gemeint war. Na klasse!

„Die Kinder müssen sich an Sai gewöhnen, so schnell wie möglich. Du wirst bald nicht mehr so viel Zeit und Kraft haben, um das allein zu machen.“ Zufrieden sah Tsunade, wie die Gelassenheit den Uchiha verließ.

„Heißt das…“

„Sakura ist wieder da. Sie ist gestern angekommen. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, wann deine Behandlung beginnt, aber du solltest dich darauf vorbereiten.“ Sasuke war nun sichtlich angespannt. Tsunade hätte nicht gedacht, dass ihm das so unangenehm war. Sie beugte sich nach vorne und sah den Uchiha durchdringend an.

„Ich warne dich. Verhalte dich ihr gegenüber respektvoll. Wenn du sie noch einmal zum Weinen bringst, dann bekommst du es mit mir zu tun!“ Doch kaum hatte sie das ausgesprochen, musste sie herzhaft lachen und korrigierte sich.

„Obwohl… Ich denke du musst dich nicht vor mir in Acht nehmen. Die Prügel wird bestimmt Naruto für mich übernehmen.“

„Ich hab nicht vor ihr was zu tun.“ Sasuke klang erstaunlich kleinlaut. Anscheinend fiel ihm das auch gerade auf, denn er räusperte sich und stand auf.

„Sind wir hier fertig?“

„Das hoffe ich doch.“ Tsunade ließ den Uchiha nicht aus den Augen, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Irgendwie verhielt er sich komisch.
 

Den Termin für die erste Behandlung hatten sie mehr oder weniger über Tsunade vereinbart. Sasuke war auch nicht groß gefragt worden. Die beiden Frauen hatten das über seinen Kopf hinweg entschieden. Es war ihm eigentlich ziemlich egal, dass sie ihn übergangen hatten, aufgeregt war er trotzdem. Und es nervte ihn, dass er sich das selbst eingestehen musste. Am Morgen hatte er sich dabei ertappt, wie er die Wohnung mit Absicht so herrichtete, als würde er nicht extra für Sakura aufräumen. Er hatte ein Hemd auf das Sofa geschmissen und das Geschirr in der Küche stehen lassen. Das Bett hatte er auch nicht gemacht. Aber irgendwann fragte er sich, warum er davon ausging, dass Sakura ins Schlafzimmer gehen würde. Am liebsten wäre er doch ins Krankenhaus gegangen, an einen neutralen Ort, wie Tsunade es vorgeschlagen hatte, aber da Sakura ihn so gut kannte würde sie stutzig werden, wenn er freiwillig dorthin ging. Was für ein Theater er ihretwegen veranstaltete, nur um die Fassade des gleichgültigen Arschlochs aufrecht zu erhalten. Welcher Idiot gab sich schon Mühe diese Rolle zu spielen? Tja, da fiel ihm nur er selbst ein…

Er war den ganzen Morgen unruhig, erinnerte sich immer wieder daran, Sakura gegenüber verschlossen, aber nicht zu kalt zu sein, denn er wollte sie nicht weiter verletzen. Er hoffte inständig, dass sie alles überwunden hatte und er ihr egal war. Als es dann mittags klingelte atmete er tief durch und achtete auf seinen Puls. Sakura würde jeden kleinen Fehler merken. Sie kannte ihn zu gut. Verdammt. Er ließ sich Zeit bis er die Tür öffnete und setzte ein neutrales Gesicht auf. Doch als er sie dann sah, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er sie vermisst hatte. Es traf ihn wie einen Schlag, dass er es nicht länger leugnen konnte. Er fühlte wirklich viel zu viel für sie. Und nun hatte es ihm auch noch die Sprache verschlagen.
 

Sakura sah ihn nur an, mit dem neutralen Blick, der ihm entglitten war. Sie wartete einen Moment, doch als nichts passierte, ergriff sie die Initiative.

„Hallo.“ Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, aber anders, als es noch vor drei Monaten gewesen wäre. Sie freute sich, denn der Uchiha löste keine besonderen Reaktionen bei ihr aus.

„Hallo“, erwiderte Sasuke tonlos und bat sie mit einer Geste herein. Sie wirkte auf ihn ganz gefasst. Gottseidank.

„Wo sollen wir es machen?“ Formulierte sie das mit Absicht so zweideutig? Sasuke räusperte sich kurz und ging dann an ihr vorbei ins Wohnzimmer.

„Hier, oder?“ Sakura stutzte. > Hier, oder? < Was war denn in Sasuke gefahren? War er etwa nervös? Sakura runzelte die Stirn. Das war wohl kaum möglich! Sasuke war Schmerzen gewöhnt und so weit konnte sich das fremde Chakra nun auch noch nicht verbreitet haben. Außerdem konnte er doch gar nicht wissen, dass es weh tat.

„Möchtest du was trinken?“ Das Sasuke so aufgeregt war wegen der Behandlung und sie auch noch hinauszögern wollte. Merkwürdig! Er wich ihrem verwirrten Blick aus.

„Ich weiß wo die Küche ist, also…“ Sasuke nickte und verfluchte sich im Stillen. Hallo, wo war Mr. Eisblock abgeblieben? Nur weil er nicht erwartet hatte, dass Sakura so locker mit ihm umsprang fühlte er sich jetzt vollkommen aus dem Konzept gebracht. Er hatte sich irgendwie darauf eingestellt, sie zurückweisen zu müssen, ihren Fragen oder Blicken auszuweichen und sie vor Peinlichkeiten zwischen ihnen zu bewahren. Aber der einzige, der sich hier zum Affen machte, war er selbst.

„Okay, dann los.“ Sakura unterdrückte ein Grinsen. Sasuke war heute wirklich seltsam. Sie setzte sich auf das Sofa und wartete, bis Sasuke es ihr zögernd nachtat. War ihm ihre Anwesenheit etwa unangenehm? Nicht, dass er dachte, dass sie immer noch so verzweifelt wegen ihm war. Sie wollte das im Laufe des Tages noch klarstellen.

„Mit dem Rücken zu mir“, erklärte die Uchiha, da ihr Mann stocksteif geradeaus stierte. Er gehorchte sofort. Das war ebenfalls neu. Schon an seiner Körperhaltung konnte sie sehen, wie er sich verkrampfte.

„Es wird nicht sehr weh tun.“ Gut, das war gelogen, aber das würde er schon früh genug herausbekommen. Bevor er es richtig realisieren würde, wäre er wahrscheinlich eh bewusstlos.

„Ehä“, war der einzige seltsame Laut, der von Sasuke zurückkam. Er kniff die Augen zusammen und verfluchte sich. So würde sie ihm das ganz bestimmt nicht abkaufen. Er musste…

„Dein T-Shirt.“ Wie, was? T-Shirt? Er war völlig aus der Bahn geworfen.

„Zieh es aus“, half Sakura nach, als nichts passierte. Hatte ihm jemand das Hirn amputiert, während sie weggewesen war?

„Oh ja. Klar.“ Sasuke begann in seinem Kopf eine Strichliste über Peinlichkeiten und selbstverschuldeten Idiotismus zu führen. Sie wurde schnell voller. Sakura hingegen machte Kreuze für jede Situation, die sie darin bestärkte, endlich von dem Uchiha losgekommen zu sein. Wie gerade eben zum Beispiel, als ihr der Anblick seines schönen Rückens nicht aus der Fassung brachte – zumindest nicht mehr als der anderer, attraktiver, junger, nackter Männer. Eigentlich war es am effektivsten, die Behandlung am Bauchnabel zu führen, dem Zentrum eines jeden Körpers, aber so musste sie nicht ständig Sasukes Blicken ausweichen. Wie gesagt würde er gleich sowieso nichts mehr mitbekommen.

„Bist du bereit?“ fragte Sakura, legte aber schon mal die Hände auf seinen Rücken. Sasuke nickte nur. Sakura konzentrierte sich. Jetzt durfte nichts schief gehen. Der erste Moment war entscheidend. Sie musste von Anfang an die Oberhand über Orochimarus Chakra haben, sonst wäre alles weitere umsonst.

Auch Sasuke konzentrierte sich, um Herr über das fremde Chakra in seinem Körper zu sein. Eine leichte Gänsehaut beschlich ihn an der Stelle, wo Sakura ihn berührte. Er betete, dass sie es nicht merkte… oder zumindest keine falschen Schlüsse daraus zog. Doch schon wenige Augenblicke später verfluchte er sich dafür, dass er nett zu ihr hatte sein wollen. Dieses verdammte Biest hatte gelogen! Die Schmerzen waren unerträglich! Aber auch dieser Gedanke verflog wenige Sekunden später, als er in Ohnmacht fiel.

Und Sakura kam nicht umhin, ein kleines bisschen Genugtuung zu empfinden.
 


 

So, die länge sollte diesmal auch ausreichen. Bin gespannt auf eure Meinungen.
 

DANKE FÜRS REINSCHAUEN

EURE DREAMDAY

Alles nur fake?

So, diesesmal bin ich ein bisschen schneller mit dem nächsten Kapitel. Ich hoffe, ihr wisst das zu schätzen ^^
 

ENJOY!
 

ALLES NUR FAKE !?
 

Als Sasuke aufwachte war er allein. Er lag noch immer auf dem Sofa. Er fühlte sich ermattet, hatte aber keine richtigen Schmerzen. Es fühlte sich eher wie ein Muskelkater an, der sich überall ausgebreitet hatte. Er erinnerte sich an die Schmerzen, als Orochimarus Chakra sich gegen Sakuras Aizu gewehrt hatte. Als hätte man sein Inneres einfach auseinandergerissen. Oder als wäre er von einem Blitz getroffen worden - mehrmals. Dieses kleine Miststück. Von wegen „es wird nicht sehr weh tun“. Das war eine glatte Lüge gewesen. Und sie hatte wahrscheinlich ihren Spaß dabei gehabt. Wollte sie sich so an ihm rächen, ihm alles zurückzahlen, was er ihr angetan hatte? Fügte sie ihm womöglich sogar absichtlich Schmerzen zu?
 

„Sakura“, knurrte Sasuke leise und ballte die Fäuste. Er war echt sauer, obwohl ihm das eigentlich ganz recht geschah.

„Du bist schon wach!“ Sasuke schreckte sofort hoch, doch das war ein Fehler. Sein Kreislauf fuhr mit ihm Karussell. Er musste sich einen Moment mit beiden Armen auf der Couch abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

„Die Übelkeit kann man leider nicht vermeiden. Du solltest es ruhig angehen lassen, dann wird das schon.“ Schwang da etwas Sarkasmus in ihrer Stimme mit, oder bildete er sich das nur ein? Er schüttelte den Kopf, um das Schwindelgefühl loszuwerden, und sah sie prüfend an. Doch auch jetzt konnte er nicht sagen, was sie empfand. Früher war sie wie ein offenes Buch für ihn gewesen. Aber jetzt… Das störte ihn irgendwie. Sakura stand locker im Türrahmen zwischen Küche und Wohnzimmer gelehnt, eine dampfende Tasse in den Händen. Es roch nach Tee. Warum war sie überhaupt noch hier? Wollte sie nicht so schnell wie möglich von ihm weg? Er sah auf die Uhr. Wie lange war er überhaupt bewusstlos gewesen?

„Drei Stunden.“ Konnte sie jetzt etwa schon Gedanken lesen? Sasuke war vollkommen überfordert mit der Situation. Müsste sie ihn nicht anschreien, ihm Vorwürfe machen oder ihm wenigstens böse Blicke zuwerfen? Und müsste er nicht der Coole, Abweisende sein, der Herr über die Situation war? Was war mit ihm los? Und was war mit Sakura passiert?
 

Die junge Uchiha bemerkte seinen verwirrten Blick und fand es nun an der Zeit, mit Sasuke über alles zu reden.

„Mach dir keine Gedanken, ich bin drüber weg.“ Woher sollte sie wissen, dass er sich Gedanken über sie machte!? Sie sollte doch denken, dass er das Arschloch war, das sie hassen musste. Das war doch der Plan gewesen! Konnte er denn die Fassade überhaupt nicht mehr aufrecht erhalten? Wut durchströmte Sasuke. Hatte er etwa alles umsonst getan? Wenn sie ihm so leicht verzeihen konnte, wenn drei Monate ausreichten, um alles zu vergessen, warum hatte er sich dann hier von allen zum Deppen machen lassen? Er hatte jede Beleidigung, jeden bösen Blick, sogar die Ohrfeige von Ino ohne ein Wort über sich ergehen lassen, nur damit jeder dachte – jeder außer Naruto, der mal wieder viel zu viel wusste – dass er der gefühllose Idiot war, ohne den Sakura viel besser dran war. Und jetzt stellte sich heraus, dass das alles gar nicht nötig gewesen wäre? Sie hätten vielleicht im Guten auseinander gehen können, und niemand hätte etwas gesagt?

„Willst du mich verarschen? Erst machst du ein riesen Theater und jetzt ist alles gut?“ Er schrie nicht, wurde nicht mal laut. Aber Sakura hörte sofort, wie wütend er war. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte, sah ihn nur perplex an. Zwei Sekunden später bereute Sasuke, was er gesagt hatte und senkte den Blick. Sollte er nicht froh sein, dass sie über ihn hinweg gekommen war? Eigentlich hatte er doch genau das gewollt… oder war er jetzt etwa verletzt, weil sie ihn anscheinend nicht mehr liebte? Jetzt, wo er doch…

„Ich wollte nur sichergehen, dass du in Ordnung bist, wenn du aufwachst… Und das ist ja anscheinend der Fall, also… dann gehe ich jetzt. Ich komme am Mittwoch wieder… Vielleicht kriegst du dich bis dahin wieder ein.“ Sakura stellte energisch ihre Tasse ab, packte ihre Tasche und knallte die Tür zu. Und ließ einen vollkommen verwirrten Sasuke zurück.
 

Hinata versuchte nun schon seit einer geschlagenen halben Stunde, die Röte aus ihrem Gesicht zu vertreiben. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Sie konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, dass Naruto wie selbstverständlich ihre Hand hielt, während sie durch die Straßen von Konoha spazierten. Sie wurde sogar jedes Mal noch einen Ton dunkler, wenn ihnen jemand über den Weg lief. Sie hatte sich das immer gewünscht, aber daran gewöhnen würde sie sich wohl nie. Bei ihrem letzten Date hatte sie sich wenigstens ganz normal mit ihm unterhalten können, aber heute, als er ihre Hand genommen und sie schüchtern angelächelt hatte, war die Blockade wieder zurückgekommen. Aber das war ihr egal. Hauptsache, sie war bei ihm. Sie gingen wie immer in das Eiscafé, doch heute war es anders. Normal saßen sie sich gegenüber. Heute nahm Naruto den Stuhl direkt neben ihr. Und noch immer ließ er ihre Hand nicht los. Hinata schwebte im siebten Himmel. Nur wie sollte es weiter gehen? Sie war viel zu schüchtern, um jetzt etwas zu sagen. Sie starrte nur auf ihre ineinander verschränkten Hände, während sie auf die Bedienung warteten. Glücklicherweise unterbrach Naruto die Stille.

„Äh, Hinata… Ich wollte dich fragen… also… Bei Ino steigt heute Abend eine Party. Hast du vielleicht Lust… also, möchtest du mit mir da hin gehen?“ Auch Naruto war nervös.

„Ja natürlich“, schoss es aus Hinata heraus, weshalb sie gleich wieder röter wurde. Sie atmete tief durch. Ganz ruhig bleiben.

„Ich meine… Ja, ich würde gerne mit dir hingehen“, sagte sie nun etwas entspannter. Naruto nickte lächelnd und drückte ihre Hand etwas fester. Dann schwiegen sie wieder.
 

„Sollen wir hier essen? Oh, schau, da sind Naruto und Hinata.“ Temari zog Shikamaru an der Hand hinter sich her und kam auf das junge Paar zu. Hinata zog verlegen ihre Hand zurück. Im nächsten Moment bereute sie es. War Naruto jetzt sauer? Doch er lächelte sie an. Puh, er war ihr nicht böse. Gottseidank!

„Hi ihr beiden, dürfen wir uns zu euch setzen?“ fragte Temari, als sie am Cafe angekommen waren. Shikamaru machte einen unglücklichen Eindruck.

„Temari, wollen wir nicht lieber…“

„Natürlich könnt ihr euch zu uns setzen“, lud Naruto die beiden ein und warf einen kurzen prüfenden Blick zu Hinata, ob ihr das auch recht war. Sie nickte kaum merklich und lächelte. Temari machte es sich sofort neben den beiden gemütlich, Shikamaru stand noch etwas verloren herum und verzog das Gesicht.

„Ich wollte eigentlich…“

„Ach, keine Panik, Shikamaru. Wir haben später noch genug Zeit, um allein zu sein. Jetzt setz dich schon.“ Er gehorchte. Es hatte bei den Freunden schon die Runde gemacht, dass Shikamaru und Temari seit einiger Zeit ein Paar waren, aber irgendwie schien Shikamaru nicht glücklich damit zu sein. Naruto und Hinata warfen sich einen fragenden Blick zu. Da kam Naruto eine Idee.

„Hey ihr beiden, Ino gibt heute Abend eine Party. Kommt ihr auch?“

„Oh, ich glaube…“ Wieder wurde Shikamaru unterbrochen.

„Das ist doch eine super Idee. Klar kommen wir, oder?“ Temari warf Shikamaru einen Blick zu, der eher warnend als fragend war. Er seufzte und nickte.

„Na schön.“ Naruto runzelte die Stirn. Die beiden wirkten wirklich nicht wie ein glückliches Paar.

„Was ist denn der Anlass?“ fragte Temari.

„Sakura ist wieder da.“
 

Sasuke stand unter einer Markise der vielen Geschäfte, die um diese Uhrzeit längst geschlossen hatten. Er starrte auf das Fenster im ersten Stock, das hell erleuchtet war und hinter dem seine damaligen Freunde eine wilde Party feierten. Er war natürlich nicht eingeladen. Man konnte die Musik bis auf die Straße hören, wenn auch nur gedämpft, und hin und wieder auch ihr Lachen. Sie alle hatten ihren Spaß da drinnen, und er stand hier draußen im Regen. Unterkühlt und einsam. Er kam sich wie ein Stalker vor, aber zuhause fiel ihm die Decke auf den Kopf und seine Kurse gab es nicht am Wochenende. Er erschrak, als die Tür zu Inos Wohnung aufschlug und jemand heraustrat. Er wollte schnell verschwinden, doch als er sah, dass es Shikamaru war, entspannte er sich. Shikamaru würde nichts verraten. Der junge Mann sah sich kurz orientierungslos um, dann bemerkte er Sasuke. Er zögerte kurz, dann kam er auf ihn zu. Der Regen juckte ihn nicht großartig. Er schüttelte sich nur kurz unter der Markise und verschränkte die Arme vor der Brust, weil es so kalt war.

„Na, keine Einladung bekommen?“ fragte Shikamaru, klang aber nicht spöttisch. Sasuke schwieg und schürfte den Kies unter seinen Füßen hin und her.

„Ich wünschte, mich hätte keiner eingeladen.“ Shikamaru hatte ganz offensichtlich schon etwas getrunken, aber er war noch nüchtern genug, dass Sasuke wusste, dass er es ernst meinte.

„Wieso?“ er fragte hauptsächlich, um sich von seinem Selbstmitleid abzulenken. Schön, wenn er nicht der einzige war, dem es nicht gut ging. Shikamaru seufzte schwer. Dann lachte er bitter.

„Wo soll ich anfangen? Zwei Frauen sind in mich verknallt, obwohl ich eigentlich gar nichts Festes wollte. Und als mir das endlich klar wurde war es schon zu spät.“

„Zu spät?“

„Ich wollte mit Temari Schluss machen, weil ich ihr und Ino gegenüber fair sein wollte. Aber das hat nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Wieder seufzte er. Sasuke wurde nun wirklich neugierig. Das schien ja echt kompliziert zu sein. Wenn er sogar zwei Frauen verletzen musste. Aber warum hatte es nicht geklappt?

„Lässt Temari dich etwa nicht gehen?“ Shikamaru schwieg eine Weile und sah betreten zu Boden.

„Doch. Sie hat gesagt, dass sie es schon geahnt hätte und dass es für sie okay wäre…“

„Aber?“

„Sie wird abtreiben, wenn ich sie verlasse.“ Sasuke kamen seine eigenen Probleme auf einmal ziemlich klein vor. Shikamaru… wurde Vater?

„Ich konnte nicht… ich konnte nicht zulassen, dass sie das tut, deshalb habe ich beschlossen, bei ihr zu bleiben.“

„Sie hat dich mit dem Kind erpresst?“ Das war ja wohl eine ziemlich fiese Nummer. Doch Shikamaru schüttelte energisch den Kopf. Seine Stimme zitterte leicht.

„Nein, sie hat mir gar nichts davon erzählt. Ich habe es nur zufällig rausgefunden. Ich konnte sie gerade noch rechtzeitig davon abhalten…“

„Verdammt.“ Das war alles, was Sasuke dazu einfiel.

„Sie sagte, ich müsste mir keine Gedanken darüber machen, sie käme schon allein zurecht. Aber ich konnte einfach nicht zulassen, dass sie…“ Sasukes Respekt für Shikamaru stieg gerade gewaltig an. Er trug die Konsequenzen für seine Taten. Nicht so wie er…

„Tja, und jetzt hasst mich Ino, weil ich bei Temari bleibe, und Temari… Naja, es ist schwierig. Aber ich habe meine Entscheidung getroffen.“ Als hätte er das gerade zu sich selbst gesagt, straffte er die Schultern und sah nach oben zum Fenster.

„Ich geh dann mal wieder rein. Und übrigens… Sakura scheint es richtig gut zu gehen.“ Wollte er ihn damit aufmuntern? Doch bevor Sasuke etwas erwidern konnte rannte Shikamaru durch den Regen wieder zurück in die Höhle des Löwen.
 

Sasuke merkte gar nicht, wie die Zeit verging und dass es aufhörte zu regnen, während er sich über die Geschichte zwischen Ino, Temari und Shikamaru Gedanken machte. Er steckte in einer noch viel heikleren Situation als er mit Sakura damals. Und irgendwie fand Sasuke, dass der werdende Vater die richtige Entscheidung getroffen hatte. Auch wenn er sie nicht liebte, blieb er bei ihr… Für das Baby… Ob es überhaupt schon jemand außer den beiden wusste? Also, was wirklich vorgefallen war? Würden sie es überhaupt jemals erzählen? Oder hatten sie vor, für immer die Lüge aufrecht zu erhalten, so wie Sasuke sein Geheimnis für sich behalten wollte? Wenn Naruto ihm da nicht dazwischen pfuschte. Auf einmal läuteten Sasukes Alarmglocken. Was, wenn Naruto ihr schon längst von seinen Vermutungen erzählt hatte? Was, wenn Sakura längst Bescheid wusste? Hatte sie es schon gewusst, als sie bei ihm gewesen war? War sie deshalb so anders gewesen? Nein, Naruto hatte doch versprochen, sich da raus zu halten! Sasuke hoffte nur, dass er sich auch daran hielt.

Als erneut die Tür aufschwang, versteckte Sasuke sich schnell in einer Seitengasse. Temari und Shikamaru traten heraus und nach ihnen folgten Sakura und Sai. Die geheimen, werdenden Eltern verabschiedeten sich von den anderen beiden und gingen Arm in Arm davon. Sie erhielten die Fassade aufrecht – so wie er und Sakura früher. Diese ging nun mit Sai in die andere Richtung. Moment, war das Hotel nicht ganz wo anders? Einen Augenblick zögerte Sasuke, doch er konnte nicht anders. Er folgte den beiden.
 

„Ich an Inos Stelle hätte die beiden hochkant rausgeworfen!“ empörte sich Sai. Wie er ihm auf die Nerven ging!

„Das ist nicht so einfach, Sai! Ino versucht nur ihr Gesicht zu wahren und die Dinge zu akzeptieren wie sie sind. Vielleicht ist ihr die Freundschaft zu Shikamaru wichtiger als ihn allein für sich zu haben. Außerdem kann sie es sowieso nicht mehr ändern. Die Dinge sind nun mal, wie sie sind!“ Sakura war betrunken, das konnte Sasuke auf den ersten Blick erkennen. Sie ging etwas wackelig – oder lag das an den Stöckelschuhen? – und redete lauter als nötig. Das fiel anscheinend nun auch Sai auf, denn er begann breit zu grinsen. Er schien noch ziemlich nüchtern zu sein.

„Aber ist es nicht unhöflich von den beiden, gemeinsam auf ihrer Party aufzutauchen?“ Sakura zuckte mit den Achseln und blieb stehen. Sai merkte es erst, als er schon ein paar Schritte weiter war und drehte sich zu ihr um.

„Was ist?“ Sakura stützte sich mit einer Hand an einen Strommast, mit der anderen versuchte sie, ihren Schuh loszuwerden.

„Diese Schuhe sind so verdammt unbequem! Die bringen mich noch um!“ Sai lachte und ging auf sie zu.

„Sakura, der Boden ist ganz nass vom Regen.“ Sie ging gar nicht darauf ein und beantwortete seine Frage von vorhin.

„Es war schon etwas unhöflich, aber so lernt Ino es schneller. Besser, sie findet sich damit ab, als sich noch länger Hoffnungen zu machen.“ Redete sie gerade aus Erfahrung?

„Warte, lass die Schuhe an, ich trage dich“, bot er ihr an und versuchte sie davon abzuhalten, die Schuhe auszuziehen.

„Schon zu spät!“ Sakura hielt ihren linken Schuh grinsend in die Höhe. Sai schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Komm, ich trage dich. Sonst holst du dir noch eine Erkältung. Oder brichst dir ein Bein!“ Er ging vor ihr in die Knie, mit dem Rücken zu ihr. Sakura zuckte wieder mit den Schultern.

„Na schön, da sage ich nicht nein.“ Sie umklammerte Sais Hals mit ihren Armen und er nahm sie Huckepack. Sasuke schüttelte resigniert den Kopf. Hatte er irgendwas verpasst? Sakura und SAI? Nein, bei allem was recht war, das konnte nicht sein!
 

So, jetzt bin ich aber mal gespannt was ihr dazu sagt!
 

Bis zum nächsten Mal

EURE DREAMDAY

Secrets

Und weiter geht's. Heute keine langen Vorreden.

Habt einfach Spaß beim lesen!
 

ENJOY!
 

- SECRETS -
 

Targo hing an Sasukes Lippen als gäbe es für ihn nichts Tolleres als ihm zuzuhören. Wenn er nur auch so ein cooler Ninja sein könnte wie Sasuke Uchiha! Er war sich sicher, wenn er nur alles genauso machte wie sein Vorbild, würde er irgendwann auch einmal so gut werden. Nur bekam er es meistens nicht so hin. Aber das störte ihn nicht weiter. War nicht der Weg das eigentliche Ziel? Nein, Sasuke glaubte sicher nicht daran, also tat er es auch nicht. Targo wollte sich auf jeden Fall weiterhin Mühe geben. Also beobachtete er nun mit Adleraugen, in welch vollkommenem Bogen Sasuke seinen Wurfstein in die Richtung eines Baumes schleuderte und genau in die Mitte der auf dem Baumstamm aufgezeichneten Zielscheibe traf. Alle Kinder brachen in Beifall aus, während Sai im Hintergrund nur mit den Augen rollte. Doch Targo war das egal. Sai war bestimmt nur eifersüchtig auf Sasuke.
 

„Und wenn ihr das könnt, bringe ich euch das bei.“ Sasuke zog in wahnwitziger Geschwindigkeit 15 Shuriken aus seiner Tasche und warf. Die Kinder konnten gar nicht mit den Augen folgen, sie hörten nur, wie jeder einzelne Shuriken etwas traf. Als sie sich umsahen bekamen sie große Augen. Sasuke hatte alle Zielscheiben, an denen sie üben sollten, auf einmal getroffen. Erneut riefen sie begeistert und applaudierten. Sasuke brauchte nur mit dem Kopf zu nicken und sie verstummten sofort, sprangen auf und verteilten sich auf die 5 Bäume, an denen Sai zuvor in drei verschiedenen Höhen je eine Zielscheibe aufgemalt hatte. Es zischte in der Luft, als sie anfingen ihre eigenen Shuriken zu werfen. Doch nur die wenigsten trafen überhaupt auch nur die Nähe des Baumstammes. Sai huschte zwischen den einzelnen Gruppen hin und her und brachte den Knirpsen ihre Shuriken zurück – nur für den Fall, dass es einer nicht abwarten konnte und wild drauf los warf; Sai konnte dem zumindest ausweichen. Sasuke hingegen beobachtete die Kleinen lange und gab ihnen dann Tipps, wie sie ihre Techniken verbessern konnten, führte es ihnen zur Not noch einmal vor. Er konnte es nicht leugnen. So schlimm, wie er anfangs gedacht hatte, war dieser Job gar nicht. Zumindest viel besser als jede Büroarbeit. Hier draußen war er an der frischen Luft und konnte tun und lassen was er wollte – wenn Sai ihm nicht dazwischenfunkte, was er in letzter Zeit immer häufiger tat. Er sollte sich ja schließlich integrieren, um die Gruppe auch mal allein übernehmen zu können. Es ging hauptsächlich darum, dass die Kids sich an ihn gewöhnten und ihn akzeptierten. Doch Sasuke hatte nicht den Eindruck, dass sie sonderlich an Sai interessiert waren. Das verschaffte ihm etwas Genugtuung. Immerhin hatte sich dieser Kerl an seine Frau rangemacht.
 

Als er sie vorgestern Abend weiter verfolgt hatte, war Sakura doch tatsächlich mit Sai nach Hause gegangen. Kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, war auch Sasuke nach Hause gegangen. Er konnte es gar nicht fassen. Fing Sakura ernsthaft schon wieder etwas mit einem anderen an? Sie hegte also wirklich keine Gefühle mehr für ihn? Aber warum ausgerechnet Sai? Dieser Schwachmat, dieser Idiot, dieser hirnrissige, arrogante…

„Herr Uchiha?“ Sasuke verdrehte innerlich die Augen. Wer um Himmels Willen hatte den Kindern eingetrichtert, ihn Herr Uchiha zu nennen? Ein ahnender Blick flog zu Sai. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf das kleine Mädchen, das ihn mit großen Augen ansah. Sie sah so klein und zerbrechlich aus. Er sah sie abwartend an, doch ihr kleiner Mund mit den vollen Lippen blieb verschlossen. Sie wurde blass. Hatte sie etwa Angst vor ihm? Sasuke ging in die Hocke. Normal tat er das nicht, aber dieses kleine Mädchen wirkte so hilflos.

„Was ist denn?“ fragte er – für seine Verhältnisse sehr freundlich. Dann endlich streckte sie ihren linken Arm nach vorne, den sie bis jetzt hinter dem Rücken versteckt hatte. Eine lange Schnittwunde zeichnete ihren Unterarm. Der Schnitt war nicht tief, blutete jedoch stark. Sasuke seufzte, riss sich ohne zu zögern ein Stück seines Hemdes ab und presste den Stoff auf die Wunde. Er war erstaunt, dass das Mädchen nicht weinte. Entweder stand sie unter Schock oder sie war richtig tapfer. Er rief Sai.

„Wer war das?“ fragte er Kirina – er kannte die Namen aller Kinder, seit sie sich das erste Mal gesehen hatten. Erst schwieg sie, sah nur zu Boden. Das konnte nur eines bedeuten.

„Ich hab nicht richtig aufgepasst“, sagte sie kleinlaut. Na wenigstens konnte sie so keinem anderen die Schuld geben. Obwohl sie nicht so aussah, als würde sie das tun. Sai traf zu ihnen.

„Was ist passiert?“ fragte er mit einem Blick auf den blutgetränkten Stoff.

„Schnittverletzung. Bring Kirina ins Krankenhaus.“ Als Sasuke die Kleine hochhob entging ihm nicht der erstaunte Blick, weil er ihren Namen wusste. Er übergab sie Sai, der nur nickte und im nächsten Moment schon auf und davon war. Wenigstens war er für irgendetwas gut!

„Sasuke!“ Ah, endlich ein vernünftiges Kind, das seinen Namen gebrauchte!

„Was gibt’s, Targo?“ Es hatte Sasuke eigentlich nicht gewundert, dass er den kleinen Lümmel in seiner Truppe hatte. Doch der sonst so offene Junge druckste nun etwas herum und wusste anscheinend nicht so recht, was er sagen sollte.

„Ihr ist nichts passiert. Keine Angst.“ Aber das hatte Targo anscheinend gar nicht wissen wollen, denn er nickte nur verlegen.

„Spuck‘s schon aus.“

„Ähm, also… mir ist eigentlich nur aufgefallen… Hast du deinen Ring verloren?“ Diese Frage traf Sasuke wie einen Schlag ins Gesicht. Was diesem kleinen Racker alles auffiel! Wie automatisch griffen seine Fingern an die Stelle, an der damals der Ring gewesen war. Wann hatte er ihn abgelegt? Kurz nachdem Sakura zu ihrem Training aufgebrochen war? Sasuke überlegte kurz, ob er lügen und behaupten sollte, dass er ihn gerade deswegen nicht beim Training trug, damit er ihn nicht verlor, doch dann fiel ihm wieder ein, dass er Targo überhaupt keine Rechenschaft schuldig war. Also sah er ihn nur tadelnd an.

„… tschuldigung. Hab nichts gesagt. Mach mich gleich wieder ans Training“, schuldbewusst grinsend, weil er wusste, dass es ihn eigentlich nichts anging, trat Targo ein paar Schritte zurück und kratzte sich am Kopf. Er hatte gerade große Ähnlichkeit mit Naruto.
 

Als das Training zu Ende war ging Sasuke ins Krankenhaus. Sai war nicht mit Kirina zurückgekommen. Hoffentlich war die Verletzung nicht doch schlimmer gewesen, als er gedacht hatte. Gleich im Eingang lief ihm Sai über den Weg.

„Wieso hat das denn so lange gedauert? Ist Kirina in Ordnung?“ Sasuke machte sich ernsthaft Sorgen, außerdem hatte er keine Lust, deshalb Stress mit Tsunade und den Eltern zu bekommen.

„Ihr geht es gut. Die Wunde wurde mit drei Stichen genäht. Aber die hatten hier einen komischen Spinner, der sich nicht behandeln lassen wollte, obwohl er fast verblutet wäre. Da hab ich kurz mit angepackt.“ Normal hätte so etwas Sakura übernommen, aber anscheinend laugte sie Sasukes Behandlung doch so sehr aus, dass sie zurzeit nicht im Krankenhaus arbeitete. Auf die Idee war der Uchiha bis jetzt gar nicht gekommen. Vielleicht war er nicht der einzige, der Schmerzen hatte, wenn Sakura ihr Aizu anwandte. Das bereitete ihm Bauchschmerzen. Nein, er wollte nicht schuld daran sein, dass sie sich quälte. Andererseits wollte er auch nicht zu einem Monster mutieren. Er hatte sich schon gefragt, ob seine derzeitigen Launen auf dem Kampf seinen Körpers gegen Orochimarus Chakra beruhten. Doch eigentlich wusste er, dass er nur eine Ausrede für sein Verhalten suchte.

„Ihre Eltern haben sie schon abgeholt“, holte Sai ihn aus seinen Gedanken. Sasuke nickte nur. Dann fiel ihm wieder ein, wie Sakura mit Sai nach Hause gegangen war. Er meinte zu spüren, wie sich sein Magen zusammenzog. Warum, verdammt!? Es sollte ihm nichts ausmachen. Das war allein ihre Sache! Aber er konnte nicht anders, er war nicht mehr er selbst und redete ohne vorher nachzudenken…
 

„Hattest du’s noch nett mit Sakura?“ Sai runzelte die Stirn und wusste gar nicht, wovon Sasuke redete. Warum dieser plötzliche Themenwechsel? Er konnte ja nicht wissen, dass der Uchiha die beiden beobachtet hatte. Dieser biss sich jetzt auf die Zunge. Hätte er doch nur seine Klappe gehalten! Er wollte nicht, dass Sai schnallte, was los war. Er als allerletzter!

„Wovon sprichst du?“ Doch anscheinend ahnte er inzwischen, worum es ging, denn sein Mund verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. Sasuke zwang sich, ruhig zu bleiben.

„Von wem weißt du es?“ Er leugnete es nicht mal! Schnappte ihm seine Frau so dreist vor der Nase weg und lächelte noch dabei! Sasuke kochte innerlich. Ja, verdammt, er war eifersüchtig! Und er versuchte diese Erkenntnis nicht mehr zu verdrängen. Er überlegte, ob er Sai schlagen sollte oder nicht.

„Es war ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass du erfährst, dass sie jetzt bei mir wohnt.“ Sai verschränkte die Arme vor der Brust und sah Sasuke selbstgefällig an. Sasukes Gesichtszüge entglitten ihm. Sie WOHNTE bei ihm?

„Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es dir so viel ausmacht.“ Sai genoss es richtig, Sasuke mal so fassungslos zu sehen. Endlich konnte er zurückschlagen. Und auch wenn Sasuke ihn jetzt verprügeln würde, selbst das wäre eine Genugtuung für ihn. Sasuke versuchte seine Gedanken zu ordnen. Wann bitte war da etwas zwischen Sakura und Sai passiert? Sie war doch gerade mal eine Woche wieder da! Sie war doch nicht so eine… die sich dem Nächstbesten an den Hals schmiss. Vor allem nicht IHM! Hatte sie ihn etwa tatsächlich schon abgeschrieben? Und Sai nützte das schamlos aus? Hatte er es etwa schon immer auf Sakura abgesehen? Sasuke ballte die Hände zu Fäusten, so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten und seine Fingernägel in sein Fleisch schnitten. Sai sah ihn herausfordernd an. Und Sasuke beherrschte sich nicht länger, packte Sai am Kragen und drückte ihn unsanft gegen die Wand. Sai wehrte sich nicht.

„Ich schwöre dir, wenn du sie auch nur…“

„Du bist verknallt“, unterbrach Sai ihn und grinste höhnisch. Sasuke schlug seine Faust neben Sais Kopf in die Wand und hinterließ ein tiefes Loch. Eine Krankenschwester, die gerade vorbeiging, zuckte zusammen und rannte schnell den Gang entlang, um Hilfe zu holen. Keiner der beiden beachtete sie.

„Sai, du…“ begann Sasuke mit drohend leiser Stimme, doch wieder wurde er unterbrochen. Doch dieses Mal nicht von Sai.

„Was ist denn hier los?“ Naruto stand plötzlich vor ihnen. Verblüfft, was für ein Anblick die beiden ihm boten.

„Sasuke? Was machst du denn?“ Er drängte sich zwischen sie und löste Sai aus Sasukes festem Griff. Die beiden starrten sich giftig an. Dann grinste Sai wieder frech, wohlwissend, dass er gerade Sasukes größtes Geheimnis gelüftet hatte.
 

„Sai, ich warne dich!“ Sasuke wusste, dass er von Sai keine Rücksicht zu erwarten hatte. Er selbst hatte nie einen Hehl daraus gemacht, wie wenig er Sai leiden konnte. Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Doch nun kannte Sai sein Geheimnis und würde – anders als Naruto – nicht davor zurückschrecken, es in die Welt hinauszuposaunen… es Sakura zu erzählen. Und als wäre das nicht genug, war er nun derjenige, der in ihrer Nähe war. Sasuke wurde schwindelig. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Durch einen einzigen unkontrollierten Moment hatte er alles kaputt gemacht. Er musste weg hier!

„Sai, Sasuke, was ist denn los?“ Naruto legte eine Hand auf Sasukes Schulter. Doch dieser schlug sie weg und verschwand so schnell er konnte. Naruto machte sich langsam ernsthaft Sorgen. Die beiden hatten sich ja noch nie so gut verstanden. Aber das gerade…

„Was ist hier los, verdammt noch mal!?“ fragte er nun an Sai gewandt. Dieser grinste noch immer.

„Als ob du das nicht wüsstest!“
 


 

Ja ich weiß, ist nicht besonders lange geworden, aber ich kann euch jetzt schon verraten, dass ihr euch umso mehr auf das nächste Kapi freuen könnt ^^

*ich weiß, ich bin gemein, aber Spannung muss sein!*

Repeat

Heyo, Leute! Wundert euch bitte nicht, wenn es in nächster Zeit vielleicht etwas länger dauert, hab momentan ziemlichen Stress, weil mein Leben irgendwie auf dem Kopf steht. Aber das soll mich nicht davon abhalten, euch neuen Lesestoff zu liefern!
 

Enjoy!
 

- REPEAT -
 

„Ich glaub’s einfach nicht! Man sollte meinen, dass ihr in eurem Alter schon etwas vernünftiger seid. Warum also um Himmels willen prügelt ihr euch im Krankenhaus?“ Tsunade sah zwischen den beiden hin und her, bekam jedoch keine Antwort. Sai grinst einfach nur in sich hinein und Sasuke krallte seine Finger in die Stuhllehne, um nicht auszuflippen. Auch Naruto und Sakura warteten auf eine Erklärung, die aber nicht kam. Tsunade trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch. Die Ader auf ihrer Stirn pochte gefährlich. Langsam verlor sie die Geduld mit den zwei Streithähnen.
 

„Sasuke, du weißt, dass du keinen weiteren Ärger gebrauchen kannst. Also wäre es schön, wenn du mich jetzt wenigstens aufklären würdest!“ Doch der Uchiha hüllte sich weiterhin in Schweigen. Am liebsten hätte er Sai augenblicklich den Kopf abgerissen. Spätestens nach dem arroganten Blick, den er ihm zugeworfen hatte, als er das Büro betreten hatte.

„Wissen Sie, eigentlich war es nicht direkt eine Prügelei…“ begann Sai, woraufhin Sasuke zusammenzuckte. Er hatte doch nicht etwa vor, etwas zu sagen!? Sasukes Herz begann zu rasen. Was war nur aus ihm geworden? Ein emotionales Wrack, versunken in einem Meer aus Lügen, in der Hoffnung, niemals geborgen zu werden.

„… eher ein handfester Streit. Aber es ist ja niemand zu Schaden gekommen.“ Was sollte das jetzt? Warum verriet Sai nichts? Wollte er, dass Sasuke in seiner Schuld stand, immer abhängig von seiner Gunst? Sasuke war versucht, selbst den Grund für die Auseinandersetzung zu nennen, nur damit das nicht passieren konnte. Doch feige, wie er seit neuestem war, hielt er den Mund.
 

„Ach ja, kein Schaden? Und wie erklärt ihr euch dann das Loch in der Wand?“ Sasuke zuckte nur mit den Schultern.

„Ich zahl das, kein Stress.“ Der linke Augenwinkel des Hokage zuckte. Kein Stress?! Wurde sie denn hier von niemandem mehr respektiert?

„Von mir aus“, brummte Tsunade mit zusammengekniffenen Augen.

„Wärt ihr trotzdem noch so freundlich, mir den Anlass für diesen Aussetzer mitzuteilen?“

„Nein“, erwiderte Sasuke prompt und er verfluchte Sai, dass er so unverhohlen zu Sakura hinübersah. Diese stand neben Naruto, die Arme vor der Brust verschränkt, die Stirn in Falten gelegt. Wenn sie nur wüsste, dass einzig und allein sie der Auslöser für dieses Dilemma hier war. Tsunade gab schließlich seufzend auf.

„Na schön. Ist mir jetzt auch egal. Meine Geduld ist am Ende. Schert euch zum Teufel!“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung veranlasste sie die beiden zu gehen. Doch bevor sie aus der Tür verschwunden waren, hielt sie sie noch einmal zurück.
 

„Ach, bevor ich’s vergesse: Ab nächster Woche wird Sai das Training ohne dich halten, Sasuke.“ Der Uchiha sah sie entgeistert an. Doch der Hokage blieb unbeeindruckt.

„Ich habe dir gesagt, dass es so kommen würde. Deine Behandlung wird es dir bald nicht mehr ermöglichen, die Kids zu beaufsichtigen… Naruto wird Sai helfen.“ Nun empfand Sasuke wenigstens etwas Genugtuung. Tsunade traute Sai also auch nicht zu, allein mit den halben Portionen fertig zu werden. Amüsant…

„Oh, und wo wir gerade davon sprechen. Sakura, du könntest doch gleich mit Sasuke gehen. Dann könnt ihr die zweite Behandlung starten.“ Irrte er sich, oder verkrampfte Sakura sich gerade ein wenig? Doch sie sagte nichts, nickte nur und schloss sich den beiden jungen Männern an. Auch Naruto wollte ihnen noch folgen, doch Tsunade hielt ihn auf. Als sie die Tür schloss, konnte Sakura nur noch hören, dass der Hokage Naruto zurechtwies, keine Dummheiten vor den Kindern zu machen. Sie musste grinsen.
 

„Also Sakura, wir sehen uns dann später“, verabschiedete sich Sai, woraufhin Sasuke die Hände zu Fäusten ballte. Sakura winkte zum Abschied. Das machte dieser Idiot doch mit voller Absicht! Aber er würde ihn nicht aus der Reserve locken! Nein, niemals würde er sich selbst verraten! Doch als Sasuke die letzten Meter nach Hause alleine mit Sakura zurücklegte, fühlte er sich auch nicht gerade wohler als in Sais Anwesenheit. Als er die Tür hinter sich schloss und Sakura betrachtete, die heute nicht ganz so abweisend und selbstsicher wie bei ihrer letzten Begegnung war, fielen ihm auf einmal tausend Sachen ein, die er jetzt gerne mit ihr anstellen würde. Er dachte an die Badewanne…
 

„Hattest du noch irgendwelche Beschwerden seit dem letzten Mal?“ Warum sprach sie nicht den Vorfall im Krankenhaus an? Hatte Sai ihr doch schon alles erzählt? Nein, dann würde sie anders reagieren. Dann würde sie nicht so locker neben ihm stehen wie jetzt, und ihm direkt in die Augen sehen. Sasuke schluckte. Dann schüttelte er den Kopf als Antwort auf ihre Frage. Er musste sich in Zukunft echt zusammenreißen.

„Das ist gut. Aber das schlimmste hast du noch nicht hinter dir.“ Sasuke war froh über jede Art von Schmerz. Das würde ihn wenigstens ablenken.

„Ich bin zu allem bereit.“ Wie zweideutig das doch klang. Sakura sah das anscheinend nicht so, denn sie legte völlig unbeeindruckt ihre Jacke ab und schlenderte zum Sofa. Sasuke folgte ihr. Dieses Mal stellte er sich nicht ganz so dumm an wie beim letzten Mal. Er zog sein Hemd schon von alleine aus. Merkte er da eine kleine Regung in Sakuras Gesicht? Nein, das konnte nicht sein… Heute nahm sie sich nicht seinen Rücken vor, sondern legte ihre Hände auf seine Brust. Langsam ließ sie ihr Chakra in seinen Körper fließen. Noch tat es nicht weh. Es war eher eine angenehme Wärme, die sich in ihm ausbreitete. Und ein berauschendes Prickeln… Sasuke versuchte verzweifelt sich auf etwas anderes zu konzentrieren, um keine Gänsehaut zu bekommen. Also verwickelte er Sakura in ein Gespräch.
 

„Also, du und Sai.“ Das war nicht eine seiner schlauesten Bemerkungen, aber er brauchte Ablenkung. Und es interessierte ihn brennend.

„Was ist mit mir und Sai?“ Stellte sie sich wirklich so doof? Glaubte sie, er hätte es noch nicht mitgekriegt?

„Naja, ihr seid doch jetzt…“ Sakura hielt sofort in ihrer Bewegung inne und starrte Sasuke an. Er konnte nicht sagen, was sie empfand. Sie schien sehr verwundert und verwirrt zu sein.

„Ich wohne nur bei ihm“, sagte sie, senkte den Blick und fuhr fort. Sasukes Herz flatterte für einen Moment. Da Sakura nun wieder inne hielt musste sie es gespürt haben. Verdammter Mist. Atmete sie etwas schneller als vorher, oder war das wieder nur Wunschdenken? Na super, das mit der Ablenkung war ja nun voll nach hinten losgegangen.

„Wieso fragst du?“ Sakura versuchte beiläufig zu klingen, doch als sie ihn ansah spürte er, wie neugierig sie war. Wie eine Vermutung in ihr aufstieg. Und als sie ihn so ansah, so fragend, so unschuldig, so unsicher, so wunderschön, da gab er ihr die Bestätigung für ihre Vermutung. Er neigte seinen Kopf, schnell, sodass sie keine Zeit hatte, ihn zurückzustoßen, doch als seine Lippen auf ihre trafen, war er ganz sanft. Sasuke warf nun alle seine Vorsätze über Bord und wollte nur noch eines: Seine Frau zurück haben!
 

Sakura stieß ihn nicht zurück. Aber sie erwiderte den Kuss auch nicht. Sie saß nur stocksteif da, vollkommen geschockt, dass Sasuke das tat. Was sollte das denn? Bis gerade eben hatte sie geglaubt, sie hätte ihn wirklich vergessen können, doch das Adrenalin und ihr rasender Herzschlag verrieten ihr etwas anderes. Sie war wütend, dass sie es nicht geschafft hatte, über Sasuke hinweg zu kommen und sie war wütend auf Sasuke, weil er diese Erkenntnis durch seinen Kuss ausgelöst hatte. Sakura stieß ihn entschieden von sich, holte aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige. Der Uchiha sah sie erschrocken an, aber nicht, weil sie ihn geschlagen hatte, sondern weil er nicht glauben konnte, dass er so über sie hergefallen war.

„Was denkst du dir eigentlich?“ schrie Sakura nun fast. Tränen der Wut stiegen in ihr auf, doch sie wollte ihnen nicht nachgeben. Sie hatte sich geschworen, nie wieder wegen ihm zu weinen.

„Es tut mir leid! Ich… ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist…“

„Wenn du keine Erklärung hast ist es ja noch schlimmer!“ Sakura hatte die Zeichen also doch richtig gedeutet. Sasukes komisches Benehmen, der Streit mit Sai, jetzt der Kuss. Sasuke Uchiha war tatsächlich eifersüchtig. Doch sie wollte es selbst von ihm hören. Doch er sagte nichts, starrte sie nur an. Zwar empfand Sakura eine kleine Genugtuung, ihren Mann so verzweifelt und verwirrt zu sehen, doch noch größer war ihre Wut auf ihn. Sie war durch die Hölle gegangen wegen ihm. Und das alles umsonst? Warum hatte er nie gesagt, dass er etwas für sie empfand, und sie stattdessen sitzen lassen? Sie verstand es nicht. Und sie ertrug es nicht, ihn länger anzusehen, deshalb stand sie abrupt vom Sofa auf und schnappte sich ihre Jacke. Doch bevor sie die Tür öffnen konnte, hatte Sasuke sie eingeholt und am Handgelenk gepackt.
 

„Geh nicht!“ Er drehte sie ruckartig um und zog sie fest an sich. Nur eine Millisekunde später lagen seine Lippen wieder auf ihren. Seine Hände wanderten über ihren Rücken. Sakura war wie elektrisiert. Dieses Mal war er nicht so sanft, aber das wollte sie sich nicht gefallen lassen. Sie hämmerte mit den Fäusten gegen seinen Brustkorb, doch das kümmerte ihn nicht weiter. Als sie versuchte, den Kopf zurückzunehmen, schnellte seine Hand an ihren Hals und hielt sie gefangen. Nicht einmal, als sie ihm in die Lippe biss, gab er nach. Sie schmeckte nur das Blut. Nein, er war jetzt alles andere als zurückhaltend. Sakura wurde umhüllt von seinem Geruch. Und er hatte sein T-Shirt nicht wieder angezogen… Verdammt, sie durfte jetzt nicht schwach werden. Das würde ja heißen, dass sie die Folter, die sie wegen ihm durchlebt hatte, wortlos hinnahm und ihm vergab. Doch ihr Gehirn hatte schon längst nicht mehr die Oberhand. Verwundert merkte sie nun, dass sie den Kuss erwiderte. Warum passierte das wie von selbst? Und warum legten sich ihre Arme wie durch Geisterhand um Sasukes Hals? Und warum presste sie sich so schamlos an ihn?

Nun, die Antwort war leicht: Sie stand schon wieder unter Sasukes Bann.
 


 

Tja, irgendwas macht Sakura wohl falsch! Aber wer kann Sasuke schon wiederstehen? ^^ Hoffe, es hat euch gefallen, und wenn es euch stört, dass ich keine ENS schreibe, einfach melden, dann bekommt ihr wieder eine! ^^

love happens - reprise

Das Kapi ist leider etwas kurz, aber ich denke, darauf haben alle gewartet, also hoffe ich, dass ihr mir das verzeiht. ^^

Ach und übrigends, danke für all die tollen Kommis bisher.

Die 300-Kommi-Grenze ist geknackt! Cool! ein fettes Danke!
 

ENJOY!
 


 

LOVE HAPPENS - REPRISE
 

„Geh nicht!“ Er drehte sie ruckartig um und zog sie fest an sich. Nur eine Millisekunde später lagen seine Lippen wieder auf ihren. Seine Hände wanderten über ihren Rücken. Sakura war wie elektrisiert. Dieses Mal war er nicht so sanft, aber das wollte sie sich nicht gefallen lassen. Sie hämmerte mit den Fäusten gegen seinen Brustkorb, doch das kümmerte ihn nicht weiter. Als sie versuchte, den Kopf zurückzunehmen, schnellte seine Hand an ihren Hals und hielt sie gefangen. Nicht einmal, als sie ihm in die Lippe biss, gab er nach. Sie schmeckte nur das Blut. Nein, er war jetzt alles andere als zurückhaltend. Sakura wurde umhüllt von seinem Geruch. Und er hatte sein T-Shirt nicht wieder angezogen… Verdammt, sie durfte jetzt nicht schwach werden. Das würde ja heißen, dass sie die Folter, die sie wegen ihm durchlebt hatte, wortlos hinnahm und ihm vergab. Doch ihr Gehirn hatte schon längst nicht mehr die Oberhand. Verwundert merkte sie nun, dass sie den Kuss erwiderte. Warum passierte das wie von selbst? Und warum legten sich ihre Arme wie durch Geisterhand um Sasukes Hals? Und warum presste sie sich so schamlos an ihn?

Nun, die Antwort war leicht: Sie stand schon wieder unter Sasukes Bann.
 

Stöhnend presste Sasuke seine Frau gegen die Eingangstür. Er wollte sie nie wieder los lassen. Und er wollte noch viel, viel mehr. Da sie ihm endlich keinen Wiederstand mehr bot, wagte er es, seine Lippen von ihren zu lösen und ihren Hals zu liebkosen. Hatte sie schon immer so gut gerochen? Und war ihre Haut schon immer so weich gewesen? Sasuke wurde fast schwindelig. Wie betörend sie doch war. Warum hatte er das nur so spät erkannt? Doch von nun an wollte er sie nie mehr gehen lassen. Diesen Fehler würde er nicht ein zweites Mal machen.

Im Schlafzimmer angekommen rempelte Sasuke samt Sakura den Schrank an. Sakura hatte ihre Beine um seine Taille geschlungen und vergrub ihre Finger in Sasukes Haaren. Wie wunderbar es war, ihn endlich wieder so nahe zu fühlen. Und irgendwie war es anders. Denn dieses Mal wusste sie, dass er etwas für sie empfand. Zwar hatte sie keine Ahnung, ob es ihm nur gegen den Strich ging, dass sie bei Sai wohnte – aber diese Eifersucht war besser als nichts.

Langsam legte der Uchiha seine Frau auf das Bett und betrachtete jede noch so kleine Einzelheit ihres Gesichtes. Die sinnlichen Lippen, die anziehenden Augen, die wohlgeformte Nase, die hohen Wangenknochen. Sie war dünner geworden. Das war wohl seine Schuld. Er legte sich neben sie, den Oberkörper über ihren gebeugt und strich mit dem Daumen über ihr Gesicht. Er hätte sie gerne noch länger so betrachtet, doch ihre fordernden Augen zogen ihn zu sich herunter. Sein Herz hämmerte wie wild, als sie sich wieder küssten. Es war einerseits ein schmerzhaftes Stechen, aber viel mehr fühlte es sich an wie ein kleiner Schmetterling, der so schnell er konnte mit den Flügeln schlug, weil er endlich fliegen wollte.
 

Sakura stöhnte leise, was Sasuke einen Schauer über den Rücken jagte. Sakura fuhr mit ihren Händen seinen Oberkörper entlang und er schien in Flammen aufzugehen. Heiße Hitzewellen durchströmten ihn und wurden immer wieder durch Gänsehaut unterbrochen. Er fühlte sich Sakura völlig ausgeliefert. Genau das war der Grund gewesen, warum er es rechtzeitig beenden hatte wollen. Doch jetzt, wo er dieses Gefühl endlich auskosten konnte, wollte er gar nicht mehr, dass es aufhörte. Er wollte mehr. Er wollte sie. So sehr.

Seine rechte Hand glitt unter Sakuras Oberteil. Er lächelte als er merkte, dass er nicht der einzige war, der von Gänsehaut heimgesucht wurde. Er war froh, dass sie keinen Wiederstand leistete, als er ihr das T-Shirt auszog, denn er hätte nicht gewusst, ob er jetzt hätte aufhören können. Er bedeckte ihren Körper mit sanften Küssen und Sakura gab wohlige Laute von sich und krallte ihre Hände in ein Kissen. Sasuke konnte sich nichts schöneres mehr vorstellen, als hier mit ihr zu sein. Nachdem er ihren Bauch und ihr Schlüsselbein geküsst hatte, wandte er sich wieder ihrem Gesicht zu, das inzwischen leicht gerötet war. Ob sie auch diese Hitze spürte? Sasuke für seinen Teil konnte nicht mehr leugnen, dass er erregt war. Und auch sein Atem ging unregelmäßig. Er rechnete jeden Moment damit, dass Sakura ihn stoppen würde und dass dieser wunderbare Moment verflog. Doch sie hielt ihn nicht auf. Und so versanken sie in einem Meer aus Leidenschaft…
 

Sakura blinzelte als der erste Sonnenstrahl durchs Fenster fiel und sie blendete. Sie atmete tief ein und aus. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte sie Sasukes Konturen erkennen. Er lag auf dem Bauch und hatte den Kopf abgewandt. An seinen regelmäßigen Atemzügen merkte sie, dass er noch tief und fest schlief. Sie ließ ihren Blick an seinem Körper herunter wandern, begonnen an seinem Nacken, seinen Schultern, über die muskulösen Arme und den Rücken, weiter über seine Taille und noch ein Stück weiter, doch dann bedeckte die Decke den Rest. Schade. Sakura musste schmunzeln. Sie fühlte sich so wohl wie schon ewig nicht mehr. Sie sog tief Luft ein. Sie liebte den Geruch seiner Haut. Sie stütze sich auf die Ellbogen, um sein Gesicht sehen zu können, doch es war von seinen Haaren verdeckt. Nur seine Nasenspitze schaute heraus. Wieder musste sie schmunzeln. Sie hatte keine Angst mehr, was kommen würde, denn gestern Abend hatte sie zum allerersten Mal in seinen Augen lesen können wie in einem Buch. Er würde sie nicht mehr verlassen. Er würde für immer bei ihr bleiben. Und er würde sie glücklich machen. Sie küsste seine Schulter und ging ins Bad. Sie hatte absolut nichts an, doch der Gedanke, dass er genau in diesem Moment die Augen öffnen könnte und sie sah, machte ihr nichts aus.

Eigentlich wollte sie nicht duschen, denn damit würde sie seinen Geruch abwaschen, doch sie wusste, dass sie sich von nun an immer wieder in seinen Geruch einhüllen lassen konnte. Und so genoss sie das warme Wasser, das sie an Sasukes sanfte Berührungen erinnerte.
 

Als sie zurückkam empfing sie ein zufrieden aussehender Sasuke, der immer noch im Bett lag und sie in dem kurzen Handtuch ausgiebig musterte. Trotz ihrer neu gewonnenen Sicherheit wurde sie rot. Vielleicht war es doch noch zu früh für nackte Tatsachen bei Tageslicht. Obwohl auch sie nicht umhinkam, seinen Körper aufs Neue zu studieren, der ihr jetzt seinen perfekten Sixpack darbot. Dieses Mal war sie jedoch froh, dass die Bettdecke weitere Details verdeckte, denn sonst hätte ihr Gesicht wohl eher einer Tomate geglichen.

„Morgen“, nuschelte sie schnell und ging zum Kleiderschrank. Ihr war völlig bewusst, dass keine ihrer Klamotten noch hier waren, aber sie wollte sich einfach etwas von Sasuke nehmen.

„Wie wär’s denn hiermit?“ Sakura erstarrte, als sie seinen Atem in ihrem Nacken spürte. Ihr war sehr wohl bewusst, dass er momentan splitterfasernackt hinter ihr stand, deshalb hielt sie den Blick starr geradeaus gerichtet. Über sie hinweg zog Sasuke eine kurze Hose und ein T-Shirt heraus und legte es in ihre Arme. Dabei legten sich seine wie selbstverständlich um sie. Doch er merkte schnell, dass es ihr unangenehm war, hauchte ihr noch einen Kuss auf die Wange und verschwand ins Bad. Sakuras Herz hämmerte wie wild und so schnell sie konnte zog sie die Sachen an, die er ihr gegeben hatte. Nicht, dass er ihr noch beim umziehen zusah! Erst jetzt fiel ihr auf, dass überall Klamotten von ihnen im Zimmer verstreut lagen. Eine Hitzewelle durchfuhr sie bei den Gedanken an letzte Nacht, aber gleichzeitig breitete sich ein wohliges Gefühl in ihrem Magen aus. Trotzdem sammelte sie lieber schnell die Sachen ein.
 

„Ja, ich finde das steht dir ziemlich gut!“ Sasukes Lippen umspielte ein Grinsen als er wieder aus dem Bad kam. Er hatte sich wohl in Rekordzeit geduscht. Aber er war noch pitschnass und die ganzen Wassertropfen auf seiner Haut schmeichelten seinem Körper. Sakura schluckte und wandte den Blick ab. Er hatte sich zwar ein kurzes Handtuch um die Hüften geschwungen, aber der Anblick seines Oberkörpers reichte schon aus, damit ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Vor allem, wenn er sie noch so zweideutig ansah. Und dann verstand sie auch seinen Kommentar, als sie an sich hinunterblickte. Er hatte ihr Boxershorts von sich gegeben. Sie versuchte diese Tatsache tapfer zu überspielen, denn als sie sich so schnell wie möglich angezogen hatte, hatte sie nicht darauf geachtet.

„Also mir gefällt’s!“ sagte sie herausfordern und ging ins Bad, um die Wäsche in den Korb zu schmeißen. Sasuke sah ihr amüsiert zu.

„Aber nicht besonders alltagstauglich“, kritisierte der Uchiha ihr Outfit.

„Tja, du kannst dich bei meinem Modeberater beschweren“, konterte sie scherzhaft.

„Ok, mach ich. Und dein Modeberater rät dir, die Sachen schnellstmöglich wieder auszuziehen!“ Mit diesen Worten zog er sie an sich und küsste sie sanft. Mit den Händen fuhr er über ihren Rücken und verweilte dann auf ihrem Hintern. Sakura senkte den Blick und löste sich von ihm.

„Geht nicht. Ich hab einen Bärenhunger. Lass uns frühstücken.“ Sasuke seufzte, gab sich aber geschlagen.
 


 

So, das wars schon wieder. Hoffe, ihr seid zufrieden.

Liebe Grüße

DREAMDAY

lost in paradise

Sorry, dass es mal wieder so lange gedauert hat. Aber ich war hin und hergerissen, wie ich es mit den beiden weiter gehen lasse. GOMEN! ^^´
 

Enjoy!
 

- LOST IN PARADISE –
 

Temari schlug wütend gegen die Wand. Diese morgendliche Übelkeit war buchstäblich zum kotzen. Noch einmal beugte sie sich über die Kloschüssel und erleichterte sich auf die unangenehme Art. Als die Tür zum Badezimmer geöffnet wurde, drehte sie sich genervt um. Shikamaru sah sie mitleidig an.

„Raus. Lass mich in Ruhe.“ Sie konnte es nicht leiden, wenn er dabei war, wenn sie sich erbrach. Doch anstatt zu verschwinden kam er auf sie zu.

„Alles in Ordnung?“ fragte er vorsichtig. Temari rollte mit den Augen.

„Ich hab gesagt, du sollst ver…“ Doch weiter konnte sie nicht reden, denn eine neue Welle der Übelkeit überkam sie und wieder entleerte sich ihr Magen. Shikamaru trat direkt neben sie und hielt ihr offenes Haar zur Seite, damit es nicht voll wurde. Als der Schwindel endlich vorüber ging ließ sie sich auf den Boden sinken. Shikamaru kniete sich neben sie.

„Ich hasse das!“ seufzte die junge Frau. Shikamaru strich ihr über die Stirn.

„Ich weiß. Es wird besser werden.“ Temari ergriff seine Hand. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, war sie froh, dass er bei ihr war.
 

„Geht nicht. Ich hab einen Bärenhunger. Lass uns frühstücken.“ Sasuke seufzte, gab sich aber geschlagen. Sakura ging schon mal vor, denn er musste sich noch anziehen. Er lächelte in sich hinein, während er an die vergangene Nacht dachte und sich gleichzeitig ein T-Shirt überstreifte. Sakura war die Situation ganz offensichtlich peinlich, doch er würde nicht umhin kommen, gleich ein paar Anspielungen zu machen. Ihr errötetes, schamerfülltes Gesicht war einfach göttlich. Er legte sich schon ein paar Sprüche zurecht, doch als er nach unten kam, war keine Sakura zu sehen. Er rief nach ihr, doch es kam keine Antwort. Sasukes Herz begann schneller zu schlagen. Hatte sie sich etwa klammheimlich aus dem Staub gemacht? Er ging schnell in die Küche, aber dort war sie auch nicht. War sie etwa in seinen Shorts geflüchtet? Und wieso?
 

Hinata hörte Naruto geduldig zu, wie er über seine letzte Mission erzählte, während sie einen Spaziergang machten. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, dass er ihre Hand hielt und sie errötete nicht mehr, wenn er sie ergriff. Eigentlich konnte sie ihr Glück noch gar nicht fassen. Bis vor kurzem hatte sie geglaubt, dass Naruto noch an Sakura interessiert war, weil er sie wegen ihr versetzt hatte. Doch seit sie erfahren hatte, dass er sich um seine beste Freundin gekümmert hatte, weil Sasuke sich von ihr getrennt hatte, bewunderte sie Naruto nur umso mehr. Er war ein wirklich toller Freund. Und er wollte mit ihr zusammen sein! Hinata lehnte ihren Kopf an Narutos Schulter. Sie genoss seine Nähe. Doch als Naruto stehen blieb, nahm sie den Kopf überrascht zurück. War ihm das etwa unangenehm?

„Entschuldige. Langweile ich dich mit meinem Geschwafel? Ich höre sofort damit auf, du musst nur etwas sagen!“ Erleichtert, dass er nur deswegen angehalten hatte, seufzte Hinata.

„Ich werde es nie müde, dir zuzuhören“, beschwichtigte sie ihn und wurde nun doch etwas rot. Naruto grinste breit und setzte sich wieder in Bewegung.

„Dann ist ja gut.“
 

„Sieh dir die beiden an. So verliebt wäre ich auch gerne!“ Tenten seufzte schwer bei dem Anblick von Naruto und Hinata, die gerade an dem Cafe vorbeiliefen. Ino sah Tenten stirnrunzelnd an.

„Ich dachte, dein Herz wäre schon längst vergeben?!“ Tenten winkte nur theatralisch ab.

„Nein, den versuche ich gerade zu vergessen. Ich rede von erwiderter Liebe.“ Jetzt seufzte Ino.

„Oh ja, ich weiß genau was du meinst. Hoffnungslos, sage ich dir. Machen wir uns nichts vor, alle Männer sind Schweine. Oder vergeben… Oder beides zusammen.“

Entrüstet räusperte sich Sai, der bis gerade eben nur verwirrt dem Gespräch der beiden gelauscht hatte. Tenten klopfte ihm auf die Schulter.

„Außer du natürlich, Sai.“ Ino nickte zustimmend.

„Ja, stimmt. Du bist ein feiner Kerl. Der letzte Gentleman. Die Frau kann sich glücklich schätzen, die dich abbekommt.“

„Hey, ihr beiden könntet es doch mal miteinander versuchen.“ Sie zeigte zwischen Sai und Ino hin und her und grinste.

„Warum nicht?“ Ino zuckte mit den Schultern und ergriff Sais Arm. Dieser wurde sofort rot, wehrte sie aber nicht ab.
 

Sakura versuchte die Tränen zurückzuhalten. Als sie alleine unten auf Sasuke in der Küche gewartet hatte, hatte sie kalte Füße bekommen und war abgehauen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Jetzt hatte sie sich schon wieder auf Sasuke eingelassen. Warum hatte sie ihm nicht wiederstehen können? Nur weil Sasukes Triebe gestern außer Kontrolle geraten waren hieß das doch nicht, dass er sich gleich in sie verliebt hatte. Er hatte sie auch schon vorher begehrt, und danach hatte er sie fallen lassen. Warum war sie nur auf ihn reingefallen? Es würde alles wieder von vorne losgehen. Sie wollte nicht noch einmal so leiden. Das würde sie nicht überstehen. Sie schlang ihre Jacke enger um sich, damit niemand sehen konnte, dass sie gar keine richtige Hose trug, sondern nur die Shorts des Uchiha. Der Gedanke daran war wie ein direkter Stich ins Herz.

„Sakura, warte!“ Sakura erstarrte. Sie hörte Sasukes Schritte, die auf sie zukamen. Kurz überlegte sie, ob sie weglaufen sollte, doch er hatte sie schnell eingeholt und stellte sich vor sie, damit sie ihm nicht entwischen konnte.

„Lass mich in Ruhe“, sagte die Uchiha kleinlaut. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Er packte ihre Schultern und versuchte ihren Blick aufzufangen, doch sie starrte zu Boden. Was war nur in sie gefahren? Wieso war sie nach dieser unglaublichen Nacht abgehauen und warum wich sie vor ihm zurück? Manchmal wurde er einfach nicht schlau aus ihr. Doch er würde es schon herausfinden. Er war eigentlich eher wütend auf sie, doch er beherrschte sich und sprach mit sanfter Stimme zu ihr.

„Sakura, sieh mich an.“ Doch sie schüttelte nur den Kopf. Sasuke legte seine Hände an ihr Gesicht und hob ihr Kinn an.

„Bitte.“ Jetzt rollten die ersten Tränen über ihre Wangen. Sie schluchzte.

„Ich kann nicht. Ich will nicht, dass das alles wieder von vorne anfängt. Ich kann das nicht, Sasuke!“ Sie wollte gehen, doch er hielt sie fest. Jetzt endlich begriff er.

„Nein. Sakura… ich weiß, ich habe dir weh getan, aber… ich würde das nie wieder tun, glaub mir. Es tut mir Leid. Gib mir noch eine Chance.“ Sakuras Haare flogen wild umher, als sie energisch den Kopf schüttelte. Sasuke seufzte und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.

„Du zwingst mich wirklich dazu, es zu sagen, oder?“ Nun sah sie ihn doch an. Verwirrt und neugierig. Was wollte er ihr sagen?

„Sakura, ich liebe dich.“
 

Sakura wusste nicht mehr, wie sie hier her gekommen war. Sie erinnerte sich dunkel, dass Sasuke sie in seine Arme genommen hatte, dann nichts mehr. Und jetzt lag sie hier, an ihn gelehnt, der heiße Dampf um sie herum und haufenweise Schaum, der fast über den Rand der Wanne ragte. Das heiße Wasser schwappte bei jeder ihrer Bewegungen fast über. Doch sie wollte sich gar nicht bewegen. Sie wollte für immer hier bleiben, nah bei ihm, sein Duft vermischt mit dem des Badesalzes, ihre Körper eng aneinander geschmiegt. Das musste das Paradies sein. Und er hatte gesagt, dass er sie liebt. Nein, er hatte es nicht nur gesagt, er hatte es auch so gemeint. Sakura verschränkte ihre Finger mit seinen.

„Sasuke?“

„Hmmm?“ Er küsste ihr Haar und lehnte seinen Kopf an ihren.

„Träume ich das alles nur?“ Sie schrie auf, als er sie in die Schulter biss.

„Kein Traum“, entgegnete er lächelnd und küsste sie an der Stelle, an der seine Zähne sich nun leicht auf ihrer Haut abzeichneten.

„Dann ist ja gut!“ Sie seufzte zufrieden. Als der junge Uchiha einen Arm um sie legte durchfuhr sie ein wohliger Schauer. Ja, es konnte gar nicht anders sein. Das hier musste das Paradies sein. Und sie würden es nie wieder verlassen.
 


 

So, liebe Leute, das ist doch mal ein klassisches Happy End! Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich hier wirklich aufhören soll. Ich hänge so an den beiden. Und auch über die anderen Pairings gäbe es so viel zu erzählen...

Aber ich bin schon am überlegen, ob ich mal was anderes machen soll. Würdet ihr das denn auch lesen? Sonst brauch ich ja gar nicht erst anfangen…
 

Eure Dreamday

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! - Teil 1

So, also unschwer zu erkennen, es geht weiter!

Erst mal noch nachträglich frohe Weihnachten und ein schönes Jahr 2012 für euch alle!

Schön zu wissen, dass euch die FF noch gefällt. Also schreibe ich wohl noch ein Weilchen weiter!
 

ENJOY!
 

- Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! - Teil 1 -
 


 

„Wow, Temari. Du schiebst ja schon eine richtige Kugel!“ Tenten fühlte fasziniert an Temaris stetig wachsendem Bauch.

„Wisst ihr denn schon, was es wird?“ fragte Hinata neugierig. Temari nickte und lächelte. Inzwischen konnte sie sich auf die Geburt freuen. Vor nicht allzu langer Zeit hatte das noch anders ausgesehen. Sie war sich nie sicher gewesen, ob es die richtige Entscheidung gewesen war, das Kind zu behalten. Doch seit sie merkte, wie sehr Shikamaru sich reinhängte, hatte sie keine Angst mehr vor der Zukunft. Vielleicht waren sie nicht das perfekte Paar, und vielleicht musste ihre Liebe mit der Zeit noch wachsen, aber zumindest war Temari inzwischen zu Shikamaru gezogen – was seine Idee gewesen war, eigentlich sogar sein ausdrücklicher Wunsch. Er würde ein guter Vater werden. Er kümmerte sich schon jetzt rührend um Temari. Er richtete ein Kinderzimmer ein und las Babybücher. Er besorgte ihr alles zu essen, auf das sie gerade Heißhunger hatte, egal zu welcher Tageszeit und egal bei welchem Wetter.

„Es sind Zwillinge. Zwei Mädchen“, antwortete sie Hinata stolz. Sie fand es witzig, denn Shikamaru war überzeugt davon gewesen, dass sie einen Jungen bekommen würden. Zumindest hatte er sich das gewünscht. Aber mittlerweile hatte er sich an den Gedanken gewöhnt, bald drei Frauen im Haus zu haben.

„Wie süß!“ meinte Hinata und legte ihre Hände auf ihre Wangen.

„Hallo ihr zwei! Na, wie geht es euch kleinen Zwergen? Ich bin’s, Tante Tenten.“ Temari rollte mit den Augen, ließ Tenten aber weitermachen.

„Habt ihr euch schon Namen überlegt?“ fragte Sakura. Temari schüttelte energisch den Kopf.

„Nein, das hat noch Zeit. Wir haben so schon alle Hände voll zu tun!“

„Wenn wir euch irgendwie helfen können, müsst ihr nur Bescheid sagen.“

„Danke, Sakura. Ich denke, wir kommen drauf zurück, wenn die Knirpse da sind. Dann könnt ihr alle mal Babysitten, damit ich wieder mal eine Nacht durchschlafen kann.“ Die Mädchen lachten. Tenten sah Sakura verschwörerisch an und hob eine Augenbraue.

„Sakura, du könntest doch einen Spielgefährten für die Kleinen beisteuern, jetzt, wo es zwischen dir und Sasuke wieder so gut läuft!“ Sakura winkte verlegen ab.

„Ich glaube, das ist keine so gute Idee. Sasuke ist zurzeit völlig fertig wegen den Chakrabehandlungen. Ich bin schon froh, wenn er mal nicht den ganzen Tag verschläft.“

„Tja, das heißt wohl, bei euch ist tote Hose im Be…“

„Tenten!“ unterbrach Hinata gerade noch rechtzeitig. Sakura lief rot an. Hätte sie doch nur nicht damit angefangen.

„Das… nein, aber… das ist… können wir bitte von was anderem reden?“ Die anderen Mädchen lachten amüsiert, taten ihr aber den Gefallen.

„Wie geht es denn eigentlich mit der Behandlung voran? Geht das noch lange? Ich meine, das zieht sich ja jetzt schon ein paar Wochen hin“, wollte Temari wissen. Sakura zuckte mit den Schultern.

„Es könnte schneller gehen, aber ich möchte Sasuke keine unnötigen Schmerzen bereiten. Er tut zwar immer so, als würde es ihm nichts ausmachen, aber ich merke, wie sehr es ihn anstrengt. Ihr wisst ja, wie Männer sind.“

„Und wie geht es dir dabei? Für dich ist das doch sicher auch nicht ohne.“

„Wenn ich das Aizu benutze verbrauche ich viel Energie, aber ich bin bei weitem nicht so fertig wie Sasuke.“

„Der Arme. Trotzdem stelle ich mir das lustig vor. Der große Sasuke Uchiha außer Gefecht gesetzt von unserer lieben Sakura!“ Temari legte Sakura einen Arm um die Schultern, die sich ein Lächeln verkneifen musste.
 

Sasuke lag völlig erschöpft im Bett und starrte an die Decke. Nicht nur, dass ihn die Behandlungen von Sakura total auslaugten, nein, sein ganzer Körper kribbelte und schmerzte. Er konnte es förmlich jedes Mal spüren, wie sich Orochimarus Chakra in seinem Körper gegen das Aizu von Sakura wehrte. Es brannte wie Feuer, doch das sagte er ihr nicht. Aber anscheinend war sie in der Zwischenzeit selbst darauf gekommen, denn sie hatte die Menge an Chakra reduziert, das sie in seinen Körper strömen ließ. Und trotzdem loderten immer wieder Flammen in seinem Innern auf. Außerdem hatte er seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen, weil ihn Albträume plagten, wie er sich in ein Monster verwandelte, weil er Orochimarus Chakra nicht mehr zurückhalten konnte. Sakuras Behandlungen wirkten zwar, denn er merkte, dass das fremde Chakra bereits weniger geworden war, das verbliebene schien jedoch umso hartnäckiger und aggressiver zu sein. Und er wurde immer schwächer und konnte sich kaum noch dagegen wehren. Sakura hatte ihm versichert, dass alles in Ordnung war und er sich keine Sorgen zu machen brauchte, aber in seinen Träumen eskalierte die Situation trotzdem immer wieder und er wurde zu einem Monster, so wie damals, als sie ihn gefoltert hatten. Mit müden und geröteten Augen ließ er den Blick durch das Zimmer schweifen. Er starrte auf die leere Betthälfte neben sich. Wollte Sakura nicht nur kurz einkaufen? Sie hatte gemeint, sie würde gleich wieder kommen… Er brauchte etwas Ablenkung, damit er nicht wieder einschlief und diesen grässlichen Traum träumte. Außerdem hätte er jetzt gerade große Lust, seine Frau zu verführen. Auch wenn er eigentlich gar nicht die Energie dazu hatte. Schon viel zu lange hatte er keine geröteten Sakura-Wangen mehr gesehen. Sasuke seufzte. Nun waren sie endlich wieder zusammen nach diesem ewigen hin und her und trotzdem war kaum Gelegenheit für Zweisamkeit. Und das schon seit Wochen. Sasuke brauchte eine Pause- von den Behandlungen und von der Enthaltsamkeit.
 

Sai fragte sich, wie er sich nur auf diese Sache hatte einlassen können. Er hatte eigentlich nichts gegen Shikamaru. Aber so wie Ino ihm das erklärt hatte, war das ja auch nicht, um ihn eifersüchtig zu machen, sondern um ihm zu zeigen, dass Ino über ihn hinweg war. Nicht besonders überzeugend wenn er bedachte, was für Blicke Ino dem jungen Mann zuwarf. Manchmal sah es so aus, als wollte sie ihn und Temari gleich umbringen, und im nächsten Moment schmachtete sie ihn wieder mit verträumten Augen an. Sai wurde nicht schlau aus den Frauen. Und aus den Männern eigentlich auch nicht. Ino hatte ihm erklärt, dass Shikamaru nur bei Temari blieb, weil sie ein Kind von ihm bekam, Temari wollte aber eigentlich gar nicht, dass er wegen dem Kind bei ihr blieb und Shikamaru behauptete, dass es nicht nur um das Kind ging…??? Wer sollte da denn bitte noch durchblicken? Also hatte er sich geschlagen gegeben und spielte jetzt Inos neuen Lover. Auch wenn er überhaupt nicht wusste, wie das überhaupt funktionierte. Und eigentlich hätte er viel lieber Sakuras Lover abgegeben, um Sasuke eins auszuwischen. Sai fragte sich, ob ihnen das überhaupt jemand abkaufen würde, aber Ino für ihren Teil war wirklich eine begabte Schauspielerin. Sie schmiegte sich an ihn, als gäbe es nichts schöneres, als in seiner Nähe zu sein. Natürlich nur, wenn es irgendjemanden gab, der ihnen dabei zusehen konnte. Ino hatte klare Regeln festgelegt: in ihrer Gegenwart musste Sai immer so tun, als wäre er der glücklichste Mensch auf der Welt, wenn ihn jemand nach Ino fragte, musste er von ihr schwärmen, als wäre sie die tollste Frau auf der Welt, außerdem ließen sie sich mindestens zweimal die Woche in der Öffentlichkeit blicken, damit auch niemandem entgehen konnte, dass die beiden jetzt „zusammen“ waren, und Küsse waren nur auf die Wange erlaubt. Eigentlich sollte Sai Gehalt von ihr verlangen, wenn sie ihn wie einen persönlichen Sklaven hielt. Außerdem hatte Ino von Anfang an klar gestellt, dass offiziell er die Schuld daran hatte, wenn sie sich jemals „trennen“ würden. Das hieß, er würde als der Idiot dastehen. Und wofür? Ein Stoß mit dem Ellbogen gegen seine Rippen holte ihn aus seinen Gedanken.
 

„Du bist ja gar nicht bei der Sache! Wenn wir überzeugend sein wollen, musst du dich schon etwas mehr anstrengen. Zieh nicht so ein Gesicht! Du musst fröhlich aussehen!“

„Jede echte Beziehung hat mal einen schlechten Tag“, erwiderte Sai und sah gelangweilt den Passanten zu, die in das gegenüberliegende Kaufhaus strömten. Anscheinend gab es heute was umsonst. Ino neben ihm schnaubte entrüstet. Er ignorierte es jedoch. Als kein weiterer Tadel von dem Mädchen kam, wandte er ihr seine Aufmerksamkeit dann doch zu. Das war nicht normal für Ino. Sie starrte wie gelähmt geradeaus. Sai folgte ihrem Blick und sichtete, natürlich, Shikamaru, der mit einem Paar Babysöckchen aus dem Kaufhaus trat. Er musterte sie ausgiebig, grinste dann und steckte sie zurück in die Einkaufstasche. Autsch. Sai konnte vor seinem inneren Auge deutlich den Liebesengel sehen, der einen Pfeil in Inos Richtung abschoss und ihr Herz damit entzwei brach. Als er sich ihr wieder zuwandte, starrte sie immer noch auf dieselbe Stelle, obwohl Shikamaru längst gegangen war. Sie tat ihm leid.

„Hey, so wie es aussieht gibt es da heute Prozente. Was hältst du nachher von einer Shoppingtour?“ So etwas liebten die Frauen doch!? Aber Ino nickte nur teilnahmslos und starrte dann auf ihren Kaffee. Wie konnte er sie nur aufheitern? Sai hatte keine Ahnung.
 

Als Sakura nach Hause kam fand sie Sasuke genau so vor, wie sie ihn verlassen hatte: schlafend. Sie hatte ihm einen Zettel auf ihr Kopfkissen gelegt, auf dem stand, dass sie nur kurz einkaufen wollte. Wenn sie jetzt auf die Uhr schaute, war aus dem „kurz“ ein 3-stündiger Tratsch mit den anderen Mädels geworden. Aber Sasuke hatte das offensichtlich gar nicht mitbekommen, denn er schlief ja noch immer. Außerdem hatte ihr die Abwechslung gut getan. In letzter Zeit war sie meistens zuhause bei Sasuke, weil er zu erschöpft war, um rauszugehen, denn sie wollte ihn nicht alleine lassen. Mit ihm war in den letzten Wochen zwar nicht viel anzufangen, aber anfangs hatte sie es genossen, ihm einfach beim schlafen zuzusehen. Inzwischen hatte sie seine Züge allerdings ausgiebig studiert, kannte sie eigentlich schon auswendig, und auch wenn sie das niemals geglaubt hätte, begann sie das zu langweilen.

Da sie die Einkäufe schon ausgepackt hatte und bereits mit den Mädchen etwas gegessen hatte, die Wohnung blitzsauber war, weil ihr schon in den letzten Tagen so langweilig gewesen war, dass sie klar Schiff gemacht hatte, wusste sie nichts mehr mit sich anzufangen. Seufzend legte sie sich neben den Uchiha aufs Bett und stützte sich dabei auf einem Ellbogen ab. Er schlief tief und fest. Seine Wangen waren etwas schmaler geworden. Er hatte abgenommen. Sein Körper versuchte irgendwo her Energie zu kriegen, da er ständig diesem inneren Kampf ausgesetzt war. Sakura fragte sich, ob wirklich alles so verlief, wie es sollte. Machte sie mit dem Aizu irgendetwas falsch? Doch sie ging die Übungen von der ehrbaren Mutter immer wieder durch. Sie machte alles genau so, wie sie es ihr gezeigt hatte. Lag es dann an Sasuke? Oder war Orochimarus Chakra einfach zu stark? Sakura schüttelte den Kopf. Sie sollte sich nicht so viele Sorgen machen. Seit dem Beginn der Behandlung hatten sie schon viel erreicht. Das fremde Chakra in Sasukes Körper hatte sich schon um mehr als die Hälfte reduziert. Wenn es so weiter ging, könnten sie die Behandlung in zwei Monaten zum Abschluss bringen. Vorausgesetzt, Sasuke hielt so lange durch.
 

Als Sasuke tief einatmete wusste Sakura, dass er langsam aufwachte. Sie strich ihm über die Stirn, die etwas wärmer war, als sie sein sollte. Doch das war inzwischen schon Normalzustand bei dem Uchiha. Gerade als sie ihre Hand wieder zurück nahm, schnellte Sasukes Arm vor und hielt sie fest. Er legte ihre Hand an seine Wange und öffnete die Augen. Sakura lächelte ihn an und er erwiderte es.

„Guten Morgen“, sagte er etwas heiser. Sakura lachte.

„Morgen ist gut. Die Sonne geht schon langsam unter!“

„Was?“ Sasuke sah verwundert aus dem Fenster. Er hatte nicht schon wieder einschlafen wollen. Es war ihm vorgekommen, als hätte er nur noch mal kurz die Augen geschlossen und für zehn Minuten gedöst, seit er aufgewacht war.

„Nicht schon wieder“, brummte er missmutig. Zurzeit verschlief er dauernd den ganzen Tag. Zumindest hatte er nicht wieder schlecht geschlafen. Sakura zuckte mit den Schultern und entzog ihm ihre Hand.

„Tja, das kannst du nicht ändern. Dein Körper braucht jetzt eben viel Ruhe!“

„Apropos Ruhe… Können wir die Behandlung heute nicht ausfallen lassen? Ich brauche mal eine Pause.“ Das Sasuke das so offen zugab, beunruhigte Sakura etwas, doch als Sasuke einen Augenblick später einen Arm um sie schlang und sie an sich zog, wusste sie schon, wofür er seine Kräfte aufsparen wollte. Sie war sehr geneigt, ihn gewähren zu lassen, doch dann appellierte doch die Vernunft an sie. Jeder Tag, den sie verstreichen ließen, zögerte den Abschluss der Behandlung hinaus. Außerdem gaben sie Orochimarus Chakra somit Zeit, sich wieder auszubreiten, und das würde einen herben Rückschlag bedeuten. Sanft befreite sie sich aus seinen Armen. Nach kurzem Wiederstand ließ er sie seufzend los und ließ sich zurück in die Kissen fallen.

„Ist das ein Nein?“ fragte er zu ihr rüber schielend. Sakura zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Ich muss an deine Gesundheit denken.“

„Musst du nicht auch an meinen Gemütszustand denken?“

„Auf deine anderen Bedürfnisse kann ich leider keine Rücksicht nehmen. Gesundheit geht vor!“ gab Sakura amüsiert zurück.

„Du kannst so grausam sein!“ Sasuke drehte sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht in dem Kissen.

„Wir sollten das Bett mal wieder neu beziehen“, versuchte Sakura das Thema zu wechseln. Doch Sasuke gab keinen Mucks mehr von sich. Sakura grinste in sich hinein. Der Uchiha war wirklich niedlich, wenn er schmollte. Sie begann, den Überzug von ihrem Kissen aufzuknöpfen. Als sie das gleiche mit ihrer Decke machte, hielt sie in ihrer Bewegung inne, als eine kalte Hand unter ihr T-Shirt fuhr und sich ihren Rücken hocharbeitete. Für einen Moment ließ sie sich von der Gänsehaut übermannen, die sie durchfuhr, doch die wusste, dass sie Sasuke rechtzeitig stoppen musste, bevor sie sich selbst nicht mehr beherrschen konnte. Sie hielt seinen Arm fest und schob ihn von sich weg.

Sasuke war nun wirklich verstimmt, doch aufgeben würde er nicht.

„Na schön, von mir aus. Du hast gewonnen.“ Er stand langsam auf und ging ins Bad. Kurz darauf hörte Sakura, wie er Wasser in die Badewanne einfließen ließ. Der Uchiha streckte seinen Kopf durch die Tür und sah sie schelmisch an.

„Wie wär’s mit einem Kompromiss? Du darfst mich behandeln und ich mit dir baden.“ Sakura fiel es schwer, ernst zu bleiben. Er würde wohl heute nicht mehr aufgeben. Aber sie ebenso wenig. Also ließ sie sich auf sein Angebot ein. Achtlos ließ sie das Bettzeug liegen und kam zu ihm ins Bad.

„Herr Uchiha, sie müssen unbedingt daran arbeiten, sich zu beherrschen“, sagte sie an den Türrahmen gelehnt. Sasuke grinste schief, während er reichlich Badelotion in die Wanne kippte. Sofort begann sich der Schaum zu bilden. Sasuke kam auf sie zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Sie konnte seinen Atem über ihre Wange streichen spüren. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie.

„Und du solltest lernen, die Wünsche deines Mannes nicht zu missachten!“ sagte er leise und mit verführerischem Unterton. Er wollte schon seine Arme um ihre Taille legen, doch sie trat einen Schritt zur Seite und setze sich auf den Wannenrand.

„Wie heißt es so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“
 


 

So, das erst Kapitel im neuen Jahr ^^

Hoffe wie immer, es hat euch gefallen!
 

DREAMDAY

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! - Teil 2

Es geht endlich weiter! Viel Spaß beim lesen!
 

ENJOY!
 

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – Teil 2
 

„Wie heißt es so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“

„Von wegen“, meinte Sasuke und schubste sie mit einer schnellen Bewegung ins Wasser. Prustend kam Sakura wieder an die Oberfläche und funkelte Sasuke an. Sie wollte schnell aufstehen und ihn irgendwie bestrafen, doch da war er schon in die Wanne gestiegen und hatte sich über sie gebeugt.

„Wie wäre es, wenn wir die Arbeit außer Acht lassen und uns dem Vergnügen widmen?“ Auffällig ließ er seinen Blick über Sakuras nasse Kleidung wandern. Mit einer schnellen Handbewegung schaufelte sie allen Schaum zusammen, an den sie herankam und verdeckte ihren Körper damit.

„Lustmolch!“ nuschelte sie und mied seinen Blick.

„Nein, ich bin ein Mann, der seit seiner Hochzeit nur dreimal mit seiner Frau geschlafen hat.“ Nun konnte Sakura die Röte nicht mehr zurückhalten, die ihre Wangen empor stieg.

„Und wenn man bedenkt, dass diese vor mehr als vier Monaten war, würde ich behaupten, dass das Wort Lustmolch nicht besonders angebracht ist.“ Sakura schluckte schwer, da Sasuke bei jedem Wort leiser und verführerischer geworden war. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast und das Wasser stand ihr inzwischen buchstäblich bis zum Hals. Mit ihrem Zeh drehte sie das Wasser ab und wich Sasukes Bemerkung somit aus. Doch sie wurde schnell an ihre Situation erinnert, als Sasuke begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. Wäre das Wasser nicht so warm gewesen, hätte sie jetzt ein wohliger Schauer durchfahren. Dann fühlte sie Sasukes Lippen an ihrem Hals. Er war so gemein! Warum musste immer sie die Vernünftigere von ihnen sein? Sie wand sich unter Sasuke und drückte ihn von sich weg.

„Okay. Kompromiss: Wenn du nach der Behandlung noch fit genug bist, kannst du mit mir machen, was immer du willst!“ Im Stillen hoffte Sakura, dass ihm noch ausreichend Energie blieb. In seinen Augen sah sie gleichzeitig Enttäuschung und Freude aufblitzen. Und – sie war sich nicht ganz sicher – eine Prise Boshaftigkeit lag auch darin. Sakura wusste auch, warum. Sie hatte ihn herausgefordert und diese Gelegenheit würde er sich nicht entgehen lassen, egal, wie erschöpft er nachher war.

„Einverstanden.“
 

Temari schleppte sich vom Bad ins Schlafzimmer. Es kam ihr so vor, als würde sie die Strecke hunderte Male am Tag zurücklegen. Bett-Bad-Bett-Bad und so weiter und so weiter. Zumindest musste sie sich nicht mehr übergeben, dafür rannte sie ständig aufs Klo. Eigentlich hatte sie ja gerade mal die Hälfte der Schwangerschaft hinter sich, aber da sie Zwillinge bekam, war ihr Bauch schon lange nicht mehr zu verbergen. Alles kam ihr viel anstrengender vor als früher, und sie war sehr schnell erschöpf. Deshalb durfte sie auch nicht mehr arbeiten. Die Ärzte hatten es ihr geraten und Shikamaru hatte sie eindringlich darum gebeten, sich und die Babys nicht zu gefährden. Dafür war ihr jetzt totlangweilig. Shikamaru trat mit seiner Arbeit zwar auch etwas kürzer, um für sie da zu sein und das Kinderzimmer einzurichten, das einmal sein Arbeitszimmer gewesen war, aber tagsüber war sie trotzdem meistens alleine. Sie hatte sich zu einem richtigen Putzteufel entwickelt und die Wohnung war blitzsauber. Es würde ihr auch gut gehen, wenn sie nicht ständig auf die Toilette müsste und nicht immer diese Fressattacken hätte. Manchmal widerte es sie selbst an, was sie sich unter ihrem Kohldampf zusammenmischte, aber schmecken tat es trotzdem immer. Es war, als würden die Zwillinge ihren Geschmack bestimmen und nach Belieben verändern. Manchmal hatte sie Heißhunger auf Lachs, an anderen Tagen wurde ihr schlecht, wenn sie auch nur den Geruch in die Nase bekam. Außerdem hatte sie zugenommen. Und das ärgerte sie fast am meisten. Denn sie durfte keinen Sport treiben und gegen den Hunger kam sie nicht an. Sie musste bereits Umstandsmode kaufen, weil sie in keine Hose mehr passte. Sie schämte sich dafür, auch wenn sie wusste, dass das nur durch die Schwangerschaft kam. Shikamaru durfte sie nicht mehr ohne Kleidung ansehen und manchmal war es ihr bereits unangenehm, wenn er sie anfasste, was ihr Liebesleben etwas erschwerte. Obwohl ihre Gelüste nach ihm teilweise stärker waren als nach Lachs.
 

„Sag mal, übertreiben wir nicht ein bisschen?“ nuschelte Sai zwischen zwei Küssen. Ino hielt kurz inne und sah ihn bitterböse an.

„Geht’s noch? Du solltest froh sein, dass ich dich überhaupt küsse!“

„Ich hab dich aber nicht darum gebeten!“ Sai ließ seine Arme sinken, die er um die Blondine gelegt hatte. Es war ja nicht so, als würde es ihm nicht gefallen, was sie da machten, aber Inos Respektlosigkeit war einfach unerträglich. Sie nutzte ihn aus, wann immer ihr es passte, und sobald keine Zuschauer mehr da waren, die ihr Glück sehen konnten, wurde sie schnippisch und unfreundlich zu ihm. Das hatte er langsam echt satt.

„Ach ja? Heißt das etwa, du willst mir nicht mehr helfen? Wenn wir Schluss machen stehe ich wieder wie der letzte Idiot da. Das arme Mädchen, das Shikamaru nicht abgekriegt hat!“ Ino verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn an, als wäre er es, der ihr etwas Böses wollte.

„Nein, das will ich nicht. Ich verstehe nur nicht, warum du wegen ihm so ein Theater veranstaltest. Er interessiert sich einen Dreck für dich und du richtest trotzdem dein ganzes Leben nach ihm aus.“

„Das tue ich überhaupt nicht!“ Ino war zu perplex über Sais plötzlichen Ausbruch, als dass sie hätte auf ihn wütend sein können.

„Doch, das tust du! Sonst würdest du nicht so angestrengt versuchen, glücklich zu wirken, nur damit er nicht merkt, wie schlecht es dir geht.“ Sai sagte die Wahrheit, aber Ino wollte es nicht einsehen.

„Ich mache das nicht nur wegen –ihm. Ich will einfach nicht, dass irgendjemand mitkriegt, wie…“

„Wie sehr er dich verletzt hat.“ Sai wusste nicht, wie sich ein gebrochenes Herz anfühlte, aber er hatte schon an Sakura gesehen, dass es wirklich schlimm sein musste. Ino verarbeitete das zwar etwas anders, aber sie schien genauso verletzt deswegen zu sein. Deshalb konnte er Shikamaru inzwischen fast genauso wenig leiden wie Sasuke. Ino gab ihre Abwehrhaltung plötzlich auf.

„Lass uns bitte über was anderes reden, okay?“ Sai hatte zwar keine besonderen Gefühle für Ino außer Mitleid, dieses war aber umso stärker. Instinktiv nahm er sie in den Arm und flüsterte beruhigend auf sie ein, als sie begann zu weinen.

„Der Kerl ist es nicht wert, dass du auch nur eine Träne wegen ihm vergießt. Du solltest ihn vergessen.“
 

Erschöpft ließ Sasuke sich in die Kissen sinken. Sein Atem ging schnell und auch Sakura neben ihm atmete stoßweise. Sie hatte es nicht anders verdient. Ihn so herauszufordern… Sie hätte es besser wissen müssen. Er hätte liebend gerne weiter gemacht, aber er hatte nun doch keine Kraft mehr. Immerhin hatte er noch zwei Stunden nach der Behandlung durchgehalten. Aber die Zeit hatte ihm gereicht, um Sakura zu zeigen, dass sie mit ihren Versprechungen vorsichtiger sein sollte. Ihm anzubieten, alles mit sich machen zu lassen, war einfach zu verlockend gewesen und Sasuke hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, das ausgenützt zu haben. Andererseits war sie selber schuld. Und er musste sich eingestehen, dass er durchaus Gefallen an den letzten zwei Stunden gehabt hatte. Und Sakura schien ihm auch nicht wirklich böse zu sein. Nur perplex, verlegen… und erschöpft. Die Uchiha zog langsam die Bettdecke über den Kopf. Nein, er würde sie jetzt nicht entkommen lassen. Er rollte sich auf den Bauch und zog die Decke langsam zurück, aber Sakura legte die Hände übers Gesicht. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen. Sasuke legte seinen Finger auf ihren Hals, wo ein dunkler Knutschfleck prangte. Er war versucht, die Decke noch weiter herunter zu ziehen, doch er zeigte Gnade.

„Dafür werden meine Kräfte immer reichen!“ hauchte er ihr ins Ohr. Er konnte förmlich sehen, wie ein Schauer sie durchfuhr. Sie ließ die Hände sinken und sah ihn mit funkelnden, beinahe vorwurfsvollen Augen an.

„Ist das eine Drohung?“ fragte sie mit schmollendem Unterton. Na gut, vielleicht war sie doch etwas sauer auf ihn. Aber sicher nur, weil sie sich nicht eingestehen wollte, dass es ihr genauso gefallen hatte wie ihm.

„Eher ein Versprechen. Aber wenn es dir nicht recht ist, lasse ich meine Finger von dir.“ Er rollte sich wieder auf den Rücken und starrte die Wand an. Gespannt wartete er auf Sakuras Reaktion. Er hoffte auf Wiederworte, doch die kamen nicht. Sakura warf ihm lediglich die Bettdecke übers Gesicht und bis er sich wieder befreit hatte, hatte sie sich bereits wieder angezogen.

„Mal sehen, wie lange du dieses Versprechen einhalten kannst!“ sagte sie trotzig. Oh man, sie war wirklich sauer! War er vielleicht doch zu weit gegangen? Aber er hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, als würde es ihr auch gefallen… Oder hatte er da was falsch gedeutet? Sakura stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Langsam bekam der Uchiha wirklich ein schlechtes Gewissen. Aber er dauerte nicht lange, bis er ins Land der Träume sank.
 

„So macht man das.“ Hinata klopfte sich das Mehl von den Fingern und stellte die Eieruhr auf eine Stunde. Naruto stand fasziniert daneben und warf immer wieder einen Blick in den Ofen, in dem der Kuchen langsam heiß wurde.

„Oh Mann. Das hätte ich alleine nie hingekriegt!“ Hinata, die gerade Wasser in das Spülbecken fließen ließ, musste lachen.

„Das ist nur ein Marmorkuchen, Naruto. Keine Torte. Da kann man nicht viel falsch machen!“

„Hast du ne Ahnung“, flüsterte Naruto leise zu sich selbst, sodass Hinata es nicht hörte. Er legte aber sofort wieder ein strahlendes Lächeln auf, als sie sich zu ihm umwandte. Sie hielt ihm ein Handtuch hin.

„Hilfst du mir beim Abwasch?“ Ihre Grübchen, wenn sie lächelte waren so süß. Und er konnte einfach nicht anders, als den kleinen Teigspritzer auf ihrer Wange anzustarren. Hinata kam Naruto vor wie ein Engel. Der Kuchen würde bestimmt unglaublich toll schmecken. Für einen kurzen Augenblick verlor sich Naruto in seiner Fantasie, in ein paar Jahren nach Hause zu kommen, ein unglaublich lecker riechender Braten stand auf dem Tisch, Hinata begrüßte ihn mit einem Kuss auf die Wange und Naruto streichelte liebevoll ihren runden Bauch.

>Bald ist es so weit, Naruto!< sagte Hinata mit zuckersüßer Stimme.

>Du solltest dich mehr ausruhen, Liebling. Für dieses Essen bist du doch bestimmt wieder Stunden in der Küche gestanden.< Hinata nahm ihm den Mantel ab und führte ihn ins Esszimmer.

>Aber Schatz, es gibt für mich doch nichts schöneres, als meinem lieben Ehemann ein leckeres Essen zu zaubern.<

>Ach wirklich?< Naruto umfasste Hinata um die Taille. >Überhaupt gar nichts?<

>Naja, vielleicht…< Naruto begann sie zu küssen. Erst auf die Wange, dann die Stirn, dann den Mund. Dann tiefer hinab, den Hals entlang. Hinata kicherte.

>Naruto. Naruto. Naruto!<

„Naruto! Naruto? Alles in Ordnung?“ Erschrocken fuhr er zusammen, als er aus seinem Tagtraum erwachte. Durch seine ruckartige Bewegung erschrak auch Hinata. Sie sah ihn etwas besorgt an, dann ließ sie die Hand, in dem sie das Handtuch hielt, sinken.

„Schon okay. Du musst nicht abtrocknen, wenn du nicht willst.“ Verwirrt drehte sie sich um und begann zu spülen. Naruto schlug sich in Gedanken. Was dachte er denn da?

„Natürlich helfe ich dir!“ sagte er fröhlich, nachdem er sich wieder gefasst hatte und schnappte sich das Handtuch. Hinata lächelte ihn erleichtert an. Was sie wohl gerade über ihn dachte? Hoffentlich hatte er nicht in seinen Fantasien geredet.
 

„Okay, was ist eigentlich los?“ Tenten und Neji schreckten aus ihren Gedanken und sahen Lee an, der die beiden misstrauisch beäugte.

„Habt ihr euch gestritten oder so?“ Die beiden schüttelten synchron die Köpfe.

„Nein. Wie kommst du darauf?“ Tenten tat so, als wäre nichts gewesen. Aber genau das war eigentlich ihr Problem. Seit sie die Nacht mit Neji verbracht hatte, ignorierte er sie vollkommen. Es war ja nicht so, dass sie von ihm jetzt irgendetwas erwartete, aber dass er sie links liegen ließ verletzte schon ihre Gefühle. Das ließ sie sich aber nicht anmerken und tat es ihm einfach gleich. Einfach zur Tagesordnung zurückkehren. Aber anscheinend verhielten sie sich nicht normal, sonst hätte Lee nie was mitgekriegt. Dieser runzelte nun die Stirn.

„Ihr habt doch irgendwas! Ist jemand gestorben? Ich verhaltet euch so komisch!“ Tenten zuckte zusammen, als Neji abrupt das Buch zuschlug, das er in der Hand hielt.

„Es ist nichts, verstanden!? Und selbst wenn, du musst deine Nase nicht in alles reinstecken. Es gibt Dinge, die dich einfach nichts angehen. Hast du kapiert, Mann?!“

DINGE. Er bezeichnete ihren Ausrutscher also als ein DING.

„Ein Ding, ja?“ Tenten stand empört auf und verließ den Raum.

„So hab ich das doch nicht gemeint. Tenten!...“ rief Neji ihr hinterher. Aber sie war schon weg.

„Sagt mir jetzt endlich jemand was los ist?“

„Halt einfach die Klappe, Lee.“
 


 

So, ich denke, heute sind alle Mehr-oder-weniger-Pairings zu Wort gekommen. (Oder hab ich jemanden vergessen?) Passend zum Valentinstag. War eigentlich nur Zufall, dass ich gerade heute fertig geworden bin. Falls das Kapi heute überhaupt noch freigestellt wird ^^
 

Bis nächstes Mal

DREAMDAY

Nein, Sasuke geht nicht gern in Discos!

Und schon wieder lasse ich euch warten. Aber langsam seid ihr das bestimmt schon gewohnt. Tut mir leid!

Darum ein riesen Dankeschön, dass ihr trotzdem noch vorbeischaut!
 

Und jetzt: Enjoy!
 


 

- NEIN, SASUKE GEHT NICHT GERN IN DISCOS! (Heilige Sch*** mir ist einfach kein besserer Titel eingefallen ^^) -
 

Wie um alles in der Welt hatte er sich dazu überreden lassen können? Ach ja richtig, so wollte er die immer noch saure Sakura besänftigen. Aber sein Plan schien nicht wirklich aufzugehen. Den ganzen Abend gab sie sich die größte Mühe, ihm aus dem Weg zu gehen. Und dabei sah sie so umwerfend aus in ihrem kurzen schwarzen Kleid und den teilweise hochgesteckten Haaren. Bestimmt wollte sie ihm damit unter die Nase reiben, was er sich aufgrund seines Versprechens entgehen ließ. Lange würde er das nicht mehr aushalten. Aber er konnte sein Wort auch nicht brechen. Er hatte damit gerechnet, dass Sakura sich nach wenigen Stunden wieder eingekriegte, doch da hatte er sich getäuscht. Sie wechselte kaum mehr ein Wort mit ihm und wich ihm ständig aus. Ob er in der Nacht vielleicht doch zu weit gegangen war? Selbst als er seinerseits begonnen hatte, sie zu ignorieren, hatte sie kein Interesse gezeigt. Steckten sie etwa in einer Beziehungskrise? Sasuke hatte nicht die Absicht gehabt, es so weit kommen zu lassen.
 

„Das sieht ganz nach Ärger im Paradies aus“, holte Sai ihn aus seinen Gedanken. Erst jetzt bemerkte Sasuke, dass er Sakura die ganze Zeit angestarrt hatte. Sie bekam davon auf der Tanzfläche glücklicherweise nichts mit. Nun drang auch die viel zu laute Musik wieder an seine Ohren. Der Uchiha verfluchte Sai dafür, ihn wieder in die Realität geholt zu haben. Er versuchte jedoch, seine Bemerkung zu ignorieren und trank nur einen Schluck des seltsamen Gesöffs, das Naruto ihm angedreht hatte. Nach jedem Schluck verzog er angewidert das Gesicht. Dieses Getränk war ekelhaft süß, hatte allerdings einen bitteren Nachgeschmack. Sasuke stellte das Glas auf einem nahe gelegenen Tisch ab. Er würde keinen Tropfen mehr davon trinken.

„Vielleicht sollte ich mich ein wenig um sie kümmern. Wer weiß, vielleicht braucht sie eine Schulter zum ausweinen. Hast du ihr wieder irgendwas angetan?“ Sasuke kochte innerlich. Was ihn aber noch mehr störte als Sais Bemerkung, war seine überhebliche Fratze, die breit grinste, als er sah, dass er mit seiner Provokation Erfolg hatte. Der Uchiha konnte sich nur dadurch beruhigen, dass er sich ins Gedächtnis rief, dass Sakura nur noch wütender werden würde, wenn er jetzt auf Sai losging. Also schluckte er seinen Zorn und die aufkommende Galle herunter.

„Bist du jetzt nicht mit Ino zusammen? Sie wäre vermutlich gar nicht erfreut, wenn sie wüsste, dass du scharf auf meine Frau bist.“ Sai zeigte die gewünschte Reaktion und ließ Sasuke allein. Dieser atmete tief durch. War Sai wirklich an Sakura interessiert oder wollte er ihn nur provozieren? Wie auch immer, er war Sasuke ein Dorn im Auge. Um sich abzulenken widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Sakura, die auf der Tanzfläche mit Ino war. Hinata war irgendwo mit Naruto verschwunden. Wo war dieser Idiot nur, wenn man ihn mal brauchte?

Doch die Beobachtung seiner Frau machte Sasuke nicht gerade ruhiger. Tanzte sie mit Absicht so verführerisch? So als wollte sie sagen: „Sieh dir nur an, was ich zu bieten habe! Ran lasse ich dich aber nicht mehr!“ Nun schnappte sich Sasuke doch wieder das Glas mit dem sogenannten Cocktail und kippte alles auf einmal herunter. Das konnte er sich doch nicht gefallen lassen!
 

Sakura sah kein einziges Mal zu Sasuke hinüber, obwohl es ihr schwer fiel. Sie hätte zu gerne sein Gesicht gesehen. Dafür hatte sie Ino beauftragt, ihn zu beobachten.

„Er guckt immer wieder her, und er sieht nicht gerade erfreut aus“, raunte ihre Freundin ihr über die laute Musik zu. Dann funktionierte ihr Plan also. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sasuke konnte ja nicht ahnen, dass ihre abweisende Haltung seit Tagen nur gespielt war. Aber das war nun mal die gerechte Strafe dafür, dass er es so ausnutzte, wenn sie sich ihm hingab. Ihn glauben zu lassen, dass sie sauer auf ihn war, war amüsanter, als sie zunächst angenommen hatte. Natürlich zeigte er sich nicht reumütig, das ließ sein Stolz nicht zu und sicher war er sich keiner echten Schuld bewusst, aber allein sein verunsichertes Verhalten war es die Sache wert. Sie wusste nicht, wie lange sie die Rolle der gekränkten Ehefrau noch durchhalten würde, aber solange es andauerte, wollte sie es genießen. Auf Inos Frage hin, wieso sie ihm das antat, hatte sie nur gesagt: „Oh glaub mir, er hat es verdient!“ Mehr Details über den Grund wollte sie nicht verraten. So etwas konnte man nicht mal seiner besten Freundin erzählen. Und ehrlich gesagt war Sakura auch bewusst, dass ihre Geheimnisse bei Ino nicht gerade in den besten – bzw. den schweigsamsten – Händen waren. Deshalb beließ sie es dabei. Dafür redeten sie umso ausgiebiger über Inos neues Glück namens Sai. Sakura kaufte ihr das zwar nicht so ganz ab, aber trotzdem schien Sai Ino irgendwie gut zu tun. Und wenn es nur war, um ihr Ego wieder aufzupuschen.
 

Ihre Freundin legte plötzlich einen warnenden Hinweis in ihre Augen und sah in Sasukes Richtung, doch es war schon zu spät. Sakura spürte, wie sich jemand ganz dicht hinter sie stellte. Sofort hörte sie auf zu tanzen und drehte sich abrupt um. Fast blieb ihr der Atem weg, denn ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem ihres Ehemannes entfernt. Ein frustriertes Funkeln lag in seinen Augen und sie glaubte schon, er würde hier und jetzt auf der Tanzfläche über sie herfallen, doch im nächsten Moment wurde sie von ihm aus dem Club bugsiert. Ino formte mit den Lippen stumm die Frage, ob sie sich einmischen sollte, doch Sakura schüttelte abwehrend den Kopf. Mit Sasuke wurde sie selbst fertig. Außerdem war sie viel zu neugierig, was er mit dieser Aktion bezweckte und was gleich folgen würde. Als die Tür hinter ihnen zufiel und sie in der Kälte standen, war die Musik nur noch sehr gedämpft zu hören. Sakura fröstelte, doch sie hatte gar keine Zeit, sich zu beschweren, denn Sasuke presste sie ungalant gegen die Hauswand. Sakura entwich der Atem und sie funkelte nun ebenso herausfordern Sasuke an. Würde er wirklich sein Versprechen brechen? Doch so schnell wie er sie überrumpelt hatte, ließ er auch wieder von ihr ab und seufzte frustriert.

„Ich muss es wohl laut aussprechen, damit du mir endlich verzeihst!“ Sakura verspürte das wohlige Gefühl des Triumphes emporsteigen. Jetzt würde er sich endlich entschuldigen!

„Das ist so unfair!“ Noch nie hatte sie Sasuke so – nun, man konnte es nicht wirklich kindisch nennen, aber es kam dem schon am nächsten – gesehen. Er fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar und bedachte sie mit vorwurfsvollen Blicken.

„Eigentlich bist du selbst schuld! Du hast dich auf unseren Handel, unsere Wette eingelassen. Und die Bedingungen waren dir ja wohl auch bekannt. Und nur weil ich gewonnen habe und meinen Preis eingefordert habe, bist du sauer auf mich!“ Er fuchtelte für seine Verhältnisse übermäßig viel mit den Armen. Sakura glaubte, sich verhört zu haben. Sie hatte eine Entschuldigung erwartet und jetzt machte er sie hier in der Eiseskälte zur Schnecke. Das war doch unglaublich!
 

Sasuke hatte eigentlich auch wirklich vorgehabt, sich zu entschuldigen, aber während er sich so in Rage geredet hatte, hatte er festgestellt, dass das alles stimmte, was er sagte. Aber jetzt schien Sakura noch viel saurer zu sein, als sie es ohnehin schon war.

„Wenn das alles ist, was du mir zu sagen hast, dann gehe ich jetzt lieber wieder rein.“ Sie wurde weder laut noch zickig, aber das war fast noch unerträglicher. Sasuke seufzte erneut und legte schnell eine Hand auf die Tür.

„Sakura, ist dir überhaupt klar, was für Auswirkungen du auf mich hast? Ich meine, sogar ein Blinder würde sehen, wie atemberaubend du genau in diesem Augenblick bist.“ Bei allen anderen Männern dieser Welt wäre das eine billige Anmache gewesen oder purer Kitsch, aber Sakura wusste, dass es ihm bestimmt nicht leichtfiel, ihr das so direkt ins Gesicht zu sagen, und das auch noch, wo er selbst ziemlich sauer zu sein schein. Und da beschloss sie, ihn von seinem Leid zu erlösen. Sasuke sah sie verdutzt an, als sie zu lächeln begann. Sie legte die Hände in seinen Nacken und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Er legte seine Arme um sie und zog sie noch etwas näher an sich.

„Heißt das, du verzeihst mir?“ fragte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.

„Du hast mich zwar nicht direkt darum gebeten, aber ja, ich verzeihe dir!“ Sasuke atmete erleichtert auf.

„Gott sei Dank!“

„Eigentlich hatte ich vor, dich auf Knien betteln zu lassen, bevor ich dich erlöse.“

„Na dann hatte ich ja nochmal richtig Glück!“ Sakura zuckte mit den Schultern.

„Dein Gerede über mein atemberaubendes Aussehen hat mich irgendwie überzeugt!“ Sasuke lachte.

„Sagst du es nochmal?“ Sasuke schüttelte grinsend den Kopf.

„Nein!“ Sakura sah ihn mit Schmollmund an.

„Sag es nochmal!“ Verlangte sie, doch erneut weigerte sich ihr Mann. Sie wollte sich schon aus seinem Griff lösen, da beugte er sich zu ihr herunter und flüsterte ganz dicht neben ihrem Ohr: „Ich liebe dich!“ Sakura war froh, dass sie sich nicht aus Sasukes Armen gewunden hatte, denn so konnte er sie jetzt festhalten, als ihr die Knie weich wurden. Das war ja noch viel besser als das, was sie hören wollte. Abwartend sah Sasuke sie an und einen Moment wusste sie nicht, worauf er wartete, doch dann erlaubte sie ihm lächelnd, sie wieder küssen zu dürfen wann immer er wollte – das, und mehr. Das war alles, was er hatte hören wollen. Er legte seine Lippen auf ihre, holte einen Teil davon nach, was sie in den letzten Tagen verpasst hatten, hielt sich aber zurück, um Sakura nicht gleich wieder zu verärgern. Doch diese Sorge war völlig unbegründet, denn Sakura ergriff du Initiative.

„Bringst du mich jetzt endlich nach Hause?“ Das ließ sich Sasuke nicht zweimal sagen.

„Hauptsache, ich muss nie wieder in diesen grässlichen Laden!“ sagte er, bevor er sich von dem Schuppen abwand und Sakura mit einer schnellen Bewegung auf die Arme nahm und sie nach Hause trug.
 

Oh man, wer hätte gedacht, dass Sasuke fast sowas wie romantisch sein könnte!... Aber glücklicherweise kann ich ihn ja machen lassen, was Ich will! Muhaha ^^

Ich hoffe wie immer, es hat euch gefallen. Und nächstes mal kommen auch wieder die anderen Pairings mehr in den Vordergrund, versprochen!
 

Bis nächstes Mal

DREAMDAY

Couples

Hi everybody! Tja, das Kapi ist mal wieder viel zu kurz geraten, aber das war einfach eine kleine Sequenz, die mir so im Kopf rumgeschwirrt ist. I hope, you like it!
 

Enjoy!
 

-COUPLES-
 


 

Temari starrte fassungslos auf all die leeren Verpackungen, deren Inhalt sie soeben verputzt hatte. Drei Müsliriegel, zwei Joghurtbecher, zwei Bananenschalen, eine Packung Gummibärchen und tatsächlich ein ganzes Glas Essiggurken. Das konnte doch nicht gesund sein. Aber erstaunlicherweise hatte es ihr geschmeckt. Schwanger sein war wirklich manchmal eklig. Und immer, wenn sie sich vornahm, weniger zu essen, bekam sie ganz plötzlich Heißhunger auf die unmöglichsten Sachen. Sie seufzte. So konnte das nicht weiter gehen. Entschieden warf sie die Überreste ihrer Essattacke weg. Manchmal kam sie sich wirklich wie eine Bulimiekranke vor, nur dass sie bereits vor dem Essen, nämlich direkt nach dem Aufstehen alles wieder heraus kotzte. Und das war nicht gerade angenehm. Wenigstens ging es ihr danach immer besser und auch das Essen half eindeutig. Aber genau darin lag ja das Problem. Während der Schwangerschaft sollte die Mutter auf ihren Körper hören, aber wenn Temari das machte, wäre sie nur noch mit Nahrungsaufnahme beschäftigt. Ihre Kinder würden bestimmt schon sehr früh einen ausgereiften Kohldampf entwickeln, wenn das jetzt schon so losging. Und das half ihr auch nicht wirklich, wieder in ihre normalen Klamotten hereinzukommen. Doch das konnte sie sich jetzt sowieso erst mal abschminken. Sie war inzwischen im sechsten Monat und so rund wie ein Kugelfisch. So kam sie sich zumindest vor.

„Ich bin zuhause!“ Die Tür fiel zu und Shikamaru kam kurz darauf in die Küche.

„Hast du Hunger? Ich kann uns was vom Asiaten holen!“

„Nein“, brummte Temari missmutig, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

„Was ist denn los?“ fragte Shikamaru und kniete sich vor sie. Wenn Temari nur nicht immer diese Stimmungsschwankungen hätte. Und er war sich nicht mal sicher, ob das von der Schwangerschaft kam.

„Was los ist? Ich trage eine mehrere Kilo schwere Kugel mit mir herum. Und langsam fängt es an zu nerven.“ Shikamaru seufzte innerlich. Das Thema hatten sie schon zur Genüge durchgekaut, aber Temari wollte einfach nicht einsehen, dass sie nicht fett war, sonder schwanger! Er legte eine Hand auf ihren Bauch.

„Wenn die Kugel so groß ist, dann sind die Babys groß und stark. Das ist doch gut.“

„Also gibst du endlich zu, dass ich zu dick bin.“

„Das hab ich doch gar nicht gesagt.“

„Doch, das hast du!“

„Nein, ich wollte doch nur,…“

„… dass ich mich besser fühle. Danke. Das ist dir definitiv misslungen!“ Shikamaru stand auf, trat hinter Temari und massierte ihr den Nacken. Meistens half das.

„Temari, das einzige, was für mich wichtig ist, ist, dass du und die Babys gesund sind. Nur das zählt.“ Er küsste ihr Haar und flüsterte dann in ihr Ohr:

„Und du weißt, dass du nicht dick bist!“ Er biss in ihr Ohrläppchen, was sie erschrocken aufquieken ließ.

„Na schön“, murmelte sie ergeben.
 

„Es war wirklich ein schöner Abend“, sagte Hinata strahlend, die Narutos Hand ganz fest hielt.

„Wir sollten das unbedingt öfter machen“, stimmte Ino ihr zu. Sakura nickte. Sai und Sasuke blieben stumm.

„Auf jeden Fall“, meinte Naruto. Dann standen sie alle einen Moment wartend da, bis Ino einfiel, dass sie darauf warteten, dass sie sich verabschiedete, da sie vor ihrem Haus standen. Da fasste sie einen plötzlichen Entschluss. All ihre Freunde sollten Zeugen sein, dass sie und Sai wirklich zusammen waren. Also nahm sie seine Hand, wünschte allen eine gute Nacht und zog Sai hinter sich her ins Haus, der zwar etwas verwirrt war, aber brav mitspielte. Doch kaum hatten sie die Tür hinter sich geschlossen, entzog er ihr seine Hand und sah sie fragend an.

„Was soll das denn?“ fragte er stirnrunzelnd. Ino verdrehte die Augen, bugsierte ihn nach oben und machte das Licht in ihrem Schlafzimmer an. Sakura wusste genau, wo sich ihr Zimmer befand, deshalb hoffte sie, dass es ihr auffallen würde.

„Ino, krieg ich vielleicht eine Antwort?“ Sie ging schnell zum Fenster und spähte vorsichtig zwischen dem Vorhang hindurch. Es sah so aus, als würden die anderen sich auch gerade voneinander verabschieden. Dann drehte sie sich zu Sai um und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Muss ich dir das wirklich erklären? Die anderen sollen doch denken, dass wir beide wirklich zusammen sind. Deshalb ist es nur logisch, dass du bei mir übernachtest!“

„Ich soll bei dir übernachten?“ Ino schnaubte frustriert.

„Doch nicht wirklich, du Idiot. Sie sollen das nur denken. Sobald sie weg sind, kannst du verschwinden.“ Wieder sah sie durch den Vorhang. Sai seufzte nun ebenfalls und stellte sich neben sie ans Fenster und spähte hinaus.
 

„Also Leute, macht`s gut!“ Naruto hob die Hand zum Abschied und machte sich auf den Weg, Hinata nach Hause zu begleiten. Diese winkte Sakura und Sasuke noch.

„Gute Nacht!“ rief Sakura ihnen hinterher, dann spürte sie schon Sasukes Arme, die sich um sie schlossen.

„Und was machen wir beide jetzt?“ fragte er mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen. Sakura sah ihn total unschuldig an, als wüsste sie gar nicht, worauf er hinaus wollte.

„Ich weiß nicht. Hast du eine Idee?“

„Oh, ich hätte eine wunderbare Idee: Lass uns nie wieder auf ein Dreifach-Date gehen, ja?“ Er sah wirklich gequält aus und Sakura musste bei dem Anblick fast lachen, doch sie verkniff es sich. Sie schloss die Arme um seinen Hals und sah ihn mitleidig an.

„Du Ärmster. Ich hatte keine Ahnung, dass es dir tatsächlich solche Qualen bereitet, Konversation zu betreiben!“ meinte sie übertrieben theatralisch.

„Ich habe nichts gegen Konversation. Ich kann nur diesen Kotzbrocken nicht ausstehen.“ Sakura runzelte die Stirn. Sasukes Abneigung gegen Sai nahm langsam ungesunde Ausmaße an.

„Was hast du denn eigentlich gegen ihn?“

„Er nervt!“ Sasuke klang beinahe überrascht, als ob das nicht offensichtlich wäre. Sakura hob eine Augenbraue.

„Ich finde, er hat sich eigentlich ganz normal verhalten“, versuchte sie Sai zu verteidigen.

„Hm. Du bemerkst ja auch nicht mal, wie er dich ansieht.“ Jetzt war Sakura wirklich ahnungslos.

„Was meinst du?“
 

Ino tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Warum gingen die beiden denn nicht endlich? Die mussten sich ja nicht unbedingt vor ihrem Haus abknutschen! Sai hatte sich mittlerweile auf das Bett gesetzt und betrachtete Inos Schminkkommode, um deren Spiegelrand überall Fotos klebten. Ino warf ihm einen missbilligenden Blick zu. Ihn kümmerte es wohl überhaupt nicht, dass er noch immer hier festsaß.
 

„Na, er starrt dich eben an, wenn er glaubt, keiner würde es mitkriegen!“ Sakura begann plötzlich zu kichern und schmiegte sich enger an ihren Mann.

„Sag mal, Sasuke… Kann es sein, dass du eifersüchtig bist?“ fragte sie, über beide Ohren grinsend. Sasuke gab ein merkwürdiges Grummeln von sich.

„Ich bilde mir das nicht ein“, umging er eine Antwort. Sakura seufzte.

„Sasuke. Sai ist gerade mit Ino da rein verschwunden.“ Sie deutete auf die Tür und ihr Blick wanderte nach oben.
 

Ino duckte sich schnell hinter die Wand. Hoffentlich hatte Sakura nicht gesehen, dass sie die beiden beobachtete. Das käme ja so rüber, als wäre sie ein Stalker. Außerdem sollten sie doch glauben, dass sie gerade sehr intensiv mit Sai beschäftigt war. Entnervt ließ sie sich neben Sai aufs Bett sinken. Irgendwann würden die beiden da draußen ja wohl hoffentlich verschwinden!
 

„Und so wie es aussieht, sind sie schon im Schlafzimmer. Und wer weiß, was die beiden da jetzt machen. Also: ja, ich glaube schon, dass du dir da was einredest.“ Sasuke folgte nur kurz ihrem Blick und sah sie dann durchdringend an.

„Ich trau diesem Typen einfach nicht über den Weg.“ Sakura hätte ihn knuddeln können. Er war tatsächlich eifersüchtig! Und das war wieder einer der wenigen kostbaren Momente, in dem er total süß war. Sakura stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft.

„Weißt du was, vergessen wir Sai einfach. Ich hätte da eine Idee, wie wir den Rest des Abends viel besser nutzen können.“

„Ich bin ganz Ohr!“
 

Wie immer, wenn sie sich verabschiedeten, standen sich Naruto und Hinata noch etwas verlegen gegenüber und drucksten herum, weil sie nicht wussten, was sie sagen oder tun sollten.

„Es war wirklich schön heute Abend!“ sagte Hinata leise, während sie auf den Boden starrte.

„Ja, finde ich auch“, erwiderte Naruto. Er hielt noch immer Hinatas Hand, doch dann ließ er sie abrupt los, weil er anfing zu schwitzen. Warum war das nur so kompliziert? Bei Ino und Sai beziehungsweise Sakura und Sasuke war es doch auch nicht so verzwickt. Und steif. Wahrscheinlich war er einfach nur zu schüchtern. Oder feige. Ob Hinata das genauso sah? Da nahm Naruto seinen ganzen Mut zusammen, beugte sich schnell nach vorne und küsste Hinata. Doch das ging voll nach hinten los, denn er war zu stürmisch gewesen und seine Lippen waren hart gegen die von Hinata geschlagen. Mit einem kurzen „Au“ fasste sie sich an ihre Oberlippe, die aufgeplatzt war und leicht blutete. Naruto lief knallrot an.

„Oh Gott! Es tut mir so leid. Das wollte ich nicht, echt jetzt.“

„Naruto…“

„Ich bin so ein Schussel, tut mir leid!“

„Naruto! Ist schon in Ordnung.“

„Aber du blutest!“ Hinata schüttelte lächelnd den Kopf.

„Ist nicht schlimm.“ Aber Naruto sah immer noch nicht sehr überzeugt aus.

„Wirklich, mir geht’s gut!“ versicherte sie ihm.

„Bist du ganz sicher? Vielleicht sollte sich das mal jemand ansehen.“

„Nein, das ist nur ein Kratzer.“

„Vielleicht würde es dir dann aber besser gehen.“

„Es würde mir besser gehen, wenn du mich endlich nochmal küsst!“ Schwups! Da waren ihr die Worte schon entglitten, bevor sie darüber nachdenken konnte. Doch ihr Gehirn schaltete sowieso auf Standby als Naruto ihrer Bitte nachkam und sie, dieses Mal ganz sanft, noch einmal küsste. Ein Feuerwerk explodierte in ihrem Bauch und sie lief knallrot an. Sie hatte das Gefühl, ihn immer weiter küssen zu müssen, damit er sich nicht von ihr löste und ihr Tomatenrotes Gesicht sah.
 


 

So, wie gesagt, nicht all zu lang, aber hoffentlich wenigstens zufriedensstellend. Was meint ihr?
 

Bis demnächst

DREAMDAY

Keine Wahl

Nihao! Endlich mal wieder eine angemessene Kapitellänge. Wie immer hoffe ich, ihr seid zufrieden mit mir!
 

ENJOY!
 

- KEINE WAHL -
 

Sai wachte abrupt auf, als ihm eine Hand ins Gesicht schlug. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren, dann erinnerte er sich, dass er bei Ino eingeschlafen sein musste. Schlagartig wurde ihm klar, wer ihm da eine gewischt hatte. Doch bevor er zu einem lauten Protest anhob, bemerkte er, dass Ino wild um sich schlug, die Augen aber geschlossen hatte. Sie musste einen Albtraum haben. Sanft hielt er sich mit einer Hand ihre Arme vom Leib und versuchte, sie mit der anderen wach zu rütteln. Zuerst machte sie das noch rasender, aber als er ihren Namen sagte, kam sie langsam zu sich. Völlig durcheinander und verschwitzt starrte sie ihn an. Im nächsten Moment schubste sie ihn von sich.

„Sai, was machst du hier?“ fragte sie noch ganz schlaftrunken. Er setzte sich langsam auf, antwortete ihr jedoch nicht.

„Hast du öfter solche Albträume?“ wollte er wissen. Ino zuckte mit den Schultern.

„Manchmal. Ich kann mich aber nicht mal mehr daran erinnern, worum es ging.“ Sai hielt es für klüger, Ino zu verschweigen, dass sie Shikamarus Namen geschrien hatte, als würde er hingerichtet. Von wegen, sie war drüber weg. Wenn es wirklich so wäre, könnten sie ihr dämliches Pärchen-Getue auch lassen. Sai glaubte kein bisschen, dass Ino Shikamaru inzwischen egal war. Aber auch das erwähnte er mit keinem Wort.
 

„Warum müssen Sie diese alten Geschichten wieder ausgraben? Sasuke hat sich gut in die Stadt eingelebt. Bis jetzt ist er kein einziges Mal negativ aufgefallen. Und ich gehe auch nicht davon aus, dass das noch passieren wird.“ Tsunade bemühte sich sehr, einen ruhigen Ton beizubehalten. Ihre Nerven waren auch so schon strapaziert genug. Und immer wieder musste sie sich Sorgen um Sasuke machen. Vielleicht hätte sie doch nicht zustimmen sollen, ihn wieder aufzunehmen.

„Was genau verstehen Sie unter: Er hat sich gut eingelebt?“ Erwartungsvoll sahen die anwesenden Vertreter der anderen Dörfer sie an.

„Er ist verheiratet. Und er hat begonnen, Kinder in die Welt der Ninjas einzuführen.“

„Sie lassen diesen Mann auf kleine Kinder los?“

„Nach allem, was meine Leute mir berichtet haben, ist diese sogenannte Ehe ziemlich wackelig. Die Gattin sei vor einiger Zeit ein paar Wochen weg gewesen und es ginge hin und wieder nicht gerade harmonisch zu.“ Tsunade verkniff sich ein Seufzen. Sollte sie dem Rat jetzt Sasukes und Sakuras Beziehung auseinandersetzen? Dazu müsste sie das ja erst mal selbst verstehen. Und was sollte diese unnötige Umschreibung „meine Leute“. Da konnte diese hochnäsige Schnepfe gleich „meine Spione“ sagen. Aber dass die anderen Dörfer so gut informiert waren, hatte sie nicht erwartet. Wie sollte sie sich da nur rausreden? Momentan schien es bei den beiden ja ganz gut zu laufen. Die Frage war nur, ob das auch Bestand hatte. Jetzt jedenfalls musste sie so tun, als wäre sie völlig davon überzeugt, dass die Uchihas ein Traumpaar waren.

„Ich muss zugeben, dass es in der Vergangenheit einige Schwierigkeiten im Hause Uchiha gegeben hat. Doch in welcher richtigen Ehe kriselt es nicht mal hin und wieder?“

Ein alter Herr machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Mich interessiert das Liebesleben von Sasuke Uchiha nicht. Die Frage, der wir uns hier stellen müssen, ist doch die: Können wir ihm wirklich vertrauen?“

Tsunade verstand nicht so ganz, was diese Diskussion eigentlich sollte. Dieses Thema hatten sie doch bereits ausreichend besprochen. Und damals war aufgrund von Gaaras Hilfe eine Begnadigung Sasukes ausgehandelt worden. Wieso also diese neue Debatte? Bis auf das kleine Gezanke mit Sai im Krankenhaus (und dem Desaster mit Sakura, das aber nichts direkt mit Sasukes Bedrohlichkeit zu tun hatte) hatte sich der Uchiha nichts zu Schulden kommen lassen.

„Wir haben einen Lügendetektortest gemacht und Sie alle kennen das Ergebnis. Sasuke ist keine Gefahr.“

„Vielleicht nicht Sasuke selbst. Aber was ist mit dem Chakra von Orochimaru?“ Also hatten sie auch davon erfahren. Tsunade schloss kurz die Augen. Wie konnten nur solche vertraulichen Informationen an die Außenwelt geraten?
 

„Es ist durchaus richtig, dass in Sasukes Körper noch Orochimarus Chakra vorhanden ist. Doch wie es der Zufall will, ist seine Frau stolze Besitzerin des Aizu.“ Diese Information – die offensichtlich noch nicht alle Dörfer erreicht hatte – rief den gewünschten Effekt hervor. Erst war es ziemlich still, dann begannen die Leute zu murmeln.

„Die beiden haben bereits mit der Behandlung angefangen und machen große Fortschritte.“

„Wie lange wird es noch dauern, bis Orochimarus Chakra völlig verschwunden ist?“ Anscheinend gaben sich diese Leute nie geschlagen. Hauptsache, sie hatten was zu meckern.

„Sakura hat das alles ziemlich gut im Griff. Übrigens war sie genau aus diesem Grund für so lange Zeit weg: um zu lernen, mit ihrer besondere Gabe umzugehen. Ich schätze, es wird nur noch wenige Monate dauern, bis Sasuke wieder absolut rein ist von fremden Chakren.“

„Nur wenige Monate, sagen Sie? Kann man das nicht beschleunigen?“

„Ja, ich denke, uns allen wäre sehr viel wohler, wenn man diese Sache als abgeschlossen betrachten könnte.“

„Je weiter die Behandlung fortgeschritten ist, umso schwächer wird Sasuke. Und umso mehr Zeit braucht er, um sich von den jeweiligen Sitzungen zu erholen. Es zu beschleunigen würde sich negativ auf seinen Gesundheitszustand auswirken“, versuchte Tsunade zu erklären. Doch sie stieß auf taube Ohren.

„Wenn dieses Mädchen so gut im Umgang mit ihrem Aizu ist, dann sollte es doch kein Problem für sie sein, die Prozedur zu verkürzen. Sagen wir, in einem Monat?“ Langsam bekam Tsunade das Gefühl, dass diese Leute nicht im geringsten an Sasukes Wohlergehen dachten. Eher im Gegenteil.
 

„Was? Ein Monat? Das geht nicht. Das ist zu wenig Zeit!“ Sakura sah Tsunade fassungslos an. Diese zuckte nur betreten mit den Schultern.

„Mir sind die Hände gebunden, Sakura. Sie wollten nichts von den medizinischen Risiken wissen.“

„Oder sie wollen, dass du für sie die Drecksarbeit machst und mich aus Versehen umbringst. Und währenddessen waschen sie ihre Hände in Unschuld“, mischte Sasuke sich ein. Er lehnte mit verschränkten Armen an der Küchentür und hatte den beiden Frauen bisher schweigend gelauscht. Sakura drehte sich zu ihm um.

„Das werde ich nicht zulassen! Wenn sie dich zugrunde richten wollen, müssen sie das schon selber tun. Ich mache da nicht mit!“

„Sakura. Wir wissen nicht, was sie vorhaben, wenn wir ihre Forderungen nicht einhalten. Ich persönlich will nicht wissen, was dann passieren würde.“ Sakura sah aus, als wollte sie im nächsten Moment das Haus zertrümmern.

„Das ist so ungerecht. Die haben doch keine Ahnung, was Sasuke durchmachen muss.“

„Wir kriegen das schon hin.“ Sasukes Ruhe brachte sie noch mehr auf die Palme.

„Wie kannst du das sagen? Es ist unmöglich, was sie da von uns verlangen. Wie soll das gehen?“

„Ich vertraue dir.“ Sakura war den Tränen nahe. Einerseits war sie total gerührt von Sasukes Unerschütterlichkeit, andererseits wusste sie viel besser als er, wie viel er riskieren müsste. Die Chancen, dass er eine derart verschärfte Therapie überleben konnte, standen nicht einmal bei 50:50. Wenn sie Glück hatten, blieben ihm 20 Prozent. Sakura wurde ganz schlecht. Ihr kam plötzlich ein ganz anderer Gedanke. Abhauen! Ihre Sachen packen und mit Sasuke verschwinden. Irgendwohin, wo sie niemand finden würde. Doch dann wären ihnen alle Ninjas der anderen Dörfer auf den Versen. Irgendwie hatte diese Vorstellung auch etwas total Romantisches. Sie und Sasuke gegen den Rest der Welt. Nur sie beide, allein in der Wildnis.

„Egal, was wir sagen. Sie werden unerbittlich an ihrer Forderung festhalten.“ Tsunades Stimme riss Sakura aus ihren Gedanken.

„Und wahrscheinlich hast du recht, Sasuke. Es wäre ihnen womöglich gar nicht so unangenehm, falls du der Behandlung nicht standhalten könntest. Es ist ungerecht. Trotzdem können wir nichts dagegen tun. Es tut mir Leid, ihr beiden. Aber es führt kein Weg daran vorbei. Ihr müsst das jetzt durchziehen. Und ihr habt meine volle Unterstützung.“ Sasuke nickte Tsunade ernst zu. Es wäre ja auch zu schön gewesen, dass sie ihn wirklich einfach so davonkommen ließen. Wahrscheinlich hatten sie nur auf die richtige Gelegenheit gewartet, damit sein Tod nicht wie eine gnadenlose Hinrichtung aussah. Und der Henker sollte Sakura sein. Gerade noch rechtzeitig sah er aus dem Augenwinkel, wie seine Frau gefährlich schwankte. Einen Wimpernschlag später hielt er die bewusstlose Sakura in seinen Armen. Das musste alles zu viel für sie sein. Immer bereitete er ihr nur Sorgen.
 

Vorsichtig trug er sie nach oben. Er hätte fluchen können. Schon allein diese geringe Anstrengung, ihr Gewicht zu halten, bereitete ihm Schwierigkeiten. Er hoffte nur, dass Tsunade das Zittern seiner Arme nicht bemerkte. Es war wichtig, dass alle glaubten, er hätte gute Chancen. Auch wenn er selbst keine Ahnung hatte, wie lange er durchhalten würde. Die Behandlungen bisher waren anstrengen, ermüdend und schmerzhaft, aber auszuhalten. Wenn sich das jetzt verschärfte, hatte er keine Möglichkeit, dem entgegen zu wirken. Er war völlig hilflos. Allein angewiesen auf Sakuras Können und die verbliebene Kraft in seinem Körper. So musste sich ein alter Mann fühlen, der wusste, dass jeder Tag der letzte sein könnte. Aber er konnte nicht wirklich etwas tun. Nur durchhalten. Viel lieber hätte er gekämpft, gegen Hunderte, Tausende. Sogar in seinem jetzigen Zustand. Alles war besser, als nur tatenlos rumzusitzen und die sorgenvolle Miene seiner Frau zu betrachten.

Sanft legte er Sakura auf das Bett. Sekundenlang starrte er sie nur an. Er konnte sie nicht alleine zurücklassen. Er wusste, wie das enden würde. Und das konnte er nicht zulassen.

„Sasuke“, sagte Tsunade leise. Fasziniert hatte sie das erste Mal gemerkt, dass Sasuke dieses Mädchen wirklich liebte. Nein, nicht gemerkt. Sie sah es. In seinen Augen. Er riss sich von Sakuras Anblick los und wandte sich dem Hokage zu.

„Ich würde sie gerne untersuchen. Nur zur Sicherheit.“ Sasuke nickte und verließ langsam den Raum. Er wirkte völlig neben der Spur. Was machte ihm so zu schaffen? Das Sakura bewusstlos geworden war? Das der Rat der anderen Dörfer ihn lieber tot sehen würde? Das die Behandlungen vielleicht tatsächlich zu seinem Tod führten?
 

In Gedanken versunken begann Tsunade, Sakura zu untersuchen. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie nur kurz bewusstlos war, überfordert von der ganzen Situation. Verständlich. Sasukes Schicksal lag nun allein in ihren Händen. Ob er leben oder sterben würde, lag nur an ihr. Ein Verantwortung, die sicherlich kein Mensch gerne trug. Es erinnerte sie ein wenig an sich selbst. Der Hokage, der für ein ganzes Dorf da sein musste. Immer die richtigen Entscheidungen treffen. Ein Fehler kann alles zerstören. Immer stark sein, egal, wie schlecht es einem gerade geht. Die Hoffnung nicht aufgeben, dass alles gut wird. Aber Sakura war noch viel zu jung für so etwas. Und sie hatte in den letzten Monaten genug durchgemacht. Genug für ein ganzes Leben.

Und was, wenn Sasuke es wirklich nicht schaffte? Wenn sie wieder in so ein schwarzes Loch fallen würde? Ein zweites Mal würde sie es bestimmt nicht wieder heraus schaffen. Auch nicht mit Narutos Hilfe. Naruto… Dem mussten sie auch noch Bescheid sagen. Obwohl Tsunade wohler dabei wäre, ihn aus der Sache rauszuhalten. Vermutlich würde er noch durchdrehen und irgendetwas Dummes anstellen. Ja, mit Sicherheit würde er das…
 

Tsunade stutze. Ganz gedankenversunken hatte sie nicht so auf ihre Untersuchung geachtet. Doch als eingefleischte Medic-Nin konnte sie alle Handgriffe automatisch. Bisher war ihr auch nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Aber das… Da war etwas, was nicht normal war. Was nicht dahin gehörte. Einige Sekunden verweilte sie auf derselben Stelle, um ganz sicher zu sein. Bestürzt sah sie ihn Sakuras schlafendes, friedliches Gesicht. Nicht auch das noch!
 

Sasuke wurde langsam etwas unruhig. Wieso brauchte Tsunade denn so lange? Ging es Sakura doch schlechter, als er gedacht hatte? Das hatte gerade noch gefehlt. Dann musste die Behandlung wohl doch warten. Sakuras Gesundheit würde er nicht auch noch aufs Spiel setzen. Verwundert merkte er, dass er die ganze Zeit nervös vor der Tür herum tigerte, ohne sich dessen bewusst zu sein. Einen Moment hielt er inne, um zu horchen. Doch aus dem Schlafzimmer drang kein Geräusch. Er führte seinen nervösen Gang fort. Dann, endlich, ging die Tür auf.
 

„Wieso…“ hat das so lange gedauert, hatte er sagen wollen. Tsunades Blick brachte ihn jedoch abrupt zum Schweigen. Etwas stimmte nicht. Sofort beschlich ihn ein seltsames Gefühl, das seinen Magen zusammenkrampfte und ihm eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte. Sein Blick verfinsterte sich.

„Was ist los?“ fragte er trocken und kühler, als er gewollt hatte. Noch immer war Tsunades Gesicht von Schock und Verwirrung gezeichnet. Doch sie schien ihn endlich wahr zu nehmen.

„Sasuke…“ Sie wusste, nicht wie sie es ihm sagen sollte. Die kurze Stille brachte ihn fast um. WAS WAR LOS?

„Es tut mir Leid. Sakura… sie hat…“
 


 

Ich weiß, ihr werdet mich alle dafür hassen, dass ich genau hier unterbreche. Aber sowas nennt man „Den Spannungsbogen aufbauen“. Und während ihr auf das nächste Kapitel wartet, bin ich gespannt zu hören, ob ihr eine Ahnung habt, was mit Sakura los ist. Vielleicht inspirieren mich eure Vorschläge ja auch?! ^^
 

Bis nächstes Mal

EURE DREAMDAY

Noch mehr Probleme - Part 1

Es geht weiter! Schön, dass ihr wieder vorbeischaut! Kleiner Tipp: Einige von euch haben schon ganz richtig geraten, was mit Sakura los ist... ^^
 

ENJOY!
 

- Noch mehr Probleme - Part 1 -
 

Sasuke wurde langsam etwas unruhig. Wieso brauchte Tsunade denn so lange? Ging es Sakura doch schlechter, als er gedacht hatte? Das hatte gerade noch gefehlt. Dann musste die Behandlung wohl doch warten. Sakuras Gesundheit würde er nicht auch noch aufs Spiel setzen. Verwundert merkte er, dass er die ganze Zeit nervös vor der Tür herum tigerte, ohne sich dessen bewusst zu sein. Einen Moment hielt er inne, um zu horchen. Doch aus dem Schlafzimmer drang kein Geräusch. Er führte seinen nervösen Gang fort. Dann, endlich, ging die Tür auf.

„Wieso…“ hat das so lange gedauert, hatte er sagen wollen. Tsunades Blick brachte ihn jedoch abrupt zum Schweigen. Etwas stimmte nicht. Sofort beschlich ihn ein seltsames Gefühl, das seinen Magen zusammenkrampfte und ihm eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte. Sein Blick verfinsterte sich.

„Was ist los?“ fragte er trocken und kühler, als er gewollt hatte. Noch immer war Tsunades Gesicht von Schock und Verwirrung gezeichnet. Doch sie schien ihn endlich wahr zu nehmen.

„Sasuke…“ Sie wusste, nicht wie sie es ihm sagen sollte. Die kurze Stille brachte ihn fast um. WAS WAR LOS?

„Es tut mir Leid. Sakura… sie hat…“

„Was?“ Sasuke würde Tsunade am liebsten packen und schütteln, damit sie endlich antwortete.

„Sie ist schwanger.“
 

BUBUM. BUBUM. BUBUM. BUBUM.

Sasuke hörte nur sein Herz schlagen. Sein Kopf war leer. Seine Ohren rauschten. Er verstand Tsunade nicht. Es war, als spräche sie eine andere Sprache. Schwanger. Sakura. Unmöglich.

Nun, unmöglich war es nicht. In den letzten Wochen waren die beiden nicht gerade abstinent gewesen. Aber hatten sie das nicht vermeiden wollen? Und auch noch gerade jetzt! Das Kind könnte ohne seinen Vater aufwachsen…

Vater!

Er würde Vater werden! Er bekam ein Kind mit Sakura!

„Sasuke?“ Tsunade war sich nicht sicher, ob der Uchiha einen Schock erlitten hatte. Seit ein paar Minuten stand er regungslos da. Als sie ihn ansprach, kam langsam wieder Leben in ihn.

„Verstanden“, sagte er nur. Was sollte das denn jetzt heißen? Freute er sich denn gar nicht? Oder hatte er Panik? Oder hatte er genau den gleichen Gedanken wie sie: Nämlich, das gerade der unpassendste Moment dafür war, den es überhaupt gab.

Sasuke trat langsam ins Schlafzimmer, als könnte ihn irgendetwas Wildes anspringen. Er war beinahe etwas verwundert, dass Sakura noch genauso aussah wie vor ein paar Minuten. Aber natürlich hatte sich nichts verändert.

Falsch, es hatte sich alles verändert. Sie war schwanger! Von ihm! Sasukes Gedanken rasten und gleichzeitig kam ihm alles wie in Zeitlupe vor. Er konnte nicht anders, als auf ihren Bauch zu starren. Dort war es, ihr Baby. Für einen Moment glaubte er, keine Luft mehr zu bekommen. Vorsichtig ließ er sich neben Sakura auf das Bett sinken, als wäre sie jetzt zerbrechlich. Das Tsunade noch da war, hatte er völlig vergessen. Erst, als sie wieder etwas sagte, erinnerte er sich daran, dass er nicht alleine mit Sakura war.

„Wenn sie aufwacht…“ Der Hokage wusste nicht, was sie sagen sollte. Ja, was sollte er tun? Ihr sagen? Doch sie hatte das Gefühl, dass er sie gerade sowieso nicht wahrnahm. Also ließ sie die frisch gebackene kleine Familie alleine. In etwa neun Monaten würden sie zu dritt sein.
 

Hoffentlich…
 

Ganz langsam, ganz vorsichtig, hob Sasuke die Hand, ließ sie eine gefühlte Unendlichkeit über Sakuras Bauch schweben und legte sie schließlich zart auf den Stoff ihres T-Shirts. Es fühlte sich an wie immer. Unter dem Stoff konnte er ihre Haut erahnen, warm und weich. Noch war alles so flach wie eh und je, aber bald würde sie so aussehen wie Temari. Eine riesige Kugel. Bei der Vorstellung schmunzelte er leicht. Er hätte stundenlang so dasitzen können. Aber die Freude verflog bald und wich den Sorgen. Er konnte Sakura nicht alleine mit dem Kind zurücklassen. Er musste diese Behandlung um jeden Preis überstehen. Er musste bei ihr bleiben.
 

Als sich Sasuke konzentrierte, konnte er kaum merklich etwas spüren. Unter seiner Hand war etwas, was vorher nicht dagewesen war. Wie lange war es schon da? Ein paar Tage? Ein paar Wochen? Er hätte Tsunade fragen sollen. Doch sie war schon gegangen, irgendwann, als er es nicht mitbekommen hatte. Seit wann saß er eigentlich schon hier? Bald musste Sakura aufwachen.

Wie sollte er es ihr nur sagen? Er stellte sich ihr perplexes Gesicht vor. Oder wusste sie es schon und hatte ihm nichts davon gesagt? Aber welchen Grund hätte sie dafür gehabt? Da fiel ihm wieder die Situation damals im Badezimmer ein. Sie hatte den Test vor ihm versteckt, es ihm verschwiegen. Sie war froh gewesen, dass er negativ ausgefallen war. Genauso wie er damals. Aber jetzt… Es fühlte sich nicht mehr falsch an. Er fragte sich, woran das liegen könnte.

Wahrscheinlich daran, dass er sie liebte.
 

Aber war das für Sakura genauso? Sie hatte schon früher diese Gefühle für ihn gehabt und hatte doch kein Kind gewollt. Wieso? Und war es jetzt anders? Wollte sie womöglich immer noch kein Kind mit ihm? Das war schließlich der Grund gewesen, warum sie sich ihm so lange verweigert hatte. Sasukes Magen fühlte sich an, als würde er all seinen Inhalt wieder loswerden wollen.

Er konnte es ihr nicht sagen. Doch, er musste es ihr sagen! Nur wie? Und wie würde sie reagieren? Er wusste ja selbst nicht einmal genau, was er davon halten sollte. Er war fasziniert. Und gäbe es Orochimarus Chakra nicht mehr, würde er sich wahrscheinlich über einen kleinen Uchiha- Erben freuen. Bei dem Gedanken erstarrte er. Orochimarus Chakra! Das Kind… Das Baby konnte doch nichts davon in sich tragen, oder? Sasuke wünschte sich sehnlichst, dass Sakura endlich aufwachte. Sie als erfahrene Medic-Nin musste das doch wissen. Und da sie das Aizu besaß, konnte sie es sicher besser beurteilen als jeder andere. Ihr Baby musste gesund sein. Ansonsten würde Sasuke sich das niemals verzeihen!
 

Das erste, was Sakura wahrnahm, war eine warme Hand auf ihrem Bauch. Sie erkannte sofort, dass diese zu Sasuke gehörte. Unaufhörlich strich er sachte hin und her. Das fühlte sich gut an. Am liebsten hätte Sakura einfach weiter geschlafen. Aber obwohl seine Berührungen so zart waren, spürte sie, dass er aufgewühlt war. Müde öffnete sie die Augen. Wann war sie eigentlich eingeschlafen?

„Hey“, sagte sie noch ganz verschlafen. Sie musste ein paarmal blinzeln, ehe sie scharf sehen konnte. Dann sah sie Sasuke, der ihr das Gesicht zuwandte und schwach lächelte. Er sah seltsam aus. Verwirrt. Glücklich. Besorgt. Schlagartig war sie wieder wach. Besorgt. Natürlich. Gerade war Tsunade noch hier gewesen und hatte ihnen die Hiobsbotschaft überbracht. Nur noch ein Monat, bis sie Orochimarus Chakra endgültig loswurden, sonst… Ja, was eigentlich sonst? Wollten sie Sasuke einsperren? Ihm all sein Chakra aussaugen und ihn somit töten?

„Wir kriegen das schon hin.“ Aufmunternd sah sie ihn an und setzte sich langsam auf. Ihr war noch etwas schwindelig. Und irgendwie beunruhigte sie, dass Sasuke seine Besorgnis so offen zeigte. Glaubte er denn so wenig daran, dass sie es schaffen konnten? Vertraute er ihr nicht genug? Vertraute er nicht auf ihre Stärke?

„Was ist?“ fragte sie mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Für eine Sekunde befürchtete sie schon, er würde sie wieder verlassen, sie abweisen. Dieses Mal jedoch, weil er sie schützen wollte. Aber das konnte er sich getrost abschminken. Jetzt, wo sie endlich am Ziel waren,wo sie endlich glücklich miteinander waren, würde sie ihn nicht wieder gehen lassen. Nie mehr.
 

Sasuke konnte ihr nicht in die Augen sehen. Sie wusste es nicht. Ganz bestimmt wusste sie es nicht. Sonst hätte sie schon erkannt, warum seine Hand noch immer auf ihrem Bauch ruhte. Er konnte es ihr nicht sagen. Er konnte es einfach nicht. Eigentlich hätte es andersherum sein müssen. Sie hätte es merken müssen. Sie hätte es ihm erzählen müssen.

„Sakura…“ Die junge Frau deutete seine Verlegenheit jedoch völlig falsch. Sie legte ihm eine Hand an sein Kinn und zwang ihn sanft, sie anzusehen.

Du wirst Mutter, schrien seine Augen, doch natürlich verstand sie die Botschaft nicht. Er sollte sie zu Tsunade schicken. Die könnte es ihr sagen. Besser, als er.

„Es wird schon alles gut werden, Sasuke. Glaub mir.“
 

Sakura war etwas irritiert, als Sasuke ihr daraufhin einen unglaublich zarten Kuss auf die Lippen hauchte. Dann ergriff er ihre Hand und legte sie auf ihren Bauch. In dem kurzen Moment, in dem ihre Haut dort von nichts mehr berührt wurde, erschauderte sie kurz. Wie lange hatte seine Hand dort schon gelegen? Als er sie daraufhin vielsagend ansah, verstand sie zwar, dass sie jetzt etwas verstehen sollte, hatte jedoch keinen blassen Schimmer, was.

„Sasuke, was…“ konnte eine Hand auf einem Bauch schon bedeuten? In dieser Sekunde traf es sie wie ein Blitzschlag. Ihr fiel nur eine einzige Antwort ein. Für einen Moment vergaß sie zu atmen...
 


 

Ich weiß, ein kurzes Kapitel, aber dafür ging es schnell. Und das nächste lässt wahrscheinlich auch nicht allzu lange auf sich warten! ^^
 

Bis nächstes Mal

EURE DREAMDAY

Noch mehr Probleme - Part 2

So, da das letzte Kapitel so kurz war, hier die Entschädigung dafür ^^:
 

Enjoy!
 

NOCH MEHR PROBLEME – Part 2
 

Ino seufzte. Sie hatte schon ewig nicht mehr im Krankenhaus ausgeholfen. Doch vorhin hatte Tsunade sie angerufen, dass Sakura verhindert war. Ino fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte. Verhindert. Nicht krank. Hatte sie mal wieder Stress mit Sasuke? Wenn sie so darüber nachdachte, musste sie zugeben, dass der Uchiha noch viel umwerfender aussah als früher, aber nach all dem, was er getan hatte, war sie definitiv nicht mehr an ihm interessiert. Obwohl er sich ja sehr gebessert zu haben schien. Da hatte Sakura ganze Arbeit geleistet. Aber für Tagträumereien war er trotzdem noch bestens geeignet. Vor allem, wenn so wenig zu tun war, wie gerade eben. Nur vereinzelt tröpfelten die Patienten bei ihr ein. So hatte sie wenigstens Zeit, sich in Sakuras Arbeitsplatz etwas umzusehen. Sie hatte ein Foto von ihr und Sasuke erwartet, aber auch nach ausgiebigem Stöbern in sämtlichen Schubladen nichts gefunden. Das Zimmer war wirklich spartanisch eingerichtet. Natürlich alle erforderlichen medizinischen Gerätschaften, aber ansonsten gab es nur einen kleinen Schreibtisch mit einem uralten Computer. Nur die Blumen waren frisch. Ob sie die immer selber erneuerte? Oder bekam Sakura Blumen geschenkt? Doch wohl nicht von Sasuke? Bei dem Gedanken musste Ino kurz lachen. Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Der Uchiha hatte sich zwar gebessert, aber das er auch nur einen Funken Romantik in sich trug, bezweifelte sie sehr. Trotzdem war sie eifersüchtig auf Sakura. Sie hatte einen Mann. Sie war nie allein.
 

Und Ino benutzte Sasuke in ihren Tagträumen nur, damit sie sich nicht die andere Person vorstellte, an die sie ständig denken musste. Shikamaru. Sobald Ino an ihn dachte, drängte sich gleich immer Temari in ihre Gedanken. Sie hatten ausgemacht, fair um Shikamaru zu kämpfen. Aber ihm ein Kind – und dann auch noch gleich Zwillinge – unterzujubeln, fand sie nicht gerade nach ihren Spielregeln. Sie hatte gar keine Chance gehabt, ihn für sich zu gewinnen, da war Temari auch schon schwanger gewesen. Und weil er so verantwortungsbewusst war, konnte er sie natürlich nicht schwanger sitzen lassen. Ino war sich ziemlich sicher, dass die beiden ansonsten nicht viel verband. Sie machten noch weniger den Eindruck eines glücklichen Paars als Sasuke und Sakura in den ersten Wochen. Loyalität. Das war das einzige, was Shikamaru an Temari hielt. Und jetzt hatte sie nie wieder die Chance, seine erste Wahl zu sein.

Inzwischen war schon so viel Zeit vergangen. Es waren nur noch wenige Wochen, bis er Vater werden würde. Doch noch immer konnte sie ihn nicht vergessen.
 

Das Klopfen an der Tür ließ sie aufschrecken. Sie sammelte sich kurz und bat den Ankömmling dann herein. Als sie jedoch sah, wer da durch die Tür getreten kam, hätte sie am liebsten die Zeit zurückgedreht und so getan, als wäre sie nicht da.

„Entschuldige… Ich dachte, Sakura wäre heute hier.“ Ino musste sich erst von dem Anblick der riesigen Kugel, die mal Temaris flacher Bauch gewesen war, losreißen. Für einen Moment war sie ziemlich schadenfroh. Bis Temari wieder ihre tolle Figur zurückhatte, konnte es ganz schön lange dauern. Zumindest das hatte Ino ihr voraus! Von dieser Erkenntnis leicht beflügelt, konnte sich Ino sogar zu einem Lächeln durchringen.

„Sakura ist leider verhindert. Aber komm doch rein!“ Sie war Temari zwar die letzten Monate aus dem Weg gegangen, doch sie durfte sich ihr gegenüber nicht feindselig sein. Inzwischen dachten doch alle, dass sie glücklich mit Sai war. Und diese Fassade durfte nicht bröckeln. Temari zögerte einen Moment, so als traute sie dem Frieden nicht, doch dann lächelte sie verlegen und schloss die Tür hinter sich.

> Wenigstens ist sie allein. Wäre Shikamaru auch hier, könnte ich das nicht aushalten! < Ino verschränkte ihre Finger angestrengt unbefangen ineinander und sah Temari freundlich an.

> Tu einfach so, als wäre sie eine Fremde. Ein fremdes junges Mädchen, das so dumm war, sich von ihrem Lover schwängern zu lassen. Oder mit Absicht… <

„Setz dich doch!“ Wieder zögerte Temari. Es schien ihr sichtlich unangenehm, Ino gegenüberzutreten. Allein.

„Ino. Meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“ Jetzt musste Ino unbedingt beweisen, dass ihr Shikamaru inzwischen egal war. Sie zuckte die Schultern.

„Warum denn nicht? Wir sind zwei erwachsene Menschen.“ Und einer dieser Erwachsenen stellte sich gedanklich gerade vor, den anderen mit bloßen Händen zu erwürgen.

„Okay.“ Temari schien sichtlich erleichtert, das Ino so friedlich war und setzte sich endlich. Was hatte sie denn erwartet? Das sie auf eine Schwangere losgehen würde? Aber wenn Ino ehrlich war, könnte sie wahrscheinlich für nichts garantieren, wenn die Babys nicht wären.

„Wie lange ist es denn noch?“ fragte Ino höflich. Sie würde Temari einfach behandeln wie jeden anderen Patienten auch.

„7 Wochen. Wenn alles nach Plan läuft.“ Ino musste sich zurückhalten, um nicht gehässig aufzulachen. Nach Plan, ja genau, das war der richtige Ausdruck dafür. Der Plan, nach dem sie Shikamaru mit den kleinen Monstern für immer an sich band.

„Wie schön.“ Ino setzte ein strahlendes Lächeln auf, das Zahnpasta-Werbung-reif war.

„Und was kann ich für dich… für euch tun? Stimmt etwas nicht?“ Ino erschrak bei der Erkenntnis, dass sie das irgendwie freuen würde. Das war unfair, die Kinder konnten nichts dafür! Ihr Lächeln wurde dennoch etwas breiter.

„Ich bin nur zu einer Routineuntersuchung da. Du weißt schon. Zwillinge. Größere Risiken. Mehr Kontrolle. Nur zur Sicherheit.“ Temari verdrehte die Augen und gestikulierte mit den Händen herum. Das hatte sie früher nie getan. Sie war immer betont cool gewesen. Und was war das? Bildete Ino sich das nur ein, oder hatte Temari wirklich ziemliche Pausbäckchen gekriegt? Schadenfroh lachte sie in sich hinein.

„Verstehe. Na dann leg dich mal hin.“

> Eigentlich könnte Temari das doch auch selber mache. Sie arbeitet doch öfter im Krankenhaus. < Das war einer der Gründe gewesen, weshalb Ino das Krankenhaus früher gemieden hatte. Und jetzt arbeitete Temari nicht mehr dort und trotzdem liefen sie sich über den Weg. Welche Ironie! Wer quälte sie nur so?

Die Schwangere legte sich auf die Liege und schob ihr T-Shirt nach oben. Das war ja mal ein Bauch. Ino erhob sich und kam um den Schreibtisch herum. Ihre Gefühle schwankten zwischen Schadenfreude wegen der vielen Schwangerschaftsstreifen, die Temaris Haut übersäten, und stechender Eifersucht. Sie sollte es sein, die ein Kind von Shikamaru unter ihrem Herzen trug. Bei dem Gedanken schluckte sie schwer. Das konnte sie nun für immer vergessen. Noch nie war ihr das so deutlich klar gewesen wie in diesem Augenblick. Unbarmherzig schossen ihr Tränen in die Augen. Nein, nicht hier! Nicht vor Temari! Vor ihr am aller letzten! Doch es war zu spät. Ein kurzer Blick genügte, und sie konnte schon das Mitleid in Temaris Blick sehen. Schnell wandte sie sich ab. Verstohlen wischte sie sich über die Augen. Verdammt! Genau das hätte nie passieren sollen!
 

Temari richtete sich leicht auf und stützte sich auf ihre Ellbogen. Das war gar nicht so leicht mit einem Walrossbauch, der so ziemlich alle Bewegungen einschränkte.

„Ino…“ begann sie, doch sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Die Blondine war tatsächlich noch in Shikamaru verliebt. Temari hatte es zwar vermutet, aber diese Sache mit Sai hatte sie zweifeln lassen. Hätte sie es gewusst, wäre sie nicht geblieben und gleich wieder gegangen. Sie schob sich ihr T-Shirt wieder herunter und setzte sich langsam auf.

„Ino. Es tut mir Leid.“ Das hätte sie wohl lieber nicht gesagt. Ino fuhr wie eine Furie herum.

„Es tut dir Leid? Es tut dir Leid? Entschuldige, wenn dich wegen mir jetzt die Gewissensbisse plagen. Aber ich war schließlich nicht diejenige, die sich hat schwängern lassen.“ Temari ließ den Ansturm über dich ergehen. So aufgebracht, wie Ino war, würde sie ihr sowieso nicht zuhören.

„Das war gegen unsere Abmachung, weißt du! Wir hatten vereinbart, die Bessere gewinnt. Nicht die Schwangerere. Das du zu solchen miesen Tricks greifst!“ Jetzt wurde es Temari doch zu viel. Sie erhob sich, so schnell ihr Zustand es zuließ.

„Meinst du etwa, ich habe mir das ausgesucht? Ich hab mich doch nicht absichtlich schwängern lassen!“ Ihr Puls begann zu rasen. Was glaubte Ino eigentlich! Dieses Schicksal hätte sie für sich selbst nie gewählt. Doch Ino lachte nur höhnisch. Ihre Augen funkelten sie voller Hass an. Es tat ihr in der Seele weh.

„Ja natürlich. Du bist ja so ein Unschuldslamm. Sag bloß, deine Mutter hat vergessen, dich aufzuklären. Zu dumm. Dann hättest du eben nicht mit dem Erstbesten rummachen sollen!“ Bei der Erwähnung ihrer toten Mutter legte sich bei Temari ein Schalter um. Das reichte jetzt. Bei allem was recht war, Ino hatte kein Recht, so mit ihr zu reden. Und sie dann auch noch als Schlampe zu bezeichnen. Zwar indirekt, aber eindeutig!

„Ich wollte diese Schwangerschaft nicht. Kapier’s doch.“

„Nein, natürlich nicht. Aber zufälligerweise kommt das ja recht gelegen, oder? Jetzt hast du Shikamaru ganz für dich allein!“ Temari platzte der Kragen. Sie dachte nicht mehr nach. Sie holte aus verpasste Ino eine Ohrfeige. Sie hatte ja keine Ahnung! Sie hatte keine Ahnung, wie schrecklich sie sich fühlte. Sie hatte keine Ahnung, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlte. Sie hatte keine Ahnung, wie grauenvoll es war, schwanger zu sein. Sie hatte keine Ahnung, was für ein schlechtes Gewissen sie hatte, weil sie Shikamarus Leben zerstörte.

„Ich wollte das Baby nicht. Ich wollte abtreiben, aber Shikamaru hat mich davon abgehalten. Du hast nicht die leiseste Ahnung, was eigentlich los ist. Also halt einfach die Klappe, Ino!“ Schluchzende rannte Temari aus der Tür hinaus und ließ eine zu Stein erstarrte Ino zurück.
 

„Sasuke, was…“ konnte eine Hand auf einem Bauch schon bedeuten? In dieser Sekunde traf es sie wie ein Blitzschlag. Ihr fiel nur eine einzige Antwort ein. Für einen Moment vergaß sie zu atmen.

„Sasuke…“ Sakura wollte nicht wahr haben, was hier vor sich ging. Er sollte endlich etwas sagen. Etwas, das sie beruhigte, das sie davon überzeugte, dass sie sich getäuscht hatte. Aber als sie sich noch einmal konzentrierte und ihren Bauch untersuchte, konnte sie ganz deutlich etwas spüren. Es hatte noch keine Form, keinen Herzschlag, es konnte nicht größer sein als eine Erbse und es bewegte sich nicht, aber die Diagnose war eindeutig. Nein! Sakura weigerte sich, das auch nur zu denken. Das konnte jetzt nicht passieren. Nicht gerade JETZT! Tränen schossen ihr in die Augen. Schnell wischte sie sie weg, als sie sah, wie besorgt Sasuke wirkte. Vielleicht dachte er ja auch, es seinen Freudentränen. Sie versuchte ein klägliches Lächeln, scheiterte jedoch.

„Das kann nicht sein“, hauchte Sakura. Sie wünschte sich wirklich, dass Sasuke etwas sagte, sie anschrie, irgendetwas in der Gegend herumwarf oder sie anlächelte. Doch er starrte immer noch auf ihre Hand, die auf ihrem Bauch ruhte. Was dachte er? Wie fühlte er sich dabei? Wusste er, was das bedeutete? Was das für ihn bedeutete und für seine Behandlung? Sakura wusste es: Sie konnte nicht beides haben. Sasuke und das Baby. Sonst würde mindestens einer von ihnen während der Behandlungen sterben. Und sie wäre Schuld. Ihre Kehle wurde trocken und schwoll durch einen mächtigen Kloß an. Um nicht laut aufzuschluchzen, presste sie sich eine Hand vor den Mund. Sasuke sollte es nicht erfahren. Es wäre besser, ihn im Ungewissen zu lassen. Das Kind musste weg. Sie hatte gar keine andere Wahl. Sie konnte Sasuke nicht im Stich lassen!

Sakura fragte sich, wie sie nur so unvorsichtig hatte sein können. Nur weil sie und Sasuke sich nicht zurückhalten konnten, musste dieses kleine Wesen nun sterben. Und das, bevor es überhaupt richtig gelebt hatte. Andererseits hatte sie doch nicht voraussehen können, dass diese hinterhältigen, herzlosen Idioten der anderen Dörfer ihnen diese unmögliche Deadline auferlegen würden. Nun würde doch noch Blut an ihren Händen kleben. Das Blut eines unschuldigen Babys. Sakura schreckte aus ihren Gedanken und stand abrupt auf.

„Ich muss ins Krankenhaus!“
 

Sasuke starrte sie argwöhnisch an. Was hatte sie vor? Sie würde das Baby doch nicht…? Er wollte sie gerade festhalten. Das konnte nicht ihr Ernst sein! Doch im letzten Moment hielt er inne. Es war ihre Entscheidung. Sie musste das Kind austragen. Und wenn sie das nicht wollte, konnte er sie nicht zwingen. Sasuke grollte innerlich. Doch, das könnte er. Und vielleicht würde er das auch, wenn sie nicht in dieser Zwickmühle sitzen würden. Es wäre nicht fair, sie zu dem Kind zu zwingen und dann möglicherweise vorher zu sterben, sie im Stich zu lassen. Sasuke fragte sich, ob ihm das Baby unter normalen Umständen wichtiger wäre als Sakuras Meinung. Er liebte sie. Aber Sakura würde doch nie so etwas tun, oder? Er folgte ihr die Treppe herunter, überrascht, wie besorgt er auf einmal war. Er wusste, eine Schwangerschaft schränkte eine Frau – vor allem in den ersten Monaten – eigentlich kaum ein. Aber schon das Sakura sich so schnell bewegte, machte ihn nervös. Als wäre sie auf einmal zerbrechlich. Er zwang sich jedoch, nichts zu sagen und folgte ihr stumm. Im Laufschritt stürmte sie in Richtung Krankenhaus, er blieb ihr auf den Versen. Er konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete und wie ihre Emotionen schwankten. Gerne hätte er etwas gesagt, um sie zu beruhigen, um sie aufzuhalten, was immer sie vorhatte. Aber er hatte nicht das Recht, sie aufzuhalten und er hatte nicht den Mut, ihr zu sagen, wie gerne er einen Uchiha-Junior hätte. Es war unglaublich, in welch kurzer Zeit er sich an diesen Gedanken gewöhnt hatte. Warum konnte Sakura sich nicht freuen? Stimmte etwas nicht? Als sie schließlich vor dem Krankenhaus angekommen waren, hielt er sie doch zurück, weil er es nicht länger aushielt. Er wollte ihr sagen, was er über diese neueste Entwicklung dachte, bevor sie vielleicht einen riesengroßen Fehler beging.

„Warte! Was hast du vor?“
 

Sakura riss sich von Sasuke los, noch völlig durcheinander, aufgewühlt, aufgeregt. Sie sah in seinem Blick, was Sasuke dachte. Was er glaubte, was sie im Begriff war, zu tun. Sakura versuchte sich zu sammeln und ruhiger zu werden, doch es gelang ihr nur bedingt. Ein Geistesblitz hatte eine Idee in ihr geweckt, als sie an die anderen Dörfer gedacht hatte.

„Ich gehe jetzt da rein und lasse mich untersuchen. Wenn das stimmt…“ Sie konnte es nicht aussprechen. Sie konnte nicht sagen, „wenn es stimmt, dass ich schwanger bin“.

„Dann bekomme ich eine Bescheinigung. Und die lege ich dem Rat der anderen Dörfer vor.“ Sasuke kapierte es nicht gleich, das sah sie an seinem Blick.

„Sie können es sich vielleicht leisten, dein Leben zu riskieren. Nicht aber das eines ungeborenen Babys… Das hoffe ich zumindest. Dann müssen sie die Frist einfach verlängern. Und da eine Schwangerschaft normalerweise neun Monate dauert…“

„… wären wir fein raus“, ergänzte Sasuke, der überrascht war, das Sakura in ihrer Aufgewühltheit so eine schlaue Idee gekommen war. Natürlich. Diese Idioten konnten sich zwar an ihm vergreifen, er stand ja sozusagen auf der schwarzen Liste, aber an dem Leben eines Babys würden sie sich nicht die Hände schmutzig machen. Das war genial! Jetzt konnten sie nur hoffen, dass der Plan auch funktionierte. In einem plötzlichen Impuls zog er Sakura rasch an sich und küsste sie stürmisch. Jedoch nur kurz, dann ließ er von ihr ab, ergriff ihre Hand und zog sie hinter sich her.

„Komm. Wir müssen unser Baby retten.“
 


 

Wie immer: Danke, das ihr vorbeigeschaut habt! ^^
 

Bis nächstes Mal

EURE DREAMDAY

Noch mehr Probleme - Part 3

Und weiter geht’s!
 

ENJOY
 

- Noch mehr Probleme - Part 3 -
 

Jetzt war Sakura doch noch nervös geworden. So still auf der Liege zu sitzen und auf den Bildschirm zu starren, machte sie ganz verrückt. Irgendwie war sie froh, dass sie die Ärztin nicht kannte, die sie untersuchte. Das glitschige kalte Zeug auf ihrem Bauch verursachte eine Gänsehaut. Ihr Herz setzte für einen Moment aus, als die Ärztin das Ultraschallgerät auf ihre Haut presste und damit die Flüssigkeit verteilte. Gleich würde sie Gewissheit haben. Dann gab es kein Zurück mehr, keinen Zweifel. Dann würde sie.. Sie und Sasuke…

„Da ist es“, verkündete die Ärztin fröhlich und deutete auf einen kleinen Fleck auf dem Bildschirm. Da war es! Ihr Baby. Eine heiße Welle strömte durch Sakuras Körper. Sie war tatsächlich schwanger! Sie konnte nichts sagen, sie konnte sich nicht bewegen. Sie starrte nur auf dieses kleine Etwas, das noch keine Form hatte und trotzdem in ihrem Bauch heranwuchs.

„Herzlichen Glückwunsch. Sie werden Eltern!“ Das Lächeln der Ärztin verblasste leicht, als sie zwischen den beiden Uchihas hin- und hersah. Sakura wusste, dass ihr alle Gesichtszüge entglitten waren. Aber wie ging es Sasuke? Als sie sich nach ein paar Sekunden von dem Anblick ihres Babys auf dem Bildschirm lösen konnte, drehte sie den Kopf. Sasuke starrte auf den Bildschirm, genau wie sie bis gerade eben. Er wirkte völlig fassungslos. Sakura beschlich eine leise Angst, dass er doch einen Rückzieher machen würde. Vielleicht rüttelte ihn die Gewissheit wach und ihm wurde klar, dass er das Kind doch nicht wollte. Doch sie konnte sich nicht länger auf ihn konzentrieren. Sie musste einfach wieder das Bild anstarren, auf dem ihr Baby in Schwarz-Weiß zu sehen war. Sie streckte einen Finger aus und berührte sanft die Stelle, an dem der kleine Fleck lag. Und dann konnte sie nicht mehr anders, als zu lächeln.
 

Sai saß Naruto stirnrunzelnd gegenüber. Er wusste nicht, wie er auf seine Frage antworten sollte. Er wollte sich und Ino zwar nicht verraten, aber er wollte auch nicht wie ein liebestoller Idiot wirken. Er versuchte es mit einer Gegenfrage.

„Keine Ahnung. Wie läuft es denn bei euch so?“ Sofort merkte er, dass Naruto eine Nuance röter wurde.

„Gut. Ich mein… sehr gut. Also, echt fantastisch, echt jetzt!“ Warum wurde Naruto denn nur so rot? War ihm das etwa peinlich? Oder verhielten sich normal-Verliebte so? Naja, bei Shikamaru oder Sasuke hatte er das noch nie beobachtet. Andererseits war Naruto ja auch eine Sache für sich…

„Aber jetzt erzähl mal. Ich meine, ist Ino nicht super anstrengend?“ Sobald es nicht mehr um ihn und Hinata ging, entspannte sich Naruto sofort. Am liebsten hätte Sai ihm die Wahrheit ins Gesicht geschrien: > Und wie anstrengend sie ist. Ich halte diese Frau keine Minute länger aus! Warum um alles in der Welt hab ich mich eigentlich auf sie eingelassen? Dazu gab es überhaupt keinen Grund! Ich sollte das sofort beenden! <

„Eigentlich ist sie gar nicht so schlimm“, sagte er stattdessen nur mit einem aufgesetzten Lächeln und beschloss gleichzeitig, Ino heute noch zu verkünden, dass er ihr „Verhältnis“ beenden wollte.
 

Temari rannte aus dem Krankenhaus. Sie konnte jetzt nicht anders. Sie musste einfach weg hier. Inos Worte hatten sie schwer getroffen. Sie hatte ihr vorgeworfen, absichtlich schwanger geworden zu sein! Dabei würde sie auf Shikamaru verzichten, wenn sie dafür nicht schwanger geworden wäre. Was brachte es ihr schon, wenn er nur wegen dem Kind bei ihr blieb? Das wollte sie nicht. Sie konnte auch alleine für sich und die Zwillinge sorgen. Aber er beharrte ja darauf, bei ihr zu bleiben, damit er sein Pflichtgefühl und sein schlechtes Gewissen beruhigen konnte. Langsam bekam Temari Seitenstechen, doch sie konnte nicht aufhören zu rennen. Sie musste sich abreagieren, weiter, immer weiter. Die Tränen verschleierten ihren Blick und sie stolperte mehr, als dass sie lief. Allmählich kam sie allerdings aus der Puste. Noch so ein nervender Effekt der Schwangerschaft. Wieder einmal überschwamm Temari die schlechte Vorahnung, dass sie eine grauenvolle Mutter sein würde. Sie klammerte sich immer nur an die negativen Seiten, die die ungeborenen Babys ihr bereiteten. Sie hatte noch nicht einmal mit ihnen geredet. Sie hatte Angst, dass sie sie nicht lieben könnte. Ein Heulkrampf erschütterte Temari und ließ sie endlich innehalten. Sie fasste sich an ihren prallen Bauch. Das Seitenstechen war schlimmer geworden. Ob die Babys etwas davon spürten? So würde ihre Zukunft aussehen. Sich immer nur Gedanken um die Zwillinge machen. Ihr ganzes Leben würde sich danach ausrichten. Und Shikamarus auch. Sie wollte das nicht. Sie wollte, dass ihr Leben ihr gehörte. Aber dafür war es zu spät. Ihr altes Leben war nur noch ein dunkler Schatten, der an ihr klebte, als wollte er sie täglich daran erinnern, was sie alles versäumte.

Als würden die Babys gegen diese Gedanken protestieren wollen, fingen sie an zu strampeln. Doch Temari konnte nicht begeistert und glücklich sein, wie es anderen Müttern dabei ging. Es tat nur weh. So fest hatten sie sie noch nie getreten. Es kam ihr vor, als würden die Zwillinge sie dafür bestrafen, dass sie sie nicht genug liebte.

Und dann folgte ein Gefühl, als würde sie in der Mitte auseinandergerissen. Tausend Messer, die sich in ihren Bauch gruben und immer und immer wieder zustachen. Temari sackte zu Boden und stöhnte. Es war noch zu früh! Die Geburt sollte erst in einigen Wochen stattfinden. Sie musste zurück ins Krankenhaus, sofort! Aber sie konnte sich nicht bewegen. Die Schmerzen fesselten sie an den Boden. Sie presste ihre Hände auf ihren Bauch, als könnte sie es damit aufhalten. Ein weiteres unerträgliches Reißen, als hätten sich hunderte Wiederhaken in ihrem Fleisch verfangen. Schweiß bedeckte ihre Haut. Sie zitterte. Warum kam denn niemand? Sie brauchte Hilfe! Irgendetwas lief hier schrecklich schief. Das waren keine normalen Wehen. Etwas stimmte nicht. Vor Anstrengung, Schmerzen und Angst zitternd versuchte sie erneut aufzustehen. Ihr Schrei hallte durch die Gassen. Und endlich kam jemand. Sie fühlte Hände, die sich auf ihre Schultern legten. Dann wurde alles dunkel.
 

Ino wischte sich die Tränen weg, überprüfte schnell ihr Gesicht im Spiegel, und trat dann auf den Flur. Gerade war ein Notfall reingekommen. Alle verfügbaren Kräfte wurden gebraucht, da das Krankenhaus zurzeit total unterbesetzt war. Schon jetzt konnte sie die Schreie hören, die eine Frau ausstieß. Sie musste unglaubliche Schmerzen haben. Schnellen Schrittes ging sie in Richtung Lärm, der ihr entgegen kam. Das Bett, auf dem die Frau lag, kam in ihre Richtung .Die Schreie hörten sich an, als würde sie von innen zerreißen. Drei Krankenschwestern schoben das Bett in Richtung Notaufnahme.

„Verfrühte Wehen wahrscheinlich. Die Patientin ist nicht ansprechbar“, erklärte eine Schwester ihr rasch, als sie an ihr vorbeifuhren. Und dann sah Ino ihr Gesicht. Ihr Herz setzte aus.

„Temari.“

„Was ist? Kommen Sie!“ sagte eine andere Schwester, als sie merkte, dass Ino ihnen nicht folgte. Doch diese war wie erstarrt. Sie hatte nur einen Gedanken: Sie hatte Temari das angetan. Sie hatte sie so aufgeregt. Es war ihre Schuld. Und jetzt würden die Babys…

„Was ist passiert?“ Eine vertraute Stimme holte Ino wieder zurück. Erst jetzt merkte sie, dass sie weinte. Es konnte erst wenige Sekunden her sein, dass Temari hinter der Tür der Notaufnahme verschwunden war, doch es kam ihr vor, als wäre sie eine Ewigkeit im Nichts gewesen. Sie wandte sich Sakura zu.

„Temari“, war alles, was sie mit erstickter Stimme hervorbrachte. Sakura brauchte einen Moment, bis sie begriff.

„Die Babys!“ Ein schneller Blick auf Ino reichte um festzustellen, dass mit ihr nichts mehr anzufangen war. Sakura krempelte ihre Ärmel hoch und band ihre Haare zusammen.

„Bringst du Ino nach Hause?“ fragte sie an Sasuke gewandt. Dieser nickte.

„Sakura!“ rief Ino ihr nach. Sie drehte sich noch einmal kurz um.

„Lass sie nicht sterben.“
 

Zunächst hatte Ino protestiert, sie wolle nicht nach Hause. Aber irgendwann war sie so aufgelöst, dass sie kaum noch etwas mitbekam. Auf dem Heimweg klammerte sie sich an Sasukes Arm. Er hätte mit ihr über den Rand einer Klippe laufen können und sie hätte es nicht gemerkt. Ihre Augen waren tränenverschleiert und nahmen nichts mehr wirklich wahr. Sie stierte nur geradewegs auf den Boden und stolperte neben Sasuke her. Als dieser sie zweimal darauf angesprochen hatte, was passiert war, und sie daraufhin von neuen Heulkrämpfen erschüttert wurde, gab er es schließlich auf, sie weiter zu befragen. Das Ino so erschüttert war, weil Temari im Krankenhaus war, kam ihm jedenfalls etwas seltsam vor. Nicht, das er Ino für einen schlechten Menschen hielt, aber er war sich doch ziemlich sicher gewesen, dass die beiden sich nicht besonders gut leiden konnten. Als sie vor Inos Haustür standen, wusste Sasuke nicht so recht, was er mit ihr machen sollte. Einen Moment betrachtete er sie prüfend, aber es schien ihr noch nicht besser zu gehen. Doch Ino erlöste ihn. Anscheinend hatte sie sein Zögern bemerkt.

„Du kannst mich schon alleine lassen. Mir geht’s gut.“ Das war eine glatte Lüge und Sasuke kaufte sie ihr keinen Moment ab. Aber er glaubte nicht, dass er noch viel für sie tun konnte. Er sah sie skeptisch an, nickte dann aber.

„Wenn du irgendwas brauchst…“ Ino nickte und kramte ungeschickt in ihrer Handtasche herum, bis sie endlich den Schlüssel fand. Sie schniefte heftig.

„Ja, danke.“ Sie sah ihn nicht an, drehte sich nur um und schob mit zittriger Hand den Schlüssel ins Schloss. Mit einem mitleidigen Blick beobachtete der Uchiha sie und wartete, bis sie endlich die Tür aufbekam. Als er gerade aufbrechen wollte, schnellte Ino noch einmal herum und packte seine Hand.

„Sasuke!“ Es war ein komisches Gefühl, von einer anderen Frau als Sakura berührt zu werden. Bei ihr war das selbstverständlich, aber gerade fiel Sasuke auf, dass er mit beinahe keinem anderen Menschen wirklichen Körperkontakt hatte.

„Sag Sakura… Sie soll mir bitte sofort Bescheid sagen, wenn es was Neues gibt!“ Sasuke wiederstand dem Drang, Ino seine Hand zu entziehen und nickte. Er versuchte es sogar mit einem aufmunternden Lächeln.

„Ich sag’s ihr“, versprach er.

„Danke.“ Sasuke wartete geduldig, bis sie ihn losließ und im Haus verschwand. Dann kehrte er zurück ins Krankenhaus.
 


 

Wie immer danke ich euch fürs vorbeischauen!
 

Bis nächstes Mal

EURE DREAMDAY

Circle of life

Eine halbe Ewigkeit später! GOMEN! Erst hab ich vergessen, das neue Kapi hochzuladen, dann hat mein PC meine FF-Datei gelöscht... grrr...
 

Whatever! Jetzt geht es endlich weiter! Nochmal ein dickes Sorry, dass ihr so lang warten musstet. Das war sogar für meine Verhältnisse zu fiel. Dafür hab ich ein supersüßes Bild gefunden, das müsst ihr euch ansehen (bei den Charakteren usw.)
 

Also, jetzt halte ich euch nicht länger auf: LEST! ^^
 

ENJOY!
 

CIRCLE OF LIFE
 

Als es an der Tür klopfte, sprang Ino hastig auf und ließ das tränennasse Taschentuch zu Boden fallen. Das musste Sakura sein. Hoffentlich hatte sie gute Nachrichten. Wenn nicht… Ino wusste nicht, was sie dann tun sollte. Sie wusste genau, dass Temari sich nur wegen ihr aufgeregt hatte und deshalb jetzt im Krankenhaus lag. Es war allein ihre Schuld. Alle würden sie dafür hassen, wie sie es selbst schon tat. Sie war noch nie der größte Sonnenschein gewesen, aber sie wollte doch niemandem Leid zufügen! Ino rannte zur Tür und riss sie auf.

„Sakura, endlich!“ rief sie tränenerstickt. Doch es war nicht Sakura. Sai stand vor ihr.

„Was ist denn mit dir passiert?“ Offenbar wusste er noch nicht, was vorgefallen war. Doch anstatt ihm alles zu erklären, fiel sie ihm schluchzend um den Hals. Sie konnte jetzt gut eine starke Schulter zum ausweinen gebrauchen.

„Es tut mir so leid“, murmelte sie in seinen Pullover, der von den Tränen schnell feucht wurde. Ihr war klar, dass er keine Ahnung hatte, wovon sie redete, aber sie musste es einfach einmal laut aussprechen.
 

Sai verschob sein Vorhaben, sich von Ino „zu trennen“ fürs erste. Sie war viel zu aufgelöst. Ihre Augen waren vom heulen gerötet und sie sah ziemlich fertig aus. Nach kurzem zögern legte er die Arme um sie, weil er fürchtete, sie könne jeden Moment zusammenbrechen. Als sich ihr Heulkrampf etwas beruhigte, wagte er noch einmal, sie nach dem Grund zu fragen.

„Temari ist im Krankenhaus. In der Notaufnahme. Das ist alles meine Schuld!“ Mit diesen Worten löste sie sich von ihm und schlurfte mit hängenden Schultern zurück in ihre Wohnung. Sai folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. Als er ins Schlafzimmer ging, fand er einen riesigen Haufen zusammengeknüllter Taschentücher und eine dazwischen kauernde Ino auf dem Fußboden vor.

„Wie lange hast du schon da gesessen?“ fragte er mit hochgehobener Augenbraue. So viele Tränen konnte kein einzelner Mensch vergießen. Als Ino keine Anstalten machte, ihm zu antworten, setzte er sich seufzend neben sie.

„Und wieso behauptest du, es sei deine Schuld, dass Temari im Krankenhaus ist?“ Ino schniefte ein paarmal, zog dann ein weiteres Taschentuch aus einer großen Box und schnäuzte kräftig.

„Wir… wir haben gestritten. Das ist irgendwie alles aus dem Ruder gelaufen. Dann ist sie weggerannt. Und jetzt liegt sie in der Notaufnahme.“ Sie gab einen Laut von sich, von dem Sai nicht sicher war, ob es ein Seufzen, Husten oder Räuspern war. Sie wirkte wirklich fertig. Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie näher zu sich.

„Hey. Es wird bestimmt alles gut. Du wirst schon sehen.“

„Ts. Ja, klar.“ Ino fuhr sich mit der Hand über die laufende Nase. Sai ignorierte das ausnahmsweise großzügig und tätschelte ihr aufmunternd die Schulter.
 

Sasuke stand auf, als Sakura aus dem Operationssaal kam. Sie sah geschafft aus. Über zwei Stunden hatten sie gebraucht. Langsam zog sie sich das Haarband heraus und fuhr sich übers Gesicht. Eine andere Krankenschwester legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter und flüsterte ihr etwas zu. Sakura nickte stumm. Sasuke konnte nicht sagen, ob sie alle nur erschöpft waren, oder bedrückt. Sakura wäre fast an ihm vorbeigelaufen, doch als sie ihn sah, kam sie direkt auf ihn zu.

„Hi“, sagte sie matt. Das klang nicht gut. Und ihr Blick sprach Bände.

„Hi.“ Er nahm sie in den Arm und spürte, wie sie zitterte, doch sie weinte nicht. Sie hatten es nicht geschafft.

„Komm, wir gehen nach Hause.“ Er ließ sie auf dem ganzen Weg nicht aus den Augen. Sie hatte gerade große Ähnlichkeit mit Ino.
 

Auf dem Sofa konnte sie sich endlich ausruhen, doch Sasuke merkte, wie bedrückt sie war.

„Temari wird es schaffen. Aber für die Babys konnten wir nichts mehr tun. Sie wollten einfach nicht atmen. Wir haben sie an die Atemgeräte angeschlossen, aber ihre kleinen Herzen waren zu schwach. Wir konnten sie nicht retten.“ Sie klang müde. Erschöpft. Traurig. Enttäuscht. Den Kopf auf Sasukes Schoß gebettet, starrte sie an die Decke und unterdrückte die Tränen.

„Jemand sollte bei ihr sein, wenn sie aufwacht“, gab sie leise zu denken. Sasuke strich ihr durchs Haar und sah die mahnend an.

„Du hast schon genug getan, Sakura. Es wird sich schon jemand um sie kümmern.“

„Und jemand muss Shikamaru Bescheid sagen.“ Daran hatte Sasuke auch schon gedacht, aber er hatte Sakura nicht alleine lassen wollen.

„Ich gehe gleich zu ihm und rede mit ihm. Und du bleibst schön hier liegen und ruhst dich aus.“ Sakura nickte artig. Jede Widerrede hätte den Uchiha nur dazu veranlasst, bei ihr zu bleiben und sie zu bewachen.
 

Sasuke überlegte kurz, ob er auf dem Weg zu Shikamaru noch bei Ino vorbeischauen sollte, doch es war schon relativ spät und er fand, es reichte vollkommen aus, heute Eine schlechte Nachricht zu überbringen. Wie sollte er das Shikamaru nur beibringen? Er stellte sich vor, selbst in seiner Situation zu sein. Und so weit hergeholt war das ja nun nicht. Er wurde schließlich selbst Vater. Noch hatte er gar keine Gelegenheit gehabt, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Vater. Er und Vater. Das passte doch irgendwie nicht zusammen. Und doch verkrampfte sich schon jetzt sein Magen bei dem Gedanken daran, dass Sakura oder dem Baby etwas zustoßen könnte. Aber bevor er länger darüber grübeln konnte, war er schon bei Shikamaru angekommen. Er atmete einmal tief durch und klingelte dann. Noch immer wusste er nicht, was genau er sagen sollte. Als Shikamaru öffnete, sah man ihm die Überraschung an, Sasuke vor sich zu haben. Bestimmt hatte er mit Temari gerechnet.

„Sasuke, was treibt dich denn her?“
 

Nach den Worten Temari – Babys – Krankenhaus breitete sich ein schrilles Pfeifen in Shikamarus Ohren aus. Es war wie ein schlimmer Tinitus, oder die Taubheit nach einer Explosion. Als wäre er ferngesteuert, lief er Sasuke mechanisch nach. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, aber nichts machte einen Sinn. Er konnte keine klaren Gedanken fassen. Warum sollte den Babys etwas passiert sein? Der Geburtstermin war doch in wenigen Tagen. Sasuke musste sich getäuscht haben. Es war bestimmt nicht Temari gewesen, die im Krankenhaus war. Es musste eine Verwechslung sein. Er wollte die Frau ansehen und Sasuke sagen > Siehst du, das ist nicht Temari <. Doch als sie das Zimmer betraten, wurde er in die Realität zurückkatapultiert. Nach einer kurzen, unerträglichen Stille drangen die Geräusche des EKG in seine Ohren. Laut und unerbittlich dröhnte das Piepen in seinem Inneren wieder. Temari wirkte blass wie eine Leiche. Ihre Augen waren geschlossen. Sein Blick wanderte hinunter. Dort, wo einmal die große Kugel gewesen war, konnte man nun kaum noch etwas erkennen. Sie waren weg.

Ein tonloses „Nein“ entfloh seinen Lippen. Shikamaru setzte sich vor ihr Bett, schloss seine Hände um ihre und lehnte den Kopf auf das Laken.

Nur das Zucken seiner Schultern verriet, dass er weinte.
 

Sakura wusste, dass sie träumte, dennoch konnte sie nicht aufwachen. Sie lag auf einem Operationstisch. Das kalte Metall an ihrer nackten Haut verursachte ihr eine Gänsehaut. Sie fühlte sich unwohl, hatte keine Ahnung, warum sie hier war. Die Stille war beinahe unerträglich. Sie rief, doch niemand antwortete ihr, nur ihre eigene Stimme hallte hundertfach von den kahlen Wänden wider. Irgendwann, als ihr Hals bereits wund war vor schreien, gab sie es auf. Tränen rannen ihre Wangen herunter, doch sie konnte ihre Hand nicht heben, um sie wegzuwischen. Sie konnte sich überhaupt nicht bewegen. Und dann, plötzlich, eine weit entfernte Stimme, ganz leise: „Mama“. Sakuras Augen wanderten umher, doch es war niemand da. Und noch einmal: „Mama.“ Sie hatte sich nicht verhört, sie hatte es sich nicht eingebildet. Als sie sich erneut umsah, bemerkte sie den kleinen Hügel direkt vor ihr. Sie brauchte einen Moment um zu begreifen, dass dies ihre Haut war. Ihr Babybauch. So groß wie der von Temari. Ein Glücksgefühl durchströmte Sakura genau in dem Moment, als die Türen aufgingen und Ärzte in weißen Kitteln und mit Mundschutz eintraten. Sakura wollte sie fragen, was hier vor sich ging, doch sie konnte nicht sprechen. Ihre Stimme hatte versagt. Ohne ein Wort der Erklärung jagten sie ihr eine Spritze in den Arm. Das war in Ordnung, das würde bestimmt die Schmerzen lindern. Wahrscheinlich bekam sie jetzt ihr Baby. Ob Sasuke draußen wartete und genauso aufgeregt war wie sie? Ein Vorhang wurde zwischen sie und ihren Bauch geschoben. Hey, was sollte das? Warum durfte sie nicht zusehen? Sie wollte doch ihr Baby sehen! Wieder versuchte sie zu sprechen, doch erneut klappte es nicht. Sie spürte eine Berührung an ihrem Bauch. Es tat nicht weh. Okay, ein Kaiserschnitt also! Sakura wartete geduldig, bis die Ärzte fertig waren. Wie würde wohl ihr Baby aussehen? Junge oder Mädchen? Würde es ihr Gesicht haben, ihre Nase? Auf jeden Fall Sasukes Augen, das stand fest. Die Augen eines Uchihas. Als Sakura eine Weile lang nichts mehr spürte, war sie etwas verwirrt. Wenn sie fertig waren, warum brachten sie dann das Baby nicht zu ihr? Was sollte das? Sie rief ihre Frage in den Raum herein, und dieses Mal ließ ihre Stimme sie nicht im Stich. Dennoch bekam sie keine Antwort. Es war niemand mehr da. Sakura wurde panisch. Wo war ihr Baby? Was hatten sie damit angestellt? Krampfhaft versuchte sie, sich zu bewegen, doch es dauerte viel zu lange, bis sie wieder Macht über ihren Körper hatte. Verzweifelt rief sie nach Sasuke, doch er kam nicht. Er konnte sie nicht hören. Unser Baby. Wo ist unser Baby!? Als sie endlich wieder einen Arm heben konnte, zog sie mit einem heftigen Ruck den Vorhang zurück. Was sie sah, stieß ihr die Galle nach oben. Ihre Bauchdecke war noch immer geöffnet. Die Ärzte hatten sie nicht wieder zusammengeflickt. Sie sah das Loch, in dem einmal das Baby gelegen hatte. Der Tisch war blutverschmiert, sie ebenso. Mit dem Anblick trat der Schmerz ein. Die Wirkung der Spritze hatte mit einem Mal aufgehört. Doch was noch viel schlimmer war, war der Anblick des Lakens auf dem Boden. Ein Laken, vollgesaugt mit Blut. Etwas war darin eingewickelt. Sakura meinte, etwas Haut zwischen dem Stoff schimmern zu sehen.
 

Sakura wachte auf und übergab sich direkt auf den Fußboden. Ihr Körper zitterte und ihr war kalt vom Angstschweiß. Unwillkürlich begann sie zu schluchzen. Was für ein schrecklicher Traum! Mit wackeligen Beinen stand sie auf und holte ein Tuch, um die Sauerei zu beseitigen. Sie wollte sich nicht von diesem Gefühl übermannen lassen. Es war nur ein Traum und hatte nichts weiter zu bedeuten. Wahrscheinlich hatte sie der Tod von Temaris Babys völlig fertig gemacht. Wieso war Sasuke noch nicht zurück? Sie konnte ihn jetzt dringend gebrauchen. Seine starken Arme, die sie hielten. Sakura hielt den Atem an, als sie ihr Erbrochenes aufwischte. Davon sollte sie Sasuke lieber nichts erzählen, sonst würde er sich nur unnötig Sorgen machen. In einem raschen Impuls riss sie alle Fenster auf, damit die frische Luft alle Hinweise auf ihr Missgeschick wegwehte. Außerdem bekam sie dadurch wieder einen klaren Kopf. Trotzdem bestand sie auf eine Dusche. Sie drehte das Wasser so heiß auf, dass sich die Dusche mit warmem Dampf füllte. Ihre Haut fühlte sich dennoch kalt an. Sakura wusste nicht genau, was der Auslöser war. Die Erkenntnis, dass sie tatsächlich schwanger war; die Angst um Sasuke, falls der Rat nicht so reagieren würde, wie sie es sich erhoffte; die Trauer wegen Temaris Schicksal; oder die Sorge um ihr eigenes Kind. Alleine fühlte sie sich dem nicht gewachsen. Wie schnell sie doch wieder abhängig von Sasuke geworden war.
 

Bevor sie sich weitere Gedanken darüber machen konnte hörte sie, wie die Schlafzimmertür geöffnet wurde. Schnell stellte sie die Dusche ab und wickelte sich in ein weiches Frotteehandtuch. Dann klopfte Sasuke auch schon an der Badtür.

„Alles okay bei dir, Sakura?“ fragte er besorgt. Die junge Frau runzelte die Stirn. Konnte er jetzt schon hell sehen oder was?

„Ja, wieso?“ entgegnete sie so unverfänglich wie möglich. Sie wollte wirklich nicht, dass er sich Sorgen machte. Er hatte schon genug Probleme.

„Der Rauch“, erklärte Sasuke skeptisch. Sakura verstand erst gar nicht, was er meinte. Welcher Rauch? Doch dann bemerkte sie, dass sich der Wasserdampf bereits im ganzen Bad ausgebreitet hatte und unter dem Türschlitz durchzog. Sie öffnete die Tür und gab Entwarnung.

„Ich war nur duschen“ beruhigte sie in lächelnd. Sie erschrak, als sie sein Gesicht sah. Er wirkte ziemlich ausgelaugt.

„Shikamaru ist ziemlich fertig“, sagte er matt und lehnte seine Stirn an ihre. Seine kühle Haut – im Vergleich zu ihrer, noch erhitzt vom heißen Wasser – fühlte sich gut an. Sakura legte ihre Hände auf Sasukes Schultern. Sie brauchte Halt. Zwanghaft unterdrückte sie die Tränen, die in ihr aufstiegen. Sasuke legte seine Arme um sie und zog sie an sich. Brauchte auch er ihren Halt?
 

Ziemlich lange standen sie so da, ihren eigenen Gedanken nachhängend, der Stille des anderen lauschend. Dann brach Sakura das Schweigen.

„Wir müssen dem Rat von dem Kind erzählen.“

„Nicht heute“, erwiderte Sasuke entschieden. „Das einzige, was wir heute noch tun, ist schlafen.“ Er nahm Sakura an der Hand und zog sie hinter sich her zum Bett. Sie war immer noch nass und trug nur das Handtuch. Doch sie war zu erschöpft um zu wiedersprechen. Sie spürte noch, wie das Laken langsam die Feuchtigkeit aufsog und Sasukes Hand, die durch ihr Haar strich, dann nichts mehr.
 

So, ich hoffe, es gefällt. ;)
 

LIEBE Grüße

dreamday

Circle of life - 2

Ja, ich weiß. Schon wieder so lange gebraucht für ein neues Kapi und dann auch noch so ein kurzes. Hoffe trotzdem, es gefällt!
 

ENJOY!
 

Circle of life - 2
 


 

Die Schmerzen in Sais steifem Nacken weckten ihn. Er brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Er war noch immer bei Ino, den Kopf auf dem Bett verrenkt. An seiner Schulter schlief das Mädchen, mit dem er gestern hatte Schluss machen wollen. Sai seufzte und kreiste mit dem Kopf, um die Verspannungen zu lösen. Er sah sich im Zimmer um. Überall um Ino waren Taschentücher verstreut. Wie viele Tränen konnte ein einzelner Mensch eigentlich vergießen? Gerne hätte er seinen Arm, der um ihre Schultern lag, weggezogen, um sich ein wenig zu strecken, doch er wollte Ino nicht aufwecken. Sie hatte dunkle Augenringe und wirkte sogar schlafend noch müde und ausgelaugt. Gab sie sich wirklich die Schuld an Temaris Zustand? Und wie ging es dieser überhaupt? Hatten sie und die Babys es gut überstanden?
 

Temari war noch ganz schlaftrunken als sie Shikamaru mit einer fremden Person diskutieren hörte. Erst dachte sie, Shikamaru sei nicht einverstanden damit, dass man ihn nicht zu den Babys ließ, doch als die andere Stimme davon redete, ob sie begraben oder eingeäschert werden sollten, schnürte sich alles in ihr zusammen. Ihr schlimmster Albtraum war wahr geworden. Die Kleinen hatten es nicht geschafft. Krampfhaft unterdrückte sie ein Schluchzen, denn das hätte verraten, dass sie wach war, und wenn die anderen das wussten, würden sie mit ihr reden wollen. Doch sie wollte nicht reden. Sie wollte einfach so in dieser Starre verharren. Die Augen geschlossen, der Körper schlaff. Wie tot. Wie ihre Kinder. Irgendwie hatte sie es immer geahnt. Sie war keine gute Mutter. Sie hatte die Babys nicht genug geliebt. Das mussten sie gespürt haben. Und jetzt waren sie weg, ohne auch nur für einen Tag das Licht des Lebens erblickt zu haben. Und das alles war nur ihre Schuld. Sie war eine schlechte Mutter, ein schlechter Mensch. Sie verdiente es gar nicht, wieder aufzuwachen. Hätte es doch nur sie getroffen und nicht die Kinder. Das wäre für alle Beteiligten besser gewesen.

„Nein, nicht verbrennen… Ich kann das nicht alleine entscheiden. Können wir nicht warten, bis Temari aufwacht? Wenn sie sie noch sehen möchte…“

Temari verdrängte Shikamarus Stimme aus ihrem Kopf. Einfach nicht hinhören! Nein, sie wollte die Kleinen nicht sehen! Sie wollte einfach nur alleine sein.
 

Sasuke spürte, wie die Matratze neben ihm kurz nachgab, dann hörte er das schnelle Tapsen von Sakuras nackten Füßen auf den Fließen. Nicht gerade leise knallte sie die Badtür zu. Wenige Sekunden später hörte er, wie sich Sakura in die Kloschüssel erbrach. Schnell stand er auf und ging ins Bad. Abwehrend streckte sie ihm die Hand entgegen.

„Komm bloß nicht rein.“ Doch sie hatte keine Zeit weiterzureden, denn ein neuer Brechreiz war im Anmarsch. Sasuke kniete sich neben sie und hielt ihr das Haar zurück. Der Geruch des Erbrochenen kroch in seine Nase, auch wenn er versuchte, es zu ignorieren. Geduldig wartete er, bis die Übelkeitsattacke vorbei war. Sakura seufzte, wischte sich mit einem Stück Klopapier den Mund ab und spülte alles den Abfluss herunter. Dann ging sie zum Waschbecken und gurgelte Wasser im Mund. Verdrießlich verzog sie das Gesicht. Sasuke wusste, dass es ein unpassender Moment war, aber er musste einfach grinsen. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu herrlich. Schnell nahm er sie in seine Arme und drückte sie an sich. Doch sie schob ihn wieder von sich.

„Sasuke das ist eklig. Lass mich erst mal waschen.“ Aber er ließ sich das nicht gefallen und ließ sie nicht los.

„In guten wie in schlechten Zeiten, schon vergessen?“ Sakura konnte sich nicht mehr erinnern, ob der Pfarrer das wirklich gesagt hatte, aber bei dem Gedanken an die Hochzeit musste sie schmunzeln. Wie viel war doch seither passiert. Und schlagartig fiel ihr Temari wieder ein. Sofort verfinsterte sich ihre Miene wieder. Sasuke wusste sofort, was los war, und legte seine Stirn an ihre. Früher hätte Sakura nicht wiederstehen können und seinen Blick sofort erwidert. Doch nun starrte sie nur auf seine Brust. Er hoffte, dass das nur an den momentanen Umständen lag oder daran, dass ihr seine nackte Brust so gut gefiel. Er musste überrascht feststellen, dass sein Ego ein wenig verletzt war, das seine reine Anwesenheit sie nicht mehr aus dem Konzept brachte. Aber im nächsten Augenblick rügte er sich dafür, weil es jetzt wichtigeres gab als seine Wirkung auf die junge Frau. Viel Wichtigeres! Morgenübelkeit. Ihr Baby. Temari und Shikamaru. Die Leute, die ihn lieber tot sehen wollten. Das fremde Chakra in seinem Körper… Eine nie enden wollende Liste. Und irgendwann mussten sie anfangen, das alles in Ordnung zu bringen. Sie hatten keine Zeit zu verschwenden.
 

„Okay, mach dich fertig. Wir haben einiges vor.“ Sakura sah ihn fragend an. Was hatte Sasuke vor? Wie immer las er ihre Gedanken.

„Als erstes gehen wir zum Rat und sagen ihnen, dass du schwanger bist.“ Es war seltsam, die Tatsache endlich laut auszusprechen, auch wenn sie bisher kaum Zeit gehabt hatten darüber zu reden. Bei all dem Stress war das irgendwie untergegangen. Wie konnte etwas wichtiger sein als ihr Baby? Beinahe automatisch glitt Sakuras Hand an ihren noch flachen Bauch. Noch konnte es nicht viel größer sein als ihr kleiner Finger. Doch das würde sich bald ändern und dann würde es auch nicht mehr zu übersehen sein, dass in ihr etwas heranwuchs. Ein kleiner Uchiha. So stellte sie es sich vor. Ein Junge. Schwarzes Haar, schwarze Augen. Wie sein Vater. Ob das wohl stimmte?

Und was würden die anderen dazu sagen? Was würde Tsunade sagen. Kakashi, Sai, Ino. Und Naruto? Ihr Herz begann schneller zu schlagen bei der Vorstellung, dass sie es allen sagen mussten. Sie merkte, dass ihre Wangen zu glühen begannen. Eigentlich hatte sie ja nicht vorgehabt, so jung Mutter zu werden. Aber jetzt kam es ihr keineswegs falsch vor. Eher wie Schicksal.

Sie drückte ihr Gesicht an Sasukes Brust. Er war warm. Sein Herz schlug regelmäßig. Sie fühlte sich geborgen. Und er liebte sie. Es würde schon alles gut werden.

„Na gut“, sagte sie und löste sich wiederwillig von ihm. Gerne wäre sie einfach noch stundenlang so dagestanden, an ihn gelehnt, das Jetzt genießend. Doch den Luxus konnten sie sich nicht leisten. Es gab viel zu tun.
 

„Was führt Sie beide her?“ fragte eines der Ratsmitglieder süffisant. Er schien entzückt, dass die beiden anscheinend gekommen waren, um für mehr Zeit für die Behandlung zu betteln, die man ihnen natürlich nicht gewähren würde. Zu seiner Enttäuschung sah der Uchiha jedoch noch relativ fit aus.

„Wie geht es mit der Behandlung voran?“ fragte eine Frau, bevor man auf seine Frage antworten konnte. Er fühlte sich etwas übergangen, aber auch ihn interessierte die Antwort, deshalb beschwerte er sich nicht.

„Momentan liegen die Sitzungen eher auf Eis“, erwiderte Sasuke wahrheitsgemäß. Sofort brach Protest aus. Sakura nahm Sasukes Hand ohne auf die Reaktion des Rates zu achten.

„Es gibt dafür einen triftigen Grund“, erklärte sie. Sie war ganz ruhig. Es musste einfach alles gut werden. Der Rat musste ihnen erlauben, die Behandlung aufzuschieben. Zu dem Wohl ihres Kindes, zu Sasukes, und zu ihrem. Man konnte vielleicht mutwillig Sasukes Leben aufs Spiel setzen, aber nicht das eines Ungeborenen.

„Na da bin ich aber mal gespannt“, höhnte die Frau, die ihnen die Frage gestellt hatte.

„Kein Grund könnte einen Aufschub rechtfertigen!“ ertönte es vom anderen Ende des halbkreisförmigen Tisches. Zustimmendes Gemurmel erklang.

„Auch keine Schwangerschaft?“ fragte Sasuke. Er klang dabei so unschuldig und gleichzeitig überheblich, wie nur er es konnte. Sakura musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Wie erwartet entglitten den Ratsmitgliedern alle Gesichtszüge. Der Mann, der als erstes gesprochen hatte, lief rot an. Und das sicher nicht vor Scham.

„DAS IST UNGEHEUERLICH! Ihr setzt ein Kind in die Welt, nur um euch uns zu widersetzten?! Das ist inakzeptabel!“ Seine wütend erhobene Stimme hallte im Raum nach.

„Dieses Kind ist kein Erzeugnis aus Wiederstand. Es ist das Ergebnis unserer Liebe?“

Sasuke hätte fast laut geseufzt. Musste Sakura ausgerechnet jetzt so geschwollen daherreden?... Andererseits... Er wusste nicht, wie er es hätte anders ausdrücken können.

„Die Behandlung können nicht unterbrochen werden.“

„Orochimarus Chakra muss gestoppt werden.“

„Die Gefahr wäre zu groß. Das können wir nicht riskieren. Sasuke würde eine Gefahr für alle darstellen.“

Die Stimmen vermischten sich in dem Aufruhr. Sasuke und Sakura konnten nur zusehen, wie sich die Alten die Köpfe rauften und über ihr Schicksal diskutierten.

„Was immer wir tun… Wir können auf keinen Fall das Leben des Ungeborenen und das der jungen Mutter riskieren. Aus welchem Grund auch immer dieses Kind entstanden ist: Wir müssen es schützen.“ Eine sehr alte, sehr faltige und kleine Frau hatte das Wort ergriffen. Die vereinzelten Gespräche verstummten. In den Gesichtern war Resignation lesbar. Sie mussten sich geschlagen geben. Wie sehr es ihnen auch missfiel, ein unschuldiges Baby zu gefährden ging selbst ihnen zu weit.

Die Dame neben der faltigen Frau nickte und wandte sich nun direkt an die beiden Uchihas.

„Kommt morgen wieder. Zur selben Zeit. Wir müssen darüber ausführlich diskutieren. Wir werden euch dann unsere endgültige Entscheidung und das weitere Vorgehen mitteilen. Vielen Dank.“

Das Danke hörte sich eher an wie ein Nun-verschwindet-endlich-ihr-Unruhe-stiftenden-Grünschnäbel. Und nichts taten sie lieber als das. Als sie ins Freie traten und die Tür hinter sich schlossen, fiel Sakura dem Uchiha um den Hals und drückte ihn fest.

„Ich glaube, wir haben es geschafft. Gott sei Dank. Jetzt wird alles gut!“ Sasuke erwiderte die Umarmung und drückte Sakura an sich.
 

Aber irgendwie hatte er ein ganz schlechtes Gefühl…
 


 

So, und wie immer kommt das Ende viel zu schnell. Freue mich wie immer über eure Kommis!
 

LIEBE GRÜßE

dreamday

Abschied

Jaaha, ich weiß! Ein sehr kurzes Kapitel, aber dafür kommt es schnell – naja, für meine Verhältnisse! ^^ Ich wünsche euch wie immer viel Vergnügen!
 

ENJOY!
 

ABSCHIED
 

Aber irgendwie hatte er ein ganz schlechtes Gefühl…
 

Er versuchte, sich von Sakuras Euphorie anstecken zu lassen, aber es gelang ihm nicht so wirklich. Nach außen wirkte er gelöst und genauso erfreut wie sie, doch innerlich war er in Gedanken versunken. Das war beinahe zu einfach gegangen. So wie der Rat sich gegeben hatte, war er sich beinahe sicher, dass er wirklich darauf vertrauen konnte, dass Sakura und dem Baby nichts geschah. Aber irgendetwas – er konnte nicht sagen, was genau – war faul an der Sache. Irgendein Detail hatte er übersehen. Nur welches? Die Antwort steckte in seinen Synapsen fest und wollte nicht heraus. Das war dasselbe, als würde er mit bloßen Händen versuchen, Rauch zu fangen.

Irgendwann merkte auch Sakura, dass der Uchiha nicht so erfreut war, wie er es angesichts der jüngsten Entwicklungen sein sollte. Abrupt blieb sie stehen, was auch ihn kurz darauf zum Stillstand brachte.

„Was ist los?“ fragte sie skeptisch. Er wollte sie nicht beunruhigen, deshalb erfand er eine Ausrede.

„Ich habe nur überlegt, ob wir noch im Krankenhaus vorbeischauen sollten.“ Schlagartig war Sakuras gute Laune verflogen. Und er könnte sich dafür ohrfeigen. Aber ihr seine Zweifel mitzuteilen, wäre weitaus schlimmer gewesen. Sie sollte sich nicht noch mehr Sorgen machen müssen.

„Ja, gute Idee.“
 

Zu ihrer Überraschung waren sie nicht die einzigen, die Temari besuchen wollten. Vor der Tür ihres Krankenzimmers hatte sich eine regelrechte Schlange gebildet. Tsunade war da, die in ein Gespräch mit Gaara vertieft war. Naruto und Hinata unterhielten sich leise mit Ino und Sai. Sakuras Herz setzte für einen Schlag aus, wenn sie daran dachte, dass bald alle erfahren würden, dass sie schwanger war. Das war so ziemlich der unpassendste Zeitpunkt. Gerade jetzt, wo Temari so ein Schicksalsschlag ereilt hatte. Das war einfach ungerecht.

Als die anderen sie bemerkten, verstummten ihre Gespräche und sie begrüßten einander. Alle sahen besorgt und niedergeschlagen aus. Am schlimmsten hatte es Ino getroffen.

„Es tut mir Leid“, murmelte sie. „Das ist alles meine Schuld.“ Sai legte einen Arm um sie und drückte sie an sich.

„Red nicht so einen Unsinn“, flüsterte er ihr ins Ohr. Doch das konnte sie nicht aufmuntern. Sakura warf einen Blick durch das kleine Fenster in der Tür. Shikamaru saß an Temaris Bett. Anscheinend schlief sie.

„Ist sie… schon aufgewacht?“ fragte Sakura und malte sich aus, wie Temari wohl reagieren würde, wenn sie das mit ihren Babys erfuhr. Wenn sie sich vorstellte, dass ihr… Nein, daran konnte sie nicht mal denken. Ganz automatisch fuhr ihre Hand zu ihrem Bauch.

„Wie geht es dir?“ Tsunade riss sie aus ihren Gedanken. Ihr Blick wanderte von Sakuras Augen zu ihrer Hand.

„Alles in Ordnung“, erwiderte sie. Dem Baby geht es gut, fügte sie in Gedanken hinzu. Und das wird auch so bleiben!

„Wie lange ist er schon da drin?“ fragte Sasuke und spähte ebenfalls durch die Tür.

„Er war schon da als wir gekommen sind“, sagte Sai. Ausnahmsweise ließen die beiden ihre Rivalität mal außer Acht. „Und wir sind jetzt beinahe fünf Stunden hier.“ Sein Blick wanderte zu Ino. Die hatte jedoch gar nicht zugehört. Ihre Augen starrten immer wieder auf die Tür, so als könnte sie sie hypnotisieren und die Vergangenheit dadurch ungeschehen machen.

„Wahrscheinlich war er die ganze Nacht hier“, sagte Hinata leise, die sich an Narutos Arm festhielt.

„Ja. Ich habe ihn gestern hergebracht… Vielleicht hätte ich ihn nicht allein lassen sollen.“

„Unsinn. Du…“ Naruto verstummte, als von der anderen Seite Stimmen zu hören waren. Also war Temari endlich aufgewacht!
 

Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Die ganze Nacht hatte er an ihrem Bett gesessen, ihre Hand in seinen haltend, stumm weinend. Doch seine Tränen, die hin und wieder auf ihre Haut fielen, verrieten ihn. Außerdem zitterte er immer wieder. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie hatte ihm das angetan. Sie hatte seine Babys getötet. Bestimmt würde er sie bald hassen, sobald das Mitleid verraucht war. Und selbst wenn er bei ihr blieb, dann nur aus Pflichtgefühl. Das wollte sie auf keinen Fall. Sie wollte kein Mitleid. Sie wollte keine Almosen. Und vor allem keine unaufrichtige Liebe. Sie wollte ihn nicht verlieren, aber ihr Stolz gebot ihr, das zu tun, was sie sich nun vorgenommen hatte.

Langsam entzog sie ihm ihre Hand. Sie merkte sofort, wie er aufschreckte. Bisher hatte sie keine Anzeichen dafür gegeben, dass sie bei Bewusstsein war. Sie spürte, wie er sie anstarrte.

„Temari.“ Sie konnte die Augen nicht öffnen. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sonst würde sie womöglich doch noch schwach werden und es sich anders überlegen. Außerdem könnte sie dann ihre Tränen nicht mehr aufhalten, die sich unter ihren Lidern sammelten.

„Ich will, dass du gehst.“ Ihre Stimme war heiser, weil sie sie so lange nicht mehr benutzt hatte. Völlige Stille trat ein. Sie stellte sich seinen Gesichtsausdruck vor. Wie die letzten Tränen vor Schreck versiegten. Wenn sie sie weggeküsst hätte, könnte sie bestimmt das Salz auf ihren Lippen schmecken.

„Was?“ Brachte Shikamaru nur hervor. Auch er war heiser. Sie konnte hören, wie er das Wort an dem Kloß in seinem Hals vorbeipresste.

„Du sollst gehen.“ Sagte sie etwas bestimmter. Sie war froh, dass ihre Stimme nicht brach. Auch wenn sie die Augen nicht öffnete, wandte sie das Gesicht von ihm ab.

„Wieso… Was redest du da?“ Sie hörte ihn schwer schlucken.

„Temari, du hattest gestern einen Unfall, du wurdest operiert. Und…wie lange bist du schon wach?“

„Du sollst verschwinden! Hau ab.“ Sie spürte sein Zögern. Er konnte sich wahrscheinlich selbst zusammenreimen, dass sie längst wusste, was vorgefallen war. Er stand auf, bewegte sich aber nicht vom Fleck.

„Verschwinde!“ Schrie sie nun. Er sollte endlich gehen und sie sich selbst überlassen. Warum kapierte er das nicht? Sie konnte seine Anwesenheit nicht mehr ertragen.

Endlich tat er, was sie sagte. Als er die Tür aufschob, hielt er nochmal inne. Sie wusste genau, dass er sie ansah.

„Und komm nicht wieder!“
 


 

Das wars auch schon wieder. Hoffe, ihr seid nicht zu sehr enttäuscht, dass es so kurz war. Aber bald kommt wieder Nachschub! ^^
 

Liebe Grüße

DREAMDAY



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Kommentare zu dieser Fanfic (495)
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Von: abgemeldet
2014-04-26T23:27:35+00:00 27.04.2014 01:27
Wow, eine super Fanfiction. Die leider an der spannensten Stelle aufhört^^ Kannst du bitte schbell weiter schreiben??
Von:  PandaAngel
2013-10-16T16:18:48+00:00 16.10.2013 18:18
Hey ich finde deine echt klasse du kannst toll schreiben :-) ich würde mich soo freuen wenn es bald weitergehen würde :-)))))
Von:  Nollaria
2013-08-01T08:34:02+00:00 01.08.2013 10:34
*hände klatsch* eine fantastische ff ^^ ich will weiter lesen... ^^ die ist super geworden^^
Von: abgemeldet
2013-07-02T19:45:31+00:00 02.07.2013 21:45
WOW,ich liebe deine fanfic.Mir fehlen die Worte!!*sabber*
Ich finde es voll süß,wie du das Verhalten von Sasu und Saku beschreibst.
Wann schreibst du weiter?*Hoffnungsvolller Blick*
Von: abgemeldet
2013-03-28T07:56:43+00:00 28.03.2013 08:56
Tolles Kapi!!!!

Beeil dich bitte!!!
Von: abgemeldet
2013-03-28T07:48:19+00:00 28.03.2013 08:48
Tolles Kap!!
Von: abgemeldet
2013-03-28T07:37:24+00:00 28.03.2013 08:37
Tolles Kap!!!!
Von: abgemeldet
2013-03-28T07:17:08+00:00 28.03.2013 08:17
Tolles Kap!!!!!





























Von: abgemeldet
2013-03-28T07:05:44+00:00 28.03.2013 08:05
Tolles Kap!!!
Von: abgemeldet
2013-03-28T06:45:09+00:00 28.03.2013 07:45
Puh...
Ich dacht schon es wär irgendwas ernsteres.
Tolles Kap!!!!


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