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Penalty of Life

wenn die Strafe zum Verlangen wird
von

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Wahrheiten

Es war 11 Uhr.

Ich lag schon einige Zeit im Bett und dachte nach.

Dazu hatte ich in den letzten Tagen genug Zeit gehabt.

Wie lange ich an diesem Morgen eigentlich schon wach war wusste ich nicht.

Mittlerweile hatte ich mich mehrfach gedreht und war auch schon kurz aufgestanden.

Meinem Kopf ging es soweit richtig gut.

Also legte ich das, was ich in der Hand hatte, auf mein Kissen und ging ins Bad.

Während ich mir vorsichtig die Haare kämmte und mich im Spiegel betrachtete fiel mein Blick ein paar Mal zum Fenster.

Seufzend beendete ich die morgendliche Hygiene und ging wieder in mein Zimmer.

Ich setzte mich auf den Rand meines Bettes und sah auf den Boden.

In Zeiten wie diesen könnte ich meinen Vater verfluchen.

Warum musste er auch ein so ausgeprägtes schlechtes Gewissen haben?

Und vor allem, warum musste er es an mich weiter geben?

Andererseits konnte ich auch froh darüber sein.

Doch nie konnte ich stark bleiben und an meiner Entscheidung festhalten, das war belastend.

Also drehte ich mich leicht um, griff zu meinem Kissen, nahm mir die 2 Karten, die die Schwerster für mich aufgehoben hatte und sah sie mir noch einmal an.

Ich würde es nicht verstehen wenn er es mir sagen würde.

Super.

Ich verstand einfach nicht warum er es mir nicht sagte.

Zuerst einmal musste ich wissen warum er eigentlich weggegangen war.

Und dann würde sich alles Weitere ergeben.

Doch ich wusste, ich würde erst rüber gehen wenn ich mir sicher war das ich auch standhaft bleiben würde.

Immer wieder sagte ich mir was ich wissen wollte und das ich nicht gehen dürfe ohne die Antworten bekommen zu haben.

Leichter gesagt als getan.

Obwohl ich ja auch den Stur-kopf meiner Familie geerbt hatte.

Allerdings war Liam da auch nicht ganz ohne.

Egal.

Ich musste es einfach noch mal versuchen.

Er war mir die Antworten eigentlich schuldig, nach dem was passiert war.

Also stand ich auf, zog mich um und ging etwas essen.

Da es ja schon etwas später war konnte ich alleine Frühstücken.

Das Ekel war bei Freunden und meine Eltern waren Arbeiten.

Mir würde also auch keiner in die Quere kommen.

Niemand würde es mitbekommen.

Während ich Frühstückte legte ich mir schon mal meine Argumente und die Ungereimtheiten zurecht die ich nennen wollte.

Was mir erst jetzt auffiel, davon gab es eine ganze Menge.

Ich war fertig mit dem Frühstück, hatte auch schon alles weggeräumt und ging am Wohnzimmer vorbei.

Wollte ich etwa im Dunkeln mit ihm reden?

Sofort machte ich kehrt und ging ins Wohnzimmer.

Aus dem Schrank griff ich mir noch ein paar Kerzen und ging dann wieder in mein Zimmer.

Eine ernste Unterhaltung bei Kerzenlicht, wie verlockend.

Ob ich da ernst bleiben konnte?

Ich würde es ja bald erfahren.

Schnell steckte ich die Kerzen in meine Tasche, zog meine Schuhe an und ging.

Jetzt war es soweit, ich war standhaft genug, hoffte ich zumindest.

Ich schloss hinter mir die Tür ab, überquerte den Hof und betrat das alte Haus.

Als ich die Tür geschlossen hatte sah ich mich erst einmal um.

Alles war so wie es aussah als ich zum ersten Mal hier gewesen war.

Verwundert ging ich auf die Treppe zu.

Sie war vollkommen ganz.

Das ging doch gar nicht.

Dieses Vieh war doch eingebrochen.

Die Treppe musste hinüber sein.

Bis zur Hälfte ging ich hinauf und dort traf mich der nächste kleine Schock.

Die Wand war auch heil.

Wo war das Loch von diesem Monsterarm der mich gepackt hatte?

Stop.

Das konnte ja gar nicht mehr da sein.

Dieses Etwas war ja durch die Wand gesprungen als ich die Treppe runter gerannt war.

Jetzt wurde ich neugierig.

Sollte etwa auch mein Loch weg sein?

Ich ging die linke Seite der Treppe hinauf und sah mir die letze Stufe an.

Es war wirklich weg.

Also so ging das nicht.

Er konnte doch nicht einfach alles wieder ganz machen

Ich bestand auf mein Loch.

Also ging ich bis ganz nach oben, hielt mich am Geländer fest und stellte mich genau dahin, wo das Loch einmal gewesen war.

Nichts.

Gut, also war mein Gewicht nicht mehr stark genug.

Das letzte Mal war die Stufe gebrochen als ich hochsteigen wollte.

Also hob ich einen Fuß an und stieg nach oben.

Nichts.

Hm.

Gut, ich kann auch anders.

Ich klammerte mich am Geländer fest und sprang auf die Stufe.

Das gibt's doch nicht.

Nichts, es passierte nichts.

Ich hüpfte immer wieder auf der Stufe herum, es passierte nichts.

Dann lief ich die Treppe bis zur Mitte nach unten, trat auf das kleine Stück Holz, wartete bis die Tür sich öffnete und schloss sie wieder.

Leicht gereizt, warum auch immer, diese Treppe machte mich wahnsinnig, lief ich die Treppe hinauf.

Er saß zwar an seinem Computer, doch ich beachtete ihn nicht.

Ich schmiss einfach nur meine Tasche in Richtung Sofa und lief in den hinteren Teil der Etage.

Hierhin hatte er mein Brecheisen gebracht, das wusste ich.

Im Bad war es nicht.

Also sah ich mich im Rest des Raumes um.

„Was suchst du?“

Jetzt stand ich genau in der Mitte des Raumes und sah mich um.

Ich konnte es einfach nicht finden.

„Mein Brecheisen.“

„Wozu brauchst du das?“

„Wo ist mein Brecheisen?“

Jetzt sah ich ihn das erste mal an.

Er schien mir keine Antwort geben zu wollen.

Also streckte ich meine Hand aus und sagte: „Mein Brecheisen! Bitte.“

Verwirrt sah er mich an, schien aber auf das `Bitte´ zu reagieren, denn er ging hinter und kam mit meinem Brecheisen wieder.

Sofort nahm ich es ihm aus der Hand und ging wieder die Treppe hinunter.

„Was hast du vor?“

Ich ignorierte ihn einfach.

Es konnte ja nicht angehen das mein Loch nicht mehr da war.

Die Wand hatte sich noch nicht ganz aufgedreht da ging ich schon hindurch und die linke Seite der Treppe hinauf.

So.

Treppe, jetzt geht's dir an den Kragen.

Oder eher an die letzte Stufe.

Ich stand jetzt ungefähr auf der drittletzten Stufe und betrachtete das Brecheisen.

Wie sollte ich das anstellen?

Egal.

Einfach drauf da.

Also schlug ich mit dem Brecheisen auf die Stufe ein.

Natürlich half es nichts.

Verdammt.

„Was soll das? Lily?“

Genervt sah ich ihn an.

„Du hast mein Loch ganz gemacht.“

„Ach so. Ja. Ich war gerade dabei da dachte ich mir ich sollte auch das ganz machen.“

„Spinnst du? Mach das Loch da wieder hin.“

Verwundert sah er mich an.

Ich hatte es aufgegeben, auch das Brecheisen würde nichts nützen.

Etwas enttäuscht ließ ich mich auf die Stufen sinken.

Dann sah ich ihn wieder an, sah auf die Stufe und sagte: „Mach das Loch da wieder hin!“

„Wie soll ich denn...?“

„Das ist mir egal, mach es da wieder hin.“

Was blieb ihm anderes übrig.

Er ging die Treppe ganz hinauf, stellte sich auf die Stufe, trat etwas fester zu und schwups, da war mein Loch.

Sofort fing ich an zu grinsen.

„Danke.“

Ich stand auf, drückte ihm das Brecheisen in die Hand, da ich es ja nicht mehr brauchte konnte er es wieder haben und ging wieder hoch.

Während Liam das Brecheisen wegbrachte nahm ich die Kerzen aus meiner Tasche, bestückte den Kerzenständer auf dem Tisch damit, zündete sie an und setzte mich aufs Sofa.

Er schien verwundert das ich hier war.

Doch er setzte sich zu mir auf einen der Sessel.

Super.

Wie sollte ich denn jetzt anfangen?

Ich wusste es nicht wirklich.

Er schien es gemerkt zu haben denn er fing an.

„Wie geht es dir?“

„Besser.“

Mehr konnte ich dazu nicht sagen.

Was sollte ich auch sagen?

Das es mir fantastisch ging?

Das wäre eine Lüge gewesen.

„Es tut mir leid.“

„Mir tut es auch leid. Ich hätte nicht so über reagieren dürfen.“

Er legte den Kopf leicht schräg und sah mich freundlich an.

„Das war doch völlig normal, jeder hätte so reagiert.“

„Vielleicht.“

Kurz sah ich auf meine Hände und dann wieder zu ihm.

„Tut mir leid wenn ich jetzt schon wieder damit anfange aber ich muss endlich wissen was du mir verheimlichst.“

Einige Momente passierte nichts.

Dann änderte er seine Haltung und sah mich wieder an.

„Wenn ich dir jetzt alles erzähle, wenn ich versuche es dir zu erklären, hör dir alles an okay?“

Ich nickte und sah ihn weiter an.

Es schien ihm wirklich nicht leicht zu fallen, denn er atmete tief durch bevor er begann.

„Ich ... ich bin ein Vampir.“

Vampir.

Blutsauger.

Unsterblich.

Verdammt.

Das war ein Scherz.

Oder doch nicht?

Meinte er das wirklich ernst?

„In den ersten 200 Jahren die ich als Vampir gelebt habe habe ich wahllos Menschen getötet. Irgendwann bin ich dann einem anderen Vampir begegnet der mir helfen wollte. Ich wusste damals nicht wobei er mir helfen wollte, also kümmerte ich mich erst nicht um ihn. Ein paar Jahre später passierte etwas das mich verändert hatte. Doch ich war nicht stark genug um allein gegen meinen Durst anzukommen. Ich suchte nach ihm und fand ihn auch. Er hatte die ganze Zeit auf mich gewartet. Er half mir von den Menschen los zu kommen. Er zeigte mir wie ich mich auch anders ernähren konnte. Und als ich dann vollkommen immun gegen das menschliche Blut war gab er mir eine Aufgabe.“

Eine Aufgabe?

Ich wusste nicht ob ich ihm das alles glauben sollte, doch ich hörte ihm weiter zu.

„Genau genommen kam die Aufgabe von ganz oben. Es sollte meine Strafe sein.“

Strafe?

Ich.

„Meine Aufgabe war es dich zu beschützen. Nicht mehr und nicht weniger. Die ersten 15 Jahre hat es ja auch super funktioniert, doch dann weißt du selber was passiert ist. Ich musste reden. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte. Ich konnte es dir einfach nicht sagen, eigentlich ist es mir auch jetzt nicht gestattet. Ich bin wieder bei meinem Freund gewesen und habe mit ihm darüber geredet. Ich hatte nicht bemerkt das er seinen Gehilfen losgeschickt hatte. Eigentlich ist er da um die, die von uns wissen zu beseitigen. Mein Freund war der Annahme du fragst zu viel, er wollte nicht das du davon erfährst. Sein Gehilfe sollte dir nur Angst machen, insofern das du nicht mehr her kommst und alles vergisst.“

Das war ja wohl nach hinten losgegangen.

„Hätte ich gewusst was er vor hatte wäre ich sofort zurück gekommen.“

„Also sollte mich dieses Vieh nicht töten sondern nur verjagen?“

„Ja. Hätte er dich getötet wäre ich nicht mehr hier.“

„Wie meinst du das?“

„Na ja. Ich hätte meine Aufgabe nicht erfüllt. Dafür wäre ich bestraft wurde.“

„Wie?“

„Mit dem Tod.“

Mit dem Tod?

Aber Vampire sind doch unsterblich.

„Aber irgendwann sterbe ich doch sowieso?“

„Wenn du eines natürlichen Todes stirbst, zum Beispiel durch eine Krankheit, dann hätte ich meine Aufgabe erfüllt. Gegen die Krankheit kann ich ja nichts machen. Aber sobald du bei einem Unfall stirbst oder ermordet wirst habe ich meine Aufgabe nicht erfüllt.“

„Ach so. Also hätte dieses Vieh mich getötet dann hättest du deine Aufgabe nicht erfüllt.“

„Genau. Mein Freund wusste das also hat er nur gesagt das er dich verjagen soll.“

Ich nickte.

„Und was passiert jetzt wo ich es weiß?“

„Eigentlich müsstest du getötet werden.“

Oh.

Na super.

Wie beruhigend.

„Aber das werde ich nicht zulassen.“

Weil du deine Aufgabe dann nicht erfüllt hättest und sterben müsstest.

Oh.

Hatte er etwa gehört was ich gedacht hatte?

Nein, Gedankenlesen kann niemand.

Hatte ich es ausgesprochen?

Nein.

„Es geht dabei nicht um mich, es geht um dich. Ich würde es mir nie verzeihen.“

Gott.

Bring das jetzt nicht in Zusammenhang mit dem was da passiert ist.

Lass es Lily.

Es gibt wichtigeres.

„Du hast gesagt die ersten 200 Jahre. Wie alt bist du?“

„Als ich verwandelt wurde war ich 17. Jetzt bin ich 324.“

324?

Oh.

Ein schönes Alter.

So weit muss man erst mal kommen.

Das erklärt dann auch den Namen.

„Also deswegen, weil du ein Vampir...“

Ich kam mir dumm vor als ich es aussprach.

„...bist, kommst du auch so leicht in mein Haus, kannst überall da sein wo ich bin und... noch einiges mehr?“

„Ja.“

„Wie ernährst du dich?“

„Ich geh Außerhalb essen.“

Er schmunzelte.

„Ich mag Wild.“

Oh.

„Oh. Die isst Tiere?“

„Ich trinke ihr Blut.“

Okay.

Stimmt.

So was tat ein Vampir.

Vorsichtig griff ich nach meiner Tasche.

Das war zu viel auf einmal.

Das musste ich erst einmal verarbeiten.

Alles hatte ich noch nicht verstanden und es gab auch sicher noch Dinge die ich wissen musste.

Doch fürs Erste war das genug.

Als ich aufstand und er mich ansah wollte ich mich schon fast wieder setzen.

„Tut mir leid aber ich muss das erst mal verarbeiten. Das verstehst du doch oder?“

Er nickte.

„Ich... wollte dich nicht erschrecken. Es tut mir leid.“

So schnell wie er plötzlich vor mir stand konnte ich nicht reagieren.

„Ist schon gut. Danke das du es mir gesagt hast.“

Ich versuchte ihm in die Augen zu sehen doch es ging nicht wirklich.

„Ich... muss erst mal nachdenken.“

Dann ging ich an ihm vorbei und die Treppe hinunter.

„Soll ich dich rüber bringen?“

„Nein. Ich schaff das schon.“

Kurz lächelte ich und ging dann.

Ich ließ ihn einfach da stehen.

Was ein Wunder war, denn sonst war er mir immer gefolgt.

Schnellstmöglich ging ich rüber und schloss mich in mein Zimmer ein.

Ich zog die Gardinen vor, stellte die Musik an und setzte mich auf mein Bett.

Die Anlage war immer noch auf max. und es war immer noch das Album von Bullet for my Valentine drin.

Zum Glück war keiner zu hause, so konnte ich ungestört in meinen Gedanken und der Musik versinken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Yisu
2008-07-10T19:02:52+00:00 10.07.2008 21:02
Na endlich ^^
Wurde ja auch Zeit dass er mit der Sprache rausrückt!
Hat ja auch lang genug gedauert.
Aber erst mal bin ich froh dass sie sich überhaupt dazu aufraffen konnte zu ihm zu gehn, wo sie doch so sauer war.
Aber gut, wenn nicht wäre das ganze ja irgendwie blöd gewesen XD
So werd jetzt gleich mal das nächste Kapi lesen ^-^

LG Yisu
Von:  Scissors
2008-07-09T11:53:00+00:00 09.07.2008 13:53
Hach, das kappi war ja voll geilooo!
Die FF gefällt mir immer besser *-*
Ich fand die Stelle mit dem Loch voll lustig, darauf muss man erst ma kommen xD
Ich fand das auch i-wie coolig, wo sie ihn so stehen gelassen hat ^^
Na ja, sie muss jetzt ja erst ma nachdenken.
Oke, du musst wieder gaaanz schnell weiterschreiben, jaaa???
Ich bin nämlich schon voll gespannt, wann die eine Stell endlich kommt *megagrinsz*
Oki, also bis denne, hdgdmmdl =)

LG
Deine Undyingangel -^~^-
Von: abgemeldet
2008-07-09T11:44:08+00:00 09.07.2008 13:44
Also die Stelle mit dem Loch war ja mal genial^^
Und Gott sei Dank hat er endlich mal Klartext geredet.
Bin schon gespann, wie sie es verarbeitet und freu mich auf´s nächste Kapi ;)
Beeil dich!!!
Hdl


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