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Reaching for the Stars

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"Etwas Besseres als Süßigkeiten… Herr Schneider ist hier?"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 175/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Beim Besuch im Heim gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit Maria ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: Brad muss _immer_ die Kontrolle haben – jedenfalls versucht er es ^.~ Hm, und ja, natürlich hat sich Marias Problem noch nicht erledigt, sonst hättet ihr schon darüber gelesen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich einen Grund dafür, dass die Handlung zu ihr zurückkehrt *grins*
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 175 „Etwas Besseres als Süßigkeiten… Herr Schneider ist hier?“
 

„Herr Schneider befindet sich gerade in einem Telefonat.“

Die Auskunft erhielt er von Michaels Assistenten, der seine Bürotür offen hatte und so sah, wie Brad daran vorbei zu Michaels Raum gehen wollte. Ein echtes Vorzimmer wäre vielleicht praktischer gewesen, doch keines der Triumviratsmitglieder hatte Lust, das Büro eines anderen zu durchqueren, um zu seinem eigenen zu kommen.

Brad schenkte dem schon älteren Mann ein etwas nichtssagendes Lächeln. Er konnte selbst nicht sagen, woran es lag, aber so ganz war er mit dem Anderen nie warm geworden. „Ich werde leise sein“, versprach er ihm, ging dann weiter, ohne einen Protest abzuwarten. Der wahrscheinlich auch nicht gekommen wäre, dazu kannte der Mann Brad inzwischen zu gut.

Tatsächlich betrat er Michaels Büro wortlos. Eisblaue Augen richteten sich prompt auf ihn, doch die Begrüßung blieb auf die telepathische Ebene beschränkt.

Mit einem echten Lächeln ließ er sich in den Besuchersessel sinken, griff sich zuvor noch eine der Akten, die auf dem Tisch lagen. Natürlich nicht zufällig, er hielt genau die in den Händen, die ihn interessierte.

Darin vertieft verging die Wartezeit wie im Fluge und er sah erst wieder auf, als Michael das Telefon weglegte.

„Brad, wie komme ich zu der Ehre deines Besuchs?“

Seine Zähne blitzten flüchtig auf. „Mir ist aufgefallen, dass du Akten aus dem Heim bekommen hast.“

„Du möchtest wie immer gut vorbereitet sein, hm?“ Mit leisem Amüsement.

„Ganz genau.“ Er tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe, als ihm plötzlich ein Punkt einfiel, an den er bisher nie gedacht hatte. „Wie kommt es eigentlich, dass du immer noch für die Prüfung zuständig bist? Früher wurde es doch auch nicht durch ein Triumviratsmitglied durchgeführt…“

Michaels Miene verschloss sich fast augenblicklich und als der Ältere antwortete, wurde ihm auch der Grund dafür klar. „Grundsätzlich war es immer die Aufgabe des Telepathen im Triumvirat. Genauso wie der letzte Test bei der Übergabe des Abschlusszeugnisses. Frau Kernen allerdings war der Ansicht, dass ihre Fähigkeiten an die Heimkinder verschwendet wären. Außerdem musste ich ja Erfahrung sammeln, nicht wahr?“

Also hatte sie es an Michael abgeschoben… Er dachte es, so wie Michael auch, sprach es aber nicht aus. Bestimmte Dinge änderten sich nicht, auch wenn Frau Kernen inzwischen seit Jahren tot war. Brad versuchte es mit Humor, um die Stimmung wieder aufzulockern. „Nun ja, ehe du die Sache André überlassen kannst, dauert es noch eine Weile.“

Und Michaels Mundwinkel zuckten tatsächlich nach oben. Das Lächeln verschwand auch nicht, als der Ältere in Richtung der Akte nickte, die Brad immer noch in der Hand hielt. „Was interessiert dich daran so sehr?“

Er zog eine Augenbraue hoch. „Dreimal darfst du raten – und die ersten beiden Versuche zählen nicht.“

Michael sah für einen Moment amüsiert aus, doch das Thema rechtfertigte das nicht ganz, weswegen er wieder ernst war, als er antwortete. „Maria also, ja?“

Braune Augen fielen wieder auf die Akte, die dicker war als normalerweise. Und das, obwohl Maria noch nicht einmal zwei Jahre im Heim war. Sein Daumen blätterte durch die Unterlagen. „Ich weiß nicht, inwieweit du die Fortschrittsreporte verfolgt hast. Aber um es mal kurzzufassen: Es gab keine, keine, keine. Fortschritte, meine ich.“ Er suchte Michaels Blick und erlaubte sich ein flüchtiges Lächeln. „Aber Herr Schumann hat natürlich nicht aufgegeben. Und in seinem letzten Report stand ein Vielleicht. Maria hatte zwar noch keine Vision von sich selbst, aber er meinte, dass irgendetwas anders ist…“

Der Kopf wurde nachdenklich zur Seite geneigt. „Etwas, das ich mir ansehen soll?“

Das war etwas, das er sich selbst auch schon gefragt hatte. Aber anders als damals, als die Überlegung war, ob sie die Aufgabe von Anfang an Michael überlassen sollten, hatte er dieses Mal kein schlechtes Gefühl. Also nickte er. „Wir können es gleich mit deinem Besuch dort verbinden. Und vielleicht hilft es ja etwas…“

„Es wäre schade, sie zu verlieren“, wurde ihm zugestimmt. „Seit dir hatten wir keinen so vielversprechenden Precog mehr.“

Das ließ seine Mundwinkel in ein Lächeln kurven. „Ich weiß.“

„Ah ja, selbstbewusst wie immer. Aber wir wollen dich ja nicht verlegen machen, also lassen wir weitere Lobgesänge.“ Damit griff Michael nach den Akten und teilte den Stapel gerecht. Eine Hälfte wurde ihm zugeschoben.

Er reagierte mit einem amüsierten Kopfschütteln auf die wortlose Aufforderung, rückte näher an den Schreibtisch heran und wandte sich der Arbeit zu, wegen der er hergekommen war.
 

„Ich nehme an, seit Ihrem letzten Bericht ergaben sich keine Änderungen?“

Herr Schumann verzog flüchtig das Gesicht. „Nein, gab es nicht. Ich weiß nicht, ob ich leider oder glücklicherweise sagen soll…“

Hm, stimmt, die Seite sollte man auch nicht vernachlässigen. Keine Änderung bedeutete schließlich auch, dass Maria – glücklicherweise – noch am Leben war. Brad erlaubte sich ein schmales Lächeln. „Noch müssen wir die Hoffnung nicht aufgeben.“

„Es ist ungewohnt, so etwas von dir zu hören. Du weißt sonst schon so viel, dass du dich nicht mehr aufs Hoffen verlegen musst.“ Der ältere Instruktor lehnte sich gegen den Wagen, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ins Nichts. Es schien, als würde er nach etwas suchen, ohne ganz zu wissen, was es war.

Etwas nagte an ihm, eine Erinnerung, die nicht ganz durchbrechen konnte. Für einen Moment versuchte er nach ihr zu haschen, da in diesem Moment aber Michael zu ihnen stieß, verschob es auf später, darüber nachzudenken. „Da bist du ja endlich“, begrüßte er ihn mit gespielter Ungeduld.

„Manche Leute haben eben zu arbeiten“, gab der Ältere unbeeindruckt zurück und nach einem Nicken in Richtung von Herrn Schumann erhielt er einen Kuss.

Was ihn davon abhielt, gegen die implizierte Unterstellung zu prostestieren, dass er selbst faulenzen würde. Stattdessen holte er den Schlüssel aus Michaels Hosentasche. „Ich fahre.“

„Natürlich tust du das.“ Das klang beinahe resigniert, was Herrn Schumann ein Auflachen entlockte.

Die Fahrt verging sehr schnell, aber Brad wünschte sich nicht einmal, dass es anders wäre. Schließlich war er nicht allein mit Michael. Er lächelte im Stillen, als er sich bei diesem Gedanken ertappte, stellte dann den Motor ab.

Als er ausgestiegen war, konnte er sehen, dass Michaels Blick auf Herrn Schumann ruhte. Der ältere Mann schien wieder ein wenig weggetreten, in den Anblick des Gebäudes versunken. Und das war nun wirklich nicht so außergewöhnlich, dass es lange das Interesse von jemandem halten würde. Erst recht nicht, wenn man schon häufiger hier gewesen war.

Mit einem Stirnrunzeln trat er neben Michael, bewegte leicht seine Hand, so dass sich ihre Finger berührten. Prompt konnte er die Energie besser spüren, die eindeutig auf den anderen Telepathen gerichtet war. „Was ist?“, fragte er leise. Er wollte Michaels Konzentration nicht durchbrechen.

Der gab sie trotzdem auf, schüttelte nachdenklich den Kopf. „Man erlebt Herrn Schumann selten so abgelenkt und irgendetwas an seiner Signatur scheint anders zu sein. Ich kann bloß nicht den Finger darauf legen, dazu ist es nicht auffällig genug.“

„Na wenigstens habe ich es mir nicht nur einbildet…“, murmelte er vor sich hin, wurde trotzdem verstanden.

Michael verschluckte ein Lachen. „Das klang, als hättest du an dir selbst gezweifelt. Aber das muss ich missverstanden haben, nicht wahr?“

Er verpasste ihm einen Rippenstoß für diesen Kommentar, ging dann mit forschen Schritten zum Eingang. Michael blieb mit deutlichem Amüsement zurück, das Gefühl hing regelrecht noch an ihm, als er bereits durch die Tür trat. Draußen kümmerte sich der Ältere darum, dass Herr Schumann nicht dauerhaft in Gedanken versank.

„Herr Crawford!“, mit lauten Schritten kam André auf ihn zugerannt und bremste so knapp ab, dass der Junge beinahe mit ihm zusammenstieß.

„Hallo André.“ Er zog eine Augenbraue noch. „Warum treibst du dich auf dem Gang herum, solltest du nicht im Unterricht sein?“

Der Junge verschränkte die Arme hinterm Kopf und schenkte ihm ein breites Lächeln. „Ich war nur kurz auf der Toilette“, wurde ihm versichert. Der Blick der blauen Augen rutschte nach unten, zu Brads Taschen. „Haben Sie mir wieder etwas mitgebracht?“, wurde er dann gefragt.

„Hm, nein, Süßigkeiten gibt es heute keine. Wir wollen doch nicht, dass du schlechte Zähne bekommst.“ Bevor der kleine Telepath einen Flunsch ziehen konnte, sprach er weiter. „Aber ich habe etwas Besseres mitgebracht.“ Vollkommen ernsthaft und in dem Wissen, dass sich jeden Moment hinter ihm die Eingangstür öffnen würde.

„Etwas Besseres als Süßigkeiten…“ Blaue Augen weiteten sich. „Herr Schneider ist hier?“

Und natürlich hörten Michael und Herr Schumann das, die gerade hereinkamen.

Brad unterdrückte geradeso ein Lachen, der andere Instruktor war weniger erfolgreich damit. Und Michael sah sich dem anhimmelnden Blick des Kleinen ausgesetzt. Was der Ältere mit Amüsement aufnahm, das aber allen außer Brad verborgen blieb.

Neben dieser Emotion war da noch ein weiterer Informationsstrom, auf seine stumme Bitte hin. Er hatte selten genug die Gelegenheit, Michael durch Andrés Augen zu sehen und der Anblick war wieder atemberaubend. Der Junge hatte vollkommen Recht, Michael war um einiges besser als Süßigkeiten. Brad spürte Wärme in sich aufsteigen, als könnte er die blauen Flammen fühlen.

Eisblaue Augen richteten sich auf ihn und in ihnen wechselte das Amüsement zu etwas anderem, das noch mehr Wärme mit sich brachte.

Herr Schumann räusperte sich leise und unterbrach damit die sich aufbauende Spannung.

Weswegen er ihm nicht böse sein sollte, aber trotzdem er warf er ihm einen schiefen Blick zu, dem der Instruktor belustigt standhielt. Dann wurden sie beide dadurch abgelenkt, dass der kleine Telepath das Wort ergriff.

„Kann ich mit Ihnen trainieren?“ André klang ein wenig atemlos.

Michael zog eine Augenbraue hoch und ahmte damit ohne es zu wissen Brads Geste von zuvor nach. „Du hast gerade Unterricht, nicht wahr?“ Leiser Tadel schwang in dieser Frage mit.

Aber André ließ sich davon nicht beirren. „Aber es ist die letzte Stunde. Und danach habe ich kein Training.“

Michael war beinahe widerwillig beeindruckt davon, dass der Kleine sich so gar nicht von seiner Stellung als Triumviratsmitglied einschüchtern ließ. Brad hegte ja eher den Verdacht, dass André diese Tatsache in diesem Moment völlig vergessen hatte. Der Ältere erlaubte sich schließlich ein schmales Lächeln. „Ich habe noch ein bisschen zu arbeiten. Aber danach werde ich mir ein wenig Zeit für dich nehmen.“

„Vielen Dank!“ André strahlte Michael regelrecht an, erinnerte sich dann daran, dass er längst zurück im Klassenzimmer sein sollte. Der Abschied fiel entsprechend hastig aus und dann flitzte der Junge auch schon davon.

„Im Flur wird nicht gerannt“, rief Herr Schumann ihm kopfschüttelnd nach und sie konnten noch sehen, wie André sich ausbremste, bevor dieser um die Ecke verschwand. Der andere Instruktor wandte sich anschließend an Michael. Er sah so aus, als wollte er etwas fragen, dann aber schien ihm etwas einzufallen. „Ah, das war Schuberts Sohn, nicht wahr? Daher Ihr persönliches Interesse.“.

„Hm, richtig.“

Der Ältere schien dennoch ein wenig verwirrt. „Ist er nicht ein wenig jung, um sich persönlich mit ihm abgeben?“

„Er ist noch nicht gut genug, um zur Schule zu wechseln“, stimmte Michael zu. „Aber für einige Übungen reicht es. Und ich bin ja sowieso hier. Ganz davon abgesehen sollte man solche Begeisterung doch unterstützen, nicht wahr?“ Letzteres mit einem angedeuteten Schulterzucken und einem gewissen Funken in den eisblauen Augen, der das vermittelte, was unausgesprochen blieb.

Herr Schumann lächelte unwillkürlich und nickte. „Natürlich, Herr Schneider.“

Damit wurde es Zeit, sich auf den Grund ihres Hierseins zu besinnen – abgesehen von dem Test natürlich – und Brad überließ dieses Mal Herrn Schumann die Führung.

Maria wartete bereits auf sie und auch wenn sie Michael als erstes begrüßte, so war ihre Aufmerksamkeit merklich auf den anderen Instruktor konzentriert.

Der wirkte inzwischen gar nicht mehr gedankenverloren. „Herr Schneider wird uns heute bei dem Versuch unterstützen“, erklärte Herr Schumann dem Mädchen.

Ein Anflug von Nervosität zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, doch als sie schließlich Michael zunickte, war der verschwunden. „Vielen Dank, Herr Schneider.“

>Ich dachte, du wolltest sie dir nur angucken?<, stellte er eine Frage, die nur für Michael bestimmt war.

>So sah der Plan auch aus. Dann allerdings habe ich mit Herrn Schumann gesprochen und er meinte, dass er beinahe spüren kann, wie sich die Schilde neu ordnen wollen. Es fehlt nur noch der letzte Rest Energie.<

Braune Augen verweilten nachdenklich auf Maria, die sich angeregt mit dem Instruktor unterhielt. >Und die solltest du problemlos zur Verfügung stellen können…< Unwillkürlich suchte seine Hand nach der von Michael, der sie für einen Moment drückte, dann wieder freigab.

Der Ältere setzte sich in einen der Sessel, während Brad dahinter trat. Er wollte durch seine Anwesenheit niemanden stören und dennoch würde er sich das hier nicht entgehen lassen.

Maria und Herr Schumann schienen ihr Vorgehen besprochen zu haben und dann dauerte es nicht lange, bis sie alle von der physischen auf die geistige Ebene wechselten. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Michael ließ sie auf der ihm bereits bekannten Ebene erscheinen, von wo aus sie alles sehen konnten, was sie wollten. Und in diesem Fall waren es steinerne Wälle. Marias äußere Schilde.

Energie begann zu fließen und die Schilde wurden dazu angeregt, sich neu zu formieren, in der Hoffnung, dass es Marias natürliche Schilde ihnen gleichtun würden. Und ohne dass jemand das vorher bedacht hatte, gab es natürlich ein Muster, an dem sie sich orientieren konnten. Brad wich ein wenig vor der aufblitzenden Helligkeit zurück, geblendet, aber er gab die Verbindung zu Michael nicht auf. Und so entstand etwas beinahe Vertrautes vor seinem inneren Auge, als er wieder ‚sehen‘ konnte. Es waren nicht ganz die Schilde, die er damals auf der mentalen Ebene gesehen hatte, nicht ganz seine, aber sie waren stark und zuverlässig. Und irgendwie wusste er, dass das reichen würde.
 

~TBC~
 

Da Brad so viele von ihnen hat, muss Michael ja wenigstens einen Fan haben, nicht wahr? *lach*

Und ja, das Verhalten von Herrn Schumann hat einen bestimmten Grund ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2011-10-09T17:11:06+00:00 09.10.2011 19:11
Hallo! Heute ist das Kapitel ja schon früh online.

Oh, schade, dass ich noch eine Woche warten muss, bis ich sehe, was mit Maria passiert. Doch auf Andre freue ich mich auch. *lach* Dass Michael mit seinem Talent nicht mehr Freunde hat, wundert mich aber nicht.

lg


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