Zum Inhalt der Seite

Reaching for the Stars

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Sie haben etwas gefunden, das sie nicht einmal uns verraten haben"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 266/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Fast, aber noch nicht ganz ^.~

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 266 "Sie haben etwas gefunden, das sie nicht einmal uns verraten haben"
 

Brad war versucht, seinen Kopf einfach unter den Wasserhahn zu halten, schlussendlich begnügte er sich aber damit, das kalte Wasser in seinen hohlen Händen zu sammeln und dann sein Gesicht damit abzureiben. Der Versuch, damit die Spinnweben zu vertreiben, die sich als Schleier in seinem Kopf niedergelassen hatten und seine Gedanken langsam und träge machten, war nicht besonders erfolgreich. Und mit einem Seufzen gab er es schließlich auf, griff blind nach dem Papiertuch, das Herr Hoffmann ihm reichte.

Nachdem er wieder sehen konnte, begegnete er dem Blick des Älteren im Spiegel und kam nicht umhin, den Anklang von Besorgnis in den blauen Augen wahrzunehmen. Brad rang sich ein schmales Lächeln ab, das anscheinend nicht besonders überzeugend geriet.

"Sie hätten im Flugzeug schlafen sollen", schalt Herr Hoffmann ihn leise. "Sie haben heute noch einen langen Tag vor sich, wenn ich mich nicht stark irre."

"Wir können das Beste hoffen, nicht wahr?" Seine Hände bewegten sich von ganz allein, als sie die Krawatte des Älteren richteten. Wie bei ihm auch hatte der lange Flug Spuren bei Herrn Hoffmann hinterlassen und Brad wünschte sich, sie könnten zuerst einmal ihr Quartier aufsuchen. Das Bett würde noch eine Weile warten müssen, aber allein eine Dusche klang schon verlockend.

Herr Hoffmann griff nach seiner Hand und drückte sie flüchtig, bevor er sie zurück an seine Seite fallen lassen konnte. "Hoffnungen sind selten etwas, womit du dich aufhältst, mein Lieber." Sie wandten sich zum Gehen und da sie für den Moment wieder unter sich waren, verlor Herr Hoffmann die höfliche Anrede.

Er schenkte dem anderen Mann ein weiteres Lächeln und hoffte, dass es weniger erschöpft ausfiel als er sich gerade fühlte. "Mein Talent scheint bereits schlafen gegangen zu sein", gab er zu. Was ihm vielleicht Sorgen machen sollte, aber alles in allem hatte er nicht das Gefühl, dass das erforderlich war.

Die Mundwinkel des Älteren zuckten widerwillig nach oben. "Es freut mich zu hören, dass wenigstens ein Teil von dir vernünftig zu sein scheint."

Die Antwort ließ ihn leise schnauben, aber dabei beließ er es auch. Da war sowieso schon der Chauffeur, der auf sie gewartet hatte und sie nach einer Verbeugung zur Limousine führte, die schwarz im Licht des neuen Tages glänzte.

Brad erlebte einen Moment der Irrealität, weil es für seinen Körper ganz einfach die falsche Tageszeit war, doch das geschah nicht zum ersten Mal und war schnell wieder verdrängt.

Er nahm in einem der breiten Ledersitze Platz und entspannte sich unwillkürlich, weil er damit das Flugzeug endgültig hinter sich gelassen hatte.

Der Motor lief leise an, während Herr Hoffmann noch sein Jackett auszog und es zu seiner Überraschung über ihm ausbreitete. Was natürlich nicht notwendig gewesen wäre, denn das Wageninnere war perfekt temperiert. Als er also eine fragende Augenbraue in Richtung des Älteren hob, erhielt er einen auffordernden Blick zurück.

"Bild dir einfach ein, dass es eine Decke ist. Vielleicht hilft es ja."

Brad blinzelte, unwillkürlich belustigt, aber die Emotion verschwand viel zu schnell wieder, als er sich daran erinnerte, dass sonst Michael bei ihm gewesen war, wenn er während einer Fahrt geschlafen hatte. Braun verdüsterte sich, ohne dass er es merkte, aber bevor seine Stimmung weiter kippen konnte, griff der Ältere ein.

Eine Hand legte sich auf einmal vor seine Augen und zwei-, dreimal blinzelte er gegen die plötzliche Dunkelheit an, dann aber folgte er der stummen Aufforderung und schloss seine Augen. Doch das genügte Herrn Hoffmann noch nicht, er wurde näher gezogen und dann ließ er sich fallen, bis er nicht mehr saß, sondern über die Länge der Rückbank lag, sein Kopf auf dem Schoß des anderen Manens gebettet. Als dann auch noch eine Hand begann, durch schwarze Haare zu streichen, war das einfach zu viel, um noch länger zu widerstehen. Seine Gedanken verlangsamten sich immer weiter, bis er gar nicht mehr dachte und schließlich wurde es wirklich dunkel um ihn herum, als er einschlief.

Das Aufwachen gestaltete sich dagegen viel schwieriger, denn für ein paar viel zu lange Sekunden glaubte er tatsächlich, Michael wäre bei ihm. Und dann an die Wahrheit erinnert zu werden ließ die Stelle in seinem Kopf, wo sonst die Verbindung zu dem Älteren ruhte, regelrecht schmerzen. Weswegen er sich davon abschottete, noch während er dabei war, sich richtig aufzusetzen, geleitet von Herrn Hoffmanns helfenden Händen.

Bevor er aussteigen konnte, umrahmten die warmen Hände sein Gesicht und Herr Hoffmann musterte ihn, schien aus irgendeinem Grund besorgt. "Ist alles in Ordnung mit dir?"

"Natürlich", gab er zurück, "warum sollte es das nicht sein?" Damit umfasste er die Handgelenke des Älteren und befreite sich sanft aber unnachgiebig. Anschließend hielt ihn nichts mehr auf und rasch durchschritt er die Lobby, während hinter ihm Herr Hoffmann damit beschäftigt war, sich darum zu kümmern, dass man ihr Gepäck schon einmal zu ihrem Quartier bringen würde.

Ihre Ausweise wurden ihm schnell ausgehändigt und als der Fahrstuhl ankam, hatte Herr Hoffmann wieder zu ihm aufgeschlossen. Was hieß, dass er sich wieder dessen Musterung ausgesetzt fand, als sie unter sich in der Kabine waren.

Brad ignorierte ihn mehr oder weniger, für ihn war jetzt seine Aufgabe von Interesse – und natürlich das Ziel, sie so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Was Herr Hoffmann zu begreifen schien, denn mit einem Seufzen gab der Ältere auf und verabschiedete sich kurz darauf von ihm.

Wie es ihm am Empfang gesagt worden war, warteten Petra und Martin im Büro des Telekineten auf ihn und er war dankbar für den Kaffee, der bereitstand.

Petra musterte ihn einmal von oben bis unten, während Martin ihnen einschenkte, zeigte dann ein schwaches Lächeln. "Es ist irgendwie seltsam, dich in der Uniform eines Instruktors zu sehen", meinte sie schließlich und verriet ihm damit den Grund für die Aufmerksamkeit.

Er ließ sich in den Sessel sinken, nahm einen tiefen Schluck von der fast schwarzen Flüssigkeit, bevor er das Lächeln erwiderte. "Du wirst dich nicht daran gewöhnen müssen. Sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich in einen Anzug wechseln."

"Ah, es steht dir auf jeden Fall", meinte sie betont fröhlich dazu, dann aber wurden sie alle ernst und für einen Moment fiel Schweigen zwischen sie, als sie sich bewusst machen, warum sie sich hier zusammengefunden hatten. Und es immer noch nicht richtig glauben konnten.

"Wie ist der Stand der Dinge?", erkundigte er sich schließlich und durchbrach damit die Stille, während er langsam seinen Kaffee umrührte, in stetigen unwandelbaren Kreisen.

Es war Martin, der ihm antwortete. "Das Team ist immer noch im Krankenhaus. Da wir dort eigene Räumlichkeiten reserviert haben, gab es damit keine Schwierigkeiten. Und niemand ist neugierig, dafür zahlen wir zu gut." Martin fuhr sich durch die Haare, schüttelte dann den Kopf. "Wir können wirklich froh sein, dass ein Mitglied von Weiß gestern beim Krankenhaus herumgeschnüffelt hat, schließlich waren wir in den Zeitplan der Ältesten nicht eingeweiht. So aber war das Team vor Ort, um Weiß im Auge zu behalten und hat den Schock auf der mentalen Ebene bemerkt. Für die Ältesten konnten sie nichts mehr tun, aber…" Braune Augen richteten sich auf ihn, intensiv, huschten dann wieder weg, bevor der Ältere weitersprach. "Sie haben etwas gefunden, das sie nicht einmal uns verraten haben. Nur dem Triumvirat."

Eine stille Frage verbarg sich dahinter, doch Brad konnte sie nicht beantworten, selbst wenn er es gewollt hätte. "Ich weiß auch nicht viel mehr als ihr. Und wenn ich es tue…"

"…wirst auch du es geheim halten müssen, schon klar." Petra streckte sich, schenkte ihm ein nicht ganz echt wirkendes Grinsen.

Er neigte zustimmend den Kopf, setzte sich dann etwas aufrechter hin. "Da wir schon einmal bei dem Thema sind: Meine Anweisungen lauten, euch aus allem herauszuhalten. Ich bin nur vorbeigekommen, um nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Sache keine weiteren Kreise ziehen darf. Wir können nichts mehr daran ändern, dass Bann vom Tod der Ältesten weiß, das Team hat sie schließlich gefunden. Aber ansonsten liegen jetzt alle Entscheidungen über den Informationsfluss beim Triumvirat." Während er das sagte, musterte er die beiden, vergewisserte sich, dass die Anweisungen verinnerlicht wurden. Zufrieden damit nickte er innerlich zu sich selbst, erlaubte sich dann, sich wieder in den Sessel zu entspannen.

Was auch Petra und Martin an Anspannung verlieren ließ, aber selbst bei der Empathin war an ein Grinsen nicht mehr zu denken.

"Es wird keine Probleme geben und im Zweifelsfall werden wir uns an dich wenden", versprach Martin laut, was die nonverbale Kommunikation bereits vorweggenommen hat, zögerte dann kurz, bevor er weitersprach. "Bann hat natürlich bereits aufgeräumt, was das Mädchen angeht. Ich hoffe, das war in eurem Sinne."

Seine Tasse war inzwischen geleert, so dass er sie beiseite stellte, bevor seine Hände ein Zelt unter seinem Kinn bildeten. "Ich sehe nicht, wie man anders hätte handeln sollen. Wenn sie verschwunden wäre, hätte das nur Komplikationen mit sich gebracht."

Die Erleichterung lag ganz in dem Lockern der Muskulatur. "Ich nehme an, dass du jetzt gleich wieder los willst. Wenn wir dich noch irgendwie unterstützen können, gib uns einfach Bescheid."

Brad erlaubte sich ein flüchtiges Lächeln. "Danke sehr, ich werde mich bei Bedarf melden. Alles in allem hoffe ich aber, dass jetzt alles unkompliziert durchläuft und ich euch dann nicht weiter zur Last falle."

Das brachte Petras Munterkeit zurück. "Was natürlich nur ein Nebeneffekt wäre, wenn du ehrlich bist."

Martins knappe Geste hielt sie von weiteren Versuchen ab, ihn aufzuziehen, wofür Brad nicht undankbar war. Er erhob sich, hielt aber noch einmal inne, bevor er sich verabschiedete. "Ich hatte mit dem Team noch nichts zu tun. Könnt ihr mir etwas erzählen?"

"Hm…" Martin blickte kurz ins Leere, als er seine Gedanken sammelte. "Bann ist unauffällig, nicht einer von ihnen hat bisher Ärger gemacht. Sehr zuverlässig und erfahren. Und der Leader ist ein exzellenter Telepath, daher haben sie auch den Auftrag bekommen, Weiß zu beobachten. Immerhin handelt es sich bei ihnen um erfahrene Killer, auch wenn es nur Talentlose sind."

"Sie stammen noch aus unseren Anfangstagen hier, als wir noch nicht viele erfahrene Talente hatten, die Japanisch konnten", setzte Petra die Erläuterungen fort.

"Ja, ich erinnere mich. Um nicht nur mit Neulingen arbeiten zu müssen, habt ihr euch überall umgesehen, nicht wahr?" Michael hatte ihm damals von den Anlaufschwierigkeiten erzählt. "Und woher kommt Bann?"

"Es ist eines der wenigen Teams, die von der amerikanischen Schule stammen. Welchem Büro sie drüben zugeordnet waren, kann ich jetzt gar nicht aus dem Kopf sagen."

"Schon gut, Martin", winkte er ab. "Das reicht schon. Und ich werde mir in Kürze ja einen persönlichen Eindruck verschaffen können."

Damit war nun wirklich die Zeit gekommen, sich zu verabschieden und die beiden hielten ihn nicht auf. Brad schaute bei Herrn Hoffmann vorbei, der es in der kurzen Zeit geschafft hatte, Arbeit zu finden. Nicht, dass er über diese Tatsache besonders überrascht gewesen wäre…

Blaue Augen richteten sich auf ihn, als er sanft gegen den Türrahmen klopfte und so die Aufmerksamkeit des Älteren auf sich zog. Und er erhielt sie ungeteilt.

"Komm rein, Brad." Er wurde nähergewunken und folgte der Geste, als würde er für Herrn Hoffmann arbeiten und nicht umgekehrt. Neben dem Sessel des anderen Mannes blieb er stehen und wurde angesehen, als versuchte Herr Hoffmann seine Gedanken zu lesen. Und er schien irgendetwas zu erkennen, denn der Körper des Älteren entspannte sich kaum merklich.

Was er mit einem kaum merklichen Lächeln quittierte. "Ich will jetzt zu unserem Quartier, bevor ich weiter ins Krankenhaus fahre. Kommen Sie mit? Natürlich nur zur ersten Station."

Herr Hoffmann lächelte zurück. "Natürlich komme ich mit, ich werde nach dem langen Flug sicher nicht die Möglichkeit einer Dusche und frischer Sachen ausschlagen." Damit erhob sich der Andere und aus einem Impuls heraus ergriff Brad dessen Handgelenk, umschloss es fest.

Was ihm eine hochgezogene Augenbraue, aber keinen Kommentar einbrachte. Nur ein weiteres Lächeln. Und dann folgte ihm Herr Hoffmann ohne auch nur einmal den Versuch zu unternehmen, sich aus seinem Griff zu befreien.

"Sie sollten den Rest des Tages frei nehmen", meinte er, als sie in den bereits wartenden Wagen einstiegen. Um den musste sich Martin gekümmert haben, denn Herr Hoffmann hatte gar keine Gelegenheit dazu gehabt.

Wieder suchte Herr Hoffmann seinen Blick. "Woher kam das denn so plötzlich?"

"Vielleicht liegt das daran, dass ich es auch gerne tun würde…", gestand er ein und erntete ein leises Auflachen dafür.

"Hm, ich verstehe. Aber ich habe nichts, was mich wachhalten würde. Schließlich kann ich schlecht mit dir trainieren, wenn du nicht da bist. Und wenn ich mich jetzt schlafen lege, werde ich morgen auch nicht zu sehr viel zu gebrauchen sein, weil ich viel zu früh aufwachen werde."

Das macht nichts, wollte er gerade sagen, denn sie waren nicht hier, damit Herr Hoffmann arbeitete. Brad sollte sich nur um diese eine Sache kümmern und dann konnten sie zurückfliegen. Aber da war ja noch die Sache mit Aya, nicht wahr? Und er war es Ran schuldig, wie er fand. Mit einem Seufzen schüttelte er den Kopf. "Gut, dann lassen Sie sich zurück zum Büro bringen, wenn ich beim Krankenhaus abgesetzt wurde."

Herr Hoffmann schien amüsiert. "Wie Sie wünschen, Herr Crawford." Und dieses Mal sollte er aufgezogen werden.
 

~TBC~
 

Nächste Woche wird das Geheimnis gelüftet, was genau das Team entdeckt hat ^^

cya, cu ^-^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MyladyPhoenix
2013-07-10T17:21:26+00:00 10.07.2013 19:21
Hola, there,
long time no see. Doch nachdem sich meine Brauen schon beim letzten Kapitel unwillkürlich gehoben haben, und sich jetzt weiter in die Höhe arbeiten, dachte ich mir, du solltest zumindest wissen, dass ich noch immer mitlese - nicht, dass du auf die Idee kommst, dich aus irgendeinem Grund nächste Woche zu verspäten, sodass ich weiter rätseln muss, was denn nun passiert ist - und wer dahinter steckt. Ich habe da so zwei, drei Theorien, zumal da du ein Team der amerikanischen Schule erwähntest. We shall see, I guess...
In jedem Fall viel Freude beim langsamen Beenden dieser FF - ich habe noch immer Freude daran, sie zu lesen, zumal da die Dinge ja nun endlich Fahrt aufnehmen.
Alles Gute,

mylady phoenix


Zurück