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Reaching for the Stars

von

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"Ich ziehe eben Qualität der Quantität vor"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 233/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Brad erhält eine Einladung ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Jupp, Schuldig schafft es immer wieder, sich in den Vordergrund zu drängen, obwohl seine Rolle in dieser Story eher eine kleine ist ^^ Und ich war auch leicht überrascht, wie lange es gedauert hat, Brad wieder nach Hause zu bringen o.O
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 233 "Ich ziehe eben Qualität der Quantität vor"
 

Eigentlich wollte er bereits auf dem Weg zu Michael sein, doch seine Beine hatten ihn wie aus eigenem Antrieb zur Krankenstation geführt und kurz bevor er sie betrat, hatte er vor sich selbst zugegeben, dass ihn die Begegnung mit Schuldig nicht ganz unbeeinflusst gelassen hatte. Er musste einfach sichergehen, dass der Unfall keinen bleibenden Schaden zurückgelassen hatte. Immerhin brauchte er den Jungen noch. Der letzte Gedanke ging mit einem kühlen Lächeln einher, das wieder verschwunden war, als er schließlich eintrat. Sein Blick erfasste rasch, dass der Arzt gerade nicht mit einem Schüler beschäftigt war, so dass er ihn unmittelbar ansprach.

"Dr. Stephenson, haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?"

Der Mann wandte sich vom Arzneimittelschrank ab, in den er gerade etwas hineingestellt hatte, und schenkte ihm ein begrüßendes Lächeln. "Natürlich, Brad, für dich doch immer." Er wurde in Dr. Stephensons Büro gebeten und setzte sich in den angebotenen Besuchersessel, während der Arzt hinterm Schreibtisch Platz nahm. Aufmerksame braune Augen musterten ihn, dann beugte sich der Ältere vor, das Kinn auf den gefalteten Händen abstützend. "Was kann ich für dich tun? Hast du mal wieder einen Rettungsversuch durchgezogen und dich dabei verletzt?"

Seine Augen verengten sich unwillkürlich, nicht halb so amüsiert, wie der Andere bei dieser Frage wirkte. "Nein, habe ich-" Bevor er die Antwort zu Ende bringen konnte, erinnerte ihn Dr. Stephensons sich vertiefendes Lächeln daran, dass das so nicht stimmte. Also lehnte er sich zurück, verhinderte bewusst, dass er die Arme vor der Brust verschränkte. "Nun, vielleicht. Aber das ist längst durch Herrn Anderson geheilt worden und nicht der Grund, weswegen ich hier bin." Seine Stimme hielt er vollkommen ungerührt.

"Ich verstehe", nickte der Ältere, immer noch still amüsiert. "Und was hat dich dann hergeführt?"

"Schuldig."

Das eine Wort genügte, dass Dr. Stephenson zu seiner Professionalität zurückfand und ihn nicht weiter aufzuziehen versuchte. "Ah ja, der Junge hat eine leichte Gehirnerschütterung. Da können wir nicht viel tun. Und sein Freund hat den Auftrag erhalten, ein Auge auf ihn zu haben." Ohne einen Akte zu Rate ziehen zu müssen.

"Und Sie sind sicher, dass das reicht?"

Dieses Lächeln hatte eine andere Qualität. "Wir lassen ihn hier auf der Krankenstation übernachten und die Instruktoren sind informiert. Sie lassen ihn im Unterricht in Ruhe. Insgesamt setzen wir den Jungen so immer noch weniger Stress aus, als wenn er die ganze Zeit Bettruhe verordnet bekommt. Dafür hat er einfach nicht das richtige Temparament."

Er konnte nicht anders, seine Mundwinkel kurvten nun ebenfalls nach oben, denn in diesem Punkt hatte der Arzt vollkommen Recht.

Dieser nickte jetzt. "Ich hoffe, damit konnte ich deine Befürchtungen zerstreuen. Wir sind nicht darauf aus, unsere Schüler zu schädigen und natürlich sind wir bei Telepathen mit Kopfverletzungen besonders vorsichtig."

"Natürlich…", murmelte er, neigte bestätigend den Kopf. "Vielen Dank für diese Informationen."

"Gerne doch." Doch als Brad aufstehen wollte, hielt ihn eine erhobene Hand zurück. "Würdest mich deinen Arm checken lassen? Ich weiß, dass Herr Anderson dich bereits entlassen hat, aber ich kenne Herrn Schneider. Er wird mich nach meiner Meinung fragen." Das wurde mit absoluter Gewissheit gesagt.

Brad hielt ein Seufzen und eine automatische Ablehnung zurück. Denn letztendlich würde er wahrscheinlich auf Wunsch von Michael tatsächlich wieder hier landen. Der Ältere hatte einfach das meiste Vertrauen in Dr. Stephenson. Also löste er die Knöpfe an seinem Handgelenk, schob den Ärmel hoch und als er seinen Arm schließlich ausstreckte, hatte der Arzt auch schon den Schreibtisch umrundet und war an seiner Seite.

Wärme kribbelte durch seinen Arm, als die Energie eines Heilers durch ihn floss und wie zu erwarten war, zog der Ältere seine Hand kurz darauf zurück. "Nun kann ich Herrn Schneider guten Gewissens bestätigen, dass alles perfekt verheilt ist", wurde ihm mitgeteilt.

"Das ist gut", gab er nur zurück. Schließlich brachte es nicht viel zu sagen, dass das schon vorher klar gewesen war.

Das amüsierte Funkeln in den braunen Augen des Arztes verriet ihm, dass Dr. Stephenson genau wusste, was er gerade dachte, doch zumindest sagte er nichts dazu. "Dann möchte ich dich mal nicht länger aufhalten, ich kann mir vorstellen, dass ihr euch an eurem ersten Tag zurück in der Schule erholen wollt."

Er konnte gar nicht anders als zu lächeln. "Ja, das wollen wir. Aber erst nach unserem Training."

Der Arzt schüttelte nur den Kopf. "Ich hätte es mir denken können… Dann mal los mit dir."

Er stand auf und deutete eine leichte Verbeugung an. "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."

Wieder ein Kopfschütteln, begleitet von einer scheuchenden Handbewegung.

Und Brad ließ sich nicht zweimal bitten sondern verließ das Büro. Eine kurze mentale Frage verriet ihm, dass Michael inzwischen zurück in ihrem Quartier war, also schlug er die entsprechende Richtung ein. Und bei jeder anderen Begegnung hätte er sich gefragt, ob jemand darauf aus war, sein Training heute zu verhindern, aber als ihm Richard über den Weg lief, hatte er rein gar nichts dagegen.

"Haben Sie sich entschlossen, heute auch ein wenig zu trainieren, zusammen mit Herrn Hoffmann?"

Der Ältere schien aus irgendeinem Grund amüsiert, antwortete aber positiv. "Ja, Chris hat es vorgeschlagen und meinen Muskeln wird es nach der langen Reise ganz gut tun, sich ein wenig zu bewegen."

Er lächelte zufrieden und seine Hand fand von ganz allein ihren Weg zum Unterarm des Anderen, drückte sanft zu. "Wir werden in Kürze in der Sporthalle sein, dort können Sie zu uns zu stoßen."

"Das werden wir tun." Richard lächelte. "Aber eigentlich war ich aus einem anderen Grund auf dem Weg zu dir."

Fragend neigte er den Kopf, was Aufforderung genug war, um den Älteren weitersprechen zu lassen.

"Ich habe mit Stephanie telefoniert und sie möchte dich zu einem gemeinsamen Abend einladen, zusammen mit Chris und ihrer Schwester. Einfach nur Fotos ansehen und von der Reise erzählen."

"Und da will sie mich dabeihaben? Sollte sie nicht froh sein, Sie zurückzuhaben und sich etwas Privatsphäre wünschen?"

Richard verdrehte die Augen. "Ein Abend wird nichts daran ändern, dass sie mich noch häufig genug allein sehen kann. Und anders als bestimmte andere Personen, die hier nicht erwähnt werden sollen, pflegen die meisten Menschen einen weiteren Kreis an sozialen Kontakten."

Er grinste dazu nur und fühlte sich gar nicht beleidigt. "Ich ziehe eben Qualität der Quantität vor. Hat Frau Lang auch schon einen Tag vorgeschlagen?"

"Hm, dieses Wochenende. Da bestehen die größten Chancen, dass wir alle Zeit haben."

"Bei mir auf jeden Fall", stimmte er zu. " Und ich nehme die Einladung gerne an." Er lehnte sich noch ein bisschen näher und wieder drückte er den Arm des Älteren. "Wir sehen uns dann nachher."

"Gut, bis später." Damit trat der Ältere einen Schritt zurück und brachte so wieder mehr Abstand zwischen sie, wandte sich dann zum Gehen.

Er selbst schaffte es jetzt endlich zurück zu ihrem Quartier, wo Michael es sich auf der Couch bequem gemacht hatte und ihm belustigt entgegensah.

Wärme überflutete ihn und dieses Mal war sein Lächeln ganz anderer Natur. Ein paar schnelle Schritte trugen ihn zu dem Älteren und als würde alle Kraft aus ihm weichen, ließ er sich neben ihn auf die Couch sinken.

Ein Arm wurde um ihn geschlungen. "Du scheinst ja schon arg beschäftigt zu sein, dabei sind wir noch gar nicht richtig angekommen…"

Er lehnte sich für einen Moment in die Hand hinein, die an seiner Wange zu ruhen gekommen war, küsste dann die Handfläche, bevor er sich in die andere Richtung lehnte, gegen Michael. "Vielleicht. Aber dafür konnte ich mich versichern, dass Schuldig in Ordnung ist. Du hast keinen Grund mehr, mich extra zu Dr. Stephenson zu schicken. Und ich habe eine Verabredung für Samstag."

"Hm, ja, das hat sich eindeutig gelohnt." Ein Lachen rumpelte durch den Älteren.

Strafend zog er an sandblonden Strähnen. "Ganz genau. Und ich hoffe, dein Besuch bei Herrn Schneider hat sich ebenso gelohnt."

"Keine Sorge, mein Vater hat Zeit für uns. Und er freut sich schon aufs Training."

"Du meinst, er freut sich darauf, uns auseinander zu nehmen, nachdem wir nicht regelmäßig trainieren konnten", meinte er trocken.

Michael neigte den Kopf, als müsste er darüber nachdenken, dann zuckten dessen Lippen in ein Grinsen. "Gut möglich, dass es wirklich so ist. Aber das sollte uns nicht aufhalten, nicht wahr?"

"Natürlich nicht."
 

Er musste daran zurückdenken, als es am Samstag Zeit wurde aufzubrechen. Sie hatten sich tatsächlich nicht davon aufhalten lassen, auch wenn sie einige Blessuren davontrugen. Denn selbst damit war es einfach ein gutes Gefühl gewesen, sich richtig verausgaben zu können, gefordert zu werden, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Die Nachwirkungen hatte er sogar am nächsten Tag noch gespürt, was heutzutage nur noch sehr selten geschah, aber inzwischen hatte er sich natürlich davon erholt, so dass er dem gemeinsamen Abend mit Richard und Herrn Hoffmann entgegensah.

Michael trat hinter ihn, so dass sich ihre Blicke im Spiegel trafen. "Du übertreibst, Brad", wurde mit leisem Amüsement gesagt, bevor Michael mit beiden Händen um ihn herum griff und den Knoten seiner Krawatte wieder löste, den er gerade erst gebunden hatte. "Wenn ich das richtig verstanden habe, soll es ein ganz zwangloser Abend werden. Da hat die hier nichts zu suchen." Stoff zurrte an Stoff entlang und dann war er seine Krawatte los.

Er ließ den Kopf nach hinten gegen Michaels Schulter fallen. "Das war wohl die Macht der Gewohnheit." Seine Lippen kurvten in ein Lächeln.

"Das dachte ich mir bereits. Und jetzt ab mit dir."

Brad gehorchte nicht gleich. "Ich wünschte, du würdest mitkommen…"

"Nun, das wäre ein bisschen so, als hätten sie ihren Chef mit eingeladen. Und das würde nicht wirklich ein gemütlicher Abend werden, hm?"

"Ich bin auch der Chef von Herrn Hoffmann", wandte er ein, nur aus Freude am Widerspruch, aber beharrte nicht länger darauf. Schließlich wusste er, worauf der Ältere hinaus wollte. Also drehte sich einfach nur um und presste einen flüchtigen Kuss auf Michaels Lippen. "Bis später…"

"Ja, genau." Er erhielt einen Klaps auf den Hintern und setzte sich mit dieser freundlichen Unterstützung in Bewegung.

Herr Hoffmann und Richard warteten beim Haupteingang auf ihn, letzterer mit der Kamera und dem in Japan gekauften Geschenk ausgestattet.

"Sie haben Frau Lang also tatsächlich bis heute warten lassen…", stellte er zur Begrüßung fest und während Herr Hoffmann das aus irgendeinem Grund lustig fand, verzog der andere Mann flüchtig das Gesicht.

"Es hat sich noch nicht die Gelegenheit ergeben. Wir hatten beide zu viel zu arbeiten. Nicht jeder von uns hat den Vorteil, mit seinem Partner zusammen zu wohnen." Letzteres wurde bereits mit einem Kurven der Mundwinkel gesagt, das auf dem besten Wege zu einem Lächeln war.

Also ergriff er einfach die Hand des Älteren und lächelte wirklich. "Dann sollten wir sie nicht noch länger warten lassen, nicht wahr?" Damit zog er Richard hinter sich her zum Wagen, den einer der beiden bereits vorfahren haben musste. Und sein Talent verriet ihm in diesem Moment auch schon, wer es gewesen war. Bevor sich Richard aus seinem Griff befreien konnte, ließ er ihn freiwillig los, griff dafür aber in die Hosentasche des Anderen und angelte den Autoschlüssel hervor.

"Brad", sagte Richard, beinahe empört, aber in diesem Moment hatte er seine Beute bereits in der Hand und umrundete den Wagen.

Lachend klopfte Herr Hoffmann seinem Freund auf die Schulter. "Was denn, ist er dir zu nahe getreten?"

"Ha, ha." Mehr an Antwort hielt Richard diese Frage wohl nicht wert, denn die grau-grünen Augen richteten sich jetzt auf ihn. "Das nächste Mal kannst du auch ganz einfach fragen."

Brad zuckte mit den Schultern. "So ging es schneller. Und Sie sollten langsam einsteigen, sonst kommen wir noch zu spät." Er selbst machte es gleich vor, sah, wie Herr Hoffmann und Richard noch ein paar Worte wechselten, bevor sie ebenfalls einstiegen.

"Dann mal los, Herr Chauffeur." Das kam von Herrn Hoffmann und Brad grinste kurz, bevor er den Wagen startete und der Aufforderung damit Folge leistete.

Sie kamen gut durch, bis sie die Stadt erreichten war der Verkehr sowieso nur spärlich, aber auch im Ortsinneren kam es zu keinen Verzögerungen. Und da Brad die Adresse noch vom letzten Mal kannte, konnte er ohne jede Nachfrage direkt vor der Haustür parken.

"Bekomme ich ein Trinkgeld?", fragte er, nachdem das Brummen des Motors verstummt war.

Herr Hoffmann hatte sich bereits abgeschnallt, beugte sich jetzt vor und wuschelte durch seine Haare. "Und was genau willst du damit anfangen, mein Lieber?"

"Ich kaufe Michael eine Schachtel Pralinen und bringe sie ihm mit." Ohne jede Verzögerung.

Der Andere stockte überrascht, lachte dann auf. "Das könntest du tatsächlich mal tun, hm? Er freut sich bestimmt."

Richard, der ebenfalls aufgehorcht hatte, nickte. "Hier in der Nähe ist sogar ein Laden." Eine kurze Pause. "Wenn du es ernst gemeint hast, heißt das."

Natürlich hatte er das. Wenn er ihn schon alleingelassen hatte, wollte er ihm wenigstens so eine kleine Überraschung bereiten. Und auch wenn seine Entgegung ohne großes Nachdenken erfolgt war, so festigte sich sein Entschluss jetzt.

Er wandte den Kopf um Richards Blick zu erwidern. "Gut, schauen wir vorher dort noch vorbei."
 

~TBC~
 

So, jetzt bekommt Frau Lang endlich hier Mitbringsel ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-11-20T04:56:49+00:00 20.11.2012 05:56
Hi,

hm, vom Training selbst gibt es ja nur einige Andeutungen, doch schon allein der Gedanke, dass beide kleinere Blessuren hatten...
Auf den Fotoabend im nächsten Kapitel freue ich mich schon sehr. *grins* Da kommen doch sicher ein paar passende Kommentare von Brad, oder?

lg


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