Motiv zur Tat
Hayy =)
Hier nun Kapitel 12! Und es wird aufgelöst wer denn nun in der Wohnung ist....oder was.... :P
Auf jeden Fall geht hier ein Lob an Haineko, der etwas ein-/aufgefallen ist, was bei den anderen nicht der Fall gewesen ist... Ob ihr es mir einfach nicht gesagt habt, steht jetzt einmal in den Sternen, aber ich schätze mal nein, weil sich damit eine bestimmte Frage vom letzten Mal locker hätte lösen lassen...
Nun denn, ich selber bedanke mich hier noch einmal für eure so lieben Kommis <3 *euch alle knuddel* Ich freue mich wirklich unheimlich über jedes einzelne *-*
So.... und jetzt starten wir in Runde 12...
Kleine Anmerkung: Wundert euch nicht, falls euch etwas bei einem Charakter merkwürdig erscheinen wird... gehört so.
Liebe Grüße und Enjoy Reading
Eure ShiRa
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»Ob schon wieder ein Sturm aufzieht? «
„Conan....ich habe Angst...“ Schon zum zweiten Mal heute krallten sich die Nägel Soranos in den mittlerweile angeschlagenen Pulli Conans.
„Ach was! Vielleicht sind auch nur deine Eltern schon früher zurück?!“ Eigentlich sollte dieser Satz beruhigend wirken, sie eigentlich davon abbringen sich weiter in Panik zu steigern und diese dann im Enddefekt Überhand gewinnen zu lassen über ihren Seelenzustand.
Ja so wäre es sein momentaner Wunsch gewesen, doch durch den rauen, zum Teil auch nicht wirklich an die Aussage glaubenden Unterton in seiner Stimme, wurde im dieser Wunsch einfach und schlicht verwehrt. Nun nur noch stärker spürte er den Druck an seiner Seite.
„Aber hätten sie nicht Bescheid gegeben? Es könnte ja doch sein, dass wir nur das Licht vergessen haben auszumachen...“ Nach einer ungefährlichen Antwort suchend, schien sich Ran an jeden Strohhalm zu klammern.
„Nun, um das herauszufinden, sollten wir so langsam mal reingehen.“ Mit starren Augen blickte er noch einmal zum Geheimnisbergendenfenster und setzte sich dann schweren Schrittes in Bewegung.
‚Wir können unmöglich das Licht vergessen haben, da wir es gar nicht angemacht hatten. Wir mussten zwar früh aufstehen, wegen den Kleinen, aber dennoch war es schon hell genug und den Lichtschalter zu betätigen wäre nur unnötiger Stromverbrauch gewesen. Ergo, irgendwer muss in der Wohnung sein! Aber wer? Kogoro und/oder Eri? Aber wie Ran richtig sagte, hätte einer der beiden doch sicherlich angerufen!...Oder? Vielleicht wollten die beiden uns ja auch überraschen... Nein, das würde keinen Sinn ergeben, da sie nicht wissen konnten, ob wir überhaupt zu Hause sind und die Überraschung wäre eventuell schief gelaufen...Oder gibt es einen anderen Grund, warum die beiden schon wieder zurück sein könnten? Aber welchen?
Vorausgesetzt es ist nicht jemand ganz anderes...’ Dunkelheit erschien auf seinen Gesicht.
Schon wieder rauschte ein Erinnerungszug an ihm vorbei, wobei in diesem nur die Ereignisse der letzten zwei Tage, sich Passagiere nennen durften.
„Shinichi, du hast auch Angst oder?“ Leise hallte diese Frage durch das mittlerweile erreichte Treppenhaus. Ließ ihn abrupt stoppen. Immer und immer wieder schien sich diese Frage in seinen Ohren zu wiederholen. Noch einmal lügen oder endlich gänzlich von jenem ablassen.
Kurz streifte der Zynismus sein Gesicht. ‚Wie passend das mein momentanes Leben eigentlich eine Lüge ist.’ Er atmete einmal tief durch...... ‚Lieber in der Lüge sich die Wahrheit eingestehen, als später in der Wahrheit eine Lüge.’
„Ja, habe ich... Jedes mal, wenn ich in Gefahr stecke habe ich Angst. Oft scheine ich cool und unerzwingbar, aber das ist nur eine Fassade. Innerlich hat immer ein Teil Angst, besonders wenn du noch mit in dieser Gefahr steckst...“ Nun war er es, deren Stimme an Lautstärke verloren hatte und gedämpft die Stufen der Treppe auf und ab stiegen. Ein Frösteln drang durch ihren Körper. In diesen Worten steckte zwar der Hauch von Liebe, aber auch unendlich viel Hauch von Schmerz vergangener (?) Tage. ‚Shinichi.... schon wieder lerne ich einen vollkommen neuen Part deines Wesens kennen.’
„Also rechnest du auch damit, das sie es sein könnten?“
„Ich rechen mit allem und jedem.“ Wahrheitsgemäß hatte er ihr geantwortet. Vergaß seine eben aufgebauten Vorsätze des Beruhigens wieder. Brachte doch in Angesicht dieser Lage sowieso nichts. Leicht wandte er sein Gesicht von den so durchdringenden Augen seiner Freundin ab. Sie sollte nicht sehen wie groß seine Angst ist. Wie groß sie um sie ist und wie sehr er sich deshalb hasste.
„Shinichi...“ Für einen Moment vergaß sie die Vorsicht, nannte in so, wie er es im Inneren auch wirklich war. Außerdem waren die nächsten Worte für Shinichi, nicht für Conan bestimmt. „Liebe, Angst und Hass hängen sehr aneinander und gehören zum Leben. Jeder Mensch hat Angst, jeder Mensch braucht Angst um zu leben. Nur wer sich von Angst steuern lässt und aus lauter Angst nicht mehr traut, sich aufs Leben einzulassen, kann nicht lieben... Wer gleichgültig ist, also seine Gefühle abgestellt hat, kann auch nicht lieben. Und wer hasst, liebt zum Zeitpunkt des Hasses gerade nicht... Aber man kann auch mit Hass umgehen ... für alle Gefühle gilt, was wir annehmen, lassen wir los. Wenn wir uns gegen unsere Gefühle wehren, werden sie stärker, nehmen überhand und beherrschen uns, die Menschen. Wenn wir sie annehmen, so wie das Wetter, das sich auch nicht unseren Wünschen beugt, lernen wir mit der Zeit unsere Gefühle zu beherrschen. Was ich dir genau sagen will ist, dass ich dich... nun... wie umgehe ich das denn?... Sehr,... sehr gern hab und dir letztendlich sagen möchte, das auch ich schon oft Angst, Selbstass und Liebe gleichzeitig gespürt habe, wenn es um dich ging. Jedes Mal wenn du in einem Fall länger weg geblieben bist, hatte ich Angst das dir etwas passiert ist, jedes mal hasste ich mich, dass ich dich habe gehen lassen und dich nicht einmal zurückgehalten habe. Aber dennoch... dennoch siegt die Liebe. Wenn wir zusammen bleiben, egal in welchen Zustand oder in welcher Gefühlslage, kann sie nur noch mit mehr Vorsprung siegen. Zusammen sind wir stark, also versuche nicht alleine dich durchzuboxen, sondern lass dir von mir, die genau so empfindet wie du, helfen.“
Der sprichwörtliche Einschlag wie eine Bombe. Mit immer größer werdenden Augen hatte sich Conan zu ihr umgedreht und aufmerksam, gemischt mit Bewunderung, ihren Worten gelauscht. Kannte sie ihn wirklich so sehr, dass sie in die tiefsten Bereiche seines Gefühlsdenkens einblicken konnte? Ja, kannte sie.
„Ich danke dir Ran.“ Flüsternd hatte er diese Worte vernehmen lassen. Sie hatte es wieder einmal geschafft ihm Hoffnung zu geben. Hoffnung, die ein jeder braucht um zu leben und es genießen zu können. Ohne Hoffnung bleibt einem nicht viel und genau in diesem Augenblick zeigte sie ihm, das sie mit ihm hoffte. Hoffte das keiner der beiden jemals wieder so viel Angst und Hass zu spüren bekommen sollte, wie in den bisherigen schlechten Augenblicken ihres Lebens. 'Ich hoffe das ich wenigstens einen meiner heute genannten Vorsätze erfüllen werde können. Und ich hoffe das ich nie wieder diese Gegenteil von Liebe werde empfinden müssen, wenn es um dich geht.'
„Wofür?“
„Dafür, dass du geboren, und ich somit noch einmal mitgeboren wurde.“
Nicht weiter auf das Gesagte eingehend, führte er Sorano weiter die Treppen hinauf. Oben angekommen, blieben sie stehen. Beäugten ehrfürchtig die so vertraute und doch in diesem Moment geheimnisvolle Tür.
„Bereit?“
„Bereit.“
Zusammen drückten sie die Klinke runter, woraufhin die Tür lautlos nachgab und den eigentlichen Besitzern Eintritt gebar.
Spannung legte sich über die nächsten paar Sekunden, welche die beiden Grundschülern dazu veranlasste den Atem anzuhalten.
Vorsichtig betraten sie den vertrauten Raum, mit der Angst im Nacken etwas vollkommen Neues, beziehungsweise nicht in ihren abstrakten Alltag passendes, zu finden.
Nun, das, oder besser gesagt den, den sie vorfanden, war zwar nichts Neues, aber dennoch blieb der Überraschungsmoment nicht aus.
„Tamori? Was machen Sie denn hier?! Und wie sind Sie hier reingekommen?“
Erbleichend hatte Sorano diese Worte von sich gegeben. Einerseits war sie froh, dass es doch nicht ihre Eltern waren, andererseits wusste sie nicht ob sie sich über die Alternative freuen sollte oder lieber nicht... Nach einer Antwort suchend drehte sie sich zu ihrem Freund um, der stumm lächelnd den vor sich, im typischen japanischen Stil, sitzenden Nachbar begutachtete.
Verwirrt glitt nun auch ihr Blick wieder zurück. Warum grinsten sich die beiden still an? Was sollte das?
„Schönen Abend meine kleinen jungen Gäste. Oder sollte ich lieber heimische Schauspieler zu euch sagen? Passt doch, oder?“ Der eigentliche Gast überging die aufgebrachten Fragen Soranos, wohl wissend das ihm trotzdem eine Antwort gegeben werden würde. Während Sorano nur noch perplexer auf den mittelblonden Mann vor sich schaute, war es Conan der sich dieser Antwort bemächtigte.
„Ha. Leicht ironisch heute, was? Du nennst uns Schauspieler? Ich denke du hast deine Rolle selber recht gut gespielt.... oder ... Vermouth?“ Mit triumphaler Unschuld setzte er das letzte Wort genüsslich hinzu.
„Upps, da bin ich wohl aufgeflogen. Naja, war bei dir auch nicht anders zu erwarten, Shinichi.“ Verblüfft zog Sorano neben ihm die Luft ein. 'Er weiß wer er ist? Aber wie kann das sein? Und warum ‚Vermouth’? Was soll das? wer ist diese Person?’
Vorsichtig setzte zur gleichen Zeit die sitzende Person der drei, ihre schlanken Finger an der rechten Seite ihres Gesichts ab. Die darauf folgende Bewegung hätte andere Menschen zum entsetzten Luft Anhalten gebracht. Sie zog an ihrer Haut, welche sich immer mehr und immer weiter von dem richtigen, aus Fleisch bestehenden Gesicht, löste. Entsetzen breitete sich auf Soranos Gesicht, monotones Hinstarren, auf seinem aus.
Dennoch verfolgten beide das grausige Verwandlungsspiel, als die Person vor ihnen, ihre blonden Haare aus dem Zopf befreite, ihnen wieder die Rolle der alten prachtvolle blonden Mähne zustehen ließ. Auch als sie sich leichtfüßig erhob und die unechten Muskeln, die einen durchtrainierten Körper simuliert hatten, abnahm und unter den modischen Männerklamotten, ein hautenges schwarzes Kleid auftauchte, hielten beide ihre Münder geschlossen. Selbst Ran, in welcher sich unendliche Fragen auf einmal anzusammeln schienen, unterdrückte diese.
Zum Abschluss des Verwandlungsaktes zauberte Vermouth einen roten Lippenstift hervor und zog ihre Lippen nach. Genervt rollte Conan daraufhin mit den Augen, während Sorano schockiert auf das ihr bekannte Gesicht blickte. 'Ch-Chris Vineyard...?'
„Übertreibs nicht.“
„Hey! Jede Frau hat etwas an Kosmetik, ohne das sie nicht leben kann... und bei mir ist es nun mal dieser rote Lippenstift.“
„Oder aber ist auch er nur Teil deiner unechten Verkleidung?“ Das Grinsen aus ihrem Geischt verschwand. Wie ein schneller Wirbelsturm hatten diese Worte es mit genommen.
„Reiz mich nicht. Du willst doch noch ein paar Antworten oder?“
Sie hatte diese zwei Sätze nur gezischt, aber dennoch reichten sie aus um den Ärger in ihrer Stimme zu verraten.
„Oh bedaure, ich wollte dich nicht verärgern. Schließlich könntest du ja zu meiner Mutter rennen und ihr sagen, wie unhöflich ich doch geworden bin, hm?“ Gehässig hatte er gekontert. Und er wusste auch, dass es sie treffen würde. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber es würde.
„Don't play with the fire, cool guy, or the fire will burn you.“ Ihre Augen verengten sich. Sie wusste das er sie nur provozieren wollte, den Frust des gestrigen Tages abbauen wollte. 'Ich schätze ich bin the right person dafür, was? Schließlich hast du mittlerweile auch verstanden, durch wen Angel so geworden ist...'
„Ich bitte dich! Ich spiele andauernd mit dem Feuer und habe schon genug Brandblasen davon getragen. Eine mehr wird mir auch nicht schaden.“, schnaubte er.
„Pass nur auf, dass die eine entscheidende nicht in Blut getränkt sein wird...“ Zuckersüß sprach sie den Satz aus. Nur wenn man genau hinhörte konnte man auch einen warnenden und ja fast besorgten Unterton wahrnehmen...
„Danke für den Tipp, wäre ich nie drauf gekommen.“ Sarkasmus legte sich über das Gesagte.
„Immer wieder gern. Können wir nun mit unserer eigentlich beabsichtigten Frage-Antwortstunde beginnen? Ich denke auch deine kleine Freundin wird ein paar interessante Sachen wissen wollen.“ Ihre Augen wanderten kurz zu dem bis jetzt stumm zuschauenden Mädchen neben ihm. 'Wobei sie doch auch viel besser auf die Bühne passt...'
Somit hatte sie gleich seine Schwachstelle gefunden. Den Pfeil direkt ins Herz gebohrt.
Wut machte sich in ihm breit. Ja doch, da gab es etwas was er wissen wollte.
„Warum hast du das gemacht?!“
„Come on Silver Bullet..., du solltest dich schon genauer ausdrücken, damit ich dir verständlich antworten kann.“ Amüsiert beobachtete sie, wie seine Gesichtszüge härter wurden. Er sich krampfhaft versuchte zu beherrschen, nicht durchzudrehen und somit das Stück zu versauen. 'Sorry my dear, aber du hast angefangen auf schmerzliche Sachen zu plädieren.'
„Ich meine, warum du sie, Ran Mori, hast schrumpfen lassen?!“ Tiefes Durchatmen war angesagt. Gierig saugten seine Lungen die Luft auf, aber anstatt zum Atmen wurde sie hier als Beruhigungsmittel verwendet.
„Shinichi... weißt du das wirklich nicht? So wie die Fakten lagen, tapptest du völlig im Dunkeln, welches dir unsere Organisation beschert hatte... Du brauchtest doch so langsam mal einen neuen Anfangspunkt oder noch besser... ein Motiv um endlich wieder neue Kraft zu schöpfen! Das dir die Tat an sich nicht gefallen hat und du somit keine wirklich erfreuende Kraft geschöpft hast, ist Nebensache. Mein Hauptziel war es dich zum schnellen Weitermachen zu bewegen und das klappt am Besten, in dem ich dir eine deiner schlimmsten Alpträume erfülle...“
Grimmig sah er zu ihr hoch, wollte etwas sagen, doch sie nahm ihm diesen Part gekonnt ab.
„Und durch die etwas genauere Formel des APTX habe ich dir ebenfalls die Möglichkeit gegeben deinen richtigen Körper wiederzuerlangen. Du hast doch sicherlich unserer hübschen Sherry den Kaffee gegeben oder? Falls nicht wäre ich sehr enttäuscht, schließlich hast du dir damit ein idiotisches Eigentor gemacht.“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue.
„Natürlich habe ich ihn ihr gegeben.“ Zähne knirschend antwortete er ihr. Das sollte ihr Motiv gewesen sein? Er zweifelte nicht an, das es doch schon irgendwo gewirkt hatte, aber hätte es keinen anderen Weg gegeben? Und...
„...warum soll ich mich beeilen? Warum liegt dir so viel daran, dass ich die Organisation zerstöre und dich damit hinter Gitter bringen werde? Und du weißt, dass ich auch bei dir keine Gnade werde walten lassen... Schließlich versprach ich dir das damals in New York.“
Sofort spürte er den entgeisterten Blick Soranos auf seinem Körper. Im Moment war sie still, aber sobald die beiden sich alleine in diesem Raum befinden würden, müsste er ihr wohl so Einiges erklären...
„Cool Guy, du hast das Skript wohl nicht gelesen, was? Jetzt müsste zuerst die Frage kommen, wie ich es geschafft habe zu wissen das Ran Mori überhaupt den Kaffee trinken würde, um zu schrumpfen.“
Tadelnd erhob sie den Zeigefinger.
„Pff. Das weiß ich doch schon längst. Ich habe vorhin mit Ai telefoniert. Nicht nur der Kaffee allein, sondern auch die Kekse, die du uns netterweise gekauft hast, waren entscheidend. Durch das Natron aus den Keksen und den restlichen Stoffen des APTX, die du in den Kaffee gemischt hast, konnte Ran erst schrumpfen. Die Antwort auf die Frage, warum du darauf gesetzt hast, dass Ran Kaffee trinkt ist so simpel, dass ich daran zuerst gar nicht gedacht habe!“
„Ich höre?“ Unbeeindruckt guckte Vermouth auf ihn herab. Sie wusste genauso wie er, das er auch diesen Punkt grandios lösen würde.
Doch...
„...weil ich nach Keksen oder Süßigkeiten immer etwas Warmes trinke. Es war vollkommen egal was ich trinke, Hauptsache etwas Warmes, was dann hinterher abkühlen musste. Es hätte also genauso gut auch irgendein Tee sein können. Sie wussten von meiner Angewohnheit und haben diese eben ausgenutzt.“
...es war Sorano, die zum ersten Mal ihre Stimme erhoben hatte und somit den Zuschauerplatz verließ und auf die Bühne kletterte.
„Richtig. Sag mal, kann es sein das seine Genialität schon auf dich abfärbt? Obwohl du ja schon immer ein pfiffiges Mädchen gewesen bist...“ Nachdenklich hob die blonde Frau ihr Kinn. Fast so als schwelge sie in einer Erinnerung...
„Sie kennen mich also?“
„Oh yes! And you me too. Du wirst es später von ihm noch erfahren Angel.... aber kommen wir mal auf seine weitere Frage zu sprechen. Warum du dich beeilen sollst? Weil der Boss Verdacht schöpft. Ihm ist nicht entgangen das du schon öfters seine momentanen Pläne durchkreuzt und nun fängt er an Nachzuforschen. Über den plötzlichem Rum des schlafenden Kogoro, über den Verrat Sherrys und auch über Shinichi Kudo. Ich brauche dir nicht zu sagen das es brenzlig wird und selbst ich als sein Liebling kann ich nicht mehr lange auf Trab halten. Es wird nicht mehr allzu lange dauern bis auch er einen Anhaltspunkt gefunden haben wird, dem er dann nachgeht. Ich wollte dir deinen nur früher geben.“ Achsel zuckend endete sie und hatte nichts von dem Schock und der nun wieder aufsteigenden Angst ihrer „Teamkollegen“ an sich. Ob der Schein trügt?
„Nenne mir einen plausiblen Grund warum wir dir glauben sollten?“ Seine Stimme zitterte nicht, aber sein Körper sprach eine andere Sprache. Halt suchend lehnte er sich gegen die Wand hinter ihm. 'Das darf nicht wahr sein!'
„Weil ich die einzige Person bin, die euch helfen kann und es sogar ehrlich meint.“
„Ahahah! Ehrlich? Du?!“ Verächtlich schnaubte, was bei ihr ein gefährliches Funkeln in den Augen auslöste.
„Menschen können sich ändern...“ 'Ode wieder zurückverwandeln' „... und das müsstest du eventuell ja schon mal gesehen haben, in dem was du tust. Aber genug davon!“
Störrisch wechselte sie abrupt das Thema.
„Ich möchte auch einmal neugieriges Kind spielen und die Lehrerin beziehungsweise den Lehrer etwas fragen. Wie hast du deine eigene Stimme am Telefon reden lassen? Oder ist der Kommissar eingeweiht? Bezweifle ich allerdings, da er selber sehr überrascht zu sein schien...?!“
„Ich sagte doch bereits, dass ich mit Ai telefoniert hatte. Sie hat mit Hilfe eines Stimmetransposers die meine nachgemacht. Mehr nicht.“
Bereitwillig hatte er ihr geantwortet. Sie jetzt noch weiter zu verärgern würde unter Umständen kein gutes Ende nehmen...
„Und wie bist du dahinter gekommen das Tamori Fuji nicht wirklich existiert. Gut, ich habe schon etwas verdächtig gewirkt, aber ich habe mich bei der Fallaufklärung diskret zurückgehalten und selbst die Sache mit den Keksen konnte kein eindeutiger Hinweis auf meine Identität gewesen sein. Außerdem meintest du ja selbst ich habe meine Rolle ganz gut gemacht.“ Nun war sie es deren Frage sich durch den Raum schlich, bis er sie beantwortete.
„Ich gebe zu, dass ich für einen Moment, insbesondere bei der Fallaufklärung dachte Honey wäre du. Vor allem weil sie plötzlich so schlau schien und kurzzeitig nichts von einem verwöhnten, kleinen Glamourgirl hatte. Und nach dem was du mir gesagt hast, kann ich mir auch denken woher dieser Umstand kam. Sie gehört wohl auch zur Organisation und ist hier um ein bisschen zu recherchieren oder die Augen offen zuhalten?“ Die Antwort schon wissend und nur noch die Bestätigung brauchend hatte er ihre Frage mit einer Gegenfrage beantwortet.
Die Reaktion seines Vorführpartners allerdings überraschte ihn nun doch.
Sie zog nämlich angewidert die Nase kraus.
„Ja das ist sie und ich kann dir gar nicht sagen wie sehr I hate her. Dieses laute Gekreische. You couldn't believe how much she gets on my nervs. Leider hat der Boss sie mir als Partnerin zugeteilt. Von wegen „Sängerin und Schauspielerin, passt doch“... Und was der Boss sagt wird gemacht. And now habe ich sie am Hals.“
Die unerwartete Reaktion der ehemaligen besten Freundin seiner Mutter ließ ihn innerlich Schmunzeln. So sehr er sie und ihre Absichten auch verabscheute, mit so einer würde er auch nicht gerne arbeiten wollen.
„Miss Vineyard, warum sind Sie zu dieser Organisation gegangen, wenn Sie sie zerstören möchten und Sie sie anscheinend so hassen?“ Die kurze Gemütlichkeit verflog und mit einem Schlag wurden die Augen der Schauspielerin wieder ernst. Todernst. Anscheinend hatte Ran gerade einen weiteren tiefer gehenden Punkt getroffen, der jegliche oberflächliche Konversation zerstören würde.
„So sehr ich dich auch mag Angel, das geht dich nichts an.“ Der Zucker in ihrer Stimme war vollkommen geschmolzen. Übrig blieb eine kalte, hart gewordene weiße Masse.
„Hat es etwas mit dem Tod ihrer geliebten Eltern zu tun?“ Sie ließ sich nicht beirren. Diese Frau schien so viel zu wissen über sie, über ihn und über andere Dinge. Nun war es an der Zeit etwas über die geheimnisvolle Frau selbst herauszufinden.
Sie bemerkte nicht einmal das sarkastische Grinsen ihres Seelenverwandten, welches bei dem Wort „Eltern“ auftauchte.
Auch die vermeidliche Tochter selber schien zwar blasser, aber nicht minder ironisch zu werden. Und dennoch gewährte sie kurz einen Einblick in ihre Seele. Vergaß das auch sie sich zusammenreißen sollte. Doch die Scheinwerfer des Zuges kamen immer näher.
„Ich bin so selber nicht minder tot und so etwas wie Liebe empfinde ich schon lange nicht mehr. Was ist das schon?“
„Aber Liebe ist-“
„Halt den Mund!“ Energisch hatte Vermouth wieder ihre Stimme erhoben. War aus dem psychischen Spiel in das sie sich fast hinein geritten hatte vorzeitig wieder ausgestiegen. Lehnte aufgebracht die ihr neue zugeteilte Rolle ab.
„Ich denke es ist besser wenn wir unsere Unterhaltung ein anderes Mal fortsetzten...Am besten noch wenn du den Hinweisen, die ich dir gegeben habe nachgegangen bist und weitere Ergebnisse hast.“ Kühl blickte sie in die zwei jungen Gesichter vor sich.
„Was für Hinweise? Du hast mir heute nichts weiter gesagt!“ Auch Shinichi verlor wieder für einen Moment seine Schutzhülle aus Fassaden. ‚Was meint sie denn jetzt schon wieder?’
„Das gilt es herauszufinden Herr Meisterdetektiv.“ Süffisant zog sie noch einmal ihre Lippen nach oben. Ein aufgesetztes Lächeln, dem jeder geglaubt hätte, wenn er die Hintergrundkenntnisse der Schauspieler nicht hätte und einzig und allein kurz als Zuschauer fungieren würde.
Dann zog sie sich ihren schwarzen Mantel, welcher bis jetzt unachtsam auf dem Kissen, neben ihr gelegen hatte an und verschwand durch die Tür ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Draußen dann tauchte sie wieder ein in die ihr so treue schwarze Dunkelheit und hinterließ eine nicht zu Ende gebrachte Vorstellung.
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