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Reaching for the Stars

von

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"Sie sind viel zu paranoid, um ein normaler Gast zu sein"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 190/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Etwas mehr Trubel auf der Party als erwartet… ^^#

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *lach* In diesem Punkt werden wohl noch ein mehr Leute der gleichen Meinung wie Brad sein ^.~

Tja, das mit der steigende Bekanntheit konnte nicht ausbleiben. In bestimmten Kreisen weiß man, dass Rosenkreuz' Abgänger besonders talentiert sind (wenn auch nicht, wie talentiert genau *gg*) und daher werden die Leute, von denen man weiß, dass sie von dort kommen, besonders im Auge behalten. Ganz davon abgesehen spricht ja Brads Arbeit für sich… ^^
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 190 „Sie sind viel zu paranoid, um ein normaler Gast zu sein“
 

Michael konnte nicht genau sagen, was er in diesem Moment empfand, aber das Gefühl enthielt einen Gutteil an Frustration und Besorgnis. Und es war etwas, das auch nach außen hin abstrahlte, sehr zum Leidwesen von Herrn Jung.

„Bitte, Herr Schneider. Es ist gerade zu gefährlich. Herrn Crawford wird sicher nichts geschehen.“

Er konnte lesen, dass der Ex beinahe überzeugt davon war, auch wenn ein leiser Zweifel blieb. Er biss seine Zähne zusammen, blieb aber weiterhin ruhig liegen.

Es hatte keine weiteren Schüsse gegeben, die Leute waren bereits verschreckt genug und das erste Ziel des Überfalls war erreicht. Sie hatten sich Geiseln geschnappt, die als unmittelbare Schilde herhalten mussten, um die anwesenden Sicherheitskräfte zu Wohlverhalten zu animieren. Aber man musste sich nichts vormachen, letztendlich waren sie alle Geiseln hier.

Seine Mundwinkel zuckten zur Seite, als er ungesehen seine Zähne entblößte, doch das blieb seine einzige Reaktion auf diesen Gedanken. Lieber nutzte er die Energie, die ihn gerade erfüllte, um nach Brad greifen. Und als er ihn fand, legte sich seine Agitation zum Teil.

Der Junge befand sich gerade in derselben Lage wie Michael, im wahrsten Sinne des Wortes, doch anders als er selbst war Brad gar nicht darauf aus, etwas dagegen zu unternehmen.

>Ist es das, worauf du gewartet hast?< Selbst auf der mentalen Ebene fehlte jeder Ausdruck, ansonsten hätte er vielleicht bissig geklungen und das war etwas, was ihm Brad gegenüber nicht passieren würde.

Brad sandte ihm als erstes ein Leuchten zurück, das nichts anderes ein Lächeln war, antwortete dann. >Ja, habe ich.< Und darin lag Gewissheit. Anscheinend hatte dessen Talent beschlossen, den Jüngeren nicht mehr im Dunkeln zu lassen. >Und es geschieht alles so, wie es geschehen soll.<

>Von ganz allein?<

Er bildete sich nicht nur ein, dass mit der Antwort ein Flackern von Belustigung einherging. >Dann müssten wir nicht hier sein, nicht wahr? Nein, wir müssen später dafür sorgen, dass eine Kugel das richtige Ziel findet, aber das wäre auch schon alles.< Brad schwieg einen Moment, fuhr anschließend bedeutend ernster fort. >Das heißt, dass du auch nichts anderes tun darfst, egal, wie sehr du es möchtest.<

Michael atmete tief durch und schaffte es schließlich, sich ganz zu entspannen. >Nur eine Kugel, hm? Die soll nicht zufällig Mr. Young treffen?<

>Genau das. Alle Probleme sind damit gelöst, ohne dass wir eingreifen mussten. Oder zumindest fast nicht.< Brad umarmte ihn innerlich, was nur dafür sorgte, dass er ihn auch auf der sehr realen Ebene in seinen Armen haben wollte.

Er verdrängte den Wunsch, konzentrierte sich stattdessen auf das, was nicht nur Brads Worte sondern auch die dahinter liegenden Bilder vermittelten. Er verstand, auch wenn es ihm nicht besonders gefiel. >Gut, aber wenn ich auch nur das geringste Anzeichen bemerke, dass etwas schiefläuft, werde ich eingreifen. Und mir ist es egal, ob es dann ein paar unerklärliche Todesfälle gibt.<

Brad kam nicht dazu darauf zu antworten, denn in diesem Moment tönte eine Ansage durch den Saal, zerbrach klirrend die panikerfüllte Stille, die sich nach den Schüssen ausgebreitet hatte.

„Ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Bitte verzeihen Sie die Störung, aber wenn sich jeder so verhält, wie er soll, werden wir Sie bald wieder verlassen. In der Zwischenzeit rührt sich keiner ohne unsere Erlaubnis vom Platz. Wir wollen nur eine Person und sobald wir sie haben, können Sie alle weiter Ihrem vergnüglichen Abend nachgehen. Natürlich können Sie es sich bis dahin so bequem wie möglich machen.“ Die Stimme war vollkommen ruhig, beinahe kultiviert, ein deutliches Zeichen, dass man den Sprecher besser nicht unterschätzen sollte.

Am Ende dieser Durchsage herrschte für einige lange Sekunden wieder Stille, dann gab es ein paar Wagemutige, die den Worten genug vertrauten, um sich langsam aufzurichten. Und als ihnen nichts passierte, folgte nach und nach auch der Rest.

Herr Jung wartete ab, bis seiner Meinung nach ausreichend Deckung durch sie umgebende Personen bestand, bevor der Ex sich ebenfalls aufsetzte und Michael so seine Bewegungsfreiheit wiedergab. Eine Hand blieb allerdings auf seiner Schulter ruhen und deutete damit an, dass er besser noch nicht aufstehen sollte.

Er beschloss, darauf zu hören und Mr. Kensington war nicht minder vorsichtig, wie ihm ein Blick in dessen Richtung verriet. Ein Lächeln flog unwillkürlich über sein Gesicht. „Jetzt sitzen Sie hier fest, statt sich um Ihre eigentliche Aufgabe kümmern zu können“, merkte er leise an.

Die Miene des Anderen erstarrte für einen Sekundenbruchteil, bevor er mit einem etwas schiefen Lächeln reagierte. „Ich habe mir wohl die falschen herausgepickt“, wurde zugegeben. Der Mann versuchte nicht einmal, sich dumm zu stellen, jetzt da er wusste, dass er durchschaut worden war.

Er zuckte leicht mit den Schultern. „Sie konnten schließlich nicht ahnen, dass so etwas passieren würde.“ Seine Handbewegung schloss den gesamten Raum ein – und damit auch die bewaffneten Männer, die alle mit Argusaugen beobachteten. „Dennoch will ich hoffen, dass der Rest Ihrer Leute für eine schnelle Lösung des Problems sorgt.“ Seine Stimme geriet in eine kühlere Tonlage, als er weitersprach. „Wobei es mir persönlich auch relativ egal sein kann, wenn sie sich besonders dumm anstellen und die Männer hier ihr Vorhaben rasch abschließen. Es würde auf dasselbe hinauslaufen.“

„Ich… denke, ich kann Ihre Einstellung auf gewisse Weise nachvollziehen“, wurde erwidert, sobald Mr. Kensington seine erste Überraschung verarbeitet hatte. „Aber befürchten Sie nicht, dass das vorhin eine Lüge war?“

„Es klang nicht danach, nicht wahr? Und ich konnte schon immer gut einschätzen, ob andere die Wahrheit sagen.“

Von Herrn Jung blitzte Belustigung zu ihm herüber, da dieser wusste, wie wahr diese Worte waren. Doch auf der Miene des Ex zeichnete sich nichts davon ab. Dazu war Herr Jung zu professionell.

Michael nickte in Richtung von Mr. Kensingtons Ohr. „Was denken Ihre Leute, sagt er die Wahrheit?“ Er erhielt ein widerwilliges Nicken, was Michael zum Anlass nahm, wieder zu lächeln. Den Agenten ein wenig zu ärgern hielt ihn wenigstens davon ob, zu sehr über die Entfernung zwischen sich und Brad nachzudenken. Eisblaue Augen ließen von dem anderen Mann ab und stattdessen ließ er seinen Blick durch den Saal schweifen. Der erste Schock schien sich gelegt zu haben, die Gäste sprachen leise miteinander. Und immer wieder erfolgten versteckte Seitenblicke zu den bewaffneten Männern hin. Er beschloss, dass es an der Zeit war aufzustehen, womit er nicht zu den letzten gehörte, aber auf jeden Fall zu den weniger Mutigen. Er tauschte ein Nicken mit Frau Jäger aus, die sich wie von dem geheimnisvollen Sprecher befohlen nicht vom Fleck gerührt hatte, das aber nicht zum Anlass nahm, weniger wachsam zu sein. Und dann seufzte er leise. Das konnte noch ein langer Abend werden.

Da er nichts Besseres zu tun hatte, verfiel er wieder in eine unverfängliche Unterhaltung mit dem Agenten, was die Zeit aber nicht wesentlich schneller vergehen zu lassen schien. Irgendwann stellte er deswegen eine Frage, die nicht ganz so unverfänglich war. „Ich hätte gedacht, dass sich allmählich eine Lösung abzeichnet, egal in welche Richtung. Konnten Sie ihn immer noch nicht in Sicherheit bringen?“

Mr. Kensington reagierte zunächst mit Misstrauen, schüttelte dann den Kopf, als er sich klarmachte, dass Michael nichts mit den Männern zu tun hatte. „Sie konnten sich in einen Raum zurückziehen, der sich gut verteidigen lässt. Allerdings handelt es sich auch um eine Sackgasse.“

„Und es gibt keine Verstärkung von draußen?“

Das brachte ihm ein leises Schnauben ein. „Oh, sie sind natürlich da. Doch hier sind zu viele wichtige Geiseln, um sie so einfach gefährden zu können. Nicht einmal für den Vizepräsidenten machen sie das.“

„Das ist beruhigend zu hören. Auch wenn es jetzt nicht nur ein langer Abend, sondern auch eine lange Nacht zu werden scheint. Ich bin ein wenig überrascht, dass bisher keine Geiseln getötet wurden, um den Mann dazu zu überreden, herauszukommen.“

„Ja, das ist ein wenig seltsam…“ Die Worte kamen beinahe unbewusst. „Man könnte fast meinen, dass wer auch immer hinter dem Vize her ist, so etwas wie ein Gewissen hat.“

Michael zog eine Augenbraue hoch. „Ich hoffe, niemand verlässt sich auf diese Schlussfolgerung und versucht irgendwelche Dummheiten. Spätestens dann wäre es mit dem Gewissen zweifellos vorbei.“

Dem gab es nichts mehr hinzuzufügen und nicht ohne eine gewisse Erleichterung wandten sie sich dem Essen zu, das bis zu ihnen vorgedrungen war. Es war ihnen zwar immer noch nicht erlaubt, sich frei zu bewegen, aber die Bewaffneten verhinderten nicht die Weitergabe der gefüllten Teller und Gläser. Und so wie viele andere auch hatte er sich wieder auf den Boden gesetzt, diesmal aber nicht aus einem Zwang heraus, sondern aus Gründen der – etwas zweifelhaften – Bequemlichkeit.

Nachdem er seinen Teller geleert hatte, hielt er wieder nach Brad Ausschau. Natürlich war es nicht schwer, ihn wiederzufinden, aber dieser Gedanke trug nicht viel Trost in sich. Zumindest war der Junge ebenfalls mit Essen versorgt und befand sich in der Gesellschaft von Herrn Hoffmann. Der Ältere würde schon auf ihn aufpassen.

Brad wandte auf einmal den Kopf und der Blick brauner Augen fand den eisblauer. Ein Lächeln blitzte auf, bevor Brad die Hand hob um seinen Mund zu bedecken und zu gähnen. Da war wohl jemand müde…

Belustigung zog an seinen Mundwinkeln, doch er musste zugeben, dass er ebenfalls nichts gegen ein Bett einzuwenden hätte.

Brad machte sich nicht viele Umstände, sondern fand schnell eine Lösung. Er konnte sehen, wie der Jüngere kurz etwas zu Herrn Hoffmann sagte, der gleich darauf sein Jackett auszog, zusammenfaltete und auf den Schoss legte. Um dann als Kissen zu dienen.

Mr. Kensington hatte mitbekommen, wo seine Aufmerksamkeit weilte, schüttelte nun ein wenig ungläubig den Kopf. „Der Junge hat wirklich die Ruhe weg. Sich in so einer Situation einfach schlafen zu legen…“

„Es ist nicht unklug. So bewahrt er seine Kräfte für den Moment auf, wenn er sie wirklich braucht.“ Aber so logisch das klang, er musste vor sich selbst zugeben, dass es ihm nicht gelingen würde, die Augen zu schließen. Auch wenn so die Zeit vielleicht etwas schneller vergangen wäre. Denn die Nacht erwies sich wie geahnt als sehr lang.

Nach und nach gab es mehr Leute, die sich nicht wachhalten konnten, doch er hatte genug Training, um keine großen Schwierigkeiten zu gekommen. Genauso war es mit Herrn Jung und Frau Jäger, die unverändert wachsam blieben.

Es war gegen drei Uhr, als wieder Schüsse zu hören waren und alle aus dem Schlaf rissen, die bisher welchen gefunden hatten. Michael wurde davon nicht überrascht, er wusste bereits, dass die Einsatzkräfte trotz der Aussage von Mr. Kensington einen Versuch gestartet hatten, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Und ihnen blieb auch nicht viel anderes übrig. Die Geiselnehmer hatten anscheinend keinen Kontakt aufgenommen, man wusste nicht, ob es Tote oder Verletzte gab, und gerade weil sich hier drinnen so viele wichtige Leute befanden, gab es draußen den entsprechenden Druck, endlich etwas zu unternehmen.

Die sich diesmal ausbreitende Panik schien sich nicht wieder legen zu wollen. Während die einen versuchten, Schutz möglichst nahe der Wand zu finden, drängten sich andere zu den einen Ausweg versprechenden Türen, die im Moment nicht bewacht waren, da die Bewaffneten anderweitig beschäftigt waren.

Die Situation war allerdings keine, die bei Michael Panik auslösen konnte. Da war nur ein kleines Aufblitzen, weil er Brad buchstäblich verloren hatte. Aus den Augen sowieso, aber die Vielzahl von Einflüssen auf der mentalen Ebene machten eine Ortung im Moment auch auf diesem Wege unmöglich.

Die beiden Ex hielten es mit denjenigen, die zum Rande des Raums wollten und ebneten ihm den Weg, eine Tatsache, die auch Mr. Kensington ausnutzte. Bei den Türen hatte man gerade sowieso keine Chance, die anstürmende Menge wirkte wie ein Propf und es würde ihn nicht wundern, wenn es dadurch zum Schluss mehr Verletzte geben würde als durch die Geiselnehmer.

Sie hatten ihr Ziel kaum erreicht, als sich plötzlich jemand gegen seine Seite drückte, etwas, dass nicht einmal Herrn Jung oder Frau Jäger aufgefallen war. Doch das war ihm jetzt egal, er würde sie deswegen nicht rügen. Immerhin war es gar nicht so einfach, Brad zu schlagen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Da bist du ja wieder.“

Brad schenkte ihm einen unbekümmerten Blick, begleitet von einem zufriedenen Lächeln. „Ich habe die Gelegenheit zu nutzen gewusst. Es hat einen Moment länger gedauert, da ich auch Herrn Hoffmann mit rüberbringen musste.“

„Und ich bin ausgesprochen dankbar dafür“, merkte der ältere Mann trocken an.

Mr. Kensington musterte Brad mit gut verborgener Neugier, aber nicht gut genug verborgen, um Michael zu entgehen. Und dem Jungen damit auch nicht.

„Brad Crawford“, stellte dieser sich vor, musterte seinerseit den Agenten. Dann wurde der Kopf zur Seite geneigt. „Sie haben Ihre Waffe nicht dabei?“

Der Andere schüttelte langsam den Kopf, holte dann die Vorstellung nach, bevor eine etwas entnervte Frage gestellt wurde. „Was verrät mich eigentlich?“

Das brachte ihm eine hochgezogene Augenbraue ein. „Sie meinen neben der Tatsache, dass sie einen Empfänger im Ohr haben?“ Mit einem feinen Lächeln. „Es ist ihre Haltung. Sie sind viel zu paranoid, um ein normaler Gast zu sein.“

Mr. Kensington lachte etwas tonlos. „Das hat mir wirklich noch niemand vorgeworfen. Und dieses Gerät“, er tippte gegen sein Ohr, „ist so gut wie unsichtbar.“

Brad zuckte nur mit den Schultern. „Nicht unsichtbar genug.“ Dann richteten sich die braunen Augen abrupt auf jemanden hinter dem Mann, der auch Michaels Aufmerksamkeit nicht entgangen war. Weswegen er die Hand hob um die beiden Ex zurückzuhalten, während Brad etwas sagte. „Ich denke, da kommt Ihre Verstärkung.“
 

~TBC~
 

So, das Ziel der Bewaffneten sollte jetzt klar sein. Aber viel mehr wird es leider nicht zu erfahren geben. Brad und die anderen werden sich nämlich nicht weiter in die Ereignisse einmischen, als es ihrem eigenen Ziel dient. ^^#

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2012-01-22T18:49:16+00:00 22.01.2012 19:49
Hallo,

Michael muss also mal unten liegen? *grins* Tut ihm auch nicht schlecht. Dass Brad sich schlafen legt, finde ich dann doch etwas übertrieben. Außerdem macht er die Sicherheitsleute mal wieder etwas lächerlich? So wie bei seinem ersten Einsatz.

lg


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