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Reaching for the Stars

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"Nun, er wird zumindest keine Dummheiten mehr versuchen"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 195/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Etwas, das Brad wohl lieber früher gesehen hätte…

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Das mit dem Antibioticum hört man heutzutage immer häufiger… o.O Ich bin wirklich froh, dass du wieder auf den Beinen bist *knuffz* ^^

Ja, sie sollten wirklich nicht so einfach über Herrn Müller hinweggehen, auch wenn er jetzt ein Talentloser ist. Aber zum Glück gibt es da noch Brads Talent…

Was mit Herrn Müller geschehen wird, kannst du sogar schon im heutigen Kapitel lesen ^.~
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 195 „Nun, er wird zumindest keine Dummheiten mehr versuchen“
 

„Herr Schneider?“ Herrn Hoffmanns leise Stimme hielt ihn zurück, als sie den Raum verlassen wollten und Brad stoppte ebenfalls.

Fragend wandte er sich ihm zu und seine hochgezogene Augenbraue war Aufforderung genug, weiterzureden.

Der Ältere zögerte nur einen Moment. „Halten Sie es wirklich für eine gute Idee, einen Stadtbummel zu unternehmen?“, wurde er dann gefragt.

Von Brad ging eine Emotion aus, die ihn beinahe wie ein Energiestoß traf und da sich die eisblauen Augen daraufhin auf den Jungen richteten, konnte er die Grimasse sehen, die flüchtig über dessen Gesicht huschte.

„Ich werde mich von keinem Talentlosen davon abhalten lassen“, antwortete Brad an seiner Statt. Die Arroganz in diesen Worten war dem Jüngeren gar nicht bewusst, Herrn Hoffmann dafür aber umso mehr. Und auch wenn der andere Mann es sonst nur mit leisem Humor aufnahm, so konnte Michael genau spüren, dass da dieses Mal keinerlei Belustigung war. Herr Hoffmann war es inzwischen gewöhnt, auf Brad aufzupassen, und ihm missfiel die Aussicht, dass der Junge so achtlos war.

Nun verzog Michael beinahe das Gesicht, als er sich bei diesem Gedanken ertappte. Denn normalerweise würde er genauso reagieren, doch in diesem Fall konnte er nicht umhin, Brads Einschätzung zuzustimmen. Also lächelte er ein schmales Lächeln. „Herr Jung und Frau Jäger werden uns immerhin begleiten. Gegen diese beiden kommt Herr Müller bestimmt nicht an.“

Herr Hoffmann nickte, wenn auch etwas widerwillig, schloss sich ihnen dann an.

Brad war als erster von ihnen draußen, wandte sich sofort an die beiden Ex und erzählte ihnen von ihren Plänen.

Herr Jung sah kein Problem darin, zuckte nur mit den Schultern und grinste dann beinahe, als er leise etwas erwiderte, vollkommen entspannt. Frau Jäger reagierte wie gewohnt nicht so offen, doch wenn sie Bedenken gehabt hätte, hätte sie die geäußert. Stattdessen schien sie nur kurz über etwas nachzudenken, bevor sie Brad etwas zusteckte.

Michael bekam es nur aus den Augenwinkeln mit, beschäftigt mit Herrn Hoffmann, der bereits ihre kommenden Reisepläne für die Rückkehr nach Rosenkreuz mit ihm besprach. Und so widmete er nur einen kleinen Teil seiner Aufmerksamkeit der Frage, was hinter dieser Aktion steckte. Eine Pistole konnte es nicht sein, auch wenn die Waffengesetze hier um einiges entspannter waren, so hatten nur die beiden Ex als Bodyguards offiziell die Genehmigung erhalten, eine Schusswaffe zu tragen. Und in solchen Fällen hielten sie sich an die Regeln, schließlich wollten sie ihr öffentliches Bild nicht beschmutzen. Es musste also eine andere Waffe sein und wenn Michael ehrlich war, war er nicht einmal neugierig genug, um mental bei Brad anzufragen, um mehr zu erfahren.

Noch bevor er sein Gespräch mit Herrn Hoffmann beendet hatte, war Brad zurück an seiner Seite – oder besser gesagt hinter ihm – und lehnte sich gegen ihn. „Wir können los, Michael.“

Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, während er eine Hand über die legte, die sich vor seinen Bauch geschlichen hatte, von dort aus Wärme auf ihn abstrahlte. „Können wir das…“

Brad lachte warm gegen seinen Hals. „Es sei denn, Herr Hoffmann hat Arbeit für dich gefunden, die du ganz dringend erledigen musst.“ Eine Pause folgte und er wusste genau, dass sich die braunen Augen jetzt auf den älteren Mann richteten. „Was ich ihm natürlich nicht verzeihen würde.“

„Natürlich nicht…“, brummte der kaum hörbar, bevor er etwas darauf erwiderte. „Keine Sorge, deinen Plänen steht nichts entgegen.“ Amüsiert, und nur Michael wusste in diesem Moment, dass Herr Hoffmann sie immer noch am liebsten geradewegs ins Hotel geschickt hätte.

Die Röte des Sonnenuntergangs empfing sie mit überraschender Abruptheit, als sie nach draußen traten und Brad atmete unwillkürlich ein wenig tiefer ein, beinahe fasziniert von dem Anblick.

Er lächelte, als er dem Blick des Jüngeren folgte. >Entwickelst du romantische Tendenzen?<, neckte er ihn lautlos und erntete ein Aufflackern von Amüsement dafür.

>Wäre das denn schlimm?<, erhielt er dann eine Gegenfrage in Erwiderung, während sich der Junge gleichzeitig gegen ihn lehnte.

Das Amüsement wurde abgelöst, durch Wärme, die bereits die Ahnung von Hitze in sich trug. Eisblaue Augen richteten sich auf Brad, doch dessen Blick blieb auf die Sonne gerichtet. >Nein<, murmelte er schließlich nachdenklich in den Kopf des Jüngeren hinein, presste dann einen Kuss auf Brads Schläfe. Was für eine merkwürdige Stimmung für den Jungen. Er wollte ihr nachgehen, doch bevor er die Gelegenheit dazu bekam, straffte sich Brads Gestalt und eine Hand schloss sich fest um sein Handgelenk.

„Komm, ich habe Hunger. Irgendwo hier muss es doch ein vernünftiges Restaurant geben.“

Sein Blick suchte unwillkürlich nach Herrn Hoffmann, noch bevor ihm diese Reaktion bewusst wurde.

Der daraufhin ganz einfach nickte. „Ich habe mir eine Adresse hier in der Nähe geben lassen. Das Restaurant steht unter Aufsicht des Büros, von daher werden auch Herr Jung und Frau Jäger in Ruhe essen können.“

„Ausgezeichnet.“ Brad ließ ein Lächeln aufblitzen, zog Michael dann voran, ohne auf eine Wegbeschreibung zu warten. Dessen Talent war bereits angesprungen und hatte ihm die benötigten Informationen geliefert.

Belustigt ließ er ihm seinen Willen, wenigstens war das wieder Brad, wie er ihn kannte.

Herr Hoffmann folgte ihnen mit einem Schulterzucken und die beiden Ex taten es sowieso, wie gewohnt ihre Umgebung im Auge behaltend.

Und dennoch wäre das letztendlich nicht genug gewesen. Michael stoppte mitten im Schritt, als ihn plötzlich Leere überfiel. Im ersten Moment konnte er sie nicht einordnen, da fehlte ganz einfach etwas, was sonst da war, und löste beinahe Schwindel aus. Er schloss kurz die Augen, sammelte sich, und erkannte dann das Problem. Es war Brad. Und damit kam die Erinnerung daran, dass Brad schon einmal so reagiert hatte, bar jeden vernünftigen Gedankens.

Seine Reaktion blieb nicht unbemerkt, weswegen die Aufmerksamkeit der Ex im falschen Moment auf die falsche Person gerichtet war.

Bewegung kam urplötzlich in Brad und jetzt konnte er das Messer erkennen, als es gezogen wurde. Fast als könnte er teleportieren, schnellte der Junge vorwärts und Michael konnte nur zusehen, als er um die nächste Ecke verschwand.

Er wollte ihm folgen, doch Frau Jäger stand bereits vor ihm. „Herr Schneider“, meinte sie eindringlich. Nicht mehr als sein Name, doch es reichte, um einigermaßen zu Vernunft zu kommen. Außerdem war Herr Jung bereits Brad gefolgt und das sollte doch reichen, nicht wahr?

Michael atmete tief durch und seine rechte Hand ballte sich zur Faust, bevor seine Finger zittern konnten.

Frau Jäger ließ ihn nicht aus den Augen, neigte jetzt aber den Kopf leicht zur Seite, als würde sie auf etwas lauschen.

Was Michael erst daran erinnerte, dass er vielleicht im Moment nichts von Brad empfing, aber Herr Jung war schließlich noch da. Und dann fing er auch die Emotion auf, welche die Aufmerksamkeit der Empathin erregt haben musste. Es war so etwas wie Schock und von Herrn Jung, einem Ex, kommend, war das mehr als ungewöhnlich. Doch er hielt sich nicht damit auf, sich darüber zu wundern, denn ihm wurde gleichzeitig klar, was das bedeutete. „Es ist bereits vorbei…“ Seine Worte waren kaum mehr als ein Ausatmen, aber sie wurden verstanden.

Nicht nur von Frau Jäger, die langsam nickte, sondern auch von Herrn Hoffmann, der sich nervös durch die Haare fuhr. Den anderen Mann hatte er für diese… Minute, mehr konnte es gar nicht gewesen sein… vollkommen vergessen gehabt. Doch jetzt wurde der Blick eisblauer Augen durch die Bewegung eingefangen und er rang sich so etwas wie ein beruhigendes Lächeln ab. Auch wenn es sich eher wie eine Grimasse anfühlte. „Es ist vorbei“, wiederholte er für Herrn Hoffmann. „Und mit Brad ist alles in Ordnung.“ Die letzten Worte blieben ihm beinahe im Hals stecken, denn mit Brad war noch nicht alles in Ordnung, nicht, solange da noch die Leere war, wo warmes Bewusstsein sein sollte. Doch er war nicht verletzt worden und das war immerhin eine gewisse Beruhigung. Versuchte er sich jedenfalls einzureden.

Seine Muskeln waren wie erstarrt und es kostete ihn echte Überwindung, einen ersten Schritt zu tun. Nur kurz schweifte sein Blick zu Frau Jäger ab, doch die Ex hielt ihn mit keiner Geste zurück. Sie war tatsächlich genauso überzeugt wie er selbst, dass keine Gefahr mehr drohte.

Der nächste Schritt ging schon etwas leichter vonstatten und dann bewegte sich sein Körper wieder wie gewohnt, stockte nur für ihn selbst merklich für die Dauer eines Augenblicks, bevor er die Ecke umrundete. Hinter sich konnte er Schritte hören, Herr Hoffmann und Frau Jäger, die ihm gefolgt waren, doch diese Feststellung traf er nur nebenbei, irrelevant, während eisblaue Augen auf das fixiert waren, was jetzt vor ihm lag.

Herr Jung stand da, die Reglosigkeit so ausgeprägt, als wäre er nur ein Abbild seiner selbst. Es schien, als würde er nicht zu atmen wagen, aus Angst, Brads Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was einfach lächerlich war, doch als Brad den Blick von dem Mann hob, der am Boden lag, konnte Michael die Reaktion verstehen. Denn in den braunen Augen stand die gleiche Leere, die er schon auf mentaler Ebene gespürt hatte und wenn er das nicht schon kennen würde, hätte er vielleicht genauso reagiert. So aber krampfte sich nur etwas in ihm zusammen, während ihn vorsichtige Schritte näher an den Jungen herantrugen.

Brads Blick folgte jeder seiner Bewegungen, doch der Precog blieb am Boden hocken, selbst als Michael genau vor ihm zum Stehen kam.

Sehr, sehr langsam ging er ebenfalls in die Hocke, streckte eine Hand aus, um sie auf Brads Schulter zu legen. Für ein paar endlose Sekunden schien rein gar nichts zu geschehen und wieder krampfte sich sein Magen zusammen, aber dann entspannte sich der Junge minimal unter seiner Berührung. Es folgte ein zeitlupenartiges Blinzeln und an dessen Ende war Brads Blick nicht mehr leer.

Oh, sagte er innerlich zu sich selbst. Das hatte er auch schon eine Weile nicht mehr gesehen…

Brad kam abrupt auf die Beine, bekam gar nicht mit, dass er Michaels Hand dadurch abschüttelte und als er schließlich stand, schien es ein wenig aufrechter als sonst zu sein. Was natürlich nur ein seltsamer Eindruck war, denn an Brads Haltung war nie etwas auszusetzen.

Kühle braune Augen sahen sich um und als Brads Blick auf die Leiche fiel, wurde eine Augenbraue hochgezogen. „Nun, er wird zumindest keine Dummheiten mehr versuchen.“ Die Worte waren nicht minder kühl. Dann endlich wurde Michael wahrgenommen, wieder schien sich etwas zu verschieben, und ihm wurde ein beinahe leichtherziges Lächeln geschenkt.

Und dieser Ausdruck war so ungewohnt, dass er zuerst gar nicht wusste, wie er reagieren sollte.

Weswegen Brad ohne Schwierigkeiten wieder das Wort ergreifen konnte. Auch wenn es nur eines war. Eine Hand umfasste seine Wange und das Lächeln gewann an Wärme. „Gut…“ Mehr nicht. Und dann war da wieder ein langsames Blinzeln, an dessen Ende er sich Brad gegenübersah, wie er ihn kannte.

Ein Anflug von Panik schwang zwischen ihnen, wurde aber erbarmungslos niedergerungen, als der Junge die Situation erfasste, sah, dass Michael in Sicherheit war. Finger vergruben sich in sandblonden Haaren und für ein paar endlose Sekunden war Brads Miene vollkommen ausdruckslos – etwas, das Michael befürchten ließ, ihn wieder zu verlieren – doch dem folgte ein etwas schiefes Lächeln. „Vielleicht hätten wir doch auf Herrn Hoffmann hören sollen, hm?“

Erleichterung sorgte dafür, dass beinahe bunte Funken vor seinen Augen tanzten und da erst merkte Michael, dass zu viel Zeit seit seinem letzten Atemzug vergangen war. Das Lächeln, das seine Lippen kurvte, schmerzte fast. „Ja, vielleicht“, gab er zurück. Als nächstes kam er auf die Beine, eine Gelegenheit, die Brad ausnutzte, um ihn zu küssen.

Danach taten sie alle so, als wäre nichts Besonderes vorgefallen, auch wenn Herr Jung nicht ganz die Vorsicht verbergen konnte, die in seinen Bewegungen lag, als dieser nähertrat.

„Ich habe Frau Winter von dem Vorfall unterrichtet. Sie schickt ein Sweeper-Team vorbei.“

Michael zeigte seine Überraschung nicht, auch wenn er innerlich zugeben musste, dass er davon rein gar nichts mitbekommen hatte. „Sehr gut“, nickte er nur knapp, und dann streifte sein Blick kurz Herrn Hoffmann, der inzwischen mit Frau Jäger zu ihnen aufgeschlossen hatte.

Er wusste nicht gleich, was der Ältere gesehen hatte, doch dessen Gedanken drängten sich ihm regelrecht auf, so unkontrolliert wie sie in diesem Moment waren. Und auch wenn Herr Hoffmann nicht alles mitbekommen hatte, so zumindest diesen Moment, als der Junge wie ein anderer wirkte. Fremd, aber für Michael gleichzeitig beinahe vertraut.

Eisblaue Augen hefteten sich bei diesem Gedanken auf Brad, der jetzt den Toten checkte, fast nebenbei das Messer aus ihm herauszog und es reinigte. So abgelenkt würde der Junge ihre leise Unterhaltung nicht hören, was zweifellos der Grund für Herrn Hoffmanns gedämpfte Worte war, die seine Aufmerksamkeit jetzt wieder auf den Älteren zogen.

„Es ist nun wirklich nicht das erste Mal, dass ich ihn jemanden töten sehe. Aber er hat noch nie so seltsam reagiert… Ist er wirklich in Ordnung?“

Michael schnitt flüchtig eine Grimasse, bevor er sie zurückhalten konnte. „Es muss eine Art Schutzmechanismus gewesen sein, bis er den ersten Schock überwunden hatte.“ Und es war nicht wirklich eine Lüge, nicht wahr? Es konnte wirklich so gewesen sein.

Herr Hoffmann sah ihn nur fragend an.

Er seufzte kaum hörbar. „Der Schock kommt nicht durch den plötzlichen Angriff an sich. Ich nehme an, dass er gesehen hat, wie ich verletzt werde. Das ist etwas, womit Brad noch nie besonders gut klargekommen ist.“

Und jetzt war da Verstehen in dem Blick des Älteren. „So wie es auch umgekehrt der Fall ist.“ Mit einem warmen Lächeln.

Er machte sich nicht die Mühe, das abzustreiten.
 

~TBC~
 

Michael hat vollkommen Recht, Brad hat gesehen, was Michael zustoßen würde, wenn Herr Müller die Chance gehabt hätte. Und es wäre nicht bei einer einfachen Verletzung geblieben...

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Allmacht
2012-02-27T17:45:07+00:00 27.02.2012 18:45
Hi!

Als würde Brad zulassen, dass Michael etwas zustößt. Nur schade, dass er dann praktisch zum gefühlslosen Zombie wird. *seufz* Ich möchte mir nicht ausmalen, wie er ausrasten würde, wenn er mal nichts unternehmen könnte.

lg


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