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FFVII: Blue Wanderer - In the lines

von

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Kapitel 5: Tiefe Gewässer

Manchmal verstößt das Leben gegen die Spielregeln, mit denen man glaubt, es unterworfen zu haben, und zwingt einen zu Dingen, die man gerne vermeiden würde. So ging es auch Zack. Er hatte keine andere Wahl, musste sich auf Cutters Reflexe verlassen. Aber das erschrockene keuchen des Teenangers nur Sekunden später verriet ihm, dass diese funktionierten.
 

„Sag mal“, fauchte die notgedrungen eng an ihr Chocobo gepresste Cutter und fixierte das sich urplötzlich mit der flachen Seite genau über ihr befindliche Busterschwert mit einer Mischung aus Schrecken und Wut, „willst du mich umbringen??“
 

Keine Antwort. Keine Bewegung. Zacks ganze Aufmerksamkeit galt anderen Dingen. Augenblicklich bildeten er, Sephiroth und die immer noch sehr entrüstete Cutter den unfreiwilligen Mittelpunkt eines Kreises aus wenig freundlich aussehenden und bewaffneten Gestalten – offensichtlich höchst unerfreut über den Besuch ihres Ortes. Wobei „Ort“ zu nobel ausgedrückt war. „Trümmerhaufen“ mochte es besser treffen. Es sah aus, als sei irgendjemand (oder irgendetwas) in blinder Raserei darüber hergefallen. Der vom ShinRa Trio gesuchte Gegner?
 

Neben Zack verriet ein erschrockenes Geräusch Cutters die Erkenntnis, dass zumindest sein Angriff nicht ihr gegolten hatte. Der in Wahrheit angesprochen Mann schielte über die nur wenige Millimeter von seinem Kopf entfernte Spitze des respekteinflößenden Busterschwertes zu dem SOLDIER, der sich für die höchst präzise Attacke nicht einmal hatte umsehen müssen, hinüber... und wich dann langsam mit erhobenen Händen zurück.
 

„Wollte mir die Kleine ja nur mal näher ansehen...“
 

Zutiefst geschockt ließ Cutter ihr Chocobo näher zu Zack rücken. Niemals hätte sie von den zahlenmäßig überlegeneren, aber weitaus schlechter bewaffneten Gestalten... Männern... Gegnern... einen ernsthaften Angriff erwartet. Eine weitere, durch Unerfahrenheit verursachte Fehleinschätzung der Lage, nur entschärft durch Zacks blitzartige Reaktion.
 

Eben verstaute er das Schwert wieder griffbereit hinter seinem Rücken. Auf das geflüsterte „Danke“ hin nickte er nur kaum merklich mit dem Kopf, wissend, dass der Teenager ab jetzt besser aufpassen würde.
 

Sephiroth war nichts von den Geschehnissen hinter seinem Rücken entgangen. Insgeheim hatte er auf etwas derartiges gewartet, und Zack, wie dessen blitzartige Reaktion verriet, ebenfalls.

Allerdings stellte es auch keine besonders große Herausforderung dar, Cutter als Schwachstelle zu erkennen, und diese Leute lebten nicht umsonst weit weg von anderen. Aber ihnen war ein Fehler unterlaufen. Damit ließ sich arbeiten.
 

„Angriff auf ein ShinRa Mitglied? Mir scheint, ihr seid problemtechnisch immer noch nicht ganz ausgelastet.“ Er schwieg einige Sekunden lang bedrohlich. „Ich frage noch einmal. Was ist hier vorgefallen?“ Ein simples Handelsangebot. Man konnte davon ausgehen, dass die Vorgehensweisen ShinRas in Bezug auf Attentäter auch hier bekannt – und gefürchtet waren.
 

Cutter war es schon vorher aufgefallen. Sephiroth beherrschte, unabhängig von Ort und Zeit, die Szene. Sogar, wenn er sich deutlich passiv verhielt. Es genügte, sich irgendwo zu zeigen. Die Leute reagierten auf ihn. Sie veränderten sich. Oder besser: sie hörten auf, normal zu sein und schienen nur noch zwei Verhaltensvarianten zu kennen: ausweichen oder provozieren.
 

Die Männer in diesem Fall hatten wie auf ein geheimes Zeichen hin einstimmig die letztere Variante gewählt und diesen Kreis gebildet. Warum konnten sie die Frage nicht einfach beantworten?
 

Aus den einfach alles und jeden anklagenden Ruinen löste sich eine hagere Gestalt und schlenderte auf den Kreis zu, der sich augenblicklich öffnete.
 

Der Anführer hatte den Schauplatz betreten.
 

„Sieh an, wenn das nicht der große General Sephiroth höchst selbst ist. Ich würde ja salutieren, aber ich bin leider zu beschäftigt.“ Betont langsam zündete er sich eine Zigarette an. Sephiroth sah darüber hinweg. Auch dieses Verhalten war vorhersehbar gewesen. Als Anführer einer solchen Meute... Unterwürfiges Auftreten als Antwort auf das Erscheinen von Fremden wäre ein unwiderrufliches Todesurteil gewesen.
 

„Hab mal für ShinRa gearbeitet“, fuhr der Mann fort und versuchte, Sephiroths durchdringenden Blick Stand zu halten. Er verlor. „War die größte Zeitverschwendung meines Lebens.“
 

„Oh ja“, flüsterte Cutter erbost, „das hier ist viel besser!“
 

„Still, Cutter-chan!“ zischte Zack.
 

Sephiroth begegnete den folgenden, gezielten Provokationen mit unerschütterlicher, schweigender Gelassenheit, wissend um den durch diese Handlungsweise hervorgerufenen Trotz. Nichts brachte solche Typen mehr aus dem Trott. Er würde es bis zum letzten ausreizen! Langsam dämmerte seinem Gegner die falsche Strategienwahl. Mehr noch. Die Wahrscheinlichkeit, sich lächerlich zu machen, wuchs mit jedem Wort. Ein Strategienwechsel schien mehr als angebracht.
 

„Euer Problem, wenn ihr euch verlaufen habt. Wir haben hier mehr als genug zu tun.“ Er wollte gehen, aber Sephiroths Stimme zwang ihn zum anhalten.
 

„Diese Arbeit kann ich Ihnen abnehmen.“ Ein gefährliches lächeln lag in seiner Stimme.
 

Raues lachen „Was soll das heißen?“
 

„Ich hörte, sie hätten eine Weile für ShinRa gearbeitet... Einstellung und daraus folgende Behandlungsweise Attentätern gegenüber haben sich nicht geändert.“
 

Ein dunkles flackern lief durch den Blick des Mannes, ließ erkennen, dass er wusste, wovon Sephiroth sprach, offenbarte Furcht... aber er fasste sich schnell wieder.
 

„Ich war nicht anwesend bei diesem angeblichen Attentat!“
 

„Und ich kann nicht ausschließen, dass auf Ihren Befehl hin gehandelt wurde. Oder...“ Eine silberfarbene Augenbraue hob sich langsam, „haben Sie Ihre Leute etwa nicht unter Kontrolle?“
 

Ein grinsen stahl sich in Zacks Mundwinkel. Dieses Spiel beherrschte Sephiroth, wie jeder Gegner irgendwann feststellen musste, perfekt. Der aktuelle bildete keine Ausnahme. Er wusste, wen er vor sich hatte, und dass nicht einmal die menschliche Überzahl reichen würde, um diesen Mann zu besiegen. Die Verlockung, es trotzdem zu versuchen, war nicht groß genug.
 

„Wir wissen es nicht.“ Er klang, als würde jedes Wort aus ihm herausgefoltert. „Es – oder sie – kam mitten in der Nacht. Alles wurde zerstört. Wir hatten Verletzte. Und Tote.“
 

„In welche Richtung ist es verschwunden?“ erkundigte sich Sephiroth mit beinahe herablassendem Interesse und erhielt einen unwilligen Fingerzeig.
 

„Beschwören kann ich´ s nicht.“
 

Es gab also – wie gewohnt – keine Spuren.
 

„Möchten Sie uns sonst noch etwas mitteilen?“
 

„Nun ja...“ Ein schmieriges grinsen. „Vielleicht.“
 

Und schon wieder, dachte Sephiroth, verlieren wir wertvolle Zeit, diesmal, weil jemand besonders cool sein will.
 

„Es gibt ziemlich viel Treibsand in dieser Gegend. Übles Zeug. Ist schon einigen Fremden zum Verhängnis geworden. Wir haben natürlich eine entsprechende Karte...“
 

Neben Zack begann Cutter, frustriert mit den Zähnen zu knirschen. Ungeachtet der gestrigen Erfolge - heute war es ihr einmal mehr nicht gelungen, die Welt der Lines zu betreten, und jetzt, das begriff der 1st sofort, befanden sie sich in einer Situation, die wie geschaffen für die Fähigkeiten eines Blue Wanderers war. Sofern dieser on-line gehen konnte.
 

Auch Sephiroth empfand für einen Augenblick echtes bedauern über die stockende Begabung des Teenagers, dann rief er sich die geländetechnischen Angaben ins Gedächtnis, welche ihm den genannten Treibsand sowie das fehlen geeigneter Karten bestätigten. Dennoch... in dieser Situation einem Fremden zu vertrauen glich dem Tanz auf einem angeschnittenen Seil über einem tiefen Abgrund. Der General hatte nicht vor, so dumm zu sein.
 

„Wir könnten tauschen“, fuhr der Mann fort. „Also... ein Chocobo. Oder...“, er grinste unmissverständlich, „ein paar Stunden mit dem Mädchen.“
 

Sephiroth sah sich, mehr fürs Protokoll statt aus ernsthaftem Erwägen, um. Das diesmal eine erstaunlich rasche Auffassungsfähigkeit an den Tag legende Objekt der Begierde schnappte entsetzt nach Luft und schüttelte wild den Kopf. Der General fasste seinen Gesprächspartner wieder ins Auge.
 

„Inakzeptabel.“
 

„Üble Sache, dieser Treibsand...“ Er sah zu Cutter hinüber. „Hab dich nicht so, Kleine!“
 

Deren Entsetzen verwandelte sich in pure Wut. Ohne diese zu verbergen starrte sie den Mann an, parierte den plötzlich erwachten, brennenden Hunger in seinen Augen...
 

„Sir“, Wut und Verachtung pulsierten in ihrer Stimme, „wir benötigen diese blöde Karte nicht!“
 

In ihrer Stimme, unmittelbar unter dem offensichtlichen, lag eine Gewissheit von solcher Tiefe,

die Sephiroth ihren Worten Glauben schenken ließ, ohne vorerst weiter darauf einzugehen. Ohne zu zögern trieb er sein Reittier an, hörte, wie die beiden anderen ihm folgten, nahm noch mehr wahr, und als sie außer Hörweite waren, rief er Cutter zu sich.
 

„Was sind wir, Tzimmek?“
 

Der Teenager lauschte dem wispern eines ganzen Rudels möglicher Antworten in ihrem Kopf. Die richtige schien allerdings nicht dabei zu sein. Der Ruf nach Hilfe stahl sich in ihren Blick.
 

„Wir sind ein Team“, beantwortete Sephiroth die Frage selbst, ohne auch nur ansatzweise belehrend zu klingen. „Wir helfen und beschützen uns gegenseitig, wenn die Situation es erfordert. Des weiteren bringen wir uns nicht sinnlos gegenseitig in Gefahr. Tzimmek, besitzt du die nötigen Fähigkeiten, um diesen Gegner zu schlagen? Willst du ihn in eine Falle locken, oder hast du noch irgendein Ass im Ärmel?“
 

„Nein, Sir.“
 

„Warum provozierst du ihn dann noch zusätzlich durch Grimassen?“
 

Cutters Antwort kam prompt und aus tiefstem Herzen. „Weil er ein Mistkerl ist, Sir!“
 

„Mag zutreffen, ist aber keine Antwort, die ich gelten lasse. Wer nicht gut schwimmen kann, sollte sich fern halten von den tieferen Gewässern.“
 

„Verstanden, Sir!“ Sie erkannte den begangenen Fehler – aber leid tat es ihr nicht. Dieser Typ war ein Mistkerl! Er hatte die Grimasse (und schlimmeres, wäre der Teenager nur stark genug dafür gewesen) verdient!
 

„Und jetzt“, fuhr Sephiroth, der diesmal aus zeittechnischen Gründen den Leichtgläubigen spielte, fort, „sag uns, wie wir einen Weg durch den Treibsand finden!“
 

„Treibsand riecht anders als normaler Boden, Sir.“
 

„Du meinst“, schaltete sich Zack ein, „die Viecher weichen von selbst aus?“ Bisher hatte er sie nur für den Hauptbestandteil von Chocoboburgern und eine mutige Laune der Natur gehalten. Eine Meinung, die mehr und mehr bröckelte.
 

„Genau. Sie können sogar das jetzige Tempo beibehalten.“
 

Das reicht nicht, dachte Sephiroth und warf einen Kontrollblick nach hinten. Die zerstörte Ortschaft war nicht mehr als ein Punkt am Horizont, trügerisch friedlich da liegend. Er konzentrierte sich auf ein Geräusch außerhalb des Getrappels von Chocobobeinen, konnte aber nichts feststellen. Sie ließen sich Zeit... Aus den Augenwinkeln sah er Zack Materia austauschen.
 

Vermutlich, dachte Sephiroth, werden sie mit ihren Angriff abwarten, bis wir den Treibsand erreicht haben. Zeugt von einer gewissen Intelligenz. Überschattet von der absurden Annahme, gewinnen zu können...
 

Cutter sollte recht behalten. Irgendwann hielten die Chocobos wie auf ein geheimes Kommando hin gleichzeitig an und setzten ihren Weg erst fort, nachdem ihre Reiter die Zügel freigegeben hatten. Dass die Tiere etwas auswichen, war mehr als deutlich zu erkennen.
 

„Ich glaube, ich kann nie wieder Chocoboburger essen“, bemerkte Zack gerade, als Sephiroths untrügliches Gespür für Gefahr ansprang. Er wandte den Kopf.
 

Am Horizont war eine Staubwolke zu erkennen, die sich näherte. Schnell.
 

„Sie kommen“, informierte er ruhig. „Und sie haben mindestens einen Jeep.“
 

Zack nickte fast gelangweilt. Cutters Verblüffung hingegen hätte für eine ganze Kompanie gereicht.
 

„W... wo war der denn versteckt??“ Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, irgendwo ein Fahrzeug gesehen zu haben.
 

„Unter der Erde. Habe selten eine schlechtere Tarnung gesehen.“
 

Cutter schluckte und spürte erneuten Frust in sich aufsteigen. Mit Hilfe der Lines hätte sie vielleicht...
 

„Tzimmek. Du bleibst in Reichweite unserer Waffen.“ Eigentlich wäre dieser erneute Hinweis unnötig gewesen. Aber bei einem solchen Schussel war eine kurze Erinnerung wohl angebracht.
 

„Genau, Cutter-chan. Wir erledigen das schon.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen schwang Zack gut gelaunt sein Busterschwert, aber der Teenager war mit kramen in ihrer Satteltasche beschäftigt und förderte schließlich eine rot schimmernde Kugel ans Licht. Feuer Materia, Stufe 1.
 

„Sir, die habe ich auf dem Weg nach Midgar gefunden, kann ich nicht...“ Ihr Chocobo setzte mit einem kleinen Sprung über etwas hinweg. Cutter, abgelenkt und unvorbereitet, musste schlagartig um ihr Gleichgewicht kämpfen. Dabei entglitt ihr die Materia und fiel zu Boden.
 

Jedem anderen in dieser Situation wäre klar gewesen, dass ein Halt in einem Gebiet mit schwer erkennbarem Treibsand und einer unklaren Anzahl von Verfolgern im Nacken nicht die geschickteste Option war. Jeder andere hätte das Opfer, Materia zu verlieren, in Kauf genommen um den ohnehin schon knappen Abstand nicht noch weiter schrumpfen zu lassen.
 

Jeder außer Cutter.
 

„Moment!!“ Sie zügelte das Chocobo energisch, ignorierte den bremsenden Ruf aus zwei Kehlen, sprang schwungvoll aus dem Sattel und landete auf der anvisierten Stelle. Der optisch völlig unauffällige Boden gab augenblicklich mit einem leicht matschig klingenden Geräusch nach und verwandelte sich in eine lebensgefährliche Falle.
 

Cutter hörte sich selbst vor Schreck aufschreien. Dem ersten Schock folgte der instinktive Versuch, sich durch heftige Bewegungen frei zu kämpfen. Blind vor Entsetzen realisierte sie nicht, dass sie sich damit nur noch tiefer in den Treibsand hineinarbeitete.
 

„Stop, Tzimmek!“ Sephiroth brachte sein Chocobo neben dem von Cutter zum stehen während Zack aus dem Sattel sprang und auf sicherem Boden landete.
 

„Cutter-chan! CUTTER!!“
 

Angstgeweitete Augen schreckten zu ihm hoch, pure Panik tobte in ihnen wie ein wildes Feuer.
 

„Hör auf zu strampeln!!“ Zack ließ sich auf die Knie fallen, prüfte schnell aber gründlich den Boden und schob sich näher heran. „Du versinkst sonst!“
 

Die Motorgeräusche allein waren nicht mehr das Problem. Mittlerweile konnte Sephiroth deren Ursprung sehen. Ein einzelner, aber vollbesetzter Jeep näherte sich mit mörderischem Tempo, schlingernd und Haken schlagend.
 

„Zack, kümmer dich um Tzimmek.“ Er stieg ab, fixierte den näherkommenden Jeep und zog sein Schwert. „Ich erledige das hier!“
 

„Cutter-chan! Hör mir zu!“ Sogar jetzt konnte er noch lächeln und Zuversicht verströmen. „Keine Sorge, ich kriege dich da schon wieder raus. Versuch meine Hand zu grei...“
 

Etwas raste haarscharf an Zacks Nacken vorbei, veranlasste die Chocobos zu wilder Flucht und bohrte sich in den Boden. Eine Kugel. Zacks Kopf ruckte mit vor Wut funkelnden Augen hoch, dann rammte er sein Busterschwert entschlossen als Schutzvorrichtung für das geplante Vorhaben in den Boden.
 

Cutter beobachtete ihn hilflos. Zwar hatte sie aufgehört zu sinken, steckte aber mittlerweile bis zum Kinn fest. Haltloser Schrecken lähmten ihren Körper. Sie versuchte ihre Hand zu heben, aber die Muskeln wollten einfach nicht gehorchen. Keuchend vor Angst und Anstrengung mobilisierte sie alle ihr zur Verfügung stehenden Kräfte, gegen den Sand, die Scham, den Gedanken an umher fliegenden Kugeln, den ängstlichen Blick auf Zack gerichtet. Was, wenn er ihretwegen getroffen wurde? Das konnte, das durfte nicht geschehen! Sie nahm alle Kraft zusammen.
 

Das glühen in Sephiroths Augen wirkte wie der letzte Punkt hinter dem Beschluss eines Todesurteils. Nachdem sich das Busterschwert als Spaßbremse bewährt hatte, konzentrierte sich das Feuer auf ihn. Der General brachte die Kugeln mühelos mit Masamune aus der Bahn, was die Männer im Jeep anstachelte, ihn mit Geschossen förmlich einzudecken. Irgendwann musste eine treffen!
 

Sephiroth ließ sie noch etwas näher kommen. Dann lächelte er finster und ließ das legendäre Katana machtvoll durch die Luft jagen. Ein einziger, tiefgrüner Strich aus purer Energie löste sich von der gewaltigen Klinge, raste durch die Luft und traf das anvisierte Ziel. Der Jeep hob mit aufheulendem Motor vom Boden ab, schlug einen perfekten Salto, krachte zurück auf den Boden, überschlug sich dort noch etliche Male und blieb schließlich mit sich noch hilflos drehenden Reifen auf dem Dach liegen. Qualm stieg von dem Wrack auf. Sephiroth zögerte keine Sekunde. Der Kontakt des Wagens mit dem Boden während der Überschläge hatten ihm gezeigt, wo die Erde sicher war.
 

Sephiroth sprang, schneller und zielsicherer als es jemals ein normaler Mensch vermochte hätte. Er schien förmlich über den tödlichen Treibsand zu fliegen.
 

Die Männer im Jeep waren an verschiedenen Orten herausgeschleudert worden. Einige lagen leblos da, andere versuchten wieder auf die Beine zu kommen und ihre Waffen nachzuladen sofern sie noch welche besaßen. Sie waren alle zu langsam. Der Tod kam gnadenlos über sie in Form eines scharfen aber endgültigen Schmerzes. Ein wirbelnder Strudel aus schwarz, grün und silber war alles, was ihnen das Leben als letzte Erinnerung mitgab ehe Finsternis über ihnen zusammenschlug.
 

Sephiroth stand einen Moment lang bewegungslos da, ehe er mit hundertfach geübten Bewegungen seine Waffe reinigte und wieder griffbereit unterbrachte. Dann wandte er sich um und fasste den Platz neben dem Busterschwert ins Auge. Mittlerweile würde sich Cutters Schicksal entschieden haben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  SilverReader
2010-12-01T12:47:01+00:00 01.12.2010 13:47
Wow
*strahl*
Bin immer noch begeistert. Musste kurz nen Kommi schreiben weil ich die Szene in dem zerstörten Dorf so geil fand XD
*lach*
*weiterlesen geht*
Von:  --Nyx--
2010-07-25T21:33:45+00:00 25.07.2010 23:33
super einfach super xD ich hab diese ff ja echt spät endeckt, worüber ih echt froh bin, denn jetzt muss ich ned bis zum nächsten kapi warten und kann gleich weiterlesen ^.^ ich finde deine ff bzw. dein schreibstil hat ein sehr hohes niveau >.< der "Kampf" am ende mit sephi, hat mir sehr gefallen und war auch super beschrieben ^^ muss unbedingt wissen, wie es weitergeht ^.^

also das mit der kapilänge find ich nicht tragisch ^^ hier auf mexx ne ff zu lesen ist eh total doof und ich krieg meistens kopfschmerzen, wenn ich zu lang ohne den kopf zu heben auf den pc starr. Da ist dann so ne kleine unterbrechung echt angenehm ^^
weiter so

Lg
Von: abgemeldet
2008-09-13T18:11:30+00:00 13.09.2008 20:11
Hey ich finde deine schreibweise faszinierend.
Du schreibst ziemlich gut finde ich.
Ich hab angefangen zu lesen und konnte gar nich mehr aufhören.
Freu mich auf neu Kappis ^^


LG Little_Tears
Von:  Rahir
2008-07-07T10:19:02+00:00 07.07.2008 12:19
Da wäre ich wieder mal. Das bisher längste Kapitel, könnte aber von mir aus noch länger sein XD
Die Szene zu Beginn ist sehr schön geschrieben, es geht allerdings nicht klar hervor, was überhaupt passiert ist. Ich nehme an, Zack hat einen Angriff pariert, aber aus der Beschreibung ist es nicht zu entnehmen. Deine komplexen Beschreibungen zeugen von guter Vorstellungskraft und sind voller gekonnter Formulierungen, aber achte darauf, darüber nicht den Überblick zu verlieren, was letztendlich die Aussage sein soll. Falls du es nicht ohnehin schon tust, empfehle ich dir, nach dem Verfassen jeden einzelnen Absatz mehrmals aufmerksam durchzulesen und ihn auf die Aussagekraft hin zu durchleuchten. Ich habe es mir bei meinen Werken angewöhnt und entdecke dabei immer wieder Fehler, die dann leicht zu korrigieren sind.
Besonders gut gefallen hat mir der Schluss, wenn Sephiroth aufräumt. Ohne vordergründige Effekthascherei schilderst du wortgewandt diesen Kampf, sehr gut. Der Rest ist auf dem gewohnt hohen Niveau :-) Bis dann,

Rahir

Von:  Aruna
2008-07-04T10:07:58+00:00 04.07.2008 12:07
Hi!
Ich schreib dir ja immer auf Fanfiktion.de, aber hier muss ich meinen Senf auch noch mal dazu geben :)
Es wird mit jedem Kapitel spannender und ich will jetzt unbedingt wissen, wie es weiter geht. Schreib bitte ganz schnell weiter. Ich hinterlasse dir auch fleißig Reviews :)

lg Aruna


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