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Wolfsherzen

von

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Nachtgeflüster 17

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 17

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

„Na, wie sieht es aus? Beißen sie?“ Jamie sah zu dem Bären, der auf der kleinen Plattform saß.

„Sieht es so aus?“ Erec sah ihn kurz an, doch sein Blick sprach Bände.

Jamie warf einen Blick in einen Eimer und sah die Fische darin. „Ja?“

„So kleine ja, aber ich weiß das es hier Delfine gibt, ich kann sie unter Wasser erkennen.“

Jamie warf einen Blick auf das trübe Gewässer. Nun ja, er bezweifelte stark, das Erec darin etwas erkennen konnte. Außer Schlamm und Dreck war da nichts zu sehen. „Sie sind schon einmal aufgetaucht was?“

Erec nickte nur stumm.

„Deine Kraft in Ehren Erec, doch ich glaube nicht einmal du könntest einen Delfin angeln.“ Jamie lächelte leicht. Was sollten sie auch damit? Diese Fische reichten vollauf, immerhin mussten sie nur sich selbst versorgen.

„Nun, ich könnte es zumindest versuchen. Wenn es da nicht diese verdammten Krokodile gäbe, würde ich ja rein springen.“

Als ob ihn ein Krokodil davon abhalten würde. Nein, da gab es sicher noch etwas anderes, das Erec ihm verschwieg. Doch wenn er nicht wollte, würde er ihn nicht dazu zwingen es zu erzählen.

„Warum bist du eigentlich hier?“ Erec sah ihn fragend an.

„Oh, ich wollte nur sehen was der Fang macht. Vielleicht versuche ich es ja selbst einmal. Angeln soll ja sehr entspannend sein.“ Jamie zuckte nur die Schultern. Spätestens wenn Erec wieder oben war würde er den Grund erfahren. Auch wenn das nichts wirklich Neues mehr war.

„Dafür braucht man Geduld Jamie. Etwas das du nicht besitzt. Zumindest nicht was solche Dinge angeht.“

Argwöhnisch verengte Jamie die Augen. „Wie meinst du das?“

Der Bär lächelte nur unbekümmert. „Du kannst stundenlang reden, egal wie einfältig oder stur dein Gesprächspartner ist, doch bei anderen Dingen hast du einfach kein Durchhaltevermögen.“

„Als ob du das bewerten könntest.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. Scheinbar tat ihnen die Enge nicht gut. In letzter Zeit glaubten seine beiden Begleiter in beurteilen zu können.

Doch der Bär ging nicht darauf ein. „Du hast dich wieder mit Sunil gestritten oder bist knapp daran vorbeigeschlittert.“

Jamie ließ einen abfälligen Laut hören. „Ich streite mich doch nicht mit einem Kind.“

Nein, mit Sunil ließ er sich sicher nicht auf einen Streit ein.

„Nicht mit Worten das stimmt.“ Erec nickte zustimmend, doch sah er dabei weiter auf das Wasser.

„Du bist nicht der Typ, der ausfällig wird oder schreit, doch du streitest dich mit ihm auf andere Weise. Deine Worte mögen ihn nicht verletzen, doch die Art wie du sie vorbringst. Dein Tonfall alleine verrät, das du auf eine Konfrontation aus bist. Ich weiß nicht was vor zwei Wochen vorgefallen ist, doch seitdem versuchst du ihn auf Abstand zu halten.“

Es war erschreckend wie scharfsinnig der Bär sein konnte. Seit wann besaß er so ein Feingefühl? Oder hatte es Jamie bis jetzt nur nicht bemerkt? Außerdem war es interessant wie geschickt er das Thema gewechselt hatte. Waren sie nicht vor wenigen Augenblicken nicht noch bei seiner fehlenden Geduld gewesen? Wie kamen sie nun darauf? Überrumpelt von Erec, er ließ wirklich nach.

Allerdings wollte er nun wissen wieviel Erec wirklich wusste. Oder vermutete zu wissen.

Jamie setzte sich neben ihn auf den Holzboden. „Warum sollte ich das machen?“

Der Bär sah ihn nun wieder an, auf seinen Lippen lag ein wissendes Lächeln. „Weil du ihn magst.“

Okay, er war doch nicht so gut, wie er befürchtet hatte. Denn das war hundertprozentig falsch. Er war ein angenehmer Gesprächspartner, doch sein Interesse an ihm war rein geschäftlich. Es war sein Versprechen an Eloy, das sie verband. Dafür war es nicht vonnöten das sie sich mochten. „Das ist falsch.“

„Ja, das dachte ich mir schon.“ Erec wand seine Aufmerksamkeit wieder der Angelschnur zu.

„Du bist ein guter Freund, ein knallharter Geschäftsmann und ein fähiger Anführer, aber damit endet meine Kenntnis über dich auch schon.“

„Was?“ Jamie wusste nicht worauf Erec damit hinauswollte.

„Das bedeutet, das ich dich seit drei Jahren kenne und nie hattest du eine Beziehung, die länger als eine Nacht dauerte. Nicht mit mir und auch nicht mit anderen.“

Der Wolf rang sich zu einem amüsierten Lächeln durch. „Ach, eifersüchtig? Tut mir leid für eine Beziehung bin ich nicht zu haben.“

„Du sagst es und dieses Problem hast du mit Sunil. Es gibt nur zwei Gründe aus denen du so zu ihm bist. Entweder du darfst oder willst ihm nicht zu nahe kommen. Das erste schließe ich aus, da du sonst von Anfang an Maßnahmen ergriffen hättest. Immerhin überlässt du nichts dem Zufall, nicht einmal deine eigenen Gefühle. Also kann es nur das Zweite sein. Du willst nicht, wobei es sich da sicher nicht um Freundschaft handelt, denn dagegen gäbe es nichts einzuwenden. Also willst du nicht das er dir in anderer Art zu nahe kommt. Denn das widerstrebt dir, aus welchen Gründen auch immer.“

„Blödsinn.“ Jamie stand wieder auf. Die Worte des Bären waren vollkommen falsch. Nur eines stimmte, er überließ nicht einmal seine eigenen Gefühle dem Zufall. Gerade aus diesem Grund konnten die restlichen Worte des Bären nicht zutreffen.

„Erec.“

„Ja, ich rieche sie auch.“ Der Angesprochene stand auf und holte die Angelschnur ein. Dabei legte er sie allerdings nicht weg, sondern wickelte es um seine Handfläche, den Hacken in der Hand haltend.

Jamie war wohler bei den Gedanken, das wenigstens Erec bewaffnet war. Denn in seiner Hand wurde sogar etwas so simples wie eine Angelschnur zu einer Waffe. „Warten wir erst einmal ab.“

Der Jüngere nickte zustimmend. Plötzlich zeigte er mit einem Finger auf etwas vor ihnen. „Da.“

Jamie sah in die angegebene Richtung. Zwar hatte es zu regnen aufgehört, doch trotzdem war es schwer etwas zu erkennen, da die Dämmerung bereits einsetzte. Dazu noch der Dschungel, so war es schwer etwas zu erkennen. Trotzdem erkannte Jamie die Kanus, die auf sie zuhielten. Dem Geruch nach befanden sich darin auch eindeutig Menschen, demnach sah Jamie keinen Grund zu Beunruhigung. Das änderte sich allerdings, als die Kanus näher kamen und er die Männer darin sehen konnte.

„Zielen die wirklich mit Pfeilen auf uns?“ Er sah Erec dabei nicht an, doch seine Stimme war leise, so das es nur an ihn gerichtet sein konnte.

Erec antwortete ihm ebenfalls ohne seinen Blick von den Kanus abzuwenden. „Nein, auch mit Speeren.“

„Gut, ich wollte nur sichergehen.“ Der Weißblonde seufzte. Na das war ja einmal ein guter Anfang für den ersten Kontakt mit den Eingeborenen.
 

Sunil verließ gerade seine Werkstätte, als er sah wie jemand aus seinem Wohnhaus trat. Überrascht runzelte er die Stirn, als er seinen seltenen Besuch erkannte. Was machte er hier? Es war ein wenig früh um Handel zu treiben und auch sonst hatte er nicht um ihre Hilfe gebeten.

Mit einem leichten Lächeln überquerte er die Hängebrücke und ging zu seinem Besuch, der gelassen auf ihn wartete. Kurz vor ihm blieb er stehen und senkte kurz den Kopf. „Häuptling Taluma, euer Besuch ehrt mich.“ Damit waren wohl die wenigen Formalitäten erledigt. Immerhin kannten sie sich schon seit ihrer Kindheit. Zusammen hatten die das Ritual zur Mannwerdung angetreten.

„Sunil, ich wünschte ich hätte mir den Weg sparen können. Du hast Gäste?“

„Oh, ja.“ Die hatte er ja ganz vergessen. Hoffentlich hatten sie ihnen nichts getan oder umgekehrt. Was Fremde angingen, war dieser Stamm etwas misstrauisch.

Sunil ging in den Wohnraum und hob die Hände. „Runter mit den Waffen, das sind Freunde.“

Natürlich tat sich nichts, erst als Taluma hinter ihm eintrat und nickte, senkten sich die Waffen. Das war nun einmal so, den Mächtigen gehorchte man. Sunil konnten sie aus Angst auch gehorchen, doch das war das Letzte das er wollte.

Erec, der bis jetzt etwas angespannt gewirkt hatte, schnaubte nur. „Eine nette Art Fremde zu begrüßen.“

Sunil hob eine Hand und gebot ihm so ruhig zu sein. „Ich regle das.“

Damit wand er sich wieder seinem langjährigen Freund zu. „Bitte.“

Mit einer Hand deutete er auf einen Teppich in einer Ecke des Raumes.

Taluma nickte und nahm sein Angebot an. Im Schneidersitz nahm er darauf Platz, Sunil folgte seinem Beispiel. Sessel waren ihnen unbekannt, weswegen er es sich sparte ihm darauf einen Platz anzubieten.

Die beiden Krieger, die Taluma seit seiner Krönung folgten, stellten sich vor sie und schotteten sie so von den Anderen ab. Was wohl unnötig war, da sie sich in ihrer Sprache unterhielten würden seine Gäste wohl kaum etwas davon verstehen.

„Also?“ Fragend sah Sunil den Menschen ab.

„Lass mich eine Frage stellen. Deine Gäste, sind sie wie du?“ Dabei deutete er auf die Drei in der Mitte des Raumes.

Konnte er ihm das sagen? Im Grunde war es deren Entscheidung ob sie ihr Geheimnis preisgeben wollten. Doch bist jetzt hatte Sunil seinen Freund noch nie angelogen. Eine Tradition die er nicht wegen ihnen brechen wollte. „Teilweise. Sie gehören meiner Art an, doch sie sind nicht wie ich.“

„Sind sie böse?“

Sunil schüttelte rasch den Kopf. Da hatte er etwas falsch ausgedrückt. „Nein, das meinte ich nicht. Sie unterscheiden sich nicht im Charakter sondern ihr Geist sieht anders aus.“

Für die Eingeborenen war seine zweite Form eine Art Geisterform. Sein Vater meinte immer es sei besser sie in diesem Glauben zu belassen. Es zu erklären wäre wahrscheinlich auch kompliziert und am Ende erfolglos gewesen.

Taluma machte eine auffordernde Geste mit der Hand. „Sie sollen sie zeigen.“

„Warum? Taluma nun sag mir doch was los ist.“ Sunil merkte wie einer von seinen Kriegern, die vor ihnen standen ihm einen argwöhnischen Blick zuwarf. Nun, er sollte seine Stimme wohl etwas mäßigen.

„Beruhige dich mein Freund, wir wollen nur wissen wie ihre Geister aussehen.“

„Warum?“ Wenn er ihm einen Grund gab, konnte er sie vielleicht dazu überreden.

Der Mensch überlegte einen Moment, bevor er wieder zu sprechen begann. „Heute waren drei Männer beim ernten. Du weißt sicher wo.“

Sunil nickte. Natürlich wusste er wo, dort holte er selbst immer Früchte wenn seine Vorräte knapp wurden. Auch wenn alles unter Wasser stand in den Bäumen gab es noch immer genug Früchte, die man einfach nur pflücken musste.

„Nur bei der heutigen Ernte wurden sie überfallen. Von einem Tier, das so groß und gebaut wie du war. Selbst meine drei Männer konnten es nicht abwehren, da es so stark war. Deswegen konnte es nur ein Geist sein. Laut ihren Erzählungen waren die Augen dieses Geistes braun und brannten wie von einem inneren Feuer gespeist, doch sein Fell war schwarz wie die Nacht. Es verschleppte einen meiner Krieger und verletzte einen Anderen schwer.“

Unbewusst hob Sunil die Hand und legte sie auf den Mund, er konnte gerade noch ein Zittern unterdrücken. Er war noch da, der Leopard dessen Geruch er hier wahrgenommen hatte. Wenn Talumas Angaben der Wahrheit entsprachen und es gab keinen Grund weswegen er lügen sollte, dann war sein Gegner ein Panther.

Sunil merkte richtig, wie ihm schlecht wurde.

„Geht es dir gut?“ Der Häuptling sah ihn besorgt an.

Die Hand wieder senkend nickte Sunil. „Ja, es ist nichts. Allerdings waren das nicht meine Gäste, da sie den ganzen Tag hier waren. Lass mich mit ihnen alleine reden und ich kann es beweisen.“

„Es ist dein Haus, walte wie es dir gefällt. Ich bin nur dein Gast.“ Gönnerhaft hob Taluma die Hände.

Ein Gast mit bewaffneten Freunden. Doch nun verstand Sunil auch den Grund dafür. Nach so einen Angriff war es nur verständlich das sie vorsichtig waren.

Sunil trat an Talumas Kriegern vorbei und winkte seinen Mitbewohnern. „Wir werden uns kurz unterhalten. In meinem Zimmer.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Avrora
2009-05-23T20:54:14+00:00 23.05.2009 22:54
jetzt wirds spannend^^
Von:  Toastviech
2009-05-23T09:26:24+00:00 23.05.2009 11:26
Jetzt wird es spannend.
Wirklich komisch das der Freme so viel Aufsehen erregt. Ob das zu seinem Plan gehört?
Mal sehn^^
Ich hoffe Sunil gerät später nciht in GEfahr.

lg Toasty
Von:  evejean
2009-05-23T09:03:39+00:00 23.05.2009 11:03
wow ich dachte der leopard mag net soviel aufsehen erregen, es soll doch niemand von seiner art wissen, es wird echt spannend.
sehr neugierig auf mehr bin

lg eve


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