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Reaching for the Stars

von

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"Etwas ist schiefgelaufen"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 265/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Brad erhält eine unerwartete Nachricht ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 265 "Etwas ist schiefgelaufen"
 

Brad warf einen Stein, der unmittelbar im Wasser versank und seichte sich ausbreitende Wellen hinterließ. Seine Mundwinkel zuckten, bevor er sich nach hinten in das weiche Gras sinken ließ, um zum blauen Himmel hinaufzustarren. Ihm war… nicht wirklich langweilig, aber gleichzeitig wusste er nicht, was er mit seiner freien Zeit anfangen sollte.

Plötzlich schob sich ein vertrautes Gesicht in sein Blickfeld und unwillkürlich erwiderte er das Lächeln. "Hallo Herr Schneider." Brad setzte sich auf, beobachtete mit leichter Überraschung, wie sich der ältere Mann ihm gegenüber niederließ.

"Hallo Brad." Die blauen Augen schienen sein Gesicht regelrecht abzutasten, bevor sich das Lächeln des Anderen vertiefte. "Morgen ist Michael wieder zurück", wurde er getröstet. "Ich hätte gedacht, dass du noch hinterm Schreibtisch sitzt", wurde dann scheinbar zusammenhanglos hinzugefügt, dabei verstanden sie beide den Zusammenhang zwischen den beiden Bemerkungen problemlos.

"Herr Hoffmann hat mich rausgeworfen." Und dann verschränkte er die Arme vor der Brust, bevor er es verhindern konnte. "Aber er selbst hatte noch was zu erledigen."

"Aha, daher bist du hier ganz allein." Eine Hand wurde ausgestreckt und Herr Schneider zupfte an einer schwarzen Strähne.

Er neigte den Kopf leicht zur Seite, den Älteren beobachtend. Es war ihm nicht gleich aufgefallen, aber irgendetwas war seltsam an Herrn Schneiders Gesichtsausdruck. Oder lag es allein an den Augen? Als würde sich ein Schatten in dem Blau verbergen… Nur dass der nicht mit Dunkelheit einherging, eher im Gegenteil. Wie seltsam…Unwillkürlich lehnte er sich ihm entgegen. "Ist etwas passiert?" Nicht mit Michael, flüsterte sein Talent im Hintergrund, eine Versicherung, die verhinderte, dass er in Panik geraten würde.

Für ein paar sich in die Länge ziehende Sekunden erwiderte Herr Schneider nichts, dann erhielt er ein weiteres Lächeln, das in einem seltsamen Kontrast zur folgenden Antwort stand. "Ja, ist es."

Und wieder schien ihm sein Talent etwas zuflüstern zu wollen, etwas Wichtiges, was sein Herz schneller schlagen ließ. Er legte eine Hand darüber, ohne es wirklich zu registrieren, versuchte sich gleichzeitig auf sein Talent zu konzentrieren. Aber aus irgendeinem Grund gelang es ihm nicht. Und so konnte er sich nur an der Versicherung von zuvor festklammern, während er Herrn Schneider in einer stummen Frage ansah.

"Die Ältesten hatten letzte Woche ihre Entscheidung getroffen nach Japan zu reisen. Aya hat alle Tests bestanden, weswegen es keinen Grund mehr gab, länger zu warten. Und transportieren konnten sie sie nicht, da die Gefahr bestand, dass sie es nicht überleben würde."

Er nickte langsam. Ihm war nicht bekannt gewesen, dass es schon soweit war, doch alles in allem anderen wunderte ihn das nicht. Schließlich war die ganze Zeit ein großes Geheimnis um dieses Opfer gemacht worden und warum sollte sich ausgerechnet zum Schluss etwas daran ändern… "Und, hatten sie Erfolg?" Erfahre ich jetzt endlich, wofür sie Aya benötigt haben?, verbarg sich dahinter.

Herrn Schneiders Miene wurde sehr starr, bevor so etwas wie Ironie in die blauen Augen trat. "Wie man es sieht", wurde nur auf seine laut gestellte Frage geantwortet und dann war es nicht einmal eine richtige Antwort.

Mit sehr viel Mühe verhinderte er, dass sich seine Augenbrauen zusammenzogen. Seine Hände falteten sich in seinem Schoß und er merkte jetzt erst, dass sie zitterten. Verständnislos musterte er sie. Was war hier nur los? Und dann musste er ein Zusammenzucken verbergen, weil Herrn Schneiders Hände sich auf einmal um seine schlossen. Er hob wieder den Blick und sein Mund wurde trocken, als der Ältere weitersprach.

"Wir haben den Beweis, dass Aya als Opfer geeignet war. Aber etwas ist schiefgelaufen und die Ältesten haben es nicht überlebt."

Da war ein Rauschen in seinen Ohren und dann zitterten nicht mehr nur seine Hände. Was war nur los mit ihm? Er kannte die Ältesten doch kaum und er wusste, dass ihr Verlust zwar für kurze Zeit die Abläufe stören würde, sie aber ersetzbar waren. Erst als ihn Wärme umfing, erwachte Brad aus seiner Erstarrung, um sich in Herrn Schneiders Umarmung wiederzufinden. Und auch wenn er keine Ahnung hatte, wie er auf dessen Schoß gelandet war, lohnte es sich nicht, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

"Michael sollte hier sein", murmelte er stattdessen, bevor er wusste, dass er so etwas sagen wollte, drückte sich gleichzeitig näher an den Älteren. Denn egal wie unsinning seine Bemerkung klang, so ehrlich war sie gemeint.

Herrn Schneiders Hand kam in seinem Nacken zu ruhen und der stummen Aufforderung folgend hob er den Kopf von dessen Schulter, fand sich einem suchenden Blick ausgesetzt. Und schließlich seufzte der Ältere, ob aus Enttäuschung oder nicht, konnte er nicht beurteilen. "Dass Michael ausgerechnet jetzt an einem Kongress teilnehmen würde, konnte nun wirklich niemand voraussehen", wurde ihm dann leise mitgeteilt. Und er kam einfach nicht dahinter, warum sich diese Worte so schwerwiegend anfühlten. Und seltsam, schon wieder seltsam…

Erst als Herrn Schneiders Hand sein Kinn anhob, damit sich ihre Blicke wieder begegneten, merkte er, dass er begonnen hatte, ins Nichts zu starren. Auf der Suche nach Antworten, die ihm sein Talent anscheinend nicht geben wollte. Jetzt aber atmete er tief durch und versuchte sich in einem Lächeln, das schnell wieder verblasste, als der Ältere ernst blieb.

"Wir wollen, dass du nach Japan fliegst. Jemand muss sich um…" Lippen wurden zusammengepresst, dann aber sprach Herr Schneider weiter. "Du musst dich um das kümmern, was übrig geblieben ist. Und untersuchen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist."

Brad schüttelte den Kopf, noch bevor der Satz beendet war und der stumme Protest führte dazu, dass Herr Schneider die Stirn runzelte.

"Das ist keine Bitte, Brad", wurde er streng ermahnt.

Der Tonfall ließ ihn beinahe zusammenzucken, doch mehr beschäftigte ihn die Tatsache, dass er weggeschickt werden sollte. Ohne dass er Michael vorher sehen würde.

Die Hand, die immer noch in seinem Nacken ruhte, übte sanften Druck aus. "Sei nicht so störrisch. Du warst schon länger von Michael getrennt."

Das war ihm selbst klar, aber da war er darauf vorbereitet. Und das schien den Unterschied zu bedeuten. "Er kann doch auch nach Japan kommen", schlug er leise vor.

Dieses Mal lächelte Herr Schneider, aber bevor er Hoffnung schöpfen konnte, folgte ein Kopfschütteln. "Das Triumvirat muss beratschlagen, wie genau wir jetzt weiter verfahren wollen. Wir… und die Anderen." Dann schien so etwas wie Humor in den Blick des Älteren zu treten. "Ganz davon abgesehen – kannst du dir vorstellen, wie paranoid jetzt alle sind? Sie würden Michael Draußen keinen Schritt tun lassen, ohne ihn mit Leibwächtern zu umringen. Das wäre nur hinderlich. Besser, du bringst die Sache schnell hinter dich und bist in wenigen Tagen wieder zurück."

Der Logik in den Worten konnte er nichts entgegen halten und während das Loch in seinem Kopf zu schmerzen schien, ließ er sich wieder gegen Herrn Schneider sinken, schlang beide Arme um dessen Hals. Herr Schneider war Michael so ähnlich und doch reichte dieser Ersatz nicht, selbst dann nicht, als er die Umarmung verstärkte. Er hatte noch nie so sehr gewünscht, gegen seine Befehle zu rebellieren wie in diesem Moment. Nicht einmal damals, als Frau Kernen ihm diese unmöglichen Aufträge gegeben hatte. Und das Wissen, dass sie ihn letztendlich nicht zwingen konnten, machte die Verlockung nur noch größer, seinen eigenen Wünschen nachzugeben .

Es war, als könnte Herr Schneider seine Gedanken lesen. "Jetzt werde nicht albern. Ich habe nicht vor, dir zu drohen, doch du kannst gewiss sein, dass ich die Strafe für Insubordination anpassen würde. Und das hieße, dass es noch länger dauern würde, bis du Michael wiedersiehst."

Alle Kraft wollte aus ihm weichen, aber dann schien sich sein Verstand endlich wieder einzuschalten. Sehr langsam löste er die Umarmung und rückte zurück, gleichzeitig straffte sich seine Gestalt. "Bitte entschuldigen Sie. Natürlich werde ich sofort aufbrechen."

Herr Schneider sah nicht wütend aus, nur verständnisvoll. "Es ist in Ordnung." Eine Hand strich über seine Wange und ohne darüber nachzudenken, lehnte Brad sich in die Berührung. Gleichzeitig legte sich Herrn Schneiders Talent über ihn und in dieser Situation brachte das Verstummen seines eigenen Talents eine tiefe Ruhe mit sich. Es half ihm, endgültig seine Fassung zurückzugewinnen, weswegen es gar nicht so schwer war, aufzustehen, als auch der Ältere es tat.

"Herr Hoffmann kümmert sich bereits um euer Gepäck und ich habe meinem Fahrer Bescheid gegeben, dass er euch zum Flughafen bringen soll."

Er spürte nicht einmal im Ansatz Enttäuschung, dass er nicht selbst fahren konnte und das mehr als alles andere verriet ihm, wie klug Herrn Schneiders Entscheidung gewesen war. Weswegen er nur stumm nickte.

Herr Schneider lächelte wieder, warm, und dann spürte er zu seiner Überrachung, wie ebenso warme Lippen seine Stirn berührten. "Nur noch ein paar Tage, Brad. Das wirst du auch noch überstehen."

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Ältere damit mehr als das Offensichtliche meinte, aber trotzdem nickte er wieder, ohne die Worte zu hinterfragen. Denn dafür hatte er keine Energie mehr übrig.

Herrn Schneiders Hand war zurück in seinem Nacken, während sie sich auf den Weg zum Hauptgebäude machten. Ein bisschen fühlte er sich wie ein Schlafwandler, aber er kam nicht dahinter, warum das so war. Vielleicht – und er würde es ganz sicher nicht laut zugeben – war er ein bisschen geschockt. Denn auch wenn sie kaum Berührungspunkte mit den Ältesten hatten, so waren die stets eine Konstante im Hintergrund gewesen. Und dass sie plötzlich weg sein sollten, alle auf einmal, war unfassbar. Und gleichzeitig… Er versuchte danach zu greifen, doch der Gedanke entglitt ihm mit unbarmherziger Leichtigkeit.

Erst als sie stoppten, kämpfte er sich aus der Benommenheit empor, richtete den Blick fragend auf seinen Begleiter.

"Wie es scheint, war Herr Hoffmann sehr flink. Ihr könnt unmittelbar aufbrechen."

Brad folgte der Handbewegung und sah, dass Herr Hoffmann tatsächlich schon bei der Limousine stand, offensichtlich nur noch auf ihn wartend. Der Anblick rief ihm in Erinnerung, dass er Michael morgen _nicht_ wiedersehen würde und seine Kieferknochen traten hervor, als er daraufhin die Zähne zusammenbiss.

Herr Schneider schüttelte stumm den Kopf, tätschelte seine Wange, bevor er in Richtung Wagen geschoben wurde.

Und er folgte, nicht gerne, aber was sollte er sonst tun? Und letztendlich hatte Herr Schneider Recht, es würden nur ein paar Tage sein.

Herr Hoffmann hielt ihm die Tür auf, stieg nach ihm ein. Und kaum dass sie beide angeschnallt waren, startete der Chauffeur auch schon den Motor. Es ging alles so schnell, dass es surreal war.

Brad ließ den Kopf gegen die Lehne fallen und schloss die Augen, hörte gleich darauf einen besorgten Laut von Herrn Hoffmann. Weswegen er sich ein schwaches Lächeln abrang, auch wenn seine Augen geschlossen blieben. "Es ist alles in Ordnung. Ich bin bloß nicht begeistert von der Aussicht, dass ich jetzt noch länger auf Michael warten muss."

"Deswegen sind wir auch jetzt schon aufgebrochen. Es gab zwar keinen Direktflug, aber etwas Zeit sparen wir dadurch. Jetzt musst du nur noch deine Arbeit zügig erledigen und dann kannst du unmittelbar zu Herrn Schneider zurück."

"Gut", seufzte er, dann gewann sein Lächeln an Aufrichtigkeit. "Wie gering waren die Chancen, dass so etwas passiert, hm?" Und jetzt suchte er den Blickkontakt zu dem Älteren.

"Oh, einige Stellen hinter dem Komma zweifellos", wurde zurückgegeben. "Ehrlich gesagt kann ich es immer noch nicht fassen…"

"Sie wissen Bescheid?" Brad konnte sich gut vorstellen, dass der Tod der Ältesten vorerst geheim gehalten wurde – wenn die Umstände es überhaupt erlaubten. Er musste zugeben, dass er noch gar nicht wusste, was genau passiert war.

Als hätte Herr Hoffmann seine Gedanken gelesen, wurden aus einer dunklen Hülle ein paar Blatt Papier gereicht, die sich nicht nur irgendwie brüchig anfühlten, sondern es auch waren. Sie würden in Kürze von selbst zerfallen. Womit Brad seine Vermutung bestätigt fand, noch bevor die Erkärung des anderen Mannes folgte.

"Herr Schneider hat mich eingeweiht, damit ich dich besser unterstützen kann. Ansonsten wissen bis zur offiziellen Verlautbarung nur die unmittelbar Beteiligten Bescheid sowie die Leiter des Japan-Büros."

Er nickte, während er schon dabei war, die wenigen Seiten zu lesen, die in knappen Worten beschrieben, was vorgefallen war. Und zwinkerte. Anscheinend war sich niemand sicher, was genau schiefgegangen war. Brad kaute auf seiner Unterlippe, musste dann die Entscheidung des Triumvirats anerkennen. Neben Michael kannte er die Zustände in Japan am Besten, natürlich würden sie ihn schicken. Denn ganz sicher würden sie diese Aufgabe nicht Eszett überlassen. Auch wenn die Organisaton auf Talentlosen aufbaute, gehörte die Leitung ihnen. Sie würden das Erbe antreten und verhindern, dass so ein Vorfall noch einmal vorkam. Und ganz weit hinten in seinen Gedanken begann er sich damit zu beschäftigten, wer genau jetzt wohl die Aufgaben der Ältesten wahrnehmen würde.

Er zwinkerte ein weiteres Mal, als sich das Papier in seinen Händen in feine Flocken auflöste. Sicherer zerstört als in einem Reißwolf und sehr viel zuverlässiger, weil man die Aufgabe keinem Menschen überlassen musste. Der Sauerstoff in der Luft hatte völlig ausgereicht.

Es war Herrn Hoffmanns Stimme, die ihn aus diesen Überlegungen riss. "Vielleicht möchtest du Herrn Schneider anrufen", wurde ihm leise vorgeschlagen.

Und natürlich wusste Michael schon, dass sich Brad auf dem Weg nach Japan befand, aber das war kein Grund, auf einen Anruf zu verzichten. Er lächelte unwillkürlich, einer weiteren Antwort bedurfte es nicht.

Und Herr Hoffmann lächelte ebenfalls, als dieser ihm sein Handy reichte.
 

~TBC~
 

Ich hoffe, diese Neuigkeit hat keiner kommen sehen. ^.~ Und ja, Brads widerspenstiges Talent bedeutet, dass er sich noch auf weitere Überraschungen freuen darf ^^#

cya, cu ^-^



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