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Reaching for the Stars

von

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"Keine Sorge, das war nur Pessimismus und keine Vision"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 183/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Mehr Meer und mehr Arbeit ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Ah, heute gibt es nur noch das Ende des Besuches am Strand zu sehen, schließlich war es ja schon spät, bevor sie überhaupt hingekommen waren. Aber ich werde schauen, ob ich noch ein bisschen mehr einschieben kann, bevor die fünf Spanien wieder verlassen ^^
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 183 „Keine Sorge, das war nur Pessimismus und keine Vision“
 

Die Sonne war inzwischen fast untergegangen und der Wind aufgefrischt, so dass Michael ganz froh darüber war, sich nach dem Schwimmen wieder angezogen zu haben. Brad hingegen hatte sich geweigert, das zu tun, lag nur mit Shorts bekleidet lang ausgestreckt neben ihm.

„Ist er tatsächlich eingeschlafen?“, mischte sich eine leise Stimme in die Ruhe, die bis dahin nur vom Rauschen des Meeres gefüllt worden war. Sie befanden sich allein in diesem Abschnitt des Strands.

Er wandte sich Herrn Hoffmann zu, der Brad neugierig musterte. Und auch wenn er den Gesichtsausdruck des Älteren nicht sehen konnte, so spürte er im Hintergrund den Anflug von Belustigung. „Hm, ist er.“ Michael hob eine Hand, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, um sanft durch die schwarzen Haare zu streichen. „Er hätte sich aber vorher etwas überziehen sollen, es wird langsam kühl.“

„Nun, er scheint Sie als Wärmequelle zu benutzen…“ Jetzt war die Belustigung bis in die Stimme des anderen Mannes vorgedrungen.

Nachdenklich ruhten eisblaue Augen auf der vertrauten Gestalt. Ihm war bewusst, dass Brad kein kleines Kind mehr war – meistens jedenfalls – aber in diesem Moment sah er sehr jung aus. Vielleicht, weil ihn dessen Position an damals erinnerte, als Brad sich genauso an sein Bein geklammert hatte. Er schüttelte den Eindruck ab, sah wieder die Gegenwart. Und in der… „Das reicht nicht wirklich.“

Herr Hoffmann griff nach dessen Jackett, um es dann über Brad auszubreiten. „Dann sollten Sie ihn ganz einfach aufwecken, damir wir reingehen können. Das Bett ist sowieso bequemer.“

Er lachte unwillkürlich auf. „Das hat Herr Schumann auch gemeint, als er uns mal so am Schwimmbecken vorgefunden hat.“

„Und, haben Sie auf ihn gehört?“

„Natürlich, es war schließlich vernünftig.“

Michael erhielt ein Lächeln. „Und was hält Sie davon ab, jetzt vernünftig zu sein?“

Er zuckte mit den Schultern, ein wenig unschlüssig. Wenn er ehrlich war, wollte er sich im Moment nicht von der Stelle rühren.

Herrn Hoffmanns Blick gewann an Gewicht, bevor dieser beinahe nachsichtig den Kopf schüttelte. Und aus irgendeinem seltsamen Grund ließ ihn das an seinen Vater denken. Der Andere stand wortlos auf und begann ihre Sachen zusammenzupacken und erst als er fertig war, richtete sich Herrn Hoffmanns Aufmerksamkeit wieder auf Michael, aber weiterhin fiel kein Wort.

Und die stumme Gestalt war auch so beredt genug. Er gab sich innerlich einen Ruck, umfasste sanft die Hand, die den Stoff seiner Hose festhielt. Dann schickte er einen ebenso sanften Energiestoß über ihre Verbindung, der es schaffte, das Feuer in Brads Geist anzufachen und die Bewusstlosigkeit des Schlafes zu vertreiben.

Der Griff verstärkte sich für einen Augenblick, bevor er gelockert wurde. Und dann war Brad wach genug, um seine Hose loszulassen und stattdessen die Hand zu drehen, so dass Michael sie richtig umfassen konnte.

„Willkommen zurück“, lächelte er. „Wir wollen reingehen, es wird kalt.“ Als wollte er seine Worte unterstreichen, umspielte sie plötzlich ein kühler Wind und Gänsehaut kroch über Brads Arme.

Der Jüngere zwinkerte, dann ging der Blick der braunen Augen an ihm vorbei in Richtung Meer. „Du hast Recht. Ein Unwetter zieht auf…“

Er folgte dem Blick und bemerkte jetzt erst, wie viele Wolken auf einmal am Horizont zu sehen war, schwer zu unterscheiden vom bleigrauen Meer. Es war ein Anblick, der das letzte Zögern aus ihm vertrieb. Rasch kam er auf die Beine und zog Brad mit sich, der mit einem leisen Lachen reagierte. Dann ließ sich Brad gegen ihn fallen, warm und fast knochenlos, als würde ihm jeder Wille zu einer weiteren Bewegung fehlen.

Doch das hielt nicht lange vor, er kam nicht einmal dazu, ihn zu ermahnen, da wandte der Junge plötzlich den Kopf zu Herrn Hoffmann um. Womit auch Michaels Aufmerksamkeit auf den anderen Mann gelenkt wurde, so dass er dessen zuckende Mundwinkel sehen konnte.

„Nun sagen Sie es schon…“ Brads Stimme enthielt eine gespielte Entnervtheit.

Herr Hoffmann lächelte jetzt, trat auf den Jüngeren zu, um ihm seine Sachen zu reichen. „Ich gewinne den Eindruck, dass es Schlafenszeit für dich ist“, kam der Ältere dann Brads Aufforderung nach, mit einem neckenden Tonfall.

Brad ließ sich so gar nicht ärgern. „Die habe ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr“, machte er den Anderen aufmerksam, während er sich anzog.

„Vielleicht ist das ja ein Fehler.“ Herr Hoffmann klang immer noch belustigt und da Brad gerade keinen Spiegel zur Verfügung hatte, übernahm es der Ältere, Brad die Krawatte zu binden. Der hatte sich gegen Michael zurückgelehnt und ließ es mit leisem Amüsement geschehen.

Auch wenn Michael es nicht sehen konnte, wusste er genau, dass Brad eine Augenbraue hochzog. „Übernehmen Sie jetzt die Erziehungsversuche, weil Richard nicht da ist?“

Der Andere lachte. „Hm, nur damit du ihn nicht vermisst…“ Eine kurze Pause. „So, fertig. Jetzt bist du wieder präsentabel.“

„Vielen Dank. Und im Übrigen vermisse ich diese Angewohnheit von Richard nicht wirklich.“ Der Junge gab ihn als Rückenstütze auf, aber gleichzeitig schlich sich eine Hand in seine.

Herrn Hoffmanns einzige Reaktion war ein leichtes Kopfschütteln, das ohne Probleme vermittelte, dass der Mann Brad diese Aussage nicht ganz abnahm.

Doch bevor der Junge auf die Idee kam, darauf zu beharren, setzte Michael sich einfach in Bewegung. „Komm jetzt lieber. Sonst ist das Unwetter doch noch schneller hier als wir beim Hotel.“

Brad drückte seine Hand für einen Moment ein bisschen fester, folgte ihm dann bereitwillig. Allerdings konnte er es sich nicht verkneifen, Herrn Hoffmann vorher noch die Zunge herauszustrecken.

Nun war es an Michael den Kopf zu schütteln. „Wenn du so weitermachst, muss ich davon ausgehen, dass du in deine Kindheit zurückgefallen bist und tatsächlich wieder feste Schlafenszeiten benötigst.“

Er erhielt einen freundlichen Rippenstoß für diese Anmerkung. „Ich glaube nicht, dass du das wirklich machen willst. Schließlich müsstest du dich dann auch an die Zeiten halten.“

„Da hat er Sie, Herr Schneider.“ Herr Hoffmann streckte eine Hand aus und wuschelte Brad durch die Haare.

Und es war immer noch überraschend, heutzutage sogar mehr als früher, dass Brad sich das von dem anderen Mann gefallen ließ.

Michael schnaubte nur belustigt und enthielt sich weiterer Kommentare. Was vielleicht der Grund dafür war, dass sie das Hotel erreichten, bevor der erste Tropfen schwer auf dem Boden aufschlug.

Sie verabschiedeten sich von Herrn Hoffmann und gleich darauf wurde er von Brad in ihre Suite gezogen. Die Tür erhielt einen unzeremoniellen Stoß, um ins Schloss zu fallen, ein Ergebnis, das Brad nicht abwartete. Der war schon damit beschäftigt, die Türen zum Balkon zu öffnen, um dann interessiert nach draußen zu sehen.

Michael trat still neben ihn und blickte in die Nacht hinaus, ein Anblick, der wie verwandelt war. Und das lag nicht am fehlenden Tageslicht. „Hattest du es deswegen plötzlich so eilig?“

Der Jüngere antwortete nicht gleich, trat noch einen weiteren Schritt nach vorne, so dass der Regen ihn erreichen konnte. „Ich mag Sommerregen…“ Ein Moment des Schweigens schloss sich dem an. „Das Unwetter ist irgendwie anders als zu Hause“, wurde der Kopf dann leicht zur Seite geneigt.

In Michael stieg eine Emotion hoch, in der sich Belustigung mit etwas anderem mischte. Und seine Hand verselbständigte sich, schloss sich hinten um den Stoff von Brads Hemd, um ihn wieder zurückzuziehen. „Woanders ist alles irgendwie anders als zu Hause. Deshalb will man ja immer dorthin zurück.“ Nur ein Flüstern, als er einen Arm um die Taille des Jüngeren schlang, ihn an die Wärme seines Körpers heranzog. „Und mir ist egal, wie sehr du den Regen magst, ich will nicht, dass du dich erkältest.“

Brad lehnte den Kopf gegen seine Schulter, wandte ihm gleichzeitig den Kopf zu, so dass er einen ausgezeichneten Blick auf die nassen, schwarzen Strähnen hatte, die ihm ins Gesicht hingen. Und wieder verschob sich alles, stieg für einen Moment die Erinnerung an den Jungen damals auf, der unbeirrbar durch den Regen lief, der versuchte sich durch Kata abzureagieren, ohne die Nässe zu bemerken, die langsam seine Kleider durchdrang.

Brad zwinkerte langsam, der Erinnerung folgend und dann hing ein kleines Lächeln an seinen Mundwinkeln. „Heute werde ich aber nicht stumm bleiben…“

Die Bilder der Vergangenheit waren noch nicht ganz gewichen und Michael schüttelte den Kopf, als könnte er sie so vertreiben. „Warum sehe ich dich heute laufend als kleinen Jungen?“ Die Frage war nur halb an Brad gerichtet, zur anderen Hälfte ganz an ihn selbst.

Brad wandte sich ganz zu ihm um, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und das Lächeln wurde ausgeprägter. „Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Aber ich kann dir beweisen, dass ich alles andere als ein kleiner Junge bin.“ Wärme flutete auf ihn über, die wenig mit dem an ihn gespressten Körper zu tun hatte und dann wurde er auch schon geküsst.

Brads Lippen schmeckten salzig, als würde die Erinnerung an das Meer noch auf ihnen verweilen. Und ja, das holte ihn völlig in die Gegenwart zurück und weckte die leise Frage, ob nicht nur Brads Lippen salzig schmecken würden.

Ein Lachen vibrierte plötzlich zwischen ihnen, genauso wie der Gedanke, dass sich das ganz leicht herausfinden lassen würde. Und keiner von ihnen hatte etwas dagegen, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen.
 

„Guten Morgen, Herr Schneider, Brad“, begrüßte Herr Hoffmann sie, als sie in die Hotelhalle herunterkamen. Die beiden Ex nickten ebenfalls einen knappen Gruß, konzentrierten sich dann aber gleich wieder auf ihre Arbeit und behielten die Umgebung im Auge, obwohl das Büro eigene Leute hier hatte.

„Guten Morgen, Herr Hoffmann“, erwiderte Michael, während Brads Antwort ein wenig undeutlich ausfiel.

Der ältere Mann musterte Brad, zog dann eine Augenbraue hoch. „Du siehst so aus, als hättest du trotz allem nicht genug geschlafen…“

Der Junge verweigerte eine Erklärung, aber Michael sah keinen Grund, sich zurückzuhalten. „Er wollte den Sturm beobachten. Von daher ist er erst sehr spät ins Bett gekommen.“ Mit einem neckenden Unterton. Innerlich aber musste er zugeben, dass ihm diese ruhigen Stunden gefallen hatten, in denen Brad einfach nur in seiner Umarmung saß und durch die Glasfront nach draußen sah, während Blitz und Donner die Nacht zerrissen.

Die Überlegung teilte sich Brad mit, weswegen er ein leichtes Lächeln erhielt, ohne dass der Jüngere sich darüber beschwerte, aufgezogen zu werden.

„Ich verstehe…“ Mit sanften Amüsement in den blauen Augen. „Dann hoffe ich für dich, dass die Besprechung nachher interesssant genug ist, um deine Aufmersamkeit wachzuhalten.“

Mit diesen Worten bewies der Ältere eine beinahe prophetische Gabe, wie Michael später feststellen musste. Es war nichts, auf das er den Finger hätte legen können, der Vortrag war sauber ausgearbeitet und wurde von einer Präsentation begleitet. Doch irgendwie fiel es ihm schwer, auf die Worten konzentriert zu bleiben und auch wenn Brads Miene nichts anderes als höfliche Aufmerksamkeit zeigte, so waren dessen Augen für jeden, der ihn genug kannte, eindeutig glasig geworden.

Michael verkniff sich ein Lächeln und ließ seinen Blick kurz zur Präsentation zurückkehren, bevor er zu Ramon weiterschweifte. Der war wie gewohnt rastlos, schenkte ihm ein schnelles Lächeln, als seine Aufmerksamkeit bemerkt wurde. Vielleicht hätte man ihm das Reden überlassen sollen...

Brad lachte in seinen Verstand hinein, als er ihm diese Idee mitteilte und eine Hand schlich unauffällig zu ihm herüber, suchte nach Kontakt zu seinen Fingerspitzen.

Überrascht stellte er fest, dass Brads Hand ungewohnt kühl war, ein Beweis mehr, dass der Junge nicht genug Schlaf bekommen hatte. Er schickte Energie zu ihm hinüber und konnte selbst das Prickeln spüren, das daraufhin durch Brads Körper lief.

Brad neigte den Kopf in einem wortlosen Dankeschön und dann zwangen sie sich beide dazu, sich wieder auf den Vortrag zu konzentrieren.

Die Zeit verging nur langsam, aber sie verging und mit gut verborgener Erleichterung lehnte er sich zurück, als schließlich alles Wesentliche vermittelt worden war. Er stellte die Nachfragen, die erwartet wurden, der andere Mann hatte keine besonders guten Schilde und so fiel es ihm nicht schwer, mitzuspielen. Und es war auch nur richtig, die Arbeit zu würdigen, die sich der Andere gemacht hatte. Dennoch war er ganz froh, als sie allein in dem Raum zurückblieben.

Er tauschte einen langen Blick mit Herrn Hoffmann aus, der das Protokoll geführt hatte, wandte sich dann erst Brad zu. Der auf einmal sehr viel munterer wirkte.

„Eines Tages wird PowerPoint die Welt übernehmen und niemand schafft es mehr, sich kurz zu fassen…“, tat der Junge mit einer überaus ernsten Miene kund.

Herr Hoffmann lachte auf. „Es verleitet dazu, immer noch mehr einzufügen, was?“ Dann aber wechselte der Gesichtsausdruck zu leiser Vorsicht. „Das war nicht wirklich eine Vision eben, oder?“

Brad erwiderte den Blick des Älteren für ein paar endlose Sekunden regungslos, bevor ein Lächeln, das hart an einem Grinsen vorbeischrammte, über sein Gesicht flog. „Keine Sorge, das war nur Pessimismus und keine Vision“, wurde Herr Hoffmann beruhigt.

Der lachte vor Erleichterung schon wieder, wandte sich anschließend wieder dem Protokoll zu, um es zu beenden. Weswegen Brads Aufmerksamkeit zurück bei Michael war.

„Es ist, wie wir es schon erwartet hatten. Zu viel Mikromanagement und ein ineffizienter Einsatz der Talente.“ Nun war der Ernst nicht mehr nur gespielt.

Er nickte langsam. „Ramon hat nicht übertrieben.“ Ein Mundwinkel zuckte flüchtig. „Auch wenn ich ein wenig gehofft hatte, dass er bei dir nur ein bisschen aufgestauten Frust loswerden wollte…“

„Hm, das wollte er zweifellos auch“, schnaubte der Jüngere, lehnte sich dann zurück. „Wir werden das verantwortliche Talent austauschen müssen. Erst danach lässt sich endgültig beurteilen, ob noch andere Reibungsverluste bestehen.“

„Aber erst einmal war unser Besuch nicht umsonst. Auch wenn wir unser eigentliches Ziel noch nicht erreichen konnten.“

Brad winkte ab. „Ich kann dir versichern, dass wir noch ausreichend Material für unser Projekt erhalten.“ Eine kurze Pause. „Und ja, das ist eine Vision.“

Er konnte nicht anders als einen Anflug von Schrecken zu empfinden, was Brad mit einem amüsierten Blick quittierte.
 

~TBC~
 

Ja, etwas Arbeit muss auch sein ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2011-12-04T19:48:45+00:00 04.12.2011 20:48
Hi!

Naja, Arbeit muss sein. Dennoch schafft es Brad doch immer wieder, dabei andere vor den Kopf zu stoßen. Die armen Talente wissen einfach nicht, welcher Macht sie bei Brad und Michael gegenüberstehen. Die beiden spielen doch mit allen.

lg


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