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Reaching for the Stars

von

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"Das hier ist ja schlimmer als in einem schlechten Actionfilm"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 191/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Das Ende einer langen Nacht ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Ich glaube, Michael sieht das mit dem Untenliegen ein bisschen anders – jedenfalls in dieser Situation *grins*

Brad wusste dank seines Talents, dass er eine Weile rein gar nichts tun konnte. Obwohl ich zugeben muss, dass er sich nur ausgeruht und nicht richtig geschlafen hat ^.~

Übrigens ist lächerlich machen so ein hartes Wort… Auch wenn er tatsächlich mit der Arbeit des Einsatzteams im heutigen Teil nicht so ganz zufrieden ist und ihnen zeigt, wie man es etwas besser hinbekommt.
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 191 „Das hier ist ja schlimmer als in einem schlechten Actionfilm“
 

„Kensington, wie angenehm, dass ich mich mal revanchieren kann.“ Der Sprecher war groß und dunkelhäutig, viel mehr konnte man unter dessen Uniform nicht ausmachen. „Ich denke, wir sollten uns schleunigst aus dem Staub machen. Meine Männer werden sich um Ihren Schützling kümmern.“

Mr. Kensington lächelte ein wenig angespannt. „Ich hoffe, sie hinterlassen nicht zu viele Kollateralschäden.“ Die Bemerkung war kaum mehr als ein Flüstern, was Michael natürlich nicht davon abhielt, sie trotzdem zu verstehen. Laut wurde etwas anderes gesagt. „Ich werde es als erhaltenen Gefallen verbuchen.“

Der andere Mann schien belustigt, war aber zu sehr auf seinen Job konzentriert, um zu lachen. Es folgte eine Kopfbewegung in Richtung ihrer Gruppe. „Was ist mit ihnen?“

Graue Augen begegnetem seinem Blick, doch ihr Ausdruck war unlesbar. Und da sich Mr. Kensington nicht einmal in seinem eigenen Kopf sicher war, was er eigentlich von ihnen halten sollte, konnte ihm auch Michaels Talent gerade nicht helfen, den Blick zu deuten. Also hielt er einfach nur ungerührt der bohrenden Aufmerksamkeit stand, bis der Agent antwortete. „Es wäre wohl besser, wenn wir sie ebenfalls in Sicherheit bringen.“

Der Andere verstand sichtlich nicht, wie Mr. Kensington zu dieser Einschätzung gelangt war, wurde aber durch Brads amüsiertes Lächeln abgelenkt. Der Blick des Schwarzen verengte sich. „Dann nehmen wir sie mit. Und du Junge, mach keine Dummheiten.“

„Das würde mir niemals einfallen, Mr.-“ Das Englisch enthielt kaum einen Akzent.

Ein Lächeln voller weißer Zähne. „White.“

„Natürlich ist das Ihr Name…“ Dieses Mal auf Deutsch.

Herr Jung konnte das Schnauben nicht ganz zurückhalten und Michael spürte, wie auch seine Mundwinkel flüchtig zuckten.

Beide taten so, als hätten sie nichts davon mitbekommen. „Dann zeigen Sie uns mal den Weg, wir werden Ihnen zu folgen wissen.“ Brad begleitete diese Aussage mit einer entsprechenden Geste der rechten Hand.

Mr. White fühlte sich eindeutig nicht ernstgenommen, beschloss aber, sich nicht auf einen Streit mit einem halben Kind einzulassen. Also wandte er sich einfach um und sammelte seine Männer, um dann die Führung zu übernehmen.

Brad kehrte an Michaels Seite zurück. „Es wird Widerstand geben“, wurde ihm leise mitgeteilt. „Das ist der richtige Moment, um eine Kugel ihr Ziel finden zu lassen.“

Er ließ seine Hand für ein paar Atemzüge im Nacken des Jüngeren ruhen. „Ich werde mich darum kümmern“, versprach er ihm ebenso leise. „Und du sorgst dafür, dass wir sicher hier rauskommen und die Einsatzkräfte uns in ihrem Eifer nicht in einen Schusswechsel führen.“

Die braunen Augen schweiften über den Raum hinweg, nahmen gleichzeitig den Weg wahr, den sie gehen würden und was genau für Hindernisse sich dabei ergeben würden. Energie flammte auf, dann verzog der Junge kurz das Gesicht. „Ja, ich werde dafür sorgen.“

Er zog eine Augenbraue hoch. „Probleme?“

„Eher Inkompetenz.“ In einem abfälligen Tonfall.

Und das war eine gewisse Beruhigung. Unwillkürlich lächelte er und dann wurde es Zeit, sich auf den Weg nach draußen zu machen.

Sie kamen nicht sehr weit, bevor die Geiselnehmer Anstoß an der Situation nahmen. Gegen die fliehenden Gäste hatten sie nichts unternommen, aber die Einsatzgruppe sahen sie wohl als legitimes Ziel an. Es war schon ein Wunder, dass die ohne größere Hindernisse bis zu Mr. Kensington vorgedrungen war.

Kaum dass der Schusswechsel startete, fand sich Michael mal wieder am Boden wieder, nur dass er dieses Mal Brad an seiner Seite hatte, der durch Frau Jäger geschützt wurde. Wobei die große Säule, die ihnen als Deckung diente, wahrscheinlich am interessantesten für alle Beteiligten war.

Der Schusswechsel schien sich nicht legen zu wollen, also zuckte er innerlich mit den Schultern und machte sich an seine eigentliche Aufgabe, im Vertrauen darauf, dass Brad ihn bei Bedarf zurückholen würde. Er tauschte vorher einen schnellen Blick mit dem Jungen aus, der sein Einverständnis mit einem knappen Nicken bekundete.

Suchend griff er nach draußen, fand weitere Einsatzgruppen vor. Ein Teil beschäftigte sich damit, die Gäste in Sicherheit zu bringen, aber da war auch die Gruppe, die sich gerade zu dem Raum vorkämpfte, in dem sich der Vizepräsident befand. Michael behielt sie auf seinem Radar, während er ihre Position in Relation zu Mr. Young bestimmte. Es hätte in einem solchen Chaos selbst für ihn sehr schwer werden können, aber da er schon eine Weile gewusst hatte, welche Aufgabe noch auf ihn zukam, hatte er den Senatskandidaten nie ganz aus den Augen verloren. Das Glück schlug sich auf seine Seite, ganz wie Brad es vorausgesehen hatte. Da war einer der Entführer, der den Vorposten spielte und die Einsatzkräfte nahen sah. Der Mann blieb vollkommen ruhig, etwas, worüber Michael sich vielleicht gewundert hätte, wenn er nicht so viel zu tun gehabt hätte, so aber würde es einfach nur besonders leicht sein, ihm den mentalen Stoß in die richtige Richtung zu geben. Gerade weil der andere Mann so konzentriert war, gab es nicht den gewohnten Sumpf undisziplinierter Gedanken, durch den er sich durchkämpfen müsste. Er verschob lediglich die Wahrnehmung etwas und schon traf die Kugel nicht das ursprüngliche Ziel, sondern flog daran vorbei und bohrte sich in den Hinterkopf von Mr. Young, ohne dass der Schütze überhaupt etwas davon mitbekam.

Michael sprang weiter, zu den Leuten, die den Senatskandidaten gerade im Blickfeld hatten und vergewisserte sich so, dass es für den Mann keine Hilfe mehr geben würde, kehrte dann in seinen eigenen Kopf zurück.

Gleichzeitig war da eine Hand, die sich um sein Handgelenk schloss, ihn erdete und ganz von den Überresten seines mentalen Ausflugs befreite. Er atmete aus, als sich Brads vertraute Präsenz um ihn schloss, ihn einhüllte, wie in einen Mantel. Und für einen Moment ließ er sie einfach nur auf sich einwirken, bevor eisblaue Augen geöffnet wurden und er unmittelbar Brads Blick begegnete.

Der Precog wirkte leicht abwesend und war gleichzeitig ganz da, ein Eindruck, der ihn kurz zwinkern ließ, bevor er das mentale Bild von der rein physischen Ebene trennte. Ein Lächeln zog ohne sein bewusstes Zutun an seinen Mundwinkeln und als Brad es erwiderte, wusste er, dass der Junge jetzt auch geistig wieder völlig bei ihm war.

„Vertraust du meiner Arbeit nicht mehr?“, fragte er leise.

Das Lächeln wurde ausdrucksvoller. „Natürlich tue ich das. Du solltest dir also solche Unterstellungen sparen. Ich habe nur überlegt, wie lange wir hier noch warten und zusehen sollen, wie beide Seiten ihre Munition verschwenden. Das hier ist ja schlimmer als in einem schlechten Actionfilm.“ Anders als Michael sprach Brad nicht leise und so blieb es nicht aus, dass er gehört wurde.

Mr. Kensington musterte den Jungen. „Solltest du nicht etwas mehr Respekt zeigen?“

Brads Reaktion bestand in einer hochgezogenen Augenbraue. „Den müssen sie sich erst verdienen.“ Sein Kopf bewegte sich um ein paar Zentimeter zur Seite und Michael blieb beinahe das Herz stehen, als eine Sekunde später ein Querschläger dort vorbeizischte, wo sich eben noch Brads Gesicht befunden hatte.

Der Amerikaner war ebenfalls blass geworden, vergaß völlig, was er hatte sagen wollen, und dessen Hand verkrampfte sich um die Waffe, die ihm vorhin ausgehändigt worden war. Mr. Kensington war nur noch nicht dazu gekommen, sie zu benutzen, das Einsatzteam schien ein wenig unwillig, ihm ein freies Sichtfeld zu gestatten, weil das gleichzeitig die Gefahr bedeutete, seinerseits gesehen zu werden. Und anders als diese Männer trug Mr. Kensington keine Schutzweste.

Braune Augen folgten der Bewegung und obwohl Michael wusste, was Brad als nächstes tun würde, hinderte er ihn nicht daran. Immerhin war ihm eben vor Augen geführt worden, dass sie auch in ihrer Deckung nicht sicher waren.

Brad gab Herrn Jung ein Zeichen, der problemlos verstand. Der Pyro konzentrierte sich für einen Moment und die Waffe erhitzte sich. Nichts, was ihre Funktionsfähigkeit einschränken würde, das wäre kontraproduktiv gewesen, doch ausreichend, damit Mr. Kensington sie überrascht losließ.

Brad griff schneller danach, als irgendjemand hätte reagieren können und der Protest des Agenten erstarb, als der Junge mit einer absolut geschmeidigen Geste anlegte und schoss.

Michael musste beinahe lächeln, als er das sah. Seit seinen ersten Schießversuchen auf Rosenkreuz war Brad eindeutig besser geworden und er schien damals schon nahe an der Perfektion zu sein. Und so überraschte es weder ihn noch die Ex, als jede Kugel ihr Ziel fand.

Es dauerte noch ein paar Sekunden, bevor das Einsatzteam registrierte, dass die noch verbleibenden Gegner plötzlich keine mehr waren, doch dann senkten sie die Waffen und damit war da endlich etwas Stille, die ihnen in Kontrast zu dem Lärm zuvor regelrecht in den Ohren zu klingen schien.

Der Jüngere kümmerte sich nicht um die Blicke, die plötzlich auf ihm ruhten, warf Mr. Kensington die Waffe zu, der sie automatisch auffing. „Jetzt können wir wohl endlich gehen.“ Und da die meisten Leute es inzwischen aus dem Saal geschafft hatten, immerhin waren die Entführer ausreichend abgelenkt gewesen, setzte er sich einfach in Richtung Tür in Bewegung. Und er konnte es sich nicht verkneifen, im Vorbeigehen noch einen Kommentar loszuwerden. „Sie sollten vor ihrem nächsten Einsatz mehr Zeit auf dem Schießstand verbringen.“ Brad hatte noch nie besonders viel Geduld für Unfähigkeit aufgebracht.

Dieses Mal lächelte Michael wirklich, denn auch wenn er das Gesicht des dunkelhäutigen Amerikaners nicht sehen konnte, so konnte er problemlos dessen Gedanken verfolgen. Und der fühlte sich ein wenig in seinem Stolz verletzt, vor allem, da Brads Worte in erster Linie an ihn gerichtet waren. Was für Michael vollkommen verständlich war, der Mann trug immerhin als Team-Leader die Verantwortung. Doch dieses Verständnis schien nicht jeder zu haben.

Mr. Kensington schüttelte fassungslos den Kopf. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Und die anderen wohl auch nicht. Ansonsten hätten sie dafür gesorgt, dass er nicht so abfällig zu ihm spricht.“

Ohne sein Talent wäre es Michael gewesen, der diesmal nicht verstand. So aber neigte er nur den Kopf ein wenig zur Seite, unbewusst eine Geste von Brad spiegelnd. „Sie halten es für Diskriminierung wegen seiner Hautfarbe, dass der Junge ausgerechnet ihn ausgesucht hat? So etwas würde Brad niemals tun, schließlich ist es lächerlich.“

Die Augen des anderen Mannes weiteten sich, während Michael ruhig weitersprach.

„Wenn Brad diskrimiert, falls man es überhaupt so bezeichnen kann, dann gegen Inkompetenz.“

Herr Jung nickte zu diesen Worten, es war für ihn genauso selbstverständlich wie für Michael, Frau Jäger hingegen war ebenso wie Herr Hoffmann bereits Brad gefolgt. „Wir sollten jetzt ebenfalls gehen, Herr Schneider“, meinte der Ex dann.

Ein Vorschlag, gegen den er naturgemäß nichts einzuwenden hatte. Er schenkte dem anderen Mann ein höfliches Lächeln. „Es war interessant, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Kensington. Und vielen Dank für Ihre Hilfe dabei, hier heil herauszukommen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich anschließend zum Gehen. Und dank seines Talents kam niemand auf die Idee, ihn aufzuhalten, um neugierige Fragen zu stellen. Genauso wenig wie Mr. Kensington während ihrer Gespräche auf die Idee gekommen war, dass er eigentlich etwas zu viel über sich preisgab – fehlleitende Antworten hin oder her.

Brad empfing ihn vor dem Saal, wo die Einsatzkräfte ebenfalls die Oberhand gewonnen hatten und die letzten Gäste nach draußen geleiteten. „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du willst hier übernachten.“

Er streckte eine Hand aus und wuschelte durch die schwarzen Haare, ohne dass der Jüngere ausgewichen wäre. „Ich denke, du hattest eher diesen Eindruck vermittelt als ich.“

„Nicht witzig“, murmelte Brad, beugte sich dann flüchtig vor, um ihn zu küssen. „Und jetzt komm.“

„Natürlich“, gab er ebenso leise zurück. Seine Hand ruhte in Brads Kreuz, als sie nach draußen traten.

Sie atmeten wohl alle tief durch, als die frische, kühle Nachtluft sie umgab und er konnte regelrecht zusehen, wie Brad neue Energie gewann. Was ihm gleich darauf mit einem ausgesprochen munteren Lächeln bewiesen wurde.

„Sag mal, hat sich der ganze Überfall eigentlich für den Initiator gelohnt?“

Irgendwie begann sich Belustigung bei Brads non-chalanter Frage in ihm zu rühren. „Du willst wissen, ob der Vize getötet wurde? Hm, nein. Die Einsatzkräfte kamen noch rechtzeitig zu seiner Unterstützung. Doch ich kann dir immerhin mitteilen, dass sich der Kopf der Bande rechtzeitig abgesetzt hat. Er wird also noch andere Chancen haben.“

Herr Hoffmann schien über seine Wortwahl etwas verwundert und warf eine Frage ein, bevor Brad reagieren konnte. „Du hast ihm doch nicht etwa Erfolg gewünscht?“

Der Jüngere lehnte sich ein wenig mehr gegen ihn, als er den Kopf zu Herrn Hoffmann wandte. „Sie klingen so entsetzt“, lachte er dann. „Ich muss zugeben, dass ich ihm zumindest keinen Misserfolg gewünscht habe. Immerhin hat er sich ausgesprochen zivil gegenüber den anderen Gästen verhalten. Und uns die Chance gegeben, uns unbemerkt um unser eigenes Problem zu kümmern.“

Der ältere Mann antwortete nicht gleich, weswegen Michael sich in Richtung ihrer Limousine in Bewegung setzte. Immerhin war es schon längst Zeit, zurück ins Hotel zu kommen, auch wenn Brad das gerade wieder vergessen zu haben schien.

Herr Hoffmann schien sich wieder gefasst zu haben. „Das ist auch eine Sichtweise. Und ich sollte wirklich nicht überrascht sein, so etwas von dir zu hören“, wurde ausgesprochen trocken zu Brad gesagt.

Der lächelte immer noch. „Man muss natürlich bedenken, welche Nachwirkungen sein Tod haben würde. Aber es ist ja nur der Vize, die USA würden es schon überstehen. Der eine oder andere Schock hat noch niemandem geschadet.“

„Du bist wirklich unmöglich“, wurde daraufhin nur erwidert.

Und Brad schien zufrieden mit dieser Feststellung.
 

~TBC~
 

Natürlich ist das Einsatzteam nicht inkompetent, Brad vergisst ganz einfach, dass er bei Talentlosen andere Maßstäbe ansetzen müsste…

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-01-29T16:29:17+00:00 29.01.2012 17:29
Hallo,

das ist typisch Brad gewesen. Es müssten seiner Meinung nach eben alle versuchen perfekt zu sein. Die knapp vorbeigegangene Kugel dürfte aber auch alle eine Lehre sein. Gott sei Dank ist Herrn Hoffmann auch nichts passiert. Obwohl das Brad wahrscheinlich sowieso nicht zugelassen hätte. Schließlich ist es einer der "Normalen", die er besonders mag.

lg


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